Morgant der
Riese
Luigi Pulci
HARVARD
COLLEGE
LIBRARY
FROM THE
Subscription Fund
BEGUN IN 1858
BIBLIOTUM
LITTEBARISCHEN VEREINS
IN STOTTÖART.
CLXXXIX.
TÜBINGEN
1890.
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•-5 H-
DES UrrBBARISCHEN YEBEIKS IN STUTTGABT:
SEINE MAJESTÄT DER KÖNIG.
VERWALTUNG:
PräBident:
Dr W. Ii. Holland, profeaaor an der k. uniTenitftt In Tübingen.
Professor dr Barack, oberbibliothekar der kais. univeraitäts- und
landesbibliothek in Straßbarg.
DrBoohstein, ordentlieher proÜBssor an der g. nniTerntftt in Rostock.
Professor dr Böhmer in Ucktentbal bei Baden.
Dr Fischer, ordentlicher professor an der k. Universität in Tübingen.
Dr Hertz, professor an der k. technischen hochschule in München.
Bibliothekar dr Klüpfei in Tübingen.
Director dr 0. Klump p in Stuttgart.
Dr M ar t in , ordentlicher profesaor an der kaii. nniTeraitftt in StraGbnrg.
Dr E. T. M a n r e r, ordentlicher profeseor an der k. uniTorsität in München.
Dr Sievers, ordenth'cher professor an der k, Universität in Halle.
Geheimer regier ungsrath dr Wattenbach, ordentlicher professor an
der k. Universität in Berlin.
Geheimer hofirath dr Zarncke, ordentlieher proÜBssor an der k» nni»
▼eraitftt in Leipzig.
Kassier:
Kaaaleirath Roller» uniTersitfttMMtnar in Tftbingen.
GESELI18CHAFT8AÜ8BOBU8S:
1;
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MOEGANT DER ßlESE
IN D£DTSCH££ ÜB£BS£TZl)KG D£S IVI JAHJlHDIiSEttTS
HEEAUSGEGEBEN
TON
ALBERT BACHMANN
GEDRUCKT FÜB DEN LITT£RARISCÜ£N VEBEIN IN STUTTGART
mäm BMOBiiiiw um Axmaaxnm vo» jou 1889
TOBINGEH 1890.
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ALLB ftBOHXJB VOBBBHALTIBN
I /
V
■ INHALTSÜBEUSIOHT.
Seite
Eünleitang ; XIII
Text •
I kapitel. Wie der kejser Karly mit einem grossen züg gen Romm
zog und alle die ertöden ließ, so dem bap«t wjderrig' wärend,
und satzt inn wider inn das bapstuomb ........ 1
II kapitel. Wie der keysser Karly ein personn geweOt iat und
wie er läpt und wie er sine kind ertzoch 8
III kapitel. Wie dem keysser Karly bottscbaflFt kam, wie ein groß
volck beiden uß Aff'ricka inn Ytallia kommen wjirend , und
wie er wyder sy zoch mit einem grossen züg und sie über- • •
wand, und wie Karly ein grossen baf hielt zuo Paris, der -
kam zuo unnruowen durch den verretter Ganellon .... 6
IV kapitel. Wie Ruolland Gannellon ertödt haben wott und
hinweg ab hilf schied, des der haf zu grosser beträeptnus kam,
und wie er inn ein aptyg karara d
V kapitel. Wie Ruolland mit dryen ryssen streitt und die zwen
ertödt und der dryt durch inn zuo dem kryatenlichen glouben
gebrächt ward . 10
VI kapitel. Wie Morgant von dem bruoder gräf Kleramunt inn
der kluß getoufft ward 13
VII kapitel. Wie Morgant zwey wildy schwin ertödt, als er fjieng •
j^en Wasser reichen, und die inn die kluß traog und darnach
ein todtz pfert inn den wald truog, er allein 15
VIJI kapitel. Wie Ruolland und Morgant urlob von den klußnern
nämmend und hinweg schiedend 17
IX kapitel. Wie Ruolland und Morgant inn das aller schönst
schloß kämmend, das sy ye gsächen hattend, und darinn be-
flchloeien tnndeiid 20
X kapitel. Wie-RiolUnd nnd Morgant mit einem toffel 8tritt«nd
nnd vie vy einm todteH heydiaeheii künigB lichnam vS dae
fftld ▼ergruobesd . . . . ' 22
Morgaat d«r rtoftt a
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VI
Seite
XI kapitel. Wie R Holland und Morgant zwenn botten fandend.
die strittend mit ein andren by einem brunnen 25
XII kapitel. Wie Ruolland und Morgant inn des künig Maffredons
läger kämmend und anders 26
XIII kapitel. Wie Ruolland mit Leonnett, des künig Coradors aun,
streitt und inn ufF dem feld inn der flucht ertodt .... 28
XIV kapitel. Wie Meridyanna irs bruoder Leonnetz tod vernam
und wie ay mit Ruollanden streyt und wott Iren bruoder rächen 31
XV kapitel. Wie Rengnold von Muntabant den verretter Gan-
nellon wott ertödt haben und wie Rengnold und etlich mit
im ab dem häf schiedend 32
XVI kapitel. Wie Brunor der ryü, Morgantz braoder, inn die
klussen kämm, vor deren sine zwen bruoder ummkommen
wärend, und wott sich an den bruodern rächen 34
XVII kapitel. Wie der bruoder Cleramunt und sine brQedern er-
lößt wurdend und die heyden all ertödt 36
XVIII kapitel. Wie Rengnold und sine zwenn gsellen ein tracken
und ein löwen mit ein andren stritten fnndend, und wie der
track von Rengnolden ertödt ward 40
XIX kapitel. Wie die dry heren ein ryssen fundend, und warumm
inn Rengnold zuo tod schluog 42
XX kapitel. Wie Rengnold ein grossen grussammen wurmm er-
todt, damit und er eines künigs tochter erlöasen möcht, und
wie der margräf Ollyfier der selbigen tochter hold und günstig
ward, desglich sy imra och 44
XXI kapitel. Wie der gräf Rengnold von Muntabant mit dem
grussammen wurm streytt, und wie sine zwen gsellen übel
verwundt wurdend 46
XXII kapitel. Wie der marggräf Ollyfier und die junckfrow Foris-
senna, des künig Corbantz tochter, ir liebe ein andren erofF-
nettend 49
XXIII kapitel. Wie der künig Corbant und all sine untherthan-
nen den waren krystenlichen glouben an nammend .... 51
XXIV kapitel. Wie Ruolland den stryt wyder Merydianna ver-
seyt, und wie ir vatter Rengnold beschickt mit im zeatrytten,
und wie des künig Corbants tochter zetod fiel ▼on OlUffiert
wegen • . 54
XXV kapitel. Wie Rengnold und sine zwen gsellea iieii Yotler
Magis in eine« alten mans gstalt fonden 56
XX VI kapitel.. Wie Rengnold und eine gsellen an dei künig
Coradors häf kämmend, und wie Rengnold and BaoUand mit
ein andren strytten 58
XXVII kapitel. Wie Gannellon dem knnig Corador und Maffie-
dron ze wunen tbet, das die ry tter, so an iren hoffen werind,
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I
VII
8«lte
Ckristeii werind, damit das sy die ertodind, nnd wie die
lytter ein andren erkanttend, nnd wie Doon erlößt ward Ton
Morgant 63
XXVIII kapitel. Wie Maffredon ligloß ward imd nß dem feld
floch, nod wie sich Heridianna tonffen ließ Ton Olyflere wegen
lind darnach schwanger ward von im 70
XXIX kapitel. Wie Gannellon dem heydischen ktlnig Hermin en-
bot, das er kemme Muntabant belegren, Rengnold wer nnt
an heimscb, und wie der gemelt kttnig mit einem groflsen
züg Muntabant belegret 77
XXX kapitel. Wie Mattafol mit den manlieheaten ryttem stach,
so an kiiyiser Karlys häf wären, nnd 17 flberwand nnd fuort
sy gfangen in Hermins zel^ 85
XXXI kapitel. Wie die frantzössischen heren urlob von dem from-
men kfinig Corador nämmend und wie sy vemämmen, das
der mechtig kunig Hermin in Franckrich gefaren was Mun-
tabant zerstören, darumm sy im sin land inn namen, und
toufft wurden. Und wie Doon Morgant reicht an Koradors
haf, und wie Meridianna mit innen kam mit einem grossen
züg 90
XXXII kapitel Wie Gannellon Muntabant wot veratten han, und
wie in Lyonfant wot tödt haben, und wie der künig Hermin
vernam, wie sin land verloren wer und sin brnoder und sin
frow und kind tod werind ; . . , . 98 '
XXX III kapitel. Wie der graf Rengnold und sin gselschaft gen
Paris kämmend und wie sy den kunig Hermin angritt'end, und
■wie die rytter erlößt wurdend von Rengnold 102
XXXIV kapitel. Wie Rengnold, als er gen Muntabant reyt, uff
dem weg Magis inn unbekantnen kleidern fand, der nam
im sin pfert Bayard und gab es Ruol landen, dar durch Reng-
nold und Ruolland zuo grosser vingkeyt kiimmend .... 110
XXXV kapitel. Wie, do die zwen rytter stritten wottend, gol
Kuollanden ein löwen schickt, der bracht im ein brief, dar-
durch sy nüt stritten, und wie der kunig Hermin, do er das
groß wunderzeichen gsächen hat , so unser her gethan hat,
do bekart er sich zuo dem kristenlichen glouben, er und sin
volck 114
XXX Vi kapitel. Wie Gannellon dem künig Korador schreib, wie
sin tochter Meridianna wie ein huor gehalten wurd, dardurch
der künig Corador ein stoltzen ryssen zuo Karly schickt, nnd
wie der gemelt ryß ertödt ward von Morgant 118'
XXXVII kapitel. Wie Gannellon Karly ein brief sant, sin hnld
wyder serwerben, und wie Rengnold ab dem bäf erk&nt ward
und er und sine bruoder str&ßrOuber wurden 123
a*
*
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VIII
Seit«
XXXVlli kapitel. Wie keysser Karly ein stächen zuo Paris uß
riieffen ließ, und wie Rengnold dahin reytt, und wie Astolf
gfangen und Karly uberantwurt ward von Gannellon . . . 129
XXXIX kapitel. Wie Astolf vom hänckeu erlößt ward durch Kuoi-
land, Rengnold und Richarden 135
XL kapitel. Wie Ruolland ab dem häf schied inn die Türcky und
wie er mit dem ryß Marckuß streyt und inn ertodt . . . 142
XLl kapitel. Wie RaoUand und Thuring inn gfäncknus geleyt
wurden, und wie Thüring uß der gfäncknus gelassen ward
und reyt inn Franckrich hilf reichen, Ruollanden zerlössen . 146
XLII kapitel. Wie Rengnold und sine gaellen von Paris schiedend,
und wie Rengnold mit dem kunig Marssillia streyt, der wott
sin pfert Bayard haben 151
XLIII kapitel Wie Rengnold ein wyld pfert fieng, und wie er und
sine gsellen von Marssillia und siner tochter urlob nammend 15H
XLIV kapitel. Wie Rengnold den tliyranischen künig ertodt, und
wie die inn der stat Krysten wurdend 156
XLV kapitel. Wie der amiroll von Persia belegret ward von Reng-
nold und sinen gsellen, und wie Ruolland mit Kengnolden streyt löl
XLVl kapitel. Wie die stat gewunnen ward von Rengnold uud der
amiroll getödt, und wie Rengnold und Ruolland ein andren
erkanttend 167
XLVIl kapitel. Wie der soldan von Babilonnia sin her inn Persia
fuort wyder die Chrysten 170
XL VIII kapitel. Wie Ollyfier mit Anthea stach und des soldans
gfangner ward, und wie Ruolland ouch mit junckfrow Anthea
streyt 177
XLIX kapiteL Wie Gannellon zno dem soldan kam, mid wie Reng-
nold nnd Ruolland uß Persia schiedend and dry ryasen inn.
einer wQorte fundend, die ertottend sy 179
L kapitel. Wie Rengnold sin pfert Bayard verlor, nnd wie Reng-
nold gieng strytten mit dem Alten vom berg, und wie die
wyl Anthea inn Franckrich zoch Uuntabant belegren ... 182
LI kapitel. Wie Muntabant belegret ward von Anthea, und wie
87 mit Allard nnd Guchart stach und bed ir gfangen wnrdend 190
LH kapital. Wie ;RnQliand inn des kfinig Falckons stat kam
; und des künigs yetter erstach und wie er mit swey rysaen
streyt, die begertten trybut von dem künig Falckon ... 19^
Lfll kapitel. Wie .Ruolland dem kunig Constants «in tochter
bracht, nnd wie der soldan dem künig Constant enbot, das er
gen Babillonnia komme die zwen krysten rytter gs&chen rychten,
und wie Rengnold sin guot pfert Bayard wyder fand . . . 199
LIY kapitel. Wie Ruolland dem soldan die fnst inn das angpsicht
schluog inn gegen wyrttigkeyt siner fursten . . . . . • . 202
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LV kapitel. Wie die zwen rytter erlößt wurdend von Rengnold,
und wie der Alt den soldan ertodt 204
LYl kapitel. Wie Morgant Meridianna heim leytted und dar-
nach inn das läger für Babillonnia kam, und wie die etat
Babillonnia durch inn gewunnen ward 209
LVII kapitel. Wie Qannellon uß der gföncknus gelassen ward
nnd ein byrtten erhanckt und darnach von etlichen rysMii
gfangen ward 211
LVIII kapitel. Wie die heieo von Babilloiuiia schiedend Qan-
nellon erlOeaen nnd wie «y ungewytter hattend, nnd wie Mor*
gant von einet wnrmß pyß itarb . • 218
LIX kapitel Wie Bnolland mit des keyssera Ton Mesea hopt-
Ititten einem streyt nnd inn ertodt 215
LX kapitel. Wie ein junger rytter Bioharden nnd OUyfier im
stAcben fiberab stach nnd den Alten Tom berg ertodt nnd
damaeh Bengnolden dcb ab stach i . . . 219
bXI kapitel. Wie der keyaer von Bfessa getOdt ward nnd die
etat Monassa erroberet dnreh Allezanders r&tt 228
LXII kapitel. Wie Oannellon von Rengnold nnd einen gtellen er-
lößt ward , nnd wie sy inn Greontta schloß gfangen wnrdend
all 226
LXIII kapitel. Wie Magis inn einer knnst erkant, wie die
heren inn Greontta schloß beschlossen waren, daromm er nß
reyt von Mnntabant nnd erlAßt sy 228
LXIV kainteL Wie Astolfo von einen vettern schied lomig und
wie er dry brfiedem fand, die muoßten dry dieben hlAcken» mid
wie Rnolland doh von innen schied nnd wott AstoliFo suoohen 282
LXV kapitel. Wie Rnolland mit wurmmen nnd löwen streyt
nnd darnach AstoliFo vand suo ComilUa 287
LXYI kapitel. Wie Rengnold und sine ^seilen die stat GornilliaT
belegretten, darinn Ruolland und Astolffo inn wären, und wie
sy ein andren erkantten , nnd wie Doon Ton Nantteveil gen
Cornnillia kam 242
LXV II kapitel. Wie Rengnold und Allexander mit dem künig
Adyllant stryttend und inn Alexander ertodt, und wie Reng-
nold ein löwen ertodt, und wie Qannellon ein grosse verrettery
aw den heren begieng, und wie sy gen Parys fuorend . . 246
LXYIil kapitel. Wie Qannellon Alexander selbe tryt ertodt, und
wie der fryd zwüschend Karly und Kallorion gttnacht ward,
tind darnach mit ein andren Qannellon übertsngend . . . 254
LXIX kapitel. Wie Rengnold durch ungewytter inn ein stat kam,
Achaya geheyssen, dii streyt er mit junckfrowen, und wie
der fryd gemacht ward zwüschend Karly und Qannellon . 258
kapitel. Wieder künig Callorion und künig Arbalyster mit
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X
8«ite
ein andren strittcnd und bed umnikanimen, und wie Reng-
Qold durch das gebot gottes fuor ein heyd überwinden . . 263
LUXl kapitel. Wie Rengnold mit einem rytter streyt, der
streji vmm did lehOiie einer liebe, und wie Gannellon Beng-
solden fand und gnad von im begert umm Almiideis tod,
der vergab im unfern 26b
LXXII kapitel. Wie Rengnold mit dem ryO Qeiyon etreyt und
inn überwand und zuo krysienliolieni glouben brieht . . . 268
LXXIII kapitel. Wie Rengnold mit einem wunder strext, das
was ein halber man und ein halbe pfert, und wie er und
Geryon inn ein bruodorhuß k&mmend, dä innen ein engel
sftssen bracht 272
liXXIV kapitel. Wie die küngin Anthea dem kunig Maresüliasuo
Hispannia enbot, sy wett inn Franckrich züchen irs matten
tod rftchen, und wie die mere gen Paris kämmend, Marssillia
mste sich zekriegen 275
LXXV kapiteL Wie die mere gen Piuris kSmmend, wie Anthea
kemme wol mit zweynf&l hundert tussend heyden für Paris,
und wie Ollyfier inn botschaftz wyß zuo Anthea reyt . . . 280
LXXVI kapitel. Wie RuoUaiid mit Anthea streyt und von dem
tOdtlichen stryt, der nebend Paris beschach, und wie der strit
von den Krysten gewunnen ward mit grosser nott und arbeytt 283
LXXYII kapitel. Wie der künig Marssillia ein bott zuo Karly
schickt umm fryd, und wie der fryd gemacht ward zwüschend
Karly und Anthea, die fuor wyder gen Babillonia mit irem zug 286
LXXVIll kapitel. Wie Qannellon mit Palseron gen Sarragossa
reytt, da ward die gros verrettcry brattytziertt, und wie er
erstlich Marsillia die ursach siner snokünft sagt inn bysin
siner fursten 289
LXXIX kapitel. Wie die erbermklich verrettery prattytsiert
ward, dadurch sovyl voicks umm kam, und von den grossen
zeichen, die an dem end erscbinnend, dä die verrettery geschwo-
ren ward, und wie Gannellon ein botschaft zuo Early schickt
im den fryden kunt thuon, den er mit Marsillia gemacht hat 293
LXXX kapitel. Wie Magi^ durch ein tüö'el Rengnolden zewussen
tbett, daz er sich am Rontzefal finden lieU 298
LXXXl kapitel. Wie Astolfo und Beringer und ander heren von
Paris schiedend und ryttend an Rontzefal 301
LXXX II kapitel. Wie Astaroth und Rubicant Rengnolden und
Rycharden an Rontzefal truogen zuo den Krysten .... 304
LXXXIII kapitel. Wie Kuolland gwüsse mere vernam von des kunig
MarsilliaB züg, wie der ge^^eu innen kemme 306
LXXX IV kapitel. Von dem erbermklichen stryt, der am Rontzefal
bescbach von den Krysten und heyden 308
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Seite
LXXXV kapitel. Wie Rengnold und Rychart zuo den Krjsten inn
strytt an Rontzefal kämmend 311
LXXXVI kapitel. Wie Ollyfier ummkamm verrettersch, und wie
Ruolland sin horn bließ 318
LXXXVII kapitel. Von Ruollanden tod und von dem tod sines
guotten pfert Gallantins, und wie ers beklagt 321
LXXXVIII kapitel. Wie Earlj Ruollanden hornn hört blässen and wie
er GaDnellon ließ gfangen legen und darnach an Rontsefal reyt S25
LXXIIX kapitel. Wie der kejsser Karly an Rontsefal no Bool-
landen kam und üm «rldagt und die Krytten beitSitea UeO,
und der förnemetten Anten und heien Bemmen, die mit
Baolland nmmk&men 8S8
XC kapitel. Wie der kqrier Karly gen Sarragoma sog, die ward
Tona im aller dingen sentOrt 881
XCl kapitel. Wie der keyier Karly den konig Ifartillia nnd den
kunig Blanehardin hftncken ließ 888
XCII kapitel. Wie der hertiogTfiring Ton Ardannia mit Pinabel,
Oaanellont firnnd, ein kampif hielt nnd inn ertodt, dar>
durch Oannelloa Ton fier pferden lerimen ward 886
XCin kapitel. Wie Bengnold von Karly urlob nam , und wie
Karly gen Xch reyti, und ron den leichen, so gsftchen wur^
dend vor sinem tod, und wie er starb und anders .... 888
XCiV ]»pitel. Wie sin tod dem ertsbisohof Türpin durch ein tufiel
geoifenbaret ward 840
Anmerkungen 848
Namen- und wOrterveneichnis 867
Nachträge und beriehtignngen 488
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Xlll
EINLEITUNG.
Der deutsche prosaroman des XV und XVI jahrhiinderts
zahlt bekanntlich auch auf dem boden der Schweiz bemerkens-
werte Vertreter. Om die mitte des XV jahrhiinderts ver^
deutschte der Berner Schultheiß Thfiring you Ringoltingen
die »Mellnsignec des Franzosen CSonldrette, vielleicht anch den
>Cleomades< des Adeiies Ii Roy , wovon indes nur ein unbe-
deutendes bruchstück auf uns gekommen ist; ihm folgte etwa
siebzig jähre später sein mitbürger Wilhelm Ziely mit der
Übertragung der Iranasösischen proearomane von »Olivier de
Castille« und »Valentin et Orson.« Und gegen ende des
XVI jhs. erschienen , von dem Basler Johann Wetzel nach
dem italienischen bearbeitet, »Die reisen der drei söhne Giaffers,
des königs von Serendippe« (vergl. J. Bächtold, Geschichte
der deutschen litteratur in der Schweis, s. 240 ff., 43S ff.).
Diesen drei Übersetzern reiht sich nun ein vierter an, unbe-
kannten namens, aber ohne zweifei schweizerischer herkunft,
dem der vorliegende band gewidmet ist. Seine arbeiten, zwei
Übersetzungen aus dem französisciien , welche meines wissens
bis jetzt ganz unbekannt geblieben sind , bilden den inhalt
einer handschrift der Aargauer kantonsbibliothek, auf die Kurz
und Weissenbach in ihren »Beiträgen zur geschichte und
litteraturt (Aarau 1846) I, 112 aufmerksam gemacht haben.
Diese handschrift, bezeichnet MS. Bibl. Zurl. 41, ist ein
ziemlich starker folioband von 30 cm höhe und 21 cm breite,
mit stellenweise abgegriffenem und beschädigtem ledereinband.
Sie um&fit 267 blätter aus starkem papier, wobei zwei vordere
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XIV
and ein hinteres deckblatt nicht mitgezählt sind. Auf die
Wasserzeichen (bl. 1 bis 205 eine band, bl. 206 bis 267 ein bär in
zwei verschiedenen formen) werde ich weiter unten zu sprechen
kommen. Das ganze ist Yon einer hand geschrieben, durch-
weg sehr Borgflltig, in schönen, r^elmäfiigen zfigen. Ver-
schiedene anzeichen, die sp&ter zusammengestellt werden soUeo,
raachen es wahrscheinlich, daß Schreiber und Übersetzer eine
und dieselbe person waren. Hinter den einzelnen kapitel-
überschritteu ist in der regel räum für iliustrationen gelassen,
die aber nirgends ausgeführt worden sind; hier und da fehlt
auch eine initiale. Die handschrift enthält:
Bl. 1 bis 1G3 die in diesem bände abgedruckte »schöne
hystoi ia von dem grossen keyser Karly und sinen fürsten
und von einem ryssen, der hielä Morgant, der ward
durch Raoilanden zuo kristenlichem glouben gebrächt,
und von dem erbermklichen strytt, so am Bontsefal
besdhach.c Am Schluß: Bin end hat dis buoch (gott
dem almechtigen sig lob und danck gesagt !) und ward
geschriben im tussend fünff hundert und darnach im
tryssigsten jär uif den dry zechenden tag November.
Amen.
Bl. 164 bis 267 »ein schöne bystoria von den fier sdn
des hertzog Amons von Dordonna ufi Franckricb, das
sind Kengnold, Allard, Guchart und Rychart, und von
irem vetter Magis und von keyser Karly und sinem
Vetter Ruolianden, und wie sy der keysser Karly be-
kriegt lange zytt.c Am schlufi : Got dem almechtigen
sig lob und danck gsagt! Amen. Im 1581 jär.
Der codex bildete ursprünglich, worauf schon seine be-
zeichnung hinweist, einen bestandteil der bücherei des durch
seinen Sammeleifer und seine gelehrsamkeit weitberühmten
generals Beat Fidel von Zurlauben (1726 bis 1799), die im
jähre 1804 vom kanton Aargau angekauft wurde und den
grund zur aargauischen kantonsbibliothek legte. In dem besitz
der familie Zurlauben scheint er sich bereits seit geraumer
zeit befunden zu haben, wie sich aus einer offenbar alten be-
merkung auf der innern seite des vordem deckels ergibt:
ü. Batt Jacob Zur Lauben Oiuis Tugiensis anno domini 1624
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XV
(vergl. über diesen Leu, Allgemeines helvetisches lexicon,
XI teil, s. 400). Weiter zurück vermag ich die Schicksale
der haudschrift nicht zu verfolgen.
Von dem inhalte derselben beschäftigt ans an dieser
stelle nnr der erste teil, die geschichte yon Morgant dem
riesen. In bezug auf den zweiten teil bemerken schon Kurz
und Weissenbach a. a. o., daß hier »eine ganz eigentümliche
darsteliuDg der geschichte von den Uaimooskindern vorliege,
welche sowol von der im volksbach als von der in der Heidel-
berger handschrift abweichet, und sie erwähnen im anschlug
daran eine Vermutung Heinrich Hoffmanns, dafi wir es mit
einer Übersetzung aus dem italienischen zu tun haben , »was
aus den vielen italienischen nameu hervorzugehen scheine.«
Dies ist freilich unrichtig, denn der romau von den üaimons-
kindern ist so gut wie der von Morgant aus französischer
quelle geflossen.
Es wird nun meine aufgäbe sein, das Verhältnis des deut-
schen Morgant zu seiner vorläge zu bestimmen und daraus,
soweit möglich, ein urteil zu gewinnen sowol über die Über-
setzung selbst als auch über die persönlichkeit des ungenannten
flbersetzers. Vorerst muß erwähnt werden, daß unser Morgant
noch in einer andern handschrift vom jähre 1551 fiberliefert
ist, die sich unter der bezeichnung Mscr. A. 121 III auf der
Zürcher stadtbibliothek befindet und im 185. band der biblio-
thek des litterarischen Vereins, s. Xll beschrieben ist. Sie
entbehrt aber für uns jeglicher bedeutung, da sie sich von
anfang bis zu ende als abschrift des Aarauer teztee erweist.
Das berühmte gedieht des Florentiners Luigi Pulci »II
Morgante Maggiore« , dessen vollständige ausgäbe in 28 ge-
sängen 1483 erschien (vergl. A. (jaspary, Geschichte der ita-
lienischen litteratur II, 2(>8), ist schon früh in franzosische
prosa übersetzt und in dieser gestalt durch zahlreiche drucke
verbreitet worden. Mehrere dieser drucke verzeichnet Brunet
in seinem »Manuel«, 5. aaflage, IV, 974; vergl. auch das
Supplement dazu II. 335; L. (lautier, Les epopees franyaises
III, 590. Für uns kommen davon natürlich nur diejenigen
in betraeht, die vor 1530, das entstehungsjahr der deutscheu
Übersetzung, fallen oder wenigstens auf solche zurückgehen.
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XVI
Da mir persönliche yerbäliniBse eine reise nach Frankreich
verboten, -übernahm es einer meiner in Paris studierenden
landsleutc, herr R. II über, in freundlichster weise, statt meiner
auf den dortigen öffentlichen bibliotheken nach den verschiedenen
Morgan tausgabeu fahnden. Leider waren seine vielfachen
bemQhungen nur von bescheidenem, erfolge : auf drei biblio-
theken (Maxarine, Ste Genevidre, Sorbonne) £uid sich gar
nichts vor, im Arsenal bloß ein dmek Tom jähre 1618 (Troyes,
Nie. Oudot) ; einzig die Nationalbibliothek ergab lohnendere
ausbeute, nemlich zwei drucke aus dem jähre 1517 von Alain
Lotrian nnd von Jean Bonfons, die aber beide völlig mit
einander übereinstimmen. Auch jener druck von 1618^ erwies
sich als einfache Umarbeitung dieser Sltem ausgaben. Auf
weitere nachforschungen in andern bibliotheken mußte ich
verzichten, da es an gelegenheit dazu gebrach; soweit mir
kataloge zugänglich waren, habe ich sie gewissenhaft durch- *
gesehen, ohne indessen etwas su finden. So blieben denn zur
vergleichnng mit dem dentschen Morgant bloß die angeführten
Pariser drucke ; aber der yersuch, einen derselben hierher nach
Zürich kommen zu lassen , wobei mir der schweizerische ge-
sandte in Paris, herr dr Lardy, seine gütige Unterstützung
lieh, scheiterte an dem reglement der französischen bibliothek,
nach welchem keine gedruckten werke ins ausländ verschickt
werden dürfen . Unter diesen umstanden erschien es als eine
glückliche fü^iuig, daß ich schließh'ch auf der Zürcher stadt-
l)ibliothek doch noch eine französische ausgäbe des Morgant
entdeckte, welche, wie sich herausstellte, zu den drucken von
1517 im ganzen genau stimmt und also statt dieser der
vergleichnng mit dem deutschen tezt zu gründe gelegt werden
konnte.
Diese ausgäbe (unser F), 1596 bei Benoist Kigaud in Lyon
gedruckt, zählt 218 seilen klein 4*^, drei angehängte unpagi-
nierte blätter nicht mitgerechnet, auf denen ein Verzeichnis
der kapiteläberschriften steht. Sie ist in ein pergamentblatt
eingebunden, das von einer hs» des Cod. Justin. (III. 28 de
inoffieioso testamento) herrührt. Das erste blatt trägt den titel :
Morgaut le Geant, Lequel avec ses freres persecutoyent souvent
ies (jhrestiens et serviteurs de Üieu; Mais äualemeut tureut
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XVII
868 deux freres occis par le Comte Roiand , et le tiers fut
Ghr€8tien, qui depuis aida gprandemeofc ä augmenter la flaiocte
foj Catholique, comme entendrez cj apres. Darunter befindet
sich ein holzsebnitt , Morgant zn pferd an der spitze einer
ritterscbar darstellend. Solche Holzschnitte, gröi^ere und kleinere,
zieren häufig auch die kapiteiaufänge, so auf s. ,5, 10, 11, 13,
14, 15, 17, 19, 23 Q. 8. w. Der text zerfallt in zwei teile,
woTon der erste 66 kapitel mit einer nicht mitgezahlten ein-
leitung, der zweite 68 kapitel nmfftßt. Der achlnß lautet:
II nie suffit d'avoir acheve ce que j'ay trouve en rithnie Ita-
lienne, que avec l'aide de Dieu j'ay mis eu prose Frau9oise
au moins mal que mon petit entendement a peo comprendre.
Et fat aefa^Tee la translation le demier jour d* Aoust, Fan de
Tincarnation de nostre Seignenr mil cinq cens dix sept.
En priant Dieu qui ni'a donn^ la grace de Tachever, et niettre
a fin, aussi qu'il uous doint et nous face ceste grace, d'avoir
ä la fin sa gloire. Amen. Fin de Tbistoire de Morgant le
Geant. Druckfehler sind im ganzen selten ; von größeren ¥er'>
sehen ist zn ^m^hnen, daß der zweite bogen verkehrt be-
druckt (auf 8. Ö folgen die 88. 14, 15, 12, 13, 10, 11, IG)
und im 11. teil der schluü von kap. 24 (unsere ausgäbe
8. 249, 12 bis 250, 10) weggelassen ist ; derselbe muüte darum
ans einer der Pariser ausgaben ergänzt werden.
Die vergleichnng von F mit D (so bezeichne ich: die
deutsche Übersetzung) ergab sofort eine nahe Verwandtschaft
beider, indem sie zum t;rol.^en teil wörtlich mit einander über-
einstimmen. Immerhin geht dies nicht so weit, daiä ohne
weiteres die annähme gestattet wäre, D sei aus einem mit F
gleichlautenden altern druck, also z. b. aus einem der drucke
von 1517, fibersetzt. Denn einerseits weist D gegenüber F
eine beträchtliche zahl von abweichungen auf , in denen es
zu Pulcis gediclit ^ stimmt , die also auch seine vorläge
' Pulcis gedieht (ich benutze die Florentiner ausgäbe von 1855, bei
Kelice Le Monnier) soll nur insoweit in die Untersuchung einbezogen
werden , als es auf das Verhältnis von D zu seiner vorläge licht zu
werfen vermaj^. Auf eine vergleich ung der französ. bearbeitung mit
dem italienischeo original lasse ich mich nicht ein.
xvin
enthaKen haben ronfi. Den beweis dafQr liefern folgende
stellen :
D
F
t6> 23 f. Der bruoder L'abbe avoit un ^rand
Eleramnat hat ein cheval, leqnel il doona
^oß pfert, das hat
er lanj^fe zyt ertzoffCD,
das schanckt er M.
S26, 19 gsellen
29, 24 Demnach ylt er
Baollanden nach vnd
sfnrach tiio im:
80, 6 mit stein und pfil
und aperen
41, 3—5 Aber es was
— glytsert
49, 25 inn das angricht
43, 35 Darnach stuon-
dend sy ab iren pfer-
den nnd giengend . . .
49, 12 und och den gräf
Doon von Nantaeil
51, 18 f. wir ryttend
also heimlichen inn
der ^vült ummharund
Buocbend . . .
60, 27 ff. Also sehick-
tend ST ein hotten sno
Korador, der sag^t im
daz, so im Maffredon
anbot von sines ry tter
Brunors wegen. Ko-
rador seit Rengnol-
den das, so im sin
ä M.
fireres
pnis dit h Roland:
dards et pierres
fehlt
fehlt
fehlt an dieser stelle
fehlt
nons allons aind se-
cretement ponr
trouver . . .
P.
I, 67 (L abate) dette a
Horgante un destrier
molto hello
Che lungo tempo te-
nuto avea quello.
II, 51 lamiaoompagnia
II, 78 Poisirivolsead
Orlando, dioendo:
in, 5 eon lance, spade,
con dardi e spnntoni
rV, 8 Egli era quel ser-
pente maladetto
Che getta flamme per
bocca ta' dotte,
Ch'una fornace pare-
va in calore,
E tutto il bosco 00-
pria di splendore.
IV, 30 Dette in sol vleo
al gigante col gnanto
IV", 34 Aller tutti smon-
taroQ deir arcione,
Alla capanna fhrono
aTviati
IV, 79 E' medici tro-
vava, e comandoe
Che medicassin dili-
gentemente
Ulivieri e Dodon
IV, 94 Cosl pel mondo ci
andiam tapinando . . •
Le roy manda inconti-
nent le messager dire
ce que Roland avoit dit,
et dit au roy Corador,
que le Chevalier estoit
tont prest et appareill^,
qnand ils voudroyent
se trouver au champ et
VI, 26 Subito mandomo
imhascieria;
Erano ancor coloro a
ra^onare :
Caradoro a Rmaldo si
volgia,
Dicendo: Pro' baron,
che vuoi tu fare?
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XIX
D
fyend enbot. Reng-
nold gab im antwurt,
. er wer gantz bereit
und begmte kein an*
der ding. ündOUif-
fier . • .
66, 25 f. Wiltn nSt
ders sagen, so will
ich wider in Maffre*
doDs l^ger
77, 29 ein mechtiger
beidisdier kunig
81, 14 do schickt er
keysser Karly ein
hotten . •
82. 28 so Rengnold,
RuoUand und Ollifier
nüt in land sigen
87, 1 1 Darum m gedenck
dich zeweren an wyt-
ter gespreoh
150,, 22 f. do gieng sy
wyder inn die gfäng-
miß und sprach zno
Thüring , er möcht
. hinweg rytten, wenn
er wett.
154, 12 sin diener
156, 34 ff. (He ^ränck-
nuß, darin die frowen
und tochtern wärend,
die nät sno tinem
wytlen verwylgen
wottend, die füortend
grosse klag.
16;^, 35 wnnn wer Vf,
ich wer tod
171, 25 wann der har-
nilch was göttysch,
also daz inn kein
yssen nach stachel
ten^niden moeht
F
ne deniandoit autre
choae. £t 0 Ii vier . . .
n tu Tenx dire antre
choie, depesehe toy, car
je m*en veux aller en
Tost de M.
an roy Sarrasin
il envoyanneamhassade
k Tempereur Ch. , de
laquelle estoit le chef
un roy payen . .
ei Regnaut et 01i?ier
n'y sont pas
parquoy pcnse de te
deÖ'endre
fehlt
un horame qui bien
cognoissoit ie pays
ia prison , oü estoyent
lea femmes.
fehlt
(les arme«) estoyent
faictes que nul fer,
n'acier, pour trenchant
qu'il fut, ne les pouvoit
empirer.
P.
Binaldo sfavillava
tuttavia ;
Pargli miir anni d*es-
eer con Orlando,
E disse: Jo Bono in
piinto al tno comando.
Ylf, 7 S*a1tro non ynoi
parlaraii,
A Manfredonio al
campo vo* tornarmi.
VIII, 15 an gran re
earadno
YIII, 88 B manda im-
basciadore a
Carlo Hano . .
VIII, 43 E se non v*ä
Rinaldo e Ulivieri
£ se non v'^ Orlando
tanto forte
VIII, 68 Prendi del cam-
po, all a giostra
vegnamo,
Chk dir parole asaai
non Bon dispoeto.
XIII, 14 Epoi tomava
allaprigionridendo
. £ disae come il fatto
era fornito.
Xlil, 58 un suo valletto
XiV, 4 Quivi sentiva un
pianto doloroso
Delle donzelle.
XV, 18 Cb6 80 che sanza
lei morivo a atento
XV, 109 B 1a sna arma-
dura era incantata.
Che nessun ferro tag--
liar ne potea.
Digitized bj^oqgle
D
189 , 33 f. (las er ein
lange wyl lag und
nüt umm sich selbe
wnßt
•191, 33 und sind zuo
Babillonia inn oiines
▼atters gfäncknus
192, 26 Verflüecht werd
das land Persia, das
icbs je gsach
194 , 88 Der gros got
Jupiter und Macbmet
und Appollonias
195, 14 acht rysen ge*
brüederA
216, 5 RengDold spraofai
- suo imi..
' 229, ist Also wnr-
dend sy eynbellig
sy zeentschütten,
nämlich Magis,
Astoltio, Allard
' und Güehart. '
243, 12 sine (Reng-
nolds) dry bruo-
dern
246, 1 und ist nie-
man darin dann
Vivianus
248, 1 dyß dry sind
raine brüedern
250, 3 und wyll mit
mir nemmen mine
dry brQedern
247, 2 Der hieß sy wil-
komm^n sin
260, 34 r. verflüecht
werd diu gloub und
alle die, so an dieb
gloobend
XX
F
qu'il fut grand piece
Sans se relever
et sont en Babylonne
chez mon pere
fehlt .
Le grand dien Mahom
huict payens
dit' il (nemlich Boland)
parquoy ils condnrent
qu*il8,y iroyent, c'est
ascavoirMaugis, Astolfo
et Alard: et (iuichard
garderoit Montauban.
deuz de ees freres
et dedana n'y a que
Guichard avec Vivien
qui luy tient compagnie
ces dcux sont mes freres
et je raeneray avec nioy
mes deux propres freres,
c*e8t aecavoir Alard et
Bichard
fehlt
>
fehlt
P.
XVII, 46 tanto ch'un
peuo stetteiramor-
tito.
XVII, 66 gli ho lasciati
prigionieri
AI padre mio.
XVII, 75 Jo maledico
Ferna e rAmoitante
XVII, 91 Macone e
Qiupplter
XVII, 93 otto giganti
8on tntti fratelli
XX, 61 DiaM Binaldo
XXI, 54 Bd accordftrai
tutti amano a mano
Guicciardo, Alardo,
Ire a trovar costoro.
XXI, 157 Alardo e Ric-
ciardetto . . .
Guicciardo
XXII, 18 £' v' 6 dentro
Viviano *
XXII, 53 Questo b Guic-
ciardo. Alardo . .
E questo h RieQÜT^
detto . .
XXII, 73 Jo vo' 8ol Ric-
ciardetto,
Guicciardo, Alardo . .
XXII, 40 Voi siate in
ogni modo i ben vennti
XXII, 185 Sia maladetto
chi 'I tuo nomeonora
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XXI
D
F
261 . 7 ich wyll dich Je ne te peux pas tenir
nfit hau
264, 4 das gluck was
also, das . . .
270, 23 f. wann das,
PO von gott p^eordnet
ist, muos sin, und
mag nieman dar wi-
der thuon
270, 26 Rengnold nio-
wet ein tag und nüt
mer
fehlt
fehlt
R. 86 reposa un joor
et plus
305, 13 das groß mer lei grande men
321, 9 Und sobald er
(Roland) ab im was
321, 18 Ach, Gallantin,
hie ist unser letster
tag!
331» 24 nnder ein thar
381, 27 Die nacht was
vast vinster nnd nftb>
lachtig
(8 f. Karly Pep-
Pinns
fehlt
fehlt
aus portes
La nniet fut fort
obscore
fehlt
341, 29 tocbter des iille de TEmpereur de C.
großen Herclin, Ce-
lan von G.
33 Karlomanus
fehlt
P.
XXII, 187 Jo non ti vo*
teuere
XXII, 213 Or guarda se
Fortuna lavoroe!
XZII, 260 Non dubitar,
ohbquel che vuole
Iddio,
Non pud faliir per
aoeidente alcono.
XXII, 261 R. solo un
giorno riposossi
XXV, 212 la gnm pa-
Inde
XXVII, 101 comeOrlan-
do in terra seese
XXVII, 102 0 Veglian-
tin, Yenuta h Tora
seual
XXVlI,239annaporta
XXYn,289Eralanotte
nebnloea oscnra
XXYIir, 114 Carlo e
Pipin
XXVIII, 127 figlia di
Eraclio, degno im-
peradore
XXVill, 70 Carlo Manno
Noch zahlreicher sind anderseits die föUe, wo F gegen
D mit Pnlci stimmt. Die belege daf&r hier anfenzahlen, ist
um so weniger nötig , als viele derselben unten zur spräche
komnieu werden. Nicht selten kommt es auch vor, daß alle
drei texte von eiuauder abweichen. Unter den stellen aber,
an denen D weder mit Polci noch mit F übereinstimmt, gibt
es eine reihe solcher , die wir nicht anf rechnnng des fibei^
setsers schreiben dürfen, sondern schon in seiner vorläge m
suchen haben (aucli darüber 8. u.). Nehmen wir nun dazu
Morgant der riet« h
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XXII
die im übrigen wörtliche Übereinstimmung von F und D, die
UU8 zur annähme einer gemeinsamen grundiage beider zwingt,
80 wird sich für D etwa folgender Stammbaum ergeben (wobei
ich mit A den unbekannten firanzosisohen archetjpns, mit V
die unmittelbare Torhige von D bezeichne):
Fulci (1483)
1 (vor 1517)
V (vor 1530) F (1517 u. 8. w.)
ll (1530)
Es mu£ also eine französische Übertragung von Pulcis ge-
dieht g^eben haben, welche den ausgaben von 1517 wie auch V
zur Torlage diente; Sie enthielt außer dem, was D und F
gemeinsam ist, u. a. alles das, worin einerseits D und P.,
anderseits F und P. übereinstimmen. Uns kommt es indessen
weniger auf die gestalt dieses archetypus als auf das Verhältnis
an, welches zwischen D und seiner vorläge bestand. Nur da,
wo DF und DP. stimmen, sind wir darüber ohne weiteres im
klaren ; steht aber D gegen FF. (= A), so erhebt sich die frage,
ob die abweichung gegenüber A auf rechnung von V oder D
zu setzen sei, und sind gar alle drei texte verschieden, so wird
auch A zur unbekannten gröüe und die entscheiduug über das
Verhältnis von V und D entsprechend schwieriger, wenn nicht
unmöglich. Ein bis ins einzelne gehendes sicheres urteil über
das verfahren des Übersetzers wird also keinesfalls zu g^ewinnen
sein ; wol aber werden wir dieses bis zu einem gewissen grade
zu erkennen vermögen aus einer vergleichung vonD
m i t F unter steter berücksichtigung von P. Es ist ja von
vorneherein anzunehmen, daß V noch näher an F steht als D,
daß somit für einen teil der differenzen zwischen D und F
nicht V, sondern D verantwortlich gemacht werden muß.
Dafür lassen sich sogar zahlreiche beweise erbringen ; hier
seien einige augeführt , die sich aus der hs. selbst ergeben.
Unter den Worten »do Agrypparttc 206, 4 ist in der hs. noch
deutlich sichtbar fder gräf ruollandc ; D hat hier, wahrschein«
lieh um schon gesagtes (vergl. 205, 35) nicht zu wiederholeut
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XXIU
einen satz sein er vorläge übersprungen , der sich auch in F
findet, wo er mit »Le comte Roland . . t beginnt. Statt »sich
gantz yerwanderettend« 61, 12 hieß es anfänglich »gantz eiv
sebräekend« ; D übersetzte damit wie gewöhnlich das franzSs.
»fureiit tous esbabis« und merkte erst nachher, daü der Zu-
sammenhang hier eine andere Übersetzung verlange, »gnaden«
233, 14 ist über ein noch lesbares »urlob nemmen« geschrieben ;
F hat »prendre cong^«. In dem satze 38, 20 £F. : »wann wir
dor£ftend nüt harnß kommen, dammm das wir von den faltschen
ryssen kestiget wnrdend« ist das zweite »wirc über ein durch-
gestrichenes »sy« gesetzt; vergl. F: car les religieux n'osoyent
sortir de ceans qu'iis ne fussent tourmentez par les faux geans.
8. auch die anm. zn 216, 3.
Im allgemeinen hinterläßt die vergleichung von D und F
einen dem erstem günstigen eindruck, insofern nämlich, als D
den hauptfehler von F, eine ungebührlich breite, weitschweifige
erzahlungsweise, fast durchweg mit glück vermieden oder doch
abgeschiirakht hat. F liebt es, möglichst yiele worte zu
machen ; sehr häufig sind Wiederholungen derselben phrasen ;
bei jedem der so zahlreichen ritterlichen Zweikämpfe kehrt
dieselbe ausführliche Schilderung des hergangs meist mit den-
selben Worten wieder; das ceremoniell wird immer wieder
mit derselben unermüdlichen Sorgfalt verzeichnet u. s. w.
Dem gegenüber macht sich in D unverkennbar das bestre-
ben geltend, den stoff zusammenzudrängen, Wiederholungen
zu vermeiden , überflüssiges auszuscheiden , das gleiche mit
weniger Worten zu sagen.. Zwar tritt dieses streben nicht
fiberall gleichmäßig hervor, im ersten teil des romans z. b.
entschieden weniger als im zweiten, was wol damit zusam-
menhängt, daß sich der Übersetzer seiner vorläge gegenüber
erst allmählich zu einer selbständigem Stellung emporarbeitete.
Hier und da gerät er auch aui abwege, indem stellen, die in-
haltlich von Wichtigkeit sind, ausgelassen oder allzu stark be-
Bchnitten werden; doch kommt dies verhältnismässig selten
Tor. Zur illustration des gesagten genüge es vorläufig an
ein paar beispielen, die sich gerade darbieten:
b*
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55, 11 fif. ein iochter, die
ist 80 mechtig, das kein
rytter ty vß dem sattel
feilen mag , geb wye
mechtig er sig . .
69, 8 ein tüffel ryssen, der
ist so starck, als ir wol
gsächen band.
77, 9 der inn miner gftnck-
nns ist
77, 14 Also ward er er-
hänckt; damit ward im
sin Ion.
164, 22 aber sy belibend
bed inn sättlen, des sich
mengklicher Terwnn-
dert.
182 , 35 Rennrnold , der
grossen bunter hat, saß
ab nnd aß nut dem hyrt.
213, 29 f. Demnach macht
er sich uff die straß gen
Babillonnia nnd ertsalt
den heren . . .
XXIV
nne fiUe, laquelle est si trespuissante qii*il
n'j a Chevalier en tont 1e monde taut en
oe pays qu'en toute la Chrestient^ qui la
8ceut vaincre, tant en joostes qu*en antre
maniere , .
un grand diable de geant lequel est si
fort, comme vons avez veu, qu'il emporta
raoy et le prisonnier que luy-mesmes avoit
prius, et avec nous deux portoit mon pa-
villon, et n ne laissoit point de conrir non
plnsqne i*U n'eust port^ qu*ane couple de
chappoDs (zum teil wörtliche Wiederholung;
vergl. 68, 3 ff.)-
car incontinent que j^euz ven la grande
trahison qu'il bra?soit contre vons je le fis
mettre en prison, en laquelle il est encores.
parquoy il fut pendu. II avoit apport^
nouvelles pour faire mourir les barons de
France, et luy-mesmes mourut en un gibet,
ainsique la raison le vouloit, car de bon
Service bon loyer.
mais Tun ne Tautre ne se meust de la
seile, dont tons cenx qni les regardoyent
furent tons esmerveillei, comme Iis estoyent
demourez sur lenrs cbevaux aux grands
coupsqu'ils avoyent donnd; mais ce n'estoit
pas de merveilles, car c' estoyent les deux
meillenrs cheTaliers dn monde.
R. qui avoit bon appetit, descendit de son
cheval et le laissa paistre de Therbe, puis
s*as8ist aopree dn pasteur et mangea avec
iny, car il en avoit bon besotn.
parquoy il ae mit en chemin pour aller eu
babylonne, le faire aseavoir k Roland et
k ses compagnons. et alla tant qull fot
en Babylonne, et quand il fnt devant not
barons, il lenr dit . . •
u. 8. w.
Die anordnung des Inhaltes ist in D vollkommen die gleiche
wie in F ; dagegen weichen beide in der e i n t e i 1 u n g des-
selbeu ziemlich stark von einander ab. Schon die einteilung
des ganzen in zwei bücher mit besonderer kapitelzählung, wie
sie F hat (s. o«), kennt D nicht ; sie findet sich übrigens aneh
in den aasgaben von 1517 nicht und wird demnach in V eben-
falls nicht vorlianden gewesen sein. Eine andere frage ist,
ob und inwieweit auch die unterschiede iu der kapiteleinteiiung
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XXV
auf V zurückgehen. Den 94 kapiteln in D entsprecben näm-
lich in F deren 134. Diee rQhrt davon her, daß D sehr oft
awei und mehr kapitel Ton F unter einer übersehrift vereinigt,
häufig ohne dafi ein anderer gmnd dalRr Tonsnliegen eeheint,
als das bestreben, den atoff zusammenzudrängen. Genau decken
sich in D und F bloß die kapitel (die zahl in klammer be-
zieht sich auf F) 8 (5); 11. 12 (7. 8); 23 (13); 30 (24);
34 (32); 39 (43); 46. 47 (56. 57); 52 (Ii, 1); 59 bis 63
(13bi8 17); 65 (20) ; 72 (36) ; 80 bis 86 (52 bis 58); 88 bis 92(61
bis 65). Aus je zwei kapiteln von F sind zusammengezogen die
kapp. 213 bis 29 (IG bis 23); 32. 33 (28 bis 31); 35 (33 f.); 38
(41 L); 40 (44 f.); 43. 44 (49 bis 52); 51 (65 f.) ; 55. 56 (II, 6
bis 9); 64 (18 f.); 69 bis 71 (30 bis 35); 73 bis 78 (37 bis
48); 87 (59 f.); ans je drei kapitek: 31 (25 bis 27); 86. 37
(85 bis 40); 45 (58 bis 55); 79 (II 49 bis 51) ; ans vieren
das einzige kap. 50 (61 bis 04). Das gegenstück dazu bilden
die wenigen fälle, wo D, meist mit gutem grund, ein kapitel
von F in zwei oder mehrere zerlegt. So entstehen aus F
kap. 6 in D deren swei, indem der kämpf mit dem tenfel und
die erlösung aus dem Zauberschloß in ein neues kap. (10) verr
wiesen werden. Die kämpfe Kolands mit Leonet und Meri-
diana erzählt F in einem kap. (9) ; D macht daraus zwei
(13. 14). F kap. 10 führt den titel: >Comment liegnaut comte
de Jidontauban voulut tuer Granelon et comment il se partit
de la courc, meldet aber dann auch noch das zusammentreffen
Rs mit Brunor in Kleramnnts kloster, was D unter eine neue
Überschrift bringt (16). Auch der folgende titel : »Comment
Tabbe fut delivre de prison et tous les Sarrazins mis ä niort«
geht bei weitem nicht auf den inhalt des ganzen kapitels,
das außerdem Aber den kämpf Rengnolds mit einem drachen
und einem riesen berichtet ; D widmet jedem dieser abenteuer
ein eigenes kapitel, so daß dem einen kap. 11 in F deren
drei (17 bis 19) in D entsprechen. Aus dem 12 kap. macht
D wiederum drei (20 bis 22), iäüt aber ungeschickter weise
den um^EUSseoden titel von F vor seinem kap. 20 stehen, das
doch nur die einleitung znm drachenkampf enthSlt. Mit recht
ist dann die entwickelung des liebeshandels zwischen Olifier
und Foriäeua iu einem besonderen kap. (22) untergebracht.
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XXVI
Es bleiben eine anzahl kapitel, l^ei deren abgrenzung sich D
gegenüber F nocb freier bewegt. Wie schon angedeutet wurde,
geht dem ersten kapitel in F eine art einleitung voraus. Dem
ersten abschnitt derselben, der von Karls Romfahrt und weitern
Verdiensten nm die kircbe handelt, entspricht L) kap. 1 ; der
zweite, der über den kämpf gegen die afrikanischen beiden
unter Marfurius berichtet, bildet den eingang des 3 kap. in
D (im übrigen = F kap. 1). Das dazwischen eingeschobene
kap. 2 fehlt in F yollstHndig (s. u.). Das 8 kap. von F zer*
legt 1) in drei teile: den ersten (anknnft liolands im kloster
Kleraniunts) zieht es zum vorhergehenden kap. 4 (= F kap. 2) ;
das mittelstück (Rolands kämpf mit den zwei riesen und Mor-
gants bekehrung) macht es zu einem selbständigen kap. (5)
und den Schluß (rfickkehr zum kloster) vereinigt es mit dem
anfang des in F folgenden 4 kap. (= D kap. 6): »Comment
Morgant fiit baptize par l'abbe.« Unter diesem titel geht in F
aber auch das abenteuer Morgants mit den Wildschweinen und
die kraftprobe mit dem toten pferd, woraus D ein neues kap. (7)
bildet. F kap. 15 tragt die Überschrift: »Comment Regnaufe
et ses eompagnons prindrent conge du Roy Corbant, et comme
sa fiUe se tua pour l'amour d'Olivier«, enthält aber aulBerdem
das zusanimentrefFen Rengnolds mit seinem vetter Magis auf
dem wege zu Corador. Diesem teil widmet D ein eigenes
kap. (25), während es das Übrige dem vorhergehenden kap. 24
(= F kap. 14) zuweist. In ähnlicher weise werden zerlegt :
F kap. 47, von dem die erste hälfte (befreiung Thürin gs aus
dem gefangnis) dem kap. 41 (= F 46) angeschlossen, die
zweite (ankunft Thürings in Paris und bestellung seiner botschaft)
als passende einleitung an den anfang des folgenden kap. 42
(s F 48) gestellt wird. Kap. 59 »Comment Regnaut se com-
batit contre Anthee, et comment Ganelon vint parier au Sou-
dan« : der eine teil ist zu kap. 48 F 58), der andre zu
kap. 50 (= F CO) gezogen. Im zweiten buch kap. 4 ^>Com-
ment Regnaut recouvra son cheval« : was zu diesem titel ge-
hört, vereinigt D mit kap. 53 F 2. 3), das übrige (Ro-
lands besuch bei seinen zwei gefangenen vettern) mit kap. 54
(= F 5). Kap. 11 »Comment Ganelon fnt prins par quelques
geans et mis en prisou« : auch hier paüt die Überschrift wieder
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XXVII
nur auf einen teil des kapitels, den D an das vorhergehende
kap. 57 F 10) anschließt ; der andere teil (botschaft des
hirten, abreise dev franaösischen herren von Babilonia, um
Ganelon zu erlösen) wird dem kap« 58 F 12) eioTerleibt.
Ganz gleich liegen die Terbältnisse bei kap. 23 »Commeiit
Doon arriva a Cornille, lequel dit a nos Barons que les Payens
avoyent aßiege la noble ville et cite de Pariac und kap. 27
»Comment Roland et ses compagnons allerent a Paris« : beide
kapitel enthalten mehr, ab ihr titel angibt; beide zerlegt D
in der weise, daß die znm titel gehörende halfte den schlnfi
des Yorausgehenden und die andere hälfte den anfang des nach-
folgenden kapitels bildet. So ist kap. 66 = F 21 bis 23 I,
kap. 67 = F 23 II bis 27 I und kap. 68 = F 27 II bis 29.
Den drei letzten kapp, von F (66 bis 68) entspricht in D ein
einziges (93) ; das 840, 29 beginnende kap. 94 reicht nnr bis
341, 14 nnd ist ein fQr sich bestehendes einschiebsei (s. n.).
Es wäre nun zu entscheiden, ob und in welchen] maße D fiör
seine von F abweichende kapiteleinte iinng verantwortlich ge-
macht werden darf. Aber zu einer solchen entscheidung ge-
bricht es durchaus an den nötigen anhaltspankten. Zwei um-
stönde seheinen allerdings dafür zu sprechen, daß die ein-
teilung von F die ursprüngliche sei. Wir stoßen nämlich in
D an stellen , wo es zwei kapitel von F zusammenschweißt,
mehrfach noch auf die formelhaften ausdrücke, die sonst in
der regel nur am ende eines kapitels stehen, wie z. b. »als ir
hienach hören werdend« , »nun wend wir wider you . . .
sagenc u. s. w.; vergl. 128, 10 (F 39/40); 188, 21 (63/64);
199, 81 ff. (II, 2/3); 201, 20 (3/4); 206, 9 (6/7); 214, 33
(11/12); 234, 38 18/19); 245, 24 (22/23); 264, 12 (32/33);
278, 16 (39/40). An den stellen dagegen, wo D ein kapitel
von F zerteilt, kommt dies zwar (in Übereinstimmung 4nit F)
auch dreimal vor (34, 25; 56, 23 ff.; 179, 22), findet aber
stets seine erklSmng in einem alinea des französischen textes,
das auch die bildung eines neuen kapitels veranlaßt haben
wird. Es ist also ziemlich wahrscheinlich, daß F die kapitel-
einteilung von A beibehalten hat. Ob nun aber die Änderungen
von y oder erst von D herrühren, laßt sich nicht ausmachen,
lieber das Verhältnis der kapitelüberschriftenistdas wesent-
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XXVIII
liehe bereits im vorstehenden enthalten. Abgesehen von den
dnrch die verschiedene einteilnng nötig gewordenen andeningen
stimmen die tifcel meist mit einander übereiD. Nur hier und
da sucht D durch grül^ere oder kleinere zusätze eine Über-
schrift genauer zu fassen, so z. b. kap. 12 (und anders) , 15
(and etlich mit im), 17 (und sine brüedern), 57 (und ein
hyrtten erhanckt), 81 (und ander heren), 83 (wie der gegen
innen kerame) , 84 (von den Krysten und heyden) , 87 (und
wie ers beklagt), 88 (wie Karly Ruollandeu bornn hört blässen),
89 (und iun erklagt — ummkämen).
Wir wenden uns nun zu den Übrigen abweichungen der
beiden texte. Dabei fallen von vorneherein alle diejenigen
außer betracht, welche lediglich dem zwecke dienen, die ge-
schwätzige breite und weitschweißgkeit der französischen prosa
durch gedrängtere ausdrucks weise zu ersetzen, welche also für
den inhalt ohne bedeutung sind (verg]. s. XXIII).
An die spitze stellen wir eine anzahl fäUe, die sich aus
einer bestimmten t e n d e n z erklären lassen. Eine solche macht
sich zunäclifet in religiöser hinsieht geltend. F steht auf dem
boden des katholischen bekenntnisses ; D scheint diesen Stand-
punkt nicht zu teilen , wenigstens tilgt oder ändert es fast
alle stellen, welche auf spezifisch katholischen glauben oder
brauch bezug haben. Darauf zwar, daß D 18, 16 das franz.
tous bons Catholiques« durch »allen frommen glöubigen«
und 290, 8 »la foy Catholique« durch ^^den kiystenlichen
glouben« übersetzt, ist kaum etwas zu geben ; mehr fällt da-
gegen ins gewicht, daß es beinahe überall, wo F von den
heiligen und von der Jungfrau Maria spricht, auf eine genaue
Übertragung verzichtet, indem es entweder »gott« oder »Jesuse
dafür einsetzt, oder dann die betreffende stelle einfach streicht.
Nur zweimal (103, 8 ; 12ü, 19) entschlüpft ihm der ausdruck
»by allen heilgenc.
41» 26 Darumm er nach- parqnoy 11 invoqua le nom de nostre Seig-
mallen gott anraoft. nenr Jesus-Christ et de la glorieuse vierge
Marie (vergl. P.-IV, 11).
48,33 Des der gräf E. von dont R. et D. louerent Dieu et la vierge
Mnntabaiit und der gräf Marie.
D. von Nantneil gotlop-
tend.
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XXIX
67,20 setzt F nach »boum«
hinzu :
67, 35 £r ruofft got an.
86,25 wie dir din got Je-
808 gebulöen hat.
20Sk 6 die ruofftend got an
nmm bylf.
214, 19 unser volck (rief
so) Jhesua Kryst. Do der
SattroD Cyrot von Jesus
ort sagen . .
234, 8 80 Terheyssen ich
got . .
et Doon ae recommandoit humbleraent ä
Dieu et ses Saincts (vergl. F. YII, 13).
il reclamoit nostre f^eigneur Jesus-Christ
et la vierge Marie et tous les Saincts
(vergl. P. VII, 16).
comme ton Dieu et ses Saincts t'ont aide
{= P. VIII. 65).
lesqnels redamoyent Dieu et ses Saincts.
noB gens se recoraandoyent h Dien et Ii la
Vierge Marie et k tous les Saincts de Pa*
radis. Quand le patron C. enfendit parier
de la Vierge Marie F. XX, 39).
je vons jure par tons les Saincts qni sont
en Paradis:
2, 29 fehlt in D nach »zittenc der satz : »parquoy ä bonne
raison (Gharlemagne) a est^ canonizi et mis au nombre des
glorieax Saincts«, und 2^ 31 nach »gebrächt« : Isnardns moine
assembla les Legendes de tous les Saincts Martyrs qu'il peut
trouver en tout le monde, et les mit en un volume, et trou-
T0D8 qa*il estoit tous les jours la feste de trois mille Saincts
Martjrs. Charles le grand edifia la grande EgUse de sainct
Jaques en Galice, et Tinstitua la prinofpale de tontes les Eg-
lises d'Espagne, il fonda cinii grandes Eveschez, c'est assavoir
Magonce, Colongne, Treves, Öalbourg et Sion. II fonda autant
d abbayes qu'il y a d^heures au jour et en la nuict, a fin qiie
tonte« henres Ton priat pour luy«. Auch über katholische
IniltasgebiAuche geht D stillschweigend hinweg oder nimmt
ihnen den konfessionellen Charakter:
18, 10 f. Darumm wir
schuldig sind , gott für
üch zebätten zuo allen
zjtten.
287, 10 BuoUand nam ur-
lob . . .
283, 7 ließ sich der keyser
Karly wapnen.
309,33 Türpin der gedacht
zuo der selbigen stund
uüt an sin gebett.
Nous sonimes tenus de te faire partidpant
en toutes les messes, oraisons et autres
prieres qui se font et feront au temps
advenir en ce couvent (= P. I, 79).
Boland ouit messe qne Tun des hermites
ohanta, pnis il print cong4 . .
TEmpereur Ch. se fit armer. . . puis ouyt
Messe
'V. qui k Celle heure ne pensoit pas k dire
Messe (= P.. XXVI, 62).
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XXX
308, 30 fi Also ummiieng- Alors tous les Fran9oi8 s'embranemit Tun
end die Krjsten ein an- l*antre,en demandant pardon Tnnlirantn:
dren und yerg&bend ein VArcbevesqueTurpinlenrdonnaabsolntion
andren. pleniere de tons leiirs pechez, en leiir d<Hi-
nant bon coorage f. XXVI, 42).
Damit sind nun auch die unterschiede erklärt, weiche in
der. erzäblunfir von den letzten augenblicken Rolands zwischen
D und F bestehen. Nachdem sich dieser mit Rengoold aus-
einandergesetzt hat (822, 84 bis 823, 4), wendet er sich in F
an den erzbischof Tnrpin: »Mon seigneiir et mou cousin, vous
estes mou pere spirituel, je vous supplie que vous me donniez
absolution de tous mes pechez«. Darnach beichtet er ihm
zunächst die drei hauptsOnden^ die sein gewissen belasten:
ungehorsam gegen Karl, untreue gegen seine gattin und un-
rechtmäßige tötung Douchers. Turpin antwortet: »Puisque
vous avez contrition, Dieu vous pardonnera, mais si vous avez
ä dire autre chose, dites le«. Darauf bekennt Ex)land seine
fibrigen yergehen, und Tnrpin schließt: »Je^ne te donne en
penitence, sinon que tu dies Pater noster, et un Miserere^ et
toutes les .peines et travaux que tu as prins pour advancer
la saincte foy Chrestienne, te soyent toute pour penitence en
l autre moude« , puis luy donna absolution pleniere de tous
ses pechez.« Nun folgt ein gebet Rolands zu gott und, daran
anschließend, ein neues kapitel (60) »Comment Fange Gabriel
s'apparnt ä Roland, et ä ceux qui estojent en sa compagniet :
Aussitost qne Roland eut finie son oraison , une grande dart^
8*apparat snr enx qoi les esbabyt tooB, et entendirent en Tair une Toiz
melodiease, qni let rendit plus estonnez que devant, parquoy Iis mirent
totis les genonx en terre, joignant les mains contre le ciel. Alors ils
entendirent une Toiz qui dit: Roland entens ä moy, sacbes que je suis
Tange Gabriel, qui apportay k la vierge Marie la nouvelle de la re-
demption de Thumain lignage, qui te suis envoyt^ de Dieu, pour te dire
que ton oraisou est exaucee \h haut au ciel. Parquoy scaches qne je
suis venu querir ton ame, car pour ce que tu as tousjours estö bon Ca-
tholique, et as grandement travaillä a augmenter la foy Chrestienne,
et par toy plusieurs ont estö baptizez, et faicts bons Chrestiens, qui
raaintenant Bont en Paradis en jubilation, et mesmement ton compagnon
Morgant , car tout ainsi que vous avez tenu compagnie Tun ä Tautre
en ce raonde, aussi ferez-vous en Paradis. Touchant ton oncle Charle'
magne pour qui tu as prie, il a entendu le son de ton cor, et est de-
party de sainct Jean de pied de porc, et tautest sera Icy, et regarde le
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XXXI
Solei] qni ne se remue d'un liea il y a vingt henres qu'il attend sans
tirer en occident, et sera arreste troia joiirs , ii fin que ton oiicle face
vengeance des Sarrazins, et scacbes qu'apres sa mort il sera colloqviö
au rojaume de Paradis. Aussi sera Alide ta fcmme , laqtielle deineu-
rcra vefne toua les jours de sa vie en faisant penitence de ses pechez.
Touchant ceux qui aiijourd'huy fiont morts en cestc bataille poiir la
foy, ils uuront tous sepulture, et leurs ames seront avec les öaincts et
Sainctes en Paradis: apres tout je vous donne la paix. Alors l'An^e
se despartit, et le chant desAn^es tut ouj comme devant. Alors Keg-
naiit dit: Ha! mon cousin je suis venu d'E'^'vpte pour te veoir, et si
tost tu me laisses: toutes fois je suis bien joyeux de ce que j'ay sceu
par l'Ange Gabriel, que toy et tous les ('brestiens qui aujourd'huy sont
rnorta en ceste bataille, serez mis en gloire avec les Anges. Parquoy
mon cousin je te prie que quand tu seras en celle gloire que tu aycs
rnemoire de moy, et que tu pries k Dieu q^u'apres ma mort je puisse
aller avec toy en joye perduruble.
Diese ganze darstelluiig stimmt im wesentlichen überein
mit P. XXVII, 116 bis 151. D ab«r weicht insofern ab, als es
einerseits das sOndenbekenntnis Rolands nicht in die form einer
▼or Turpin abgelegten beichte kleidet, sondern an geeignetem
orte (323, 25 bis 324, 2) dem nachfolgenden gebete einverleibt,
anderseits die erscheinuug des engels Gabriel mit keinem werte
erwähnt. Man yergleiche ferner folgende stellen:
824, K) flP. Do Ruolland R., le glorieux martyr, scachant sa mort
befand im der tod nach luy eatre prochaine, print pon espee, et In
sin, sprach er wytter: planta en terre, la croiaee dessus, puis dit
»0 uott, min schöptt'or, estant ä genoux: Je t'adore au lieu de la
ich bit dich, da wellest vraye C^oiz oü mon Dteo fnt mis, qa*eUe
mich beschinnen ... me deffende . . . (= P. XXVII, 152).
329, 24 Ollyfier ward gen Le Corps de 0. fut uorte en Arles, avec
Arles gfüert rergn&n, plusieursaiitTesotileoitCbarlemagnedonna
grande somme de deniera ponr prier poor
feors ames.
830, 3 ff. Die andren rirtter Tons les autres cheTaliers et menus gens
und knecht wurdend inn d'armes furent enterrez en un chanip qni
einem feld vergraben, pres de lä estoit, lequel rArchevesque Tnr-
da Karly darnach ein pin avoit benit, et auquel depuis TEmpe-
•tyffb buwen ließ, die reor fonda on College de trente et six
armen d& off senthalten cfaanoines, poar prier Dien poar tous ceux,
Buo lob und eren den qoi . •
frommen Krysten, die . •
7, 1 fügt F nach »bewys- (le Pape) luy donna plusieurs sainctes re-
sen batc binxu: liques, que Charlemagneapportaen France.
Wunderbare begebenheiten fiberspringt D gerne, insofern
der erzählnng daraus keine wesentliche einbuiäe erwächbt.
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xxxn
Als der firomme ritter Spinol im sterben liegt (208, 12), sieht
er nach F (« P. XYIII, 76) die engel kommen, die seine
seelezum binimel tragen solh'ii ; D weiß davon nichts. 310,20 ff.
berichtet D über den tod Falserons: Roland durchrennt ihn
mit dem speer und F. »fiel tod zu der erdenc. In F (= P,
XXVI, 69 f.) gebt es nicht so rascb : F. bleibt mit dem speer-
stück im leib aufrecht anf seinem pferde, »parquoj Roland
pensoit qu'il ne fut point mort, et quand il eut parfaict son
poindre, il mit la raain a Durandal sa bonne espee et aussi-
tost qu'il toucha Falseron, ii tomba ä terre, car il estoit mort
Sur son cheval.« Von der leiche seines herm weg stürzt sich
Olifiers pferd anf die heiden, nm den erschlagenen zn rächen,
nnd tötet durch beißen und schlagen viele derselben P.
XXVII, 70); D übergeht dies (319, 26 nach »blieü«). Das-
selbe geschieht mit folgender stelle (vergl. 329, 20 f.): »Alors
qne TEmperenr Gbarlemagne eut faict sa complaincte ainsi
que yous avez entendn, il parla h son nepuen le C6mte Ro-
land comme s*il eut est6 en vie, et Iny dit: Je te prie roon
trescher nepueu , que si tu es en estat de grace et en voje
de salvation, si Dien le te veut permettre, qu'en riant de ta
bouche tu me rendes ta bonne espee Durandal , car d'elle je j
feraj la vengeance de ta mort, et de celle des autres Ohre-
stiens. Aussi tost que Ob. eut dictes ces parolles, R. reprint
couleur vermeille et ouvrit les yeux, et en riant de la bouche
ouvrit les bras, lors l'Empereur Ch. print 1 espee, puis R. re-
mit les bras en croix et serra la bouche et les yeux. Par ce
miracle Ch. cogneut que son nepuen R. estoit en la Toye de
salvation, dont il fut grandement consol^ de son dueil« (»
P. XXVII, 205 ff.).
Nicht selten läüt F seine heiden bei starker gemütsbe-
wegung tränen vergieüen; D hat, offenbar in der meinung,
daß dies solchen männern nicht wol anstehe, die betreffenden
stellen meist gestrichen oder geändert:
19, 13 f. Do Riiolland ver- (,)iiand R. entendit que l'abb^ estoit son
stuond, das der bruoder parent de bien pres, il se print plus fort
so gar sin nacher firünd k pleurer que devant (vergl. D 19 , 3) de
was , do ummfieng er la joje qu il avoit , et ooDmt embrasaer
den braoder . . Tabbä . , (ss P. II, 5).
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XXXIII
19, 17 . . uüd nufc reden
mochtend ein lange wyl.
20, 27 Und niimmend or-
lob von ein andren.
34, 16 Und (Rengnold) nam
damit nrlob von innen«
191, 85 do foorttend sy
groe^ klag.
208, 8 Do Olivfier Ruol-
landen enadb, do nmm-
fiengend sj inn.
235, 5 f, Gannellon thet
öch der glichen, als ob
er lejdig were.
242,28 des im Astolf grossen
danck sejt.
244» 1 Do Rengnold Jason
Yamtnond.
245, 89 Doon sprach.
265, 11 f. (Rengnold) nam
nrlob Ton tinen brfledem
und von den innwonnem
der stat.
265 , 23 Dto patron nam
nrlob Ton Bengnold.
290, 20 f. do nam (Gane-
lon) urlob Ton Bnolland
und Ollyfier und Ton den
anderen heren.
et toug denx plemoyent si fort, qu'ils fu-
rent une grande piece eans pouvoir parier.
en plenrant prindrent cong^ Ton de l'antre
(= P. II, 17).
Puis tout en plonrant R. prini oong^ de
ses freres-
iis se prindrent it plenrer.
Quand 0. appercent le comte R., il Iny
mit les braa an col, aussi fit le petit Rich-
ard, et tous avoyent les lannes aux yeux,
ausui avoyent Constant et Spinolle (= P.
XVIIl, 27).
Et G. faisoit semblant qu'il en estoit bien
marry, et touaiours plouroit . • (= P.
XXI, 95).
dont A. plouroit de piti^ (vergl. P. XXI, 153).
Quand R. entendit J. , Icqucl plouroit h
grosses larmes (yergl. P. XXI, 167).
D. s'assit, puis les larmes h Voeai dit (=: P.
XXII, 15).
R. print cong^ de ceux de la cite lesquels
plourojent tous de sa desparüe.
Le patron print congö de R. en ploorant
h grosses larmes (= F. XXII, 222).
G. alla prendre cong^ de R. et d'O. et des
autres fiarons en les embrassant, la lärme
k Toeil.
All diesen abweichungeu, ia denen wir das walten einer
bestimmten tendenz deutlich erkennen « steht nun aber eine
ungleich größere menge solcher gegenfiber, die eine ähnliche
erklärung nicht zulassen. Es bleibt hier nichts anderes übrig,
als die einzelnen fälle der reihe nach aufzuzählen. Ich be-
ginne mit den aus lassungen von D. Dieselben sind zwar
ishr zahlreich, aber fast durchweg von geringem umfang; nur
selten bedeuten sie f&r die erzablung einen wirklichen yerlust.
14, 30 (die bruodern) loptend gott , darumm das . . ]
(l*Abbej dist a ses reiigieux, qu iis alluäseut suuuer les closes
XXXIV
et qu'ils chantassent Te Deum laudamus, en rendant graces
ä Dostre Seigneur de ce qu'ils estoyent . . (vergl. P. I, 56).
18, 29 fdgt P nach »hämische hinzu: et (rAbb^) dit a
Roland : Je yoqs donne tons cee harnois, sHl vods fonfc mesfcier
(= P. I, 84); D übergeht diesen satz, weil er kurz vorher
gesagtes (vergl. z. 25) wiederholt. 42, 5 (der low) fieng
an vor anher zegän. Und R. . . ] (le Lyon) se print ä che-
miner devant, faisant eigne ä E. qn*ii le suivit, ce qne üt £.
(Tergl. P. lY, 18). 33 OUifier] 0. tont hontenx (»
P. IV, 28). 43, 26 ff. die rede Rengnolds hat D nm
folgende stelle gekürzt: Tes dicts raonstrent que tu es humain
et charitable et bleu recognoissant ceux qui te font bien ; in
ne te monstree point ingrat anx benefices qni te sont faicts.
Qoant est de ton Hojaume qne tn nona donnes, nons te re-
mercions et Tacceptons et comnie nostre nons le te donnons
(= P. IV, 73). Da diese worte zum teil auf die vorausge-
gangene rede des königs antworten (vergl. namentlich z. 22 f.),
ist ihre weglassung nicht gerechtfertigt. 31 gehuob
(Olifier) sich übelj (0.) se plaignit, dont tous cenx qui le
yirent fnrent resjouys; D hat den letzten satz mit recht ge-
strichen (vergl. P. IV, 74). 52, 35 die so nianlich rytter
sind] qui estes si vaillans que la renommee en est respandue
par tous les cliniats du moude (vergl. P. IV, 99); dieselbe
oder eine ähnliche phrase tilgt D 55, 7; 64, 32; 66, 13;
115, 12; 189, 19 u. s. w. 54, 1 beheben] tenir en sa
propre natiou, im gegensatz zu »in frömbden landen«; die
Streichung in 1) ist deshalb nicht am platze. 55, 11 fründ]
parent de bien pres. 57, 27 bekantj cogneut ä la pa-
roUe P. V, 29); daß D die letzten worte übergeht, be-
eintiuchtigt die verstöndlichkeit der stelle* 58, 8 nach
»hattend« setzt F hinzu: et aussi en baillerent & ieurs chevanx
lesquels avoyent assez couru (= P. V, 33). 19 Lutten]
Pavillons et plusieurs gens d arm es tous armez (= P. V, 67).
59, 12 s. anm. 61, 12 verwunderettend] furent
esbahis, aussi furent tous ceux qui les rirent (vergl. P. VT, 31).
68, 12 in F schließt Rengnold mit den werten : et t*ap-
pelleray de mon cor, aiusi que j'ay faict, puis chacun fera du
mieux qu'ii pourra P. VI, 48). 65, 11 die stägenj
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XXXV
F genauer: »aux pieds des degrez. 66, 8 ertödtj F fügt
hinzu: et les laissasmes en nn bois, parqnoy ils sont proye
aux bestes sauTages (:» P. YII, 8). 24 gfollen] dar^
nach in F: s'il ne se fat tenn ä nne mnraille (diese stelle
fehlt auch P. VII, 7). 70, 19 Er schumpt . . ] il estoifc
eschauffe comme ie chieu apres la veuaison , il escumoit . .
23 Galantin] G. qu'Olivier avoit amene; Wiederholung von
36, 1. 73, 10 kommen wird] darnach in F : Je scay
qne plos ne Terray le pays de Snrie. Je Toy bien qne je
n'eatoye pas digne d'avoir une teile Dame (= P. VIT, 71).
75, 14 hatten] darnach in F: Quand ils entrerent en la
cit^, les bourgeois de la yille faisoyent jeux et esbatemeus
avec trompettes et clairons et toutes antres sortes d'instru-
mens P. VIII, 7). 78, 33 ein silbrinnen adler] nn
aigle d*aiigent snr nn champ de sinople bord^ de guenlles.
83, 3 s. anm. 87, 3 zestritten] darnach in F: luais
les Barons se conseilloyent Fun lautre (= F. VIII, 67).
88, 35 sin sun] son fils qui estoit si puissant. 92, 17
beliben] in F ffigt Roland noch hinzu: car maintes fois il
m'a £ut peur (» P. IX, 16). 94, 28 Also nam fieng-
nold . . ] Alors R. dit h 'ses compagnons, je ne donte point
que Dieu ne nous ait faiet venir en ce pays icy. II print . ,
(= P. IX, 35). 95, 12 s. anm.; auch P. IX, 44 er-
wähnt die tötnng der kinder Hermins. 96, 7 F malt die
frende Morgants weiter ans : et conrut embrasser Doon et Iny
dit qne mais qu il fnt en la compagnie de Roland, de Regnaut
et d'Olivier qu'il n'y avoit si fort Payen , qu'ils ne fissent
trenibler (vergl. P. IX, 53). 97, 21 ein andren] sans
pouYoir dire un seul mot, setzt F hinzu (vergl. P. IX, 65).
100, 22 ritter] Chevalier qui par semblant estoit bien
triste (vergl. P. IX, 84). 106, 5 zwen] darnach in F :
et la Damotselle luy aidoit au mieux qu*elle pouvoit ^. 109, 10
tagen] darnach in F : et aujourd'hiiy quand nous avons en-
tendu le bruit de la bataille nous cuidions estre morts ( =
P. X, 72). IIb, 22 Astolfo, der h. von E.] F fügt hin-
*
* Das febleu eines hinweises auf Poleis gedieht deutet in der regel
an, daß dieses keine entspreohende stelle enthält.
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XXXVl
zu: lequel fit (^rande feste a Olivier, ä Meridienne et a Mor-
gant, car il ne les avoit pas veu depuis quils estoyent venus
dee parties de LevaDt (vergl. P. X, 105). 119, 36 ryssen]
geant qni de nonveau estoit yenu en la Cour. 121, 38
r. sond] darnach in ¥: et autänt en dirent Regnaut et Ro-
land (P. X, 137 : cosi diceva il Danese e Rinaldo). 122, 33
truog] darnach in F: de laquelle il se s9avoit bieu aider.
124, 30 RuoUanden] R. et de pJusieurs autres grands Barons
de la Cour (vergl. P. XI, 7). 125, 9 inn sin land] hier
folgt in F ein kapitelschlafi : Or laissons ä parier du Roy
Herniin et parlons de TEmperewr Charlemagne qui estoit h
Paris avecques tous ses Barons, lesquels nienoyent feste et
joje faisant joustes et tournois et autres esbatemens , comme
gens qui estoyent en bonne paix; mais fortune qui ne peut
laisser les affaires de ce monde en un estre, enToya un tres-
grand trouble en la Cour de rHinipereur Ch., ainsique tous
poiirrez entendre cy apres. D läl^t mit rücksicht auf das
folgende die ganze stelle weg. Vergl. P. XI, 130, 8
b. muo^] darnach in F : car vous aurez toutes armes estranges
et TOS chevaux seront converts jnsques es pieds ; parquoy nnl
ne TOUS cognoistra (vergl. F. XI, 28). 132, 14 häncken
1.] te fera pendre au gibot de MoiiLtaucon. 134, 36 ze-
volbringenj in F setzt Ganelon hinzu: Tantost ce faux garni-
ment aura la desserte de ses dementes. 135, 2 nacher
fründ] Cousin germain, et tous scaTez que bon sang ne peut
mentir. 136, 37 pfert] darnach in F: et Bayart alloit
comme une arondelle et les autres le suivoyent de bien pres
(vergl. P. XI, 98). 137, 13 inn die stat P.] jusques aux
portes de P., lesquelles estoyent ouvertes. Eux quatre , c'est
ä scavoir Roland, Regnaut, Astolfo et Richard entrerent de-
dans . . 140, 21 Und ob er . . ] Et ores qu*ii est sur
son aage et qu^il est aneien, si par le conseil . . 144, 1
gegen im] darnach in F : et Galantin alloit comme foudre
(P. XII, 51: com' uno smerlo). 145, 31 hindernusj dar-
nach in F: Quand ils fureut ä la porte, le portier leur de-
manda qu*ils estoyent. Roland respondit qu*ils estoyent gens
qui demandoyent a estre soudoyez. Alors le portier leur
ouvrit quand il vit qu'ils n'estoyent que deux. Die Streichung
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xxxvn
dieser stelle erklärt sich aus dem Torangegangenen satze. 38
80 will ich . . ] pourceqne toos me semblez fort et pnissaat,
je TOtifl donneray . . 146, 9 an thän] damacli in F: et
a gaste tout le pays d'icy autour (vergl. P. XII, 76). 12
Schwert] darnach in F: et moy et mon escuyer Favons en-
terre au pied de celle grande röche qui est aupres de la cite
(vergl. P. XU, 77). 147, 5 Kryst] Ohr. et est du ro-
yaame de France; vergl. 148, 86 f. 88 gftmgen] prins et
]\€ (= P. XII, 88). 148, 12 daz ir mir . . geben] que
pour le plus seur me donniez . . (vergl. P. XIII, 2). 149, 6
also daz ich . . ] que maintenant je suis loing de tous nies
amis, exceptö de mon eseujer, et mis . . (» P. XIII, 8).
150, 28 entschütten] darnach in F: car ce leur seroit
grand honte st je moarrois en ceste prison. 151, 88 nach
h. sytten] ä la mode des Payens, a celle fin qu'ils ne fussent
recogneuz. 152, 29 s. anra. ; auch P. XIII, 40 erwähnt
Terigi. 155, 2 Sarragossa] darnach in F: Quand les gens
le Tirent Tenir il fnjoyent tous devant luy comme devant la
foadre, ils fermoyent lenrs portes et se cachoyent en leurs
maiflons. Regnaut lenr disoit qn^ils n^eussent point de peur,
car le cheval ne leur feroit aucun mal (vergl. P. XIII, 67).
3 gfaugen] darnach in F : et qu'il Tamenoit aussi doux qu'une
chevre. 12 fachen] prendre et de le rendre aussi doux qu'il
ne fSaisoit desplaisir a personne. 159, 84 küngrich] ro-
yaume qui estoit bien grand et y avoit plusienrs citez et grand*
quantite de chasteaux. 160, 7 den amirol von P. b.] in
gibt Rengnold den grund au : qui tenoit son cousin Roland
en ses prisons ä tort et sans cause (vergl. P. XIV, 26).
161, 24 rysen] Geant, tant qu'elle passa toute outre de
Taatre cost^ (vergl. P. XIV, 88). 26 m. u. kommend] ?e-
niez a. n. et tous conduirez les gens de ce pays. 164, 7
wapnen | darnach in F : puis il descendit du palais en la cour,
oü il trouva son cheval tout prest. 165, 3ö dann vor]
darnach in F : puis il s'en alla reposer : car il y en avoit bien
grand besoing. 167, 2 s. b. ward] fut fort desplaisant,
et jura qu*il vengeroit son geant de celuy qui Vavoit ocois
(= P. XV, 56). 169 , 18 tüdend] a niort excepte les
femmes et les enfans. 170, 9 inn fröudeu] menant jojeuse
Morgaat der xUm C
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xxxvm
Tie, et Regnaut et Roland firent enterrer le corps de TAd-
miral ainsiqua un Roy apparteiioit (vergl. P. XV, 891,
171, 29 s. anm. ; aucb P. XV, 110 erwähnt Fenicia.
174, 1 stat] darnach in F: et y eut mouU grande abon-
dance de mets et d'entremets et s'il y eut de toutes sortee de
Tin (vergl. F. XVI, 24). Anch 267, 12; 291, 28 ; 293, 10. 18
übergeht D attsfClbrlichere schildernngen von mahlzeiten.
180, 30 zuo Ruolland] au lict de B. (= P. XVI, 91).
182, 10 meintj darnach in F: Gralantin le cheval de II
quand il vit que l'on emporfcoit son maistre, il le suivit (Tergl.
P. XVI, 103). 17 g. were] darnach in F: mais je vom
prie que nons noos mettions en quelqne Heu a sanvet^ poar
la doute des geans: car il y en a encores deux qui ne 8ont
pas morts (vergl. P. XVi, 105). 183, 1 u. schlief] car
il y avoit lougtemps qu'il n'avoit dormy (vergl. P. XVI, 106).
185, 16 thuot] darnach in F: et aussi ä voz gens: car
11 est Tun des pnissans hommes du monde. 36 nebend e.
t.] au pied d^un sieanior, son espee entre ses bras (vergl. P.
XVIT, 11). 186, 2 Küollandeii] R. et Thierry. 187, 22
w. geben] darnach in F: et le pays de Perse tout paisible
(s. 186, 14). 188, 7 Ganuellon] 6. pour la conduire.
190, 27 meinung] darnach in F: La nuict Guichard fit
faire bon guet sur les mnrs. 191, 30 der was . . ] le*
quel m'eut bieu abbattue de sa lance, mais ii estoit . . (vergl.
P. XVII, 65). 192, 2 k. wyrt] viendra, et peut-estre
quüs trouveront Roland et le bon cheval Bayard. 30 lan-
den 8.] pays, tons esgarez par les champs comme bestes. 35
gehertzt] darnach in F: et vous recommandez k Dieu et il
V0U8 aidera (- P. XVII, 76). 193, 24 Damit . .] Ainsi
que Roland escoutoit la voix, il apperceut une si grande clarte
qu'il n'osoit ouvrir les yeux. La clarte et la voix se dispa-
rut . . (vergl. P. XVII, 82). 29 der hieß F.] lequel estoib
moult sage et avoit nom F. 194, 17 vetter] nepuen
comme mal coniplectionn^ qu*il estoit (vergl. P. XVII, 87).
38 der sprach] lequel estoit moult fier et moult villain et
Sans saluer le roy n'autre dit (vergl. P. XVII, 91). 195, 15
mechtig] puissans, et sont si fiers qu'ils ne prisent homnie ,
tant soit puissant (vergl. P. XVII, 93). 19 zestäu] darnach
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XXXIX
in F; car ils ont grande raultitude de <^em avecques eux qui
sont anssi meschans comme eux. 196, 17 yssest] darnach
in F: mais je ne ie eonseiUe pas que tu te partes d*icy que
Premier ne te faees medeciner P. XVII, 105). 200, 85
fro] jojfiux de sa justice. 201, 25 wot] darnach in F:
toutes fois le Mammelu estoit tousjours ä cheval. 27 h.
uff der Str.] gens qui alloyent veoir faire la justice (= P.
XVm, 11). 202, 2 hylf] et (avec Fajde) du Mammelu
(vergl. P. XVIII, 15). 31 das ir st. m.] que demain au
matin ions deux serez pendus an vent (= P. XVIII, 24).
36 wann mau . . ] car nous avons des parens et aniis qui . .
203, 1 ßuoiland] R. ne les autres Pairs de France. 6
nmders spr.] ainsi haussa le beaume et dit (= P* XVIII, 26).
14 do sprach • . ] ü se douta et luy dit 16 tragend] dar-
nach in F: ou je diray que tu y penses quelque finesse (vergl.
F. XVIII, 29). 26 er wart . . streichen] il se dolfendoit
avec le poing et son gantelet, car il ne voulut tirer son espee
ä fin qu^elle ne fut cognue, il se delFendoit a grands coups
de poing (» P. XVUI, 82). 205 , 24 wyll . . lässen]
avaot que tu sois pendu, je te feray arracher la langue hors
de la f?orge, de laquelle tu as profere les paroUes (vergl. P.
XVIII, 47). 206, 7 t. wyll] darnach in F : et si scay
bleu que vostre mort sera bien vengee par vostre frere Heg-
lUHit. 34 zuokunffcj darnach in F: et alloit criant ä haute
?oix: ores est vaincu le Soudan et ceuz qui le soustdennent
en sa trahison. 37 edler vetter] noble et vailiant cousin,
voussoyez le tres-bien venu en ceste bonne journee. 207, 10
6j sch. sovyl] car vous eusfiiez dit de ces quatre Chevaliers
qnand ils entroyent en une presse que c'estoyent quatre loups
affamez en un parc de brehis, ainsi faisoyent fuir . . (vergl.
P. XVin, 64) ; ein häufig gebrauchtes gleichnis und wol da-
rum von D gestrichen. 12 uff e. pf.] sus un cheval nioreau
(» P. XVlll, 65). 27 wärend] darnach in F: lesquels esto-
yent encores sur la charrette les mains liees derriere le dos.
34 ?. werden] darnach in F: car nons avons des amis en ce
pays qui bien vous rendront le plaisir (vergl. P. XVIII, 72).
208, 12 was fro] fit tant qu'il trouva de l eim et la
|»orla en son heaume. 209, 20 warttetj atteudaut uou-
c*
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IL
velles. 23 gab iren . . ] liiy bailla V)onne compagnie pour
la conduire et eutre les autres Morgant . . 210, 8 ze-
gwnnnen] darnach in F : car il me semble qae les mnrs tremb-
lent h cause de ta yenue (yergl. P. XIX, 160). 34 erschrackt]
darnach in F: et feit si grande poussiere qu*on n*7 yoyoit
goutte dune grande piece (vergl. P. XIX, 172). 38 Babil-
lonnia] B. et Morgaut alloit devanfc frappaut et occiant tous
ceux qui se trouvoyent devant luy et tous le fuyoyent comme
faict la brebis devant le loup (yergl. zu 207, 10). 211, 8
zuo Bab.] de B«, dont le Vieil de la Montagne fut monlt
joyeux, car il ayoit un singuHer amour k Roland (vergl. P.
XIX, 178). 24 von innen] darnach in F : car il n'osoit re-
tourner ä Paris, car il estoit banny de Cour (vergl. P. XX, 3.)
213, 34 bouai] darnach in F: et raoj mesmes Inj aiday
(= P. XX, 22). 214, 6 uff das mer] en un port de mer,
lequel estoit assez prochain de Babylonne pour aller par mer,
car le cbemin estoit plus conrt par raer que par terre (vergl.
P. XX, 25). 8 nff (las inerj au port, ils trouverent une
nef, laquelle estoit tonte preste ])oiir aller au payvS oü estoit
Ganelon en prison (yergl. P. XX, 26). 29 werck tb.] oenyre»
quand tu es cause que la grande tourmente a prins cesse.
219, 26 zügs] le corps fnt mis en sepulture k la mode
du pays (vergl. P. XX, 92). 220, 4 rytter] darnach in
F : car tout ä temps y viendrez-vous. 224, 27 deügl. th.
ö. 0. und R.] 0. et R. les faisoyent fuir comme faict Pes-
preyier Talouette; auch yon diesem gleichnia gilt das zu
207, 10 bemerkte. 225, 1 ^ie t. A.] ayans faict une
eglise, A. fut baptise. 10 fro] joyeux et le firent loger au
palais. 33 huß] maison, et, les pasteurs leur donnerent assez
de quoy. 228, 18 Nüt desterminder . . ] et allerent au
lieu, oü estoit 6., lequel estoit en une cisterne tenu bien
estroictement Aussitost qu'il fut dehors, il mit la main ä
l'espee . . P. XXI, 51). 231, 21 das erst.] du corps
du dragon sortit une grande abondance de sang tant qu'il
mourut en la place (vergl. P. XXI, 72). 233, 24 bruo-
dern] saincts Uermites, lesquels estoyent allez demeurer en ce
desert pour sauyer leurs ames (yergl. P. XXI, 83). 234, 7
roß s.] cbeyal, et je n\iy pas accoustum^ draller k pied (vergl.
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XLI
P. XXI, 87). 19 aber er ertod . . ] mais pource qtt'ils
n'estoyent pns armez, il en occit . . 235, 13 uniiu iren
vatter . . ] qiiand eile ne trouva pas son pere le Soudan.
Lea Barous du pays füren t moult joyeux de sa venue et par
le eoDsentement de Regoaat eile fiit couronnee . . (rergl. P.
XXI, 97). 16 wären d] darnach in F: toas les nobles du
pays luy firent bommage comnie ä leur Dame naturelle. 22
Jason] J. qui bien ^ouvernoit le pays. 23 inn a. land] par
les pais circoiivoisias. 237, 9 gloubens] darnach in F:
.et THermite luy conta, oomine TAnge s'estoit apparu ä Inj
(» P. XXI, 108). 289, 1 das die sann . . ] et d'en
parier le soleil . . 19 finden 1.] trou^er en la grande place
de la cite (P. XXI, 125: alla cittate) ; z. 27 setzt_ diese stelle
voraus. 240, 2 mit im] darnach in ¥: aussi fit Diomedes
arme et monte ricbement (vergl. F. XXI, 128). 20 Dem-
nach . . ] et Sans mettre le pied en Testrier remonta sur son
Ghe?al, dout cenz qui le regardoyent le priserent plus que
devant (= P. XXI, 135; vergl. 61, 10 If.) 29 s. anm.
(vergl. P. XXI, 137). 32 rytter] chevalier qui est icy pre-
sent, lequel me semble bomnie de bleu (vergl. P. XXI, 137).
34 R. nütj R. ne son cheval ä cause qu'il estoit si maigre.
241, 31 gehept] darnach in F: Alors Roland cogneut que
c estoit celuy qu'il avoit laisse ä Monaca. 242, 7 ü. het]
avoit vaineu, et qui luy avoit preste son cheval , parquoy il
devoit avoir la seigoeurie {= P. XXI, 148). 244, 10
k&mmend] darnach in F: et se logerent aux fauxbourgs.
245, 11 Es gfiei R. w.] R. respondit qu'il estoit tout
prest, et qu'il y avoit longtemps qu'il avoit desir^ de jouster
contre Regnaut. 20 stim] voix et aussi son espee (= P.
XXII, 13). 23 pallastj palais oü ils fureut bien receus.
II conterent des adventures les uns aux autres (vergl. P. XXll,
14). 247, 13 Der heyd . . ] Le payen comme cuidant
faire du plaisant et glorienx comme il y en a plusienrs autres
en ceste heure . . 248, 12 Ivryst] Chrestien, et depuis
avons longtemps este ensemble grauds amis (= P. XXII, 55).
249, 12 durch den b.] par le ventre, car il n'avoit pas
k peau si dure au droict du ventre comme dessus le dos.
250, 9 zuorüsten] darnach in F; car il tu^' fut dit, qu'U
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XLII
7 seroit plustosi par Dier que par ierre (vergU P. XXII, 73).
24 und wie J.] et couche en ton palais et comroe J. (= P.
XXII, 78). 251, 34 mit stritten] darnach in F: si tu
me peux abbatre, je vous Jaisseray aller tous quittes, et si
YOTis bailleray mes geDS potir niener a Paris (= P. XXII, 93).
252, 2 begangen] darnach in F : et aussi quand je jonstaj
contra Regnaut, j'entendis qu'il t*appella traistre (» P. XXII,
99; vergl. 248, ;>). 18 sporen] esperons, taut que le sang
en sortit largemeiit (vergl. P. XXll, 105). 253, 10 Sant
D.] S. Denis, lesquels tenoyeut grand terre, car le ßoy Ca-
lorion avoit grande abondance de tentes et pavillons (vergl.
P. XXII, III). 254, 2 reichen] darnach: et que bien-
tost il serojt h Paris (vergl. P. XXII, 116). 255, 2
fachen] prendre dedans son palais (■= P. XXII, 121).
256, 24 kam] darnach: et osta sou heaume (= P. XXlI, 140).
257, 18 der sinnen] de ses gens et ceux qu'il voudroit
mener (vergl. P. XXII, 148). 24 fürtroffen] darnach : cha-
cun se plaignoit a cause de sa grande renommee (vergl. P.
XXII, 149). 25 zetruren] Durant Toffice rKni])ereur tenoit
tousjours auj)res de luy Gerard de R. et le reconfortoit au
mieux qu'il pouvoit (vergl. P. XXII, 150). 26 kirchj Eglise
ä cause qu'ils estoyent Payena. 258, 6 Doch . . ] Quand
ils eurent gast^ tonte la terre, ils allerent mettre le siege
deyant Poitiers oü Ganelon s'estoit retir^, mais il avoit si fort
garny la ville et fortifie les tours et les murailles que les
Fran^ois n'eudommagerent pas fort . . 259, 12 u. n.
spyßj et la oü il trouva des vivres il en print. 260, 19
huob . . ] hauBsa le bras g. ä tout ce peu de son escn qn^ü
luy estoit rest^; parquoy quand R. vit le bras h descouvert,
il frappa . . (vergl. P. XXII, 182). 20 die band] la m.
avec rescu (= P. XXll, 182). 24 byt dich . . ] te prie
de bonne atfection que tu ne me touches plus car j'ay assez
de mal et te supplie . . (» P. XXII, 18S). 26 ß. von M.]
R. de M. de qui tu as ouy autres fois parier, cousin du Cdmte
Roland (» P. XXII, 184). 262, 86 sin] darnach: et si
je prie que tu salues le comte Roland (vergl. P. XXII, 206).
263, 34 mit dem schwert] a la lauce et aPespee; es handelt
sich auch nachher (264, 3) um einen speerkampf. 264, 36
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XLIII
das ir . . I que teniez bonno poIice, et faictes justice Jiutant
au grand comme au petit et autant an pauvre . . 265, 13
wärendj darnach: et eeox de la ciie les conYoyerenl; de yene
tant qoLik peurent 266, 17 suo ir] darnach: il ne aca-
voit pas ponrquoy eile le demandoit (« P. XXII, 229). 20
ein ])t'ert] ariiifs et clievul (verj^l. P. XXII, 229). Die Streich-
ung erfolgte wol im hinblick auf 265, 15; aber Rengnold be-
darf wenigstens eines Speeres. 22 ein pfert] armes et de-
strier (s. das vor.) 267, 18 tisch] darnach : et fnrent
moQlt bien servis. 38 der amiroll] TAdro. et tons ceux de
la cite (vergl. P. XXII, 237). 268, 1 den R. b. s.] que
TAnge avoit dit a R., lequei Payon uvoit nom Gerion (vergl.
P. XXII, 238). 269, 13 pfertj cheval et ses armes (vergl.
zu 266, 20). 19 beschlossen] close, pour doute du geant.
270, 23 Rengnold] darnach in F : faictes nous seulement
denn er h manger, car nons en ayons hon besoin, car il y a
deux jonrö que mes conipagnous et nioy n avons mange que
bien peu (= P. XXII, 260). 271, 12 z. ward] fut moult
courronce , et descendit de son cheval , puis avec . . (vergl.
P. XXIIl, 6). 14 fiel] darnach: niais R. ne le voulut pas
toncher jusques a ce qu^il fut releve (vergl. P. XXIII, 7).
16 empfangen] car encores en suis-je tont estourdy (vergl. P.
XXIII, 7). 272, 36 pfyl| dard, mais Dieu ne voulut i)as
quil attaignit R., ains luy passa . . 273, 4 das er . .]
et pource qn*il n'estoit point arme, il luy fendit . . 8 uf
stnond] se releva si estourdy quMl ne scavoit oü il estoit et
oomme celuy qui ne scavoit qu'il faisoit donna nn grand coup
d'espee a Regnaut, lequei quand il vit venir le coup le de-
tourua, et cogneut bien qu'il estoit hors de son enteudement,
• et attendit qu'il fut revenu en son sens, et quand il sceut
qu'il avoit frappe R., il mit les genonx en terre et luy de-
manda pardon (» P. XXIII, 25). 274, 8 fiel] woran
Rengnold in F folgende klage knöpft: Ha! Bayard mon bon
cheval, j'ay faute de vous, une fois s'il ])laist a Dieu je vous
auray, vous ne ni en fistes oncques faute (vergl. P. XXIII, 35).
18 br&chtend] darnach in F: Gerion regarda la robbe de
Bussire qui estoit mort, et veit qn'elle estoit belle, car eile
estoit de satin blanc et par dessus ayoit nn Lyon noir, par«*
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XLIV
qnoy il la Testit, et eile sembla si belle ä Regnaai, qa'il en
votiloit avoir one pareille qu'un autre payeQ ayoit vestne qui
giöoit niort en la place (= P. XXIII, 40). 275, 1 s.
aiim. 22 den k. nach] darnach in F: et quand le noble
et vaillant Maugis apperceut que Regnaut demeuroit taut a
yenir, il se despartit d*Arcade, et laissa ses cousins, attendant
Regnaut, et se retoarna en France. Aber Magis war ja gar
nicht bei den brQdem Rs (vergl. 250, 3), so dass die stelle
in D mit recht fehlt. Dieselbe scheint auf unrichtiger lesung
von P. XXUI, 49, 8 zu beruhen. 276, 20 den die F.
ert, h.J F genauer : lequel par le moyen des FraD9ois avoit este
mis a mort par le Vieil de la Montagne, 280, 15 vjrl
Yolcks ufi a. K.] nne grande armee comme de Normans, Picards,
Klauians, Allenians, Bretons, Angevins, Burruiers, Tourangeaux,
et de plusieurs autres nations comme Lombars , Romains et
autres pays subjects ä luy (vergl. P. XXIV, 56). 25 er-
schräckend] darnach in F: et Roland faisoit la plus grande
diligence qui luy estoit possible. La Rojne Anthee ayoit un
capitaine general, lequel avoit nom Brissebarre et conduisoit
Fenseigne, laquelle estoit de gueulles ä un Mahommet tout
d'or (vergl. P. XXIV, 60. 62). 281, 11 wilkomen] dar-
nach : Je ne yons vis oncques depuis que je yous laissay en
Babylonne en la prison du Soudan mon pere. Oliyier Inj
dit : II est yray , yostre pere ne s'y porta pas loyaUement.
Laissons cela, dit Anthee, et me dictes des nouvelles . . (vergl.
P. XXIV, 68— 7U). 283, 7 wapnen] darnach: non ob-
stant qu^il fut vieiL 9 die hülfen] les batailles qui estoyent
bien cent mille. 284, 17 desglicben . . ] aussi fit Oli-
yier, Octe Dnc de Bretagne, Riebard Duo de Nortnandie, Guv
JJuc de Bourgogne, TArchevesque Turpin et plusieurs autres
Chevaliers . . (vergl. P. XXIV, 127. 130). 286, 13 ire
arm] le bras duquel eile tenoit son espee. 23 hat] darnach:
car ils oognoissoyent bien que saus son aide il n'estoit possible
d'ayoir la yictoire contre une si grande multitude de Payens.
Quand tous les Fran^ois furent retirez a P., Roland fit serrer
les portes, et TEmperpur Ch. . . 27 tr. tag] trente jours
pour enterrer les morts (= P. XXIV , 145, wo es sich aber
nur um 20 tage bandelt). 287, 26 by imm] darnach;
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XLV
de peur que guerre ne se mout entre les deux osts (anders
P. XXIV, 155). 31 sprach d. k.| rEinp. Ch. se leva de
8on siege et s^approcha de luy et dit . . 288, 81 kostlich]
exceUent et somptaeux, puis les mena parmy son ost, puis
retournerent aux tentes (vergl. P. XXIV, 172). 34 Falseron]
F. qui estoit un liomiiie subtil et un grand parleur. 290, 22 f.
Ruollaud . . mit imj Ganelon tlemanda a K., s'il vouloit autre
chose dive qu'il le luy difc, ou de bouche ou par escrit. B«
luy dit qn*il ne scavoit que mander pour le present. 88
kemmej darnach: poar luy coniinner la pafx entre le Roy Ch.
et luy. 291, 11 pfert] Le Roy M. douna a G. une richo
robbe de drap d'or pour luy monstrer plus grand sigue da-
raonr (= P. XXV, 18; vergl. 293, 3 f.). 13 Karly] Gh.,
le Due Naymes, Roland, Olivier et les antres . . (» P. XXV, 19).
85 gerüst w.] appareille a sa dextre (Tergl. P. XXV, 26).
294, o s. bringen] darnach : puis tirent departir ceux qui
estoyent avec eux , et demeurerent sans compagnie (vergl. P.
XXV, 52). 295, 31 t. sottj Jcy laut noter qu*en la cite
qui estoit bien pres de lä ne seeurent rien de ces signes ne
ool de ceux de la conr (» P. XXV, 79). 297, 6 do
duckt er . . ] il baissa la teste et se mit a penser. 10 rytte]
darnach: luy et plusieurs autres Chevaliers de la cour. 17
zesterbenj darnach: et de se faire enterrer aupres du sainct '
Sepulchre de nostre Seigneur Jesus-Christ. 298, 21 ougen]
danuich: Et Ganelon mit le genoil en terre, en saluant le
Roy. Puis alla embrasser tons ceux qui estoyent en la salle
Cüuime celuy qui venoit de ftiire quelque gründe chose ( — P.
XXY, III). 28 gm. wasj daruach : L'Empereur Ch. les re-
cent ayec monlt grand' joje. 299, 24 wärend] darnach:
Regnaat*le fit enterrer, comme il appartenoit (?ergL P. XXV,
125). 300, 23 8. anin. (vergl. P. XXV, 136 f.). 301, 17
w. lassen] darnach : et il sera bien difficile" de Tamener apres
U0U8 en allant si viste comme nous irons (vergl. F. XXV, 164).
302, 5 nach Samson von B. erwäbut F zunächst Arnaut
de Bellande. 808, 18 gemandt h.] mandez et pourquoy
je Tons ay conduis en ce lien (« P. XXV, 185) 29 alle
Krystenheyt] F zahlt die einzelnen länder auf: la France, la
Bourgogne, Flandres, Angleterre, Bretagne, Normandie, Alle-
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XL VI
niagiK', (lasLoiigne et tous les fiutres pays que tieut Ch. (=
P. XXV, 194). 304, 9 Appollonis] A., paint en sable
sus un cbamp d^argent. 11 Taiwygant] T., paint d*argeui
sns nn ehamp de gnenlles. 13 von g. g.] faict d*or, assis
sus un chainp dazur (vergl. P. XXV, 197 ff.)- ^05, 12
mit gestr. h.J et s'eslevereiit eii Tair et alloyent comme un
carreau, qui part d'uue urbaleste. Bichart serroit les yeux,
car il ne pouYoit regarder 8i bas comme le cheYal aUoit (vergl.
P. XXV, 212). 23 Die triiogend . . ] Les cheTanx eureot
assez foin et avoine, et sus les tables y avoit assez viandes . .
(vergl. F. XXV, 218). 309, 5 F nennt auch Egypte et
les Indes (= P. XXVI, 47). 32 gegen den K.j .darnach in
F: La lance d^OÜvier ne fat pas brisee, mais en occist trois
Payens avant qn*elle brisasfc (vergL P. XXYI, 62). 310, 7
inn stryt] en la bataille des Payens. Or pensez qiic quand
Koland et ses compagnons entrerent en la bataille des Payens,
qu'il y eut de belies jonstes: iiy eut maintes iances brisees, maiuts
escus fendus, maints iieaunies enfoncez (vergl. P. XXVI, 65).
16 d. 8. tod] darnach in F: Toy et ton Roy M. estes les plas
traistres qni soyent au monde, aussi sont tous oenx de sa cour
(vergl. P. XXVI, 67). 23 8. oben s. XXXIl. Die Krysten
hieiteud . . ] La bataille fut meslee: Uolaud taisoit niourir tous
ceux qni se trouvoient devant luy, car son espee Durandal
estoit tousjonrs en i'air, eile estoit taincte da sang de ses
ennemis, aussi estoit son bras jusques aux espanles, il se de-
lectoit en la mort des Sarrazins, il estoit bien marry , (juand
il ne trouvoit oü frapper: tous luy faisoient cherain comme
les brebis font au loup. 38 vor , Angewinn* nennt F üau-
doin (» P. XXVI, 77). 311, 22 soi] darnach: et suis
content de toy et de ton oompagnon. Ästaroth dH: Neos
regarderons la bataille et menerons feste, quand nous te verrons
occire ces Payens (vergl. P. XXVI, 82). 312, 14 und
kämmend . . ] et en despit des Sarrazins, ils allerent en ia
bataille des Ch. et en allant Regnaut osta une lance ä un
autre qui la portoit, puis laissa aller Bayard, qui couroit comme
foudre (vergl. P. XXVI, 99). 18 k. were] estoit venu si
ä poinct, et P. luy raconta comme il estoit en estraii^^e
pays ... 19 tuüeij esprit qui les avoit apportez en uioina
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XLVII
de trois jours. 313, 12 er tod] et par Roland a est^
occis Fals. 13 än ich] except^ moy qui ay fiiy craignant
d'estre occis ainsi que les autres (vergl. F. XXVI, 115).
^»7 flucht] darnach : et ils fuyoytMit devant Kegnaut et Kohuid
comme les brebis fönt devant les loups et se laissoyent occire
saus faire aacune deffence (^ergl. P. XXVI, *124 und oben
zn 207, 10). 316, 11 uromsich] antour de Iny, et quand
il ne Yit pas San^on, i1 demanda h son escuyer Thierry qu'il
ostoit devenn. Th. luy dit qifil estoit demenre en iiue grande
presse de Payens, ou il se coinbatoit avecques Uli vier. Roland
alla Celle part et fcrouva 0. . . (vergl. P. XXVIl, 13 f.).
13 Er wott . . kommen] dont Roland fat grandement esbahi,
comme 0. se ponvoit deffendre conire tant de gens. II se von-
lut avancer, aiuis Galontin son cheval s'arresta tout court, pour
ce qu'il ne voulut pas passer sur Sanson <pii gisoit mort a ses
pieds. Quand R. vit S. mort . . (vergl. P. XXVII, 15).
20 wärend] darnach in F : car ils doutoyent tous les coups de
R., lequel fit grand deuil sur le corps de Sanson, et par Thierry
son escuyer le fit porter en son pavilion. Lors Astolfo seig-
neur d'Angleterre faisoit inerveilles de uiettre a raort ces Sarra-
zins, il rencontra . . (vergl. P. XXVII, IG). 25 doch so
kam . . ] mais Richard qui vit le coup, Tayda a remonter
P. XXVII, 18). 27 Damach . . ] Richard Duc de Nor-
mandie yonlnt rompre une grande presse ponr venger la mort
d'Astolfo, maiti il y avoit si grande foulle de Payens qu'il ne
pouvoit passer. (,)uand Roland vint celle [)art et qu'il apper-
cent Astolfo gesir mort en terre comme tout forcene sc mit
en la foulle, oii il mit a mort heauconp de Sarrazins. Richard
luy monstra celuy qui avoit mis k mort Astolfo, et R. Papper-
Cent venir . . . (vergl. F. XXVII, 19 f.). 34 aber er m.
nüt| niais Galentin alloit plus fort (|ue le cheval du Payen.
t^iiand R. fut pres, il dit au Payen : Si tu ne te retournes je
te frapperay par derriere. Ainsiqne le Payen se cnida re-
tourner, le oomte R. luy donna de son espee . . (vergl. P.
XXVII, 29 fl".). 317, 3 lyb] darnach: tant qu'elle passoit
par derriere plus dun grand pied (vergl. V. XX VII, 1^5).
11 s. anni. (vergl. P. XXVIl, 42). 14 rytter] Barons, dont je
ne 8cay pas les uoms. 30 s. anm. 35 nüt hört] darnach:
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XLVIII
La poussiere ne leur faisoit pas si grand empeschenient qu eile
BYoit finlt au commencement, car toute la tenre eatoit baignee
de sang que tous les Corps de morto y estoyent meslez.
819, 26 8. oben s. XXXII. Daran schließt sich die in D eben-
falls fehlende stelle: Qnand Richard frere de Regnaut Tapper-
ceut (das ledige pferd Oliviers), ii se doubta bien que 0. estoit
morfc. Kegnaut et les autres tenoyenl encores la bafeaille.
Quaud MardUe . . (?ergl. P. XXVII, 70. 71). 820, 28
zno der erden] darnach in F: Blanchardm ocdt le eberal de
Richard dessoiibs luy, parquoy il tomba a terra, raais conime
bon Chevalier qu'il estoit, il se deffendoit de son espee. Et
Koland luy dit: Ha, Richard as-tu peur? il y a tant de
cheraux en ceste place , monie sur Tun. Et Richard monta
tout arm^ quHl estoit, et alla sur Bl. et luy dit : Traistre qne
tu es, il te sera eher vendu moii bon cheval que tu as occis,
qui si bien m avoit servy (vergl. P. XXVII, 96 f.). 321, 2
e. möcbtendj darnach in F: Thierry Tescuyer de Koland fut
abbatu a terre, et au cheoir se rompit la jamhe, et ne pouToit
remonter a cheval, et fut foul^ des pieds des cheFaux des
Payens ainsi qn'ils fuyoyent : mais Richard Tapperceut, et Iny
aida a remonter, puis suyvit ilegnaiit et Turpin (vergl. P.
XXYII, 99). 6 pfertj darnach : et ne pouvoit plus soustenir
son heaume (= P. XXVII, 100). 16 dancks.] darnach: Ha
Galentin, oü est ores ta grande force ? (yergl. P. XXVII, 102).
23 sprach er] il regarda autour de luy et il ne vit sinou de
gens luorts» (jui hiy donnoyent grand frayeiir , et eut horreur
d en voir taut, puis il dit (vergl. P. XXVIl, 104). 33 ge-
schlächtz] aujourd*huy sont morts tous les meiUeurs GhevaUen
du monde. 322, 28 yelssen] darnach : qui (Roland) avoit
ost^ son heaume. 323, 4 (F. s. oben s. XXX. 324, 21
leytt er s. ii.] se coiicha a Tenvers et mit son espee en lieu
de croix, puis croisa les bras . . (vergl. P. XXVII, 154).
29 w. gsang] chants melodieux des anges qui portoyent son
ame au ciel (vergL P. XXVII, 155). 326, 27 s. anm.
(Tergl. F. XXVII, 172). 29 stalt sich . . ] le soleil qui
estoit tout trouhh^ a cause de la morfc des Chrestiens , deviiit
clair comnie devant et s'arresta . . (= P. XXVII, 174). 35
Karly gsach . . ] Ch. chevauchoit hastivement et en son chemia
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XLIX
apperceut . (vergl. P. XXVTI, 177). 827, 7 und alle . .
gsin sind] Astolfo, le Duc Anseaume, Berengier, Richard Duc
de Normandie, Samson, dont le noble Roland cnida sortir hon
du sens. Le comte Egibart, Gantier de Milon, Anjon du Mans,
le Comte Angevin, Octe, Gaudebeuf , Marc et Matthieu de S.
Michel, et Baiidoin fils du traistre (nuielon , auquel il avoit
baille la cotte dar in es de Marcille, parquoy les Payens ne luy
touchoyent: male Roland luy dit qu^l le faisoit pas laschete,
et quand il s'entendit appeller lasche, il mit jus la ootte dWme,
et incontinent par un Roy Payen il fnt mis h mort. Jainais
bataille ne fiit si mortelle, car de tous vos pjens il n'est de-
meure que l Archevesque T. . . (vergl. P. XX VII, 181—183;
8. unten s. LIV). -28 yerrettery] trahison qni est la pire
ehose qui puisse estre en un noble ooenr. 88 rytten] dar-
nach : et la premiere cbose nous ferons enterrer les morts de
peur que les bestes sauvafres ne les devorent ( vergl. P. XXVII,
191). 328, 14 zerhowen] darnach : les autres Tavoyent
(den köpf) separe bors du Corps (vergl. P. XXVII, 198).
18 r. were] darnach: tant de boyanx hors du yentre, tant de
cervelles respandnes F. XXVII, 199). 829, 20 f.
8. oben s. XXXIf. 880, 16 ersach] darnach: il le cogneut
il Tenseigne (= P. XX VII, 224). 26 fiel] darnach: puis re-
tira sa lance, de laqueUe ii tua un autre Payen (vergl. P.
XXVII, 228). 30 inn zeräcben] je vengeray sa mort et des
autres Chrestiens. Ce jour TEmpereur Gh. se monstra fort
vaillant et mit beaucoup de Sarrazins ä mort. 831, 10
Sarragossa] S. oü s'estoit retire Marcille. 21 am R.] dar-
nach in F: II (Marsilia) peiisoit que ce fut Regnaut qui eut
quelque peu de gens avec luy, car jamais il ue se tut doute
que Gh. fut si tost venu, ne qu*il eut eu si grande cotnpagnie,
il ne scavoit rien de la desconfiture du Roy Aigolant (vergl.
P. XXVIl, 238). 882, 2 Wann er . . ] il se douta bien
que VEmpereur y estoit, parquoy il . . 4 Rengnold] R.
''stoit en la grande place de la ville, ou il raettoit a mort tous
ceux qu'il trouvoit, sans espargner jeune ne vieil, petit uy grand.
Ogier . , (vergl. P. XXVIl, 243). 6 der b. Tttrpin . . f.
och] Le hon Archeyesque T. en celle nuict fit un moult grand
et merreillenz meurtre des dicts mesereans infidelles. L*Em-
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I
perenr Oh. accompagn^ dn Dac Nftymes de Bavieire, tenoit
Dorandal en sa main toute taincte du sang des maudiots Payens
(vergl. P. XXV II, 244). 13 das uun . . zehören] Qui eut ^
eütendu les piteux cris et lainentations qui se faisoyent de ceux
de la ville, c'estoit piteuse chose a ouyr. Ceux qui eutendeut
cesfce histoire peiiTent assez entendre la graade desolation que i
Celle nnioi fat en la cit^ de Sarragosse. 28 f. wardend] |
darnach: Et quand la Royne appercent la destruction de la
cite et sceut la prise de son niary, eile fut fort troublee et I
crioit qu'on la üt mourir comme Koyne (vergl. P. XXVII, 249). '
333, 1 a. ertödt] darnach: excepie les Ghrestiens qui y .
fnreni trouvez 4 h. kondj pour se retirer et sanver la proje
21 daran] darnach in F: Hier chacun &isoit ce que tn com-
mandois, ores tu es subject au moindre qni y soit, et personne
ne feroit rien pour toy. 30 BlanchardinJ lU. et Falseron
(« P. XXVII, 278). 335, 17 inn alle w.] en tous les
pays circonvoisins P. XXVII, 287). 336, 8 ff. Her,
ich b. fich . . ] F ist viel ausführlicher : Sire, je tous supplie
que me recompensiez de tous les Services que je vons fis oneques,
qu'il vous plriise de nio donner uu don , lequel ne sera pas
grand. Quand Charleniague entendit K., il le fit le?er, et luy
dit: Gentil Chevalier, demandez ce qne voos voadrez, et si
bonnement le vons puis donner, il ne voos sera pas refuse.
Sire, dit R., c'est qu*il vous plaise de me donner la commission
de faire la jnstice du faux traistre G. , qui tant de fuis vous
a trahy et tous ceux du lioyaume de France. Sire, dit le Duo
Naymes, octroyez luy: car ii en fera bien la punition. Le
Roy luy octroya. 14 für K.] darnach: tout lie de bonnes
chaines de fer, ayaiit la hart au col , comme digne de mort
(vergl. P. XXVlil, 8). 342, 16 der b. inn] Oes Lombards j
faisoyent beaueoup d ennuy au S. Siege Apostolicque. Et estoit
pour lors Pape de Roma Adrian lionnne de grande sainctete
et de haute science, il manda a Charles qu'il le vint secourir
(vergL P. XX VIII, 75). Pour abbreger nostre histoire, Ch.
exiirpa les Lombards dltalie, et pacifia le S. Siege Aposto-
licque, et le Pape Adrian luy donna de beanx privileges, passez
par le Concile, celebre })ar plusieurs saincts peres en l'Eglise
de Lateran, ainsi qu'il appert au Decret, en la distinctioD
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LI
soixaiite et troisiesme, quasi par tont. Pliisieurs antres choses
je pourrois escrire des oeuvres et hauU t'aits de Ob. le grand,
taot de sa corpnlence et de sa foroe, oomme de sa maniere de
▼im: mais je ni'eii deporte, pource qu^il se tronre anx Chro-
niqnes de France, luesmement en eelles qne composa maisfcre
liobert Gaguin, ministre de l'ordre de la saincte Trinite, Hi-
sioriographe du ßoy de France Loys onziesme : laquelle Chro-
Diqne a este depuis peu de temps translatee de Latin en Fran-
^ois, et nouyeUement imprimee. Parqnoj qni Tondra Toir les
hants ÜBiicts de TEmpereur Ob. et de tous lee antres Boys de
France, qu'il voye ladicte Chronique: parquoy ce seroit une
redite d'escrire ce qu'il est conteuu eu icelle. Darauf folgt
der 8. XVII mitgeteilte schlui^.
Wir kommen zn den Zusätzen von D gegenüber F.
Solche, in denen D mit P. fibereinstimmt, die also gegen-
über V keine zusätze sein können, wurden bereits s. XVIIl ff.
aufgezählt. Unter den übri^jfen erwähnen wir zunächst einige,
welche sich durch größern umfang auszeichnen. Hierher ge-
hört, wie schon früher bemerkt, das ganze 2. kapitel von D,
dasTon Karls des großen pers5nlichkeit und lebensweise handelt ;
an der znletzt angeführten stelle lehnt es F geradezu ab, über
diesen gegenständ zu .sprt'chen , weil man anderswo darüber
uach lesen könne. Die quelle des genaunteu kapitels ist einer-
seits die Chronik des falschen Turpin , anderseits das leben
Karls Ton Einhard. 3, 11 bis 4, S entspricht ziemlich genau
Tnrp. kap. XXI : De persona et fortitudine Oaroli ; das folgende
(4, 3 bis 17) ist weitere ausführnng von Turpins 'Erat donis
lar <,'issinius, jinliciis rectissimus, locutionibus luculentus/ Zu
4, 7 fi. vergl. Einhard kap. XVIli (Mater quoque ejus Ber-
ibrada in magno apud enm honore consenuit); zu 4, 21 ff.
kap. XIX (Liberos suos ita censuit instituendos etc.); zu
4, 31 ff. kap. XXV (Temptabat et scribere etc.) ; zn 5, 1
Iiis 8 kap. XXVll (Circa piuqieres sustentandos etc.) ; zu
5, 8 l)is 11 kap. XXII ^^Corpore fuit aniplo etc.); zu 5, II
bi« 24 kap. XXIV (Oaena cotidiana etc.) ; zu 5, 35 ff. kap. XXI
und zu 5, 37 ff. kap. XVI (Cum Aaron rege Persarnm etc.)«
336, 20 bis 337, 25 schiebt D den kämpf des herzogs Thüring
von Ardar.niii mit Piuabel ein; eine besondere quelle dieses
LH
abschnittes und des damit zusanimenliiingenden Zusatzes J^38,
16 bis 21 habe ich nicht gefunden. Weiter fehlt in F die
Tision Turpins («s Tnrpin, kap. XXXII) und die beschreibung
von Karls begräbnis (340, 29 bu 341, 26) ; doch ist die ans-
lassung wiedenim ansdrücklich Legründet: Je ne parle point
de sa mort glorieiise, coiument eile fut annoncee ä TArche-
vesque Turpin, ne aussi de la magnificence et richesse de sa
sepulture, car plusieurs livres en sont tous pleins, comme le
Miroir Historial et les Ghroniques des Boys de France; par-
quoy d*en plus parier, je in*en deporte poar le present.
Dazu kommen eine große zahl kleinerer zuÄtze, die ich wieder
der reihe nach aufzähle; von solchen, die ganz und gar bedeutungs-
los sind, wird wie gewöhnlich abgesehen. Zu dem Verzeichnis
8. XVIII ff. werden sich dabei noch rereinzelte nachtrage ergeben.
6, 27 £P. 8. anm. Drei der in F fehlenden namen (Astolfd,
Richart von Normandia nnd Salomon tob Brettania) erwfthnt
auch P. I, 9 f. 7, 38 Gerold = Gherardo P. I, 13.
8, 9 das . . kam. 9, 12 f. inu dem . . . wie ein
schlos. 17 f. s. anm, 25 und och umm spys. 10, 7
£P. Der verwundert . . u. giengend. 36 Wann d. m. sterben.
U, 34 f. mit . . da har. 12, 16 f. die ich . . g.
hab. 16, 18 f. als ring . . a. gethän. 18, 2 f.
inn u. a. nammen. 17 kriegern. 20, 13 mit raechtig-
keyt. 24 zuo beden s. 23, 7 zuo R. (vergl. P. II, 33).
31 f. und RuoUand . . sch. wärend. 24, 10 f. Do sj . .
darab. 17 hoffertigen. 25, 1 starcken. 2 nach.,
labe. 5 gegen . . 1. zuo. 26, 2 und 1. i. uf. 12
zno m. mallen. 28, 15 f. das min nammen . . Und
wüssend. 29, 16 zuo imm selbs. 30, 16 von w. här
(vergl. P. III, G). 32, 19 von dennen i. d. st. 33, 6
inn die h. 28 sine fründ. 34, 13 s. anm. 35, 4
in die klus. 36, 3 das best . . w. was. 32 f. do
gieng . . end (vergl. P. III, 53). 42, 30 Er . . mir.
43, 9 ff. Ollyfier . . mögend. 44, 1 Sy . . z. ab.
10 die folgenden vier kapitei sind an Zusätzen auüergewöhn-
lich reich, doch sind die meisten für die erzählung ganz un-
wesentlich. 21 gegen den d. h. 22 0 wee, weel 23 herfczog.
24 guotter. 28 f. Und ist . • kommen. 34 f. das ein . .
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LIU
e. 8ol. 45, 8 ff. wurden d . . w. Also. 15 Tsst a.
16 mir m. g. M. 20 Her küi^. 26 mit d. h. u. g« M.
32 zno der ee. Ich boff . . Maclunetz. 46, 3 f. d. öch
mine g. 12 f. Das . . thuon. 17 f. do w. eich d. d. h.
32 f. Und der kunig . . daz tbär wyder. 34 u. wott n. f.
gän. 47, 7 f. das Doon . . im brau. 27 u. namfi i.
8. b. h. 36 f. Aber er . . tod were; vergL 48, 2 f.
48, 6 vast groß. 10 yor imm st, 21 mit iL g. a.
30 ein wenig. 34 f. desglichen . . t. 8ch. 49, 21 so
. . moebt. 22 f. des k. C. i. 29 dancken . . höchsten u.
33 f. wann . . beschechen. 50, 5 f. nach w. e. n. trincken.
10 inn sin k. 17 das sj . . i. ward. 25 dnnekt mich.
51, 22 0 her C. 23 So w. i. 8. erfröwt 26
gewüfilieh. 27 by guotten t. 28 yerflüechten. 31 u.
aller d. 52, 8 so lauge z. 13 wend . . überkommen.
16 wären g. und. 18 u. d. üwern. 23 rätten . . das
ir. 24 almechtigen. 26 üch . . undertbannen. 29
wann . . zeletet. 53,2 nach Yon T. 3 gfiettiger. 38
liebe der. 55, 16 darzuo a. 1. 56, 8 wonderhariich.
58, 7 und hunger. 71, 37 sprach . . rächen. 73, 35
üch nach. 74, 6 guldinen. 75, 6 das ich . . läß.
9 f. der liert . . vettern (vergL P. VUl, 3). 12 und M.
13 mit gr. p. 18 u. in n. gehept. 76, 6 wie ein
katzer. 77, 18 bis 21 wann er . . SengnoR 78, 10 f.
u. wirt . . yerjächen. 81, 6 f. Etlieh . . anthuon
(yergl. P. VIII, 37). 12 f. Lyoulfant . . umm u. umm.
84, 14 Nein spr. A. 1(3 f. Des . . erschräcken. 87, 30
Ton Pejem, ebenso 88, 17. 96, 31 f. Wann . • p. kom-
men. 97, 18 8. anm. 99, 16 u. yast wol b. 30 f.
wie wol . . töden. 100, 23 1 ir mflefitentz . . als sp&t.
105, 29 sunders . . haben. 108, 21 f. und hab . .
verloren. 119, 10 f. daz eines . . g. werd (vergl. P. X, 123).
123, 2 wann . . d. Morgant (yergl. F. X, 151). 27 f.
Aber . . thnon. 129, 26 der was . . rytter. 131, 30
Was . . sagen. 134, 11 Gerechter. 135, 24 inn
vyl kr. 138, 4 f. Er ertzeigfc . . im ist. 143, 34 f.
uff der . . land was. 145, 37 dancket im. 147, 31 tf.
Der soldan . . d. möchtend. ISO^ 18 f. hat nüt . • end.
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LIV
153, 25 f. wann er . . sägeß. 154, 37 Und nach . .
w. uf. 160, 4 oder L. 169, 18 f . Des . . erscbräckend.
23 f. zum . . mocht. 178, 12 das er . . streyt
ISO, 18 än arbejt. 182, 20 untz . . drü was. 184, 2
die ye u. e. wärend. 186, 9 ir &• w. 190, 3 gnuog.
192, 32 ich mag . . g. ward. 196, 17 Also . . end
198, 22 dann sterben. 201, 31 u& f., er e. im.
202, 23 sy m. st. 206, 4 zestrytten. 24 SaUin-
eorny. 207, 33 mit der zyi. 208, 11 £ was fi(o
und. 32 hündischen. 210, 38 mit gr. blaotTergiessung.
211, 20 Das w. im. 22 inn die T. rytten. 213, 8
wann • . sch. lang. 220, 5 des ersten st. 229, 34
Aber . • Astolfo. 230, 15 daramm . . erlossen, 37
grossammen. 231, 8 Rnolland. 38 und hageL 233, 11
andre. 29 Er aß y., wann. 284, 15 Üwer tag. 38 f.
kurtzumm . . n. thuon. 235, 11 Das . . wol. 37 sy
bettend m. o. nut; ein unglücklicher zusatz im hinblick auf
das Torhergebende »jnnckfrowenc l 239, 20 das es n. w.
dg. 242, 20 inn aller w. 248, 3 inn tmren. . 36
das im . . tl. was. 248, 25 so . . hininn nnd. 252, 85 f.
Wann der . . merret. 254, 19 wie. 259, 6 das
ichs z. wyll. 264, 7 f. das was den t. 265, 11 von
sinen br. (vergl. P. XXII, 220). 267, 27 f. das kein . .
Bigend. 269, 18 Sy w. w. 270, 16 f. and wohin
er w. 280, 7 f. darzno 5cb . . rüste. 282, 37 volck
an volck. 283, 26 f. Das . . wol. 284, 12 wyi.
31 aber iren . . g. moclit. 285, 31 untz . . knüw.
288, 18 f. Acha . . zuo im thet. 309, 35 mit sim
sper. 38 ff. s. anm. ; einen der in F fehloiden namen (God-
üryd u£ Bnrgnndia = Guottibnoffi) ermhnt auch P. XXVI, 64.
312, 29 mit w. volck. 323, 37 ich bin zornig . .
gedult (vergl. P. XXVII, 119). 325, 8 küngrich. 11 ü.
s. anm. 326, 11 f. und wol v. 27 fiP. in das verzeich- !
nis der gefallenen Christen hat D auch die namen aufgenom-
men, die Thüring, Bolands Schildknappe, in F an der von D
ausgelassenen stelle seines berichtes Über die Roncevalleschlacbt
anführt (oben s. XLIX); doch ist die reihenfolge ganz verändert
Dazu kommen dann noch eine anzahl namen, die weder noch
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LV
P. kennt, ausgenommen Hag n£ B. und Aniou von B. (s. u.).
386, 11 f. 8. anm. 339, 26 iL s. anm. 341, 32 Offrius
und H. g. (s. u.). 37 ff. s. anm.
Sehr oft weichen D und F auch sonst in einzelheiten von
einander ab. Ich verzeichne zunächst die eigentlichen wider-
sprfiche zwischen beiden, und zwar yoriäufig mit ausschlug
der namen, da yon diesen nachher im Zusammenhang die rede
sein wird. 2, 18 das volck] le Pape. 9, 15 Der
bruodern einer] labbe; s. anra. zu 9, 30. 37. 10, 2 s. anm.
15, 33 8. anm. 21, 3 s. anm. (F = P. II, 19).
22, 1 s. anm. (vergl. P. U, 24). 23, 8 darf] venx
(ss P. II, 33). 25, 8 schwertschlegen] coups de baston
(a P. II, 41). 38, 2 s. anm. 40, 15 nie] de longtempe .
(vergl. P. III, 79). 26 s. anm. (P = P. IV, 4). 4G, 20 für
der 8tat thär uß] jusques ä ia porte (= P. IV, 57). 49, 5
und den köpf . . ] qu'ils missent le chef sur Ia principale porte,
a Celle fin que cbacun le peust yeoir (« P. IV, 76). 13
8. anm. (P, IV, 77: in marmo dWo). 50, 26 mich dunckt
£Cuot] s'il vous semble. 57, 3G fier] trois. 58, 2 f.
Wann ir . . kommen] car en ce desert oü vous estes, ne trou-
verez de quafcre jours que manger ne que boire P. V, 32).
60, 37 fier] deux ou trois (P. VI, 28: moito). 63, 12
was willig] fnt contrainet de s*en retourner ... Da auch
P. VI, 48 »contento« hat, liegt nahe, in >contrainctc einen
druckfebler für »contentc zu sehen. 68, 31 fier] cinq
(fergi. P. VII, 26). 78, 7 wenig kriegslüt] point de
geiisd*armes qui luy puissent nuir (— P. VIII, 20). 96, 36
«. anm. 105, 23 s. anm. 119, 10 idle • . söllend
«n] ay est^ deplaisant (= P. X , 123). 121, 12 der
schand] de la bonte; doch ist dieses wahrscheinlich druck-
febler für ^hontec. 138, 1 und schrüwendj et Astolf
alloit eriant. 149, 32 fierj trois. 160, 14 den hotten
▼.] eut leuS la lettre (yergl. P. XIV, 36). 163, 36 zwen]
dix. 169, 7 8. anm. (P. XV, 70: la notte seguente).
173, 24 8. anm. (P. XVI, 19: questo giorno). 174, 4
s. anm. (F = P. XVI, 26). 19 könheytj promesse, jedes-
faUs yerdruckt für >proue88ef (yergl. P. XVI, 29). 175, 3
I. aanu (F » P. XVI, 40). 177, 8 s. anm. (P. XVI, 64:
d*
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LVI
per vilU). 185, S3 s. anm. 189, 16 8. anm.
195, 16 8. anm. 207, 9 sj] Begnaut. 212, 26
8. anm. 213, 13 8. anm. 36 daromm] vous saT«
(vergl. z. 16. 19). 237, 21 s. anm. 240, 19 uff die
hirnscbalj sur le visage (P. XXI, 134: neile tempia). 26
das Dyoniedes . . ] qu'Asiolfo brisa sa lance sur Tescu de
Diomedes, leqnel fat teliement attaint . • (vergl. P. XXI, 136).
29 8. anm. 242, 3 s. anm. 8 Do sy d. w.] en
allaiit. 245, 6 s. anm. 264, 17 zytj pkisir.
270, 10 inn] lenr demauda qu'ils estoyeut. 275, 4
8. anm. 280, 25 s. anm. 287, 26 Uff das hat . . J
none arone ecen, comme Anthee est venne Yona assieger en
. Tostre cit^ de Parle, maie ä ce qua j'ay entendn, elie n*a pas . .
288, 27 stnondend sy . . ] eile (Anthee) mit pied ä terre
et les salua, en leur faisant grand honneur comme Celle qui
bien le scavoit faire (= P. XXIV, 172). 304, 33 s.
anm. 305, 27 kein eölliche ep.j nulle viande. 35 mine
yettem] mon conein Roland (P. XXV, 222: il mio gentil
cugino. 309, 21 8. anm. 312, 19 Die heyden ver-
samlettend sich . . J I/ost des Payens s'estoit retire quand
ils apperceurent venir Kegnaut; parquoy Roland rallia . .
(yergl. P. XXVI, 103 f.). 314, 25 by dem heim] par la
teete (P. XXVI, 145: per le chiome; Roland hatte Polimites
den beim abgeschlagen). 316, 30 wann . . nüt] car Reg-
naut estoit si furieux qu'ils n'espargnoit nul des Payens (vergl.
P. XXVII, 24). 318, 16 hinderwertz] par les costez
(= P. XX VII, 59); 8. z. 35. 319, 33 Die wußtend . .]
Regnant ne scavoit . . (» P. XXVII, 73) ; vergl. oben 8. XLVIU
zn 319, 26. 322, 7 s. anm. 326, 4 £ do eagt er
. bl. lietteuj il ne respoiulit pas ane paroUe. 338, 12.
13 s. aura. 339, 22 imni nachfolgenden b.] en un autre
livre. D verweist auf die den 2 teil der hs. bildende ge-
echichte von den Haimonskindern, deren Übersetzung also be-
reits beabsichtigt ist. 340, 8 s. anm. 25 im manott
Mertzen . . acht hundert und zwentzig und drüjär] Tan huict
cens quinze (- P. XXVIII, 110).
Von besonderer bedeutung sind die abweichungen in den
namen. Die hierher gehörenden anslassnngen nnd zusatie
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Lvn
von D sind bereits Terzeichnet worden. Die letztern ent-
halten eine ganze anzahl namen, welche in F und P.
fiberhanpt nicht Torkommen: Lampreeht, fürst inn Brifssen
6, 28. Es geht kaum an, darin den später mehrfach er-
scheinenden , Lamprecht, künig zuo Bourges' zu erblicken.
D liebt es zwar , wie wir sehen werden , fremde eigen-
namen zQYerdeutschen , und macht dabei oft wunderliche
sprfinge; aber der nnterschied zwischen den beiden Orts-
namen ist doch zn groß, nm sich ohne weiteres dadurch
erklären zu lassen. Näher liegt es, an , Lambert, prince de
Bruxelles' zu denken , den die »Conquestes du grant Charle-
magne« der Bibliotheque bleue (nach L. Gautier, Les ^popees
fran9aises III, 186 anm.) unter den paladinen Karls nennen.
— Gödfryd, künig zuo Bordellus 6, 28 ; offenbar identisch mit
dem an der eben angefahrten steile yorkommenden ^Geoffroy,
seigneur bourdelois'. — 7,8 heißt Roland »graf zuo Cenon-
niac ; diese bezeichnung findet sich weder in P. noch F, wol
aber z. b. bei Turpin kap. XII (comes Cenomanensis) und
wiederum in den »Conquestes du grant Oharlemagnec (oomte
de Genonta?; Gautier a. a. o.). — 9, 18 erscheint ein ,herzog
Gödfryd von Thannemarck' unter den geschlechtsgenossen des
abtes Kleramunt; nach Gautier a. a. o. wird im »Simon de
Pouille« ein ,GeofiProy de Dänemark^ unter den gefahrten Karls
erwähnt. — Hoa), Hoel von Nantes 325^ 14 u. s, w. « Oellus
comes urbis, quae Tulgo dicitur Nantes (Turpin kap. XII);
Ho§l, comte de Nantes (Conquestes du grant Gh., nach Gautier
a. a. 0.). — Die totenliste 329, 27 ff. beruht zum größten teil
auf Turpin kap. XXIX f, ; daher stammen vor allem auch die
namen, die D Tor F (und P.) voraus hat. Freilich nicht
direkt, sondern durch französische Vermittlung, wie einige
namensformen beweisen (vergl. auch Hoel) ; D schöpfte sie
eben aus seiner vorläge. Hierher gehören : Der künig von
Dassia 329, 28, ohne zweifei zurückgehend auf Turpins ,Oge-
rius rex Daciae^ : der beiname wurde als selbständiger name
aufgefaßt, aus «Daciae^ durch umdeutnng oder misverständnis
,d*Asie* (den beweis liefern wieder die mehrfach erwähnten
»Conquestes du grant Ch.«: Ogier le Danois, d*Asie), und D
verschmolz dann wie auch sonst präpoäitiou und substauti?
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Lvm
zu eiuem worfc (s. anm. zu 2, 26). — Crystiaaus, kdnig zuo
Brettanya 329, 28, yerderbt aus ,Ara8iagDus rex Brittaniae'
(Tarpin). — Der künig Elargius von Ackyttanya 829, 29,
entstellt aus ,Eiigelenis dux Aquitaaiae^ bei Tarpin ; ,Engeliei*
in den Chansons de geste. — Der hertzog von Luttrin^en,
der hertzog Gerian 329, 33 : wiederum ist ein beiname zum
selbständigen namen geworden ; vergl. ,Gariuus dux Lotharin-
giae^ bei Torpio, ,GiieriD, duc de Lorraine^ in den »Gonqaestes«
(Gantier a. a. o.). — Der gr&f Galleras 329, 38 » Galerns
(Turpin). — Älbrecht, fryher uß Burgundia 330, 1 = Alberi-
CU8 burguudio (Turpin k. XXX). — Constantinus, der probst
zuo Erom • . 330, 2 = Constantinus praefectus apud urbem
ßomam per mare delatus, cum alüs malüs Bomanis et Apn-
lis, sepelitnr (Tarpin k. XXX). Dazn kommen noch : Pinabd
336, 33 (s. oben s. LI) ; Richart von Monditier 339, 27, dem
icli sonst nirgends begegnet bin ; Wienn 340, 31 = Vienna
(Turpin k. XXXII); Offrius und Heinrich 341, 32: genau so
heilen die beiden bastardbrüder Karls in W. Zielys Über-
setzung des xomans yon Valentin and Orson; das original
(Lyoner druck Ton 1489) bietet dort ,Hauffroy' und ,HenriS
eine der zahlreichen entstellungen aus ,Rainfroi' und ,Heudri\
wie die namen in den ältern (|uellen lauten. Dieselben oder
doch ähnliche formen muiä der Übersetzer in seiner vorläge ge-
funden haben, wenn man nicht annehmen will, er habe hier Ziely,
dessen arbeit ihm wol bekannt sein mochte, benutzt. — Aacb
eigentliche Widersprüche sind nicht selten: ,Naymes^ und
,Ogier' ersetzt D überall durch ,Anse8' und ,Gergis^ Eine
befriedigende erklärung vermag ich dafür nicht zu geben.
Sicher scheint mir nur, daß die abweichung auf den einAui
einer deutschen quelle zurGckzufÜhren ist und darum vom Über-
setzer herrührt ; vergL Konrads Rolandslied t. 8285 f. (aus-
gäbe von Bartsch) und die form ,Gergis' , die meines wissens
in französischen quellen nirgends belegt ist, wol aber z. b.
beim pfaffen Konrad, Stricker u. s. w. — Die gemahlin Ro-
lands heißt in D mit einer einzigen ausnähme (321, 29) ,Dio-
gennaS in F entspricht an fOnf stellen (zu 137, 32. 33 ; 138*
30; 141, 10. 17) ,Diogene', sonst ,Aude la belle* (= ,Alda
ia bella' bei Fulci). ,Diogene' beruht vielleicht auf einer ver*
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LIX
wechsluug mit ,Diones*, dem namen einer orientalischen fürsten-
tochter, in welche aich Rokod halb verliebt (vergl. Gaatier
a. a. o. m, 189 ; 427 ff.)-
8, 23 ff. (Roland) gieng (R.) 8*en alla en une P. I, 17 Ad Ermellina
tefnoß oif ein echloa place ... oü se tenoit mogUe^ del Daneae
oder vesty ... da Hermeline la femme (üggieri) | Tolse
Ol lifiers frow Her- cfOlivier, et ]k il Cortana, e poi tolse
malina wannet, und print Arondel le cheval Rondelle ; vergl. auch
namdäArondal.Olli- d'Olivier, et Courtain II, 52.
fien pfert, und nn son espee.
Schwert Hoohen-
klara.
Der nnutandf dai D und F fOlivier^ haben gegenüber
,il Danese^ bei Palci, ISßt auf einen fehler des arehetypue
schließen (,01ivier' statt ,Ogier'). D (bezw. V) wußte nun
aber, daß das schwert Oliviers ,Haultaklara' hieß (vergl. 227,
29; 818, 18) und setzte daher hier und 11, 14; 30, 7 diesen
namen für ,Conrtain^ ein, während F dem arehetypue folgte.
Auf ähnliche weise erklärt sich folgender Widerspruch:
114, 8 (Roland) nam (R.) print Arondal le P. X d5: Orlando tolse
Arondal, Olliffiers cheval d'Ogier et son Bondello e Cortana.
pfert, und sin schwert espee Courtain.
Hanl taklara.
Nach 8, 23 ff. hielt D (oder V) ,Arondal» für Oliviers
pferd; deshalb die änderuugeu. 34, 25 Poffant] s. nach-
trage. 40, 12 Doon von N.] hier und 51, 13; 66, 13
(» P. UI, 80; VII, 5) fügt F hinzu; fils d*Ogier le Dannois.
190, 22 Allard] s. anm. 199, 16 AUyson] s. anm.
' 256, 6 Gerold von B.] davor ermhnt F ,Ogier le D.
(= F. XXII, 136), ebenso z. 10 vor ,Fyffianus' (= P. XXII,
138); z. 11. 17 hat F ,Ogier le D.' statt ,Fimanus^ (= P.
XXII, 138). 295, 7 Sant Johans Port] so immer gegen-
über ,8« Jean pied de port (porc)^ in F. Die vorläge muß
3* Jean de port* gehftbt haben (= San Gianni di Porto z. b.
P. XXV', 170). S. glossar. 309, 2 BlanchardinJ s. anni.
329, 21 (Karl ließ Roland) geng BlafFes fiieren vergraben
inn Sant Bommanns küchen] Ch. fit porter R. pour estre en-
terre en sa chapelle en la bon^e ville d*Aix en AUemagne
(» P. XXVll , 220). D folgt wieder Turpin kap. XXIX :
Rolandum . . usque Blavium Carolus deferri fecit et in beati
Homani basilica . . sepelivit; doch spricht die nameusform
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i
LX
Blaffes (= frz. Blaives) auch hier gegen direkte benutzuug.
332, 18 ÄDses, Salamon, Hoel und Thüring von D.] Ogier
le DannoiSf le Doc Naymes et le petit Richard. 20 Thflnng
e. M.] aussitoBt que Bichard ent irony^ Marcille il le print
et le coucha plat par terre . . (vergl. P. XXVII, 246) 23
Hoel] Ogier le Dannois. 338, 14 Blanchardins] AigoUant.
340, 2 inn YtallieuJ des Allemagnes. — Eine anzahl ab-
wdchungen erklaren sich aus dem bestreben des Übersetzers,
auch die namen seiner Torlage zu yerdeutschen. Zwar trifft
er dabei in den meisten föllen das richtige; vergl. z. b. Acb
(Aix) der Alt vom Berg (le Vieil de la Montagne), Anshelm
(Auseaume), Arnold (Aruaut), Baldowin (Baudoin), ßernhart
(Bemard), Beringer (Berengier), Engelland (Angleterre), God-
fryd (Geoffiroy), Hans (Jean), Heinrich (Henri?), Hugo (Hn-
gues), Jörg (George), Lauiprecht (Lambert), Lndwig (Loys),
Meylland (Millan), Schwäben Tütscbland (Allemagne) u. s. w.
Aber einigemal gerät er doch auf abwege ; vergl. Albrecht
(Albericus, Aubry?), Berchtold (Borthelot, Bertrand), Brümsen
(Bmxelles?), Gerold (Girard), Godfryd (Gaudebeuf), üng (Guy),
Euonrat (Conrant), Thüring (Thierry) u. s. w. Zuweilen be-
gnügt er sich mit halber Übersetzung : Asperhäf (Asprecourt),
Hoch(en)klara (Hauteclere), Hochenfueiila (Hautefueille). Neben
den verdeutschten formen finden sich hier und da noch die
ursprünglichen: Baudoin neben Baldowin, Guy neben Hug,
Hauitaklara neben Hocbenklara u. s. w. — Sonst ist über die
wiedergäbe der fremden namen durch D noch folgendes zu
bemerken : Von zwei aufeinander folgenden vokalen wird häufig
der zweite weggelassen; so z. b. in Agustus, Lassauna (Lau-
sanne), Maduyt (Mauduit), Magis (Maugis), Muntabant (Mon-
tauban); Amon (Aimon), Agremunt (Aigremont), BlaflFes (Blai-
yes) ; Beffes (Beuyes) ; Sena (Seine) ; Guchard (Guichard), Gu-
dellon (Guidellon) u. s. w. Hierher scbeinen auch Dobrun
(Doubrin) und Dochier (Doucher) zu gehören; doch läßt die
yergleichung mit den ital. formen Dombruno und Donchiaro
Termuten, daß V («* A) * Dombrun und 'i^Donchier las, daß
also F die namen ungenau überliefert; yergl. Manbrin Mam-
' Die verweiflongeii auf den text a. im glossar.
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LXI
Urin : Maubrin: Mambrino. 0 hätte dann einfach den nasal
ansfailen lassen, wie in Muttenyß (Moni Cenis), Pottiers (Pon-
tiers), Sidonnia (Sindonie). Inlautendem y entspricht gewöhn-
lich ff: Angeffin, Beffes, Blaffes, Fiffianus, Poffyg, Poffant;
anlautendem neben v, fauch w: Wyllafrancka, Wienn. Aus-
lautendes e ersetzt D in der regel durch a, bezw. ea, ia; z. b.
in Creonta, Hermalina, Boimunda, Meridianna, Forisenna;
Aldea, Blondea; Mednssia, Proyantzia, Grannadia, Cornillia
n. 8. w.; sogar in Marsillia, ToUetta. Zahlreich sind männ-
liche Personennamen aut us : Faspianus , Vivianus, Gallienus,
Adriauus, Crjstianus , Peppinus, Marckus (Maicon), Taulus
(Taulas) u. s. w. Für Charles braucht D fast durchweg das
mundartliche Karly ; yergl. auch Salinkorny, AppoUony. Nicht
selten begegnen kleinere oder größere yerschiedenheiten in
der Schreibung eines und desselben namens, so bei Aigollant,
Ällabaster, AppoUony, Archalyda, Asperhäf, Burgundia, Danne-
niark, Galter, Gilbator, Guchart, Haultaklara, Haultafueilla,
üoal, Gafferus, Klementza, Eleramnnt, Korador, Leonnet, Lion-
&Dt, Mataffer, Mor jcka, Philpertta, Bossepina, Scipion, Thüring,
Türpin, Falseron, Fieramnnt n. s. w. Uogenan wiedergegeben
sind auch: Ammalucken (Mammelus), Antlienis (Athenes), Cor-
dablya (Courdoube) , Gernier Garnier (Guerrier) , Faspianus,
Fregeton (Fi-) n. s. w. ; auf bloßem yerlesen (t für e) beruhen
AUetton (Alecto), Muttenyß, Nithephorns (Nicephorus). Uber
Aekaron, Dardannia, Lamostant s. anm. zu 2, 26 ; über Sabu-
loD ZU 195, 14. Sassia 309, 17 ist vielleicht verschrieben für
Dassia (F d'Asie).
Soviel über die namen. Es bleiben nun noch eine reihe
▼on abweichimgen, die sich mehr blofi auf die ausdrucksweise
beziehen. Deshalb gehen sie yielleicht mit wenigen ausnahmen
nicht auf ursprüngliche Verschiedenheit von V und F zurück,
sondern sind auf rechnung des Übersetzers zu schreiben. Die
meisten der hierher gehörigen falle yerzeichnen die anmerk-
migen; die folgende Zusammenstellung bringt dazu nur noch
nschtrage: 7, 9 Karlys 1. sohw. sun] nepneu de Gh. D er-
innert wieder an Turpin kap. XII: (iiolandus) natus Berthae
wroris Caroli (vergl. oben s. LVll). 9, 19 in sinen j. t.]
en son temps. . 33 so ist . • hand] nous te donnerons
Digitized b^OOgle
LXII
de tels biens qae Dien nons a donn^. 11, 11 mit der
h.] au plaisir. 12, 7 schlefferig| estourdj. 13, 9
gyrttj este. 15, 2 der KrjstenJ de TEglise de Dieu.
16, 12 sin b. zespannen] de tirer de son arc; P. I, 63:
a trar coli* arco. Mdglicherweise liegt ein biofies misrer-
etöndnis yor, welches durch das zweideutige ,tirer^ Yeranlaßi
wurde. 18, 30 under dem h.] parmy la chambre.
19, 24 Ordnung] providence. 20, 2 min vetter] sainct
pere. Vielleicht hat D ans religiösen gründen g^ndert (s.
oben s. XXVIU). 19 geschworen] diL 24, 11 lopi]
remereia. 81 die h. hünd] les infernanx. 27, 1
ryttend u. g.J cheniinerent. 19 die kr. Sachen] le traiii
de guerre. 30 zegwünnen mit gwj conquester. 30, 23
mit V. zoum] tant qu*il peut piqner les esperons. 31, 32
wie das L gold] comme fil d*or. 37, 4 ein ro& uff der
allment] nn cheval de looage. 45, 5 schwerer] plus gros.
6 Bcharpfifl fortes. 44, 23 stalt einen zuo r.] en arresta
un. 46, 8 das unser . . werdend] que noas serons deux
ä un tranchoir. 10 batj dit. 47, 18 er wüst] engoula.
49, 19 grossammen] merreillenz. 50, 2 an des k.
0. h&f| en la cit€. 52, 33 defigl. inn aller w. n. ist] b
nompareil da monde. 53, 35 gehuob sich] feignoit.
62, 4 das er sich d. duckt] qu'il le fit tout chanceller
(vergl. z. 5). 7 schanckt] presenta. 34 zeschedigen]
d'abbattre. 64, 26 der begryfb vyl] lesquelles sont de
grande admiration. 65, 24 f. Buolland d&cht wol . • ]
R. se souyenoit bien qu'il avoit occis son frere L. , parquoy
il n'estoit pas bien asseure et se repentoit . . 66, 23
do erschrack er v. ti.] il ne fut oncques si marrjr. 67, 30
80 möcht n. d. w.] cela i'eu ponrroit destourner. 35 wie
es umm s. h. st.] en qnei estat il estoit. 68, 15 nüt
rott] ne parloit point. 69, 21 unwillig w. s.] seres em-
pesche. 30 f. abend . . morgen] matin . . soir. 72, 38
wem daz gl. g. w.] ä qui fortuue en donnera. 74, 22
daz ir . . mich inn ü. g. h. d. g. m.] que tu mettes en ta
memoire la grande peine . . 75, 22 fr&ntschafft] plaisir.
81, 26 Dennen] te. 83, 11 umm ein h« h.] a b
valeur d*an denier. 86, 27 inn H. zell] en Tost des Payens;
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Lxm
P. VIII, 66: in San Dionigi. 88, 4 gstellen] abbaisser.
95, 2 sacb] embnsche; P. IX, 42: traitato. 110, 27
trunck] traict III, 18 bo wird ich d. a. 1. sch.] je ie
feray mal tes besognes. 117, 37 früntlichen] humblement.
121, tJ den inererii teill la nieilleure partie. 130, 24
binden j cornette. 135, 33 fürgieng o. v. w.] se disoit.
136, 18 rüst dich] dep«iche-toj. 138, 5 so maoß
im d. 1. w.] j*6n feray la vengeance. 144, 9 mit ▼» sotim]
k oonrse de eheval. 156, 23 Er kat kein n.] il ne faict
point de difficulte. 169, 13 f. daz sy . . anzegrytfen] et
fit le cootenu de la lettre. 27 daz er . . bog] qu'il l'estonna
tout. 176, 22 waz die 1. th.] quels sont les aiguillons
de Tamour« 178, 31 yertzonbert] fait 181, 16 hol]
foBse. 34 f. wann er . . streich] car il se sentoit encores
du coup. 186, 23 dienuenj faire plaisir, ebenso 188, 11.
193, 4 ewiger] souverain. 13 wies unim sj st.] s'ils
sont yifs ou morts. 195, 2 min n. her] mon souverain
aeignenr. 199, 23 dienstbarkeyt] captiyit^ 28 der da
läpt] qui monta jauiais k cheyal. 200, 10 inn der r.] de
Levant. 203, 24 diennern] mammelus. 206, 15 f.
läiä . . töden] face quelque injure. 35 gantz rot] couvert.
207, 2 Got 8i<^ gelopt, das . . ] je croy que Dieu vous
a amen6. 215, 7 ein y. wnrm] nn serpent aqnatiqae.
220, 25 f. des sich . . rüemmen] qn'oncqnes Payen ne me
fit tomber de dessns de mon cheval par coup d^espee' ne de
lance. 228, 6 so st. h. s. inn] tant eile estoit puissante.
254, 20 bissend] piquent. 256, 28 nach langem]
puis. 290, 13 yernüttest] laisses. 292, 4 hocbge-
lopi] triomphante. 8 aller m. und h.] treshant redonbt^
et tres pnissant. 822, 35 über dich nßg. h.] je yons ai
dit. 325, 30 das ich mich . . ] que je me suis abus^
a tes fausses p. 334, 6 tattelboumj un autre grand
arbre. — In diesen Zusammenhang gehören auch zahlreiche
syntaktische ändemngen. Besonders häufig yerwandelt D einen
untergeordneten satz in einen beigeordneten, einen abhängigen
Satz in einen selbständigen; z. b.
LXIV
a) 52, 16 f. kerend ücb zuo . .
got und sagen im grosaen
danok . .
53, 28 f. und faorttend gr. frOud
und loptend got . .
54, 11 Eines t. gedacht M.
56, 31 0. reit und dacht . .
103, 22 R. gab dem k. M. und
sprach zuo im.
148, 1 4 f. Der amiroll ward fro . • »
vermeint . .
153, 32 f. und sprach und gehnob
sieh fibel.
157, 22 B. sprach suo im, was stet
off siner xed.
b) 54, 85 und kam ISr inn nnd
gm otst inn.
83 , 6 Der venuun , das . . , do
fragt er . .
193, 34 f. Der gsach . . , do wot
er . .
198,10 Und der erkant . sprach . .
293, 29 Nach dem n. was es nach
frfle, nam . .
c) 21, 19 Ks ist gnuog »p. hie
90, 2Ü und uns eer . . bewjssen
hand.
d) 43, 31 Und het er R. troffen . .
69, C dann wenn ay n. i. st.
e) 51, 14 ryttend und suochend.
25, 22 Darinn thuot er i. zuo
wüssen . .
f) 167, 18 Man hat . . nüt ge-
wüßt . .
g) III , 31 das er denke und
mir . . wyder schicke.
129, 82 das du ein m. r. sigest nnd
den pryß . . überkommest
retour ne devers . . Dieu en laj
rendaat graoe . •
et menoyent tres^grande joys es
lonant Dieu . ,
Un jour M. pensant . .
0. alloit pensaat • .
B. dit an Boy en Iny presentsnt
M.
L*A. fut jojeux . . cuidant . .
dist en soy plaignant.
B. loy dit continnant see paiollei.
et qnand il fnt devant Iny, il le
saloa.
quand il soeat» qu* • . , U demas*
da . .
Quand il vit . . , U la print . .
Quand il cogneut . . , il dit . .
Apres le soupper qu*il estoitencores
hante henre, le r. M. print . .
(palais) oü il y a tant de biens.
oü Yous nous avez faict de Thon*
nenr.
que h'ü eat attaint R. , .
que öi eile estoit aupres . .
allons . . pour trouver.
pour les advertir • .
sans Bcavoir . .
qu'il 86 delibere de me renToyer . .
(il faut) que soyes 7aillant oheTalier
et qne fades taut que tous ayes le
pris . .
u. s. w.
Seltener kommt das umgekehrte vor; z. b.
11, 32 aber do er d. st. gwär ward, mais il apperoent le conp et Be
do kartt er sich dannen. destourna.
13, 8 wenn du . . verläst . . parquoy il faut que tu laisse« . •
27 , 29 dardurch ich t. gnuog et que j'y ay assez de gens . •
hab . •
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LXV
809, 25 also daz er ein w. w. ward. et le print un peii en la chair.
333, 24 das du selba . . ersterben et toj-mesmes en mourras.
muost.
n. 8. w.
Oft ändert D die beziehung zweier aatze durch den ge-
brauch anderer oonjnnktionen, manchmal mit gutem grund: aber]
et 35, 32; wann] et 59, 27; 71, 13; 180, 10; 225, 36;
241, 27; 281, 26 (et aussi); 341, 34; darumni] et 325, 23;
wann] raais 57, 24; und ] mais 23, 16; darumm ] luais 249, 22;
deßglichen] car 112, 16; aber] car 189, 23; 209, 12; öch]
car 221, 36. D setzt auch conjunktionen ein, wo solche in F
fehlen, 8. h. 42, 14 (darumm); 297, 18 (wann) u. s. w.
Einzelne Satzglieder werden anders bezogen : 5, 13 s. anm.
26, 36 und Morgant] steht in F im hauptsatz. 45, 14
für den k. C. und für s. t.] in F objekt zu ,grüetztend.'
51, 28 die gro& s.] in F noch yon ,yerlä88end* abhängig.
74, 20 zum dickem mäl] nach F zu ,ernüwern* gehörig.
167, 18 8. anm. 182, 35 hy einem br.] in P auf
,huot' bezogen.
Hier und da ersetzt U indirekte rede durch direkte und
umgekehrt, z. b. 69, 21 (Es wirt r. w.); 85, 3 ff. u. s. w.;
bisweilen springt es, abweichend von F, aus der einen in die
andre Aber; s. anm. zu 184, 27 ; 211, 34; 215, 29 ff. ; 238, 13;
239, 37. Nuchiiissig ist I) auch im gebrauch der anredepro-
noiuen ,du' und ,ir\ die manchmal im verlauf der selben rede
mit einander wechseln ; so z. b. 189, 37 ; 250, 15 ; 251, 1.
Vergl. auch zu 96, 33. 35.
Mehrfach weinht D irrtümlicher weise im modus yon F ab ;
8. anm. zu 54, 27; 73, 12; 124, 34; 183, 29. 31; 247, 21;
306, 22; 328, 32; im tempus z. b. 84, 31; 222, 6\
Auch sonst sind Übersetzungsfehler nicht selten. Beim
einen oder andern fSedl, den ich hier einreihe, ist freilich auch die
mSglichkeit ahsichtlicher änderung zuzugeben ; anderseits mögen
sich unter den oben zusammengestellten beispielen selbständiger
au-sdrucksweise solche finden , die besser hier untergebracht
worden wären. Eine scharfe gränze läßt sich eben nicht
*
' ,erkänt* 39, 2 gegenüber .cognoistra* ist kein fehler, da das piton«
auch fatnriaohe bedeutung haben kann.
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LXVI
ziehen. — Znerafc erwähne ich diejenigen fälle ^ welche sich
ans verlesen oder yerwechslnng zweier lautlich verwandten
Wörter erklären lassen; s. anm. zn 10, 23 (est: et?); 62, 23
(corps: coups); 64, 14 (attendent: entendent); 79, 2 (d*aeier:
d'azur) ; 119, 34 (recouvrir : recouvrer); 157, 25 (raediter:
raeriter; vergl. auch zu 159, 37); 162, 15 (punir: purger?
Dasselbe 239, 23); 162, 31 (prendre: pendre); 218, 18 (dos:
d'os); 226, 2 (& » et: a); 231, 28 (siz: dix); 294, 16 (humi-
lier: dissimuler ?) ; 298, 5 (fuir: fremir). Vielleicht ist auch
175, 3 hierher zu ziehen, wo corps: cor zu der abweichung
anlaß gegeben haben könnte. Oft hat lautliche Verwandt-
schaft des französischen mit einem deutschen worte oder un-
richtige etyniologie den Übersetzer zu fehlem verleitet; s. anm.
zn 23, 38 (ziegel: chevrons = ziege: ch^vre); 35, 14 (thieren:
torre); 39, 21 (kappen: chappes ; vergl. zu 234, 35); 44, 21
(wald: vallee val; ebenso 92, 12. Ii; 188, 23; 197, 22; 211, 30:
237, 15; 296, 11; 328, 20; s. zu 308, 28); 202, 29 (gros
stet: grand estat); 228, 80 (art: art); 306, 32 (hnngerig:
famense, von faim!); vergl. anch 212, 12 (pur: panvre). Für
die übrigen fehler ist in der regel kein besonderer grund aus-
findig zu machen; s. anm. zu 1, 14; 7, 21; 21, 26; 26, 25;
31, 28; 36, 17; 39, 26 (dasselbe 71, 1; 286, 16); 57, 27
(dasselbe 233.31; 236, 17; 238, 19); 64,32; 66, 33 ; 81,32;
103, 22 (vergL zn 62, 7); 105, 1; 115, 36; 125, 9; 134, 28;
136, 15; 152, 31; 157, 18; 161, 15; 172, 17; 173,85 (das-
selbe 223,21; 306,1); 176,13; 177,20; 189,14.35; 197,16;
200, 15; 203, 24; 204, 16; 214, 11; 217, 8; 230, 33; 234,16;
251, 9; 295, 5; 301, 9; 305, 20; 306, 19. 27 ; 308, 5; 319,31;
321, 17 ; 324, 30. 33; 328, 24; 334, 9 n. s. w. An mehreren
stellen ist die Übersetzung geradezu unverständlich und sinnlos;
s. anm. zu 25, 22 f. ; 162, 26 flP. ; 231, 22; 296, 1; 299, 35;
300, 28. Ohne zweifei rühren diese fehler zum teil davon her,
dalä der Übersetzer entweder ein wort oder einen satz seiner
vorläge nicht verstand und dann eben aufis geratewol über-
setzte (vergl. z. b. zu 203, 24), oder einen passenden deutschen
ausdrnck nicht zur Verfügung hatte. In solcher läge half er
sich einigemal auch damit, dal^ er die betreff'enden stellen ein-
fach unübersetzt lie£ ; so 175, 25 (la toux la rongne et amours);
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LXVU
203, 13. 20; 207, 35 (visiere, doch vergl. 85, 31); 227, 36
(herissee . . herisson) ; 249, 15 (perplezit^) ; 205, 32 (discre-
tion); 266, 31 (anrest, s. anm.); 279, 16 (audivy?); 287, 1
(les frontieres, doch vergl. z. 17); 340, 10 (macule); 340, 12
(Magoiice).
Blo^ Schreibfehler liegen, abgeselien von den in den
fufinot^ snm iext bereits angemerkten, wahrscheinlich an
folgenden stellen yor: 14, 26 «j] I. so» 38, 36 hab ghört
r.] L hab dich g. r. 41, 24 zersehinden] 1. zerschniden?
90, 23 nüt] 1. mit. 196, 32 es werd b. w.] 1. es
werd nüt b. w. 236,25 sin vetter] 1. sin v. Aatolfo.
237, 19 schwäntz] L schwantz. 245, 5 heissend] 1.
heifi. 254, 18 da werind g.] 1. n üt da w. g. 261, 1
«. nachtr. 281, 23 der min sott s.] L die min sottend s.
291, 21 burgern] 1. burgerinnen. 295, 23 sy] 1. er.
308, 18 bekümmert] 1. bek. sin. 316, 1 verlierecj
1. platz Verl.? 323, 22 sitzen] L setzen?
Damit sind wir am ende unserer vergleichnng angelangt.
Es handelt sich nun darum festzustellen, inwieweit die ge-
wonnenen ergebnisse auch für das Verhältnis zwischen D und
seiner eigentlichen vorläge güitigkeit haben, oder, was auf
dasselbe hinauskommt, Ihs za welchem grade wir Überein-
stimmung von F und V gegenüber D annehmen dürfen. Leider
steht uns hiezn, wie schon früher bemerkt, nur ein Sußerst
dürftiges und teilweise unsicheres raaterial /.u geböte, so daß
völlig sichere resultate von vor u eherein gar nicht zu erwarten
sind. Immerhin sollte es möglieh sein, mit hilfe der vor-
baodenen anhaltspnnkte die frage wenigstens in der haupt-
sache auf befriedigende weise zu I5sen.
Der auf fallendste unterschied zwischen D und F beruht,
wie die vergleichnng gezeigt hat, auf den überaus zahlreichen
aosiassungen des erstem, deren aufzählung allein mehr räum
beanspruehte, als die aller übrigen abweichungen zusammen-
genommen, obgleich die bloß formellen kürzungen in der regel
unberücksichtigt blieben. Zur erklärung dieses umstandes
stehen drei wege offen. F kann eine erweiterte bearbeitung
Ton A sein, D in seiner künern form das ursprüngliche er-
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LXVIU
h'.ilten hal)en. Diese annähme ist aber schon deswegen aus-
geschlossen , weil die meisten stellen von F, welche in D
fehlen , za Pnlci stimmen , also auch in A gestanden haben
mOssen. Die zweite möglichkeit besteht darin, daß Y die
kOrzungen vorgenommen habe. Doch anch dagegen spricht
mehreres. Dem imistaude zwar, daß V (= D) in einigen
fallen die gestalt des archetypus vollständiger und genauer
überliefert als F (vergl. s. XVIII ff.)> natürlich kein be-
sonderes gewicht beizul^n, da dies ganz gut bloßer zofall
sein kann; mit demselben rechte könnte man anch dartns
schließen , daß der Übersetzer nicht gekürzt habe. Aber es
läßt sich mit ziemlicher Sicherheit nachweisen , daß V den
archetypus mehrfach durch zusätze erweitert hat (s. u.), wo-
mit die annähme gleichzeitiger tendenz zu kürzen sich nicht
recht vertragt. Femer wissen wir, daß eine anzahl stellen
von P, welche D wegläßt, in V vorhanden gewesen sind (vergl.
8. XXII f. luid unten s. LXX f.). Auch dürfen die aus religi-
ösen gründen erfolgten auslassungen, welche einen protestant-
ischen bearbeiter verraten (s. XXVIU ff«), eben deswegen nicht
wol V zugeschrieben werden. Es ist also znm mindesten höchst
wahrscheinlich, daß die kürznngen das werk der Übersetzers
sind ^ Damit wäre eigentlich auch die w^eitere frage ent-
schieden, wie es sich mit den Zusätzen von D gegenüber FF.
verhalte. Denn wenn der Übersetzer wirklich darauf ansgieng,
seine vorläge, wo immer sich dazu gelegenheit bot, zu be-
schneiden, so ist von vorneherein nicht anzunehmen, daß die
Zusätze , wenigstens soweit sie von größerem umfange sind,
von ihm selbst herrühren, weil er ja dadurch jenem bestreben
gewissermaßen entgegengearbeitet hätte. Zu dem selben er-
gebnis gelangen wir aber noch auf einem andern wege, der
bereits früher (vergl. s. LVII) angedeutet wurde. Unter den
Zusätzen nämlich , die auf den falschen Turpin zurückgeben,
finden sich etliche namen, deren form beweist, daß sie nicht
unmittelbar aus Turpin, sondern zunächst aus einer französ-
* Das gleiche gilt vielleicht auch von den änderungen in der ItÄ"
piteleinteilung (s. XXIV ff.), die im allgemeinen ebenfalls auf kürzung
des Originals hinauslaufen.
I
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iachen quelle geschöpft sind, wobei natOvlich in erato linie
.an V .au donken tisi. iWas liegt nun nfthwr ak «die annalmuB,
dafi fl&mÜiclie:niBsiBQ, welche auf.Tarpin .bemhenf aaf-dimm
weg in die UberseizQng liineingekoinmen seien , wenngleich
nicht überall bestimmte anhaltspunkte dafür vorliegen ? Und
was von diesen Zusätzen gilt, gilt wol auch ¥on allen anderUf
ifür die wir «um :teii keine besondeore quelle anangeben ;Ter-
m5gen. «EbeiiBo werden wir .f&r die widerapiOche zwiaohen D
and F,, .a<tfera nioht tendenzi^e Sndemngen (e. XSVni ff.)
oder bloße Übersetzungsfehler vorliegen, nicht D., sondern V
«verantwortlich machen, (vergl. s. LIX das-zu-S^, 21 bemerkte).
Nur in einem oder zwei (e. LYIII beeprodienen) fällen soheint
.emflnß einer deiibiobeii (quelle -im spiele zu sein und (die ab-
weusbung »deshalb Yom überseteer heizurfibren. In bezug auf
die s. LXI ff. als beispiele für selbständige ausdrucksweise des
Übersetzers aufgezählten < stellen wiederhole ich, daß es sich
dabei auch nm ursprüngliche Verschiedenheit Ton .F und Y
oder um einen fehler •ron D bandeln kann; .sicheres iist nir-
gends zu ermitteln,, mnd es bleibt durchaus subjektivsm -er-
•messen anheimgestellt, welche erklärung man im einzelnen
falle für die bessere halte. Dasselbe läßt sich von einem teil
der als fehler bezeichneten abweichungen sagen; bei Tiekn
ist aUerdiaigajiederiOTeifel an- der iriohtigkeit (dieser bezeichnung
jiusgeschlossen <(iEergL s. .LXfVI).
Wir kommen also dem . aahluste , daß sich der Über-
setzer im großen und ganzen ziemlich genau an seine vorläge
gehalten .hat. Wo er absichtlich davon abweicht , tut er .es
: zumeist tim «interesse einer gedrängtem. dacstellung, dann auch,
weil «r als Protestant .alles :katholiu»he ansznmeizeu, :oder als
nHohtemer mensoh allzu sentimentale und wunderbare stellen:zu
beseitigen sucht (vergl. s. XXXII f.). Aber immer geschieht
dies in .ganz äußerlicher weise; eigene zutaten von bedeutung,
tieferr greifende änderungen in hinsieht «uf den Teriaufi oder. die
motivierung .der begebsnheiten lassen «eh kaum 'irgendwo
•nachweisen. Auoh in der .form zeigt er sich fast < durchweg
abhängig von seinem original, und ausätze zu freier, selbständiger
wiedergäbe desselben sind im allgemeinen nicht häufig. Oft
führt jdw>abhangigkeit. zu sklavischer naohbildung ..und .damit
Vorganl d«r xi«M e
LXX
nicht selten zu verstoßen gef»en die deutsche spräche ; selbst
fehler der vorläge werden getreulich übertragen. Beispiele
hiefür s. in den anmerkungen zu 17, 28; 20, 16; 21, 27;
38,22 ff.; 68,8; 171,87; 174, 22; 196, 8; 227, 24 ; 230, 7t;
248, 33; 281, 2; 285, 17; 286, 84 ; 296, 8; ireigl. anoh sa
118, 13 (= 160, 6; 197, 24); 125, 18 (= 126, 2; 278, 31).
Dazu kommen noch folgende stellen: 27, 16 das ir von mir
benüegig sin werdend] que vous serez contens de moy.
41, 30 der low machet im rai] le Ijon inj laisoit feete;
8. glonnr miter »veetc. 108, 19 nnder alleii minen ge-
•BchSfften] an deeeom de iom mes aflßftires. 178, 1 f. die
zwen rytter Inn aller weit, die du . . ] les deux Chevaliers
du monde que tu . . 189, 22 Du retst von grosser tor-
henfi] in parles de^prande foüe. ^IS, 33 als bald gstollen
als gwmuiaD] plastoet denobees qme ccrnquiseB. — Dae pem-
nalpronmneii *\U überteM D «ebr bHvfig mit »erc, mtth wem
es sich im deutschen auf ein neutrum bezieht, so z. b. 17, 4.
5. 9. 10; 36, 8; 92, 29. 35. 36. 37; 153, 24. 25. 27. 28;
181, 21; 201, 31. 32; 238, 8; ebenso den acc. >le€ mit »imi«
(statt »esc) z. b. 16, 27; 17, 5. 6. 7. 8; 86, 13; 92, 80. 91.
82. 88; 171, 27; 188, 8; 201, 30; 801, 16; 321, 11.18;
(statt »sy«) 161,5. Vergl. ferner la] sy (statt »es«) 210,21;
218, 35; 220, 11; lequel] der, den (statt >da8€) 238, 8;
301, 15. — Mehrfach überträgt D das gesehlecbt einer franzBs.
Substantivs irrtftmlioher weise anf das entspreehende deutsche:
la fortmie] die gl^ 73, 1 ; )a bague] die kleinot 74, 8 ; 131, 31;
de Celle erreur] uß diser yrthimi 159, 9; la lance] die sper
115, 26 u. 8. w. (s, glossar); ceste commission] dysse befalch
196, 23; si grande noise] ein sölliche gdchrey 309, 9; apres
sa proje] naeb siner afi 320, 16 ; nne grande oomette] ein
große commett 340, 14. — Einigemal fehlt zn einem pio-
nomen das beziehungswort, weil D den satz, welcher es ent-
hielt, übersprungen hat: 180, 38 sy wyrt uns thür werden]
(o'est une f o 1 i e), laquelle nous sera eher vendue. 211, 2
und battend inn . . ] (s'en allerent rendre ä Roland) <h-
sans qn*il fit cesser Toceision. 312, 21 n. hAt große faof-
nung sy darvon ze bringen] (parquoy R. rallia ses gens
au mieux qu'ii peut) et avoit grande esperance de les sauver.
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326| 27 ich i r e n tod rächen mög] (jusques a ce que
j'aye donue sepulfcure h tes bona »ervi ttour s) elb que je
poisse Yaoir au lieu, ou je puiise yenger leur mort. Etwas.'
ShnUdieB liegt tot 201, 17 f.: Und thei dem heid . . gros
«r an; das fehlende Subjekt (der soldan) enthielt ein davor
aufigelassener safcz: dont le S o u d a n fut moult joyeux. Yexgl.
aneh zu 40, 26. Es wäre meines erachteos unrichtig, wenn
man in all diesen fallen nichts weiter als nachlässigkeiten des
flbersetaers sehen wollte; ne erklaren sich ?ielmehr ans der
fast mechanischen art, wie dieser seine vorläge übertrug. Er
verfugte eben bei seiner arbeit nicht über jene Unbefangen-
heit, die aus sicherer beherrschung des stoöes und der spräche,
ans der man übersetat, entspringt ; zahlreiche fehler, und mis»
Tsntandnisse und die s. LXVI f. besprochenen textltteken be-
weisen die mängel , welche seiner kenntnis des französischen
anhafteten. Dazu kam als weiteres hemmnis eine gewisse un-
bebolfenheit und Unsicherheit in der handhabung der eigenen
flache. Belege dafür enthalten die anmerkungen in grofier
nhl. Hierher gehört es aach| wenn der Übersetzer ein. m^uf-
deutiges französ. wort immer nur durch denselben ausdruek.
wiederzugeben weiß; so entspricht dem franz. ,trouble* regel-
luäüig ,betrüepfc\ gbschon es mehrfach ,verwirrt, bestürzt' be-
deutet. Allerdings gibt es- auch beispiele für das gegenteil,
nur Bind diese weit seltener. Dahin- rechne idi & b. « daß
dss eine wort ,<:(louton* auf nicht weniger als neun Terechie-
deue arten übersetzt wird: buob, gouch, hudler, lotter, Iure,
8chalck, schölm, unflät, filtz. Namentlich im ersten teil seiner
srbeit liebt es der Übersetzer, einen begriff durch zwei wörter
aiMEudrückenf die durch ^nud', sdybener durch ^oder* (auch ,näch')
Twbonden sind; das original bietet dafür immer nur einen
ansdruck: a) ein schlos oder vesty 8, 23; sin knecht oder buob
10, 32; Zucht und eer 28, 23 u. ö. ; schad und verhirst 37, 12;
not und gfär 45, 24; wjl und zjt 47, 5; in undertheuigkeyt
und gwalt 47, 25; inn grossem klagen und truren 48, 24;
dss ganta küngkrich und land 49, 20 = 52, 8; müeg und
wbeyt 49, 26 ; sin yolck und underthännen 50, 32 ; zelieb und
zuo eren 50, 37; eren und fruntschalFt 51, 7; eren und guot-
iheb 51, 10; bcuoder oder kluiiuer 51, 17; vernüoft und ge-
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Bohickligkeyt 51', 21i; kein macht nach kraft 51, 25; sorgen
und jammer 52, 7 ; durch götliche Ordnung und zuosehiekong
52^. 22; die ewig f röud und seUigksyt 53, 5 ; yerflierang'Qiid
trog'BS, 21' r sclmiertfeen nnd' lyden 73; 4'; sbereke und pt7&
82, 36 ; strasröuber , mörder oder dieben 217; 21; gnad und
verteichung 263, 31. b) blüeyt und ist 2, 29 ; beschirmpt
naich« entsohüt' 2, 28 ;' zuo füegend und anthuond 9, 36; em-
pifbngen naoh geeret 18, 1 ;* ga&ohend naoh' fündend 21, 4 ;
sseiftch^ nnd mcf hören 24, 2 ; gsäöfaen* und' erlenmen 27; l^y
bewürt und versuocht 27, 25;* ertödt und errobert 34^ 33r j
durchstach und bisse 45, 7; ertöden und umbringen 45, 30; '
werden sött oder wurd 46; 1 ; erlöLH und entledigt 46, 28 = ,
51, 33;* m» nnd sich enbliieU 461, 31; bekilinmert nnd^ be-
trflept 48^ 18^ zartenen nnd rWl anzethnim 49; 11';* zeratM |
nnd« ▼erwflesf; 4^» 20; zerreyß nnd fraß 49, 21'; hin gnwscii
ängsten warend und ser erschräckend 50, 6; marckt und er-
kant 50, 15; gwär nach innen werden 50^ 17 ;' sagtend und
efxe&ettond 50« 1^;* knrtewyl triben nnd machen 50, 36;
gfifiroht- nnd enteesBen 52, 3'*;' hie fliVgery tben nnd bar' kommen'
52, 6; angebetten* nnd geeredt' 52^ 1*2; sterben' nnd' nrnkonof-
men 52, 21 ; gehört und verstanden 52, 27 ; bekenn und ver-
gich 52, 36 ; berüefen und bredigen 53, 13 ; reichen und be-
sehicken 53, 16 ;' waz . . fürgieng oder verbanden were 135,33;
byif nnd< gebüt 264, 36 ; übca^commen oder erworben 292, 29;
c) tonb oder sehellig 8, 28^^; grofi^ nnd Ibng' 27, 7 ;* schön nnd
adeilich 46, 5; hold und gunstig 44, 13; faltsch' und be-
trogenlich 52, 12; gnedig und barmhertzig 52; 25-; gnedig
und güettig 53, 1 ; müed und vertrüssig 50, 20 ;• mit guofctem
wyllen« nnd- gern 49; 33; byftbar nnd so lange wfk 51, 29i
Bcsseichnender* weise kommt diese eraoheinnng gerade* dh am
häufigsten vor , wo der Übersetzer sich auch sonst seiner vor-
läge gegenüber ersichtlich freier bewegt (vergl. s. LII unten).
Die spräche der Übersetzung ist der schweizerisch-ale-
mannisebe sebrifixiialekt,' wie er nch seit dem anfang des.XYL
Jahrhunderts ausgebildet hatte: Leider verbietet nns der' dieser
einlleitnDg zugemessene räum , eine übersichir über ihre laute;
formen und syntaktischen eigentümlichkeiten zu geben , wie
auch sie mit der spräche anderer schweizerischer litterakir-
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denkmaler aus denelbw zeiisaiTergleichen. Zweifellos würde
adh' dabei- mandieB* efg^hen, wm ftlr*die benrieiliiiig dar. ttbes^
setEang^ mlleieht afaehizor genaueren ennittlmig ibres enteteh«'
un gsorte» von Wichtigkeit wäre. Wirmfbnen nne* aber hieB'dtattifr.
begnügen, auf ihren schweizerischen Ursprung hiuKuweisen und
dafür noch einen weitem^ beweis beizubringen.. Der Übersetzer
braucht- nimiioh. eine ganze • «nsalil Wörter, die in der be-
treffenden' form<odw bedeatnng biebevacDMehließticfar oder doch:
vorwiegend auf * schweiBeriaeihem gebiete belegte sind. Hierher*
gehören u. a. bochseln (s. Stalder, Versuch eines Schweiz, idio-
tikon- 1, 195 Deutsches wörterb. II, 200); bolicket; britteln
(s; amn. za 288^^6)1; mi^ünnen (j^ Schweis, idiotikon II;, 330)';:
hfaithxMm* » fWegionv zo nichta maohenl ; hold »* ^«arliebi^ (si.
Schwem. id. II, M81); kalla» ,glöckenBchwenger (a. Stalder
II, 81); meisterhaftig (s. Deutsches wörterb. VI, 1968) ; mtiUyrelle*
(s. ,relle' Deutsches wörterb. VIII, 804) ; näblachtig (s. Deutsche«;
worterb. VII, 482); nächtig adj. (s. Stalder II, 279) ; tollig
(«08 ,t&lanc^' ; Bi> Dentsohea« wditeri)«- H^.698)r trttfien» (a.. annu.
ZU' 17);: tffnen^ (s*. Dtotachee wdrterb. 697) u. 8i. w; H.
Und nun noch ein wort! über den Übersetzer selbst. Es
ist freilich nicht viel, was wir von ihm wissen, wenig mehr,
als^da&er ein Schweizer war und wahrscheinlich zur refor-
mierten« hirohe sich belminto. Im übrigen sind' wir auf blofia
mnmtiingai angewiesen;^ Dies« :DOhrt>namBntiidh'.fnioh daran/
her;, da^' er nirgends' in* seiner ganzenr Übersetzung etwas ans«
seinem eigenen liinzugetan, nirgends mit einer eigenen meinung
sich hervorgewagt hat, woraus allenfalls Schlüsse auf seine:
Persönlichkeit zn ziehen- gewesen w&ren« Vor allem ; hätten
wir' ihm selbst darfibw ansknnfb erwartet,, was ihn zni
seinev arbwt'Teranlaßi».' nad^wekhen zmok er dabei^vBiifolgte;.
•
^'Anch die waMerceioheii der hs. deaten' auf ihre schweizerische
üeritQoft. Das eine* derselben, ein bär in zwei wenig von einander ab«
weichenden fonnenn ist offenbar das zeichen der Berner Papierfabrik
(4ef. b&r ist. Berns Wappentier); es läßt sich außerdem nachweisen in
htt. ans Solothurn (1524. 1530. 1538), Zürich (1518.. 1535) und Schaff-
Bausen (1530), Das andere, eine band vorstellend, begegnet sonst nur
noch in Genfsr dracken und hss. von 1521—1537. (Naoh* firenndlieber
aiittttiluigr von hai^. Qj Biiqnet in Oenf).
MXIV
Offenbar hatte er sich kein hohes ziel gesteckt. Man darf
▼«nnuteo, da& er, ein wolhabender und gebildeter bürger, hhk
zam eigenen yergntigen, Tielleicht nm anne mnfiestundea auK
znflQllen, die arbeit nnternalim, and man mn& geeiehoi, dafi.
er sie mit großer ansdaner und gewissenhaftigkeit dnrchlBihxte.
Auf weitere Verbreitung derselben durch den druck hatte er
es wol kaum abgesehen. Und das war auch ganz in der Ord-
nung; denn irgendwie herrorragend ist seine lebtung, wie
wir gesehen haboit niobi, und ein vergleich a. b. mit den
fibenetaangen eeines landamannee W. Ziely wflrde aehr «i
ihren Ungunsten ausfallen. Immerhin verdient sie unsere be-
achtung als ueueä, bisher fast unbekannt gebliebenes zeugais
ÜEU: eine liiterarische riohtung, die im XV. und XVI. jahr-
hundert auch in der Schweis eifrig gepflegt wurde, seibat dann
nodi, als- der kämpf um sieg oder Untergang der kircblicken
reform das ganze interesse der mitlebeuden auf sich zog.
Ich habe oben s. XIV die ansieht ausgesprochen, dai
unsere hs. vom überaetzar selbst geschrieben sei. Dies scheint
mir harvorsug^en aus den a. XXII f. angsf&hrten staUeo,
welche beweisen, dafi der Schreiber das fnmadeisehe original
vor sich gehabt haben muß. Jene stellen ließen sich übrigena
noch vermehren. 251, 24 zeigt die hs. nach* »es ist< ein halb
ausgalÖBchtes »w^<, das der Übersetzer wol nur deshalb tilgte,
weil er bemerkte, dafi die vorläge blo6 Mi est« hattei 273, 16
hieß es urspvfing^ioh: »sprach er vao Geryonc ; die zwei, letstflo
Wörter mußten fallen, ala dar fibersetafir sah, dafi sie auch im
original fehlten.
Unsere ausgäbe bietet einen genauen abdruck der b&
mit der einzigen ausnähme, dafi die abküraungen aufgelSsfe
und o&nknndiga Schreibfehler yeAmaert sind ; über latatsDBS
erteilen die fufinoten zum tezt gewissenhafte auskunft. 1
sind durch uo , üe wiedergegeben ; dagegen ist das böglein
über a, o, u, das »halbe o« nach der bezeichnung des Basler
grammatikers Kolrofi, stets beibehalten, weil es nicht übeiali
durch gebräuchlichere zeichen zu ersetzen war. ü ist zwar
nichts anderes als der umlaut ü ü , f&r den daneben auch n
mit übergeschriebenem punkt verwendet wird ; ä aber bezeich-
net zum teil offenes kwam o (häf.,. thär) , aum teil imh, o
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LXXV
hinneigendes langes a (gäbend, &bend), wie in mehreren
Schweiaermandarten noch heute f&r mhd. & gesprochen wird ;
in yereinzelten föllen steht es anch f&r e, ä (gsäch 97, 26;
bäncken 141, 33). o vertritt meist ou (ocb), selten gewöbn-
liebes o (gelöpt 2, 31).
Zum scblusse babe ich den yorständen der aargauischen
kantonsbibliothek in Aarau und der Stadtbibliothek Zürich für
das mir bewiesene liebenswfirdige entgegenkommen meinen
wärmsten dank abzustatten.
Zürich,
Der herausgeber.
1
[Bl. IJ Hie facht ein schöne hystoria an Ton dem grossen
kejser Karly nnd sinen fnrsten nnd von einem ryssen , der
hieß Mor<;unt, der ward durch ituollanden zuo kristenlichem
^'loaben gebracht, und von dem erbermklicben strytt, so am
Uontzefai bescbach. *
Wie der keyser Early mit einem grossen zug gen
Romm zog und alle die ertöden ließ, so dein bapst
wyderrig wärend, und satzt Inn wider inn das baps-
tuomb.
Wir findend inn den alten kronnicken, das inn den jären, lo
als man zalt siben hundertt und nüntzig jar oach dem tod des
bapst Adryanns, ward Leon, der dryt des nammens, zuo bapst
erwdt. Der was ein senfter, tagentlicher und früntlicher
meDtflch gegen allem volck und was erfttlt mit allen tilgenden.
Aber wir ^.NÜchend vyl , das die gnotten von den bössen ver- i6
folget werden , als der fromm Leon ocb ward ; wann eines
tag8 an Sant Marxen tag, als er sine psalter bettet, do nam-
nend inn eilieh siner fyenden nnd stächend nnd ryssend im
die engen nfi nnd znngen nnd machtend im vyl wnnden inn
•inen Ijb; demnach leyttend sy inn inn ein vinstere gfanck- lo
BUS. Aber nnser hergott, der sine fründ niemmer verläßt inn
iren trüebsallen, vergaß sinnen nüt ; wann er gennert inn all
äner wnnden und verleich imm die gsieht und znngen wyder,
Moiftal ior BtoM l
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und kam der gfäncknns wyder siner fjeDden willen. Und
reytt von Rorom und kam gen Paris und beklagt sich vor
künig Karly un in den grossen übermuot, so die Kömmer an
im begangea hattend. Der künig tbet im gros eer an , und
do er sin klag wol verstanden hat, do sprach er zuo imm, er
wett sieh rüsten nnd wett inn an sinnen fyenden rächen. Und
inn knrtzer zjt darnach schied der kÜnig Karly u& Franekricfa
mit grossem züg und fnort mit im den bapst und verbrächt
sovyl tagrcissen, das er gen Rom kämm, und ließ yllentz die
10 übeltetter fachen. Und als ein gerechter richter begieng er ein
söliiche räch, das inn einem tag mer dann drj hundert Römer
enthoupted wurdend uff dem platz, der da beyßt Lateran, nnd
sust vil inn das eilend verschickt, darumm, daz sy den bapst
nüt beschirmpt hattend vor sinnen fvenden. Demnach satz
"er inn wyder inn das bapstumb. Darnach, durch verwügung
der Römmem nach dem tod Nythephorus, des keyssers, be-
krönt der bapst den künig Earlj zuo keyser. Und do maD
inn bekrönt, scbrey das Tolck mit lutter stimm : »Eer und lob
werd Karly zuo allen zytten Agustus!« Und durch disse gstalt
20 kam das keysserthuom von den Kriechen inn der Frantzossen
händ, und das mit gerechter ursach, wann die Krystenbeyt
hat vyl under dem keyser Nytephorus erlitten, und sy die
Kriechen nÜt beschirmpt hattend nach entschüt inn vyl zytten
hur, sunders hatten sy iuu grossen sorgen gelassen. Demnach
26 als Karolus zuo keyser bekröntt was, gab iram der bapst die
universsitbet , die da was von Anthenys gen Romm geleytt
worden, welliche durch den gemeltnen keyser gen Paris ge-
leyt ward, d& sy dann nach gegenwirttigklichen blüeyt und
ist. Der gros Karolus verbrächt grosse ding zuo sinnen zytten,
80 wann durch inn ward die statt Jherusalem und das gantz ge-
lopt land zuo kristeniichem glouben gebrächt. Kein krysten-
licher fürst namm nie als vyl müe und arbeyt den krysten-
lichen glouben zuo meren, als er thet; wann er was ursacber,
das das tÜtsch land und gantz Hyspannien und der mererteyl
•* Ytallia zuo krystenlichem glouben gebrächt wurdend, wie das
inn sinen kronicken gemeldet wyrt.
♦
* 26 laniverssithet hs.; vergL anmerkongen.
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3
AVie der keysser Karly ein personu gevveßt ist und
wie er läpt und wie er sine kiad ertzoch.
[Bl. 2] Karly, demnach und er keysser ward^ begieng er
wunderbarliche ding. Er regiert fiertKeclien j&r im keyser-
thnoD nnd fier und trissig jär kfinig inn Franckrich und buwi 6
vil mechtiger Stetten inn Komannia und ließ och vyl widerumm
ernuwern, die nun nüt zertzellen sind von wegeu erläogerung
des schribens. Doch damit und ir wüssend, was mans er ge-
weit ist, sine werek ertzeigentz. Der ertzbischoff Turpin von
Reins, der do mallen reegiert, der was yyl inn Earlys gseli- lo
schafft, sagt , das er ein wol gesetzter grosser man von lib
geweßt sig und lang, und batt die gsicbt hoifertig und scharpff
gehept. Sin länge was acht siner schuoch, die wärend vast
lang. Gros und breitt was er über die achslen und schultern.
Und hat ein recht geschaffnen buch, nttt zegros und zeklein. i»
Diearmm und schänckel hat er volkommen. Ein lystiger, wysser
und vernünftiger rytter ist er gsiu und hoöertig. Und von
all sinen glidern was er wol gsetzt und von grosser stercke.
Das angsicht hatt er ein wenig lang und hatt den bartt wol
eines schuochs lang. Die nassen hatt er ein wenig uffgworffen. so
ßn hüpsche angstait hatt er; wann er hatt das angsicht eines
schuochs breitt, ougen wie ein low mit fräffenlichem ansächen,
die sternuen iun ougen wie ein karfunckel, die ougbräwen wie
ein halbe spang. So bald er etwar inn zornß wyß angsach,
so forcht inn mengklicher, wenn er die ougen uff thett. Der u
gürttel, mit dem er sich gurtt, was acht sehuoeh lang än das,
so hinab hanget. Wenn er sinn narrung namra , mit wenig
brott was er wol benüegig, aber er möcht eiuik mais wol ein
fierden teil eines 6chä& essen oder zwey hüenner oder ein
gaoß oder ein guotten schwinninen schänckel oder ein pföwen so
oder ein kry oder ein gantzen hassen. Er tranck zimlich win
mit ein wenig wasser darinn. Umm sin stercky was es nüt
ein klein ding; wann er mocht eines Streichs mit sinem
iichwert ein gewapnetten rytter uff sinem pfert von der boche
des hoptz nntz hinab zerspalten yon ein andren. Deßglichen »
&am er fier roßyssen, die erst, uß der Schmitten kämmend,' und
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zerreiß sy von ein andren mit wenig stercky. Und mit einner
einigen band namm er ein gewapnetten rytter und lupfft inu
rast lichtiich über sin hupt uö. Er hatt drü stuck an im,
die mt adellich w&rend: Erstlich inn schänckiimen was er Tsst
6 ergeh, zno bispyl dem keyser Tittns, ein snn Faspianns, der
was 80 ergeb, das im nüt al wegen müglich was das zegeben,
so er verhieß, und wenn man inn fragt, warumm er verhiesse
daz, 80 er nüt Ton stund an gebeo könde, der sprach: »£b
sol niemmand vor keinnes fürsten aogsicht scheyden on etwas
10 gäben und schänckinnen Ton im erhoUen.c Das ander stuck
was Karly so grächt im rächten , das inn kein mentsch be-
griffen mocht, und och erbermklich und barnihertzig gegen
den Krysten , nach dem und er ein persou was. Das dryt
stuck: er betrachtet die red vast wol, wenn er reden wott,
1» und wenn mann mit im redt , so sinet er des reders meinong
gar eigentlichen nach, das er im daruff antwurt geben k5nde
nach siner nieinung. Frow Bertha, des keysers Karlys muotter,
eriült mit grossem wüssen, inn grossem wirdigem laben und
eren eraltet sy und endet ire tag und ordnet ire büecher, darios
M zelemnen die siben fryen künst, inn denen Karly arbeit namm
zelernnen inn der zyt der kindtheyt. Er ließ sine sün und
tdchtern inn den siben fryen künsten leren, demnach und sy
den glouben wuiitend und erler?iet hatten. Und do die sün im alter
wärend.ufl' die pfert zesitzen, do muoistend sy sich im harniscb
ssüehen und imm stächen, das sy zuo krieg geschick werind,
wenns die notturfft erfordertte. Und wenn sy das nüt thettend,
ließ er sy stetz jagen und ander ryttersch kurtzwyll triben.
Und sine töchtern liel3 er stetz etwaz adellielier wercken niaclien,
wenn sust kein kurtzwil wärend, und das darumra, daz sy nüt
80 durch hinlessigkeyt und mangel oder gebrästen inn unnerlicb
gedancken Bellend oder darzuo ursach bettend. Und wenn er
nüt inn gescbafiTken was, so leyt er sin zyt an etwaz nüwß
zeschriben und uff zuo zeichnen, damit und er nut hiiiK^ssig
erfunden wurd, als Sant Paulus schript, der uns alle ermantt
s6 allwegen etwaz guotz zethnon , damit und uns der höß fyend
nüt inn siner hinllessigkeyt habe, das wir nüt sin yerdampte
♦
4 schäckiuneu hs. 19 er altet hs.
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meiDDung fordennd. £r gab öeh gros gaot den annmeii umm
gotzwillen, nüt alleio inn sinnen landen, randera öch inn an-
dren landen, da er meintt, da nott und ai muot were. Insunder-
heyt über uier schickt er den Krysten etwann gold und j<ält
uach Dotturfft und gelegenhey t der sach, als inn Suriam, £gyptba, §
gen Jherasalem und inn andere land, als der, der dä sagt:
»Das gold und galt ist nüt min.c Er wott mit mengklicbem
früntschaft haben. Er was uiecbtig und starck, einer an-
sächegen gstalt; die höche des höptz hat er hupsch, ein schön
längs bär und ein scböns frölicbs angsicht und ein bellj stimm lo
und red. Und aß zum meyesten n&t mer dann fier trachten
inn sinem nachtessen dann gebrätten wildpret, das afi er ob
allen dingen am Hepsten zum nacbtessen. Er hatt alwegen
lässer, die im die Biblen und kronicken lassend und andere
geschichten, als der, der dä als wol die sei spissen und tränck^n u
wott, die da ewigklich ist, mit geystlicher spjß, das er sj
möcht inn einigkeyt der gnaden enthalten gegen sinem schöpffer,
als den lyb, das laben uffzenthalten. Insunderheyt laß er gern
inn den Biblen. Er tranck nüt vyl mallen, wann im nacbt-
essen tranck er nüt über drü mal ; inn summers zji nach mittag; ao
aß er gern ein wenig früchten und tranck nüt mer dann ein
trunck daruff. Darnach lejtt er sich schiäffen naekett an sin
bett zwo oder dry stund. Die nacht brach er fier oder fiinff
mäl den scbläf und gieng inn der kammer ummbar. Also
hielt sich der edel [bl. 3J keysser Karly inn früntlicbem 26
küngklichem stät. £r schickt och sine rett und botscbafften
inn sinen landen ummhar, die zebesechen und nachfräg haben,
wie manu sich hielt, und Ordnung setzen, gricht und rächt
mengklicbem zehalten, stattutten und Satzungen zesetzen und
machen nach syt und gwonbeyt der landen, und ließ die ge- so
hietten zebalteu und zescbirmmeu by den utf gesetzten buossen,
damit und man inn fryd und einigkeyt läben möcht. Deß-
glichen schickt er inn alle weit zevernemmen, wie mann sich
allenthalben hielte, zerkunnen die wunderbarlichen geschichten,
die inn der weit für giengend. Er hielt sich so barmhertzigk- 35
liehen gegen mengklicbem, das er von mengklicbem lieb und
wol gehalten ward. Inn der selbigen zjt Aaron, der künig inn
Persia, schickt im ein wunderbarlichen hälffeu von sines huochen
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ruoms wegen inn sunderlicher liebe und ander köstlich gäben.
Dysser Karolus was durch sia grossen adellichen sjtfcen und
bräch inn söllichem raom der eren und mechtigkejt des glüdu,
das inn mengklicher entaaß.
6 Wie dem keysser Karly botschaflft kam, wie ein groß
volck heiden uß Affricka inn Ytallia kommen warend,
und wie er wyder sy zoch mit einem grossen züg
und sie uberwand, und wie Karly ein grossen häi
hielt zuo Paris, der kam mo unnruowen durch d^
10 verretter Ganelion.
Die kiouicken zügend, das demnach als Karly widemmm
kommen was nß der gegne Jhemsalem nnd yermeint nnn för-
hin ruow zehaben inn siner stat Paris, do kämmend im mere,
das ein gros heydisch volck uß der gegne AfiPricka kommeu
16 wärend inn die gegne Pullia und Callabria, die verwüestiud
und yerbranttind stett und Schlösser und wärend retiig worden
Komm zerstören und den bapst töden lässen und all sin p&fi-
hejt, demnach inn Franckrieh zekommen und die gantz Erysten-
heyt zerstören. Ir oberster hieß Marfurius. Do nun Karly
20 die mere vernam, do versamlet er sin züg und zog mit sinen
zwölf fürsien über den Muttenyß inn Lampartten und durch
Rommaniam und verbrächt den strytt und behuob den sig an
den heiden. Und ir oberster künig kämm umm und etlidi
künig mit im, und die übrigen fluchend. Inn dissera stritt
fl6 ertzöugt des keyser Karlis vetter, genempi BuoUand, MilloDS
von Anglers sun, die mechtig manheyt, die inn im was; des-
glichen öeh OUifier, sin gsell, yon Gennow, Gergis Ton Theune-
marck, Lamprecht, fürst inn Brüssen, Godfryd, künig zuo Bor-
dellus, Astolffü, künig inn Engellaud, Gödfrid, künig inn Frieß-
soland, der hertzog Anses uß Pejern, Gerold von liossillou,
Doon von Nantueii, Rengnold von üduntabant, Richart tou
Normandia, Salomon von Brettannia und der hertzog Thüring
Ton Ardannia und die andern fürsten verbrächtend grosse rjtter-
schafl't. Nach der Überwindung der heyden kam der keyser
86 gen iioism zumm babst, wellicher im danckefc umm die hilf,
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7
*
80 er der Krystenbeji bewyssen hat. Demnach nam Karlj
urlob von im und fdor wider inn Franckrich gen Paris. Und
all künig, fürsten und herren fuorend och wjder inn ire land
ruoweu. Nun begab es sich uS einem ostertag, das der keyser
Karly ein groflsen adellichen häf hielt zno Paris. Und an 6
«nein häf wärend vyl künig, hertzogen, fÜrsten, griffen und
heren, die dä kommen wärend nff das österlich Test, fr5ud und
knrtzwjl zuo tribeu. Under dennen was RuoUaud , gräf zuo
Cenonnia, Karlys üblicher Schwester sun, der nach ein junger
rytter was; aber er was der manlichest und könnest rytter, lo
so man do mallen fand« wann er hat es wol erUöogt inn der
Affrickern schlecht. Dammm inn Karly vast lieb hat, nnd
ouch darumm, das er siner Schwester suu was. Und Ruolland
hat do zemäl das gantz regiment an allem häf. Und yeder-
mann hatt inn lieb und thettend im eer an, als wol von wegen i6
siner manheit, als darumm, das er des keyssers nacher fründ
was, und öch von wegen sines yatters Millons von Anglers.
Er was öch von der fruntschaft der zwölff fürsten uß Franck-
rich, siner «^seilen. Uff dissem vest rüstend sich Karly und
all sine fürsten fröud und kurtzwyl zetriben. Aber glück, ao
das d& nüt alwegen inn einigkeyt ist, sunders deren fyend ist,
die inn einigkeyt und fröuden sind, als dann dennen zehäf be-
schach ; wann nyd, der dä niemmer stirbt, schloff inn ein fürst,
der hieß gräfi' Ganuellon von Haiiltafeilla, der was eines stoltzen
bössen geschlächtz und verretterfichen gmüetz. Do nun Gan-
neUon gsacb, das Euolland so gar lieb was und inn mengk*
lieber entsafi, des er grossen nyd gegen im truog ; wann eines
tags sprach er zuo Karly: tHer, rermeinend ir, das wir alwegen
üwerm vetter Ruollanden ghorsamm und underthenig sin
tollend V An üwerm haff sind künig, ^erfczogeu, fürsten, gräffen so
und lüi [bL 4J von hocher achtung, aber sy werdend übel
geiehmeeht darumm, das sy einem kind müessend underworffeu
sin. Mich wundert, das ir nüt änderst darzuo thuond. Wüssend,
das wir nüt mer der meinung sind seiulichs zelyden ! Uch dunckt,
er habe es alles überwunden inn der hiuderschten schiacht der »6
Mnekenem. Ein yetlicher weyist, wie ich und andern all
uQed wurdend. Und insunderheyt under uns was der hertz(^
Gerold ,?on Rossillon , der so der beiden oberste fenly nyder
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schluog, und Rengnold von Mnotabant hielt sich als redlich,
das er billioh sol gelopt werden. Dammm donckt mich, es
sig nüt rächt, das ein kind alle eer' and gwalt habe äber sovil
manliche ritter und heren, snDders mich dnncki, die andren
6 sollend irnn teyl ouch haben.« Do der keyser Karly Gaunellon
yeratuond, do sprach er zuo im, er seitte war und er wett
Ordnung setzen. Wann der keyser glonpt im alles, was er
sejtt, dammm, das er ein schönner reder nnd grosser sentoler
was, das im nim zno grossen nnstatten kam.
10 Wie Kuolland Gaunellon ertödt habeu wott und hin-
weg ab haf schied, des der haf zuo grosser betrüepir
nus kam, und wie er inn ein aptyg kämm.
Do Ruolland vernam die reden, so der verretter Grannellon
mit dem keyser, sinem vetter, gethän hatt, do ward er wun-
16 derbarlichen zornig, and des nach Tyl mer, das im der keyser
glonpt. Dammm er eines tags inn gegenwirttigkeyt des keysen
und aller iürsten sin schwort Darandal uß zog nnd wott Gan-
nellou ertüdt haben. Aber Ollifier stalt sich harfür und naiu
im daz schwert uß den henden. Und do inn Karly darumm
so Termeint zestrMen, do sprach er zuo imm zornigklichen, hett
er sin schwort, er wett inn schlachen. Und mit diesen wortten
schied er nß dem pallast nnd nfi der statt Paris. Und gieng
zefuoß uff ein schlos oder yesty, so zenechst vor Paris was,
da Ollifiers frow Hermalina wännet, und nanmi da Arondal,
uOiiiäers pfert, und siu schwert Hochenklara. Demnach reyt
er zno Dyogenna der Schönnen, sinem gmacheL . Die kam im
engegen , do sy inn gsach , nnd sprach zno inmi : tSind gott
wilkommen, min her Ruolland fc Er, der da gantz toub oder
schellig was, zog ^das schwert uß und wott sy uff ir höpt ge-
so schlagen haben, wann er vermeint, es were Gaunellon. Aber
sy stalt sich hindersich und erschrack übel dammm, das er
sy schlachen wott. Aber er kam wyder zno im selbs und
ruoft ir wider und sprach zuo ir, sy sölte im ▼ertzichen, wann
er were also zornig gsin, das er sy nüt erkent hett, sunders
86 vermeint, es were Gaunellon, der verretter, gsin. Und ertzalt
einer frowen die ursach sines hiuscheydens ab dem häf. Und
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beleyb etlich tag by ir. Demnach schied er hinweg gantz •
zornigklichen und allein und was zerätt worden inn die hey-
denscbäft sserytten, die besacheii. Und reytt also allein und
gedächt alwegen an den verretter Gannellon, der nun ein ur-
sacher was, das er ab dem häf und uß der gselscbafPb sovyl 5
erlicher edler lierren und rittern vertriben was worden und
das er also allein rytten muoßt durch die wäld uud wüestinnen
inn frömden landen und under den fyenden des krystenlichen
gloubens. Und gedftcht inn dnem gmüet, er wette sich
rächen. Und reytt also gedenckend, das er nüt wüst, war er 10
reytt, und kam ongferd inn ein grosse wüeste. Darinn fand
er ein groß bruoderhuß, iun dem wärend yyl bruodern, und
was gemacht vest wie ein schlos. Das was am iend eines grossen
bergß zwüschend der Kristenheyt und heydenschafiPk an einem
▼ast vinstem end. Der bmodem einer hieß Kleramunt und le
was von dem geblüet des hertzog Beffes von Agremuiitz und
des hertzog Amons von Dordonna, Geroldtz von Rossillons und
Doon Ton Nantueill und von des bertzog Godfrydtz von Tbanne-
nuurcks und was inn sinnen jungen tagen ein manlieher rytter
gdn. Oben uff dem berg wannettend dry groß ryssen, stoltz so
und böß, die thettend den bruodern vyl lydens an und wurff-
end mit schlingen gros stein inn daz bruoderhuß und thettend
altag ein sturmm inn söUicher gstalt^ das die bruodern nüt
torfftend uß dem bruoderhus kommen umm holtz und wasser
und öch umm spys, dardurch sy inn grossem mangel wärend. 95
Do nun RuoUand an die thür des bruoderhuß kanim , do
kloplfet er au, daz man im uff thette. Aber die bruodern
torfttend nüt uü tbuon, wann sy forchtend, er were der ryssen
dner. Aber do sy gsächend, das erß für und für treib, do
£i;agt der gräf Kleramunt, wer er were. RuoUand sprach, er so
were ein Kryst. Do er das erhört, thet er im uf und hies
inn gottwiikommen sin und sprach zuoim: »Diewil ir unsers
gloubens sind, so ist alles das üwer, so wir band. Und ver-
wundernd üch nüt, das wir uns gewydert band üob uff ze-
thuon ! [bl. 5] Wann wir sind stets inn sorgen und inn forcht, so
wann uff diesem berg wänend dry gros rysen, die uns vyl
lidens und Übels zuo füegend und an thnond.« Die bruoderu
faortend Jiuollaudeu über tisch und gabeud im zesseu, so vyl
10
• und sy hattend, und gabend sinem pfert och zessen, waDa sy
theiteud es iiiu eines boumgärtly iun das gräene gras.
Wie BuoUand mit dryen ryssen streitt und die zwenn
ertödt imd der dryt durch Inn zuo dem krystenlichen
5 glouben gebrächt ward.
Demnach als Ruolland gessen hat| do gieng der gräi Kla-
ramunt mit imm imm bmoderhufi ummh&r. Der verwunderfc
sich der steroky des selbigen, wann er der glichen nie gsSehen
hatt. Und als sy mit ein andren ummhar giengend schwätzend,
10 do fiel ein grosser stein hin inn , der hat schier Ruollanden
pfert Arondei ertödt. »Her der rytterc, sprach der bruoder,
»der ryaen einer hatt dysaen grossen stein hinab gewoiffen. Und
thnond das als Tyl, das wir sebier nilt wtlssend, waa wir thnon
send ; und wfirtt es fönger, so werdend wir die klnssen müessen
15 verlassen und zent der weit ummhär gän gen bätlen.« Do
R,uolland den bruoder verstuond, do sprach er zuo im; »Ich
bitt ücb, lieber vatter, das ir mir min pfert an ein sicher end
thüegend, nnd thnond im güetlich! Dann ich will den gen
sträffen, der den stein zno minem pfert geworffen hatt, nnd
ao will im ertzei<^en, das er unnrecht gethäu hatt.« >Ach, lieber
rytter,« sprach der bruoder, »band erbermd über ücb selbs!
Dann ir mögend den ryssen nüt wyder stän. Wann der necbst
ist der aller gröst, der hey£t Passemnnt, der dreytt dry atarck
boggen inn einer band nnd ein schlingen nnder sinem gürttell,
t6 und ich weyß wol, das er vil stercker und mechtiger ist dann
ir, darumm ir üch inn sorgen zesterben setzend.« Ruolland
sprach: »Ich bitt ücb, das ir die collatz zuo rüstend, wann
ich hab inn willen Tast bald wider zekommen.€ Damit nam
Knolland nrlob von den brfiedem nnd steig den berg nff. Und
80 kam unwyt hinuf , er fand den ryß Passemunt , der im nun
vast zuoluoget, do er inn gsach alleiuu kommen, und fraget
inn, wohinn er wett und ob er by im beliben wett sin knecht
oder buob sin. Und Ruolland sprach zuo im : »Du dorechtiger
ryß, ich kumm bar dir den tod zegeben ; . wann dn hast den
» bruodern inn dysser kluß zevil lydens aiigethan. Darumm
wer dich! Wann du muost sterben.« Do der ryß Ruollanden
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Terstuond , do gieng er und wapnet »ich. Demnach kam er
wjder und leyt ein grossen stein inn sin schlingen und schhing
den gegen RooUand and traff inn nfi den helmm mit söUidher
stercky, das er aller dingen ertonntt. Und der wurff was so
starck, das Ruolland zuo der erden fiel, als ob er tod were, 5
80 gar was er von dem streich ertobet. Passeniunt vermeint,
er were tod, und sprach: »Ich will den buoben entwapnen)
wann der harnisch ist vast schön.« Und als er inn entwapnet,
do kam er wider sno im selbe nnd stnond mit gwalt wyder
off nnd sprach zno im: >0 da fialtsclier, ich bin nach nüt tod, lo
aber ich will mich mit der hylff mines gotz Jhesuchrist au
dir rächen.« Do inn der ryß yerstuond, do erschrack er und
tackt sich an herd and wott ein andren stein nemmen damit
Raollanden werffen. Aber EaoUand zog sin schwert Hottal-
kerra nü , das vast wol schneyd , und gab dem ryssen damit
ein söUichen schlag utf sin höpt, das er im den inn zwey
stuck zerspielt, das er tod zuo der erden fiel. Und im fallen
lieiä er ein grossen schrey and schalt sin goit Machmet. Und
BaoUand sejt gott danck nmm den sig, so er an dem rysen
gehept hat, and sprach : »Min gott, ich sagen dir danck ; wann ^
au dich liett ich nüt mögen gesigen dem starcken ryseu an,
der so gär ungemeß ist. Darumm ich mich alwegen inn din
bescbirmung und huot enpfilch. Und wellest mich beleytten
inn söllicber gstalt, das ich min vetter Karly wider gsachen
mSg.« Nach dem and Baolland sin gebett verbrächt hat, do ^
steig er nach höcher inn den berg hinuff, untz das er den
andren risen fand, der hieß Allabaster. Der huob ein grossen
stein Tonn einem Velsen uit', do er RuoUanden ersach, und
spiach zao im: »Da goach, wer hat dich so fräffen gmacht,
das da hie har kommen bist ?« Und als disse wortt redt, leitt ^
er den stein inn sin schlingen und schlang gegen Ruolland.
Aber do er des scblinges gwär ward, do kartt er sich dannen,
wann er wüßt, wie schwer der stein was. Und der stein fuor
für, klepffend als ein thonner klapff, mit so grossen krefften
kam er da har. Aber Raolland nachet sich zao im and stach ^
im sin schwert inn den püttrich nntz an das krtitz, and der
ryü fiel tod zuo [bl. üj der erden. Des Kuolland unserui lieren
grossen danck seitt. Der drytt ry^, Morgant genannt, hatt
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ein hütly mit holtas und herd gmacht , inn deren enhielt er
sich. Und inn der stund , als Ruolland sine zwen bruodern
ertodt, schließ' er inn siner hütien. Do Ruolland den andren
rjien ertödt hatt, do gieng er zao Morgantz hütten und
ft klopffet an der tbür, das Morgant darab erwaohet und fragt,
wer dä were, der so berfci klop£Eette. QnoUand spraeb: >Euinni,
thuü uff! so wirst es innen. c Morgant, gantz schlefferig, thet
im uf. Und do er Ruollanden im hämisch gsach, do fragt er
iun, waz er suochte. Und Ruolland sprach: »Ich bin harkom-
10 tiien dir also zetbuon, wie ich dinen zweyen bruodern getbän
bab: die ligend da njrden tod. Wann gott mag nüt mer e^
lyden die grossen jämmer, die ir teglichen sinen diennem, den
brüedern inn dysser kluß, zuo füegend. Und darumm, das er
kein sünd ungestraft läßt, so ist yetz der tag kommen, das die
16 sträf beschäcben soL Daramm wird ich dir glich also tbnon
wie dinnen zweyen bniodem, die ich mit minen benden ge-
tödt bab.« Do der ry& Ruollanden yerstnond, do spraeb er
gantz früntlichen zuo im: »Ich bitten dich, edler rytter, das
du mir zuo eren dinem gott kein schmäch bewissest, sundeis
so mir sagest, ob du ein Eryst sigest oder nüt.< Ruolland sprach
zuo im : »Heid, ich will, daz du wüasest, das ich ein Krist bin
und halt Jbesus glouben, der ist almecbtig und batt geschaffen
den himel, das erttrich, das mer und die plaunetteu und all
creaturen, die da sind. Darummb , bistu wyß , so verlaßt du
tt den Mtschen glouben , inn dem du lange zy t bist betrogeta
worden, der nüt anders ist dann verdampnuß des lips und
der sei, und nimpst der Erysteu glouben an. ünd durch dysse
gstalt bewarst du din sei und din laben.« Morgant sprach
demüettigklichen zuo im: »Ritter, ich will dir sagen einen
sotroumm, der ist mir glich erst inn minem schiäff furkommen.
Mich duocht, mich griffe ein grosser ungestümmer track an,
des mocbt ich mich nüt erweren, so gar grussamm was er.
Ich ruofft Machmet an , das er mir hilflich were; aber midi
duocht, er hett gar kein macht mich zeschirmmen. Demnach
a» be£aich ich mich dem gott, der an daz krütz geschlagen ward;
do ward ich Ton stund an vom tracken erlöst mit siner hilf,
ünd darumm, das ich gsich, das er almecbtig ist und alwegen
bereyt iat sinen fründen zckälffeu, bin ich der meinung Krjsten
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zewerden.« Do Ruolland den ryssen verstuond , do ward er
wunderbarlichem erfröwt und $)prach zuo im : »0 edler ritter,
bista der meiDung söUichs zethuon, als du sagst« so bistu wol
(j^ückhafftig; wann durch disse gstalt wirt din seil yon der
Terdampnus erlößt und ewigen pin und gewyßfe uff die weg »
der selligkejt, und mit dysser gstalt wyrstu inn die ewigkeyt
min gsell sin. Und verheyssen dir, so lang und ich das laben
hab, daz du von mir nut Verlässen werden muost, wenn du
den witschen glouben verläst, inn dem du so lange syt gyrtt
bastc »Ich verheyssen dir,« sprach Morgant, »das ich numo
fürhin Machmet und alle die faltschen götter verlassen will,
an dennen ich hievor glouben gehept hab, und nim Jhesus für
min gott und heren an und will mich lässen touffen, wenn üch
geliept.« Do inn Ruolland verstuond, do ummfieng er inn
von frouden und sprach zuo im : »Wir mfiessend inn die klussen »
gän, so unden an dyssem berg stät ; da wirstu gnad von den
bruodern begeren unim den grossen übertrang, so du innen
bewjssen hast.« :»Min lieber fründ,« sprach Morgan t, »ich
hin gentzlich berejtt zetbuon alles das, so dir geliept mir ze-
gebietten; wann die sach mOeßte hert zethuon sin, das ichs üch so
verseitte, und werß min laben für daz öwt^r dar zuo strecken.
Aber ich bitt ucli durch den ^rott, an der ir «j^loubeiid , das
üch geliebe mir üwern nammen zuo sagen.« Ruolland sprach
zno im: »Du solt wüssen, das ich Ruolland bin, des kejser
Karlis vetter.« Do das Morgant erhört, do ward er vast fro m
und sprach: »Gelopt werd der namm Jhesum, das er mich so
glückhafftig gmacht hat, das ich so ein edlen heren funden
hab, als ir sind ! Ich verheyssen üch , daz ich von wegen der
grossen manheyt, die ich hab von üch gehört sagen, nun für-
hin üwer dienner will sin und gehorsamm sin all Üwern gnotten m
geheyssen als minem heren und mejster.«
Wie Morgant von dem bruoder giät Kleramuut iuu
der kluß getoufft ward.
Nach dyssen wortten machtend sy sich uff die straß inn
die kluß zegän. Und do sy kämmend an die end, dä die zwen 86
tod rysen lagend, do sprach Ruolland zuo Morgant: »Du
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nraost mir diner bruodern tod yergeben, ivann es hait ako
dem höchsten gott geliept, das sj gesträft wurdend ummdie
grossen übel, die sy teglichen ann den frommen braodem be-
giengend. Wann [bl. 7J das durch sin götliche kraft und
6 gericht geordnet wirt, da mag nienimau dar wider thuouc.
Do sprach Morgant zuo RuoUand: »Nütdesierminder wie wol
es mir wee thnot, das ist miner brfiedem tod, von des geblfietz
wegen, das nüt liegen mag, so will ich üch ertzeigen, das ich
nüt will wider die hochen gericht gottes gän. Und damit
10 und die bruodern de.ster sicherer sigend , so will ich m'uMi
zweyen bruodern yetlichem bed hend ab bowen ; die will ich
den bmodern schäncken, damit und ich minen fryden dester
baß mit innen machen mögt. Und mit diesen wortten hüw
er den zweyen ryssen ire hend ab. Und liessend die körpell
16 den thieren und vöglen utf den Hilden, das sy von innen ge-
fressen wurdend. Demnach nuichtend sj sich uff die straü
inn die kluß. Und do'die bruodern den rjssen und KuoUanden
gsächend kommen, do forchtend sy innen vast übel und sugtend
ZUG ein andren: »Sechend den rytter, der hüt von uns ge-
^0 scliciden ist, der bringt ein rysen mit im!« Der bruoder Klera-
niunt was synn übel zefrideu, aber Ruolland sprach zuo im:
»Lieber vatter, sind nilt betrüept! Wann dysser ryß hät Mach-
metz glouben yerl&ssen und hat den krystenlichen glouben
angenommen. Und die andren zwenn sine bruodern , die üch
^ sovil lydens und kummerß an gethän band, sind von mir er-
tödt worden. Und damit und ir dester sicherer sigend, sy
^hend hie ire fier hend! Die hät innen disser edel ryß, ir
bruoder, ab ghowen Üch die zebringent. Do die bruodeni
Ruollanden yerstuonden und der rysen händ gsächend , do
so wnrdend sy ser erfröwt und loptend gott darumm, daz er sy
erlöst hatt us der undertbenigkeyt der iaitschen rysen. Und
Sprächend: »Nun fürhin so mögend wir wider reichen alles
das, so uns nottwendig ist, on sorge. Der bruoder Kleramunt
gsach Morgand an, der so gros was und starck, und sprach
zuo im: »Wenn ich din grosse und stercky ansich, so wundert
mich uut der grossen steinueu, die du zuo uns geworifen hast.
Kunu bistu lange zytt des tüffels dienner gsin, und nun wirstn
warer dienner und fründ des obersten gottes. Ich hab gedecbt-
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IS
nofi an den apostel Sant Pbulna« der entliehen ein grosser
darreobter der Krjeten gewefit ist; aber demnacb nnd inn
gott beruoft, do ward er die *?roß trummetten des gloubens,
uß dem die stimm inn aller weit ertöndt hät. Also, hoff ich,
werd ee öch mit dir beschecben: glich wie du die dieuDer 6
gottes ▼errolget hast, also werdest da hinfür ein beschirmmer
des beigen krjstenlicben gloubens sin und werdest also sine
fyend vervolgen. Du solt dich billich erfrÖwen, wann uflP hüt
erfrövvend sich die engel im himel diner bekerung; wann es
stät im evangyllio gescbriben , das vyl grössere fröud inini lo
bimmel ist yon wegen eines sänders bekerrung, dann ab uün
und nttntzig gerechten. Du wärest nff dem weg der ewigen
yerdampnuß, und nun fftrhin magsta die ewig frönd überkommen,
<iie iiieiumer mer gebrist«. Do Morgant den briioder ver-
stuond, do sprach er, wenn sy wettend, so wett er sich touli'eii 15
Iteen: des die bruodem nnd Roolland ser erfröwt wnrdend.
•Also tonft inn der brnoder Eleramunt Ton stund an. Und
RuoUand hnob inn uß der touffe. Und verkart im sin nammen
nüt, sunders behuob all sin lähen lang den nammen Morgant.
Und dys buoch ist im zelieb gemacht worden. Demnach 20
als Morgant getonffb was, do fuort sj der bruoder Kleramunt
inn sin kammer, nnd teend mit ein andren und fuorttend
gros frönd yon Morgant wegen, der ein Kryst worden was.
Kuoiiaud und Morgant ruowtend eiiich tag inn der kluß.
Wie Morgant zwey wildyschwiu ertodt, als er giengas
gen Wasser reichen, und die inn die kluß truog und
darnach ein todtz pfert Inn den wald truog, er allein.
Eines tags begab es sich, als sy der bruoder Kleramunt
die kinssen sechen lieü und die kamer darinn, do kämmend
sy inn ein kammer, inn deren w4rend vyl alter hämisch. Und to
mider den allen was ein boggen, der wnnderbarlichen starck
was, nnd wärend die pfil darzuo öch d&. Und do inn Morgant
ersach , do begert er inn zehaben und vorsehet den von den
biuodern. Die gäbend im den vast gern, des Morgant vasfc
fio ward« Demnacb beklagtend sich die bmodem , wie sy
mangel an wasser bettend. Do sprach Rnollaud ssuo Morgani,
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er sötte gen wasser reichen. Der sprach zuo im: tMin her,
gebiettend mir alles das, so ücfa geliept, das ^wiU ich mit
guottem willen enden«. Damit nam er ein groesev sraber nnd
luod den mS mn acbfilen und gieng zno einem bnmnent der
6 was by dem berg, däbin er selbs gwonheyt bat gen trincken
kommen. Und do er zenechst by dem brunnen was, do gsach
er ein huff wilder schwinnen kommen durch den wald. Und
do er sy ersach, [bl. 8] do leitt er ein pfyl uä den boggen
(den hati er mit im genommen) nnd sebofi gegen einer snw.
10 Und schoß ir den pfil inn kopff, daz sy tod zno der erden
fiel. Und ein andre kam an Morgant und kämm im so nach,
das er nüt wil hat sin boggen zespannen, sunders huob sia
fust uff und schluog die suw damit uff die stirnnen, das er
sy tod ZQO sinen f&essen schluog. Und die andren karttend
usich widerumm inn wald. Demnach fult Morgant sin zuber
mit wasser dem brtmnen und luod sy uff sin acbslen , und
uff die ander luod er die zwey schwinn und kam also inn die
klus als ring , als ein andren hett mit einem schaf uff siner
achten gethän. Do inn Ruolland gsach, do verwundert er
^sich ab siner stercky. Do die bruodern das firisch wasser
gs&chend, do wurdend sy yast fro und entluodend Morgant.
Denuiaeh rüstend sy die schwinn und machtend guot gschir
damit ein zyt. Der bruoder Kleramunt hat ein gro^ pfert,
das hat er lange zy t ertzogen ; das schanckt er Mprgant darumm,
sftdas er kein pfert hatt. Und Morgant nam£ und saß daraf
und reytt es inn ein matten, zeversnochen , ob es inn tragen
mocht. Aber das fuoder was zescliwer, dann als inn Morgant
ummkeren [wot], do fii'l es under im nyder, also das es tod
uff dem platz beleih. Do Kuolland das pfert tod gsach, do
sprach er zuo Morgant: »Ich gsich wol, das du wirst mQessen
zefuos mit mir kommen, wann ich weyß dir keine zettberkommen,
das dich tragen m()<>«. -»Des band kein unmuot« 1 sprach er,
»ich bin ring gnuog sovast zefuol3 zegän, als ir rytten werdend.
Und wenn ich inn einen stritt kommen, so hoff ich als vyl
^ manheitten zebeg&n , als ein andern zeroß begän . werd«.
Ruolland sprach : »Ich sorg nüt, das du nüt eines maus' werit
♦
7 wald] ward bs.
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1-
ngest suo Btritt, waon da bist gros nnd starck gnnog. Aber
ich m9ohtf liden , das dis pfeii im holts were, wann es^wirt
viist bald übel schmecken; aber ich weyß die gstalt nüt/wie
er dahinn kommen mog«. »Des band kein uumuot!« sagt
Morgant, »er batt mich nüfc wellen tragen, aber ich will inn ^
tragen. Dammm bälffend mir inn uff min acbfilen leggen!
80 will ich inn in diß holtz tragen , den wilden tbieren zno
spisc. »Ich rätten dir«, sprach Ruolland , »du lässest inn
hggen, das er dir nüt also thüeg, wie du im getban hast.
Hüett dich, das er sich nüt an dir räche!« »Hälffend mir nüt
mer dann uflc sagt Morgant, »wann ich will das roß wol
tragen nnd darzno alle die gloggen, die inn diesem thnm
sind.« Ruolland halff im mit dem roß uff. Und do ers uff
sinem ruggen hat, do tbet er zwenn groü sprüng damit, des
sich die brüedern und Ruolland verwunderttend. Morgant 16
tniog daz ro& inn ein wfieste, die ein gnotten tejll von der
kluß was, und kam gecblingen wider. Und do er widerkommen
was, sprach Ruolland zuo imm: »Min lieber fründ, wir müessend
von hinnen scheiden, wann wir thuond hie nüt dann uns feyß
Diachen wie die süwen.« Morgant sprach zuo im: »Wie üch ao
geliept, also werd im gethän; wann ich bab vyl lieber un-
mow dann raow. Dammm land nns scheiden, wenn ucb gnott
dunckt !«
Wie Ruolland und Morgant urlob von den klußnern
Dämmend und hinweg schißdend. 26
Ruolland sprach eines tags zuo den bruodern : »Ir vättern,
ich will urlob von üfch nemmen, wann ich bin gnuog hie gsin
und wir band üch costens gnuog zuo gfüegt. Darumm der
goothetten und der eren, so ir uns bewissen band, ich wej6
nüt, wie ich üch die vergalten sol, dann allein* das icb iicbso
tno tussend mallen dancksagen, und thuon üch damit zewüssen,
konde ich etwaz von üwertwegeu thuon , das ich gantz inn
üwerm willen bin. Darumm beger icb urlob von üch und
Tertsicbung.« Do der bruoder Cleramunt verstnond das^ so
finolland sagt, do ersfifftzet imm sin hertz u& erbermd, und sc
sprach zuo im: »Edler ritter, band wir üch nut als erlichen
Morgan t der Kioae 2
ijiyui^uü Ly Google
18
eDpfiiuigen naeh geeret, als einem rifeter simpt, so gants mit
manheyt erfttlt, als ir sind, so bitt ich iich inn unser aller
Dämmen, daz üch geliebe uns unser nntznchfc zeyerspriUshen,
die nüt klein sind ; wann ich schweren üch by gott, das, wann
6 wir baß gewilät hettend gegen üch zethuon, wir wettend es
gethän haben mit unser kleinnen macht, wann der will ist
gnot gsm, und och^ das wir üch gnotss schuldig und pflichtig
sind ufi ursaeh der grossen mfieg und arbeyt und der grossen
sorg, imi deren wir so liiuge zyt gsin sind von wegen der
10 faltschen rysen, die ir ertödt band. Darumm wir schuldig siod
gott für üch zebatten zuo allen zjtten.€ »Min lieber yatterc,
sprach RuoUand, »ir köndend mir nüt grössere vergältnnß
thuon, wenn ich üch alle die dienst gethftn hett, so inn aller
weit gethäii werdend , dann gott für mich bitten. Darumm
16 beülch ich mich aliwegen inn üwere gebebt; wann es ist ein
ding, das allen fromen glöubigen ganiz notwendig ist, und
insunderheit uns kriegemf das wir grossündersind.€ »Wytterc,
sprach der bruoder Cleramunt, »sag ich üch, das wir gegen
üch inn suuderbarer pflicht ständ , und [bl. 9] gloub vesten-
20 klich, ir sigend von gott har inn dysse wüeste geschickt wor-
den, das ir uns u£ der dienstbarkeyt erlo^tend, inn deren wir
so lange zyt geweßt sind, und öch ursacher sind, das dieser
ryß inn die weg der warheyt gfüert worden ist, der was inn
den wiegen der vinsternus. Wytter es ist hie innen gnuog
harniscb ; darumm, dörffend ir sinn, so uemmend inn ! Wann
alles das, so hie ist, sig üch eriöpt.« EuoUaad sprach: »Wer
etlicher hämisch dü, der Morgant recht were, so wurd ich sinn
erfrdwic Der bruoder Kleramnnt fuort sy inn ein kammer,
die lag voll altz hämisch. Also suocht Morgant soyast under
80 dem hämisch, biß das er ein kreps fand, der was gentzlich ver-
rostet. Er erschrack gar darumm, das er im so gantz recht
was, das er im weder zegros nach zeklein was: er was eines
grossen ryssen gsin, den der fromm rytter Miüon Yon Anglers
ertödt hat inn diesem bruoderhufi zuo des frommen künig
86 Peppinus zytten, keyser Karlis vatter. Und inn der vesty des
bruoderhuß was die hjstoria gemailet, wie der gemelt Miiion
♦
2 nulnheyt hs.
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19
von Anglen inn disser klussen gsin was nnd wie er den ryaen
ertödt bat und vjl beiden mit imm. Do RuoUand erkant,
das ain vatter inn der kluß gsin was, do ßellend im die trehen
uß den ougen. Und do inn der bruoder Cleramunfc gsach
weinnen, do frägt er inn umm die ursach sines lejdtz. Und ^
Rnolland sprach zuo imm : »Ich bitt Ach , das ir mir sagend,
wammm diase bystoria hie bar gemäUet worden sig.c Der
bmoder sprach: »Rytter, min guotter fründ, ir sond wttssen,
daz ich uß disses frommen ritters Millon von Anglers gschiiicht
kommen bin, der so ein manlicher und wysser rjtter gsin ist, lo
und bin ein fr&nd und vetter der manlicben rittern Bengnold
fon Montabant und gr&f RuoUanden, die so gar yerrOempt inn
aller weit sind.« Do Ruolland verstnond, das der bruoder so
gar sin nacher fründ was, do ummfieng er den bruoder und
sprach zuo im: »Min guotter vetter, sächend hie Ruollandeu, »
üwem fründ!« Und ummfiengend ein andren, also das ay ein
andren nüt konden glka läasen und nüt reden mocbtend ein
lange wyl. Rnolland redt zumm ersten und sprach: »Wie
hatt es sich begehen, das ir inn dysse wüeste kommen sind?
Warumm band ir den hämisch Verlässen, ir, der da von edlem 20
stammen harkommen sind und so von manlichen lätten, d&
80?il manlicber ryttem sind, und üch zuo einem bruoder er-
geben band ?«' »Rnolland , min frttnd,« sprach der bruoder
Cleramunt, »es ist alles beschechen durch götlich Ordnung;
wann etlich überkommend das rieh der hiinlen inn disser 26
gstalt nnd etlich durch andere gstait. Yedermann mag nüt
dueh ein meinung behalten werden, sunders wie es dem höchsten
gott geliept. Darnmm erschrick nüt, das ich ein bruoder
worden bin!« Als der bruoder Cleramunt und Ruolland mit
ein andren redtend, do suocht Morgant under dem hämisch so
80 lang, untz das er ein grossen yßen huot fand, der was im
gants recht ; wann er was des rysen gsin, des der krapfi gsin
was. Der selbig huot was gantz rostig, aber imm lag nüt
vyl darann. Darzuo fand er^ein alt verrostet schwert , das
gurtt er an sin sitten. Demnach fand er an einem end ein 86
lerbrocbne gloggen; er ersach den kallen, der was groß und
Khwer, den nam er und sagt, er wett inn mit im tragen,
wann es were kein so stareken man nüt, den er nüt damit
2*
20
SEenmipff schlachen weit. Demnach sprach RuoHand suo dem
braoder Gleramnnt: »Ich biti üch, min veUer, oblr wüssend
inn etlichen landen wytt oder nach krieg oder Tersamlnngen,
das ir mir das sagend.« Der bruoder sprach : »Ich gloub, ich
5 well üch üwer begeren erfüllen. Inn der gegne gegen uffgaag
der sannen irt ein grosse 'statt, inn deren ist ein heidischer
künig, der wirt Corador genempt. Der hat ein tochter imn-
derbarlichen schön , die ist^ so mecbtig , das kein rjtter w
starck ist er nüt, der sy uß dem sattel stächen mög. Dann
1* wenn sy gewapnet uif dem pfert sitzt, so achtet sj keinen
man niennert hinn, geh wie edel oder mechtig er sig. Es ist
ein grosser schad, das sy nüt ein Krjrstin ist, wann sy ward
all frowen für ti^en inn aller walt mit mechtigkeyt. Üsd
unira disse stat lyt ein grosser zug Heyden , die hand sy be-
i6legret, deren sind nier dann achtzig tussend , und ir künig
ist rast manlieh und hey&t Maffredron.* Und die nrsacb, da-
ramm er die stat belegret hatt, ist daramm, das er zamm
dickern mäl die tochter begert hatt zno der ee, die ist im al-
wegen verseitt worden. Daiuiuin hat er geschworen, sy müeß
ao im werden, eytweders durch güette, oder mit gwalt ; wann er
ist der tochter so gar hold , das er da sterben will, oder sy
müeß im werden. Und künig Corador batt gnot rytter by
im, der überfalt sine fyend yyl, also das iren Vyl da tod be-
libend zuo beden «yten.« Do Ruolland den bruoder yerstuond,
do ward er vast fro. Und uam von stund an urlob von allen
brüedern und befalch sich inn ire gebett. Die braodern gäbend
innen den segen. Und n&mmend nrlob von ein andren, ßool«
land and Morgant roachtend sich nff die sträß dnrch die wfiesty
gegen der gegne ufiPgang der suuuen.
so Wie Raolland and Morgant inn das aller schönst schloß
kämmend, das sy ye gsächen hattead, und dariun
beschlossen wurdend.
«
Do Ruolland und Morgant uß dem bruoderhuß gscheiden
wärend, do ryttend sy den gantzen tag, das sy kein mentsch
ssfundend. Und hattend bed grossen banger. Der ein was
zeroß, der ander zefuos. Und do es off der nacht was, do
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sprach Morgant zuo Ruolland : »Mir ist, ich gsäch ein schloß
unwyt von hinnen.« Und als 8j dahinn giengend, do gs&chend
ij ein aohönner pallast [bl. 10] an einem Schönnen end st&n.
Und fundend den offen. Sy kämmend hin inn, aber sy gsächend
nach fundend niemiiien, mit dem sy reden köndend. Ruolland
saß ab und thet sin pfert inn stai; inn dem fand er guuog
h5w und haber. Demnach giengend sy hinuf und kämmend
inn die aal und karamem ; wann es was alles offen. Das was
der aller schönst pallast, den ye kein mentseh gsaeh; wann
die bett wärend alle bedeckt mit guldinnen und sidinnen
tüechern und all säl warend behänckt mit gewürckten tüechern,
deßglichen die kammern. Alles kucbygscbir was silbrin, die
tisch wärend all bedeckt mit spifi, bereytt zuo essen, und die
püffett wärend alle gerdst mit guldinem und silbrinem gschir.
Aber sy wärend gar erschrocken , das sy inn allem pallast i6
weder wib nach mannen fundend, mit dennen sy reden kön-
dend. Morgant sprach zuo Ruolland: > Ich verwundern mich,
das ich n&t ein mentseh gsich inn dissem kostlichen pallast,
den zeverhüetten. Es ist gnuog spyß hie; .dammm, wend ir
mir volgen, so wend wir ein tag hie bliben ruowen.t »War- ao
lieh ,€ sprach Ruolland , »ich bin gar erschrocken ab dysser
sach, das wir kein meutschen in dissem pallast findend. Er
maoß eines heyden sin, der will uns neyiwas beschifi zuo
f&egen oder etwaz schnelligkeyt und der uns unsere ftrtten
woU betzallen l&ssen will. Oder es sind zouberryen ; wann das u
ist ein sach, die übel luttet, das ein so kostlicher pallast on
einiche huot sige. Darzuo ist es war der glichen, das nüt
lange zit ist, das lüt da gsin sind , wann disse spis ist gantz
frisch zuo gerüst. Darumm kau ich nüt erdencken, waz dis
sin m9g.< >Eb gilt mir glich , geh waz das sige,« sprach ao
Morgant; »wie wol ich nüt weyß, waz es ist, so will ich nüt
desterminder nüt äu essen sin, syt und ich sinn find; wann
ich hab grossen hunger. Und kumpt niemmen umm die zallung
mines wyrtz, so will ich ein arffel der besten kleinott hinweg
tragen, die inn dissem pallast sind.c Nach dissen wortten m
satztend sy sich bed zuo tisch und assend gantz gnuog, wann
sy hattend sinn gnuog, darzuo wärend sy sinn notturtftig. Es
was so vyiierieinu dä, so nun ein mentseh er wünschen könd.
22
Morgant aiä wol für sechs, er hatt Öch wol herberg darzuo.
Do sj geesen battend, giengend sy gen scblMen an den betten,
die so kostlicli bereyt w&rend, nnd scblieffend nntz zuo tag.
Do stnondend sy nff, sich nf( die sträß zemachen. Morgant
6 gieng allenthalben imm p;illast unimhär, ruofft und schrej,
das der wirt kemme sich der ürtten zallen; aber im gab
niemmen kein antwurt. Sy giengend u& dem sal, der mein-
nung hinweg zefaren. Aber do sy inn h&f kämmend, do fan*
dend sy kein th&r mer, das sy hinnß kommen möchtend,
10 stinders fundend allenthalben, da sy anhar giengend, die Höchen
muren, das sy kein ußgang fundend, dardurch sy hinuß kommen
möchtend ; darab ser erschreckend. Morgant sprach: »Land
uns wider hinuf gän inn sal zemorgen essen! Damach mag
es sich hegen, das uns gott hSlflfen wirt.€ Sy giengend die
16 stägen uff; aber do sy hinuf kämmend, do fundend sy die
tisch nüt nier, darutf sy gessen hattend, nach die spis [nach]
kammern nach better ; darab sy nach Tester erscbräckend, wann
sy gsäcbend weder tbüren nach venster. Morgant sprach:
»Ich weyfi nüt, wo ich bin; ich bin nie als übel erschrocken,
90 ich gloub, wir sigend vertzoubert.« Ruolland segnet sich mer
dann zuo tussend mallen und sprach : »0 Morgant, ich furcht,
das nächtig uacbtnial werd uns thür zekouf^en geben.«
Wie Ruolland und Morgant mit einem tuffel strittend
uud wie sy eines todten heydischen kunigs lichnaomi
95 uff das fäld vergruobend.
Und als sy im häf ummhär giengend, do fundend sy ein
kleines hütly, inn dem was ein [bl. 11] grab. Inn dem Tor^
stnondend sy ein stimm, die sagt zno innen : »0 ir farrenden
rjttern , ir mögen nüt hinuü kommen, wenn ir nüt vorhinu
80 mit mir redend. Ir müessend dissen grabstein ab mir iupü'en,
so uff mir Ijtt, oder änderst mögend ir niemmer mer nß
dissem scblos kommen.« Inn dem sprach Morgant zao
Rnolland : tHand ir disse stimm yerstanden, die nnder dissem
stein redt? Ich will luogen, waz es sige.« »So gang,« spnich
86 Ruolland, »und heb den stein uff!« Morgant nachet sich dem
grab und huob den stein off, der darob lag. Und do er inn
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uff gehoiob, do sprang daruß ein tüfFel, schwartz wie ein koUer,
und im grab lag eines mans lichnam, thür wie boltz. üuolland
sprach vao Morgan t: »Düs ist ein tilffel, ich bekenn inn an
der gstalt. L&fi inn ans n£ unser gselschafft jagen !« Und
der tüffel nam Rnollanden by den armen und fieng an mit im 5
ringen. Do Morgant gsach, das sy mit ein andren stryttend,
do sprach er zuo Ruolland : »Land uch nüt belangen! Ich will
üch hälffen.c Ruolland sprach: »Ich darf keiner hilf wyder
dissen nütsöllenden tüffeLc Nütdesterminder so muofit Ruolland
uff sine knfiw fidlen, so starck hielt inn der tfiffel; abeno
Ruolland stuond mit gwalt wider uf. Und Morgant huob sin
kallen uf und schluog den tüffel damit uff den kopff. Aber
der täffei lachet nun ab dem streich. Inn dem ummffeng inn
Morgant und thet inn Über sinn willen wider inn das grab,
daruß er kommen was, und wott den stein wider daruf thuon. x6
Und der tüffel sprach zuo im : Hüet dich, das du dissen stein
nüt wider uff mich legest! Wann thuost du inn wider uff
mich on min rätt haben, so werdend ir niemer mer Ton
binnen komm«i«c »Nun sag uns,« sprach Ruolland, »waz
müessend wir thuon, das wir u£ dissem schloß kommend ?c so
Der tttffel sprach: »Ir mflessend den eSrpell hinweg thuon,
der hie vergraben ist iiin dissem grab , und legend inn uffs
fäld, daz er von den thieren zerryssen werde. Wann es ist
eines faltschen heydischen künigs cörpell, der inn einem laben
die Krysten wunderbarlichen kestiget hatt. Aber ich bin »
darzuo zwungen inn zeverbüetten durch die schwartzen knnst,
untz das dahin ein kristen ritter kommen wirt, der inn da
dannen thuon wirt. Und ich gloub, das under üch einer der
sig, der inn da dannen thuon wyrt.« Do Morgant den tüffel
▼erstuond, do namm er den todten Hb und truog inn uß dem m
sehlos, und Ruolland reyt im nach. Und do sy uß dem schloß
w&rend, do wärend sy vast fro; wann sy hattend grosse forcht
gehept, sy möchtend nüt so bald hinuß kommen. Do Morgant
etwann fer vom schloß was, do leyt er den cörpell inn einen
giaben , den er da fand. Und yon stund an horttend sy ein »
groß grttmmell und gros thonnerklapff im pallast, das es
glich also was, als ob alle die blytzg und thonnerklapff, die
inn lüfften sind, im schloß wereud ; wann die stein und ziegel
24
und latten flngend im lofFfc als dick wie hagel ; darab RDoUand
und Morgant ser ersehr&ckend, ein so gros gebrecht zeichen
und zuo hören, öj giengend wider zumm schloß zeluogen,
waz were. Aber es was eia so dicken stoub, das sj nüt
gsachen mochien. Nachdem und das bochslen hinweg was,
do gsäcbend sj, das an dem end, dä daz schloe gstanden was,
nüt änderst was, als ob nie kein hus nach schloß da gsin
were, und darzuo waren weder stein nach ziegel iner dä ; wann
der platz was als eben als die andren end, dä nie kein wannung
10 gsin was. Do sy das schlos also zerbrochen gsäcbend ^ do
yerwonderttend sy sych ser darab. Und RuoUand lopt unsern
heren, das sy also nß einer frömden sach enttmnen wärend.
Und Morgant sprach: »Syt und ich raeister über dissen tiiöel
gsin bin, so fürchten ich die andren nüt; dann mag ich ein
iftmäl inn die hell kommen, so will ich mit allen den tüfflen
strytten, die mich bekümern wellend. Wann finden ich den
hoffertigen Lntziffer, so will ich inn ab sinem sitz setzen and
will zerbrächen das hirny dem gittigen Mammon. Ich will
dem Astarott und dem Bältzybock nüt minder thuon. Dem
20 Ackaronn will ich den hart uik ryssen und Plutto dem will
ich all sine str&l zerstören. Ich will dem Fregetton die oogen
nß ryssen nnd dem faltschcn portner Gerbems will ich sme
dry köpff ab sch lachen. Den faltschen Sathan, der böst under
allen, will ich jagen inn söllicher gstalt, daz er stercker louffen
26 muoß, dann ein hirtz vor den bunden thuot. Und die täff-
linnen als Proserpinna, die Gorgonnas, Alletton, M^era and
all hellische thierer will ich inn söllicher gstalt zno rüsten,
das sy niemmand kein leyd niemmer mer an thuon mü essend.
Darum m bitten ich üch , Ruolland, daz ir mich inn die hell
80 füerend ; wann ich hab willen, ich welle mit disem kallen die
hellischen hünd all zerknischen.« Do RuoUand Morgant ver-
staond, do lachet er ein wenig darnmm, das er inn die hdl
wott und aber nüt wüßt , waz es umm die hell was. Und
sprach zuo im: »Morgant, min gsell, läß uns yetzmäl die hell
S6 stän und die tüffel, so darinn sind, und laß uns yetz inn des
k&nig Maffredons läger kerenU >Her,€ sprach Morgant, »länd
uns g&n , wo hin ir wend ! Wann so lang und ich dissen
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starcken kallen hab, so fürchten ich kein tüffel, der Inn der
hell sig, nach kein menisch, der dä läbe.€
Wie ßuollaud und Morgant zwenn botten fuudend,
die Strittend mit ein andren by einem brunnen.
Als Riiolland und Morgant die sträi füerend gegen des 6
kAnig Maffredons läger zno, do k&mend «y zno einem bmnnen;
dä fondend sy zwen man, die strittend mit ein andren [hl. 12]
mit; grossen schwertschlegen. Und glichettend sich wol an
iren kleidern , sy. weriud botten. Und do RuoUand zenechst
by innen was, do sprach er zno innen: »Ir herren , hörend! lo
Lind von dissem sfcrytt nnd sagend mir, ob ir Krysten oder
heyden sigend nnd Ton wannen ir sigend nnd öch die nrsach
wer uniieinigkeyt !« »Her,« sprach der ein, »wüssend, das wir
Kristen sind! Und ich bin des uianlichen gräfPen Rengnolden
von Muntabantz dienner ; der schickt mich inn die land der is
hejdenschaft, das ich suoehe siner vettem einer, der bey^
gr&f Rnolland, Dem enbüt er, das er wider an des keyser
Earlys haf k5mme, dann syt und er ab dem häf gescheiden
ist, sind die fürsten und heren am häf inn grossem truren
gsin und nach. Und dysser ist eines andren heren dienner so
inn Franckricb, Gannellon gebeyesen, der bringt den heydiscben
küngen brieff. Darinn tbnot er innen zno wttssen, das er der
gräf Rnolland sig, damit nnd sy inn verschaffend zuo töden.
Und wir band ein andren funden by dissem brunnen und
band von ein andren nüwe mere begertt, als lütt, die durch as
die land ryttend und semlicbs von ein andren forschend. Ich
hab inn gefrägt, war er welle nnd Ton wannen er sig, nnd
er hat mir die warheyt gseyt. Und do ich die warheit ver-
nommen hab, das er darumm inn dyß land kommen ist, einem
sogar manlichen rytter den tod zuo füegen, als RuoUand so
ist, do hab ich mich mit im erschlagen. Und werind ir nüt
kommen, so hett ich inn ertodt; wann lüt, die dÜ verrettersch
brief tragend , sollend nüt uff ertrich laben«. Do Rnolland
den botten verstuond, do sprach er zuo imm überlut: »0
taltscher verretter Gannellon, wiltu nienimer mer uff hören »o
Terretteryen zetriben? Wüfi, minfrüud, das ich RuoUand bin,
26
den du suochst!« Do Morgant verstuond , das der bott brief
wider sin frommeii heren fuort, do umfieng er inn und lupfft
im of , demDach warft er inn zno der erden inn soUicher
gstali, das er iod nff dem plats beleyb. Oemnaeh nammend
6 6y im sine brief; die gab Rnolland Rengnoldt Ton Mnntabants
betten und sprach zuo im : »Min fründ, du muost widerumm
inn Franckricb keren gen Paris und seit des ?erretter Gannel-
Ions brief dem keiser, minem yetter, übergeben inn gegen-
wirttigkeyt aller siner f&rsten nnd heren. Und sag im, ich
loenbfltte im: läß er sieb lang dnrcb Oannellon regieren nnd
durch die, so von sinem gschlächt sind, das er sich harnach
trurrig darumm finden wer<l zuo mengen mallen, und das ich
durch inn nnd durch sin senizlerry müe£ inn der weit nmmbar
ritten schmarotzen nnder den fyenden nnsers glonbens. Dem-
16 nach soltn mir grfietzen min yetter Rengnold , den frommen
hertzog Anses von Peyern, Ollifier, Baldowin, Hug von Bur-
gundia, Gergis von Thennemarck und die andren fürsten und
heren all am häf. Und sag zno Rengnold, ich befelch imm
min frow und mine gselleoi Wann ich bin nüt mer inn
20 willen inn Franckricb zekommen, snnders bin de« willens inn
dyssem land der heidenschaöt zesterben ; wann ich kan nüt
inn Franckricb sin, dä die zeutzler und die verretter regierend.«
Do der bott RuoUanden yerstnond, do sprach er zno im mit
weinenden ougen: »Ach, min her, mich dunckt, ir sStteod
86 inn Franckricb kommen, dä ir yon mengklicbem gar begirig
zesächen sind, als ücb dann min her enbüt.« »Min fründ,«
sprach Buolland, >ich bin yetzmäl nüt inn willen wider beim
zerytten. Dammm nim ich urlob yon dir und far hinweg
inn dyß rysen gselschaft, der heyßt Moigantc Und mii
80 dissen wortten schiedend sy von ein andren. Rnolland macbt
sich uflP die sträß inn des künig Maffredons läger zerytten,
und der bott reytt wider inn Franckricb vast frolicb darumm,
daz er den gräf Ruollanden fanden hatt.
Wie ßuolland und Morgant inn des künig Maffredons
86 l&ger kämmend und anders.
Als Ruoliand und Morgant yon dem hotten gsobeyden
27
wirend , do ryttend und giengend sy so redlich , das sj des
kfinig Maffredons läger ers&chend. Dägs&chend sj ein grosse
wnnderbarliehe zal zelten , pannem nnd fenly. Do Morgant
des iSger gsacb , do yerwnnderf; er sieh darab ; wann er hat
nie keins gsächen. Sy kämend untz zuo des künigs zeit, der 6
was ein wysser früntlicher rytter. Do er sy ersacb, do ver-
wundert er sich gar ab Morgant, der so groi nnd lang was.
Er nam Rnolianden pfert by dem zonnim nnd sagt zno im:
»Edler rytter, sind mir wilkommen! Sitzend ab ttwerm pfert
und kommen mit mir [bl. 13] inn min zeit, so will ich mit lo
üch reden.« Ruolland saß ab sinem pfert und gab es Morgant.
Und der k&nig MafEredon nam Euollanden by der band und
fnort inn inn sin zeit nnd spradi zno im: »Rytter, ir sigend
ein Kryst oder heyd, wend ir mir inn dyssem Krieg dienen,
ir und üwer gsell, so will ich üch so guotten sold geben, das is
ir Yon mir benüegig sin werdend.« »Her,« sprach Euolland,
»üwer frfin tlich reden werdend mich beyssen tbuon, waz üch
gfellig ist; es gilt mir glich nmm fiwem sold, snnders das
ich nnn die kriegischen Sachen gsächen nnd erlemnen mog.t
>EdIer rytter,« sprach der künig, »darumm, das ir mich ein 20
wyser geheimmer rytter dunckend sin, so will ich üch min
handel ertzellen. £s ist wär , das ich einer magt hold bin,
die ist inn dysser statt nnd ist des künigs tochter, das ich
kein mow nttt haben mag. Und ich bin so unglüekhafftig,
das wir uns zweymallen im hämisch bewartt und versiiocht a»
band, sy und ich, aber sy hatt alwegeu oberhaud gehept an
mir. Darumm bedarf ich üwers rättz wol, wann ich weiß
nüt, wohinn ich min hofinnng wytter setzen sol. Es ist war,
das ich ein gros läger für disse statt geschlagen hab, dardnrch
ich volcks gnuog hab die stat zegwünnen mit gwalt. Aber so
mich dunckt, es were mir grössere eer, wenn sy sust errobert
werden möcht. Darnmm, wer einer nnder fich zweyen, der
so mechtig were, der mit iren stritten wett Hb an lib, so
wett ich im alles das geben, so er von mir begeren törst.«
Kuolland sprach : »Ich gloub, wenn sy fleische und beine sig 86
wie wir , so wellend wir an iren gesigen. Darumm land sy
kommen! Und ich gloub, ee nnd sy wider inn die statt komme,
80 werde sy nttt als stoliz sin, als sy yetz ist^c »Ich will
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üch sagen,« sprach der künig, >ee und die magt gen etrjtten
kumpi, schickt sy ein rytier vorhin binnß, der ist ir bruoder,
der ist gantz frfintlich und darsno manlich und kön md
heyßt Ljonnett nnd ist des ktlnigs Coradors sun nnd deren
6 bruoder , zuo deren ich all min liebe gsetzt hab , die hejßt
Meridyanna. Und siciiern üch des, das iren der namm wol
gsetzt ist; wan glich also wie die sunn inn der stund zuo
mittem tag heytterer ist dann zno den andren stunden des
tags, also flr trifft sy die andren jimckfrowen all inn schSnne,
lotugend, vernnnft und adel. Und ir sond wüssen , das die
grossen tngenden, die an iren sind, der grossen liebe ein or-
sach sind , darumm ich sy lieb hab. Darumm , edler ry tter,
befilch ich mich inn üwere manheyt und bitten üch, das ir
mir üwem nammen sagen wellend.c »Wüssend, her,c sprach
16 Rnolland, »das min nammen nie keinem läbendigen mentschen
verscbwigen beleih ! Das muoß er üch och nüt. Und wüssend,
das min namm Brunor ist! Und min gsell ist ein ryß, und
als ich gloub, so ist er der aller sterokest mann inn allem
dem land ul^ang der sunnen und heyfit Morgant und gloupt
so an Machmet und an Talwygantt und batt groß begird unsem
glouben zuo meren.« Do der künig Maffredon Ruollanden
verstuond, do ward er gantz erfröwt und rust sich, das er
innen gros sucht und eer bewyssen möcht.
Wie KuoUand mit Leonnett, des künig Coradors sun,
S6 streitt und inn uff dem feld inn der flucht ertodt.
Zwenn tag nach EuoUanden zuokunfft kämm Leonnetk
uff den platz, da er gewonheytt zuo stritten batt, und fieng
an und bließ sin hornn und ruofft damit dem kilnig Maffre-
don. Und er und sin volck fiengend an zelten und hütten
30 nyder schlachen und das volck ertöden. Die fluchend vor im
hinweg als die schäf vor den wölffen. Und die, so nüt fluchen
mochtend, wurdend ertodt oder gSstngen, Do ßuoUand yer-
namm, daz Leonnett kommen was ir leger angriffen, und das
yedermann vor imm floch , do lieis er sich wapnen und saß
85 ulf Arrondal, sinn pfert, und sprach zno .Morgant: »Läß nus
iun denn stryt, wann es ist zyt. Du wyrst uff den hüttigeu
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tag gsächeu die macht des almechtigeii gottes oder Machmetz.c
MorgaDt sprach: »Ich bin ganks bereyfet zao stryifc; uif den
hüttigen tag wird ich des grfif RuoUanden grosse manheyt
gsachen«. Sy staltend sich zuo stritt. Ruolland macht sich
inn die grösten huflfen, und Morgant was stetz nebend im, 6
das er gsech , wie er sich halten wurd, und hatt sin kalien
«
uff der achslen. Ruolland ersach Leonnet, der hatt sin Schwert
gantz blnottig, nnd ruoffib im nnd sprach : »Leonnett, gedenok
dich süo \h\, 14] weren! Wann ich will mit dir strytten.«
Do Leonnett Huollanden verstuoiid, do nam er ein starck sper lo
und kam gegen Kuolland , und RuoUand gegen im. Und
träffend ein andren mit söllicher stercky, das ir sper zuo
stocken sprungend. Und Leonnett fiel höptlingen Aber sin
pfert ab. Ünd Ruolland fuor fttr, und Morgant MtSt mm nach;
der was ser erfröwt, do er Leonnett gsach am herd ligen, und i&
sprach zuo imm selbs: >Yetz gloub ich, das Jhesus Christ
w&rer gott ist und das Machmet kein macht hatc. Do sich
Leonnett am herd gsach, do stuond er schnell wider uff und
safi wider uff sin pfert und schalt Machmet und all sine
götter und sprach ujit lutter stimm: »0 du verretter Mach- 20
met, den ich so gar hoch geeredt hab, ich verlouguen mich
din nun fürhinn, so du mich uf geben hast inn dissen grossen
n&tten, dardurch ich ein grosse unneer enpfangen hab.c
Demnach ylt er RuoUanden nach und sprach zuo im: »Rytter,
ich sagen dir , darumm das ich ab gfallen bin, das es iiiines 26
pfertz schuld ist.« Ruolland sprach zuo im: »Wer ich als
du, so wett ichß mit grossen schlegen ertöden.« Morgant
sprach zuo Leonnett: »Ritter, sytmäl und du wider zeroß bist,
sc ist es zyt, das du dich an dissem rytter rSchest mit dem
ßchwertt.« Leonnett sprach, er were sinn wol zefriden. Damit so
zugend sy ire Schwerter u&, und kam einer gegen dem andren.
Und Leonnett hat so grossen verdrufi darumm, das er ab einem
pfert gfallen was, und damit, das er sich ger&chen möcbt an
RuoUanden, namm er sin sehwertt zuo beden henden und huob
es uff inn meinung das pfert Arondal damit ertöden. Des s6
Hamm sich Ruolland gwar, und den streich zuo flüchen, kartt
er sin pfert so schnell umm , das sy mit ein andren zuo der
erden fiellend. »0,€ sprach Ruolland, »ist es ein so unmüglich
30
ding sich Yor yerrettern zehüetten ! 0 Gallaniin, min fromrns
pfert, du werrest iun einer wyll nüt also nider gfallen.« Aber
er seyb es so Ijß, das es niemmand verstuond. Do inn die
beyden am herd gsächend, do kämmend sy all zerings omm
Inn und schnssend imd worffend und stachend gegen imm mit
stein nnd pfil nnd speren. CTnd er wartt sicli als ein man-
licher rytter; wann mit dem scliwert Hochklera zerhüw erß
als der, der sj wenig entsaß. Do Morgan t die grossen man-
heytten gsach, so der gr&f Eaolland begieng, do was er imm
10 lieber dann ye, nnd spraeh zno im selbe: »Es ist wol w&r
das, so man Ton dyssera fürsten seyt siner manheytten halb.c
Damit huob er sinnen kallen uff und fieng an iun sine fyend
zescblacben. Und scbiuog sy nider als die süwea ; wann der,
den er traf mit einem kallen, stuond niemmer mer nf. Sine
16 fyend dorfftend im nüt genacben , aber sy wurffend inn mit
speren, steinnen nnd mit andren weren inn zetöden yon witnefi
här. Aber es galt im glich , und brächt sovyi ze wegen mit
siner stercky, das er Ruoliandeu wider der beyden willen wider
nff sin pfert bräcbt. Do er wider uff einem pfert was, do
so reytt er und suocbt Leonuett. Und snocbt inn so lang, wak
das er inn fand, und rantt uff inn. Und do inn Leonnet
ersach, do forcht er inn und huob an zuo fluchen gegen der
statt mit verhängtem zoumm. Und RuoUand ylt im nach und
nott Aroudal, so yast er mocht, und bräcbt sovyl zewegen,
» das er Leonnett erylt yast nacb by den tb&ren der stat. Und
schrey im zuo: »0 du heyd, ker dich widerumm! Oder ich
wird sust genottiget dich hinderwertlingen zpsch buchen.« Und
Leonnett floch nacb yester. Und do RuoUand gsach, das er
sieb nüt wider umm keren wott, do gab er im ein sollichen
x> streicb mit einem scbwert, das er im den kopff inn zwey stuck
zerspielt. Und fiel tod zuo der erden. Demnach reyt Ruol-
land wider uff die waldstat. Da fand er Morgauden, der ver- •
brächt grosse mördery an den beyden ; wann alle die , so er
mit einem kallen traff, wärend yon stund an tod.
*
21 rantt] ratt bs.
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81
Wie Meridyanna irs bruoder Leonnetz tod ^ernam
und wie sy mit Kuoliauden streyt und wott ireu
bruoder rftchen.
Die mere kämmend Meridyanna für, das ir bruoder tod
was, des sj ein grai» ieyd faort. Und Carodor« der künig, 5
fieng an zesagen: »0 Maohmet, du bist ein Mtscber gott,
das du also hast min snn l&nen ert5den dnreh ein einigen
rytter. Ich mag dich kümmerlichen raer anhätten.« Meri-
dyanna, die junckfrow, gantz misinigklich forschet Iren har-
niseh nnd sprach, sy wett irs brnoders tod rächen. Sy ward 10
schnell gewapnet mit all irem hämisch. *Dem[bl. 15]nach gnrt
sy ir Schwert nmra nnd safi nff ir pfert. Demnach namm sy
iren schilt und ir sper und rant inn das läger zumm aller
Bchnellisteu , so sy mocht, und blieü ein hälffenbeiny horn.
Und als bald das RuoUand verstuond, do reyt er an das selbig »
end, nnd Morgant im nach. Do die jnnckfrow Kuollandea
gsach kommen, do yermeint sy wol, es were Bmnor. Und
Ruolland nachet sich zuo ir und gmotzt sy vast früntlichen.
Und sy sprach zuo im: »Du solt mir mit wilkommen sin,
bistu der, so min bruoder Leonnett ertödt hat, der so gar ein so
Btarcker manlicher ritter gsin ist, darzno alle eer dis landts.
Die g5tter Machmeit nnnd Talwygant nnd AppoUony zerstörend
dichic Ruolland sprach: >Wüß, das ich der bin, der Leonnet
ertödt hat!« Meridyanna sprach zuo im: »Du hast mir gnuog
gesagt. Gedenck dich zeweren ! Wann ich sagen dir ab uff
den tod.« Ruolland reyt hindersich, deßglichen thet dch die
jnnckfrow Meridianna. ünd kämmend gegen ein andren mit
grosser schalckheyt, also das die junckfrow ir sper nfF Rnol-
landen schilt zerbrach, und Ruolland traf sy uö' iren hälra
init söllicher stercky, das er iren den vom hopt lupift. Do so
ertzeigt sich ir sdiön h&r, das fiel iren uff des pfertz arü,
Bchinnend wie daz Intter gold. Do sy Ruolland also schön
gsach, do sprach er: »Tetz bin ich betrogen; wann ich Tcr-
meint, es were etwann ein manlicher ritter, der were kommen
lieonnetz tod rächen an mir. Aber ich bin nüt inn dyiä land 36
kommen mit den firowen sestritten. Daramm, gnedige junck-
Digitizfid
32
frow, ir mögend wol wider heim rytten, weim gü üch geliept;
wann von mir werdend ir kein andere bekümernuii haben,
wie wol ich üch wol ertödeo wetfc, wenn ich6 thnon wetti
diewil und ir du höpt entteckt hand. Aber ich were gar
5 bekQmmert, wenn ich einer so Schönnen junckfrowen , als ir
sind, etwaz zeleyd thette.« Do die juiickfrow Ruollanden ver-
stuond und sin tagend erkant, do ward sy gantz schammrott
nnd rejt wider inn die stafe mit all irem yolck* Und Raol-
land nnd Morgautt kämmend wider inn des kiinig MafPredoos
10 seit. Der sprach zuo Rnolland, do er inn gsach: »Edler rjtter,
wie stätz umm den 8tryt?c »Her, wüssend ,« sagt KuoUaad,
»das Leonnetb tod ist! Demnach kam sin Schwester und weit
inn rächen. Aber des ersten stächens huob ich iren imn heimm
▼om hSpt nf, nnd do ich ersach, das sy ein jnnckfrow was,
16 nnd sy also schdn gsach, do het ich iren nmm aller weit gold
kein untzueht mögen bewyssen.* Daruram ließ ich sy wider
Inn die stat rytteu , und ich bin wider zuo üch kommen.«
Hie weilend wir uff hören zuo sagen ?on des kiinig Maffre-
dons läger (inn dem beschächend vyl Überfällen von dennen
soinn der stat; inn dennen begi engend Rnolland und Morgant
gros manheytten, wann sy Imttend all iren wollust die heyden
gsächen sterben, die tyend des krystenlicbeu gloubens) und
wellend wider anfachen zno sagen Ton des frommen keyser
Karlys häf nnd von der grossen uffruor, die da zno Paris am
tthäf was zwüschend etlichen färsten.
Wie Eenguold von Muntabaut den verretter Gannelion
wott ertödt haben und wie Rungnold und etlich mit
im ab dem hat schiedend.
Der keyser Karly was zuo Paris gantz bekümmert, daz
80 er Ruollanden, sinen vetter, verloren hat. Und Gannellon was
gantz fro, das er ab dem häf was. Aber nnder allen wärend
sinn leydig der gräf Bengnold von Mnntabant, Ollifier too
GennoWf Astolffo, künig inn Engelland, Hug von Burgundia
und ander fürsten mar. Eines tags kämm Clementz, der bott,
w der gegne uögang der sunnen, der grüetzt Karly und all
forsten am häf und ertzalt innen, wie er den gräf Buollanden
ijiyui^uü Ly Google
33
fanden hett inn geselschafft eines grossen wunderbarlichen
ryßen, den het er .seüo krjstenlichem glouben gebräcbt; tder
(prQetzt üch all ander, ir mine heren disses liäf8.€ Demnach
ertealt er innen, wie er ein botten fanden het, den Grannellon
in die heydeuschafi't gschickt hett den ^rif Ruollanden ver- 5
schaffen zetöden. Und zeigt die brief, so Gannellon inn die
hejdenschafft geschickt hat. Do Rengnold den bott Clementzan
verstnond, do sprach er zuo Gannellon: »0 dn faltscher Ter-
retter, dn hast nnser gschlächt nie lieb gehept, snnders hast
durch din faltsche verrettery allwecren prattitziert , wie du
uns umbringen möchtest.« Gannellon sprach zuo im: »ich
bin besser dann du nach all din gschlächt.« »Du hast es
erlogen ,€ sprach Bengnold und zog damit sin schwert nß
Gannellon damit zeschlachen. Aber do Gannellon den streich
gsach kommen, [bl. 16] do macht er sich inn die flucht, wann »6
er bekant ßengnolden stercky wol. Da was ein rytter von
GanelloDS gschlächt, der hieß Bernnhart von Pottiers; der
sprach zuo Bengnold: »Bengnold, du bist zeflbermQettig und
Qütsollend, das du unser gschlächt also schmechst.« Do inn
Rengnold verstuond, do gab er im ein söllichen streich mit ao
sinem schwert , daz er im den kopff ob den achßlen dannen
schluog inn gegenwirttigkeyt des keysers. Do lüffend die, so.
von Ganellons gschlächt wärend, uff Bengnold inn meinnung
inn zetoden. Aber Rengnold stalt sich zuo wer, und wo der
keyser und der hertzog Anses vonn Peyern nüt gsin werind »
(die stiltend das wessen) , so were ein grosse mörderry be-
schächen; wann es was niemman, der Bengoolden gestillen
mocht. Und die färsten, sine fründ, sagtend zuo im, er müeßte
vor gen und das er dem keiser gehorsamm were. Und Reng-
nold sprach: »Der keiser mag mir nüt darvor sin: mag ich
den verretter Gannellon ankommen, ich will im wol darvor
sin, das er kein verrettery niemmer mer triben muoß.« Dar-
nach sprach er überlut: »0 her keyser, ir uffenthaltend den
▼erretter, aber ich sichern üch des, das er üch ein mal leydig
«nd trurig machen wyrt. Ich erkenn wol, das ir lieber bettend, 86
•las Ruolhuid tod were, dann er. Ich gloub, das ir inn darumm
uffenthaltend, damit und er alle (iie disses bäfs ummbringe
und zeletst die gantz Krystenheyt. Und darumm, das ich üwers
Moigul dw xiMe 3
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34
häfs handlungen nüt mer erlyden luöcbt, so will ich hinweg
scbeyden und will so lang rytten, unts daz ich min Teto I
Rnollanden find. Und ee ich wider kommen well, ao will
ich wüssen, oh er iod oder ISbendig sig.« Do der margraf
ö Ollitier Kengnolden verstuoiid, das er Ruollanden suochen wott, j
do sprach er zuo im : »Min vetter, du wirst an mich nüt rytten;
wann ich will nüt mer an diesem h&f beliben, da die Terretter
lieber sind dann die frommen.c Doon von Nantweil sprach,
er wett mit innen rytten ; des sy rast fro wärend. Demnach
10 beruoft Rengnold sine dry bruodern Allard, Guchart und der
klein Kichart und sprach zuo innen : »Ir, mine bruodern, ryttend ;
wider heimm gen Mnntabant und Yerschaffend, das wol verhfiei
werde, und grfietaend mir min yetter Magis und mine sün!
Und ob allen dingen bewärend üch vor Gannellon und itm
w allen dennen , so von sinem geschlächt sind ! Wann sy sind «
all voll yerrettery.« Und nam damit urlob von innen und sj
von im. Damach giengend fiengnold und sine zwenn gseUen
und nammend urlob von dem keyser Karly; der was gante
trurrig darumm, das inn sine Kirsten und die aller manlichesten,
w die er hat, verliessend. Er nam grosse müeg, das er sy be-
haben möcht, aber es was nüt müglich. Rengnold und sine
gsellen nammend eines riehen heidischen künigß farw, der
hieß Manbrinn, und schiedend ab dem häf und verbrächteDd
soTil wegs, daz sy ufi Franckrich kftmend, und ryttend die
26 sträß gegen PoflPant. Nun wend wir von einem mechtigen
ryssen sagen, der was Morgantz bruoder.
Wie Brunor der ryß. Morgantz bruoder, inn die
klussen kämm, vor deren siue zwen bruoder umm-
kommen warend, und wott sich an den bruodern
M rächen.
Inn dem land Barbaria was ein grosser ryfi, der hiefi
Brunnor und was Morgant», Passemuntz und Allepasters bruoder,
die Ruolland ertödt und errobert hat nebend der kluß. Do
nun Brunor siner brüedern tod yernamm, do versamlet er wol
» fünff hundert man und sprach zuo innen , er wett inn die
klussen zAchen siner brQedem tod rächen. Und Terhrftchi
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soTil wegs, er und sin Tolck, daz er für die Idiueen kam. Und
kam licbtlich darinn, wan sy fnnd«ad DÖt vaat grossen wider-
stand. Sy fiengend den bruoder Kleramunt und all sine brüe-
dern und leyttend sy gfaugen in die klus ; wann Brunnor redt,
er wett sjr all labendigen schinden Iteen, darnach inn einem ^
für yerbrennen Iteen. Inn der syt, als der 176 Bmnor inn
der klni was, do kSmme&d Rengnold nnd eine gsellen Seh
dahin. Und do sy gsächend, das heyden da wärend, do frägt
Rengnold, wer der her were. Und Brunnor sprach, er wer£.
Und sprach wytter zuo im: »Edler rytter, sagend mir, wer 10
ir sigend oder nfi wellichem landlc Rengnold sprach: »Wir
sind farend rytter nnd sind nfi des soldans land. Unser wftrend
vyl gsellen; die andren sind tod uü ursach, das sy sich nüt
band mögen erweren vor den thieren.c Der ryß sprach: »Mich
wunderet, wir ir entrannen sigend* Nütdesterminder darumm, n
das ich fUsh wol gewapnefe gsicb, so dnnekt [bl. 17] michf ir
sigend fromm lüt. Darumm, hand ir hunger, so sitaend ab
und thuond üch under unser volck!c Rengnold sprach : »Wir
bedörflPend sinn wol und versagend es üch mit.« Der ryß
beruoft einen hejd und sprach zuo im : »Dyiä rytter sind man- ao
lieh Iftt ; wann ich gloub, sy werdend redlich wider das essen
und trincken strytten, wenn sy das gehaben mögend. Sy
sagend, sy sigend des soldans rytter ; aber ich gloub, sy sigend
deren rytter , die innen zessen gebend. Ich gloub , sy er-
schlüegend vyl ee ein cappunnen oder ein hänneu dann ein a6
rytter, ee were dann etwann eineri der sich nüt weren könde.c
Und also Terspottettend sj Bengnolden nnd sine gsellen. Reng-
nold thet dergliehen, als ob er sy nüt versttlend, sunders
Dachet sich zuo dennen, die zinibjü ässend. Und er, Ollyfier
und Doon fiengend an essen und thettend ire bähn nüt ab, 30
sonders ässend und trunckend durch daz vyssier. Darumm
die beiden iren spottettend; aber sy littendtz als, unta das
BruDor zoo siner knechten einer sprach: er s5tt iren rossen
die zöum abzüchen und innen zessen geben; wann die roß
infleßtend die ürtten zallen, oder die hämisch müeßtend da 85
beliben. Rengnold iosset dem allem und lieü nüt vom essen ;
aber weder Ollyfier nach Doon mochtend nüt essen u£ ver^
dmfi. Der heid thet Doons pfert den zoumm ab, demnach
3*
36
OalanMn, Rnolkuideii gnot pfarfc, das im OUjfier brächt Und
do er dissen Bweyen iSssen geben bat, do kam er an Bayard,
das best pfert, daz iun aller wält was, das was Rengnolden,
und Magis, siu vetter, hat es im geben ; wann kein ander pfert
»het Inn mögen tragen, so gar gros und lang was er. Und
wie der heyd Termeint Bajarden den zonmm ab aethnottf do
tbet Bajard das mal nff nnd erwnst inn by den scbnltem mid
erschut iun drii oder fier mallen, darnach warfF er iun zun |
der erden also herttenklichen , das der heyd glich tod was.
10 Und Rengnold sprach : >Disser wyrt die erst ürtten betzallen.« |
Do Bnmor gsacb, wie Bayard sinnen knecht ertödt hat, do
sprach er ano Rengnold : »Ich hab nie kein so hofiertigs pfert I
gs&chen; es sott guot sin, ir roüessenden mir schäncken.«
Rengnold gab im kein antwurt, sunders fieng an essen vyl '
16 yester dann vor. Nebend inn kam ein heyd, der was erhüngert
wie ein woif, der fieng an sovast ässen, das Reng^nold des
grossen Tordmiß hat darnmm, daz er die spyß also zermorkt
Er namm ein blatten voll brüeyen gantz heyß und schut sy
utf den heyd und sprach zuo im , er sötte vom tysch gäu,
se wann er esse zeübermüettigklich. Und der heyd sprach zuo
im : »Ich gloub^ dn sigest ein narr, das dn mich u& dem mineo
verjagen wilt.« Rengnold leyfc sin hentschnoch an sin band
und sprach: »Ich will dir ertzeigen, ob du inn dem dinneo
sigest.« Und gab im damit ein so hertten streich inn sin
«sangsicht, das er inn tod uü' das ertrich schluog. Do käm-
mend die heyden nif Rengnolden nnd wettend inn ertöden.
Aber er zog sin gnot schwert Flamberga nfi und stalt sieh
zno wer. Ollyfier nnd Doon thettend im och also. Und er-
todtend vyl beiden.
M Wie der braoder Cleramunt und sine brüedern erlößt
wurdend und die heyden all ertödt.
Do der ryß Briiiinor die iill'rnor erhört, do gieng er an
das selbig end und hiei^ sinn volck hindersich gän, damit
nnd er innen wurd, wannen bar die nffimor komme. Yede^
n man stalt sich hindersich, und der ryß sprach sno Rengnold:
»Sag mir an: wannen bar knmpt disser ufruor, und warurnm
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87
hastu und dine gsellen mir min volck ertödt, des ich gaiitz
bekümmert binn?€ Eengnold sprach zuo im: »Du soltwüssen:
wie ich ob timsh was, do kämm ein pur, der satzt sich nebend
mich und fraß wie ein roß nff der allment, also daz ich zao
im sagt, er sött hinweg gän und mich ungeyrtt lässen. Das a
wott er nüt tbuon , snnders seyt vyl schältwortten zuo mir.
Und ich gab im ein streich uff den kopff, das er tod njder
gfiülen ist» Und die ander griffend mich an. Und do mine
zwe&n gsellen ersSchend, das sotU volck nff mir wirend, do
band sj mich entschüt, als fromm lüt ihnon sOUend. Dammm
sind diner dienern etwenn mengen tod beliben. Aber es ist
nüt grosser schad und verlurst, wann sj sottend nüt dann
inn die kochj.c Und diewil sj rettend, hat ilengnold sin
Schwert bfoß und blfittig inn der band; desglichen öch sine
swenn gsellen. Bronor sprach: »Tr heren, steckend Qwere^*
schwertter wider inn und verstand min meinung!« Sy stacktend
ire schwertter inn, und Brnnor sprach : »Ich erkenn wol, das
ir recht gestritten band. Aber ein andere sach mnoi ich üch
ssgen, und [bL 18] könnend ir mir nilt rächte antwnrt geben
nff min meinung, so wjrt das groß pfsrt, so mir min knecht lo
ertödt hat, mir beliben.« Der heid suocht nüt anders dann
orsach, wie er das guotz pfert Bayard überkommen möcht. Kr
hat wol recht, wann er were der hast berytten gsin inn aller
weit Do inn Bengnold Terstnond, do sprach er zuo imm: »Ich
bin aller dingen berejrtt dir antwnrt zegeben.t Der ryß sprach : »
>Ich fragen dich, ob ich nüt dysse kluß zerstören mög, diewyl
ich swen bruoderu hat, die wonttend inn dissem berg, und
aß ansechnng der brüedem wordend sy bed ertödt durch einen
lytter. Dammm sag ich, daz ich recht hab die brfledem
seertSden und alles das nemmen, so sy hand. Und nß disser m
tirsach bin ich uß Barbarria kommen , das ich die räch be-
gang.c Ilengnold gab im antwurt: »Wenn zwo gioggen inn
einem gloggenthum werend und man lutte nun die ein, so
kdod ich nüt nfireohtlicb nrteyllen, welche die besser were.
Desglichen din sag k9nd ich öoh nüt wol nrteyllen, wann dn w
redtst allein. Man niuoü alle teyl verhören , oder änderest
konde man nüt rächte urtel geben. Darumm heyß die brüedem
leiehen, so wyll ich sy verloren inn irer wyderred. Demnach
Digiti? p-ih^C ^ ( ^oqlc
38
wyll ich dir min meinnnDg sagen.« Der heyd eprach: »Da
sagst reebt.« Do wnrdend die brQedem beschickt, die battend
all strick an hälssen. Und als bald sy Ollyfier gsach, do thet
er innen die ab und sprach: »Von gott werd der verflüecht,
»der sy Üch an üwer hals gethän hab!< Und Brunnor sprach
zao den braodem: »Ir sind beschickt worden üwer Sachen
zeverantwnrtten vor diesem rytter, der dnnekt mich ein wysaer
und gerächter mann. Ich hab im gesagt die unhilligkeyt, die
ir rait niinnen bröedern gehandelt band. Nun gebend üwere
loantwurt!« Do sprach der bruoder Cleramunt zuo Jäengnold:
»Sytm&l und ir unser rechtgeber sind, so verstand unser klag!
Es ist w&r, das ich lange zyt inn dieser klnß gsin bin ond
etwann menger brnoder by mir dem almechtigen gott diennend
ta<^ und nacht gnuof^ armklichen inn dysser wüesty. Nun
15 wäreud dry ungemein ryüen da obnen uff dissem barg, die
wärend, als disser sagt, sine brüedern. Die thettend uns vjl
lydens an ; wann mit grossen schlingen wurffend sy gros stein
zuo uns inn söUicher gstalt, das sy uns all nnser gloggen
zerbrochen band und vil unser brüedern ertödt. Und mochteud
so weder wasser nach holtz gehaben ; wann wir dorfftend nüt
haru6 kommen dammm, das wir von den faltschen rysscn
gekestiget wnrdend. Aber durch die znoschickung des obeisten
gottes, der läßt durch sin götliehe gerechtigkeyt kein Abel
ungestraft, thet darzuo, das ein edler rytter, gräfF Ruolland
85 geheyssen (der ist des grossen keyser Karlys vetter und ist
inin vetter dch), inn diese klnß kam. Und do er den übe^
muot erkant, so die untrüwen rysen an uns begiengend, do
sieig er allein inn den berg und ertodt iren zwenn mit siner
manheyt und bekart den dritten durch sin Vernunft, der ward
80 von mir inn diseer kluü getouft Und sind hinweg gfaren
sy zwenn gegen der gegne nffgang der 8unnen.c Do ßengoold
den brnoder vemtnond, den er bekant sin vetter sin, und ve^
stnond, das Ruolland da för geritten was, do ersünfltzet im '
sin hertz, und sprach: »0 heyd, yetz hab ich bed gloggen ^
85 gbört döunen; darumm weyß ich, welche am basten töndt.
Ich hab ghört reden; aber din thuon lyt nunn uff luginneOf |
und dyser bruoder sagt die gantz warheyt. Darumm hat er i
recht und du unrecht. Und dan^it man dir es dester W
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30
eiizeige, so will ich mit dir strytien lyb an lyb, zefuoß oder
zeroß, welliches du am liepsten hast; so erkänt mann durch
disse gstalt, wellicher aller rechtest hab under öch beden.«
Der heyd sprach: »Ich wils thuon; aber wenn ich dich über-
winden mag, so mnos din to& min sin.c »Es ist billich,€ •
seyt Rengnold, »aber desglichen öch, mag ich dich überwinden,
so soltu und din volck wider hinweg züchen, das du den
brüedern kein beküramerniili wytter zuo fliegest.« Der heyd
was sinn wol zefriden. Und sassend von stund an uff ire
pfert; demnach ryttend sy Ton ein andren nnd sporttend ire^o
pfert mit sdllicher stercky, das das ertrich nnder inen zyttret.
Der heyd traf Rengnolden uff sin schilt, also dasjsin sper
zuo stucken sprutzt. Und Rengnold stiefä den heyd also, daz
er im schilt und hämisch durch stach und im das sper durch
den lyb gieng nnd ertzeigt sich an der andern sytten mer»
dann zweyer spangen wyt hin durch. Und fiel tod zuo der
erden, und sin sei fuorinn die hell mit sinnen zweyen brfiedem.
Und do die andren heyden iren heren tod gsachend, do kämmend
sy und grilfend Ollifier an. Der sprang uff sin pfert und
wartt sich wie ein frommer ry tter , den er was. Und Doon ao
entband die brQedern ; die thettend ire kappen ab und nammend
groß stein, die wurffend sy den heyden nach. Demnach sai
Doon uff sin pfert und trang uff die heyden wie ein wolf uff
schaff. Do Rengnold sin sper u& des ryssen körpell getzogen
hat, do kam er an die andren gantz wüettend. Die heyden t5
flachend vor im wie die wachtlen vor den sperwlen: etlich
spnragend zun venstern uß, die andren trungend zur thüren
uß. Und der bruoder Cleramunt verhuot sy , der was vast
mechtig, und mit einem knebell , der eines heyden gsin was,
rerlemh er inqen, wie sy f&r lüffend, ein sollicben sagen, das so
sy keine andren torften. Inn kurtzer stund stiessend syß uß
der Muß und ertodtend sy durch die wüeste flttchend. [bl. 19J
Und liessend sy da all tod liggen, das sy der wilden thieren
spjß wurdend. Und ryttend wider inn die klu£ und beschiussend
dsB tbär. Rengnold beruoft den bruoder Kleramnnt und sprach ss
zuo imm : »Lieber yatter, ich hab durch fiwere red verstanden,
ir sigend RuoUanden yetter, des ich gantz erfröwt sin wurde,
wenn es also were.« Do ertzalt im Cleramunt sine frund.
40
Do das Kengnold erhört,, do nmmfieng er inn und sprach zuo
im: »Wtlssend, das ich glich als wol als der gräf RuollHnd
üwer nacber frand bin ! Wann icb bin Rengnold , ein siin
üwers Vetters, des gräf AmoüS von Dordonna.€ Do inn Klera-
5 rnunt yerstnond, do ward er also fro, daz er ein lange wyll
was, das er nüt reden mocht. Und do er wyder reden niocbt,
do sprach er: >0 min gott, ich lohen und dancken dir, das
dir geliept bat, daz ich Hengnolden gsieli und den edlen
Ruollanden öcb gsächen hab, die ich nieramer mar vermeint
iozesächen.« Rengnold sprach zno im: »Dyß zwen sind öcli
üwer vettern: dieser hie ist der gräf Ollyfier, und der ander
Doon von Nantweyl.« Do der hrnoder Oleramunt Rengnolden
verstuond, do lüff er und nmmfieng sy bed und fuort grosse
fröud. Mann mag woil ermessen, waz fröud sy fuortten, an-
15 gsächen das sy i^o nach gefründt wärend und ein andren nie
gsächen hattend und inn so frömden landen wärend. Eines
tags, nach dem und sy fr&lich gsin wärend, do sprach Reng-
nold zno dem bmoder: *Mm lieber vetter, wir sind lang gnuog
hie gsinn. Darumra neniend wir urlob von üch , wann wir
ao müessend wider geu Paris. Wann icb sorg, wir mögend den
nüt finden, den wir snochend: das ist Ruolland.€ >Ir wer-
' dend,€ sagt der bmoder, »wenn ir ryttend inn die gegne uff-
gang der sannen inn ein etat, da der kQnig Oorador belegrefc
ist. Wann als er von binnen schied, do sagt er mir, er wett
2b dahinn rytten.« »Woll an, so wellend wir dabin rytten,«
sprach Rengnold. Damit nämmend sy nrlob von den bniedem,
der gab inen sinnen sagen. Damach sftssend sy nff ire pferfc
nnd machtend sich uS die str^ gegen uffgang der snnnen.
Wie Bengnold und sine zwenn gsellen ein tracken
M und ein löwen mit ein andren stritten fundend, und
wie der track von ßengaolden ertödt ward.
Eines abentz vast spätt, als Rengnold vor innen allen
reyt, do kämmend sy an ein änd , da was ein grosser grus-
sammer track, der streyt mit einem löwen. Do sy Rengnold
^ersach von dem manschiun, nnd erkant von ersten nät, daz
thierer w&rend, snnders dammm, daz der track für uß mrS^
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sprach Renguold zuo Ollyfier: »Ich gsich für under einer
stoden, es müessend lüt da sin. Land uns luogen , ob wir
disse naoht herberg finden möohtend!« Aber es was der track,
der warf so grofi fttrflammen, das das gants holte danron
glytzert. Do sy nach darziio kämmend, do fieng Bayard so- »
vast an schnarcbleii, daz Uengnold darab erschrack, und OUy-
fiers pfert schluog binden uf und Doons pferfc wott mit gwalt
wider hindersich. Die heran wärend gar erstannet, do sj dis
ongestümm thier erstehend und den l&wen. Der wartt sich
mit aller stercky, aber uß ursach des fürs, so der track gegen lo
im warf, hett er sich nüt lang mögen erweren. Do Rengnold
den stritt ersach, sprach er, er wett dem löwen hälöen. Aber
er thett vor hin sin gebet suo got, das im geliepte, dureh sin
f^ötliche gnad im die gnad ssegeben , daz er möeht diß f reys^
sam thier ertöden. Demnach stnond er ab Ton einem pfert u
uß forcht , das thier geschantte imiä. Darnach kämm er an
daz thier und gab im mit siunem guotten schwert Flaroberga
vasfc groß streich. Aber das schwert sprang uff, als ob er
uff ein amboß geschlagen het, so gar hert sdiöppen hat er.
Darab Rengnold ser erschrack. Er stach inn unden an buch, to
aber er scbuof nüt. Der low balff im, so vast er mocht. Der
track det iiengiiolden vyl lydens an mit dem ätten als mit dem
für, so im zumm hals gieng. Do Rengnold gsacb, das im
disser track sovyl müeg gab und im das fleisch nüt zerschinden
moeht, do sprach er : »Ich gloub, du sigest ein Sathanas und »
Düt ein thier.« Darumm er nachmallen gott anruoft. Dem-
nach nachet er sich dem tracken und gab im ein schlag inn
bali durch den willen gottes , also daz der kopif uif die ein
Bytten fiel und der cörpell uff die ander sy tten ; des er ser er-
frowt ward. Und der löw machet im vest , als hett er im so
wellen danck sagen. Do Rengnold wider uf Bajrard was, do
lacket der löw Bayarden die sehänckel und füeü. Ollyfier
und Doon [bL 20] wärend gefluchen, wann es was innen nüt
mäglich, daz sy ire to& beheben möchtend. Do sich Rengnold
alleinn imm holtz gsach und nachts, do ward er ser betrflept 86
and wuM nftt, waz er thuon sott, dann allein sich zuo gott
keren, und sprach: ^0 min got, der du durch din götliche
tagend mir die macht geben hast diü grussamm thier zeüber-
42
winden, das mir unmüglich was sseüberwinden än din hilf, des
ich dir grofi lob uod dAoek «igen. Wjttor bit ich dich« mir
die goad segeben , das ich mine swen gsellen wyder find«
mög.t Do Rengnold sin gebet gefchän hat, do doocht inn, der
6 low hett ino verstanden, und fieng an vor anhar zegän. Und
Rengnold rejt im nach. Und der low fuort in durch ein
ängen weg dähin, da Ollyfier nnd Doon w&rend. Die waraui
inn groesem imrren. OUyfier sprach: tNnn bin ich wol a^
bentESlHg, daz ich also den edlen heren ▼erltoen hab und
»0 im weder hilf nach trost geben hab. Ich will wider zuo im
und im häMen, ist er nüt tod, und ist er tod, so wil ich vyl
lieber aierben, dann daz ich inn n&t räche, mag ich den gn»-
eammen traeken finden. Aber ich sorg Rengnolden tjI ee
tod finden dann Kbendig.« Damm ay bed wnnderbarlieli
16 lejd fuortend. Und machtend sich ulf die sträß Rengnolden
zesuochen, dä sj inn gelassen hattend. Und darumm, daz ire
roß nflt wjderumm har weitend, Uessend sys by einem brunnen
nnd giengendf daz sy nüt wnßtend, wo hin ay aottend, dann
an mitten durch das holta, das sy weder strftß nach weg
hieltend.
Wie die dry heren ein ryssen fundend, nnd waramm
inn Keaguold zuo tod schluog.
Der gräf Rengnold ylt stetz dem löwen nach, der fuori
inn also recht, daz er von dem manschinn sine zwenn gsellen
S6 ersach. Des er gar fro ward ; aber er erschrack übel, do er
sy zno fuo6 gsach. Do OUifier den löwen gsach, do forcbt
er inn. Und Bengnold sprach zno im: »Min vetter, hab kein
forcht ab dem löwen ! Wüß, daz der groß track tod, nnd bab
den löwen erlößt, der ist mit mir kommen und hat mir den
M weg zeigt, das ich üch fanden hab. Er will nüt von mir;
ich gloub, er werde uns gnotte gselschaft halten. Aber sagend
mir: wo sind ir mit ttwem rossen hinkommen? Hand ir sy
verloren ?« Ollifier sagt zno im : »Es ist wftr, do dn mit dem
traeken strytten, das wir dir hälffen wottend, aber unsere roü
*
12 ich inn bs.
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woitend uüi gän, geb wie wir innen thettend, sunders truogend
ODS an mitten durch daz holte. Und damit und wir dir 8e>
hilf kemmend, hand wir sy bj einem brunen gelftssen , wann
sy stundend styll, daz sy trunckend, oder änderst bettend sy
uns nach wjtter treytt.« Rengnold sprach: >8o land uns ans
daz end, dä ir sy gelassen band !< Also snochtend syß so lang,
uita das bj& fundend, und ateend wider damf. Demnach
sprach Rengnold: »Ir, mine Tettem, ich wett, das wir uß
dissem holtz werend.« Ollyfier und Dooii sagtend: »Wir möch-
tendtz wol lyden ; doch länd uns im nammen gottes rytten lo
ond luogen, ob wir daruß kommen mögend U Also ryttend sy
dem löwen ateta nach, der gieng vor innen allen anhär and
seigt innen den weg. Und do sy ein wyll geritten w&rend,
do gsächend sy für Inn einem hüüly, inn dem wänet ein grosser
freyssammer ryß. Der nam, do er die roß erhört, ein grosse i6
Stangen und lüff sinem hüßly. Und der erst, der im be-
gegnet, das was der margr&f Ollyfier. Und ee Ollyfier ainen
gw&r ward, gab im der ryß ein semlichen streich mit sinner
Stangen an die brüst, das er inn ab sinem pfert zuo der erden
schluog. Dd Rengnold sin vetter Ollifieren zuo der erden 20
gsach fallen, do ward er über uIb ser bekümmert und sprach
800 dem ryssen: »0 du hflerrig und filta! Ee und der m&n sich
▼erbirgt, will ich dir ertaeigen, daz du wyder mich gethän
hast.t Und huob damit die hand uf mit demyssinnen hentscben
und gab im ein seralichen streich inn das angsicht, daz er im 2»
all aenn im mul zerschluog. >0,€ sprach der ryB, »ich ver-
leugnen minen gott AppoUony, wenn ich mich nüt an dir
lachet Und hnob damit sin staag uf, n£F Rengnolden auo
schlachen ; der kart Bayarden umm , do er den streich gsach
kommen, und der streich gieng inn das ertrich, das er lut »0
ertondt. Und het er Rengnolden trotten, so het er inn gar
zerklintst. Und der rj& tuckt den kopff mit dem streich,
und Rengnold, der was schnell, gab im ein andren streich
mit der fust, der was also, das der ryß tod zuo der erden fiel ;
des die heren vast fro wärend. |bl. 21 1 Darnach stuondend aü
sy ab iren pferden und giengend inn des ryssen hüfily. Dä
fanden sy ein kleines hirtzly, den der ryi an ein spyß ge-
steckt hat zuo brätten; des sy gantz erfr5wt wnrdend, wann
44
8^ hattend grossen bunger. Sy thettend iren pferden die zöum
ab und gäbend inen grafi sessen. Der marggräf Oilyfier bryett
den hirtsen, und Doon saoeht im httßly nmmharf ob er nach
eiwaz anders fände. Und raocbt so lang , nntz das er drfl
6 grosse brot fand und ein grossen kruog voll win. Sy liessend
den hirtzen kummerlich gnnog brätten. Öy zugend inn ab
dem spyß und ässend inn, wann sy hattend grossen hunger.
Do sy gessen nnd tnmcken battend, do leyfctend sy sieb suo
raowen nnd sohlieffend, nutz das es tag ward.
0 Wie Kengnold ein grossen grussam men wurmm er-
todt, damit und er eines kunigs tochter erlössen möcht,
und wie der inargräf Ollylier der selbigen tochter
hold und günstig ward, desglicb sy imm och.
Do der ta<i harfür brach, do sässend sy uff ire pfert und
6 machtend sich uff die strais. Und ryttend stefcz dem löwen
nacb« der gieng stetz vor Innen die sträß hin durch. Sy
ryttend nn^tt, sy fondend bnwig felder und land und fim-
dend hirtten, dardnrch sy marcktend, das sy nach by stekt
oder Schlösser wärend. Und inn dem, wie sy also ryttend, do
0 verstuondend sy ein groß und lutt gschrey von lütten und
gsäcbend vyl volck u& einem wald fluchen g^en den dry
heren, die scbräwend mit beller stimm : >0 wee, wee !c Der
hertzog Doon von Nantneyl stalt einen sno red, suo dem Sprach
er: »Min guotter fründ , sag mir an die ursach , warumm ir
6 also flüchend und ein so gros gschrey füerend !« Der heyd
sprach zuo im: »Ich wiis üch sagen. Es ist war, das nach
▼on hie dannen ^in grosser wurmm wänet by einer yast grossen
statt, der Terwfiest das gantz land, nnd der künig nnd die
innwanner der etat sind darsno genöttiget, das sy dem wurm
ü täglichen ein mentschen betzwungen zegeben sind. Und ist die
sach so wyt kommen, das im uff den hüttigen tag des küuig
Gor bans tochter geben wyrt. Die ist wunderbarliehen schon
und adellich nnd barmmbertzig ; darum m es ein grosser sehad
sin wirt, das ein so schöne tocbter inn s511icher gstalt sterben
5 und ir laben enden sol. Und die gemelt stat ist gar ent-
blötzt der lutten von wegen des wurmms.« »Sag mir,« sprach
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Bflngnold, »ob die statt nnwyt ron hianen sig.c Der heyd
sprach : >Ir werdend vor einer stund inn der gemelten stat
sin. Aber hüetten üch vor dem grussammen wurm , das er
üch kein achmach bewjsse ! Wann er ist überu^ ungeme^ : er
ist vyl grösser dann ein pfert nnd vyl schwerer dann ein ocbs; b
er hat die kl&wen nnd sine senn also scharpff und spytzig,
das kein yssen nach stachel ist, das er nAt damit durohstSeh
und bisse.« Do die beren den hevden verstuondend, do wnr-
dend sy zeratt inn die stat zerytten und die innwonner zer-
Idssen mit dem wurm. Also machtend sy sich uff die sträß lo
gegen der stat auo. Und do sy darinn kämmend, do entsaß
raengklicber den 15wen; aber er thet niemmen nüt, des sich
mengklicber verwundert darab. Sy kämend inn den pallast
für den künig Corbant und für sin tochter und grüetztend sy
vast adellichen. Do sy der künig Corbant gsach, do sprach er is
zao innen : »Ir edlen ryttem, sind mir [und] roinem gott Machmet
wilkommen, sind ir kommen min tochier entschütten vor dem
faltscben grussammen wurnim. Ich bit üch, das ir mir üwer
nammen sagen wellend, und uß wellichem land ir sigend.«
Rengnold sprach zuo im: »Her künig, wir sind uß des grossen 20
T&rcken land. Und ich heyß mit minem rächten nammen
Garnier vom löwen, und min der ein gsell heyßt Taulus, und
der ander heyüt Mabon. Und gloubend all dry an Machmet.
Und do wir vernommen band die groß not und gfär, darinn
ir und üwere stat sind von wegen des wurmms, sind wir bar ^
•
sno Üch kommen, und üch mit der hilf unsere gotz üiiachmets
sentledigen.c Do der künig Corbant den gräf Rengnold Ton
Mtuitabant verstuond , do sprach er zuo im: »Edler kriegor,
inöchtend ir so vyl zewiigen bringen, das ir den grussammen
wurmni ertöden uud ummbringen möchtend, so wefct ich üch 80
den halben teyll [bl. 22] mines küngkrichs geben und darzuo
min tochter zuo der ee, wenn ir iren begerend.c »Ich hoff,€
sprach Rengnold, »wir wellend üch entledigen mit der hilf
unsers gotz Machmetz.« Diewyl der künig und Rengnold mit
ein andren rettend, besach der marggraf Oilyher die junckfrow, 36 .
die was wnaderbarlichen schön« Deren ward er so gar hold,
das er zuo imm selbe sprach, er wett vyl ee sterben, stryttend
wyder den wurm, denn das im die so gar wunderbarlich schon
J
46
junckfrow nöt werden sott oder wurd. Und Rengnold sprach
ZUG dem könig Corbant: »Aber, her, ich bin nüt kommen ino
dlB land, küngkricher zegwOnnen nach ander gaott, deßglichen
öcb mtne 'gselleii, sDnders smd kommen üwer tochter zno lieb,
5 die so schon und adellich ist.c Rengnold gsach OUiefieren an,
der bat stetz sine ougeu utf' der junckfrowen, und erkantt wol,
das er Iren hold was. Darumm er zuo im sprach inn franizös-
sischer spr^h: ^011yfier, ich gsicb wol, das onser zwen äff
einem iäller essen werdend«€ OUyfier gab imm kein antwart
10 damf, snnders hat die ongen gegen der erden. Rengnold bXt
den künig Corbant, er sött im ein yssinnea hentschen machen
lässen, der mit starcken langen jasinnen spitzen were. Das
ließ der künig ihnon.
Wie der gräf itengnoid von Muntabant mit dem
u grussammen wurmm streytt, nnd wie sine zwenn
gsellen ubel verwandt vvurdend.
Do der yssinn hentschen gemacht was, do wapnetiend sieh
die dry heren nnd sftssend uff ire pfert nnd ryttend nß der
stat. Und der künig Corbant und alles volck inn der stat
90 gäbend inen das gleyt untz für der stat thär nik. Und der
künig Corbant sprach zuo dem graf Rengnold von Muntabant :
>Edler rytter, gedenckend Üwer föben zefristen! Wann ich
wett ee all min IShen läng inn der nnderthenigkeyt des wnrmmfi
beliben, dann das ich wett, das ein semlecher ritter, als ich
36 vermeinn , den ir sigend , umm sin manlicbs laben kommea
sött.« »Des hand kein sorg, her!« sprach der graf Bengnold
von Mnntahant, »wann ich bin der hofihnng, ee nnd es myttag
sin werde, werdend ir yon dem grnssammen wurmm erlöfit
nnd entlediget.« Die dry rytter machtend sich uflf die sträß,
80 und der low gieng stetz vor innen anhär den rechten weg au
das end, da der grussamm wurmm was und sich enthielt.
Und der künig Gorbant und alles volck machtend sich wider
in die stat nnd beschlussend daz thär wyder. Die dry heren
ryttend unwyt, der low stuond styll und wott nüt fürbaß gän,
21 Corbant] Corador hs.
47
wann er gsach den wurmm kommen gegen im, der schluog
sine zenn einen \xS den andren, wie ein muUyrellen thuot.
Do inn Rengnold Ton Mantabant nnd sine zwen vettern er-
suchend, do sassend sy ab iren rossen. Aber sy hattend nfit
wyl und zjt abzesitzen: der wurmm beyü Doon inn sin 6
schänckel und durchstach im den hämisch und das üejsch
untz uff das bein. Der wurmm was so yergyft, das Doon sin
schänckel dar von gantz entz&nt ward nnd im bran. £r schrej
mit Intter stimm: »Ach, edler marggiäf Ollyfier, komm mir
yllentz zehilf ! Wann mich dunckt , ich habe für inn minem lo
schänckel. € Und mit dissen wortten fiel er ab sinem pfert
zuo der erden, als were er tQ^. Der marggräf Ollifier nachet
sich dem gr&f Doon von Nantueil imm zehalfen ; aber do inn
der wurmm gsach gegen im kommen, do erwust er inn by
sinem hälm mit den zennen und truckt inn mit söllicher stercky, i6
er im damit den harnischt durchstach und ergreitf im
also das tieisch, das der marggräf Ollyfier zuo der erden fallen
müo&L Und im fallen erwost im der wnrmm die ein band,
und het er den yssinnen hentschen niit angehept, so der gräf
Rengnold von Muntabant hat ISssen machen , so hett er im 20
die band hinweg getragen. Und wie sich der wurmm tuckt,
Ollyfiers band zeverschlucken, do schrey im Rengnold zuo:
»Vetter Ollyfier, streck din armm, damit nnd inn die spytz
behebend !« Das thet der marggräf Ollifier, dammm er dardnrch
den wurmm inn underthenigkeyt und gwalt behuob. Do das 2»
Rengnold ersach, do zog er sin guot schwert Flamberga uß
und namß inn sine bed hend und gab dem wurmm ein sem-
lieben streich, das er im den kopff Yon sinem [bl. 23] corpell
adilnog. Und do der wnmun den schmertzen des todes be*
fand, do würgt er dem marggräf Ollyfier sin armm so starck, «0
das es im unmüglich was den an sich zuo züchen , sunders
entpfand semlicben grossen scbmertzen, das er nüt reden mocht
Qod lag am herd, glich als ob er tod were. Do das der gr&f
Rengnold gsach, do thet er dem wurmm das mnl n& mit
«ioem Schwert nnd brächt sovil zewägen , das er im den arm »
^jder ledig macht. Aber er lag uüt desterniinder , als ob
er tod were. Diewyl ward die sach umm den gräf Doon von
48
Nantueil nmra sovil guot, das er wyder uf stiiond ; des der gräf
Rengnold vonn Muntabanfc vast fro ward. Aber der margräf
Oliyfier lag nach stets uff der erden, das er weder hend naeh
fUes nüt roddet. Do die heyden gsächend, das der grassainm
6 wurmtn tod was, do kämmend sj nß der stat nnd fuortend
vast groü fröud unini des grussammen wnrmß tod. Desglichen
kämm öcb ulä der stat der kunig Cor baut mit grosser gsel-
scbaiit, do er gsach, daz der grinsamm wnrmm tod was, des
er gros fröud fnort; aber er gsach den gräf Doon von Nan-
10 tueil sorgklichen wund vor imm stän , nnd uff der andren
sytten gsach er den marggräf Ollyfier uff der erden ligen wie
ein todter mann , des er ser bekümmert was. Er gsach den
grüf Eengnolden und den graf Doon gantz bekanimert und
betrüept, wann sy Termeinttend , der marggräf Ollyfier wen
16 tod. Darumm er so übel erschrack, das er nüt wüßt, was er
thuon nach sagen sott. Nüt desterminder gieng er und unim-
fieng den gräf Kengnoid und den gräf Doon und sprach zuo
inen: »Ir edel ryttem, wie wirt es mir müglich sin üch ze-
▼ergalten die grossen guothet, die ir mir und all dyssem land ^
so bewyssen hand , das än üch inn sorgen zererlieren was, das |
band ir erlöüt uih aller arbeyt und kestigung mit üwer grossen
arbeyt. Darumm gib ich uch umm alle vergeltnulä dyß küngk-
ricb und die krön, die min ist; wann ir hand es woi 7er-
diennet. Aber ich wird stetz inn grossem klagen nnd trnren
S5sinn, wenn disser rytter tod ist.c Der gräf Elengnold von
Muntabant sprach zuo dem kilnig Corbant: »Edler kunig,
das klagen und truren hilft nüt, wann aller weit leyd niöcht
im das laben nüt wider geben. c Inn dem, als Hengnold vou
Muntabant mit dem künig Corbant redt, kam der marggrif
soOUjfier wider ein 'wenig zuo im selbs. Und wie er sich
strackt, gehuob er sich übel und fieng all gmachest au reden.
Des der grät Rengnold von iMuntabant und der graf Doon
von Nantueil got loptend; wann sy hattend do die boffnung,
er wurde nät sterben , desglichen der kunig Corbant und all
sosin ?olck öch.
1 das] dz das hs.
ijiyui^uü Ly Google
49
Wie der marggraf Ollyfier und die junckfrovv Foris-
senna, des kunig Gorbantz tochter, ir liebe ein
andren erroffnettend.
Demnach gebot der kÜDig Corbant sinem volck, das sy
den warm inn die etat trOegend und den kopfiP sampt dem
cörpell an das lürnonimest eiul iim der stat uff ein steiny sul
stellen iiessend, damit und iuu yederman gsächen möchteud.
Und demnach nam er den gräf Kengnold von Muntabanis
und den gr&f Doon von Nantaeil und faort sy inn die stat
uiit grossen frönden. Und die burger nämmend den marggräi
OlliHer und truogend inn inn pallast zuuini aller senftmüet-
tigesteu, so sy kondend, und leyttend inn an ein vast ächöns
bett inn einer Schönnen kammer. Demnach wurdend die 10
besten artzet inn allem land* beschickt inn zartzuen and r&tt
an zethnon, und 5ch den gräf Doon von Nantueil. Der künig
Corbant lieü ein grosse hoche marwelisteine sul machen utt
dem fürnein niesten platz inn der stat; uff die lieü er der dry
heren gstalt schniden und setzen und mit guldiner gschrifi't
uff zeichnen , wie inn deren zyt dry heren kommen wärend
inn die stat, und mit iren rechten nammen (wann sy öffnet-
tend sich im, als ir hören werden), die bettend durch ir grosü
niauheytten den grussammen ungestümmen wurm ertöJt, der
das gantz küngkrich und land zerstört und verwüest bat und
alles zerrey£ und fraß, so er an kommen mocht. Do die hereft
in pallast kämmend, do kam die [bl. 24] junckfrow, des kunig
Corbantz tochter, die da hieß Forrysisenna, und knüwet uff
ire knuw für die dry heren nyder und sprach zuo inen : »Ir
edlen ryttern, der manheyt und rytterscbafft die obersten, ich 26
dancken üch der grossen müeg und arbeyt, die üch geliept
bat zehaben von minetwegen, durch die ir mich und alle die
inn dyssem küngkrich erlößt band vor dem tod und pyni-
gong. Darumm dancken ich üch zumm höchsten und ergib
mich gentzlichen an ücb.c Der gräf Rengnold von Munta- so
bant^ nam die junckfrow by der band und huob ay uff und
Bpmch zuo ir: »Edle junckfrow, ir sind sinn woll wertt, das
man vyl von üwertwegen tbüege; wann es ist mit guottem
Morgant der zieae. 4
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willen und gern beschechen«. Die bereu belibend ein laoge
zjt an des künig Corbantz häf, waritend, untz das der marg-
gr&f Ollyfier siner wunden genesse. Aber er moeht nüt ge-
nessen, uß nrsaeh, das er der junekfrow Foryssenna so gar
& hold was, das er weder tag nach nucht ruowen luoclit, nach
weder eäseu nach trincken. Darab die arUet inn grossen
äugsten wären und ser erschreckend; wann sj wnfitend nüt
von der kranckheyt, die er inn sinem bertzen bat Nun- be-
gab es sich eines tags, das die junckfrow Foryssenna den
10 Qiarggräf Ollyfier kam besächen inn sin kaminer, und glück
wott es haben , das sy sich allein by ein andren fundend.
Und durch des marggräf Oliyfiers red erkaut die junckfrow
die liebe, so er gegen iren hat. Darumm ward sy im nüt
minder hold, dann er iren was. Und do der marggräf Olly-
iB fier marckt und erkant, das sy inn och lieb hat, do ward er
wunderbarlichen erfröwt. Und sy fuortend ir liebe lange zyt
mit ein andren, das sy nieaimand gwär nacli inen ward ; wann
diewyl der marggräf Ollyfier kranck was, kämm in die junck-
frow Foryssenna altag besächen, und sagtend und erroffnet-
so tend ein andren ir liebe und wurdend niemmer mer müed
und vertriissig by ein andren zesinn. Do der marggräf Olly-
fier und der gräi' Doon wol genessen wärend, do beruoft sy
ßengpiold und sprach zuo inen: »Ir, mine heren, ir wttssend,
das wir unser land, fründ und vettern Verlässen hand, unsern
» f^mmen vetter Ruollanden zuo suocben. Darumm dunckt |
mich, das es zjt sig von hinnen zescheyden. Und mich i
dunckt guot, wir sollend unsere nammeu deui kunig Oorbant
sagen, damit und er w&ß, wemm er guotz schuldig sig der
diensten, so wir im bewyssen hand. Desglichen will ich ver*
80 suocben, ob er sich zuo krystenlichem glonben bekeren well;
wann luöchtend wir sovyl zewägen bringen, das er und all
sin volck und underthännen Krysten wurdend, so bettend wir
mer geschaffen, dann hetteud wir all würmm, so Inn aller
weit sind, ertödtc Disse meinung g&l dem marggräf Olly-
ssfier und Doon von Nantueil wol. Der kÜnig Corbant liefi
thurnieren und stächen und alle kurtzwyl triben und machen
den dryen heren zelieb und zuo ereu , damit und sy willig
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Ton im scheiden mSehiend. Aber der marggräf Olljfier gsach
kein karfczwil, die im so wol gfiel als die edel Foryäseniia.
Wie der kiinig Corbant und all sine untherthannen
den wären krysteuliclien gloubeu an nammend.
Eines tags beruofft Renguold den kunig und nam inn »
an ein ortt und spracli zuo iin: »Edler k&nig, wir sind uch
vil gnofcz schuldig von wegen der grossen eren und fränfc-
sehafflb, so ir uns bewyssen hand. Es wirt niemmer sin, das
wir nüt an üch und an üwer guothet gedeiickend. Und damit
und ir dester hüls wüssind, wemm ir sovjl eren und guothet »o
getbän habend, so wüssend, das ich Rengnold von Muntabant
bin, und dysser ist der marggräf Ollyfier von Gennow, und
der ander ist der edel gräf Doon von Nantueyl. Wir ryttend
also heimlichen inn der weit ummhar und suochend den gȊf
Ruollauden , der ist ab des niechtigen kpyser Karly.s , sines ȧ
vettern, hälf gescheiden. [bl. 2.j] Und wyr wüssend nüt, wo
wir inn suochen sond, dann das uns ein bruoder oder kiu^ner,
unser vettern einer, gesagt bat, er sig für inn gerytten [und]
inn die gegne g^ gen nfigaiig der sunnen gerytten, und das er
ein grossen ryssen mit im füer , den hah vv durch sin ver- 20
nünft und geschickligkoyt zuo unserem krystenlichem glouben
bekert. 0, her künig Corbant, das der oberst got wett, das
ir ouch also thettend, als der ryß geijiän hat ! So wurd ich
sinn erfrdwt ; wann alle die, so Machmet und die andren falt-
schen götter anbättend, die hand kein macht nach krafft, sind 26
gewößlicb all utf dem weü^ der ewigen verdaiupuus. Daruram,
her künig, rätten ich üch by guotten trüwen, das ir iren falt-
schen verflüecbten glouben verlässend und die groß sorg er-
messind, inn deren ir und die üwern byßhar und so lange
zyt geweüt sind, und gloubcnd an unsern got, der ist wärer 3o
schöpffer des hiraeJs und der erden und aller dingen , der
hat unsere mentscheyt an sich genommen und tod und mart-
ter gelytten hat, die zeerlössen und entledigen, so an inn
glouben wurdend^ und die zeverdampnen, die nüt an inn glou-
ben wurdend; wann er ist almechtig. Und vermeinend ir, ss
4»
52
das ich nach mine gsellen äa sin hylf heitend mögen dissen
grossen und grnssamiiien T\'urnim überwinden, den alle die
eines mechtigeu küiigkrichs und landes gfurfc und entsessen
hand und nut band törfi'en angryli'en? Aber darumm, das
nnser gotfc gantz güettig und barmhertzig ist, hatfc er Ter-
hangt durch sin götliche znoschickung, das wir hie für ge-
rytten und bar kommen sind, das land den grossen sor-
gen und Jammer zuo erlossen, darinn es so lange zyt geweßt
ist. Und ir sond wüssen, her künig, das disser wurmm von
10 dem obersten här inn dyü küngkrich geschickt worden ist Ach
zesträffen dammm, das ir and die Üwern so lange zit die falt-
schen nnd betrogenlicben abgötter angebetten nnd geeeredi
hand. Darumm , wend ir die ewig fiöud überkonunen , so
verlässend Machmet, Appollony und Talwygant und all ander
ifi faltsch götter, die ir anbettend und untz har angebätten hand,
und kerend üch zuo dem wären gerechten und obersten got
nnd sagen im grossen danck umm die grossen gnotbet, die er
üch und den üwern bewyssen hat und allen dennen inn üwe-
rem küngkrich. Wenn ir wol ermessend die zyt, inn deren
20 wir har kommen sind , das was inn der stund , do uwere
schdne tochter sterben und ummkommen sott, ir werdend
finden, das es durch götliche Ordnung und znoschickung be-
schechen ist. Darumm rätten ich üch , das ir üch zuo dein
obersten almechtigen gott kerend, der mag üch seliig machea
16 oder yerdampnen , und bittend inn , das er üch gnedig ond
barmherzig sig, Ach und allen fiwern underthannen.« Do der
heydisch künig wol gehört und verstanden hat das, so der
gräf Rengnold von Muntabant mit im geredt hat, do bodacht
er sich ein wenig, das er im kein antwurt gab daruf; wann
so die sach was im schwer, schnell daruf antwurt zegeben. Aber
ye doch zeletst durch götliche inngiessung und mit silnfiPfczen
sprach zuo dem gräf Kengnold von Muntabant: »Edler rytter,
syt das ir der gräf Kengnold von Muntabant sind, deßglichen
inn aller weit nüt ist, der ander der marggraf Ollyher und
ssdysser der gräf Doon von Nantueil, die so manlich rytter
sind, so bekenn ich und vergich, das ir hie har kommen und
3 gftlrt] vergl. anm.
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geschickt worden siDd durch üwem gnedigen und gaettigen
got und niit von Machemet, Appollony, nach Ton Talwygant.
Ünd damit das mir Uwer güettiger got mine aünd und übel-
thet vertziche und mir gebe am end miner tagen die ewig
fröud und selligkeit , bin ich binfur des willens , den närri- 6
sehen und betruglichen glouben zcTerlteen, inn dem ich hie*
vor geweßt bin, und will ein Krysten werden und mich touffen
l&ssen und will den chrjstenlichen glouben annemen. Dar-
zuo will ich sovil verschaffen, das inn all mine nnderthannen
annemnien werdend. 0 edler gräf Rengnold von Muntabant, w
dich benüegt nüt die wurmm zetöden, ryssen, Türcken und
beiden umm zebringen, sunders bekarttest durch diu berQef*
fen und bredigen die heydischen försten und kfinig, desglichen
ander unglöubig ; darumni bistu grosses lobeß wirdig under
allen fürsten inn der weit.« Der künig Corbant hieß sin «
tochter, die junckfrow Foryssenna, reichen und beschicken die
obersten sines kiingkrichs« Also kämmend iren sovii, das der
sal des pallastz voll ward. Demnach [satzt] sich der kilnig
uff ein hochen stiiol und ertzalt einem volck all sin meinung,
und wie er Machnietz glouben Verlässen wett, den er so lang ao
gehalten hett, der were faltsch und höik und vollen Terftie-
mng tmd trug, und wett [bl. 26J der Eristen glouben an-
nemmen, der were guot unnd heillig. Also ward das Tolck
durch den wyllen gottes des wyllig, so der künig wott. Dar-
wmm wurdend darnach in kurtzen ta<j;en der künig und sin 25
tochter und alle die in der slat getoufft, deßglichen alle die,
80 inn einem land wärend. Die dry heren wärend vast fro,
do sy alles volck kristen gsächen, und fuorttend grosse fr5ud
und loptend got darumm, das er sy erlüeht hat, einen heiigen
glouben an zeneramen. Ollyfier was gantz frölich in der ^
lyebe und äeng vil kurtzwyl an, siner juuckfrowen zelieb.
Sy hattend ein andren so lieb, das eynß nüt on das ander sin
mocht. Wenn Rengnold yom hinscheiden sagt, so &nd Olly-
fier allwegen etwaz entschuldigung , oder er wer nach nfit
wol genessen, oder gehuob sich einer andren kranckheyfc. Es ^
ist ein groß ding umm die lyebe, die hat vyl macht, als dann
an Oiiffier wol erschein^ den hundert man nttt bettend mögen
beben, weder liebe der friinden nach mäg hattend in mögen
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beheben, und ein einige tochter behuob iuu iu frömbden lau-
deo . Und was wyllig die hochen manhey tten zeverlässen, die
er zethaon in der weit gewon was, nun das er by einer jcmck-
frowen were. Nun wend wyr die dry h'eren guot gschir m»-
ß eben lassen mit den nüwen Kryöten und wend von gräf Ruol-
landen sagen.
Wie KuoUaud den stryt wyder Merydianna verseyt,
und wie ir vatter Rengnold beschickt mit im ze-
strytten, und wie des küiiig (Jorbantz tochter zetod
" fiel von Olliffiers wegen.
Eines tags ged&cht Meridianna an irs brnoders tod; do
scbickt sy ein herold in des künig Maffredons lager Ruol-
laiiden sagen, sy wett mit im stryten üb an üb, irs bruo-
ders tod rächen. Do Kuoliand den herold Terdtuond , do
16 Sprach er , er were uüt so ein nüt sollender rytter, daz er
wider ein jnnckfrowly strytten weit. »Und sag iren, daz tj
sich annemmme zespinnen und nÜt zestritten wyder die fa-
renden ritter!« Do der herold RuoUanden verstanden hat,
do kart er wyder in die stat und ertzalt Meridianna daz, so
so im Kuoliand zeantwurt geben hat. Darab sy schier toub
ward und sprach: »0 min got Talwygant, schick mir des
tod, ^yt ich also nienert bin von dyssem pürischen r3rtter ge-
achtet werden muoß, der min bruoder Leonet ertödt hat, den
ich so lieb hat, des tod ich rächen wot, und er wyl nüt mit
ssmir strytten. Es feit wennig, daz ich nüt doub wird.« la
dyssen tagen kam ein rytter in die stat, der brächt mere von
dem gräff Rengnolden von Muntabant, der so niechtig was,
daz er den wurm ertödt hat, der das gantz land verwuost;
und der gemelt rytter were an des krinif:r Korbans hat' uml
so hieü (jernyer vom löwen. So bald Meridiana den rytter ver-
stuond , do nam sy einen botten und scbickt den zu künig
Corbant, der was irer fründ, in hatten, das er iren den
mechtigen rytter schicken wet, der an sinem häf were, der
den wurm ertödt het. Der bot reyt so redlich , das er an
8ft künig Corbantz häf kam. Und kam für iu und gruotzt in voa
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dem küuig Corador und siner tocbter Merjdiauna und seyt
im, wie der kunig Maifredon mit einem grossen zAg die stat
belegrefc [bl. 27] hat, and het ein rytter in ainer gselschaft,
der bet Leonet ertödt, nnd het ein grossen ryssen, und die
zwen tlieltend deiinon in der stat vjl lydeiis an; darumm in
der künig Corador und sin tochter bettind, das er innen den
rjtter schickte, der an sinem häf were, der den wurm ertodt
het. Oo Korbant den hotten veratanden hat, do sprach er
zao Rengnold: »Ich bit üch, daz fich und fiwere gssellen ge-
Hebe den künig Corador zentscbütten; der ist alt und ein
frommer man und ist min fründ. Und hat nun ein tocbter,
die ist so mechtig, daz kein rytter sy uü dem sattel feilen
mag, geh wje mechtig er sig, und sj iat der schönsten toch-
tem einy in der weit. Dnd es darf daruf at&n, wenn Maffre-
don von üch überwunden wirt, daz Corador und sin tochter,
darzuo alles land Kristen werdeud, wie wir «^otliän band. Und
ich sicheren üch, das Maffredon kein ursacb nach recht hat
den künig Korador zebekriegen; wann wiißte ich, das Kora-
dor nnnrecht het, wett ich fich tallig hatten dahin zerytten.
Darumm bit ich fich, das ir zuo im ryttend«. Do Rengnold
den künig Corbant verstuond, do verdächt er sich ein wenig
und besint sich, daz im der apt gsagt bat, Ruolland were in
daz selbig hnd gfaren. Darumm er Eorbant verhieß dahin
zerjtten, nnd wett Maffredon ertzeigen, daz er nnnrecht thSa
het, das er kommen wer den künig Korador belegren. »Da-
rumm enbüttend Corador, wir wellend vast bald by im sin!c
Also daucket er Rengnolden gar vast siues guotten willens
nnd seit dem botten, daz er wyder zuo sinem beren kartte
nnd im seyie, er wurde die heren vast bald haben, so er be-
gertte. Der bot kam wyder zuo Corador und zuo frow Me-
ridianna und seyt innen die mere , so der künig Corbant, ir
fründ, innen enbot, das was, das der manlich rytter, der den
warmm ertödt hat, und sine gsellen vast bald by innen sin
wurden. Bengnold und sine gsellen nammend nrlob von. künig
Corbant, im danck sagend siner guothetten. Und hegäbend
sich vast in sinen dienst: ob im etwas begegnette, so solte
er sy beschicken , so wettend sy all andere geschafft lassen
und im zehilf kommen. Der küuig Corbant dancket innen
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vasi und sprach, er und all sin künigrich werind in irem
willen. Olliffier nam urlob von der Schönnen Forissenna. Und ir
sond wüssen, das es n(lt an groi sfinfflzen nnd klagen be-
schach. Do sj hinweg fuoren, gieng Forissenna in ein ho-
6 cheu thurn im pallast , das sy iren fründ Olliffiereii dester
langer gsächen mocbt. Und do sy inn nüt mer gsächen
moeht, do fiel sy zetod hinab ab dem thom« Do es Corbani
Yernam, fuort er ein wunderbarlicb gros leyd. Und gieng
da hin, da siner tochter lichnani lag, und do er sy tod gsach,
10 het man in nüt gehept , so het er sich selbs ertüdt. Und
sprach: >0 glück, wie bistu so faltsch und untruw! Du bast
mir all min guot und hoffnung genommen. Ach, wie was
ich so fro, do ich wüßt, daz min tochter vom tod erlößt was,
zuo dem sy verrurteilt was dem wurm ! Aber die fröud hat
16 mir unlang gewert. 0 liebe, du gibst wol umm ein fröud tus-
send leyd, die wyl du miuer einnigen tochter tod ursach bist.
Ach, ich bin alt und on kind. 0 faltsche wält, du ertzeigsfc
mir wo], das der wol thorachtig ist, der dir yertrfiwetlc Kor^
bant ließ ein schön grab machen nach krystenlichem sytten,
20 in das ließ er sin tochter leggen. Und ließ daruf schriben,
wie sin tochter vom tod erlößt worden was von drj fröumb-
den ryttern, und Ton der grossen liebe, so sy g^en dem einen
hat, were sy zetod gfallen. Nun l&ssend ims den kÜnig Gor-
bant sin leyd füeren und länd uns wyder von den heren sagen,
die gegen des künig Mafi[redons leger rytten den küuig Co-
rador entschutten.
Wie ßengnold und sine zwen gselleu iren vetter
Magis in eines alten mans gstalt fanden.
[hl. 28] Die dry heren rittend so vast, als innen müg-
80 lieh was, als sy dem künig Corbant verheyssen hatteud. Olif-
fier reit und dächt an sin junckfrow Forissenna; der wasfc
nüt, daz sy tod wfts. Eines tags , als sy an mitten in einem
holtz wärend, das was mer dann fier tagreyß lang, do fan-
den sy an irem weg ein man, der duocht sy so alt, das er
w kum einem mentschen glich sacb, so gar gh&r nnd grumpffen
was er, und duocht sy, er mochte sich nÜt enthän. Do in
67
Rengnold gsach« do nachet er sich zno im. Und do er nach
luo im kam, duocht er in nach nngeschaffner den vor. Der
alt sprach zuo im: »Ich bit dich, ritter, durch den, an den
du gloupst , daz du mich ein wenig uff din pfert sitzen las-
sest, byii das wyr dyssem wald kommen; wann ich mag 6
sost nüt hinuß kommen, c Rengnold bat erbermd über den alten
man nnd sa£ ab Bayard und hielt in by dem zügel, untz das
der alt man damf was. Und Doon saß ab nnd half im uf;
wann in duocht, er het nut on hilf mögen uf syfczeii. Aber
do er daruf was, uam er den zoum, und duocht nüt, das er lo
kranck wer, sunders \je& Bayarden louffen, wie Rengnold, und
fieng an durch daz holtz rennen. Des die heren ser erschrä-
cken. Rengnold sprach: »Nun bin ich wol betrogen, daz ich
min guot pfert Bayard dyssem alten geben hab. Ich besorg,
er werd uns gnuog zi'schafi'en ^eben.« Ollifier sprach zuo im: iß
»Sitz uff Galantin und ryt im nachic Rengnold was sinn
wyllig und saß daruf und rant dem alten man nach , sovast
er mocht. Aber Galantin niocht Bayard nüt eryllen, und
was gar im scbweis, wann er truog ein grosse burdy. Kein
ro^ mocht sich zuo Bayard verglichen mit stercke nach mit 20
louffen. Rengnold reit im nach und schrey, so vast er mocht,
aber es was als nmmsust; wann der alt man was schon wyt,
und het er nüt styl ghept , Rengnold het in nienimer erylt.
Wann do er gnuog geränt hat, huob er styl. Und do Reng-
nold by iui was, sprach er zuo im: »0 du faltscher alter,**
du gibst mir bö£ umm guotz.c Und der alt sprach zno im:
»0 Mischer mörder, was wyt thnon?c Also bekant Beng«
nold, daz es sin yetter Magis was. Des er yast fro was und
sprach zuo im : >Min vetter, ich verwundern mich gar, das ich
dich in disseu frömLden landen fanden hab«. Magis sprach :3o
»Ich sichern dich, min yetter, das es nüt on ursach ist« In
dem kämmend Oliffier und Doon, die sassend bed uff Doons
mfi. Und do sy Magis kanttend, wurdend sy vast fro. Ollif-
fier sprach zuo im: »Du hast uns ursach geben, daz wir büß
uff dich tächt band.« »Ir, mine fründ«, sprach Magis, »ich**
bin Dut on ursach kommen. £s sind yetz fier tag, daz ich
Ton Paris schied und reyt gen Muntabant und besach mine
bfiecber, also das ich wüßt, das ir in einem yast sorgklichen
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land w&rend nncl daz ir bylf und trost nottarfftig wSrend;
darumm bin ich zuo üch kommen. Wann ir mögend iu fier
tagen nüt u£ dyssem wald kommeo. Darumm hab ich üch
eines krutz brächt: die wyl ir sin in dem mnnd band, we^
6 dend ir weder banger naob tarsi baben ^ nacb üwere roß
9cb.€ Die beren nftmmend sin und leittend sin inn ir mnnd.
Do vergieng innen glich allen turst und hunger, so sy hat-
tend. Und also, wie sy mit ein andren rettend, do erschein
gechlingen ein groß wy& pfert vor innen , des sj sich all
10 [bL 29] Terwnnderttend. Und Magis sprach zno Rengnold:
iMin yetter, nim Bayard wider, wann ich bin mit einem and-
ren versechen. RuoUünden halb werdend ir raere von im
vernemmen in küuig Maüredons legere. Magis saß uü sin wy&
pfert und nam nrlob von den beren und reit so scbnel, das
18 er in dry tagen zno Muntabant was. Und die drj beren fuo-
rend uff die str&s dem löwen nacb, der zeiget innen den weg.
Und sechs tag, nach dem und Magis von innen geritten was,
kämmend sy ein kleinen berg; do ersachend sy ein grosse
stat und umm die ?yl zellen and hütten. Daz was des kaaig
so Maffredons leger, der rast sieb ein starm zegeben.
Wie Kengnold und sine gsellen an des kunig Corar
dors h^f kämmend, nnd wie Rengnold und ßuolland
mit ein andren strytten.
25 Die dry heren kämmend an daz thär der stat. Der port-
ner fraget sy, wer sy werind. Doon sprach: »Wir sind fa-
rend ritter, bar gescbickt durch den künig Corbantc, Do in
der portner verstnond, tbet er inen ylientz nf, und sy ryi-
tend bin in. Und der löw gieng stetz yor anben ; den forch-
30 tend die lüt und fluchend in die hüsser. Die mere wurden
bald inn pallast brächt, die dry ritter ab des küuig Corbantz
bäf werind in die stät kommen. Des der künig Corador vast
fro was and rast sieb sy zentpfscben. Sin tocbter Meridianna
leit ire aller schönsten röck an und ließ ir jnnckfrowen zie-
86 ren zum besten und kam in sal. Die heren sassend ab iren
pferden, do sy im häf wäreud, und giengend die stägen uf.
Der küuig Corador warttet iren oben an der stägen, der em-
59
pfieng sj mit grossen fröuden. Sin tocbter was by im, die
schein filr all ander ui», als die sann filr die sternnen. Do
Bengnold sy ersach, sprach er zno Ollifier: »loh hab nie so
schön ne creaturen g^chen.c Ollifier antwurt im : »Ich ver^
mein, das am himel kein so sclionner nach so lutter sternnen 6
sig, dann wenn sy nebend innen siüende, sy wurde innen den
schin nemmen.c Rengnold sprach zno im: »Hüefc, das daz
nüw för das erst nut erlösche! Ich fürcht, disser jnnckfrowen
schöne werd dir die liebe nemmen, so du zno Forissenoa
hattest.« »0«, sprach OilifHer, »wenn ich tussend jär läpte, lo
so müefäfce mir Forissenna lyebe niemer mer uiä dem sinn«.
Dyä alles seyttend sy in frantzösischer zongen. Der k&nig
faort sy in den sal nnd hiefi sy wilkomm sin und ordnet, das
iren rossen wol gewarttet wurd. Bald darnach ward der ym-
hiß bereit. Der künig hieß sy zuo im sytzen und sin toch- i6
ter nebend innen. Sy wurdend wol gespiJät mit mengerley
spis nach heidischem sitten; wann der künig und sin iochter
fliBsend sich innen guot gschir zemachen. Nach dem ymbiß
nam der künig Korador Rengnolden und sine gsellen an ein
ort und sprach zuo innen: »Ir, mine heren, es ist wär, daz 25
der ruom üwer manheit bekant ist inn aller dysser gegne.
Nan ist es wär, das der k&uig MafiPredon minelr tochter so
gar hold ist, und darumm, das ich im die Terseit hab, hat er
mich belegret. Und min tochter müela im werden wider minen
willen, dar zuo daz r^antz künigrich. Und er hat mir yetz 1»
mines volcks vi! ertödt. Und ist angferd ein frömbder ryt-
ter zno im kommen, der ist vast mechtig ; wann er hat mir
min sun ertödt, der so manlich was. Wann ee disser rytter
kam , hat [bl. 30] Maffredon kein man in sinem züg , der
min sun törffte bestän ; aber syt er kommen ist, so ist mines 30
Tolcks keiner, der sinen beitten iörfit^ mit stritten. Und disser
rytter bat in einer gselschaft ein wunderbarlichen rissen, der
treyt ein grossen gloggenkallen, mit dem schlecht er mir all
min volck zerumpff. Und er hat iren sovil ertÖdt, daz in
min volck entsitzt, also das sy nüt mer uik der stat törffend so
kommen. Darumm, mine heren, möchtend ir sovil zewegen
bringen, daz ir diesen ritter und sin ryssen überwinden möch-
tend, so schweren ich üch by allen minen göitern, daz ir kein
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i
so gros ding cut höuschen könnend, das es üch nüt werde von
mir oder min toohter, ob sj einer under üch haben wetk
Dann wenn dis swen überwunden werind, so wurdend die üb-
rigen lychilieh überwunden. c Des künig Coradors iocbier
ß was gegen wirttig, die was so schön, das OUiffier sine ougen
uüt ab iren thuou kond , und was so gar vertzuckt , das er
nüt wüßt, wo er. was, und verkarfc zum dickern mäl die farw.
Das ersacb Rengnold wol. Nun ist w&r, das der künig Maff-
redon ein specher an des künig Coradors häf hat ; der schied
io von häf, do er die dry ritter gsächen bat, und gieng in Maff-
redons zeli und gruotzt in. Der künig sprach zuo im : >Aiiü
fründ, waz ist nüws an Coradors häf ? Hastu sin tochter g»r
chen, die ich so lyeb hab?c Der specher sprach zuo im:
»Her, ich hab die junckfrow wol gesächen. Die denck nüt
16 vyl au üwer liebe; wann sy und ir vatter sind gar erfröwt,
wann uff den huttigen tag sind dry frömbd ritter kommen,
die sind lang und mächtig und vast kostlich gewapnet. Der
künig Corador hat zuo innen gsagt in miner gegenwyrttig-
kejt: mögend sy ein ritter und ein ryssen überwinden, so
20 w^ell er innen alles daz geben, so sy im höuschen werdend,
oder sin tochter Meridianna, so einem under innen liepte die
zenemmenc. Ab der red ward Maifredon gantz unrfiewig, do
er hört von deren sagen, die er so lieb hat. BuoUand sprach
zuo im: »Her künig, schicken dem kÜnig Corador ein hotten
26 und entbütten im, das aller dingen gerüst sig mit den rit-
tern zest ritten, die nüwlingen an sinen häf kommen sindU
Also schickt end sy ein botten zuo Korador, der sagt im daz,
so im Maffredon enhot von eines rytter Brunors wegen. Ko-
rador seit Rengnolden das, so im sin fyend enbot. Rengnold
*o gab im antwurt, er wer gantz bereit und begertte kein ander
ding. Und OUiffier, der schon Meridianna hold was, ylt ant-
wurt zegeben und sprach zum botten: »Gang und sag dem
rytter, der sich so mechtig macht , das« er sich uff dem feld
finden lüß, so werd er zefechten finden t. Der hott kart wider
^ zuo Maifredon und seit im, das die rytter gerüst werind und
das sy inn nach all sin volck wenig entzessind. RuoUaud
sprach: »Ee fier tag vergänd, wyl ich sy änderst lernen
reden. € Morgan t sprach: »Ich thuon mich uß, wenn ich sy
ijiyui^uü Ly Google
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beträtten mag, daz ich sy all dry mit einem seil binden wyl
QDd sy einer bardy har tragen wyll.t Bengnold and sine
gsellen wapnettend sieb , nnd Meridianna half Ollyffieren
wapnen, wann sy was im och hold. Aber darunim, daz Reng-
nold wol wust, daz es der manlich RuoUand was, do wot er & '
Bnyard nüt mit im nemmen und wott n&t, das Oliffier Ga-
lantin nemme, damit nnd Buolland sy nÜt von anfang er-
kantte, sonders nammend andere roß, die innen der künig
gab, und truogend fröuibde zeichen an iren hämischen. Do
sy gewapnet wärend, sassend sy uff ire pfert, daz sy die füeü «o
nüt in die stagreif tbättend, des dor künig und sin tochter
sich gantz verwunderettend. Sy schiedend von Korador und
riner tochter und ryttend uß der stat und kämmend an das
end, da man gewonheit zestritten hat. Und Rengnold blyeß
ein horn. Und so bald daz RuoUand hört, wapnet er sich i6
und saiä uff sin pfert. Und er und Morgant kämmend an
dsz end, da die dry heren wärend, und gmotzt sy in heidi»
scher zun gen. Und do er den lowen gsach, fieng er an Reng-
Lolden schälten und sagt: »Das ist nüt ein zeichen grosser
konheit ein semlich thier bringen, das für üch stritten soll. 20
Mich dunckt, [bl. 31] es sig ein grosse grussamkeyt an üch,
dsz ir thierer bringen , so die [lAtJ zerryssenc. ßengnold
sprach: »Du werest ein guotter prediger, du retst und weischt
nüt waz. Wann bekantestu dissen lowen , du wurdest nüt
sagen , waz du sagst. Wann der low ist der natur, das er 26
keinem mentschen nüt thuot, dann dennen, die» unurecht mit
mir Strittend , oder dennen , die etwaz verrettery im gmüet
hand«. Do Ruolland die natur des löwens erhört, do ver-
wonderet er sich und sprach zuo Rengnold: > Ritter, läß uns
wo end kommen! Wiltu mit mir stritten, so bin ich bereyt; 30
wann ich hof dir zethuon, wie ich mengem mer ihan bab. c
Doon sprach zuo im : »Bekantestu den wol, mit dem du retst,
da wurdest nÜt so frischlich reden.t »Oc , sprach Morgant
zuo Doon, »kauttestu min heren recht, du wurdest von forcht
zjttren. Kumm har! Ich bin nüt gewapnet, wie du bist;3ö
aber wiltu, so will ich mich mit dir versuochen und wyl dir
ertzeigen , mit wemm du retstc. Do Doon den ryssen ver-
stnond, do ward er undultig und leyt sin glen in und
62
kam gegen dem ryssen und traf inn uff die schultern und ver*
meint inn zuo erden feilen. Aber der ry& rott sich nie dai^
ab. ünd als Doon für fuor, ^ab er im mit sinem kallen uff
deu schilt ein so liertteii streich, das er sich darab duckt. Do
6 im Morgant gsach schwüncken, erwuscbt er in hy den arniea
und warff inn u& dem sattel und luod in uff sich und truog
inn inn Maffredons zeM und schaockt im den. Do in Maff-
redon gsach , ward er vast fro und Rchwuor hy einem got
Machmet, so bald Brunor keiuiii, müefH er an eiu galgen
10 gehenckt werden. Und Mor<^ant kart wider da hin, da Ruoi-
laud was. Do nun Rengnoid gsach Doon hin weg tragen,
ward er vast trurig und sprach suo RuoUand: »Rjtter, ich
wyl min gsellen ob dir lachen, aber ich wyl vorhin den 15wen
an binden , das er dir k(*iii untzucht bewysse. Wann ich
15 weiß, das du unrecht hast und ich recht«. »Wir werden es
gsächen mit den schwerttern« , sprach RuoUand. Rengnoid
saß ab und band den löwen an ein boum, und- safi dem
nach wider uf und sprach zuo Rnolland: 9Rytter, gedenck
dich zewerenl« »Ich bin gerüst«, sprach RuoUand, »nun hab
20 ich des löwen halb kein sorg«. Die zwen rytter rittend hin-
dersich und kämmend gegeo ein andren mit semlicher stercky,
daz ire sper zuo stucken sprutztend, und träffend einandren
mit den liben so herttigklich , daz sy bed zuo erden ffellend.
Die zwen rytter stunden wider uf und zugend ire sch werter
uß und fiengen ein hertten stryt an. Man het och nüt gwüßt,
wellichem man den vortteil hett sollen geben ; der dissen strit
gsächen lietj der het mögen sagen, er were von den zwey
'besten ryttern gschächen in der wält. Ir sond nilt sorgen,
ob Hengnold sin vetter nut sparet ; wann er gab im kein
•0 rechten streich und schluog in stetz uff den heim , wann
er wust wol, daz er so starck was, das kein schwort so goot
was, der inn gschedigen mocht; wann er wot in nüt schä-
digen. Aber Rnolland, der kant in nÜt, Heys sich mit allem
sinem vermögen inn zeschedigen ; al)er got, der da gantz güet-
tig ist, wot nüt, daz iren keiner schaden het, wann sy wä-
rend die besten kämpffer des gloubens, die in aller weit
28 gschftchcn] gsächen hs.
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wftrend und die mer arbejt n&mmend den zemereo. Wann
der 15w entband sich wnnderbarlichen, des Rengnold fibel ze-
friden was und seyt zno Rnolland: »Icli bit dich, rytter, das
du heiltest, untz das ich den löwen in die stat gfüer ; wann
ich wji dich nüt mit des löwen hilf überwinden.« »Ich v/yl^
dir sagenc, sprach Buoiiand, »wiliu den Idwen töden, so nim
nim mins gsellen kallen« ! Rengnold sprach: »Ich will min
lowen nüt* töden, wann er hat mir yil gnotter diensten tbän.
Aber ich will dir sagen, waz wir thuon wend : du solt wider
zuo dinem k&nig keren und ich in die stat, und ich verheis-
sen dir by miner frummkeit, das ich morn irüe wider bar
kommen wyll än den löwen«. Der gr&f Rnolland was willig
und kart wider in Maffredons zell, nnd Moigant mit im.
Kuolland sprach zuo Morgant uff dem weg: »Verflüecht sig
der low; dann wer er nüt gsin, der ritter wer nüt also hin*'»
weg gescheiden. Und het ich min gnot pfert Galantin ge-
hept, ich wer nüt also gfallen. • 0 min [bl. 32] schwort Du*
rtndal, het ich dich gehept, der rytter het nÜt so lang mögen
beharen.« Rengnold und üliffier karttend wider in die stat,
vast bekümmert umm Doou , der gfangen was. Nun weud
wyr von dem verretter Gannellon sagen.
Wie GanuelloD dem kauig Corador und MaüVedou
ze wussen thet, daz die rytter, so au ireu höffen
weriüil, Ckristeu werind, damit daz sy die ertodind,
and wie die rytter eiu andren erkantteud, und wie»
Doon erlößt ward von Morgant.
Gannellon hat vil specher durch die Türcky, durch die
vernam er, wo die fier rytter wärend: Rengnold, Kuolland,
Oliffier nnd Doon. Und so bald eria wast, schickt er dem
kilnig Corador ein brieff by einem hotten, versiglet mit sinem so
dgel. Der bot kam in den pallast, und der erst, zno dem
er sich fuogt, das was zuo gräf Oliffier, und sprach zuo im :
»Wüssend ir nüt, inn wellichem land ich sig, oder wie disse
Btat heüi?€ »Min fründc, sprach Oliffier, >ich weiü der stat
nammen nüt, aber ich weiß wol, das der kOnig Eorador
64
Leist.« Do der bot des küuigs nammen bort, gieng er die
stägen uf und frägt, wo der kiinig wer. Man fuort inn für
inn. Der bot graotst in by einem got Appolonny und sprach
zuo im: »Der gräf Gannellon grfietzt fleh nnd Rchickt Üeh
6 dissen brief, der ist nüt kleiner innhaltung und berüert vast
üwer er und nutz.« Do Karador den botten verstuond , do
natu er den brief und thet inn uf und laß den. Der stuoud
•
also: »Künig Corador, daromm, das ich dir grosse früntschaft
vergicb , 80 tbuon ich dir kxint, das der verretter Rengnold
10 von Muntabaiit in kurtzen tagen an din bäf koiumen ist und
mit im der faltsch Oliffier und Doon mit innen. Und Ruol-
land ist by Maffredon. Und thuond der glichen , als ob sy
nüt von ein andren wttssen; aber dn solt des sicher sin, das
sy ein andren wartten nnd band sich gerüst etwaz grosser
if, verrettery zetriben. Wann mit des grossen ryssen hilf, der
by Kuoliand ist, sind sy des fürnemmens, der stat mureu nider
zewerffen und dich und din volck ertöden. Du magst wol
verstän, daz sy kein liebe zuo dir band und werden dir nüt
halten, waz 17 dir yerheissen hand: wann sy sind Kristen und
20 du ein beid ; darumm mag einer nüt grosse liebe mit dnm
andren hau. Und darumm, daz ich dich lieb hab, enbüt ich
dirß, damit und du erbermbd über dich und din volck habest.«
Do der künig Corador den brief gelessen hat, do evschrack er
darab und bedficbt sich ein wenig; demnach gab er Reng-
26 nolden den brief und sprach: iRitter, ich will, das ir den
brief besächeud; der begrift vyl.« Rengnold nam den brief
und laß inn. Und do er Gannellons grosse verettery erhört,
do sprach er zuo Oliffier: »0 min gseli Oliffier, ist es müg-
lieb, daz das milt Franckrich än verretter sig ? Geich die gros
30 verettery, so der faltsch Gannellon utt' uns prattitziert bat!«
Do Meridianna verstuond , das der , den sy so lieb hat , der
gräf Oliffier was, do ward sy fröliclier, den der iren daz kost-
licbest küngkrich in aller weit geben het. Der gräf Reng-
nold schickt ein botten zno RuoUand, by dem schickt er im
3ö ein brieffly, in dem stuond: tliewyl sy frid bettend untz mornen-
deß, so möcbt er sicher inn die stat kommen; darumm bette
er inn, daz er on sorg kemme, er wett im etwaz sagen, des
er fro wurd. Do Ruoliand den brieff besachen hat, do zeigt
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er den dem künig Maffiredon. Der spracli zuo RnoUand, do
er in besSehen hat: »Ich sorg , [bl. 83] der künig Eorador
well etwaz verrettery tril)en , so dir der ritter ertzellen well.
Mich dunckt, die wil ir frid tzammen band, ir sollend ritten. c
Morgant sprach: »Wend ir ritten, so wjl ich mit üch; wann s
ich will mit üch sterben und gennessen.« Ruolland was sin
zefriden. Er reit inn die stat. Het er gewist, waz lütten es
wärend , er wer vil frölicher gsin , dann er was. Rengiiold
und Oliffier hatten iren hämisch xiüt an, damit sy Ruolland
nüt 80 bald erkantte. Do Bengnold sin yetter Buollauden
ersach, do gieng er im engegen nntz uff die stägen nnd grnotzt
inn in heidischer sprach. Und Rnolland dancketim. Reng-
nold sprach zuo im: »Länd uns zuo dem kilnig Korador!<
>Es gfalt mir wol,c sprach ßuoiland. Do Korador RuoUanden
gsach, do stuond er nff von sinem sitz. Und Ruolland wot^^
im die füefi küssen nach heidischem sytten, aber Kprador wot
es nüt Ijden ; wann er nam in by der band und sprach zuo
im : »Edier ritter, der got Machmet bewar üch ! Ich bin vast
fro üch zesächen von wegen Üwer grossen manheit.« Do Meri-
dianna Ruo Händen gsacb, do iie^ sj ein grossen sünfPtzer, so
darab im Rnolland etwaz entzafi und sprach zuo ir : » Jongk-
frow, wammm sünfftzen ir? Hab ich Üch neißwas zeleid thän?
Wann wer es also, so wett ich es büessen nach heissen disser
edlen ryttern.« Ruolland dächt wol, es wer von irs bruoders
Leonnetz tod wegen , daramm es in geruwen was, daz er also 25
in smer fyenden hend kommen was. Die junckfrow sprach:
»Rytter, wie wol ir wider mich th&n band, so gedenck ich
doch nach wol, do wir mit ein andren stächend , das ir mir
des ersten stichs den heim ab stächend, und do ir ersächen,
daa ich ein frow was, do sagtend ir zuo mir, ich möcht wol so
wyder heim keren, ir wettind nüt mer mit mir anfachen, ir
werend nÜt kommen, daz ir mit frowen stritten wettend. Dys
reden dnncktend mich so edel meinuufjen und «rnnogsaraklich
f^eredt, ob die werind geredt worden von einem mächtigen
und manlichen fürsten.c Do Ruolland der junckfrowen red ^
▼entaond, die in so vast lopt, do gab er iren kein antwurt,
Mindere sprach zuo Eorador: »Her künig, sagen mir die ur-
•Bch, warumm ir mich beschickt band!« Der kunig antwurttet
Morgaut der rieM 5
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injiu : »Ir werden es vernemmen von dem rytter, der üch en-
gegen gaDgeii i8t.c Also karfc er sich umm zuo Rengnolden
and sprach zno im: »Rjtier, sagen mir die nrsach, wanuniD
ich beschickt worden sig!« Reugnold sprach: »Gjs ist war, es
6 ist nüt lange zit, das wir uÜ' unserer sträs dry rjtter funden,
die grifi'en uns an und sj warend starck und mechtig Inn
schwerttem. Der strit weret lang, wann sj wartten sich
redlich; aber zeleftst wnrden sy all dry von uns ertödt. UdcI
einer under innen seyt uns, ee er starb, sj werind uß dem
10 kungrich Franckrich.« Do in Ruolland verstuond, do was er
gantz erschrocken und sprach : »Wüssen ir der rittern nammen
keiner?« Rengnold sprach: >J&, der ein hies Reugnold von
Muntahant, der ander Olififier, der drit Doon.« Ruolland spraeh:
>Ich mein nütt das es die sigend, wann es sind nüt ritter, die
3& sich also liessend töden ; suuders sind etwas dieben und sträs-
rüebern gsin, die sich uß geben hand für die irommen ritter.
Es ist nüt vast grossen verlurst, wenn ir das land gerampt
hand.€ Do in Rengnold verstnond, do lachet er in einem heim und
sprach zuo im: »Wolan, ritter, damit und ich fich zerkenn«!
20 geh, daz war sig daz, so ich üch sag, so will ich üch ire pfert
zeigen, die sind im stal.« >Ich will sy gern sächen,« sprach
Ruolland. Sy giengend inn stal. Und do Ruolland Bayart
gsach und sin guot pferdt Galantin, do erschrack er wunder-
• barlichen übel und was schier zuo erden gfallen. Und spraeh
26 zuü Rengnold: »Wiltu nüt anders sagen, so will ich wider
in Maffredouä leger.« Er mocht nüt nier gedult haben by
dennen zesin, die sine vettern und fründ ertödt hatten, und
was inn willen sy zerachen. Rengnold sprach zuo im : »Ritter,
ich bit üch, das ir ein wenig mit uns kommen in dysse
sokaumier.« Ruolland gieng, daz er kein wort nie redt. Und
do sy in der kanier waren, do thettend Rengnold und Oljffier
ir hämisch ab. Und do RuoUand sine zwen vetter erkant,
do ward er als fro irer gegenwyrttigkeit , als leidig er in
todtz gsin was. Und lüfiP sy ummfachen on reden; wann er
3ö mocht nüt reden, so gar hat er daz hertz kränckt uß ursach
der schnellen verrendrung des leidtz in fröud. Und do er
reden mocht, sprach er [bl. 34] : »0 got, ich loben dich des,
daz dir getiept hat durch din heillige gnad, das ich jnine
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lieben vetiern gesund gsicLc Darnach frfigt er, wo Doon
wer. Rengnold sprach: »Es ist der, so gfangen i8t.€ Do
Morgant, der die frantzösisch sprach nüt verstuond, gsach,
daz sj Ruolland ummfangen hat, do nam inn wunder, wer sy
sin möchtend, und sprach zuo Buollaod: »Ich bifc üch, her, 6
das ir mir sagen, wer dyß rytter sigen, dennen ir so grosse
früntschafPt ertzeigt hand.« Rnolhtnd nampt im die ; des er
vast fro ward , und thet innen gros reverentz an. Rengnold
sprach zuo Ruolland: »Lieber vetter, ich rätt dir, kerest nüt
wider zuo Maffredoo, sunders du hälffest uns den schädigen ; lo
wann er hat nnnrecht.€ »Du sagst wltr,€ sprach Ruolland;
»wie wend wir thuon, das uns Doon werd uß der gföncknus?
Wann Maffredon hat im tröwt, er well inn hiinckeu lassen.«
»Länd mich machen I« sprach Morgant, »wann Doon muoß vor
nacht gsund in dysser stat sin, oder min kallen feile mir»
dann.€ »80 thno im also!« seyt Ruolland, »es wer guot,
mochtest es thuou, ich wett dir dancksagen.« Morgant fiior
uff die sträs. Und als er in die zell kam, fand er, daz Doon
?or Maffredron stuond, der gebot sinem voick, daz sy in hanckten
an einen boum. Do Morgant in gruotzt, do frfigt er in, ^waz ao
er mit sinem gfangnen thnön wett. Maffredon sprach, er wett
inn häncken Ifissen. »Nein,« sprach Morgant, »wann Brunor
hat mich har gschickt üch zuo sagen, daz ir im den schicken;
wann sy machend neyswas guotteu vertrag und wend dyssen
rytter rantzonnen.« Maffredon sprach: »Ich nem nüt allere
walt schätz, daz ich in nüt hancken lyeß vor nacht»« Mor^
gBot sprach : »Tbuond irß , so wirt es üch gerüwen ; wann
ich verstau, daz üch der künig Corador sin tochter geben söl
durch dissen vertrag, die so schön ist, und länd ir dyssen
ryiter hancken, so möcht nüt darui^ werden. Darum m ist es so
weger, ir entlediget in.« Maffredon sprach: »Du weischt wol,
das ich by minem got Machmet geschworen hab, er müefi
erhänckt werden; darumm ich nüt des willens bin mich ze-
verschweren.« Do Doon dyü reden verstuond, gedencken, wie
es im umm sin hertz st&end! £r ruofft got an, das er im be*
kniffen wer. Do Morgant erkant, das Maffredon nüt ab im
thuon wot, do redt er nüt ein wort mer, sunders kam an die
•tud, die die zell enthielt, und gab so ein hertten streich daruf,
5*
68
das sy zuo erden fiel. Demnach zerhow er schnell die seil,
die wärend sidjn, und luod Doon und Maffredon nnd die
Zell nff sin achfilen, als ob es nun ein par kappunnen werind,
und macht sich uff die sträs gegen der stat eins mechtigen
6 louffs. Do MaffredoüS volck gsächen, das Morgaut im küuig
nnd sin zell hinweg tmog, do loffen sj im nach ; aber es was
nmm snst, wann Morgant gieng innen zevast. Mafiredon
mofffc einem yolck nmm bilf an; Doon beyfi nnd kratzt inn.
Morgant kam mit siuer burdy wider der heiden willen untz
10 an ein gro^ wasser, durch daz kam er ; aber es was Maffre-
dons Tolck keiner so frisch, der dnrch das gemelt wasser törst
kommen. Do Morgant dnrch das wasser was, do schrey im
Doon nnd- sprach: »Durch got eutbind mich! Ich mag den
ättem nüt haben.« Morgant leit sin burdy nider und ent-
16 band sj. Und fand , daz sich Maffredon nüt rott. Do ver-
meint er, er were tod, und warfif inn an boden des wassen.
Aber do Maffiredon die kelty des wassere empfand, do kam er
wider zno im selbe nnd sprang daruß und gieng zuo sinem
volck vast trurig. Und Morgant und Doon giengend inn die
aostat. Und do sj im pallast warend und sy ßuolland gsach
kommen, do ward er vast fro und iüff in ummfaehen und
fragt inn, wie er MafPredons hend enttrunnen were. Doon
ertzalt im nß und nß, wie inn Morgant dnrch sin grosse
stercke hinweg tragen het und wie er Maffredon also tod in
25 daz wasser geworffeu het. Des ßaoliand vast fro ward und
sprach: »Wir send uns fröwen, wenn die heidischen hdod,
fyend des kristenlichen glonbens, schantlicfien enden.€ Dem
nach als Maffredon wider in sin her kommen was, do hm
Gannellons bot zuo im, der gab im ein brief, Koradors glich
80 luttend. Durch den erkant er, daz Korador in siner gselschaft
die fier mechtigesten und redlichesten ritter hat, die in aller
Kristenheit w&rend, und ein wunderbarlichen starcken lysseo ;
dammm er inn grossen sorgen was, er m5cht nÜt so lycbi-
lich zuo end sines kriegs [bl. 35] kommen, als er het mögen,
86 wenn sy nach in Franckrich werind gsin. Er gedächt, sy
wnrdend ursacher sin, daz er mit siner liebe nät yerfeurea
38 in inn ha.
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möcht, als er im smn hat, und was schier xi& aller hoffoang.
Do er gnnog trachtet hat, do kam er inn ein aölliche &nt-
tasig, daz er nüt wnst, waz er thet. Und bemofit die obersten
sines volcks inn ratt und sprach zuo innen : »Ir, mine heren,
ich fürcht, wir werden nüt zuo end djik kriegs kommen, als &
ich yermeint; wann ich bin gewamet, das Korador in siner
gselschaft hat die fier mechtigesten rytter in aller Kristenheit
nnd ein tüffel ryssen, der ist so starck, als ir wol gsächen
band. Darumni, syt das Korador so vil manlicher lütten inn siner
gselschaft hat, so sorg ich nüt, daz sj nüt vil angriffen gegen
ans thuon werden. Darumm bin ich der meinung, daz wir
ans inn huot haltind nnd tag nnd nacht im hämisch eigen,
and vil Yolcks stetz nff der wacht sigen.« Do die herren inn
verstuonden , do bettend sy gern gwellen in iren landen sin,
und wurden einß , daz sy sich in huofc halten wetten. Nun 15
wend wir von Morgant sagen. Der sprach zuo Euolland, do
SJ zenacht gessen hatten : »Syt Maffredon tod ist, so wirt sin
Tolek lychtlich zeüberwinden sin. Dammm bin ich des willens,
ilaz ich morn früe , so bald der tag liar bricht , die beiden
angriffen wyll, und wyll iren sovil um m bringen, daz ir unn- 20
willig werden sin sy zuo tzellen.« Ruolland sprach: »Es wirt
recht werden.« Morgant gieng nider. Und ßnolland sprach
suo Korador nnd zno den herren: »Ir, mine heren, der ryß
Morgant ist inn wyllen , morn , so bald der tag bar bricht,
MafPredons volck anzegriffen. Darumm bin ich der meinnuug, 26
daz wir all gewapnet sigend und gerüst uff die pfert zuo
atwn , damit , ob er hilf döiffe , daz wir all gerüst sigen in
zentschütten. So hoffen ich, wir werden sy nß dem feld
ScMachen.c »0,« sprach Korador, »buwen ir uff des ryssen
red? Ir wüssen, daz zum merern mäl die reden am äbend 30
sich dennen am morgen nüt vergliehen.« Ruolland sprach:
>lr bekennen Morgans stercky nnd manheit nüt; wann ir
werden ^hen, daz er also thuon wirt, wie er gsagt hat.€
In dem ward es zitt zescbläffen, und daz sich yederman zuo
ruow leyt untz zuo tag. ss
70
Wie Maffredon sigloß ward und uß dem feld floch,
und wie sich Meridianna touffen ließ von Olyffiers
wegen und darnach schwanger ward von im.
Am morgen, ao bald es tag ward, stnond Morgant nf nnd
nam sin kallen nnd fiior nfi der etat und gieng in der beiden
her. Aber er fand sy nüt, als er ey vermeint zuo finden,
wann er fand sy im haruiscli wachend. Darunmi er umm daz
leger gieng und kam an ein anders ort, da die zellen wärend,
in dennen die guotten pfert w&rend, und tzunt die an. üod
10 e das sin ye mantz gw&r ward, verbrunnen der mertteil. Do
die beiden des grossen Schadens innen wurden, den innen Mot-
gant zuo gefüegt hat, do kamend sy an inn und stächen und
worffen u£P inn Inn meinung in zetöden; aber sin kräpß, den
er im kloster genommen hat, was also guoi, das im das aliei
unüt geschaden mocht. Er schluog uff die heidischen hünd
mit sinem kallen mit sQllicher stercky, das er sy nider schluog
wie die süwen. Es mocht niemen vor im bestän, es was öch
keiner so frisch, der im dörl^te genachen; aber wytneß har
wurffen sj ire wer gegen im. Er schumpt wie ein wüd sehwin,
90 nnd wie wol er allein was, so forcht er im doch nie. Und
wären soyil beiden umm in, das einer den andren yrtt. Ruol-
land der was uff der mur. Do er Morgant inn so grossen
nütten gsach, do forschet er sin pfert Galantin und sagt, er
wett Morgant entschütten, er wett inn nüt mer in so grossen
» nötten l&n. Die andren heren seytten wie er. Und wurden
all gewapnet, und Meridianna half iren [hl. 36] frÜnd Olyffier
wapnen. Und sy ward öch gewapnet, wann sy wott die grossen
manbeit der heren uiä Franckrich gsächen. Korador lyeß all
sin Yolck rüsten. Sy ritten all u& der etat; Ruolland und
30 Bengnold rytten Tor dannen, wann sy w&rend uff Yortteil be-
ritten. Und do Morgant sy gsach kommen, do gwann er so
grossen muot, das er sich vil stercker entpfand, dann er des
gantzen tags ye gsin was, und greiff sine fyend mit söllicher
stercky an, das im yederman wytte gab. Bayard kam spring-
85 end an das end, da die beiden Morgant angriffend. Bengnold
fieng an mit sdllicher stercky uff die beiden schlachen, daz
»
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ay Tor im fluchen ak die wachtlen rot dem sperwelL Do in
Morgftnt gsach, sprach er: »0 manlicher her, nan gsich ich
wol, das der pris, der von üwer manheit in aller weit loulft,
war ist. Ich verheissen üch, das ich üch hälffea wyll mit
allem minem vermögen.« Darnach kämmen Ruolland, Olyffier, »
Doon, die zerhacktend die heiden nach irem gfallen. Der künig
Maffredon kam gegen nneerem Yolck nnd wart sich wie ein
manlicher rytter. Ruolland jagt die heiden und ertodt die
wie thierer; Olliffier und Doon ertzeigtend, das sy manlich
ritter wären. Unser heren schuoffend sovil , das Maffredons lo
Tolck anfieng wichen; des Maffredon bekümert ward und schrey
nm fenlj zuo. Meridianna verbr&cht grosse mdrderry an iren
fyenden, wann sy sagt, sy wett irs bruoder Leonnetz tod
rächen. Ais MalFredon sin volck wider samlet, do ersach er
Oliftier, der verbrächt grosse Zerstörung an siuem volck. Er i6
nam ein starck sper nnd kam gegen Oljffiier, und Oly^er
gegen im, mit söUicher stercke, das Olliffier Ma£Eredons krapß
dnrehstach und schurpft im ein wenig das fleisch , aber Maff-
redons stich was so starck , daz Olliffier uß dem sattel fallen
muost. Des er so gar bekümmert ward, das er gern tod het 20
wellen sin, darumm, das in die junckfrow Meridianna hat
gaichen fallen. Und sprach zuo Im selbs: iBin ich nüt un-
glückhafftig, das ich also gfallen bin in gegen wirttigkeit miner
jimckfrowen? Ich weiß wol, das ich ir liehe verlüren wird
und all min eer.« Do Meridianna gsach Ollifüer fallen, do 26
lachet sy ein wenig und fieng im sin pfert und brächt im
das und sprach zuo im : »Her Olliffier, send, sitzen wider uf !
Wann das sind die kriegsloüff, einest glückfaafftig, änderst un-
glttckhafftig zesin.« Olliffier sprach gantz schammhafftig zuo
ir: »tiläck ist mir uff dis mal wol widrig gsin, wann syt ich 30
seritter gschlagen bin, bin ich nmm kein stich über min pfert
abgfallen. Es wirt mir für ein grosse schmäch geachtete
Die jtinckfrow sprach : »Fallen ist nüt ein schand, aber flüchen
Tor siuem vyend ist ein schand uü torcht der schlegen.« »0,<
sprach Oilii'tier, »ich hab nüt wyiien zefiüchen, wann ich wett u
ee sterben. c Morgant, der wol gsächen hat, wie Olliffier
gfidlen was, sprach, er wett in rächen, und wott an Maffre-
don sin. Do schrey im die junckfrow : »Morgant , ich ver-
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bütten dir, daz du in nüt aurüerest, wann der sfcrit ifit min.
Ich will des margr&f Olliffiers scbmäch rächen.« Moigant
seyt, er wett ion rächen. Die jnnckfrow sprach zno im:
»Gastu nüt dannen, und wärest du der gräf Rnolland, so will
6 ich dich mit dissem schwert schlachen ; dann der strit ist
min. Ich sol mich biilich an dyssem künig rächen, der ist
in min land kommen mich und min volck zeschedigen.« Do
Morgant die magt verstnond, ließ er sy machen. Und er e^
sach ein grosser huffen beiden, die hatten Doon ab sinem
10 pfert gschlagen und wotteu inn töden ; aber er wartb sich
wie ein guotter rytter. Do in Morgant gsacb in so grossen
nöiten und sich so manlich wart, do huob er sin hallen off
und schluog nff die beiden , also daz er den platz mmpt imd
satzt Doon wider nff sin pfert. Und do er wider uff sinem
16 pfert was , do schluog er uff die heiden mit söllicher krafft,
das der wol frisch was, der sin heytten torfft, und sprach mit
lutter stim : »Uff den hüttigen tag will ich mich an dem Wit-
schen künig Maffredon rächen, der mich wott erhänckt habeo.
Es muofi im tbür werden. c Der gräf Olliffier reyt im strit
20 ummhar mit bluottigem schwert, der was so zornig, das er
abgfelt worden was vor siner junckfrowen, daz er ulf die hei-
den schlnog, als wer er unnsinig. Sin zom was menget bei-
den tod nrsach des selbigen tags. Und als er im strit umm-
har reit, do fand er Maffredon und Meridianna mit ein andren
25 stritten. Und hatten [bl. 37] lang gestritten, und kond niem-
man urtteiilen, wer den vortteil het. Und Olliffier sprach
zno Meridianna: »Jnngckfrow, stellend üch hindersich nod
band nüt sotü müe! Wann ich will die schand rachen, die
mir dysser beid zuo gfüegt bat. Wann ich wett ee sterben,
80 dann das ich mich nüt räche.« Die junckfrow sprach zuo
Olliffier: »Länd mir min strit! Wann ich hab besser ursach
mich zerächen dann ir, wann er hat mir nüt nnn ein übel
zuo gefüegt, sunders mer dann tussend. Darumm bin ich um
wyllen zesterben , oder ich will inn ertSden als den , der ee
3ö wol gegen mir und den minnen verdiennet hat.« Do Maff-
redon verstuond, daz sy umm sinen tod stritten, do sprach er
zuo Olliffier: »leb bitten üch, edler ritter, das ir uns läaeen
unsem strit vollenden, das man gsäch, wemm daz glück geben
ijiyui^uü Ly Google
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werd. Ist mir die glück widrig, so muoß iclis lyden; wann
icli SQOcbt das, so ein w&rer liebhaber soll suochen : ich suochfc
miltigkeit und ieb bab traren fanden, icb snocbt Inst nnd
fröud und hab schmertzen und lyden funden, ich suocht ruow
und ich hab müe und arbeyt funden, ich suocht daz leben &
und ich hab den tod fanden. Und diewyl ich erkenn, daz ir
bede minen tod begeren nnd icb dem kumlich enttrnnnen mag,
80 will icb yil lieber yon deren band sterben, von deren icb
sovil lidens hab , dann von einer andren band. Ich erkenn,
daz ich niemer mer inn min küngkrich kommen wird. Ich lo
weiß, das mich die gros liebe, so ich zuo ir hab, torechfcig
gfttert hat. Icb weiß wol, wenn ich dem tod enttrftnn, das
icb niemer mer frönd haben wird, dann allein schmertzen;
wann es ist mir nüt müglich, daz ich irer liebe vergesse.
Und gloub, ich werde sy nach lieb haben, wenn ich tod sig. w
Man wirt von mir sagen mögen, daz pie keim liebhaber so
Übel gelonnet ward aU mir, das ich den tod liden mooß da-
ramm, daz ich erlicb lieb gehept hab. Aber es wirt mir
lichter zeüberwinden sin, wenn ich inn von deren henden era-
pfach, by deren ich vermeint gnad zefinden.« Do Meridiana ao
Maffredon bort so erbermklichen reden, do ertzeigt sy, daz
sy ein frow was; wann sy verkart yllentz ir gemüet nnd
sprach: >M5cbt ich inn zetossend mällen toden, so müeßt er
dennecht nüt sterben ; wann ich wer wol grussamm , wenn
ich sinen tod begertfce, die wyl er so grosse müe und arbeyt
gehept bat und sovil volck versamlet von wegen der grossen
liebe, so er zno mir bat. Ich were wol undanckbar, wenn
ichs nüt erkantte. Es ist nüt der fröwlinnen natnr, grussamm
gegen dennen zesin , die sy lieb haben , und were wider alle
natur und guott sitten, boü umm guotz zegeben. Darumm ver- w
beissen ich üch, Maffredon, das üch von mir nach durch min
▼erwilgang nüt anderfi beschechen sol; aber ich r&tten üch,
das ir wider in Üwer land faren mit üwerem volck, so nach
inn laben. So wend Olliffier und ich unser volck halten, daz
sy Och nach üwerem volck nüt mer thuon müessen.« Do 85
Maffredon hört Meridiana reden, do sagt er zuo ir: »Syt glück
nüt verhangen wyll, das ich in miner liebe far, so muos ich
gedult haben; aber ich weiß wol, syt ich wider in min land
74
&a üch miioß, daz min laben nüt lang wären wirt. Daramin
ich lieber hte sterben weit, dann in minem land. Wann ieh
hab inn boffnnng biß bar gelept, aber syt mir die enigän
wirtt, so ists nüt müglich, daz ich mer fröud und wuon haben
6 mög. Darumm mir der tod vyl lieber wer dann das laben. €
Meridianna gab im ein guldinen ring ab irem finger, in dem
was ein vast köstlicher themant, nnd sprach zuo im : »Künig
Maffiredon, ich gib tich diese kleinot, damit man nüt sage,
das ir all üwer arbeyt verloren haben , imd bit üch , daz ir
w inn wol behaltiud von wegen der liebe, so ir al wegen gegen
mir ertzongt band zehaben. Und bit Qch, daz ir üch des be-
nüegen und, so bald ir m^n, hinweg &ren zuo heil üeh
nnd tlwerem volckc Der künig Maffredon nam daz ringlj,
so sy im bot, und do er verstuond, daz sy im urlob gab, do
16 ward im das hertz so verstopfet, das er nüt ein eings wort
reden mocht. Und über ein wyl sagt er: »Wenn es nüt be-
scheche zno heil minem [volck], so möcht ich dis land kam
yeriän, aber damit nnd ich min volck behalte, will ich mich
hinwet^ machen. Und wyll von üwertwegen diü kleinot be-
20 halten, die wirt zum dickern mal ein ursacb sin, mine schraer-
tzen zemüwem. Ich bit üch, daz ir an mich gedencken und
mich in üwer gedechtnuJi haben der grossen müe, oosten und
grossen verlnrst an lütten halb, so ich von Üwertwegen em-
pfangen. Wytter bitt ich üch, hab ich üch und üwerm vatter
2& etwaz zeleid thän, das die schuld [bl. 38] nüt min aig, sunders
der liebe, die hat mich darzuo brächt. < Und do er sin klag
▼erbrächt hat, bot er der junckfrow die band mit sünfftzen
nnd schied hinweg. Und bat OUiffier, daz er im vergebe,
daz er inn ab sinem pfert gstochen hat. Das thet OUiffier,
soder was fro, daz er inn gsach hinweg faren. Do Maffredon
von OUiffier und von Meridianna gscheiden was, do kam OUif-
fier zno RuoUand und Rengnolden und ertzalt innen, wie der
frid gemacht wer; des sy yast fro w&rend. Morgant was im
strit, der todt die beiden on erbermd ; wann syt er ein Krist
S6 worden was , wot er den beiden übel. Und Ruolland sprach
zuo im: »Morgant, vom stritten! Wann der frid ist ge-
macht, zwüschen Korador und Maffredon.c Demnach samlek
Maffredon sin volck und fuor in sin land. Und beklagt sieh
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off der fart und begert den tod nnd sprach : »Acli, das ich nüt
im strit niDinkommen bin! Ich wer wol ^lÜckhaflFfcig gsin;
wann ich wird kein früud niemer mer haben. Ach, Meridi-
anaa, do ich in dys land kam , vermeint ich nüt wider hin-
weg zefaren an dich; aber daz glück iat mir so wjdrig gsin, »
das ich dich da binden l&fi. Nnn mag ich sagen, daz ich der
aller nnglückhafftigest; künig uff ertrich bin.« Sin Tolck fnor
och und klagtend sich, einer iimm sin vatter, der ander umm
sin sün, der drit umm sin bruoder, der fiert umm sine frund
und Tettern. Und Maffredon kam also klagend in sin land u
mit einem Tolck voll irQebsal nnd schmertzen. Do Maffredon
hinweg was, do fhoren Korador nnd die heren nnd Meridianna
und all ir volck wider in die stat mit grosser pütt und fröu-
den darumm, das sy gesiget hatten. Daz nacbtesseu was vast
wunsamm, wann der künig Korador fleiü sich mit allem sinem
yennögen den heren nfi Franckrich eer an zethnon. Wann er
. was von innen erlöst worden von einen fyenden, die inn so
lange zit belegret und in underthenigkeit gehept hatten, und
erkant wol , das im unmüglich gsin were an sy den künig
Maffredon zeüberwinden ; wann umm ein man, den er hat, hat so
Maffredon fier. Und damit nnd er nÜt ondanckbar geachtet
wurd, fley§ er sieh den heren nfi Franckrich alle eer nnd frünt-
ßchafft zentbietten, so im müglich wären. Die beliben lange
zit by im und stächend und thurniertten. Und Ollyffier ver-
brächt vil manheit siner junckfrowen zelieb. Olliffier ged&cht ^
nüt mer an Forissenna, die Ton sinetwegen zetod gfallen was.
Eb begab sich eines tagß, daz sich Meridianna und OUiffier
allein inn einer kamer funden. Do sprach die junckfrow zuo
OUiffier: »Edler ritter, ich verwundern mich ab üch , das ir
mir so grosse zeichen der liebe ertzeigen , nüt dester minder so
band ir mir sinn nach nie d&cht. Ich weiß nüt, ob ir den
faltschen versag entsitzen; aber ich thuon fich zno wüssen, daz
ich fich so lieb hab, das kein ding nüt ist, wenn ir das von
mir begertten , das ich üch daz nüt gebe.« Do Olliflier die
juDckfrow vcrstuond, do sprach er: »Min junckfrow, wüssen, 86
dss ich üch so hold bin, als nie kein man keiner frowen nach
21 uadaokbar ha.
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junckfrowen ward! Aber ir wüssen, das wir zweyer glouben
sind, wann ir sind ein heidin, und ich bin ein Krist; ir
bätten an ein hoffen ialtscher götten. Dammm ist es nitt
müglich , das wir in der liebe gegen ein andren faren mögen;
6 dann wurd man sinu innen , das ein Krist mit einer Heidin
zeschaffen het, so wurd man in verbrännen wie ein kätzer.
Aber wend ir den beidischen glouben verlän, der nun faitsch
und vollen trug ist, und wend der Kristen glouben anemmen,
der ist heillig und gerecht, so yerheissen ich fich, das ich
10 üwer getruwer rytter und fründ sin will, so lang und ich in
laben bin, geh wo ich sig.« Do Meridianna verstuond das,
so ir Olliffier sagt vom glouben, do sprach sy zuo im ; »Ollif-
fier, wüßte ich, das der Krysten glouben besser were und ge-
rechter den der beiden und Jhesu Krist bessern got were den
16 Machmet nach Appollony , so wer ich willig üwern glouben
an zeneramen und den unsern zeverlassen.« Olliffier ward
vast fro, do er Meridianna verstuond, und fieng Iren den kristeu-
licben glouben an ertzellen. Und gab iren zeverst&n, wie ein
got were in dryen personnen, der het himel und ertrich ge-
M schaffen, und die ander person het die mentscheit an sich ge-
nommen, uß einer junckfrowen geboren ; demnach het er durch
sin grosse barmhertzigkeit tod und inartter am krütz gelytten,
daz mentschlich geschlecht zerlössen u6 der dienstbarkeit des
tüffels, in deren die mentschlich natur mer dann fiinff tnssend
as j&r gsin was. Olliffier schuoff sovil, das die magt willig ward
sich lassen touffen. Und Oliffier toufft sy selbs ; aber das
gscbach so heimlich, daz es niemman wost [bl. 39] dann sy
bede. Demnach als sy getoufft was, fuortten sy ir liebe also,
das die tochter inn kurtzer zyt eines Schönnen suns schwanger
so ward , der demnach , als die kronicken sagen , yast manlich
ward. Ollyffier und Meridianna konden ir Sachen nüt ver-
bringen, das sy Renguold nüt innen wurd. Und daruram, daz
er nüt wust, das Meridianna toufft was, sagt er zuo Olhffier
eines tags, als er sy bede gsach uß einer kammer kommen:
n »Min vetter, ich gloub, das du die sinn yerloren habest, oder
das du got nüt fürclitest. Denkst nüt an die gros sünd und
übel, so du begast, daz du dich zuo dysser tochter gsellest,
die ein heidin ist? Und du weist wol, das es als ein grosse
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sflDd ist mit einer beidinnen zeschati'ea hau , als mit einem
thier.c »Min vetter,« sprach Oiliffier, xleuck nüt, das ich
80 BarracbUg sig! Wann ich sagen dir, das sy ein guotte
Kristin ist, und ich hab sy selbe ton£Flb.c Do Rengnold yer-
nam, das sy ein Fvrystin was worden, do ward er vast fro und &
sagti sy sötten es heimlich han von irs vatters wegen. Eines
tags sprach der künig Eorador zno den *heren \i& Franckrich :
»Ire, mine heren, waz wend ir, das ich mit^Gannellons bot
tbfiege, der die Terretterschen brief brächt hat, der inn miner
gfancknus ist V« Ruolland sprach: »Er ist ein verrefcter ; wann lo
all die , so verrettery verwilgen und triben , sollen sterben,
darumm bin ich. der meinnng, das er an ein houm erhänckt
werd, damit nnd er kein Terrettery mer tribe.« Sy w&rend
all siner meinnng. Also ward er erhänckt; damit ward im
sin Ion. Nun wend wir ein wenig uff lioren von den fürsten iß
ofi Franckrich sagen (die ruowtend und machten guot gscbir
by dem künig Korador, der fleyß sich mit allem einem ver-
mögen sy ZUG eeren, wann er wüßt wol, das er än sy niit
het mögen gesigen) nnd wend von der grossen verettery sagen,
so Ganuellon gegen den fier sün Anion begieng: Allard, Gu- 20
schart, Kichart und Rengnold.
Wie Oaunellon dem heydischen kunig Hermin enbot,
das er kemme Muatabaut belegren, Keuguold wer
Qut an heimsch, und wie der gemelt künig mit einem
grossen zug Mnntabant belegret. 2^
Die hystoria sagt nns; do Gannellon vernam, das Kora-
dor nnd die frantzössischen heren sin bot erhänckt hatten, do
sagt er, er wett sich rächen, und erdächt ein vast grosse ver-
rettery. Er wüßt, das ein mechtiger heldischer künig , Her-
rnin generapt, dem gräf Rengnold von iMuntabant gröblichen 30
Ijrend was nfi nrsach, das Bengnold ein andren künig ertodt
hat, genempt Mambrin, der hat des künig Hermins Schwester
MO der ee gehept. Der hat sich alwegen gespart an Reng-
flolden zerachen darumm, das er die kumlich zyt nüt ersach
«•
7 kfinig] k fas.
78
nfi ursach, das die Frantzossen so mechtig w&rend. Alm
schickt GaDnellon ein botten zoo dem künig Hermin, by dem
enbot er im : wett er sich niemmer mer an Rengnold rächen,
diis er es yetzmäl baü thuon möcht daim niemer mer , wann
6 Rengnold wer nüt in Franckrich. Darumm, weun er gen
Mantabant kemme, wurd eri lychtlichen inemmen, wann es
werind wenig kriegslüt darinn und wenig spyg. Und danoo,
' das er den keysser Karly nüt entsäß, wann Rengnold wer in
siner imgnad ab sinom häf gescheiden , darumm er vast fro
10 sin ward, das er an im gerochen wurd, »und wirt dir guotz
daramm Terjäcben.« Di6 alles schreib Gannellon inn ein brieff
den siglet er mit einem sigel nnd gab den dem botten und
befalch im, daz er grossen flyß an kartte. Der bot snmpt
sich niennert , hyü das er zuo [dem] grossen künig Hermin
iB kam, dem gab er sins heren brief. Und do er den brief ge-
lassen bat, do zeigt er den einer Schwester Elementza, die
was des künig Mambrins wib gsin, den Rengnold ertodt hat
Die sprach zno irem bruoder: »Ir werden die zyt [bl. 40]
niemmer mer also rächt haben mines eegmachels tod zuo
20 rächen, als ir yetz band; wann Rengnold, Ruolland nach 01-
liffiier, die allen schirm in Franckncb sind, sind nüt im land.
Daramm ir Mnntabant dester lychter zerstören mdgen, darzoo
das künigkrich Franckrych. Beschicken all üwer Yolck nnd
füerend sy in Franckrich ! Wann die vvyll das ysseu heili ist,
26 muoß man es schlachen. Ir hören, waz üch der gräf Gannellon
enbüt. Ich si^en üch das, wenn ir mines eegniachels tod nät
rächen, diewyl ir das wol mögen thnon, das es Och för ein
grosse tmneer geachtet wirt. Ich wyll vil volcks uß sinem
küngrich beschicken und ich weyü, das sy gern kommen wer-
80 den irs heren tod rächen , der innen so lieb gsin ist.« Der
künig Hermin beruoft Tolck in allem sinem land, dammm er
inn kartzer zit wol LX tnssend versamlet hat nnder sin feoly,
in dem was ein silbrinnen adler, und der gemelt adler bat
undei: sim linggen flügel ein guldine rossen. Und inn siner
S5 gselschaft was ein amirol, der was sin bruoder, der hieß Salin-
corny und hat allen gwalt über sin her. Demnach kämmen
siner Schwester Elementza Tolck, deren w&rend wol tryssig
tnssend, die faort ein rytter, wyß und vernünfftig, und biefi
79
Leonfant. Der fuort iu sinem fenlj ein guldiuen löwen uff
einem stächlinen fäld. Und do der mechtig künig Hermin ein
80 gronen züg ersacfa, do ward er vast fro und raoffk sinem
bmoder Salinkomy und sprach zuo im : »Min braoder , wir
wend in Franckrich und haud ein grossen züg ; daruuini ent- 6
'zitz ich mir uüt, das wir nüt daz gantz Franckrich erroberend,
die wyl Jäengnold, Kuolland und Olliffier nilt d& sind, die alle
tierckj der Frantzossen sind. Und ich yertrüw mir so gar
diner manhext, daz- ich mich hekrönnen ISssen wyl zuo künig
in Franckrich, und will dir den grösten tejl geben.« Do die lo
küngin Klementza gsach , das die räch irs mans beschächen
sofc, do ward sy Tast fro und ga.b Gannellons bott köstlich
schinckinnen. Und under andren dingen gab sy im ein türck-
ischen rock eines vast frömbden gemSchtz. Und do der bott
die schänckinnen empfangen hat, do schied er hinweg die mere >*
gen sinem heren sagen. Do nun Gannellon veruam, daz der
künig Hermin mit hundert tussend beiden kam, do ward er
Test firo. Und enbot durch sin grosse faltscheyt Rengnolden
dryen brüedem, das er gewüsse botschaffifc het, das Rengnold
Huollanden fanden hett, und sy wurden vast bald in Franck- 20
rieh sin. Er thet das, damit innen die dry brüeder niennerab
entzessen und sich nüt in huot hielten. Der künig Hermin
und sin zÜg kartten so grossen fly£ an, das sy in kurtzen
tagen inn Hyschpannia kämmen. Do der künig inn Hyspannia,
Marssillia genempt, vernam, daz so ein grosser zug inn sin ^
land kommen was, do forcht er im; wann er wust nüt, wer
3y wären und ob sy in gpiottem oder in bössem kämmen. £r
schickt ein grosse botscbafft zuo künig Hermin, zuo erkunnen,
wammm sy inn Hyspannia kommen weren. Der küuig Her-
fflin gab Marsillia botschaft antwurt, er were nüt der meinung,
das er nach sin volck dem land Hyspannia etwaz Schadens zuo
fliegen wettend, und das er nüt begertte dann des durchzugs
in Franckrich , des kÜnig Mambrins, eins schw&gers, tod ze-
lichen, den Rengnold Ton Muntabant ertödt hat. Do der
künig Marssillia vernam, das der künig Hermyn nüt inn wyllen
was sin land nach lüt zeschedigen, do ward er vast fro. Und
15 Mbftekiiineii hs.
80
schickt keysser Early ein botten , by dem er im enbofefc , wie
ein grosser züg von beiden in siu land kommen werind, die
wetten in Franckricb sj zerstören , wenn sy sieb dem künig
üermin^DÜt ergeben, ein her des zögs. Do der kejsser Karlj
i dy£ mere yernam, do erschrack er yast Übel nnd beruofft m
ratt, namiich den herisog Anses von Peyem, Gergis von Tanne-'
marck , den erfczbischoff Türpin , Sallomon von Brettannia,
Richart von Noroiandia und vyl ander heren. Und do sy
versamlet wären, do spracb der keisser zuo innen: »Ir beren,
i*icb bit üch, das ir mir gnoiten ratt geben, wann ich bedarff
sinn wol. Wann ich hab Ternommen, das ein mächtiger hei-
discher künig, Hermin genempt, wol mit hundert tussend hei-
den inn Hispania kommen ist, und ist in willen inn Franck-
ricb zekommen , sieb inn Paris zuo künig bekrönuen läaseo.
^ So Rnolland, Bengnoid nnd der edel Oilyf fier hie werind , so
fürcht ich die beiden nüt so vast, als ich thuon. Nnn erkenn
ich wo], das ich unrecht th&n hab, daz ich sy nfi miner gsei-
scbafft verja«^t hab; aber man spricbt gemeinlicben , das der
essel nüt weiüt, waz sin schwantz sol, bi& das er in verloren
2« hat.« Do die heren die mere Tem&mmen, do was keiner, der
nüt erschrecke. Und der hertzog Anses [bl. 41] sprach : »Her
keysser, man sol ab den beiden nüt erschracken, wann ir
wüssen, das sy unurecbt band. Üarumm band kein sorg: got ■
wirt uns häMen sin belgeu glouben uü' enthalten. Und ir
wüssen, sytt ir unser kÜnig sind gsin, das die beiden nie Ober-
hand Aber die Frantzossen gehept band, snnders wir band sj
allwegen mit der hilf gottes überwunden. Darum ra, ob schon
Ruolland , Rengnold und Olliffier nüt bie sind , so sol man
darumm daz bertz nüt verlieren, sunders länd die stett und
Bo Schlösser besetzen mit lüt und spis, darnach länd sy kommen!
Wann ich hoff mit der hilff gottes, wer wellend sy in kortzem
uß BVanckrich yerjagen mit irem yerlurst und schaden. Wann
ich hab sinn kein sorg, daz got nüt also mechtig sig uns und
sinen glouben zescbirmmen als ye.« Do Karly des bertzog
w Anses r&tt verstanden hat, do ward er von im und den retten
für guot erkent. Darunun er in alle Krystenheit nmm volck
schickt, und das yederman stet und scblQsser versorgte zam
basten, so sy möchten. Und lie^ die stat Paris mit lütten
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und spis ziio rüsten zuo wer gegen sinen fyenden. Dem nach
als der künig Hermin ein wenig in Hispannia geruowet hat,
er und sin volek, do brach er uff gegen Fraackrich. Und do
er in das land kam, fieng er an stet nnd Schlösser verbrännen
und ließ alle die, so nüt sinen glouben anemmen wotten, mit ft
grosser niartter ertöden. Etlich nam er zuo gfangen an, denneu
lie£ er vjl lydens au thuon. Und do er an mitten in Franck-
rieh was, do sprach er zno LyonfEant, das er trissig tnssend
man nemme nnd füere Munntabant belegren, nnd so bald ers
gewnne , daz ers yerbrantte und weder wib nach man, Jungs lo
nach altz läbeil liesse. Und er wett mit dem übrigen volclc
daz läger für Paris scb lachen. iLjonffant was willig und be-
iegret Mnntabant zerings nmm nnd nmm. Und do der künig
Hermin Paris belegret hat, do schickt er keysser Early ein
botten, der hieß künig Matafol; der was stoltz nnd raechtigii»
und hat wenig ufF der Frantzossen macht, und in duocht, er
wett allein machen, daz sy zyttren müeßten. Demnach als
er Yon Hermin erweit was worden die botschafft zethuon, do
schied er u6 dem lager nnd kam an daz th&r, daz ward im
uff thän darurom, daz er ein bot was. Und er gieng in den so
grossen sal , in dem er den keysser fand by sinen fürsten.
Und er endet sin botschaöt also: »Die grossen götter Mach-
met, Jupiter nnd AppoUino behüetten nnd bewaren den mech-
tigen knnig Hermin nnd alle die, so im hold sind nnd dien-
nend, und zerstören den künig von Paris und alle die, so in ^
siner gselschaft sind I Dennen thuon ich zewüssen, das dir der
niechtig künig Hermin by mir eubüt, daz du den glouben ver-
föognest, so dn haltst, nnd dn nnd din volck Machmetz glou-
ben annemmen, oder er wirt snst dich und all din land zer-
rt5ren nnd wirt dine fürsten an sinen roßschwäntzen züchen
und schantlichen töden Kissen. Wann er ist kommen den tod
sines bruoders, des m echtigen künig Mambrins, zerächen, den
do töden liessest durch den verretter Bengnold von Mnntabant.
Daramm, wend ir dem gmssammen tod entwichen, so ratt
ich dir, kÜnig in Franckrich, nnd allen bereu dines haffs, daz »
ir all kommen und gnad von minem heren begeren in blossen
hemptern und füessen, ein seil am hals. Und es mag sich
hegen, daz er über üch erbermd haben wirt.« Do keysser
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Karly den heid hört reden, do errottet er uß zorn , und daz
er nüt ein einig wort reden mocht. Da was Astolfus, der
her in Engelland, der mocht Mattaffols red kiüt gedoltigklicben
tragen , wann er ssnckt sin schwert nnd wott den heid damit
6 schlachen. Aber der hertzog Anses erwuscht inn inn sine
arm und sprach zuo im : >Das wer nüt recht ein hotten ze-
schedigen. Länd in sagen , waz er wyl ; wann es wirt umm
sin red weder minder nach roer.c Do Mattaffol ersach, daz
inn Astolf Ton Engelland mit sinem schwert schlachen wott,
w do sagt er zuo im: »Ich weyß nüt, wer du bist, aber h et ich
dich an enden, da niemmen dann du und ich werind, so wett
ich dir din boifart wol gestilien, die so gros ist.« Demnach
sprach er zqo dem kejsser, er sott im antwurt geben. Ger-
gis Ton Tannemarck jlt zereden nnd sagt zno Mattaffol: »Bot,
16 du bist ein tibermüettigen fyltz, das du so schantlich mit dem
keysser redtst. Ich schweren dir by minem got : werestu nüt
ein bot, ich wett dir den grossen kopff ab den achßlen ge-
schli^en haben. Dammm mach dich schnell nfi disser stat
nnd sag dinem künig , der keysser schetze sin got nach all
20 sin tröuwen nüt für ein füllen [bl. 42] öpfFel!« Also macht
sich Mattaffol uff den weg und kam inn Hermmins zell und
seyt im die antwurt siner botschafft. Und clagt sich vast ab
Earlys ritter einem; doch so wett er sich rächen, ee .das es
momdes nacht wnrd. Und sprach zno Hermin: »Ich bit üch,
26 daz ir mir erlonbend mit Karlys rytter zestritten.« Der könig
Hermin sprach: »Thuo im, wie du wyltl Aber ich weyla wol,
das du sy nüt so bald überwinden wirst, als du gedenckst.
Meinstu, darumm , so Rengnold, Rnolland und Ollifier nüt in
land sigen, daz in Earlys gselschafft nüt nach manlich rytter
80 sigend ? Es sind nach an sinem häff der hertzog Anses, Gergis
von Tannemarck, der bischof Türpin, Gudellon von Peyern,
Astolff, hertzog in Engelland, Beringer, Eicbart von Nor-
mandia und ander mer, deren pryfi so gros ist, und die un*
aerem glouben sovil Schadens zuo gefüegt hand.€ Do Mattaffi)!
86 den künig Hermin verstuond, do sprach er zuo im : »Es gilt
mir glich unim ir stercke und pryß; dennecht wyll ich wüssen,
waz lütten sy sitren, ee und es morn nacht werd.« »Du solt
im thuon, wie du wilt; aber hüet dich, daz dir nüt übel«
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clftniß entsprin^^e !< Demnacli als Mattofol toh Paris Bescheiden
was, do schied die nechst nacht darnach AstolfF, der Engel-
lander, ab dem haf und reyfc in grosser yl gegen Muntabant.
Und reyt sovasfc, das er zenechst zao Leonffantz leger kam.
Und begegnet etlichen heiden, die fiengend inn und faortten s
in ZQO Leonfant. Der yemaro , das er ab Karljs bäf kam ;
do fragt er in, waz Karly thette, und ob er vyl kriegßvolck
bj im hett. Astoifi sprach: »Du soit wussen, das der mechtig
keysser Karlj In siner gselscbaft hat die mechtigesten rjtter
in aller weit, und er furcht weder dich nach din künig nach lo
all üwer macht nüt nmm ein halben haller. Wann ir band
kein recht, daz ir inn sind kommen angriffen uff sinem ertrich.«
Leonfant sprach zuo im: »Wiltu sagen, daz wir nüt recht
haben des mechtigen künig Mambrins tod zerächen, den Reng-
nold Ton Muntabant mit verretterj ertodt hat? Darumm muoß u
sin schloß Muntabant zerstört werden.« >0,« sprach Astolff,
der Engelländer, »du sagst nüt recht, daz du retst, Rengnold
hab in mit verrettery ertödt; du bist vast übel bericht, wann
ich will dir kuntlich machen, daz er in ertödt hat als ein
frommer rytter inn beschirmung sins labens.« »Wüßte ich, »
das es w&r wer, wie du sagst,« seyt Leonfteint, >so wett ich
nüt alles daz thuon , so ich für mich genommen hab.« Also
ertzalt im Aistolif Mambrins tod; darumm Leonfant sprach:
»Die wyl es also ist, wie du sagst, so ist es mich geruwen,
daz ich dyssen grossen züg-har gftlert hab. Wett min got ss
Appollony, daz ich nach in Suria wer! Wann kein mentsch
niOeßte mer von minet wegen in Franckrich kommen. Wann
sytmäl üengnold Mambrin nüt mit verrettery ertödt bat, sun-
ders wie sin fyend, so niuoß dem schloß Muntabant von mir
nüt beschechen. Wann ich gsach üengnold einest in Hys- so
pania, aber er duocht mich so adellich und erlich, das ich für
^ar gloub, daz er kein verrettery triben möcht. Ich hat in
\vyllen niemer mer in dyfs land zokommen, aber ein gräf, der
inp Karlys gselschafft ist, der heißt Gannellon, der hat dem
künig Hermin enbotten : well er sich an Bengnold rächen, w
der sin schwäger ertödt het, daz erfi yetzmäl baß thuon mocht
dann niemmer mer; wann Rengnold, Ruolland und Ollyffier
vehad nüt in Franckrich, und die wjl die nüt dä werind,
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wurd er nüt vast grossen wjdersiand finden. Und djsse mer
sind ursach, daz wir fiber mer kommen sind.c Do Astolf
Lyonfant verstnond, do erscbrack er und sagt: »Dyß ist nüt
die erst verrettery , die er wyder den gräf Rengnolden und
6 sin gschlächt verbrächt bat.« Leonfant fragt inn, wer er wer.
Und er seyt es im. Darumm im Leonfant gro& eer enbot;
darzno gab er im nrlob gen Miintabant seritten, und gab
im sins yolcks zno. die inn beleyttind nnta zno den thären.
Die fand er beschloflsen , aber do er erkänt ward , thet man
lü im schnell ui', Do Rengnoldtz dry bruoder Allard, Guschart
und der klein ßichart in gsächen, do wurden sy vast fro. Er
ertzalt innen alles daz « so im Leonfant gsey t hat , dardarcb
sy yast tröst wurden. Und fr>en inn, ob er nüt von irem
bmoder wüßte. tNein ,« sprach Astolf. Demnach seyt er
16 innen, wie der verretter Gannellon dem künig Hermiu gschri-
ben het, dar durch er inn Franckrich kommen were. Des sj
ser erschräcken. Also schickten sy Karly ein hotten, im kon-
. thuon, wie Gannellon durch sin grosse fsltscheit und yerrefc-
tery ursacher wer, daz die [bl. 4-^] heiden inn Franckrich
20 kommen wären. Der bot kam für Karly. Und als er für in
kam, do redt Gannellon mit im und thet der glichen, als ob
er Tast leidig wer der heiden halb, nnd sprach: »Her keysser,
ich hab grosse sorg, Montabant mog der heydischen macht
nüt wider stän und ward vast bald erroberet und zerstört, das
26 nun ein grosser schad were umm Rencjnolden brüeder , wann
sy sind vast guot ritter. Wer ßengnold, ßuolland und Oliif-
fier in land, so werind die heiden nüt so vast zentsitaen, als
sy sind. Es ist w&r, ich hab den dry bruodern gschriben, ir
bmoder Rengnold werd vast bald heimkommen, und ich hab
80 sinn gwüsse botschaft. Und ich hab es thän , damit und sy
muottig sigen; wann sy meinnend, er sig tod, darvor in got
bewar! Wann es were ein grosser schad, wann er übertrift
inn manheit und redligkeyt alle die, so ich ye gsach.c Uod
mit dyssen wortten fiellen im die trehen n3 den ougen. Das
35 thet er, damit und er sin verrettery dester baß verteckfen
möcht. Als nun Karly und Gannellon mit ein andren redten,
30 meinnend] vielleicht »meintend« su lesen*
uiyiu^Lü üy Google
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kam der bot von Muntabaot, der gab dem keysser die brief.
Und do er aj uß und xx& besSchen hatfe, do besint er sich
ein wenig und gedächt: »Wie möcht Gannellon ein so grosse
verrettery triben, daz er die fyend des helgen kristenlichen
gloubena in Franckrich hieß kommen ?€ Und hieJt nüt uif den 6
brieffen; wann Gannellon hat in also zuo gerüst durch sin
8ch5n reden und tsäntdery, das er nÜt anders gloupt den siner
red, und duocht inn, es wer daz evangillio. 0 Karly, hettesta
Astolffeu brieflfen glouben geben, so bettest du die grossen
betriegnußen und veretteryeu erkent, so inn Gannellon wären, lo
dar durch du bettest mögen verkommen den tod diner ryttern,
die all am Ronizefel um'mkammen durch Gannellons yerrettery,i
als harnach zuo end dysser hystona gsagt wirt. Got geb
mir die gnad dahin zekommen!
Wie Mattafol mit den manlicbesten ryttern stach, u
so an keysser Karlys haf wären, und sy überwand
und fuort sy gfangen in Hermins zeig.
Der starck künig Mattafol was wol zechen schuoch lang;
der was gantz zornig über den hertzog von Engelland darumm,
daz er sin schwert über in uszogen hat vor Kariy, dardurch 20
er sich gesehmecht befand. Darumm er sich des nechsten
morgens wapnen liei und saß uff sin pfert und reyt allein
für Paris und bließ ein horn. Und do er drü mal blässen hat,
do schrey er mit lutter stim : »Wo bistu, Astolf, der hoch-
mftettig, der mich gestert wott ertödt han vor sinem künig ? 26
Korn har &n Tertzugl Wann ich wyll mich der schmach
lachen, so du mir zuo glüegt hast.c Do Karly vemam, daz
Mattafol vor Paris was und strit begert wyder ein rytter, do
enchrack er übel. Und beruofft sine rätt, zuo dennen sprach
er: »Mine hereu, ir Sachen, daz dysser ungemesser heid strit so
begert mit einem rytter. Darumm bit ich ttch, daz ir mir
ratt geben, ob ich ein ritter dahin schicken söU oder nüt.c
Gergis von Tanuemarck redt zum ersten , der sprach zum
keyaaer : »Her, mich dunckt, es were dem künigkrich Franck-
rich ein grosse schand und allen Üwern ryttern, wenn dysser u
k«id on stryt hin weg füer. Darumm ratt ich ücb, daz ir
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ein rytter dahin schicken. Und ich selbs wyll rytten , liept
es üch mir urlob zegebea.« Die hexen sagten all, Gergis hei
recht geredfc, und Anses sprach, wenn Crergis nüt ritten weti,
er wet ritten. Gergis sprach, wenn es dem keysser liepte, er
5 wett rytten und sust niemman änderest. Der keysser was
willig, das Gergis rytt. Der gien^ und wapnet sich und nam
sin guot Schwert Kurthän und ein starck sper und saß uff
sin pfert und reyt uß Paris. Und kam an das end, da iVIattafol
was, und sprach zuo im: [bL 44] »0 heid, der da strit he-
10 gert, ich thuon dir kunt, daz ich inn vyl landen der Türcky
und heidenschaft bin gsin und hab vyl lieiden mit dyssem
Schwert ertödt und bin von keinem heid nie ab minem pfert
gestochen worden. Darumm sag mir, ob du lieber mit dem
Schwert stritten wellest, oder mit dem speric Der heid sagt
15 zno im: »Mit dem sper wyl ich stritten mit söllichem iifeding:
magstu mich ab minem pfert stächen, so wyl ich din gfangner
sin; deßglichen, mag ich dich ab stächen, so soltu min gfangner
sin.€ Gergis was willig. Also kämmend die zwen rytter
gegen ein andren mit söilicber stercky, daz Gergis sin sper
lozerhrach uff des heiden schilt, aher der heid traf Gergis mit
söUicher stercky, daz er hindersich uß dem sattel an lierd
fallen muoßt. Do in Mattafol am herd gsach liggen, do fieug
er an lachen und sprach zuo Gergis: »Du tarfst dich nüt uier
berttemmen, du sigest ab keinem pfert nie gefallen. Du siehst,
s» wie dir din got Jesus gehnlffen hat. Nun gsichstn wol , das
du min gfangner bist.« »Es ist wär,« sagt Gergis und bot
im sin schvvert. Und der heid namiä und fuort inn inn Her-
mins Zell zeverhüetten. Und fragt in, wie er hieü. Er sagt:
»Ich heyß Gergis von Thannemarck.€ Do Mattafoi hört, das
80 er Gergis was, do yerwundert er sich, daz er inn so bald gfelt
hat, und ward sin vyl st51tzer wann vor. Und saß damit
wider uff sin pfert und reyt für Paris wider an das selbig
end, da er Gergis ab gestochen hat, und bließ sin horu und
schrey mit lutter stim: »0 kfinig zuo Paris, wu6, das din
86 rytter Gergis von mir ab sinem pfert gestochen worden ist,
und ist min gfangner! Darumm schick mir ein andren rytter
von den aller sterckesten dines häfs; wann ich bin in wvUea
uiiu stercke gegen innen zeversuocheu.« Do Kariy den heidcu
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Yeraiuondi do erkant er wol, daz Gergis vaa im überwanden
was ; des er ser erscbrack. Und luogt zent dem sal, ob sich
nieman har für thuon wett zestritten. Und bemofiPi; sine fürsten
und sprach zuo innen: »Ir heren, ir gsächen, daz dysser heid
Gergis überwunden hat und forschet weiter strjt gegen einem 6
andren rytter.« Der herizog Anses sprach: »Das wer ein
grosse unner, wenn der heid on strit lunweg füer. Darumm
will ich an inn.« Und gieng mit dyssen wortten nnd wapnet
sich und saß uff sin pfert und reyt an daz end , da Mattafol
was, und sprach zuo im: »Heid, die»wjl du stryt begert, soio
maofi er dir von mir werden. Darumm gedenck dich zno-
weren än wytter gesprech!« Do der heid den hertzog Anses
▼erstuond, do kämmen sy gegen ein andren, also daz der hertzog
Anses sin sper zerbrach, und Mattafol gab im ein so hertten
stich f das er in ab dem pfert stach. Do sich der hertzog i6
Anses am herd gsacli, do sagt er zuo im: »Du magst dich
wol berüemmen, das du all ander beiden in stercke für tri&t,
die wyl du Gergis nnd mich im siSchen gfelt hast. Ich be-
kenn mich din gfangner zesin.-s Und bot im damit sin schwert.
Der heid nam es und sprach zuo im: »Milafalt es dir nüt, so ao
byt ich dich, das du mir din nammen sagest. c »Ich sag dir,
heydf da^ ich Anses hejfi, hertzog in Peyern.€ Also fuort
er inn zuo Gergis. Und do sy ein andren gsSohen, do fiellen
iunen die trehen uß den ougen. Anses sprach : »Ich besorg,
wir werden nüt lang allein sin.« »Du sagst wär,€ sprach 25
tiergis. Do der- heyd den hertzog Anses zuo Gergis geleyt
hat, do kart er wyder für Paris an die gewonlich etat und
bUefi sin hom, wie er gewonheyt hat. Qnd do inn Early
bort, do ward er vyl betrüepter wann vor ; deßglichen wären
all sine fürsten. Aber so bald der edel Beringer von Peyern 30
daz horn hört, lie^ er sich wapnen und saß uff sin pfert und
nam urlob von Karly und reyt uff die sträs. Und do er zuo
Mattafol kam, sprach er zuo im an grttetzen : »Heid, bistn der
imr^ch rjrtter, der gestert so untzüchtigklich mit dem edlen
keyser Karly redt? Erkantest du, wer der wer, der mit dir 36
redt, du wurdest vast bald gnad begereu ; wann du solt wüssen,
daz ich mengen heid mit dyssem schwert ertödt hab. Also
bof ich dir 5ch zethuon.« Do Mattafol Beringer bort reden,
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do achtet er sinen wenig, deßglichen sines tröwens, mmden
sprach zno im : »Dn bist wol hochmOettig, daz da mieh Ter-
meinst zeerschrecken mit dim tröwen. Ich schweren dir, das
ich dir die red wol gsteilen wyl, ee die sun undergang ; waun
hat ich fier semlich ihn minen armen, als du hist, so weU
ich dennecht nüt Yom louffen l&n,€ [bl. 45] Do Beringer
den beiden Terstnond reden, do ward er sornig und sprach
zornigklichen : »0 du touber nar, ich wyl din berüemnien nüt
mar liden. Rvlst dich! Wann ich hab groß begird dir min
speryssen zevarsnochen geben, ich hab dallig me gnuog von
dir erlytien.« Mattafol crpracb : »Wer bistu , daz du didi w
manlich machst? Bist nüt etwann Rengnold, Rnolland oder
Olliffier, deren pryß so gros allenthalben ist? Bistu mechtiger
den der hertzog Anses oder dann der kön rjtter Gergis, die
ich überwunden hab mit miner manheyt?€ »Ich wyll, daz du
wüsaest,« sprach Beringer, »daz ich deren keiner bin, snnden
bin Beringer Yon Peyern, der dich rast wenig entsitzt. Dt-
rumm bit ich dich , daz du dich werest an wytter gesprech,
wann ich sag dir ab.« Also rytten sy hindersieb, und glich
also, wie er Gargis und Anses thän hat, also thet er och Be-
ringer. Und do er sich am herd gsach, ward er so vasfc zor-
nig, daz er vermeint toub zewerden, und zog sin schwort nl
und sagt, er wett sicli rächen. Der lieid sprach zuo im : »Du
hast unnrecht, Beringer, wann du weist wol, das der brach
also ist: wellicher zum ersten falt, des andren gfangner er
sin sol, der in ab feit.« »Es gilt mir glich umm dine brache,
saytt Beringer , »sunders ich wyll mich an dir rSchen mit
grossen schwertschlegen.« Do der heid gsach, daz er so vep-
stopfft was, do gab er im ein söUichen streich, das er uff die
knüw nider fiel und was so erstunnent, daz er nüt wüßt, ob
es tag oder nacht was. Und Mattafol sprach zuo im: »Ergib
dich, wie die andren th&n hand! Wann du magst mir nüt
ant^esigen.« Beringer gsach wol, daz er war sagt; darumm
bot er im sin schwert. Daz nam er und fuort inn zuo deu
andren. Do der hertzog Anses sin sun gsach in des beiden
gfancknus, do sprach er mit sünfftzen: »0 keiser Karly, lepi
dysser heid lang , so wirt er dir grossen schaden zuofüegeo,
dar^uo dem gantzen Franckrich.« Demnach als Mattafol Be-
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ringer sno den andren inn gfäncknm geleit bat, do safi er
uff sin pferfc und reyt wider an sin stai nnd bließ sin börn«
Und do Karly daz bom bort, do erscbrack er vester dann ye
und sprach: »Nun mag ich \vol erkennen, waz ein rytter ob
andren wert ist. Ich sag es, wann wer Reugnold hie, oder 6
min yetter RnoUand, oder Oliyffier, so bet dysser beid nüt
80 lang gewert, als er bat. leb erkenn wol, daz er Beringer
überwunden bat. Nun ist der vatter und der sun in gefenck-
nus , des ich ser betrüept bin. Ich gloub, daz dysser ver-
Üüechter heid all min rytter überwinden werd.< In dem gieng lo
Angeffin n£ Scbw&ben und wapnet sieb und reytt und stacb
mit dem beid. Aber er ward gfelt, wie die andren, und zuo
innen gfangen geleyt. Deßgiicben stScben 5cb mit im nnd
wurden all sine gfangnen Ott von Burgundia, der bischof Tur-
pin, Galter von Meyland, Salomen von ßrettania, Riebart von »
Normandia, Gny von Borgnndia. Und beleib niemman by
Karly dann Ganellon, der verretter, und die von einem ge-
scblScbt ; die tbetten sieb nftt uß zesii^eben, darzuo not sy Scb
Karly nüt, wann er wot nüt allein sin. Do Matafol gsach,
daz kein rytter mer kommen wot mit im* stächen , do fuort so
er alle die, so er gfiemgen bat, fär den mechtigen künig Her-
min. Der ward TBst fro, do er yemam, wer sy wären, und
eeret sy zum basten, so er moebt. Und bielt yil uff Matafol,
der so vyl manlicher rittern überwunden hat , und schanckt
im ein silbrinuen rock vast köstlich. Den leyt er an und 26
aai uff sin pfert und reyt spatzieren uff das feld sieb säcben
Iteen. Und yederman tbet im eer an von siner manbeyt
wegen nnd seytten nun von im. Aber er was yast trurig,
daz im Astolf, der Engellender, nüt iini sine hend kommen
was, damit und er sich an im gerochen het umm die schmäch, so
80^ er im hat wellen tbuon vor Karly. Und der guot Karly
was zuo Paris vast eracbrocken umm sine beren. Er gieng
im pallast ummbar und tracbtet, wie er siner fyenden macbt
widerstän möcht. Und der verretter Gaiiiielloii was by im,
der thet der glichen, sAä hette er grossen sclimertzeu am 3<»
hertzen; aber er waß sin vast fro, als der, der ein ursacb
8 gefeeknua Iis.
was irer suokunift. Ui^i damit und er sin yerrefctery dester
bai tecken möcht, sagt er sno Karly: lO her« wer yets der
gräf Kengnold nnd üwer yetier nnd Oliffier hie, djaser beid
wurd nüt so lang widerstand thuon, als er thuot. Ich bitten
& got, das er üch iiiu kurtzem botschait't von iuueu gebe.« Naa
wend wir von den heran sagen, die by dem kunig Cku^dor
wären und gnot laben hatten.
Wie die frantzössiscbep heren urlob von dem from-
men kunig Corador nämmend und [bl. 46] wie sy
10 veruämmen, daz der niechtig kunig Hermin in Franck-
ricb gefaren was Muntabant zerstören, darumni sy
im öiu land inn ilämeQ, und toufft wurden, üud
wie Doon Morgant reicbt an Eoradora haf, und wie
Meridianna mit innen kam mit einem grossen zug.
16 Die hystoria sagt, daz dem nach, als Rengnold und sine
gsellen gnuog still gelägen wären an des künig Coradors häf,
do wurden sy zuo ratt in andere land zefareu, dä krieg werind;
wann sy hatten aii ir wollust die beiden zao toden. Und eines
tags sprach Elengnold zuo Korador : »Her kÜnig, es ist wAr,
M daz wir lange zit an üwerm h&f sind gsin , nnd uns eer nnd
Irüntschaft vil bewyssen band, sovil, das wir daz kumerlich
umm ücb vergälten mögen. Und weren wir hie länger, so
wurd es uns für unnerlich gescbetzt nnd nüt recht; wann wxr
glycben uns den sflwen, die begeren nun rnow. Darumm sind
9A wir inn wyllen in andere land zefaren , da krieg sigen , tteh
bittend, daz üch geliebe uns urlob zegeben. Und der guothet
und eeren halb , so ir uns be wissen band , dancken wir üch
ufs höchst, so uns müglich ist, und begebend uns altzit gerüst
nnd bereit zesin, üch alle die dienst zethuon, so ir uns dör£Fen
80 znomnotten.€ Do Korador verstnond, daz die heren ab einem
hilf scheiden wotten, do erkant er, daz ir meinung billich
was, und sprach: >Ir, mine bereu, üwer hinscheiden sol sin,
wenn ücb geliept, wie wol mir üwere gselscbaft vast ange-
nemm ist« Aber sitmäl und ücb geliept von biimen zescheiden,
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80 dancken ich üch zum ersten alier guothet und hilf, so ir
mir ertzeigt hand. Ich erkenn wol, daz ich durch üwer man-
heit künig in dyssem land bin; wann &n üch was mir Qüt
müglieh minen fyenden wider zestän, snnders het mflessen n&
dein land fluchen. Dardurch ich gröJ^lichen in verpflicht gegen 6
üch stän, und umm alle vergältung weiiä ichs nüt änderst ze-
Terdiennen dann allein: dörffend ir min oder mines volcks,
geh inn weliichen landen ir sigen, 8o yrfc es alles inn üwerem
dienst.« Do die heren des kttnigs guotten willen hortten, do
danckettend sy im. Die mere wurden bald zent dem pallast lo
gesagt , die heren wetten hinweg scheiden , also daz es die
m
jnnckfrow Meridianna vemam. Die beschickt yllentz iren früud
Olliffier inn ir kammer und sprach zao im: >0 OUiffier, ich
hab nüt nmm dich verdiennet, daz dn mich also allein lässest.
Ach, ich hab all min liebe an dich gelejt, und du wiit mich i6
also Yerlän. Ach, du läst mich gros eines kindes ; zum min-
iten, wiltu nüt über mich erbermd haben, so heb doch er*
bennd über din geschlecht nnd läß nns nüt also trostloß!
Ach, was wirt dysse arme trostlofie anfachen, wenn sy den
verlürt , inn den sy all ir hoffnung und liebe gselzt hat ! 0 20
liebe, du hast mich wol veratteu, die mir alle fröud verheissen
bat an minem liebhaber; nun wirt es müessen sin, daz «ich
aii min laben lang in leyd und schmertzen belib.« Und mit
djssen wortten fiellend ir gros trehen nfi den ougcn. Der
gräf OUifier trost sy zum basten, so er mocht, und sagt zuo 26
ir: »Min junckfrow und min liebe, ich bit dich, daz du dich
nüt 80 übel gehabest ; wann ich yerheissen dir by ritters trüw,
das ich vast bald wider kommen wyl dich be^Uihen. Darumm
bit ich dich, min liebe, daz dn mir nrlob gebest; wann da
magst wol erkännen, daz es mir nüt erlich wer, daz ich mine so
gsellen faren lie^ und ich hie belib. Der trucht halb bit ich
dich, daz da sy in befelch habest.« Do j^eridianna bekant,
daz sy iren fründ nüt belibig machen mocht, do sagt sy zuo
im: »Dfewil du nüt durch min pit beliben wilt, zum minsten
bit ich dich, das du mir Morgant hie lassest; der wirt min 30
schirm sin gegen denuen, die mich bekümmern werden. Wann
ich sorg mir, ich werd nach dinem hinscheiden vyl ufihebungen
haben.« Olliföer sprach, mocht [bL 47J er, so wett er ver«
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schafifeD, daz Morgant belibe. Er sagt dneE gseUen darvon
ond MorgaDfe and bat sy so Tast, daz sj wyllig wurden. Aber
Morgant were lieber mit innen gerytten dann beliben; aber
dem gräf OUifier zedienneo, was er willig der junckfrowen
6 zehüetteD. Die bereu naoinien urlob von Meridianna und
machten sich uSl die str&s. Und der künig Corador gab innen
daz gleit mer dann awo mil ; demnach nam er Ton innen nr-
lob mit vyl erbiettens nnd kart wyder iii ein st&t mit Mor-
gant, der beleib vust ungern. Die heran ritten und wußten
10 uüt wo hin, dann wie sy daz glück fuort. Und ritten sovast,
daz sy.inn ein grosse wüeste kämmen, inn deren was ein
grossen vinstem wald. Und do sy in der wfteste w&ren, do
▼erlies sy der 15w, der innen so lang geselschaft ghalten hat,
und lüff durch den wald hinweg. Do sagt Rengnold zno
löUuollaud: »Gsich, min vetter, wie der low von uns flucht !€
»Läß in loufiPenIc sagt Ruolland , »wann sin hinfart ist mir
vyl lieber dann sin beliben.« Die fier rytter ritten sorast,
daz sy in Hermins land kämmen, der vor Montabant lag.
Und eines tags, als sy uff einem kleinen bergly wären, do
20 ersächen sy wol by fier hundert gewapnetter beiden. Und
fuort sy ein stoltzer grusammer heid, der hieü Fieremunt und
wa» künig Hermins friindy nnd hat im das gantz regement
sines landes befolhen. Do Fieramnnt die fier rytter ersach,
do stach er in sin pfert und reyt zuo innen. Und do er
25 Bayard so hüpsch gsach, do begert er in ser, und sprach zuo
Rengnold : > Edler rytter, wo hastu daz schön pfert überkomiiien ?
Ich bit dich, du wellestz mir zekouffen geben oder schäncken ;
wann es mnofi dir wol vergulten werden von mir.c Der grXf
Rengnold sagt zuo im: »Ich sag dir, daz er mir von vyl lütten
80 erfordert worden ist , aber ich wot inn nie verkouflfen nach
verschänckeu. Darumm verlürst du diu zit in zebegerea.c
»Nun,« sprach der heid, »wiltu in nüt verkouffen nach ver-
schSncken, so thuo mir doch die gnad, das du mich in ein
wenig ritten lassest.« Rengnold, der des beiden beschts er-
36 kant, sprach zuo im: >Min pfert ist der natur , daz er sich
keine lüt rytteii läßt, wenn er sy nüt erkänt. Darumm wirt
er dich och nüt rytten i&n. Aber ich wyl dir ein hüpsche
tettig machen: du bistgewapnet und ich och; darumm, wiitu
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mit mir stächeu und magstu mich feien , so muoß min pferfc
din sin. Und wiltu nüt stächen, so sag nüt mer dar von und
far din aträs; wann dir wirb min pfert snst nilfc.« Do der
Heid Rengnolden Teretuond, do hat er sin grossen yerdras und
sprach zuo im : »Du filtz, dn retst stoltzenklich ; wann wüßtestu, ß
mit wem du rettest, du wurdest nüt so Int reden. Wann
ich bin ein sträöer der thorechtigen : ich bin ein rengent und
Terhüetter dj6 landes. Wann min bruoder Hermin, der da
kfinig ist,' hat mir£ zererhfletten geben. Der ist yetz vor
Mnntabant mit grossem züg inn wjllen daz zeverstören und to
sich an Rengnolden zeraclien, der sin schwager Mambrin durch
verretterj ummbrächt hat. Und wenn er Muntabant zerstört
hat, 60 wyl er demnach daz gantz Franckrich och zerstören,
wenn sj nnsers gotz Machmetz glonben nüt anemmen wend.
Und wyll der alt Karly Jhesus glouben nüt verlougnen , so i5
wirt er in mit martter erdöden.« Do Rengnold Fieramunt
verstuond, do ward er schier unsinnig und sprach zuo im:
»0 du faltscher heid, bosser dann ein tüffel, dn hastz erlogen,
daz Rengnold nach keiner von sinem geschlacht ye verrettery
triben haben. Dammm gedenck dich zeweren ! Wann ich sag so
dir ab uff den tod. Wann ich wyll die sach für Rengnolden
uf nemmen, wann ich wei^ das er ein frommer rytter isLc
Also rytten sy hindersich und kämmen gegen ein andren mit
sdliicher stereky, daz der heid sin sper zerbrach, nnd Rengnold
draf den heid dnrch den bälm mit' s5llicher stercke , daz er a5
im am mitten durch den köpf mit dem sper stach , also daz
der heid tod zuo erden nider tiel. Do daz sine dienner gsächen,
do erschrecken sy und fiengend an über daz veld flüchen.
Under den beiden was ein grosser her, der was wjß und be-
schib: wann do er Fieramnnt tod gsach, kam er für Rengnold >o
nnd knüwet nider und sprach: iRytter, der alle weit geschaffen
hat, der uffne dich in allen eren! Wann du hast uff den
hüttigen tag räch begangen ob dem aller boßhaftigesten wüet-
trich, der in aller weit was. Der künig Hermin, sin bmoder,
der inn Franckrich giaren ist, hat inn zuo einem regent des u
landes gelassen ; aber er ist ein boßhaffter wüettrich gsin, der
rieh und arms brantgschatzet hat, und wenn etlicher so frisch
was, der imm darinn redt, den lie& er ey^wegs toden. UacI
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damit er sin missetbat wytter ertzoigte, nam er unsere wiber
und töchteni [bl. 48] mit gwalt. Und er hat nach in gfenck-
nus miner aehwestem einy, darnmm, daz ay nÜt hat wellen rin
wyllen tbuon. Und wüssen, das alles volck sines todes vast
6 fro sin wyrt ! Und bistu ein semlicher rytter, als mich dunckt,
so gewünstu daz land wol an schwertschlag; wann ich und
min früntschaft sind die fürnemiaten dea landes, nnd wilta
minem ratt volgen , so wend wir dich bald zno her der stat
gemacht han, darzuo des gantzen küngrichs.« Rengnold ward
10 vast fro, do er den heidischen heren bort reden, der hieß
Clarion, und sprach zuo im: »Edler her, thuond ir daz, wie
ir sagen, so verheissen ich üch, daz ir nüt verlieren mQeaseD.c
Clarion sagt: »Ir mfiessen Fieramunt harniach und pfert nemmen,
so wyl ich all sin volck wider samlen, und so wend wir mit
1" üch in die stat ritten. So werden die innwonner vermeinuen,
es sig Fieramunt, und werden dich all mit grossen eren em-
pfachen. Und ir sond bütten lassen, daz man stäche und
thnmiere nnd yederman frdnd nnd knrtzwil tribe. So ritten
ir zum pallast und versebaffen sovil , daz ir her und meister
2« darin werden. Diewyl will ich mit den lantzheren reden und
wyll innen des wtiettrichs tod erroffnen, des sy vast fro werden
sin. Und wend nns all im hämisch rersamlen ; so müessen alle
die, so Fieramuntz party sind, ertodt werden.c Also nam
Rengnold Fieramuntz hämisch und saß uff sin pfert, und
25 ritten in die stat. Yederman thet im grosse eer an , ver-
meintten, er wer Fiermunt, der stathalter. Und do er uä
den grossen platz kam, gebot er, daz all rytter stechend und
yederman schimpf und knrtzwil tribe. Und diewil yederman
fröud treib, redt Clarion mit sinen fründen und zum teyl mit
80 den mechtigesten des landes, iusunderheit mit dennen, denuen
Fieramunt zeleid tbän hat, und sagt innen, sy werind am
wüettrich gerochen, der innen soTil lydens an thän hat. Do
sy Clarion verstnonden, do wurden sy vast fro. Und wurden
in kurtzem gewapnet, und Clarion fuort sy uff den platz, da
36 alles volck versaralet was fröud und kurtzwyl zetriben. Do
sy uff dem platz waren, zugen sy ire schwertter u& und fiengen
an uff die zeschlachen , so sy wußten, die Fieramuntz partf
w&ren ; und die kriegßlüt, so by Rengnold wären, thetten wie
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8j, also daz in kurtzer zit der mererteil der sächern ertödt
worden. Alle die. so püt von der sacb wulkten, erschrecken
fibel und sagten, Fieramnnt wer toub worden. Do Rengnold
gsacb, duz der platz gewnnen was, do reyl; er in pallast, daz
im niemman darvor was. Und die küngin, Hermins frow, s
kam im engegen und sprach zuo im (wann sj meint, es were
Fieramnnt) : »Min bruoder, waz läbens ist daz, so ich inn der
stat hör? fis ist ein yast grosser nffmor. Ich bit dich, daz
da Ordnung setzest, als dir min gmachel in befelch geben hat.«
Do Hengnold vernani, daz sy die küngin was, des frow, der
im sin schloß und sine brüedern belegret hat, do hüw er iren
den köpf ab. Demnach gieng er und zerbrach die gfaocknns
. tmd nam Clarions Schwester daniß and die andren all, so der
wüettrich darin geleyt hat. Clarion redt mit allem volck nnd
ertzeigt innen , wie der tod were , der innen sovil lidens an- t6
ihaa het, also daz sj all willig wären Rengnolden zuo künig
tif zenemmen. Do Bengnold gsach, daz er rüewiger künig
des landes was, do prettigetten er niid sine gsellen innen den
krysteDlicben glouben, also daz yederman willig was sich lässen
touffen. Und Clarion was der erst, der das heillig sacrament 20
des touffs annam. Demnach als sy Krysten wären , do redt
Rengnold mit einen gsellen und mit Clarion von dem läger,
80 Yor sinem schloß Mnntabant lag, und er wett on langer •
▼ertzüg sine brfieder nnd sin yetter Magis entschÜtten. Cla-
rioD sprach , er wett mit im und wett ein grosse gselschaft 25
kriegern mit im füeren; des im Rengnold größlichen dancket
und was vast fro. Do fiiuoüand verstuond, daz Rengnold in
Fnmekrich wott, do sprach er: »Ich bin ser bekämert, daz
der starek Morgant nüt by nns ist; dann wenn er by mir ist
mit sinem kallen, so bin ich vyl dester sicherer. c Do sprach 3o
DooD : »Ich bin berey t in zereichen und verheissen üch , daz
wir hie »in wend, ee daz üwer züg gerüst wirt.« Die heren
w&ren siner red vast fro, nnd ward ger&tgscblaget, er mfießte
Bayart rytten, daz er dester schneller rytte. Doon beleih
Düt länger, sundera saß uff Bayart und macht sich uff die =6
sträs und reyt sovast, daz er an des künig Coradors haf kam.
Der [bl. 49] empfieng in mit grossen frönden und fräget iua
Ten sinen gsellen. Doon sprach: »Sy sind all yast gsond und
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grüetzen ücli vast. Und bit.teu üch, duz ir innen üwers volcks
schicken und Morgant ; wann sj wend den kejsser Karlj eot-
schüfeten , den der meehtig künig Hermin belegret hat mit
einem grossen zfig.« Der küni^ Corador sprach zuo Dood,
6 daz er und all sin volck nüt gespart werden mfießten den
frommen keysser Karly zentschütten. Do Morgan t verstuond,
das in der graf Ruolland vorsehet, do ward er vaat fro. Meri-
dianna was in ir kammer, die was nüwlingen nfi der kindbet
gangen. Und do 87 Temam, daz Doon kommen was, do lilff
10 sy zum schneilisten, 80 sy raocht, etwaz zevememmen Ton
Olliffier, irem fründ, und ummfieng Doon und fragt inn, wie
es umm sine gsellen stüend, insunderheit umm Olliffier. Dooo
sprach, es stfiend wol umm sy, und Oliffier grfietzte sj mer
dann zetnssend mallen nnd hett iren nach nüt vergessen. Und
16 sagt iren, er were kommen hilf reichen by innen in Franckrieh
zefüeren ; wann der künig Hermin het daz schlos Muntabant
belegret. »Aber er hat nüt vyl daran gewunnen, wann wir
hand im all sin land ingenommen nnd sin bmoder and sin
frow ertödt.« Do Meridianna Doon yerstnond, do sagt sy:
«0 »Min her und vatter, vorsehend all llwer kriegslÜi und geben
mip die uff! Wann ich wyl den frantzösischen heren hilflich
sin.c Der künig Corador was willig und nam uß in allem
einem kttngkrich, also daz ir in knrtzer zit mer dann zwölf
tnssend w&rend zerofi und zefuofi , die all vast fro w&ren in
86 der frantzSßischen heren gselschaft zefaren. Do nun der züg
versamlet was, nam Meridianna urlob von irem vatter; deß-
glichen thetten och Doon und Morgant. Und Doon dancket
dem künig Corador nmm die hilf, so er dem gr&f Bengnolden
schickt. Der kÜnig Corador sprach zno im: »Grüetzen mir
80 den gräf Rengnolden und sine gsellen und sagend innen,
dörffend sy minen, daz sy mirs eabietten! Wann ich wett in
eigner person kommen ; wann ich will nüt undienstbar sio
umm die guothet,. so ir mir bewiesen hand. Wann ich erkenn
wol, daz ich än sj nß minem küngrich von minen fyenden
86 verjagt worden were. Darum m ich üch schuldig bin zedien-
nen.« Do innen der küuig Corador ein halbe niii daz gleyt
23 ir] er hs.
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geben hat, do nam er urlob von innen und reyt wider in sin
stat. Und sin tochier faor mit irem züg die sfcräfi/ Und
kämmen in kurtzen tagen in künig Hermins land nnd nachet-
ten sich der stafc , in deren die heren wären. Eins morgens
i^ieng RuoUand uff ein thurn und luogt uff daz feld und gsach 0
Meridianna zug kommen; darab er gar eätunnet und ruofft
sinen gsellen, dennen zeigt er den züg. Darab sj ser erschrä«
cken; wann sy wußten nttt, waz lütten es w&ren. Aber sy
hatten unlang geluogt, sy ersächen Morgant mit sinem kallen.
Ruolland sagt: »Sehend hie Morgant, der kumpt vor auhenlio
Der künig Corador ertzeigt sich wol, daz er uns lieh hat, daz
er uns zebilf ein so erlichen züg schickt.« Die dry heren
giengen ab dem thurn und Bassen uff ire pfert, des künig Co>
radors volck eu gegen zeritten , Clarion und vyl rittern mit
innen. Do sy usserthalb der stat wären, do ersach sy Doon,
der sprach zuo Meridianna: »Frow, sächend hie üwern frund
Oiliffier! Der kumpt üch engegen in schönner gselschaft.«
Do die frow iren fründ gsach , do reyt sy vordannen. Und
so bald Oiliffier sy ersach, do not er sin pfert. Und do sy
in ersach, saß sy ab irera pFert, daz thet Oiliffier och, und 20
ummfiengeud ein andren, in dem kämmend iiengnold und
Ruolland zuo innen, die ummfiengend die frow und danckten
iren der hilf, so sy br&cht hat. Aber sy hat uff sy wenig
acht, sunders nun uff Oiliffier, zuo dem stuond ir all ir ge-
müet. Ruolland ummheng Morgant, der sprach zuo im : »Mich 26
belanget, daz ich den keysser Karly gsäch, und in Fraackrich
sigend die beiden zebekriegen; wann ich wyll iren sovil er-
tdden mit minem kallen, daz ir all irig sin werden, die ze-
tzellen.« Rengnold sprach zuo Doon: »Min gsell, du hast diu
arbeyt nüt verloren, da/ du ein so erliche gselschaft bringst. 30
Der künig Corador hat der guothetten nüt vergessen, die wir
im bewissen haud.c »0,< sprach Clarion, »mau spricht inn
einem gemeinnen sprüchwort, es werd niemmer kein guothet
▼erioren, und darumm sol man nüt ansechen, wemm man dienne.€
Yederraan saß wider uff' die pfert, und ritten in die stat. Da
ruowetten sy etlich tag. Die wyl ward daz landvolck gerüst,
deren ward wol acht tussend Kristen, deren füerer was Clarion.
Do der gantz züg versamlet [bl. 50] was, do wärend iren wol
MflcgMt dn riOM 7
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zwentzig tusseiid zeroü uiul /,et'uoß, Krysten und beiden; die
machten sich uif die straiä und tuoren so redlieh, daz sy in
Franckrich kämmen, den nechsten weg gen Paris zao.
wend wir yon dem kejsser Karly sagen , der suo Paris was
ft in sinem pallast Tasi erschrocken.
Wie tiauuellou Muutabaut wot veratteu han, und
wie in Lyonfant wot tödt haben, und wie der kunig
Hermia veriiam, wie öin land verloren wer und am
bruoder und sin frow und kind tod werind.
10 Als wir Yorgenieldet hand, was der fromm kejsser Karl/
zuo Paris gantz erschrocken darumm, daz der mererteil siner
heren inn gfangnuß wären, nnd klagt sich und sprach: >0
glück, dn ertzeigst din enttning wol gegen mir, daz du mich
zehüchst utf din rad gesetzt hast , und yetz wiltu mich ze-
m und erst setzen. 0 min vetter RuoUand und ir, iiengnold uod
Olliftier, werind ir hie, so wer ich nüt in so grossen nötten,
als ich bin, nnd furchte mine fjend nüt so Übel, als ich thuon.«
Ghinnellon was by im, der thet der glichen, als tmrrette er,
und sprach zuo Karly : »Her keysser, es ist üch nüt ein ver-
20 nunfft, daz ir üch also klagend: es sind in dysser stat Paris
nier dann trjssig tussend man üch zeschirmmen und die sUt
dch. Kommend unsere fyend und gnffend uns an, so wend
wir uns weren zum basten,' so wir mögen. Ond diewyl wirt
uns gofc etvvaz guotter meren senden, die uns erfröwen wer-
25 den.« Der keysser Karly wüßt nüt, waz er thuon sot , dann
sich allein got befeihen und alle Krystenheit, die inn sorgen
was zerstört werden. Eines tagß besint sich Gannellon einer
andren Terettery, Und reyt yon Paris in daz läger für Mon-
tabant und kam in Lyonfantz zell und gruotzt in und sprach,
30 er wett mit im reden in ratz wyß. Lyonfant hiel3 all siu
Yolck uiä der zell gan und sprach zuo Gannellon, daz er seitto,
was er wett. Und der verretter sprach zuo im: »Wüi, da»
ich des keysser Karlis fürsten einer bin und eins heimlicben
ratz ! Aber darumm , daz mir die , so zuo Muntabant sind,
sr. etwaz zeleid thän hand , wyll ich mich rächen. Darumm,
wiltu mir glouben, so wyll ich innen ein sölliche verreUery
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nio rÜAten, durch die ich dir daz schloß und die stat üher-
aniwurtten wyl und alle die, so darin sind, mit innen zehand-
len nach dinem gnotien bedoncken. Dar durch wirstu gerochen
umni den tod des edlen kunig Mambrin , dines f'i üiitz. < Do
Ljonfant ULumellous grosse verettery verstuond, do erschrack 6
er ser darab ; wanu er was ein vast frommer man, wann umm
den tod het er keiner verrettery gestattet. Und sprach zuo
Gannellon : »0 du faltscher Crist , dn ertzeigst die yerrettery
wol, die inn dir ist, daz du durch diu faltscbe verrettery ver-
ratten wilt die, so dines gloubens sind. Du tarfsfc nüt täncken, lo
daz ich dir trüwe, diewjl ich nüt dines gioubeus nach dines
landes bin; darumm könd ich dir vast wenig vertrü wen. Ich
schweren dir by minem got Machmet, daz du gesträft werden
aiuoßt umm die groüen verrettery , so du din tag be^^angen
hast; wann daz eitrich mag dich nüt nier tragen.« iJaiuit i5
ließ iü Lyonfant fachen und vast wol binden und in gefenckiius
legen. Demnach schickt Lyonfant dem hertzog Astolf ein
betten, by dem enbot er im die groß yerrettery, so Gannellon
hat wellen wider sy begän; darumm het er inn gfangen ge-
Icyt in töden lästsen , als er wol verdiennet hat. Nut dester
minder söt er im sin willen enbütten , wann er wett an sin
Terwilgung nüt in dysser sach handien. Do Astolf verstuond
daz, so im Lyonfant enbot, do beruofEt er Alard , Gnschart
und Richart und ir vetter Magis, dennen ertzalt er die groß
verrettery, so Gannellon wider sy hat wellen begän, und wie 25
inn Lyoufant in gefencknus hett in töden lassen, wenn sy
darinn verwilgen wetten. Also wären die dry bruodern und
Magis einhelligklich der meinnung, Lyonfant sött [bl. 51]
Gannellon töden. Aber do sy die sach wol ermässend, en-
bütten sy Lyonfant, er söt im urlob geben, wie w'ol sy in ^lo
gern heitten heisen töden; aber er were dem keyser zelieb,
und ließ sich gantz mit sinem ratt regieren, dardurch sy sin
angnad flberkommen möchten. Darzuo were Ganellon eines
grossen stoltzen geschlächtz, die sy bekfimern möchten ; wann
die wyl so groß krieg inn Franckrich werind , törfftend sy 30
nüt nach mer fyendeu. Und die zit wurd ein ander mäl
kommen, daz er einer yerretteryen gestr&ft wurd« Astolf gab
Lyonfantz hotten ein guot pfert und ander kostlich schänck-
7»
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innen, des er yast fro ward. Und fuor von Mantabant und
kam in sins heren zel, dem sagt er sin botechaft, als ir ge-
hört hand. Do Lyonfant verstnond, daz nüt Astoifs wyl was,
daz er Gannelloii töden sott, do ließ er in wider gäii. Und
6 do Gannellon uü der gfäiicknus was , do reyt er gen Paris
zuo Early. Der was in grossen sorgen umm sine fiirsten, die
gfangen wären. Und Gannellon sprach zuo im: »Her, ich
was in das läger für Mnntabant geritten und wott dem künig
Hermin ein beschis zuo gefüegt haben; aber ich hab gefeit
10 in mineiii furnemmen und bin des amirol Lyonfantz gfanguer
gsin. Aber ich bin mit der hilf gottes wider enttrunnen.c
Mit dysser gstalt bedackt er sin Terrettery, und Early gloupt
im alles daz, so er sagt. Astolf eubot Karly die verrettery,
80 Gannellon gegen innen hat wellen begän ; aber Karly mocht
16 nüt glouben, das Gannellon ein verretter were, also hat er in
verzoubert. Der mechtig künig Hermin fuor vor Paris hin-
weg für Mnntabant, wann er erkant wol, das er wenig vor
Paris schuof. Und uff ein ostertag kam ein ritter sinem
land , der gruotzt in. Und do inn Hermin ersach , do er-
20 kant er in und sprach zuo im: »Ritter, waz meren bringstu
mir von minem land und von miner fro wen und bruoderVc
»0 her,€ sprach der ritter, »die mere, die ich üch bring, sind
üch vast böfi; ir mQeßtentz wol nüt wüssen, aber es ist als
guot, ir vernemmentz früe als spät. Es ist wär, daz Rengnold
86 in üwer land kommen ist und hat mit üwerm bruoder Fiera-
munt gestochen und hat in ertödt. Demnach ist er in die
stat kommen mit Klarions ratt, und band der mertteil volck
ertodt, die sy funden band, und Rengnold hat fiwere frow nnd
kind ertödt. Und ist in allem üwerem kilngrich kein man
so nach frow beliben, die nüt ertodt sigen , dann allein die, so
Eristen worden sind. Und das nach bösser ist: Clarion kuiupt
mit Bengnold wol mit XXX tussend strittern üch n& Frauck-
rich zejagen, und Clarion ist deren hoptman ni Üwerm land.c
Do Ilermiu den rytter verstuond , do fiel er uff das ertrich
36 nider, als wer er misinig, und reyü im selbs das här uü und
den hart und zereyE sine kleider und schalt sin got Machmet
und sprach: »0 faltscher got, nun erkenn ich wol, das da
kein macht mer hast. Ich hab dir vertrüwet, und du hast
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min bruoder, den ich so lieb hat, und min frow und kinder
also töden lässen als ein Terretterschen got^ der du bist. Und
hast also nacbgelässen, das ich also all min lüt und land ver-
loren hab. Ich verlougnen din , da muost imfc iiier min got
sin, deßglicben AppoUony und Talwigant , dine gsellen, die »
als falisch sind, als du bist. Ich will zuo goli nemmen Öathan
oder Astaroi oder Mamon ; wann ich erkenn wol, das sy mer
macht band dann du. Ach , wie sol ich thuon , so ich min
frow, kinder und min bruoder verloren hab, dem ich all min
land zcverhüetten geben bat ! Das hab ich verloren , und das lo
nach bösser ist: die, so mir sotten undertenig sin und mir
gehorsam wären und bereit mich zeschirmmen wider all mine
fyend, sind Eristen worden und kommend mich bekriegen. O
glück, du ertzeigst mir yetz din ungestalte gsicht und ertzeigst
mir wol , daz du wanckelmüettig bist. Nun mag ich sagen, i6
daz ich der aller unglückhaftigest künig in der weit bin ; wann
ayt das Rengnold und Ruölland kummend, die sind mine töd-
lich fyend, so mag ich wol sagen, daz ich zenütte worden
bin. Verfiüecht sig der tag, da ich dem ratt miner Schwester
Clemautza volget ! Dann ich wer nach rüewiger küng inu ao
allem minem küngkrich, und nun hab ich nüt. Darumm mag
ich mit guottem recht kÜnig &n land genempt werden und
der aller unglückhafft igest in aller weit.« Do der amirol Salin-
coniy gsach sin bruoder, den künig lleriuin, so grosse klag
füeren, do sprach er zuo im: »Min bruoder, daz ist ein un- 25 ^
gacbaffen ding, daz ein künig so gro& leid füert, als ir thuond,
der sol Ternünfbig sin. Hand ir die yemunfit verloren? Ir
wüssen, daz sich der wyfi man erlSnt in siner trttehsal, so er
sy gcdultigklichea [hl. 52] treyt. Wann sytmäl und üwer
und min bruoder und üwer wib und kind tod sind und üwer 30
land Terloren ist, so müessen ir muottig sin; wann ir band
Tolcks gnuog in üwer gselschaft ein vyl grösser kfingkrich ze-
gwannen, dann daz Üwer gsin ist, und mögend üch an üwern
fyenden rächen. Darzuo band ir iun üwer gfanckiiuß die
mechtigesten heren in Franckrich , an dennen mögen ir üch 36
nmm den schaden, so üch zuo gefuegt worden ist, rächen.«
Do Üermin sin brooder Salinoomy verstnond, do nam er ein
liciold, den schickt er zuo Earlj; bj dem enbot er im: wenn
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er im die stat Paris und all sin schätz nüt übergebe, so weit
er die beren all töden lässen, so er inn gfancknos bat. Do
der keysser Kaily versfcuond daz, so im der herold seyi, do
ward er also zornig, daz er im kein antwurfc gab, dann allein:
5 er süt sich vor im dannen machen, und wer er nüt ein herold,
80 VI et er iuu schau tlichen töden lassen. Do der herold Karlj
so zornig ersach, do macht er sich vor im dannen und mackt
sich, so bald er mocht, u& Paris und kam wider in sins heren
Zell. Dem sagt er, daz im Karly nüt ein wort zantwurt geben
lü het; »dann do ich in so zornig gsach, do empfieng ich so grossen
schräcken , daz ich nnmmen frölich was, untz ich u& Paris
kam.« Also hie^ Uermiu die gfangnen f&r in bringen nnd
seyt innen, daz er Karly etwaz enbotten het, der het im kein
antwnrt geben. »Darumm, wend ir fiwern glouben und Karlys
15 dienst verlassen mir ze dienrien, so wend wir das Franckrich
lychtlich eroberen und wyll üch all zuo vi! mechtiger heren
machen, dann ir yetz sind ; oder nüt, so schweren ich by allen
minen göttern, daz ich üch all vor zweyen tagen eines schant-
lichen todtz tdden lässen wyll.« Der hertzog Anses gab im
20 aiitwurt und sprach: »Heid, du retsfc umm sust ; wann wir
wettend uns vorhin alle glyder zeryssen lassen, eys nach dem
andren, dann ansern glouben verlougnen und so grosse ver-
rettery an Karly begiengend, der unser her ist, und dem wir
diennen sond gegen mencklichera und wider mengklichen.
2B Darnmm, künig Hermin, ist es ein grosse torheit, das du uns
von semlichem sagst.« Der küuig Hermin schwuor by allen
sinen göttern, sy müefitend vor zwey tagen all erhanckt
werden.
Wie der grat liengnold uad sia gselschaft gen Paris
abkämmend und wie sy den kunig Hermin angriffend,
und wie die rytter erloßt wurdend von liengnold.
Eines tagß gieng der keyser Karly uff den hochen thnm
im pallast und lag an ein venster das feld besechen und siner
schwermüettigkeyt zevergessen , deren er gar voll was. Und
86 im luogen ersach er ein rütter da har kommen vast schnei
gegen der stat. Also gieng er hinab zevememmen , waz er
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loa
sagen wet. Do er in sal kam, do kam der bot bald darnach,
der graoist in und sprach : »Her keysser, ich bring ttch guotie
mer, wann da nachen kommend üwer vetter Ruolland, Reng-
nold, Olliffier und Doon wol mit trissig tussend strittern üch
entschütten.« Do Karly den bot erhört, do sprach er zuo &
im: »Min frund, ma^g 'daz w&r sin, so dn sagst? Dann wenn
im also were, so wer ich us all minem wee.€ »Her,c sprach
der bot, »ich schweren Och by allen heiigen, das es also ist,
als ich üch sag. Ir werden sy bald gsächen kommen.« Karly
hifß dem bot tussent pfund geben umm die guotten nior, so lo
er br&cht bat. Demnach gebot er, daz yederman uö seiä,
wann er wett innen engegen rytten. Also rytten sy ufi Paris
nnnwyt, sy erstehen daz her in schönner ordnnng kommen,
wann sy hatten guot füerer, OUyftier was der erst, der die
Fi iintzossen uß Paris kommen sach , und sprach zuo sinen i6
gseiien: >lr, mine heren, ich gsich hie ein schöne gselschaft,
die uns engegen kumpt; ich mein, es sig der keyser. . L&nd
.uns gegen im rytten !« Also rittend Rengnold, Raolland, OUi-
fier, Doon und Morgant vor anhen. Und do sy den keysser
gsächend kommen, do sassend sy ab und knüwtend nider. Der 20
keysser sa^ Öcb ab und ummficng sy mit vast grosser liebe
und hiei sy wylkomm sin. Ruoliand gab dem keyser Mor-
gant und sprach zuo im: »Her, a&chen hie [bl. 53] der
sterckesten und manlicbesten mannen einer in der weit! Der
ist ein guotter Krist und hat mengen heid ertödt, syt er ge- 25
touift worden i8t.€ Do in Karly so gros gsach, do was er
sich gantz verwundern und nam in by der band und verhieß
im vil guotz, des im Morgant danck seyt. In dem kam Meri-
dianna mit irem her, nnd Rengnold sprach zuo' Karly : »Her,
hie mögend ir ein fröwly sechen, die ist eins künigs tochter so
und ist so mechtig, das kein ritter an üwerem häf ist, dem
nüt zeschaffen geben wurd mit iren zestritten. Sy hat Iren
?atter und land verl&n und ist üch zehilf kommen mit grossem
züg.< Do sy zenechst by dem keysser was, do sprang sy ab
irem pfert und gruotzt den keysser. Und er nam sy an sine 35
arm und umfieng sy mit küssen und dancket iren der hilf,
80 sy dem kunigrich Franckrich bewyfite. Demnach kam Kla-
nen, und do dar keysser vernam, wer er was, do enbot er im
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I
104
grosse eer. Sy sassend all ulf die pferfc und rytten gen Paris,
da Vieik der keysser y etlichem herberg ordnen nach sinem statt.
Mornendes do die heren all im pallast wärend by Karlj, do
sprach Bengnold zao im: »Her, wo sind üwer f&rsten all?
»Ich hab iren nach keiner gsüchen.c Also ertzalt innen Karly,
wie sy all von einem beiden gfaiigen' worden werind , und
wereud des kanig llermins gl'angen, der trowt innen sy all zer-
hancken. >Und bat Muntabaut belegret mer dann mit fiertsig
tussend beiden und bat by sinem got Macbmet gescbworai,
10 er we13 inn für zao himel schicken und damit den tod sins
Schwagers Mambriiis zerächen, den du, Kengnold, ertödt h.ist.«
Do Renguold den keysser verstuond, do schwuor er by got:
» ee daz zwen tag verschinind, wett er die heren erlössen, die
inn gfäncknns werind, und daz l^er vor Muntabant tbanneo
Uschlachen. Die andren schwuoren all wie Rengnold; Meri-
dianna sprach , sy wett nüt der letzten sin ; Morgant sprach
och also. Die sach ward beschlossen, das der züg des andren
tags von Paris faren söt den nechsten gen Muntabant zao..
Ich muo« ein wenig von dem verretter Gannellon sagen. Do
90 er gsach , daz Rengnold und Ruolland gen Paris kommen
wärend, do schied er heimlich hinweg in sin land. Wann er
entzaß Uengnolden und Ruolianden grimigkeyt, dann er dacht
wol, sy werind siner verrettery bericht. Ruolland ließ zoo
Paris ni rQeffen, das alles Tolck, so hämisch tragen möcht,
36 gerüst wurden in zweyen tagen wider die beiden zuo zttchen,
die Muntabant belegret hatten. Do die Frantzossen daz uß-
rüeffen verstuonden , do rüst sich yederman zuo zum bastea,
so er mocht. Und des andren tag& schied der züg von Paris,
und fuorend so vast, daz sy nfi zwo mil gen Muntabant kam-
80 men, da der künig Hermin sin läger gschlagen hat. ünd do
sy zenechst by innen waren, do sprach Meridianna zuo Kuol-
land ; »Ich bit üch, edler rytter, daz ir mir die gnad thiiegeud
und mich ein scharmutz thuon lassend inn Hermins läger vor
üch; so werdend ir Sachen von einem &5wly Sachen begito,
w darab ir erschracken werden. c Morgant sprach: »Ich bit ficb,
Meridianna, daz ir mich mit üch la-sen gän.« Sy was sin
wol zefrideu. Ruolland und Rengnold gäben innen urlob. Also
stach Meridianna ir piert mit den sporen , daz sper inn der
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band, und rantt iun Hermins läger und stach ir sper des
ersten stichs inn eines heiden büttrich, daz er tod zno erden
nider fiel. Demnach nam sj ir sper wyder, mit dem ertodt
sy nach ein heid. Do brach es ir. Darnach zog sj ir schwert
iiß und schrey: »Hie Karly, hie Fnmckricb!« Und fieng ans
uff die heiden zescblachen und schluog sy nider wie die thierer,
also daz die mere dem amiroll Salincomy für kämmen, wie ein
rytter inn ir läger kommen wer, der todte alles daz, so er
vor im fund , und het schon mer dann zechen irs volcks er-
tödt, und fluchend all vor im, wie die scbäf vor den wölfFen lo
tbucnd. Do Saliiicorny die mer erhört, do ließ er sich yllentz
wapnen und sa£ uif sin pfert und reyt da bin, da er das
gschrey erhört. Und gsach vyl heiden flüchen, zuo dennen
sagt er: »Hand ir kein schäm, daz ir also flüchend ab einem
man? Kerend wider unim ! Ich wyll üch bald gerochen haben.« 15
Do Balincorny Meridianna gsach, do hat er daz sper nider
und traf sy in schilt, daz das sper zuo stucken sprang; aber
daz frowly rott sich nie darab und sprach: »0 da ntttsöllen-
der rytter, du hast ertzeigb die boßheyt, so in dir ist, daz da
ein rytter stichst, der kein sper bat. Aber ich wyll dir er- 20
tzeigen, waz ich kan mit dem schwert.« Damit kämmend sy
an ein andren und gäbend ein andren mengen streich mit den
achwerttern. Und wüßt [bl. 54] man nüt, wellicher den bössern
teyl hat, uutz zejungst thet Salincorny ein streich, das er
Meridianna pfert den köpf ab hilvv, darum m sy 7aio erden fiel, as
Aber sy stuond schnell wyder uf und sprach zuo Salincorny :
»Nun hastu übler gehandlet dann vor; wann du weist, das
der künig , der ein pfert tödt , nüt teilhaftig im erb sin sol,
minders sol das verloren haben. c Salincorny sprach zuo ir:
»Ich weyt^, das du war sagst, aber ich schweren dir by minem so
got Appoüouy, das ichß nüt mit flyß tbäu hab. LFnd bin
vast bekümmeret, daz ichs thän hab.« Do Morgant die frow
am herd gsach , ward er yast leidig und huob sin kallen uf,
Salincorny zetöden. Aber daz fr5wly schrey im, er s5tt sich
liden; wann sy wett ir pfert selbs rächen. In dem kämmen 35
eiu grosse zal beiden, deren w^reud mer dann tusseut, die
«
13 gsach] gaehach hs. 29 sunders • • haben] am rande ha.
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etaltend sich all umm die juuckfrow und unim Morgant, schüs-
send und stächen gegen innen mit sper und pfillen. Morgaoi
schluogs nider mit einem kallen wie ettwen, einen uff den
andren, wann er schluog eines yetlichen sfcreichs ein nider,
r> etliche mal zwen. Rengnold sprach zuo sinen gsellen : »Mine
heren, es ist zjt dran zegäa; wann ich gsich Meridianna ze-
fuoß, und ist mit beiden ummgeben, und Morgant mit ircD.«
Damit s&ssend sy uff ire pfert Oliner rejt tot sahen m
fröwly entschütten ; aber es was so eng umm sy und nmin
ioMor^iint, daz er nüt gennachen inocht. RuoUand kam och,
der todt die beiden wie thierer. In dem kam Eengoold och,
und do er soyil beiden umm sj ersach, daz es unmüglieb was
sj zertrennen, er stacb sin guot pfert Bayard mit den sporeo,
das sprang über die beiden und kam wyder iren wyllen sno
16 Meridianna. Zuo deren sprach er , sy sött hinder inn sitzen
utf sin pfert. Daz thet sy. Und er zertrant die beiden und
brächt sovil zewegen mit einer gsellen hilf, das sich die.
beiden in die flucbt kartten gegen dem lager und zallen« Do
Salincorny die groß Zerstörung gsach, so Rengnold an sinem
20 volck begieng, sprach er, er wett sterben, oder er wett sich
rächen. Und reyt damit uü' Rengnold und gab im ein hertten
schlag mit sinem schwert. Darab Rengnold gantz zornig ward
und scbluog den beid mit söUicber stercke, das er in zerspielt
untz uff die zen, und fiel tod nider. Darab die beiden vester
25 erschräcken den vor. Rengnold nara Salincorny pfert by dem
zügel und sprach zuo Meridianna, sy sött daruf sytzen. Daz
thet sy. Wer die heren bet gsäcben uü' die beiden schlacheo,
er bet sieb verwundert ; wann sj scbluogentz nider im jagen
wie die süwen. RuoUand fand Mattafol und ertodt inn. Do
30 der künig Hermin sin volck also gsach flüchen, do was er gar
erschrocken und sagt zuo innen: »Ir sind gar zaghaft, daz
ir also Üucheud vor dysseu nütsöUenden Frantzossen. Könnend
ir ücb nüt weren?c Ein beid sagt zuo im, der was übel wund:
»Verwunderet ficb nÜt, daz wir fittcben; wann es sind fier
S5 rytter und ein grosser ryfs, die sind gnnogsam starck all ttwem
züg zeüberwinden. Under dennen ist einer, der hat ein rytter
dar von brächt, den hatten wyr umoi fangen, und was zet'uoß.
Demnach fand er ttwem bruoder Salincorny, den bat er ertodt
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107
und gab sin pfert dem, der hinder im saü. Und ein andren
rjtter hat Matafol i5dt.< Do der kftnig Hermin verstuondf
das sin bmoder tod was, do sagt er : »0 Machmet, verflüecht
sig din trotheit, daz du gelitten hast, das Rengriold min bruo-
der ertödt hat, und Matafol öch tod ist , der so gar mechtig 5
ist gsin. Mag ich in beträtten, ich wyll sterben, oder ich
will mines bruodera tod rächen, den er so faltschlichen ertödt
hat.c Damit saß er nfiP sin pfert, das was allerdingen mit
yssen bedeckt, und reytt an das end , da er vermeint Reng-
nolden zum alier beltisten zefinden. Und do er in gsach, lo
sprach er zno im : »Bistu der her von Muntabant, so verflüeche
dich got; wann da hast dnrch din faltsche yerretterj min
brnoder nnd min yolck ert5dt. Dammm, sytmäl und ich dich
funden hab , wyl ich die räch thuon, oder ich wyll sterben.«
Do Reugnold den gruotz verstuond, so im Hermin wünscht, i&
do sprach er zuo im : »Künig Hermin, du hast es iu hals in-
har erlogen , wann ich hab nie kein man mit yerretterj er-
tödt.« Hermin sprach: »Da hast den künig Mambrin, darumm
ich über mer kommen bin die räch zethuon.« »Es ist wär,«
sprach Rengnold, »das ich den künig Mambrin ertödt hab, der 20
was kommen min stat Muntabant belegreu. Demnach hab ich
din braoder Fieramuut ertödt, der schalt mich ein yerretter.
Dar zno hab ich din andren braoder Salincorny öch ertödt in
schirmung mins lybs. Also wyl ich dir och thuon , wie ich
innen thän hab; wann -ich hab recht und du unnrecht, die 25
wyl du kommen bist min land [bl. 55] angryft'en, än einicherley
recht darzno haben. Daramm hüet dich yor mir! Dann ich
sagen dir ab äff den tod.€ Do der künig Hermin Rengnolden
verstuond , der in so für nüt achtet, do yermeint er ansinig
zewerden, und sprach zuo im: »Rengnold, du retst hochfertig- sa
kiichen und achtest mich niennerthiu. Aber damit und ich
dir zeige, daz ich dich vast wenig fürcht, so wyl ich ein yer-
dingwerch mit dir träffen, daz mnos also sin: magstn mich
ab dem pfert sföchen, so wyl ich dir die f&rsten wyder geben,
die ich in miner gfüncknus hab , die der ryik Mattafol über- 30
wuudeu hat; und mag ich dich abstächen, so soltu mir die
15 wiucbt hs.
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stat und daz schloü Muntabant über geben, niinen wyllen da-
mit zethuon.« Rengnold sagfc, es gefiel im wol. Damit rytten
sy hindersich und stächend Ire pfert mit den sporen imd
kämmend gegen ein andren mit söllieher nngestümi^keyt, das
es duocbt , das erttrich zyttrette under innen ; aber Baj^arJ,
zuo dem sieb kein pfert verglichen mocht mit stercky, lüifso
atarck, daz das erttrich under im zittret. Der künig Hermin
traf ßengnold in schilt, daz im sin sper zerbrach in tü stock,
und Rengnold stiei in so starck, das er inn zuo erden stach
10 ab sinem pfert. Do sich der künig Herrain am herd gsacl),
do sprach er über Kit: »0 oberster got, der sunn und man
geschaÖ'en hat, wie bin ich so uogfellig, daz mir das glück
so wydrig ist, daz ich durch ein einigen streich also gfallen
bin! Nun erkenn ich, daz es wär ist, daz, so man in aller
16 weit sagt, daz ist : Rengnold sig der best ritter in alier weit.
Nun bin ich gestraft all miuer übelthetten und hab in einer
stund all min pryß verloren. Ich hab min schand welleu
rächen, aber ich hab sy erst gmeret. Der ratt miner Schwester
Olemenca ist ursach, daz ich under allen minen geschafften
so bin; wann durch iren rätt hab ich min zwen bruoder Ter*
loren, und ich selbs bin überwunden und hab min wib und
kinder och verloren. Darumm ich erkenn, das die ding, so durck
frowen rätt gethän und gfttert werdend, nüt al wegen zuo guottem
eud kommend.! Rengnold kam zuo im und spräch: »Hei-
se discher kiinig , du weyst , das ich dich abgestochen hab ; dar
rumm wirst mir halten das, so du mir verheyssen hast.« Der
künig Uermin sprach: »Edler her, hab kein sorg, ich wils üeh
halten än feilen.« Damit saß Hermin wider uf sin pfert, und
rytten in sin zeU. Hermin hiefi sin volck öch abzüchen, wann
so er wot nüt mer krieg haben. Wann er erkant* wol , sytonäl
und Ueiignold, RuoUand und OUiffier konimen warend, das er
nüt dann verlurst haben mocht. Sin volck thetten sin gebot
und zugend ab. Do Hermin und Rengnold in der zell wärend,
in deren die gr&ffen gfangen wärend, do hieß er sy für inn
86 kommen und sprach zao innen also: >Ir, mine heren , es irt
wär, das der gräf Rengnold, der hie zuo gegen ist, mit mir
gestochen hat, dardurch er üch erlöst bat. Darumm , wenn
üch geliept, mögend ir all fry hinweg faren, und will üch
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ISasen üwern harnisch geben and fiwere pfert.« Do der herizog
Anses nnd die andren heren Rengnolden gs&chend, dnieh den
sy erl5ßfc wärend, keiner m5cht die frond ermessen, die da
gfüert ward ; wann sy kämmend all Rengnolden ummfacben
mit weinenden ougen von fröuden. Und Gergis sprach zuo &
im: »0 vetier Rengnold, nnn mögend wir die groß.manheyt
erkennen, so in dir ist, &n die wir knmliehen betten mögen
erlößt werden. Wann wir w&rend all in todes n5tten; wann
der künig Hermin hat geschworen , er wett uns all an ein
boum häncken lassen vor zweyen tagen.« Der hertzog Anses lo
sprach: »Ir, mine heren, nun sind wir erl5£t, got sig danck
gsagt! Ich bit ücb, daz wir znm beitisteu, so wir mögend,
gen Paris kerind Early erfröwen ; wann ich weiß wol, das er
betrüept ist umm unsere gefäncknuß.« Sy näniend urlob von
Herrain und machten sich uff die sträti und kamend gen »&
Paris. Do nun Karly die fürsten. ersach , die er so lieb bat,
die er vermeint verloren haben, do ward er vast fro nnd umm-
fieng sy all, einen nach dem andren , nnd sprach zno innen :
>Tr, mine frönd, sind mir vast wilkomraen! Sagend mir, wie
ir erlößt worden sigen !« Also ertzaltend sy im, ^vie sy durch 20
Rengnolden manheit erlöüt werind worden. Des im Karly
dancket und sprach zno im: »Edler gräf, gesegnet sig die
stand, inn deren du geboren wnrt! Wann durch din könbeit
ist das keysserthuom wider eroberet, daz in sorgen zever-
lieren was.« Der gräf Rengnold sprach zuo im: »Her, man 25
sol got danck sagen, der ist ursächer und uüt ich.« Do [bl. 56 j
Gannellon, der verrett^, (der was in sinem land) vernam, daz
Rengnold und sine gsellen uß der Türcky kommen wärend
und die andren bereu erlößt wärend worden uß Hermins hend,
do ward er sin also zornig und bekümeret, das er von leid so
vermeint zesterben.
110
Wie lieugnold, als er gen Miiutabant reyt, uü dem
weg Magis inn unbekantnen kleidern fand, der nam
im sin pfert Bayard und gab es Ruollanden, dar
durch fieDgoold aad fiaollaüd zuo grosser vingkeyt
6 kämmend.
Nachdem und die heren erlößi w&rend a£ Hermins gföock-
nu8 und der gräf Rengnold etlich tag by Karly gsin was, do
sprach er zuo im : »Her, liept es üch, so gend mir urlob gen
Muntabant zeritten, min frow und kinder und mine brüedeni
10 besechon und etlich tag by innen zebliben.c Karly gab im
urlob. £r nam öcb urlob von allen dennen am h&f und fuori
nüt mer dann ein scbiltner mit im, der was Ruollanden, der
hieß Thuring und was ein guotter frommer dienner ; wann er
het vyi ee den tod uf genommen , dann das er siuem heren
16 ein uutrüw ertzeigt het. Und do sy sechs mil von Paris
wärend, do fundend sy Magis, d^r was nach der gstalt so alt,
das in Rengnold nÜt ertönnen kond. Er was gantz erbe^
liehen bekleit und glichet sich einem wyssen , er truog ein
hültzine fläschen in siner band. Do in Rengnold gsach, do
20 gruotzt er inn. Und der altman seyt im danck und sprach zoo
im : »Rytter, band ir iurst, es ist guotten win in miner fläsehen;
wend ir trincken, so wyl ich üch geben vast gem.c »Wa^
lieh,« sprach Rengnold, »in zechen jären hab ich nie so grossen
türst gebept. Darunun, die wyl ir mir geben wend zetrinckvn,
20 so wil ichs nemraen mit söUichem geding: wenn ir niinnen
bedör£fend, so will ich Owem rytter 8in.€, Also bot Magis
Rengnolden die fläschen, der tranck ein grossen trunck, wann
er fand inn gnot. Demnach gab er die flSschen sinem schiitner
Turin<i:, der tranck och. Und Rengnold sprach zuo Magis:
so »Killer pilgry, ich dancken dir, wann du hast mir ein grossen
dienst thän.c Sy nämend urlob von im und ryttend ir sträi
Aber sy rittend unnwyt, daz sy durch die kraft des traneb
so schlefferig wurdend , daz sy sich nüt uf iren pferden be-
hoben mochtend und muoßtend abstan. Und bunden ire pfert
85 an einen l>oum und leyttend sich schleifen. Und schlieileDil
so starck, daz man sy hett mögen än ir wiissen abzüehen.
III
Und Magis ylt innen nach , der wüßt wol , das sy nüt wyfc
ritten wurdend. Er kam zuo Rengnold und iiam im sin schwert
und sa£ uif Bayard und rejt den nechsten gen Paris. Und
brächt Bovil zewegen, das er Buolianden sin schwert Durandal
stal , und ließ im Flamberga, Rengnolden schwert ; demnach &
iiam er Galantin, sia pfert, und stalt an sin stat Bayard. Und
schied demnach von Paris und kam an daz end, da er Reng-
nolden gel&ssen hat. Der schlief nach. Und gurt im Durandal
nmm und stalt Galantin an Bayardtz stat. Demnach macht
er sich den nechsten gen Muntabant. Do das tranck sin zyt lo
▼erbrächt, do erwachet Rengnold und gsach, daz er sin pfert
und schwert nüt hat, sunders daz er RuoUanden pfert und
schwert hat. Do ward er also zornig, das er nüt wu^t, waz
er thet, und kart sich gegen Türing und sprach zuo im: »War
ist min pfert Bajrard und min guot schwert Flamberga hin- u
kommen ? Du hast es als gewächßlet und hast mir dins heren
Ruclhinden schwert und ptert geben. Aber gibstu mirs nüt
wider, so wird ich dich am üb schedigen.« »Her,« sprach
Tfiring, »ich schweren üch, daz, syt ir ab üwerem pfert gsässen
sind zeschlaffen, daz ich nÜt hie dannen kommen bin, sunders so
hab steiz geschliffen als wol als ir, und weyß nüt, wie Qch
üwer pfert und schwert verwächület sind worden, und bin als
erschrocken als ir.« Do sprach Rengnold gantz zornigklich;
[bl. 57] »RuoUand hat dy^ thän, das er uneinigkeyt mit mir
hab. Aber, by der sei mines vatter Ä.mons, gipt er mir min »
pfert und schwert nüt wider, so wyll ich im ertzeigen, das es
mir miüfalt. Darunmi, Türing, wyrstu wider an keysser Karlis
häfkeren, und sag RuoUanden, ich enbütte im : er sig schnell,
das er mir, als ich gschiäffen hab, min pfert und schwert
verstoUen hab mit verrettery, und er thüege mir stetz söUich so
ix>6cketten, und das er dencke und mir min schwert und pfert
wyder schicke, oder ich weis im änderst thür zekouffen geben.«
Dame gen was Ruolland och ser erschrocken, daz im sin schwert
und pfert Galantin verwSchßlet wärend ; des er so zornig ward,
dsz er nÜt wüßt, waz er dencken sott Und also , wie er in
aSUichem gedäncken was, do kam der schiitner Türing zuo
im, der seyt im das, so im Rengnold enbot. Darab Ruolland
vester erschrack dann vor und sprach zuo Thüring: »Weistu
112
nut, wie das zuo gangen sig? Weistu es, so bit ich dich:
sagä mir!« Thüring spracb: »Ich wyl üch sagen, was ich
darvon weifi.« Damit ertzalt er im, wie sy uff iremwegein
alten pilgry fanden hetten , der hett innen zetrincken geben.
ö und wie sy entschläfFen wäreud und im schlaf daz pfert und
das sckwert verwächiäiet worden was; nüt änderst wüüte er
darvon. RuoUand sprach : »Ich weiß nüt, wie diß gescbechen
ist; aber du wirst Rengnolden sagen, er sig zeübermfiettig,
das er mich ein verretter nnd dieb schilt und mir tröwt. Aber
10 ich wyll, das er wüsse, daz ich vast wenig umm sin tröweu
gib, und wer er nüt min vetter, so müe^t er mir ein wideruof
thuon umm die reden, so er gsagt hat; wann ich bin nie kein
yerretter nach rduber gsin. Aber man muofi dencken, er sig
tmncken gsin, dä er ab dem häf gescheiden ist, und vermeint
15 sin pfert nemmen, do hat er daz min genommen, deßglichen
min Schwert. De%lichen mag es wol wär sin, das er truucken
gsin sig , das er ufi' dem weg schläft wie ein thier. Und do
er erwachet ist, do fand er min pfert, daz er selber genommen
hat, nnd yetz sagt er, ich habe es im verstollen mit verrettery,
20 desenthalb er nüt die warheyt sagt. Aber darum ni , daz er
min Vetter ist, wyll ich nüt mit im anfachen. Ich bin sin
willig im sin pfert und schwert zeschicken , nnd das er mir
min pfert und das schwert von stund an schicke, oder ich wyll
im ertzeigen, daz es mir mißfalt. Dyß alles soltn im sagen
26 von minetwegen.« »Her,« sprach der schiitner, »ich furcht
Rengnolden zorn so übel ; darum m, liept es üch, so schribend
es im inn ein brief, den wyll ich im bringen.« Ruollaud was
sin zefriden und schreib im ein brief; in den schreib er, als
obstät. Und Türing brächt in Rengnolden, der was zuo Mim-
30 tabant by sinen brnodern, und gab im sin pfert und schwert.
Und do Rengnold den brief besächen hat, in dem im Ruoiland
enbot, er wer truncken gsin, da er von Paris gerytten was,
und so gar wenig uif im hat, do ward er zornig als ein low
und schickt im 6ch ein brief, in dem enbot er im, daz er im
86 zno verdrieß der wortten , so er geredt het , daz ist : daz er
truncken were gsin , da er von Paris gerytten was, sin pfert
nach sin schwert nüt schicken wett, wenn er nüt kemme mit
im stritten in den matten under Muntabant, zebewaren, ob dtf
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m
w&r were, so er gsagi hei, und öoh, daz er im sin pfarfc Bajard
und Flamberga, sin sehwert, nüt gestoUen het. Der bot kam
gen Paris und gab Ruollanden den brief. Der laß in aUer-
dingen ufö. Und do RuoUand verstuond daz, so im Rengnold
enbot, do ward er ser betrüept und erfült mit grimigkeyt und »
gieng und sagt es sinem yetter Karlj und ertzalt im die sach,
als ir bievor gehört hand. Und do Karly rerstnond, das
Rnolland das sin bat tb&n, sjt er im sin pfert nnd seh wert
geschickt hat, do sprach er zuo RuoUand: »Ich wyl nüt, daz
du aey&waz von Rengnolden Ijdescht, inn weUicher gstalt das lo
sig. Wann das ist nüt der erst mififal, den er mir th&n hat.
Dammm wjll ieh, das dn im enbfittest bj sinem hotten, dn
wellest in XV tagen in den matten nnder Mnntabant sin mit
im zestritten und im sin hoffart nider trucken, die er so groß
hat.« RuoUand sprach zuo Karly , er wett sin gebot ver- 15
bnngen. Und gab Rengnolden bot ein brief, in dem enbot
er im, er wett &n feilen sich in XV tagen an dem end, da
er im enhotten het, finden l&ssen, nnd ze aller nechst by der
beiden läger; da müeßte er im ein widerruof thuon, daz er
inn ein verretter und röuber geschulten hat, und inn leren im 20
sin pfert und schwert wider geben, so er im unrechtiich in
hielt Der bot rejt so vast, daz er gen Mnntabant kam, und
gab Rengnolden Ruollanden brief. Und [hl. 58] do er des
Inhalt verstuond, do beruoft er sine bruodern, Magis und
Astolfo, sine vettern, und sprach zuo innen: »Nun muoß ich 26
mit Ruollanden stritten , mit dem aller mechtigosten rytt'er
inn aller Kristeuheit. Ich weis nüt, wie es mir erg&n wyrt.
Ich bit unsem heren, das er mich beschirme vor dem tod und
tröebsal.c Sy sp rächend all , es were guot, das man frid machte,
*liinn Uuolland were siner früntsehaft, und daz nüt daruts ent- 30
s14d möcht dann aUes übel , und es were besser, er schickte
; im sin pfert und sin schwert, dann daz er mit im stritte;
ten stritte er, so wurden sy all in Karlys Ungnaden sin.
Do Rengnold verstuond daz, so im sine bruodern und vettern
riedtend, do gsach er wol, daz sy im war seyttend. Und be- 35
I dächt sich ein wenig, darnach sprach er: Syt das die sach
80 wyt kommen ist, kumpt RuoUand gen stritteq, so bin ich
i fiit so nÜtsÖUend, daz ich den strit versage; wann es wurd
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mir für ein zagheyt gerechnet, und möcht man sagen, ick
fiirchte Ruoilanden. Darnmm bin ich n&t inn wjllen denn
strit zemiden umm kein sach, die da begegnen mog.c Zoo
Paris was Rnolland, der rust sich zuo dem strit gen Man*
6 tabant. Der keysser Karly sagt, er wett den strit besächen;
Meridianna und Morgan t sagten, sy wetten im gselscbaft halten.
Und darnmm, das RnoUand weder sin pfert nach schwert hat,
nam er Arondal, Oüiffiers pfert, nnd sin schwert Hanltaklara.
Der hertzog Anses, Olliffier nnd etlich ander heren sagt^sd
10 zuo Karly, er sött den stryt gestellen, dann er were in sorgen,
der besten rjttern einer zeverlieren an siuem haf, und der
frid were weger dann der stryt. Aber Karly sagt, er wetE
nüt thnon. Bengnold were eestoltz; wann er het in meng
mäl ertzürnt nnd h5n gemacht; dann wenn er in siner hyti
16 were, so achtette er weder künigen nach hertzogen. Und die
ssyt wer kommen yetz, das er gestraft wurd. Wann Rarlj
hielt sin vetter Rnollanden für so mechtig, daz in dnocht^
Rengnold wurd nüt lang wyder in best&n. Der keysser Karly
schied von Paris mit Rnollanden, nnd die andren heren all
20 yltend im nuch den strit besächen. Und rytten also , das sj
am XV tag uebend Muntabant kämend, zeuechst an künig
Uermins iSger.
Wie^ do die zwen rytter stritten wottend, got Ruoi-
landen ein löwen* schickt , der bracht im ein brief,
86 dardurch sy nut stritten, und wie der kunig Hermiu,
do er das groß wunderzeichen gsächen hat, so unser
her gethän hat, do bekart er sich zuo dem kristen-
lichen glouben, er und sin volck.
Do Rengnold vemam, das der keysser kommen was nnd
M sin Zell hat lässen nffscblahen am end, da der stryt beschacheo
sot, do erkant er wol, daz er mit Ruoilanden stritten rauoßt ;
wann der stryt sot moriiendes beschächen, wann es was der
XV tag. Darumm er sin züg zuo rust zum basten, so er
mocht, nnd befalch sich got die gantz nacht; wann er wofit
86 wol , das er mit der besten ry ttertf einer inn der weit ze-
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sehaffen hat. Und do der morgen kam, das der strjt besohachen
sott, do sprach Bengnold zuo sinen bmodem: »Ich wjll Raol-
lauden pfert und schwert mit mir nemmen , damit, wenn er
mich überwint , so hat erß dester ee wider überkommen.«
Do RaoUand den tag ersach, do ward er gewapnet. Und der «
heren vyl am hi£ weinettend, daa die zwen yetiem, bed einem
fünten zuo gehörig and eines glonbens, mit ein andren strytten
wottend, und umm ein sach, die so lioderlich was. Do Rnol-
iand gewapnet was, do sali er uff Arondäl und reyt an das
end, da der strit beschächen sot, und warttet Rengnolden. lo
Do der künig Hermin vemam, das Rengnold nnd KuoUand
mit ein andren strytten sotten, do ward er begirig den strit
zebesächen: Darumm schickt er ein herolden zuo keysser Karly
umm^Jein anstand, das er in Sicherheit kommen möcht den
stryt besachen. Karly hieß in kommen, im müeßte nut be- u
Schechen. Also kam der küng Uermin mit Leonfant nnd
etUeh Ton irem volck [bl. 59] an das end, da der stryt gschä-
chen sot. Karly empfieng inn früntlichen und stalt inn nebend
inn. Als bald Rengnold vernam, das RuoUand uff dem plan
was, do reyt er von Muntabant uff Galantin, Ruollanden pfert, so
in geselschaft Richart, sines bruoders, und Astolfo, des faeren
Ton Engelland. Und do Rnolland Rengnolden ersach, do moffb
er im überlut: »Rengnold, hastu wyllen zestritten , so sagß!
Wann ich bin gerüst mich zeweren.« Do Rengnold Ruollanden
verstuond, do gab er im nüt ein wort zantwurt, sunders reyt 36
hiodersich Ton im nnd leyt die sper inn. Do daz .RuoUand
enacb, do thet er im $ch also, nnd sporttend ire pfert. Aber
got, der die niemer verläßt, so er lieb hat, wott nüt, daz
zweu so manlich kämpffer nach stürben, die so vil müe und
arbeyt gehept hatten den kristenlichen glouben uff'tzenthalten, so
tbet ein schön wanderzeichen. Dann do Rengnold Galantin
sporet, do wot er nmm kein stich wider sin heren zelouffen.
Darab Rengnold ser erischrack und sagt: »Du faltsches thier,
wyt nüt wytter harfür?« Und ye mer eri3 stach, ye mer es
nebend sich gieng. Und diewyl Rengnold mit dem pfert facht, 86
do kam ein grosser low, der gab allen dennen grosse antz5ugang,
so kommen wftren den stryt besächen. Der low gieng zno
Huollaud, und do er nebend im was, do stult er »ich uü und
8»
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gab im ein brief, den er inti siner kläwen einen hat. Do
Rnolland den löwen enach, der im den brief bot, do warf er
sin 8per an herd und nam den brief, den thet er nf und lafi
inn nfi. In dem fand er, wie Magis dnreh sin kunsfc die pfert
6 und Schwerter verendert hat. Und so bald im der low den
brief geben hat, do verschwein er, das niemnuiu wuüt, war er
hin kam. Do Rengnold erkant, daz das pfert nüt nmm in
thoon wot, do ward er vast zornig und sagt, diewyl das pfert
nüt gSn weit, so weit er zno fuoß strytten. Und als er gegen
10 Ruolland gieng, do gsach er, wie der lihv im ein brief gab
und in Ruolland laü ; darab er aar ersehrack. Ruolland sagt
SQO im: >Min vetter, wyr band bed unnrecht; wann unser
yetier Magis hat die pfert und Schwerter verwächfilet, als du
by dissem brieff sSchen magst, der mir dureh den willen gottes
J6 ein grosser löw brächt hat, und weyß nüt, war er kommen
ist.« Rengnold nam den brief, und do er den inhalt besachen
hat, do sagt er zuo Ruolland: »0 min vetter, wyr sind got,
unserem schöptter, vyl gnotz schuldig; wann wo sin götliche
gnad nüt were, so were einer under uns zweyen, oder mdcht
aosin, das wyr all bed inn todes nötten werind. Nun bekenn
ich, daz ich unnrecht hab gegen dir. Darumm bit ich dich,
das du mirß vertzichest. Ich gib dir din pfert und schwert
wider, die ich inhaben wot än einicherley recht.€ Do Ruol-
land Rengnolden verstuond, do safi er ab sinem pfert und
25 ummfieng inn mit weinnen von fröuden, das sy got durch sin
gnad ^^efrydet hat. Kengnold gieng für Karly und knüwet
nider uit sine kuüw und bat in, daz er im alle die mißthät
yertzichen wet, so er wyder in begangen het. Do Karly in
uff den knüwen yor im gsach, do huob er inn uf und vergab
30 im mit guottem hertzen und sprach , die wyl got den friden
gmacht het zwüschen im und Knoüanden, so wett er inn öch
gern machen. Also bekant Rengnold wol, daz der alt pilgrj,
den er uff dem weg fand, do er von Paris schied, Magis gsin
was, der sy mit sinem tranck entschldft hat und die pfert
35 und schwertter yervrachßlet het. Do Karly gsach , das sin
Vetter Kuolland und Rengnold eyß wärend , do ward er vast
fro, de^glicben all heren am häf. Do der mecbtig kilaig
Hermin das groß wunderzeiehen gsächen hat, so imser her
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ertzeigt hat von wegen der zwey guotten rittern, do fieng er
an siu got Machmet Ternutten und all ander sine faltsch
g5Uer und fieng an gedencken, daz sy kein macht bettend,
und das der Erjsten got der almechtig oberst got were, ein
8cb5pffer aller dingen, die da sind, und gantz güettig ist und s
erbermklich, das in geliept hat den friden zemachen zwüschend
den zwey besten rittern in aller Kristenheyt. Er sprach zuo
Karly : »Her keysser, nun erkenn leb, das die faltschen götter,
die ieb byßbar geeredt bab, nüt anders sind dann betriignuß
nnd torbeit, und das der beiden gloub nÜt ist dann yerdamp- lo
nus. Und bekenn, das der Kristen gloub gerecht und beillig
ist, und das Jhesus wärer almechtiger got ist, der da lieb hat
und begäbet die, so in lieb band und im diennend. Darum m
bin icb inn wyllen mich toufPen l&ssen und nun filr bin ein
gnotter Krist sin.c Do der keysser Karly den künig Bermin tft
verstuond , do ward er erfült mit wunderbärlicher [bl. 60]
grosser froud und ummfieng inn und sprach: »Edler künig,
unser scböpffer Jhesu Krist sig gelopt des guotten wyllens,
mit dem er ücb dnrcb sin götliobe gnad und barmbertsigkeyt
erlüeht bat! Länd uns gen Paris rytten ; da mQessend ir touft »
werden mit grossen eren und alle die , die Krysten werden
wellend.« Der künig Hermin ließ gebietten in sinem her,
das alle die heim zngend, die sich nüt wettend touffen lässen.
Karly und alle berscbaft fuorend wider gen Paris vast fro
nnim den friden der zwey rittern, und Scb , das der mecbtig 2s
künig Herniin zuo dem krisfcenlichen glouben bekert was, dar
'lurch die Kristenheyt inn friden stän wurd. Und die selbig
gantz nacht macht man gros vest zuo Paris, und macbtend
grosse froudfärer. Die hystoria sagt, daz die kttnig und all
heren mornendes in das groß münster giengend , da was der ao
bisebof Türpin, der toufft dcii künig Hermin, und wärend sin
götte der keysser Karly und der fromm her von Engelland.
Und verkarttend im sin nammen nüt. Darnach wurden ge-
tonfit der fromm amiroll Lyonfant mit vil beiden. Do Klarion
gsach, das der kÜnig Hermin, sin ber, was Kristen worden,»
do ward er vast fro und kam und knüwet für in nider und
sprach zuo im: »Min her, ich bit ücb früntiicheu, das ir mir
Tertucben, bab ich neyßwas wider Qcb gesündet; wann icb
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schweren fich, dae ich zno üwers braoden Fieranrantc iod
niemer mer verwilget het, wo die gros wüettrig nüt gsin were,
so inn im was. Wann er nam unser frowen und töchtern
mit gwalt, und wenn sy nüt zuo sinem verflüechten willen ver-
ft wilgen wottend, so liefi er sy in gfancknas legen. Der gr&f
Rengnold und sine gsellen band iren vyl aß der ge&Dckniu
gelässen, und wenn im etlich Ower fÜrsten das warttend, so
ließ er sy tüden. Ich weiü wol, das ir im semiichs nüt be-
foileD hatten. Und sorgend nüt, got hab sin sünd nüt mer
10 wellen liden ; darmnm hat er die Kristen beschiekfe inn siner
übelthetfcen zestrftffen.c Do der künig Hermin Clarion ver-
standen hat, do sagt er zno im : »Wie wol mir mines bruoders
und miner frowen und kinder tod vast wee thuond, nüt dester-
niinder bin ich des fro, das du und die minen den faltscbeii
16 glouben Verlässen band, in dem wir so lange zit sind betrogen
worden, und den kristenlichen glonben band angenomen.
Und umm Jhesns willen, der für die bat, die inn krützgettend,
vergib ich dir mit gnottem hertzen.^ Also ward der frid ge-
macht zwüschend Hermin und sinem volck, die komen wäreod
ao in bekriegen ; des Rengnold nnd Ruolland , die sy mit innen
brächt hatten, vast fro wnrdend. Und die frdad wert vssfc
lang zuo Paris, des sich yederman fleis. Aber der Mtsdi
(junnellon, der iiliem guotten wydrig was, brächt sovil zewägen
mit siueu lysten, das er der Frantzosseu iröud betrüept, als ir
uverstän werden.
Wie Gannellon dem kanig Korador schreib, wie sin
tochter Meridiauua wie ein huor gehalten wurd, dar-
dureh der kunig Gorador ein stoltzen ryssen zno
Karly schickt, und wie der gemelt ryß ertödt ward
$0 von Morgaut.
Der verretter Gannellon gsach , das er sich nüt torft an
Karlys häf üuden lässen, daz Eenguoid und fiuolland wjd*'r
inn l&nd kommen wärend, und im von der grossen fröud gsagt
ward, so man zuo Paris fuort u£ nrsach des sigs wyder die
86 beiden, deren er nrsach was, das sy in Franckrich kommen
wären, darumm er nüt zuo end kommen mocht sin valtscbeii
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wyllen zevolf üeren, des er ser betrttept und zornig ward ; da-
mmm er anfieog gedencken« wie er gstalt finden möeht den
h&f zetrfieben. Und do er rast lang gesinet hat, do schickt
er dem künig Corador ein brief by einem botten , des inhalt
was also: > Künig Corador, ich verwundern mich ser, wie dir a
so Übel gerätten ward, das du din tochter Meridianna hast in
Franckrieh lässen kommen, die eo -schön ist und so wol ge-
pryßt ward, nnd yetz wirt sy [bl. 61] yon mencklichem für
ein hnor gehalten. Wann OUiffier halt sy für sin huor. Ummh
welche sach alle edle hertzen bekumerfc sollend sin, daz eines
kilnigs tochter so schantlichea gehalten werd. Und daromra
das es mir mißfalt, hab ich es dir wellen zewüssen thnon,
damit nnd dn es yerkommest zum basten, so du magst.c Do
der bot den brief bat, do macht er sich ufiP die sträß und
kam an künig Coradors häf , dem gab er den brief. Do der 10
künig Corador den inhalt des briefs besächen hat, do ward er
ser bekümert und fuort ein gros lejd. Und sin frow, Merl-,
diana muotter, do sy des briefs inhalt vernam, do sagt sy
überlat: »Ach, arbentsellige , die ich bin! Bin ich nüt einer
bössen stund geboren, das ich ein tochter tragen hab, die inn 20
ireni anfang so schön was und erfült mit allen tugenden und
die ba6 verüemptist in allem Orient, und nun wirt sy gehalten
wie ein ofne hnor nnder den frdambden? 0 kiluig Korador,
ich mocht nÜt yerwilgen , das sy mit den FrantEOSsen ftlere;
wann mencklicher weyßt wol, das sy lystig und boßhaft lüt sind, as
ir werden üwer tochter uiemer mer gsächen, und wenn schon
sach were, das sy wider kemme, so wurd sj doch von allen
forsten nnd andren lütten in dyssen landen fttr ein offne hnor
gehalten. Dammm mag ich wol sagen, ich werd nun für hin
min laben in leyd und schmertzen vertzeren , wie die aller 30
troetloiae küngin, die ye kronnen truog.« Der künginen red
durchtrungend dem betrüepten künig durch das hertz, das er
nüt ein wort reden mocht nnd die gstalt nttt wnfit, wie er
sin tochter wyder überkommen mocht nnd sin eer wyder be-
decken. Dardurch er und sin trostlosse frow vyl sünftzeftend. S5
Nach vyl klagen wurdeud sy eys, sy wetten ein grossen ryssen
'd^ häf schicken, der hies Ferragus, der was starck undmechtig,
stolta nnd hoffertig, und duocht inn, es were kein mentsch
Di^itizedjDy Google
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in der weit, der in gesohedigeu möcht. Abo hieß inn Korur
dor eines tags für inn kommen und sprach zuo imm: »Du
muost von stund an inn grosser yll inn Franckrich ina die
stat Paris nnd Karly sagen, daz ich vasfc übel zefriden sig,
dammm daz er lydt, daa min tochier Meridianna also schant-
lichen gehalten wirt, angeseohen daz sy von küngklicbem ge-
blüet ist, und ich im sy geschickt hab, das ich im vertruwet
bab, er wurde sy halten, wie eines künigs tochter sei ge-
halten werden, und daz er sy mir schicke än einicherley ent-
schuldigung.c Do der ryü des künigs gebot verstaond, do
nam er ein schlingen, mit deren kond er im wol hälffen, und
ander hämisch und nanuii urlob von Korador und macht sich
uff den weg und kam inn kurtzer zyt gen Paris. Und do er
inn Paris kam, do luf in mencklicher besächen, so gar groß
und ungemeß was er; wann Morgant glichet sich nun sin
buob zesin, wenn er nebend im stuond. Feragus gieng so
lang ulF den passen zuo Paris, das er an daz thär des pallastz
kam, und heng an zeklop£Pen an dem thär und 8agt,^er wer
ein bot des mechtigen künig Koradors. Do der portner Ter-
stuond, das er ein bot was, do thet er im nf, und er kam
für Karly. Das was an einem mentag, nach dem als der
mechtig künig Karly und sine heren zymbila gessen hatten
und im grossen sal des pallastz wären. Do. der groü ryß
Ferragus für Karly kam, do nachet sich yederman, zeböreo,
waz er sagen wett. Und er sprach yast stoitzklichen inn
semlicher gstalt mit grosser Verachtung : »Der groß got Mach*
luet, an den mencklicher glouben sol, schände und töde eines
Übeln tod dich, verretterscher keysser, und welle bewaren min
heren, den mechtigen künig Korador! Der enbüt dir by mir,
idas du im von stund an und &n einichen vertzug sin tochter
schickest und all sin yolck, so er dir gschickt hat zehilf wider
diiie fyend, und du wie ein nütsöliender künig lytst, das ^7
Oliiflier für sin huor halte, wie ein huor, die kommen sig von
niderem stammen. Du sottest ermmessen, das sy von edkia
; geblflet kommen ist und eines künigs und künginen toditer
ist, darumm du ir ir er bewart haben soltest. 0 Karly, das
ist nut die er, so man sagt, die inn dir sig; das ist nüt
erlykeyt, so man sagt, die inn Franckrich sig ; das ist nüt wol
uiyiu^Lü üy Google
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erkent die hilf, so dir der künig Eorador getb&a hat; das ist
nüt er eiDem künig, das er ein semlich'e schmach an sinem
häf Ijdt: daz ist nüt recht nach i^erechtigkeyt nach friint-
schaft- zeichen ; das ist nüt das, so der gräf Rengnold und din
Vetter Ruolland minem heren verhiessend , do er innen sovil 0
yertruwet, das er innen sin einige tochter gab nnd den merern
tejl sins [bl. 62] Tolcks, die Kristenheit zentsehütten. Non
erkenn ich, das in Franckrich nüt dann alle verrettery nnd
faltscheit ist. Darumm, mag mir der verrettersch dieb OUif-
fier werden, so wirt kein mentsch sin Inn der weit, der mir 10
▼erhüette, das ich inn nüt ertod, als er wol verdiennet hat,
and wyll den künig CSorador rächen der schand, so er im be-
wißt.« Do der keysser Karly den ryß yerstnond so stoltz-
klichen reden, do sprach er zuo im : »Bot, ich weyi^ mit, waz
din heren darzuo zwingt, das er mir so schmechlich und fräifen 15
reden enbüt, angesachen daz ich in halt für miner besten f runden
einer, dem ich früntschaft und dienst bewiesen wett. Siner
tochter halb hab ich nie verstanden, das sy änderst gehalten
wordeD sig den inn allen eeren , wie eines künigß tochter
werden sol, und wett lieber min krön verloren haben , dann 20
das ichs änderst lytte. Darumm sag dinem künig, er sig der
anwarheit bericht, und man habe im <schlichen zeverst&n
geben.« Do Meridianna, die nebend dem keysser was, ver*
stuond, das man sy also schalt und schiiiecht , do sprach sy
zuo dem ryssen ser betrüept: »Min fründ , geeredt werd die«
gnad mines heren und vatters! Wann er ist übel bericht, das
er mich also schmecht ; wann syt ich an dyssem h&f gsin bin,
bin ich geeredt und wol gehalten worden, baß, dann miner
person zimpt. Und wyll, daz fliin vatter und nuiotter wussind,
das mir der gräf Oiliftier nach kein andren rytter nüt dann so
alles guotz zuo gemaottet hat und alle eer ; darumm ich mich
gants verwundern, wannen bar dysse fantassig minem vatter
und miner muotter kommen sig.« Do der gräf Olliffier des
ryssen red verstuond, do sprach er überlut: »Her keysser, ir
lydend zevyl von dyssem faltschen hudler, der so schautlichea ss
redt vor üwer mayestat und in gegen wyrttigkeyt aller üwer
forsten. Daramm sol er todt werden, inn und all ander leren,
wie 87 vor einem keysser reden sond.« Und wot damit an
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den rysten. Aber der hartzog Anaes behat inn und sagt zno
im : »Her OUif&er, ir wüssend^ das er ein bot ist and das all
botten ir botschaft thuon mögend &n bindemnfi haben, c Do
Ferragus Olliffiern erkant by des hertzog Auses red, do epracli
er zuo im: >Syt das ich dich erkenn, du, der mins heren
tochter entherodt hast, so byß sin sicher, ee das ich ns diesem
land scheid, so wjl ich die räch an dir thnon, als man an
einem faltschen verretter thnon soll« Do ward OUif&er zornig
wie ein low und zog sin schwert uß und wot den ryssen
10 schlachen. Aber der keysser stuond uff von sinem sitz und
sprach zuo im: »Ollifier, ich verbüt dir, das du inn nüt an-
rflerest; wann er ist ein bot.c In dem kam Morgant, der
nmmfieng Ferragus, der wott uff Ollifier schlachen. Also thet
och Ferragus, und rungend vast lang mit ein andren. Der
16 zwey ryssen ringen was hüpsch zesächen , wann yedwedem
propiert sin stercke ; dardurch der heren vil grossen lust Däm-
mend sy Sachen ringen. Und do sy ein andren vast lang
gehept hatten, do warf Morgant den andren ryssen an herd;
der thet ein so grossen val uff die bsetze , das es duocht, ee
20 were ein thuru gfallen. Darumm vyl antiengend lachen ; wann
im fallen sties er Gergis von Thannemarck, das er uff die
ander sytten fiel. Do sich Ferragos am herd gsach, do wsid
er yast zornig und stnond wider nf und sprach, er seyte allen
dennen ab, die mit im stritten wettend. Do der gräf Ollifier
26 den ryssen verstuond, do sprach er zuo im: ^0 du ungemesser
ryß vollen hoffart und grimigkejt, du retst hochmüetigklicb.
Darnmm bit ich den keysser, daz er mir urlob gebe mit dir
zestritten; wann ich allein hab wyllen dir din grossen flber^
mnot zenemmen und die hoffart, deren dn voll bist, die schmaeh
80 rächen , so du faltsclilichen uff frow Meridianna geleyt hast
und uff mich.« Damit schied er uiä dem sal und gieng und
wapnet sich. Aber diewyl kam Morgant an Feragns mit sinem
kalten. Der nam ein grosse mordtax, so er by im trnog ; wann
er was nÜt an den enden, da er im mit siner schlingen halffeo
86 könd. In dem sal des pallastz fieng ein hertter stryt an
zwüschend den zwey rissen, so unnbillich, das keiner, der innen
zno luogt, willen zelachen hat; dann wenn Morgant sin wider-
i^her mit sinem kallen erreicht, so macht er in zittren;
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123
Ferragus macht Morgant och vil wanden mit siner mordax,
wann er was vil grosser umm ein guotz dann Mcn^^t. Als
die zwen rjssen strittend , do kam OIHfier inn sal gewapnet,
mit dem ryfs Feragus zestritten. Aber do er gsach, das inn
Morgant so übel fuort mit sinem kallen, do stuond er nebend 5
sich, das end des stryfcz zesächen. Der keysser« der künig
Hermin f Lyonfant und all ander heren und rytter, die dem
stryt ZQO Inogtend, verwnndrettend sich all, wie die zwen ryssen
so lang wären möchten, angsächen [bl. G3] die grossen streich,
so sy ein andren gäben. Der graf RuoUand gsach , das der 10
strit wol zwo stund geweret hat; do sprach er zuo Morgant:
>0 edler Morgant, mnoß es sin, daz ein söllich^r unflät so
lang gegen dir bestand hab? Ich bit dich, daz dn vor sovil
edlen fürsten und heren die groß konheit ertzeigest, so in dir
ist.« Do Morgant Kuollanden verstanden hat, do ward er ein 16
wenig schamhaftig und hnob sin kallen uf mit grosser man-
heyt, mit dem gab er so ein grossen streich off Feragus hopt,
daz er im den gantzen köpf zermuosset, dammm er tod nider
uff die psetze des sals fiel. Und thet ein so hertten fal, das
der gantz sal ertzittret. Do OUiffier den rissen tod gsach, 20
do ward er vast fro, desglichen öch etlich mer ; aber der keysser
was sin bekttmert, dammm das er des kiinig Coradors bot-
Bcbaft was, dem er guotz schuldig was von wegen der hilf,
80 er von im gehept liat. Inn dys.ser sach ertzeigt er sich
untrüwlich gegen im und gab im böli uram guotz. Meridianna 25
ward sin öch ser bekümmert ; wann umm des ry&en tod mocht
sy in Tatters ungnad dester ee überkommen. Aber sy kond
im nfitz mer thuon.
Wie Gannellon Karly eiu brief sant, sin huld wyder
zerwerben, und wie Bengnold ab dem haf erkäntso
ward und er uod sine bruoder sträßröuber wurden.
Do nun Gannellon gsach, das er mit keiner yerrettery,
80 er verbrächt, zend komen mocht und ab dorn häf vertriben
was, do schickt er Karly ein brief by einem botten, inn dem
thet er im kunt, er were unn rechtlich ab sinem häf vertriben 36
und in «nicherlein schuld. Darumm bette er inn im yer-
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bangen, das er wider kenmie; so wett er sich verantwurtten
der dingen halb, so man nff inn leytie. Darsuo Termeine er
nftt, das er im naeh andren semlichs thän hab, dardarcb er
also yertriben sin sölle. Do der keysser des briefe inbalt
ö verstanden bat, do sünftzet er; wann Gannellon was im lieb,
wann er was ein hüpscber reder und ein grosser zentzler.
0 ist es ein grosser sebad, wenn ein filrst den zentzlern
glonpt! Wann dnrcb sj sind grosse fibel bescbachen und be-
sobScbend sietz an der forsten b5£Pen und andern, die dä bäf
w haltend. Och beschicht es mit den orentragern. Aber sy sind
uff den hüttigen tag die, so man am liepsten hat inn der
riehen hüssem, dardurch vil unschuldig gelytten band. Und
es knmpt als Yon lichtlich glouben, daz ist das gröst ftbel,
das an einem fürsten ist, der vyl yolcks nnder im bat. Der
w keysser Karly enbot Gannellon, daz er maulichen wider zehäf
kemme ; wann inn hett niemman vertriben dann er sich selbs.
Darumm, wenn er kommen wett, so müeßte er wider als wol
sin fründ sin, als er ye gsin wer. Do Grannellon den brief
besacb, so im Karly schickt, do kam er gen Paris än vertzng
20 und gruotzt den keysser. Do inn Karly ersach, do stnond er
uf und umtieng inn und sprach zuo im: »Graf Gannellon, sind
mir wilkommen! Ir sind lang ab minem häf gsin, ir band
nüt nrsach gebept semlichs zethnon. Wann ich gloab nüt,
das da ein mentseb sig , der so frisch were fleh etwaz zeleyd
26 zetbuon an min gebot.« »Her,« sprach Gannellon, »ich sagen
ücb , geb waz man üch von mir gesagt hab , [ich hab] nie
kein ding thän nach wellen thuon nach zuo füegen, das üch
nach Üwerm keyserthnom schaden brechte.c Do der gräf
Rengnold gsach, wie der keyser Gannellon empfemgen hat, do
Bo sprach er zuo Ollifier inn bysin Rnollanden: »Min vetter, ich
verwundern mich, wie der keysser dissen verretter so lieb haben
mög, der uns sovil verdrieß an thän hat und der gantzen
Gkrystenheyt. Wann het unser her nüt darin gesechen, so
was er nrsächer, das die gantz Krystenheit inn sorgen zeTer-
«6 lieren was. Wenn dem keysser wol geratten wurd, so Hei w
inn töden, oder er leytte inn inn ewige gfänckuus ; wann läpt
7 0 an hfl.; a. anm.
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12&
er lang, so wyrt er die gantz Kristenheit inn groß jäuuuer
und not [bi. 64] bringende OUifier sprach soo Bengnold:
»Vetter, ich bekenn, das dn die warheit sagst; aber der mentsch *
mag znm dickem mäi das flbe] niit verkommen, so im be-
gegnen sol.« Der künig Hermin nam urlob von Karly, deü- 6
glicbea Leont'ant und .all ir volck. KuoUand, Rengnold und
Ollifier gäbend innen daz gleyt vast wyt und nammen urlob
▼on innen und ritten wider inn die stat. Und der künig Her-
min fnor inn sin land. Aber nnglüek, das sich dem m&n
verglichet, der da wacbüt und schwillt inn kurtzen stunden lo
und inn einer gstalt nüt belipt , und dennen fyend ist , die
fcöud haben inn dieser weit, wott sin willwänkjkeit ertzöugeu
und betrüeben die, so inn frid und fröaden wären. Wann
eines tags, als die fürsten inn fronden w&rend, begab es sich,
das Rengnold und Ollifier inn unneinigkeyt mit ein andren u
kämmend, als sy den bal scbluogen, so groü, das Oiliffier nach
Tji wortten zuo Rengnold sagt inn verwissung: »Rengnold,
es was nie, das du nüt hoffertig und stoltz werest , also das
du durch din übermnot zum dickem m&l sagtest, d& dn unn-
recht hattest, du bettest recht. Darumm bin ich nüt mer inn »
willen es von dir zelyden , dann waz recbt ist.« Kengnold
sprach zuo im: »Dich dunckt, darumm das Meridianna bie
zuo gegen sig, so törffe dich nieman ansechen. Ich wyÜ, das
du wüssest, das ich als hüpsch nnd als gaot angsSchen hab,
als dn bist nach werdest din laben lang.« Zuo letst wärend as
Heuguolden und Ollilieren red so bochniüetig, das Oliitier die
haad uff bat, Rengnolden damit in das antlyt zeschlacheu;
aber Meridianna behuob in. Dar durch Rengnold vast zornig
ward und wott an ÖUifier geweßt sin ; aber gr&f Ruolland
Iroob inn. 01li6er gieng und leyt sin hämisch an und kam so
au KeDornold mit ußoretzucktem schwert. Rengnold hat kein
wer; daz nun Olhfieren ein grosse nachred was, das er ein
mau aogreif, der kein wer hat. Aber doch der hertzog Anses
QQd Ruolland behuobend Ollifieren, das er EUngnolden nüt
thek. Der keyser hört daz gschrey , der frägt, waz es were.
Gannellon, der by im was, sagt zuo im : »Her, es ist Rengnold,
Araons sun, der ist so übermüettig, das er alle die an üwerem
^ str&ffen wjU, und hat durch sin fibermuot mit gräf Uüiäer
126
ein hader angfangen.« Der keysser kam da hin, da das
gschrey was, und sprach zuo Kengnold: »Es was nie, das du
nüt stoltz und hoffertig werest, und hast durch din übennuot
zum dickem mäl min h&f und volck betrüept, das dich ein
»mal wol gerüwen darf.« Do Rengnold, der da nach ganiz
zornig was, verstuond, das inn der keysser beschalckt, do mocht
er nüt gedult haben, sunders sprach zornigklich zuo im: »£b
ist nüt w&r das, so ir sagend; wann Ollifier hat es zersten
angfangen. Aber durch ummhartragen etlicher zentzlem
10 und verrettern, die umra Och sind, vertribend ir die, so besser
sind dann sy, daz üch nun nüt ein grosse Vernunft ist, uud
ertzeigend wol, das ir die nütsöllenden lieber band dann die
frommen, und das dennen baß vergulten wirt, die üch unner
zuo fflegen dann dennen, die fich eer und dienst bewjssend.!
16 Do der keyser verstuond, das in Rengnold also sträft, do ward
er ser betrüept und schrey überlut : »Wolluf, ir beren, fachend
mir dyssen luren, der mich also kumpt schänden in minem
pallast inn gegenwirttigkeyt aller miner forsten! Ich schweren
fich by allen helgen , würt er nüt gfangen , daz ich fich all
sotrurig machen wyll; wann ich will, das er gestraft werd, den
andren damit ein byspil ertzougen.« Do Rengnold verstuond,
das der keyser gebot, das er gfangen wurd, do ward er vast
fibel zefriden und zog sin schwort u6, daz im worden was,
und sprach fiberlut: »Das nun kein mentsch so manlich sig,
26 der die band an mich legge ! Wann ich schweren by dem,
der mich geschaffen hat, das ich den ersten, der sich zuo mir
nacbet, inn söllicher gstalt zuo rüsten wyll, das er kein mentsch
mer fachen muoß.« Do Kuollaud B«ngnolden also gar er-
wärmet gsach, do sprach er zuo im : »Min vetter, ich bit dich,
so das du dich ein wenig zitz ab dem h&f thfiegest , untz das
mineni vetter der zorn vergangen sig.« Rengnold wust wol,
daz im Ruolland ein guotter ratt gab; darumm er jlientzuif
Bajart saß und reyt gen Muntabant. Der keyser was ser
betrüept umm daz, so Rengnold zuo im gsagt hat, und ver-
»6 8amlet sin rät, zeerkunneu, wie er sich an dem sun Ämon
rächen sott, der inn also hat heyssen lieggen für sinen fürsten.
RuoUand was der erst, der da redt, und sprach: »Her, gefiel
es fich, so land Rengnolden den zorn ein wenig verg&n ! Dar»
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nach thuon ich mich das ich verschaffen will, das er
kommen miio£ für üch nider knüwen und yon üch gnad be-
, geren nmm die wort, so er gsagt hat. Und mit dj»8er wy&
werden ir frid mit im haben. (Jnd wenn ir wol ermessend,
waz mans er ist, und die grossen guothet und hilf, so er der 6
gantzen Kristenhejt bewissen hat, so werdend ir finden, daz
[bl. -65] er ein man ist , Ton dem man billich etwaz kleiner
mifitfa&t liden sol und des bjwänung man gern begeren sol;
wann er ist nff den hüttigen tag der aller mechtigest und
manlichest ritter inii aller Kristenheit. Und dis alles ermessen, lo
80 dunckt mich, ir sollend miuem rätt volgen.« »liuolland,«
spiaeh Earlj, »ich erkenn wol durch din red, das du Reng-
nolden yast gst&st und bist ursaoher, daz er hinweg ist; und
werestu nüt gsin, so wer er gfangen worden, so het ieh mieb
gerochen der fräfflen, so er an mir und an minem volck zum i6
dickem mal begangen hat durch sin hofiart. Und ich sagen
dir, das du nüt sotiI zewegen bringen magst, daz ich mich
nüt an im rache. Ich gedenck nach wol, das er durch sin
hoffart min vetter Berchtold ertödt, den ieh so lieb hat. Des
selbigen tod hab ich im vergeben von dinet wegen und von so
den andren fürsten wegen, aber nun will ich mich an im
lachen, oder er muo£ niemmer mer an minen hüf kommen.€
Do hertaog Anses gsach, das der keyser so gar ertasümt was
über Rengnolden, damit und grösser fibel yermitten wurd, riett
er Karly , Rengnold söt ah dem häf verrüeft werden, so lang as
es im gfielie. Do Karly des hertzog Anses rätt verstuond,
do sprach er zno im: »Hertzog Anses, fiwern rät ist guot,
mid das ist nüt das erst 'm&l, daz ir mir wol geratten band.
Dammm will ich, das yon stund an mit einer trummetten
gerüeft werde inn der gantzen stat Paris, Rengnold von Mun- so
iabant sig dem küngkrich Franckrich erkent.« Do Astolf,
der Engellander, verstuond, das Karly wott, das Rengnold u£
dem küngrich erkent wurde, do ward er vast trürig und sprach
vno Karly : »Her, mich Hunckt, üch sig Übel gerätten, das ir
den gräf Kengnolden uß Franckrich erkennen wend ; wann 86
ieh wyll, daz mengklicher wüß, das kein ritter inn üwerem
küngkrich ist, der bai uff zenthalten sig dann der sun Amon.
Und ieh sag üch zno, das es Üch gerüwen wirt in kurtzen
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zitten, und wettend, das irfe nüt thän Iiettend.« Ol lifi er sprach,
geb was er sagte, Rengnold söt ab dem häf vertriben werden
and er hei es wol verdiennet Do redt der faltsch Gannelion, .
der sprach : »Her, mich dtinckt, syt üch Rengnold hat heisMo
liegten vor sovil hocher fürsteii, das er den tod vvol verschulteii
bab.« Do Karly Giinuellon verstuond, do gebot er von stund
an, daz sin gebot verbrächt ward ; dar durch der gr&f Reng-
nold n6 dem künigrich erkent ward. Von deren erkantnnfi
v\\ lütten yil Abels darni entsprang , als ir hienach hören
werdend. Do der künig uü Engelland gsach, das kein wändung
was, das hengnold nüt Franckrich erkent wurd, do schied
er Ton Paris und reitt gen Muutabant und ertzalt Rengnolden,
wie er u& Franckrich verbant were worden. Do Rengnold
verstnond, das er dnrch Oanellons r&tt oß Franckrich yerlNint
worden was, do schwuor er zetussend luällen, er wett sich an
im rächen und an allen dennen, so an sineni verbannen ursach
wärend. Demnach sprach er: >Min vetter, ich erkenn, daz
dn mich und mine brüeder lieb hast. Dammm wyll ich dir
ein sach sagen, so ich erd&cht hab, das wir thnon wend Karly
zeleyd, daz ist: wir wend rouben und nider werffen all unser
nachpuren, so umni uns sind, und öcb alle die, so durch diü
land faren werdend, geb waz stätz und wessens sy sigend, sy
sigend guot oder bö6, und daz keiner für fare, er werd unis
uff das hembd abgetzogen, und widert er sich , daz er get9dt
werde.« Astolfo sprach, er were sin wol zefriden und wett
ein guütter röuber sin, und inn belan^ette, das er im holtz
wer die berouben, so für füerend, und wettend mit dem gwün
guot gachir machen. Magis und Rengnolden brfleder w&rend
all willig in der gselschaft zesin. Darumm sy in knrtzer zit
all ir nachpuren beroupten ; wann sy liessend weder edel nach
unnedel, kilchen nach kiöster, die sy nüt all berouptend; keiner
fuor für Muntabant, der nüt von stund an alles das ?erliur,
so er hat, und wenn sich etwar widert, so ward er von stund
an ertodt. Die sün Amon verbrächten sovil, das alle die des
landtz genötti^et wurdend ire husser zeverlässen und inn ander
gegninnen zefaren, also daz die mere Karly für kämmen; wann
die lüt kämend all tag sich vor im klagen umm den Übermoot
und roubery, so die sün Amon an innen begiengend. Des
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Gannellon vasi fro was, damit Karly dest grossere nrsach bett
sich an im aseraohen und ao sinen braodem. Darumm er eines
tai^s zao Kar] j sprach : »Her , gesechend ir nüfc die grosson
klegt, die täglichen an üwern häf kommen von den sün Amon
der grossen roubery und diebstal, so sy uff üwern underthäuneu &
begänd? Ich verwundern mich, das ir sy nüt änderst sträffend ;
mich danckfc, ir thüegen im nfii recht, daz irs so lang lyden,
Ir giMchend nun wol, das üwer häf gantz styl ist nnd kein
kurtzwyl da nüt triben werden uü ursach, das etlich des be-
kümert sind, [bl. 60] das der dieb Kengnold ab üwerm häf lo
verbaut ist, und ander sind sin fro. Und also ist einer dem
andern zelieb &n frond und Kurtzwil. Darumm, her, r&tten
ich Üch, das ir ein stächen zuo rfisten lässend zuo Paris, das
ir üwern häf wyder erfröwind. Und länd es in allem üwerm
kunigkrich uü rüeffeu!«
Wie keysser Early ein stächen zuo Paris uß rdeffen
ließ, und wie Reuguold dahin reytt, und wie Astolf
gfangen und Early uberantwurt ward von Gannellon.
Der keyser Karly nam ein wollust ab Gannellons red und
beruoft ein herold, dem gebot er, das er ein stachen nß ruoffte to
uff den ersten tag Ongsten inn unser frowen inseln nebend
Paris. Der heröld thet des keysers gebot; dardnrch die stat
Paris inn kurtzer zit vol fürsten und ryttern ward, die da
kommen wären zestächen, deüglichen och vyl frowen undjunck-
frowen, die kommen wärend das stächen besachen. Gannellon 25
bat ein vetterf ' der was ein hüpscher junger rytter, der hieß
Gryffon von Haultefueille. Zuo dem sprach Gannellon : »Min
Tctter, ich will , das du stächest utf dissem stächen ; so wyll
ich dich vast kostlich zuo rüsten, damit das die iüt, so da
kommend, erkennend, das du von hochem nnd mech tigern so
stammen sigest. Aber du muost öch ertzeigen, das du ein
uanlicher rytter sigest und den pryß des stachens fiberkom-
ßiest, das du lychtlich thuon majfst; wann der verbannen .
J^engnoid wyrt nüt thä sin, und RuoUand ist och ab dem häf.
Darumm, ist neyfiwas manheyt in dir, so kumstu wol mit den ss
ftndren nachar.c »Vetter,€ sprach Gryffon, »ich hof mich so
Horgaat dw riet« 9
130
redlich zehalten , das da and alle die Ton unserem stammen
nnach habend sich minen zerQemmen.c Magie, Rengnolden
▼eiter, wnßt die mere dea etachens; darnmm er eines tags sqo
Rengnold sprach: »Min vetter, der keiser Karly hat ein stachen
lässen rUeffen zuo Paris uü' den ersten tag Ougsten. Es
werdend vjl gaotter rittern dä sin. Wjita dahin rytten, 80
wjU ich dieh und din gselscbaffcf öch üwere pfert verkenn,
das tich niemand bekennen niao6.€ »Vetier^c sprach Rengnold,
>wü.l3, das das stächen an mich nüt beschechen muoß ! Und
wyll mit mir nemmen Astolfo, den edlen heren \iü Engelland,
und min brnoder ßichart; AUard und Guchart müesseud Man-
tabant ▼erhflelten.c Rengnold nnd sin gselschaft rostend sich
und faorend off die str&6 zum aller schnellisten gegen Paris
zao. Und do zenechst by der stat wärend, do herbergetten
sy sich inn der vorstat inn ein vast arme herberg; wunn sy
wottend nüt by den andren sin u£ forcht, sy wurdend kent
Do der tag des stachens kommen was, do gieng der kejm
nnd die alten rytter, die nüt stächen wottend, nff die brOge,
und öch die frowen und junckfrowen , daü stächen besecheD.
Do kämmend die rytter, so stächen wottend, uff den pläo,
yetlicher nach sinem vermögen. Es beschächend am anfang
Tast schöne stachen. Rengnold schickt sin brnoder Bicbari,
bekleyt in schiliners wyß, sächen, wie daz stächen were. fir
hat ein taffatte binden vor siucm angsicht uß forcht, er wurde
käut. Als er dä hin kam, gsach er Gryffon von Haultefueilla,
der kam uff den pl&n yast kostlich gewapnet und berytten.
Und des ersten rjtz stach er fier rytter ab, dar durch er vast
gelopt ward Yon den fürsten, frowen nnd jonckfirowen. Do
Richart gsach , das das stächen angfangen was , do kart er
wider zuo Rengnold, sinem bruoder, und sprach zuo im: »Min
brnoder, das stachen ist angfangen. Und sind vyl rittern, und
under dennen allen ist einer, der tript wnnder: er schlecht
rytter und pfert nider.c Do sprach Rengnold sno Astolf:
»Min vetter, wyr mögend wol zelang beliben.« Sy wurdend
bald gewapnet und slissend uff ire pfert und rytten durch
Senna nnd kämmen dahin, da das stächen was. Ir harniscli
4 KarlyJ keyser ha.
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wftrend so fröumbd, das sy nieman kant Do sy da hin kom-
men wftrend, do'kam OlHfier gewapnet und beiytten yast köst-
lichen inn unbekantten kleidern, also daz inii Rengnold nök '
kant. Er rejt gegen Uengnolden, und Bengnoid, der in nüt
bekani, kam gegen im. Und des ersten stichs zerbrächend 6
8j ire sper, des andern stichs fiel Ollifiers pfert nff die knü,
und Etengnold traf Olliiier den heim, also daz er im den
[bl. 67J vom köpf reyß ; darunim er von mengklichein erkent
ward. Do Rengnold gsacb , daz es Ollifier was , do hat er
willen sich an im zerachen und in töden , darnach gen Mun- lo
tabant ilücben; doch sagt er zuo im selbe, es were im ein
grosse schand, aogesechen das im daz hopt entwapnet ttss, nnd
das er sin fründ was und och , daz sy so lange zyt gsellen
wider die beiden gsin wärend. Darumm er ein ander sper
oam und stach mit einem rytter von Ganellons geschlacht, u
den stach er zno erden. Damach begegnet im Gryffon von
Hanltafaeilla, der stach es als nider ; dem gab er ein semlichen
stich mit dem sper, daz er roü und man nider uff ein hülfen
stach. Darumm Hryfi'ons hoebfart ein end hat und alle hoff-
nung, die er bat, den pry^ des Stächens zeüberkommen. Astolf, 20
der her von Engelland, stach mengen rytter ab. Als Rengnold
zentummhar reyt, da fand er Gannellon nff einem pfert, ge-
nenipt Mattesellon, und was kostlich gewapnet. Rf^iignold
erkciut inn wol und kam gegen im mit louffendem pfert und
stach inn mit sinem sper mit söllicber stercky , das er rofi ^6
ond man nider stach. Dem nach wott er uff inn yllen, aber
es kämmend iren sovil von Gannellons geschlächt im zehilf,
das Rengnold genöttiget ward in zeverlässen. Darnach reyt
er zent umhar und stach alle die ab, so im begegnettend.
Was sol ich lang darvon sagen? Der pryß ward im geben: so
die frowen schichtend im yetliohe ein kostliche kleinott und
aigtend, er were der manlichest rytter. Nach dem stachen
ryttend Rengnold, Astolf und Richart wyder in ir herberg.
Do Gannellon gsach, das ein ritter ursach was, das er nach
keiner sines geschlachtz (deren wol fünfhundert wärend , all ^
fast mechtig, aber sy v&rend all Terretter und faltsch) den
pryß des stSchens nttt gehept hattend, do ward er ser leydig.
Und nam wol XXXX sines volcks und gieng inn die herberg,
0*
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dä KengDold und sine gsellen wärend. Die wärend Dach im
barnisch, und es kam innen wol; wann Gannellon und sine
, gsellen grjfiPend sj an. Und sy staltend sick zuo wer, aber
sy wärend»nüt die sterekern; wann der her von Engelland
6 ward gfangen, und llengnold und Richart, sin bruoder, fluchend
hinweg zum schnellisten, so sj mochten. So bald Gannellon
Astolf g&ngen hat, ließ er im den heim ab thuon, dardarcb
er inn erkant, nnd sprach zno im : »Nnn erkenn ich, das du
der faltsch dieb bist, der mit Rengnold nnd sinen brfiedeni
10 ein mörder und sträßrüuber worden ist , und hast in djssem
küngkrich sovil Übels begangen und vjl den kejsser und allen
h&f betrüept. Aber nnn ist die zji kommen^ daz din mifi-
handel gesträft wjrt; wann ich wej£ wol, so bald dich der
keyser hat, wyrt er dich hancken l&ssen, als du wol verdienet
15 hast.« Do der künig Astolf Gauellon also hört reden, do gab
er im kein antwurt. Er ward gen Paris gfderfc, Karly über-
antwurt; zno dem sagt Gannellon: »Her keyser, ir, der da
ist ein oberer des rächten, ich bring üch hie ein man, das ist
der her von Engelland, den bekennend ir gnuogsamklich. Ir
20 wüssend, wie er zum dickern mal üwern haf betrüept hat und
wie er sich sjdhar, nach dem und llengnold u^ üwerm küngk-
rich bantt ward, inn sin nnd siner brnodem gselschaft tbän
hat, die sind all morder nnd sträsrönber worden nnd läod weder
edel nach konfiflüt, die sy nüt beronbend, nnd nemmend das,
«6 so sy band, und wenn sich neyßwar gegen innen wert, der
wyrt von innen ertödt. Daruram, her, ist keiner under innen,
der da nüt habe den tod verschalten nach recht und nrteil,
insunderheyt disser hie, der &n Qwer erlouptnns flwern hU
yerlässen hat nnd sich vereinbart hat zno fiwerm fyend. Da-
so rumm sond ir inn töden lassen ; wann er hat es wol verdient,
nüt nun ein mal, sunders zum dickern mal.« Do Karly Gan-
nellon verstnond, do ward er vast zornig g^en Astolf und
gebot von stnnd an, daz er inn ein starcke gfencknns geleyt
wurd; so wott er vast bald so gnissame sträf begän, das die
«6 andren bispil darby nenimen raüestend. Demnach als Rengnold
von Paris gescheiden was, er und sin bruoder Riebart rjttend
sovast, das sy gen Muntabant kämmend, ser betrüept ab Astolfo
filchung. Rengnold sprach : »Ach, min vetter, böß ist der tag
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m
gnn, da ich dich gen PaiyB gfüert hab, das du gfangen wor-
den bist. Ich weyß wol, das dich Karly wirt hancken lässen
durch des faltscben verretter Ganellons ratt. Aber ist es also,
das er dich töden läßt, so wird ich niemer mer fröud in minem
hertzen haben.« Als sich Rengnold klagt umm sin yetter
Astolf, do kam Rnolland gen Mnntabant; des Rengnold and
sine braodern yast fro w&rend. Do Rengnold sin vetter Rnol-
land ersaeb, do sprach er zuo im: »Min vetter, biß mir wyl-
komiuen! Ich bit dich, das du mir mere sagest von haf.« »Min
Tetter,« sprach RuoUand, »ich wüßte dir nüt für wär darvon lo
»sagen; dann do ich gsach, das dich der keyser ab sinem häf
[b1. 68] yerbant hat, nnd daz durch rätt des verretter Gan-
nellons , do bin ich den tag darnach ab dem häf gescheiden,
als einer, der des bekümert was, das er durch veretter und
zenUier geregiert wyrt, und bin sidhar inn Brettannia gewessen »
die zyt yertriben. Demnach bin ich kommen dich besechen.
Aber mich dunckt, du und mine vettern, dine brQeder, sigend
all betrüept. Darumm bit ich üch , daz ir mir die ursach
öwers zorns sagen.« »0,« sprach Rengnold, »min vetter,
weyfitu es nüt ? Das grost unglück inn aller weit ist uns be- 20
gegnet.€ Damit ertzalt er im, wie sy uff dem stSchen zuo
Paris gsin werend, und wie Gannellon nach dem stöchen und
wol viertzig sines gescblächtz sy angriffen hett, und wie sy
sich gwert betten. Aber wie wol sy sich gwert betten , so
were ir vetter Astolf dennecht gfangen worden und Karly 25
nberantwurt, und er furchte, er wurd in tdden lässen, .Und
das were die ursach irs leydtz. Do Ruolland velntuond, daz
der künig von Engelland gfangen was, do sorget er wol, der
kejser wurd inn töden lassen durch der verrettern rätt. Er
sprach zuo Rengnold: »Min vetter, byß nüt trurig! Wann so
wyli Karly unsem vetter töden lässen, so verheyssen ich dir,
das ich im s51Hche hylf geben wyll mit miner persou, das ich
inn vor dem tod behalten wyll, oder ich will och sterben.«
»Min vetter,« sprach Rengnold, »ich dancken dir dins guotteu
willens und ich verbeissen dir by der trüw, die ich dir schuldig n
bin, daz ich dir nüt feilen will; wann ich bin inn willen mit
dir zesterben , oder unser vetter Astolf muoß erl5fit werden
▼ora tod. Wyr wend min bruoder Richart mit uns nemmen.
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der ist wol eins manü wertt.c »Du retst recht,« sprach Ruol-
land. Die dry ritter wapnefeten sich ond machten sich uff die
str&ß und ryttend so yast, das sy gen Sant Denissens kämmend;
dä herber^ettend sy sich, nntz das sy mere veraenimend m
6 häf. Sy gäbend sich niemmand zerkennen, sunders h leitend
sich zum aller styllesten, so sy kondend. Sy schicktend Türing,
RuoUanden scbiltner, zum dickem m&I uff die lautstr&ß, se-
(Sehen, • ob er niemman von Paris gseche, ob er etwas Ter-
nemme ab dem häf. Eines tags stnond Gkinnellon rast {rQe
10 uf und gieng inn pallast; da fand er den keyser und sine
fürsten. Zuo dem sprach er : »Gerechter her keyser, ir wüssend,
daz ir schuldig sind gericht und recht zehalten und sprachen,
das ist : die gnotten zevergälten und die bössen zesträffen. Eb
ist wär, das Astolf inn fiwer gfancknnfi lyt durch sine Te^
16 dienst wie ein sträßröuber, und der sich gsellet hat zuo tiwerm
fyend, daz ist Eeognold , der sun Amon , der üch sovil mal
ertzürnt und üwern liäf betrQept hat. Darum m dunckt mich,
ir Söllend recht Aber inn Ifissen g&n und inn urteillen zehSnckeD
an galgen zuo Muntfalckon zuo den andren mördem und roar
10 bern, sinen gsellen.« »Gannellon,« sprach Karl j, »ich erkenn
gnuogsamklich, das du wär sägst. Darumm läß inn für mich
kommen ; wann ich will in urteillen, das er erhänckt werde.«
Also gieng Gannellon ser erfröwt und reicht den frommen
heren yon Engelland und fuort inn för Karly. Ünd do er Tor
26 im was, knüwet er für inn nider, und Karly sprach zuo im:
»Kumm har, du arbentselliger ! Wie bistu so frysch gsin, das
du an min h&f kommen bist mit dem faltschen Rengnold, Ur-
sachen halb, daz ir mir min land und Yolck also beronbel
band? Darumm hastu den tod wol verschulteu. Der muofi dir
30 nach sin ; wann ich urteyllen dich , das du erhänckt werdest
uif den hüttigea tag an längern vertzug an den galgen zuo
MuntfalkoD.« Darnach sprach er zuo Gannellon: »Ich gib dir
die befelchnuß, das du von stund an dyssen bnoben richten
I&s8e8t.€ Do Gannellon des keysers red rerstnond, do ward
85 er vast fro und sprach: »Her, ich bin üwer lehenman; darumm
bin ich schuldig üwer gebot und wyll zevolbringen.c Do Astolf
des keysers urteil Terstuond, do ward er ser betrüept, und niU
än nrsach, darumm sprach er: »Her, ich kan nüt longnen,
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daz ich mich riüt zuo Rengiiolden verbunden hab, der ist min
nacher fründ. Darumm bit ich üch, daz ir nüt uÜ' dysse mjß-
th&i seehen wellen, sanders sächend an die dienst, so üch min
Tstter Benghold und ich fleh gethän hand inn rjl kriegen
wjder die nnglöubigen, innsnnderheyt zwey m&l inn Hjspania s
und inn der mächtigen Schlacht zuo Aspremunt, inn deren
wir sovil arbeyt hattend. Darumm, her, bit ich üch inn der
eer gottes, der, do er am krütz was, für die bat, die inn kräta-
gettend und todtend, das üch geliebe mich uff dj& mftl nüt
t5den lässen, und hab ich neyfiwaz wyder üch thän, daz Üch 19
geliebe mir daz zevertzichen.« Inn Karlys gselschaft wären
Tyi fürsten , die inn all bättend, daz er inn nüt töden ließ,
bnsnnderheit der hertzog Anses, Gergis, Guy TOn Bnigondia,
Richart Ton Normandia und öch die schdn Meridiana und
eÜich ander. Aber er sagt, er wett es nüt thuon; wann 6an- 16
nellon nott in alwegen, [bl. 69] daz er inn todte. Inn dem
lieä Gannellon Astoifo nemmen ab Karlys ougen, und damit
ond er im dester mer schmäch an thette, gab er inn inn des
hänckers hand; der leyt im ein strick an hals, und ward uff
ein kSrly gsetzt und durch die stat Paris gfüert , den weg so
gegen Muntfalckon. Der mererteyi volck zuo Paris bewein tend
inn und wärend trürig umm sin tod; etUch sagtend: »Er hat
die grossen dienst übel angleyt, so er dem keyser tbän hat
inn vyl kriegen. Der keyser ertzeigt wol, das er durch
lentzler geregiert wirt und durch lüt , die sin eer wenig b&- u
trachtend.«
■
Wie Astolf vom häncken erlößt ward durch BuoUaad,
Bengnold und iiicharden.
Als ir hie vor verstanden hand, was RuoUanden schiltner
für Saut Denissivis geritten, zesächen, ob er etwar uß Paris so
kommen sech nüwe mere zevememmen. £r warttet so hing,
Qntz das er lüt yand, die von Parys kämmend. Die frÜgt er,
WBz nüws inn der stat für gieng oder verbanden were. Einer
sprach zuo im: »Ks ist nüt anders, dann allein, das man uff
den hüttigen tag Astolf, den hereu von Engelland, häncken 86
iriU zuo MuntMokon. Warttend ir ein wenig d&, so werdend
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' ir die richter üfi Paris gsachen kommen mit grossem gschrey.«
Do Thöring dysse wort verstuond, do reyt er von stund an
zuo Kuolland und Rengnolden , dennen ertzalt er das , so er
bat ghort von dennen, so Paris kämend. Sj' wärend yllentt
6 gerfist, ein yetlicher nff sin pfert , und ryttend u& Sant De-
nissins nnd verhieltend sich nüt wyt von Mnnifiilcon. Un^
sagtend zuo Thüring, daz er wol Avachette, damit und sj iren
Vetter Astolf entschütten möchtend. Sy warend unlang ver-
halten, sy erhorttend .grog gschrey von dem volck und trnm-
10 pietten nnd erstehen ein karen, uff dem was Astolf, ein strick
am halfi, under den galgen kommen. Gannellon was d&, der
was vast geschäftig ; deßglichen wärend och etlich sins gschlächtz,
die all fro warend unim Astolfs tod ; wann sj wofctend im übel
und allen dennen von Rengnolden gschl&cht uß ursach, das er
16 Felcker Ton Morillon getödt hat, ir vetter, inn dem forinneo
holtz, als gemeldet wirt inn einer hystorien, die da sagt von
den fier süu Anion. Do sy under dem galgen wärend, sprach
Gannellon zuo dem häncker: »Rüst dich des keysers gebot
zevolfüeren! So wyl ich dir wol lonnen.« Astolf sprach asao
M dem häncker : »Min fränd, ich bit dich , das du nüt mit mir
yllest, sunders mich lassest etliche hStt tötten, die ich in
niiner jugent gelernet hab, damit, wenn ich daz laben verlür,
das ich die sei och nüt verlier.« :&Wollan schnell!« sprach
der häncker, »wann ir gsächend wol, das ich genötiget wird
S6 Üch zetöden.c Astolf gsach Uber die leyttem uß, ob er etwsr
gsech kommen inn entschtttten ; wann inn duocht nüt, dsz inn
Rengnold und sine brüeder also schantlichen töden liessend,
das sy im kein hilf thettend. Die dry heren wachteud stetz,
also daz Ruolland Astolf uff der leyttern gsach ; do sprach er
M zuo Rengnold : »Min vetter, es ist zit zeroden ; wir möchtend
wol zelang beliben.c »Du sagst w&r,« sprach Riefaart, »mich
belanget , daz ich under djß faltsch gschlächt von Mantes
komme, die uns so übel wend ; wann ich hab inn wyllen vil
hin zerichten mit der schniden mines 8chwertz.€ »leb bii
86 Qch,€ sprach Rengnold, »der den verretter Gannellon finden
mög, daz er getödt werd; wann er hat es wol verdiente Da-
mit sporttend sy die pfert und trungend inn den huffen wie
die Wölf under die schäf. Und die ersten, so innen begeguettend,
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wurdend ertödt. Do sy Gannellon ersacH, do macht er sich
inn die flacht gegen Paris zno. Die dry ritter hattend nüt
acht nff inn , wann ir sinn stnond innen im yetter zerlo&sen.
Rengnold nam den häncker und liüw im den kopff ab; dar-
nach entband er Astolf und nam eines rjtters hämisch , den 6
RuoUand tödt hat, und wapnet inn, und saß uff des totten
rytters pfert. Und do er sich zero£ und gewapnet gsach, do
sagt er tlberlnt: »Gedancket sig got und minen yettern: ich
bin üch enttrunhen. Aber ich wyll mich rächen. Wo ist der
faltsch verretter Gannellon , der mir so gar wydrig gsin ist lo
und mines todtz so gar begert hat?c Er fleug sich an rächen,
[b1. 70] also daz sf fler yyl ertodten. Und yltend innen nach
inn die stat Paris, die schwertter inn den händen. Und vyl
von irem gschlücht, die vor hin nüt ein wort torftend sagen,
wapnetten sich und kämend innen zehilf: Gergis von Tanne- i6
marck und Baldowin yon Brettania nnd etlich ander fromm
rytter w&rend der zal, also daz inn kurtzer zyt iren mer dann
V hundert w&rend, deren der mynst wol eins roans wert was.
Und der raererteyl des gm einen volcks wärend uff ir sytten
(wann Rengnolden was yederiiian hold), also das sy her inn der 20
atat wurdend. Do Karly yernaro, das Bengnold inn die stat
kommen was und soyil yolcks uff siner sytten hat, und im die
der mertteyl Obel wottend ui nrsach, daz er Oannellon soyil
vertrimet, nnd das er durch sin ratt den frommen heren von
Eogelland hat wellen häncken lassen, der so ein wysser ritter 2&
was und so guotter r&ttschlegen, des er im entsaß, Rengnold
Word etwaz gwaltz mit im bruchen ; dann wenn Rengnold in
nner hitz was, so sehonnet er niemmand, geh wer er were.
Dartimm er uß dem pallast gieng zum aller heimlichesten, so
er kond, inn Ruollanden hu^; wann er wüßt wol, daz er umm so
den tod nüt lyden wnrd, dad im etwaz bescheche. Er sprach
ZOO Dyogenna , Ruollanden gmachel , das sy niemman seyite,
wo er were, untz das innen der zorn hin were. Dyogenna
sprach: »Min her, band kein sorg, daz ir von mir vertzeigt
werdind! Ich wylü miueni eegmachel nüt sagen, ir heyssind 86
mich es dann.c Rengnold und sin gselschaft rytten durch
18 V hundert] V hs.
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Paris hin and har und acbrfiwend: »Wo ist der alt kindseh
Karly, der durch rät eines hufiFen mit verretter, die iiram inn
sind, wjll töden alle die, so von unserm gschlächt sind, die
im sovil dienst be wissen band ? Er ertzeigt yetz die groü un-
6 tagend , so inn im ist. Mögend wyr inn betratten, so maofi
im der Ion werden. € Do Raolland Rengnolden bytz erkant
und gsacb , das im der nierteyl yolcks by stuond , de forcht
er, wenn er den keyser fund, er wurd im etwaz zeleyd thuon;
dann wenn Kengnold zornig ward, so was er wunderbariichen
10 zornig, aber wenn er gstilet was, so :was er milt als ein schöffly.
Darumm reyt er inn (»allast and wot sin vettern yerbergen
vor Rengnolden zorn. Aber de er inn pallast kam , do fand
er inn nüt ; des er ser erschrack. Und reyt wider dahin, da
ßengnold und die andren wärend , die ryttend mid suochteii
16 Gannellon. Vyl einer hälffern, die dä fanden wardend, wor-
dend getödt; aber der Terretter Qannellon, do er gsacb, das
Rengttold, Rnolland und Astolf inn Paris wärend und mit dem
gmeinnen man eyß wärend, do reyt er zuo eiin andren thär
11^ Paris und floch inn sin land. Und gedäcbt, er wett sich
M ein ander jbM an Bengnold and &n BaoUand rächen and an
allem irem gscblacbt, als er thet, do er die rerretterj yer-
brächt der tödlichen Schlacht, so am Rontzefal gschach, als ir
hören w^erdend am end dyß buochß. Do Rengnold gsacb, daz
er Gannellon ni&t finden mocbt, do reyt er inu pallast und
96 wot Early snocben, sich an im sserächen. Und do er inn nfii
fand, do beleih er im pallast als [her] ; wann äff den tag wai
kein Frantzos , der im darwyder were , so Ruolland uff sioer
syten was, und der mererteyl fürsten wärend sine fründ. Ruol-
land a& zenacht im pallast mit Rengnold. Und nach dem
80 essen gieng er inn sin haß aao siner frowen Dyogenna, dis
empfieng inn mit grossen eren. ' Und sy vertrawet im und
seyt im, das Karlj inn einer kamer im hiiß were inn grossen
sorgen gegen Rengnold. Do Ruolland vernam, daz sin vetter
inn sim haß was, do ward er vast fro und gieng zuo im md
66 enbot im eer , als er schnldig was. Und Karly sprach sno
im : >0 Raolland, ich vertrawt dir mer dann keinem mentschsn,
der inu laben sig, und vermeint, du söltest mich beschirmmen
gegen und wyder mengklichen. Nun gsich ich wol , daz du
189
wyder mich bist and Rengnold zuo künig macben wylt und
mir den tod kqo fiQegst. Danimm erkenn ich , das ich die
guothet Übel angelejt hab, so icb dir getb&n hab. Ich mag
wol sagen, daz ich der aller unglückhaftigest künig bin, der
inn der weit sig, sjrt daz die, dennen ich am meysten yer- »
trawt und min gerechtigkeyt beschirmen sottend an allen enden,
Düt begerend dann min entterpno&c »Min her und vetter,«
sprach Ruolland, tir wfissen wo], das ir schuldig sind an den
trüebsaln, so üch begegnend. Wann yedernian weyßt wol, daz
. min Vetter Eenguold und Astolf, der her von Engellaud, und lo
ir gschlächt ficb frommklicben dient band an vyl enden und
mSng m&l ire lyb und laben inn sorgen gsetat band wyder
die beyden und ander, üwer gerechtigkeyt und kfingkrich uff
zenthalten und üch inn frid zehalten. Und uram alle guothet
mit willen etlicher zentzlern und verettern, die nie nüt anders i6
than band, dann fich schaden zuo fttegen« vertribend ir sy ab
fiwerm haf , und das nach bSsser ist : ir wend sy * häncken
ISssen, als werind sy dieben. Darumm verwundern ich mich
Düt, [bl. 71] daz sich Rengnold und sine fründ rächen wend,
die wyl sy starck und mächtig sind ; wann ich weyß keiner 20
80 klein under innen nüt , der nüt räch suochte an dennen,
die im böß umm guotz thettend. Darumm, min her und yetter,
mQessend ir, wend ir Schtert inn friden iSben, mit Rengnold
und sinen fründen fryd machen und innen alle übel vertzichend,
und daz ir nun für hin nüt glouben gebend etlichen zentz- »
leren, die nüt begerend dann üwern schaden und unner. Wann
ich sichern fich, wenn ir innen vertruwend, das es üch einest
gerüwen wyrt ; aber ich fürcbt , es werde zespät sin.€ Do
Karly sin^vettern verstuond , do sprach er zuo im: »Sytmäl
du mir rätst, das ich frid mit Rengnold mach, so will so
ichs thuon. Aber es bescbicht nüt mit wyllen; wann er
bat durdi sin hoffart mich und min h&f sovil mällen be-
Mept, das ich im kumerlich weyß zevertzichen.c Ar mües-
send es thuon,« sprach Kuolland, »oder ir wurden änderest
Dut inn Franckrich künig beliben mit fryden; wann der mer- S6
teyl Frantzossen sind uff Rengnolden syten.f Damit endet-
tend sich die reden, und giengend nider. So bald es tag
vrard, gieng Ruolland inn pallast, da fand er die heren. Sy
uiyiii
%
140 I
wunschtend ein audron guot tag; darnach beruoft Ruolland
Rengnolden an ein ort, desglichen den bischof Tttrpin, hertzog
Ansee, Gergis nnd den bertzog Rengnier yon Gennow. Zoo
dennen sagt er also: >Ir, niine heren, ir wtLssend, das wir all
6 des keyser Karlys, kiinig inn Franckrichs, lächenlüt sind und
underth&nnen, und daz er unser her und künig ist, und och,
daz vyr im all Terbejssen band trttw und glouben, und wir
sond sin gerechtigkejt bescbirmmen gegen und wider mengk-
liehen. Nun dunckt mich, wir gangen wyder unsere gelüpt
10 und feltschind unser eyd , das wir inn verjagend und im sin • 1
küngrich abziehen wend, und daz nach bösser ist: wyr wend
in töden, daz nun ein grosse thjranny und untrüw were, an-
gesecben daz er so lange zit geregiert hat mit so grossen etea
und so grossem lob, gefürcht und entzessen von allen natzionnen
iB in der weit, und daz er so ein manlicher rytter geweßt
daz er mit sin er manheyt daz merteil Hispannia errobert hat
und das ^antz Barbaria untz inn Suria und ist ursäcber gsio,
daz sovil landtz, die heidiscb wärend und ungloubig, zuo unserm
heiigen glouben kommen sind. Wann nye kein mentsch hat |
20 die Krystenlieit sovüst geraert als er, und alles mit üsver hilf, j
Und ob er joch durch etlich zentzler etwaz mißbrüchen hat
wellen brucben, so dunckt mich doch, es s511e vertragen wer-
den, und daz wir im diennend mit eren und reverentz; w
band wir die liebe gottes und werdend gepryßt und geeredt
26 von allen mentschen.« »Inn guotter trüw, her Ruolland,« sprach
Anses, »ir band wol geredt und wy&licb ; wann wurde Karij
etwaz scbm&cb von uns zuo gefUegt, so wurde es uns fAr ver-
rettery uff gebept und 5cb allen dennen unsers gescblacbis
von allen dennen, die darvon hören sagen. Darumm, Reng-
30 nold, dunckt mich, du sollest den bössen wyllen hin thuon,
so du gegen dem keyser hast , der din rechter her ist, uud
solt mit im frid machen und im diennen wie vor.c Der bischof
Türpin sprach : »Min vetter Rengnold, Ruolland und der herixog
Anses gänd dir guot rett ; thuostu es, so wirb es dir zuo grossen
S5 eren geachtet und frumkeyt.« »Ir, mine heren,« sprach Reng-
noid| dem was sin zorn vergangen, »ich bab wol Terstanden
♦
1 wiucbtend hs.; s. anm. 14 und lob 8o gr. 1. bs.
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141
iivver red und erkenn, daz ir war sagend. Darumin wyi ich
äwenn rät Tolgen. Und heyssend den keyaer kommen ; wann
ich wjll mick gegen im demOetigen und mit im frjd machen,
doeb daz er uns yertssiehe.« Nun ward Ruolland yast fro und
gebot einem herold, er süt uß rüeffen in allen gasten zuo Paris, &
das der, der da wüßte, wo der keyser were, das erß sagte;
wann er müeßte wider uro m iugsetzt werden inn semlicher wyrde
als vor. Der berold thet Rnolländen gebot. Und do daz volck
zuo Paris hortend, daz der frid gemacht was, do wurdend sy
vast fro und loptend unsern heren. Ruolland enbot Dyogenna, lo
siner frowen, daz sy inn pall.ist kemme sagen, daz der keyser
iiin irem hu£ were. Die thet irs eegmacbels gebot und kam
inn pallaat inn geselschaft irer junckfrowen. Da fand ay all
heren yersamlet, die wärend inn grossen engsten, wo sy den
keyser finden möchtend, dann allein Ruolland, der wüßt wol, 15
wo er was ; aber er wot es nüt sagen , damit er nüt Reng-
nolden und der ainen ungnad über kemme. Do Dyogenna im
pallast was, do gruotzt sy die heren ,und sprach zao innen :
>Ir, mine heren, ir band lässen ußrüeffen, das der, der da
wüß, an wellichem end der keyser sig, daz er es offne. Ir ao
soüd wüssen, daz er inn unserm büß ist. Da hin ist er ge-
wichen des tagß, als ir in dyase atat kommen sind; da hab
ich inn sydh&r geeredt nach minem yermogen.c »Min bässy,«
sprach Rengnold, »ir hand th&n wie ein wyse frow.c Abo
giengend die heren inn Ruollanden huß den keyser reichen 25
oüd iun inn den pallast füeren. mit grossen eren, als billich
was. Und do daz der keyser yernam, ward er [bl. 72J yast
fro. So bald sy yor im w&rend, machtend sy ir reyerentz,
wie sy die gwonheit hattend. Der gräf Rengnold knüwet
nider und begert gnad von im ; der keyser vergab im mit 3o
guottem hertzen. Darnach kam Astolf, der begert och gnäd ;
der yertzech im und entschuldiget sich des , daz er inn hat
wellen b&Dcken Itoen; wann Gannellon het es im geratten.
Waz sol ich mer sagen? Alle übelthet wurdend vergeben, und
wurdend all guot fründ. Der keyser kart wider inn pallast 30
inn geselsqhaft aller siner heren mit grossen eeren und triumpff.
Alles folck zuo Paris fuort fröud und yest umm den friden,
der zwtohend dem keysser und sinen heren was gemacht.
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142
Also ward der fryd gemacht; darumm sy in frid und frood
w&rend, st&chend und thurnierttend.
Wie ßuülland ab dem häf schied inn die Türcky und
wie er mit dem ryß Marckuß streyt und inn ertodt.
ft Do Ganellon Ternam, das Earlj fryd mit einen beren ge-
macht hat, do ward er ser bekümert; wann er was niemer
fr5]ich, dann wenn er nnneinigkejt kond machen zwüschend
Karly und sinen fürsteii. Er was ser trurig, daz er nüt torft
zehäf kommen mit sinem zentzlen umm gäa, als er brüchig
10 was. Er schickt eines tags Karly ein brief, inn dem enbot er
im, er erkantte Qbel die dienst, so er im th&n het vor zyttea;
wann deohte er daran, so lytte er es nüt, das er also Yertriben
werde, und er ulfenthielte die, so vast wenig uff im hettend
und die inn hettend wellen von sinem küngkrich stossen. Gan-
16 nellon br&cht sovil zewägen mit siner zentslery, daz er wyder
berüefb ward. Und ward dem keyser lieber dann ye, und imm
ward das regement Ober als geben : der keyser thet nfit dann
durch sin rätt. Und durch sin dargeben hat der keyser nüt
ufi:' den andren heren sines häfs ; des Kuolland so ser bekümert
. so ward, also durch zenizler gesechen so manlich rytter ▼ernütten,
als die XII fÜrsten w&rend, die des krystenlichens gloabens
stüd w&rend und inn sovil gemeret hattend, daz er eines tags
ab dem häf schied an wüssen, und nam nun mit im sin schiltiier
Türing und reyt durch Hispannia. Do Rengnold gsacb, daz
26 der h&f also geregiert Ward , und daz Ruoiiand hinweg was
und niemman wüßt wo hin, do schied er öish ab h&f, und
Astolf und Rlcharfc, sin brnoder, und ryttend gen Muntabaat;
da beleih er, untz daz er mere von RuoUanden vernamm.
RuoUand reyt mit Thüring, hielt den weg gegen der Türcky.
80 Und dächt dick, der faltsch Gannelion wurde ein mäl ursäcber
sin der Zerstörung der gantzen Krystenheyt ; es ward dch w&r,
als ir hören werdend am end dyß buoehs. Er was wo! ein
manot gerytten, do er inn daz küngkrich Persia kam. In dem
was ein grosser krieg ; wann der soldan hat den künig Lamo-
12 es] er hs. 84 hat hat hs.
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143
stantf künig isn Peraia, belegret üid siner Stetten eine. Und
das was vl& der unacli, das Lamoetant ein toohter hat« die
hiefi Roßmnnda, die was wunderbarlichen schön und im alter
by XVI II jären, die hat der soldan zum dickern mäl lassen
höuscben im zur froweu, aber er woit sy im nüt geben ; da- 6
ramm inn der grofi soldan belegret hat. Der bat mit im
brächt ein grosser starcker rj£, der was so stolta, das er
niemman entsafi. Eines tags reyt Ruolland uff ein berg und
gsach des soldans läger , daz was allenthalben umm die stat.
Also kam Ruolland und sin schiitner für des ryssen zell, der lo
hieß Marckus, der was nssentbalb siner zell und spilt im scbäch.
Und do er Roollanden gsach und sin schiitner, do spr&ch er
sno siner dienern einem: »Wer ist dyser pur, der uns kumpt
ZUG luogen on reden V Er sott wol ein grosser nar sin. Da-
rumm jag inn yllentz hin dannen und nim im sin pfert! Wann i6
es dmickt mich guot.« Der knecht wott eins heren gebot
tbuon und thet die band an Gaiantin soum. Do das Thttring
gsach, do zog er sin schwert nß und gab dem heid ein söllichen
streich, daz er im den köpf zerspielt uiitz uff die zen, daz er
tod zuo erden fiel. Do Ruolland den streich gsach, do sprach 20
er zuo Thüring: >Dii hast im rächt thän, daz du den naren
gitr&ft hast.€ Do Marckufi sin knecht tod gsach, do fieng
er an nnd raoft einem andren : »TU nnd [bl. 73] &ch mir
dyssen bouben, der vor mir ein söllichen niyßhandel begangen
hat!c Damit kämend vyl beiden an Thüring ; aber KuoUand ^
loch Durandel uß und fieng an sin schiitner entschütten ; der
wart sich öch, also das sj bed ?yl beiden ertottend. Do der
lyfi Sans volcks tod gsach, do ward er ser betrQept nnd raoft,
man sott im sin hämisch bringen. »Wann ich wyl mich
rächen an dyssen luren , die mir min volck also tödt band, so
iun sunderbeit an dem grossen puren , der so ungemeß ist.«
Inn dem br&cht man im sin hämisch. Diewyl gsach Türing
ein booben, der hnob ein sper; das nam er im nnd gabß
Ruollanden. Do der ryß gewapnet was , do saü er uff der
mechtigesten pferden eines, daz inn des soldans land was. Und 3»
do er zeroß was, do sprach er zuo Ruolland : > Ry tter, gedenck
^ leweiren !€ Damit reyt Ruolland hindersich, den lonff ze-
Mimen; darnach hat er sin sper nider nnd kam gegen dem
144
rjssen, und der ryg gegen im. Kuoiland traf den rj& under
den schilt, darumm daz er zelang was, durchstach er im an
hämisch, also dass er im ein grosse wanden macht. Des der
ryß zornig ward nnd fieng an Machmet schalten nnd all ander
sine götter. Sinpfert was jung und starck und was erschrocken
ab dem stich und nani daz pyü inn die zen und üeug an ze-
louffen mit soUicber stercky, das es der ry£ nut beheben mocht:
es tmog inn nier dann ein halb myl wyt nntz an ein hochen
berg. Ruolland nnd sin schiitner yltend im nach mit Ter-
w bängtem zoum , und Ruolland schrey im nach: »0 du nüt-
sölleAder bejd, warumm ilucbstu? Du gewinst nüt daran:
wann da magst mir nüt enttrnnnen, das ich dich nut ertöde
als mengen, der mechtiger was, dann da bist. Darumm ge-
denck dich zao werenic Der lieid ward gantz schamhaftig
18 des, das er im uff h;it, er fluche vor im. Er brächt sovil ze-
^ägen, daz er sin pfert behuob, und karb es gegen Ruolland,
sin Schwert inn der band, und sprach: »Du hast mir uf^ ich
flüche vor dir. Ich schweren dir by minem got Idachmet, daz
es mir nie nff gehept ist worden, daz ich vor neyßlichem ge-
20 Höchen sig. Wann do min pfert daz pyü inn die zenn ge-
nommen hat, ist es nüt inu miuer macht gsin es zehabeo.
Aber gedenck dich zuo weren! Wann ich wyl dir ertzeigeo,
ob ich n& forcht geflochen sig.c Damit huob er sin schwert
nff und schluog Rnollanden nff den schilt mit söllicher stercke,
25 daz"er im den inn zwey stuck zerspielt, das der halbteyl an
herd fiel. Do Ruolland den streich empfand, ward er vast
zornig und huob Durandal uf und gab dem ryß ein so hertten
streich uff den rechten arm, also daz er im den abhüw, das
das schwert und der arm zuo erden fiellend. ünd der ryß
30 entpfand so grossen schmertzen, das er al) dem pfert fiel;
wann er verlor all sin bluot. Er sprach zuo Ruoiiand : »Ich
bit dich, rytter, daz du mir sagest, ob du ein Kryst sigesi
und der manlichen rittern ab des keyser Karlis b&f. Wann
ich mein nüt, daz in dyssen landen beiden sigend , die gwali
85 über mich hetten gfhept.c »EygentHch,« sprach Ruolland,
»syt du wüssen wylt, wer ich sig, so wyll ich dir die war-
heyt sagen. Wü6, daz ich ein Kryst bin mid hey£ Ruolland,
des grossen Karlis Tetter! Darumm ermannen ich dich, dsa
145
da dieh lassest touffen und an Jhesos Erysius gloubest, ein
Bon der magt Maria, der tod und martter gelytten hat am
krütz, zeerkooffen daz mentsclilicb geschlScht nß der dienst-
barkejt des tüffels, und darnach am trytten t;ii^ ufferstnond
und uf steig zuo himel und wyrt kommen richten die guotten &
und bössen. Und wenn dn es gloubst also, so wyrt din sei
heil überkommen, die ist inn sorgen yerdampt zewerden zno
den tiSflen inn die bell.c Do der heid Ruollanden yerstnond,
du ward er erfült mit der gnad iinsers heren und sprach zuo
Kttoilaud: »Ich verlougnen Machmet und alle faltsche götter, lo
an die ich glouben gehept bab bievor, und wyll nun für bin
an din got Jhesns glouben. Darumm bit ich dich, daz du
mich touffest, und zum beltisten, so du magst; wann ich
weyß wol, das ich nüt lang leben mag ; wann stirb ich hei-
disch, so wyll ich mich din vor got klagen.« Nun was Huol- i&
land vast fro und gieng zuo einem wasser und nam sin beim
fol wasser und toufb den ryssen im nammen der beigen dry-
faltigkeyt. Und do er touffb was, sprach er : »Ich loben minen
got, daz er mir die gnad thän hat, daz ich vor minem tod
sin heiigen glouben empfangen hab ; wann änderst wer ich
Terdampt gstorben. Och dancken ich im des, daz ich stirb
?on den henden eines so manlichen rytters.€ Darnach macht
er das zeichen des krfitz und gab got den geyst uff. Ruol«
land was ser fro, daz der ryls Krysten gstorben was, und ver-
gruobend inn mit iren schwerttern. Darnach sprach Ruolland, ao
er wett inn die stat den amiroll besächen und sin tochter, die
80 8ch5n sin sott. Aber hett er gwüßt, waz im begegnet
were, er were nüt dahin gerytten; aber der mentsch mag
etwann sin unglück uüt fluchen. Demnach als Ruolland den
JJBsen vergraben hat, do safs er und sin schiitner uff ire pfert so
und ryttend inn die stat än hindemus. [bl. 74] Also wurdend
7 fttr den amiroll gfüert, der schwatzt mit siner tochter Boß-
nonda an einem venster. Do sy Ruollanden gsach, sprach sy
zuo irem vatter: »Gsächend den hüpschen ritter, der die stägen
off kumpt! Sin gstalt zesächen, so söt er ein manlicher ritter s&
>in.c Buolland gruotz den amiroll und öch sin tochter. Der
uniroU dancket im und sprach: »Rytter, sind mir wylkom-
nen! Wend ir mir in dyssem krieg diennen, so will ich fleh
Murgaut der riettd \Q
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146
Bo gaotten sold geben, das ir orsach haben werdend fleh ze-
benüegen.c »Her,« sprach Rnolland, »ich snoch nüfc anders:
ich wyll (ich dieniien mit aller niiner macht, wie ein erlicher
rjtter sol, mit bylf mines got Macbnietz.« »Rjtter,« sprach
«der amiroll, »ich hab grossen mangell an gnotten ryttem;
wann der soldan Ton Babilonia ist mich kommen belegren ido
djsser stat, dammm daz ich im min tochter nÜt asuo der ee
geben wyl. Und er hat mit im bracht ein grosser ryü, der
hat xnir und miuem volck vyl übertrang^ an thän.« Ruolland
10 sprach: »Des ryssen halb ir dörffend inn nüt zefürchten, daz
er Üch nach flwerem yolck etwaz mer zeleyd thüeg; wann er
ist tod, nnd ich hab inn ert5dt mit minem seh wert, c »Rytter,«
sprach der aniiroll, ^^weiin es also were, daz der ryß tod were,
80 wurd ich üch vyl guotz schuldig sin.« »Ich schweren üch
isby nnsem göttem,« seyt Ruolland, »daz es also ist, als ich
fleh gsagt hab.« Do nmfieng er Ruollanden von frönden und
sprach: »Syt das der faltsch ryß tod ist, so fürchten ich DÜt
vast übel des soldans übrigü volck.« Do Roßraunda Ruol-
landen so hüpscb gsach und so wol geformmiert, do leyt sj
30 ir liebe an inn nnd sprach zuo ir selbe : »Dysser rytter ist
wnnderbarlichen hfipsch. Er muo& mechtig nnd manlichsio,
so er den ryssen ertödt hat.« Sy ummfieng RnoUanden ond
sprach zuo in): »Edler rytter, ich weyß nüt, wannen ir sind;
aber die stund was guot, do ir inn dyis laud kommen sind,
2» daz ir uns erlöst band von dem grimmen ryssen, der uns flo-
tU lydens an thän hat.«
Wie Kuoilaud und Thüiing inn gfanckiius gelejt
wurden» und wie Thuring uß der g&ncknus gelassea
ward und reyt inn Frauckrich hilf reichen, Kuollanden
80 zerlössen.
Die mere käuieud dem soldan für, daz sin ryß Markon
tod was; des er ser bekümert ward und fuort ein groü levd,
wann er was all sin hoffnung gsin sins kriegs halb. Er fragt*
wer der were, der so frisch wer gsin, der sin ryß ertödt bei.
•* Sin volck seyt im, es were ein frembder rytter gsin , der da
für gerytteu was. Der soldan hie^ ein wärsager für inn
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kommen, der vast wol mit der schwartzen kunsfe kond, und
sprach zuo im, daz er stadiertte, daz er im sagen könde, wer
der were, der den ryssen tödfc heb. Der wärsage r, do er ge-
studiert hat, seyt er zuo ira: »Her, der üwern ryssen fcödt hat,
ist ein Kryst und ist inu der stat by üwerm fyend, dem anai- 6
roli.€ Do der soldan verstnond, daz der ry& yon einem Krist
erködt was, do ward er ser betrflepfc. Und schickt dem amiroll
ein brief, inn dem enhot er im, daz der, der den ryß tödt het,
ein Kryst were, und er were niennerumm in dyß land kommen,
dann etwaz verrettery ^etriben. Darumm enbutte er im, daz lo
er sich inn huot hielte. Und weit er räch beg&n, so wett er
frjd mit im machen, wie er wett. Do der amiroll des soldans
brief gsach, do erschrack er gar ser ab dem rytter, der ein
Kryst was und sich für ein heid usgeben hat. Darumm enbüt
er dem soldan , daz er sin her heim schickte und sicher inn »
die stat kemme; wann er wett sölliche räch an im beg&n,
wie er ordnen wett. Do des soldans bot nß der stat was, do
nam der amiroll Rnollanden bj der band nnd sprach zno im :
>Rytter, ich bin vast fro, daz ich mit dem soldan fryd haben
wyrd, und bin üch vyl guotz schuldig ; dann darumm, das ir ao
im den ryß tödt band, inn dem all sin hoffnang was , ist er
dester williger zam fryden. Aber nAt dester minder, so lang
üch geliept by mir zesin, wyll ich Üch ertzeigen, daz ich Üch
guotz schuldig bin.« Ruolland dancket im, der entsaß im nüt.
Do der soldan des amirolls brief gsechen hat, do schluog er 26
sin lager of und schickt sin volck wider heim und behuob
vm die eines hJSÜB und kam inn die stat. Der amiroll em-
pfieng inn mit grossen fröuden, und der fryd ward gemacht.
Und rättschluogend, daz ßuolland und sin [bl. 75] schiitner
inn gfancknus geleyt sottend werden und gesträft umm ire so
myßhändel. Der soldan und der amiroU ertzeigtend sich frünt-
lieh gegen Rnolland, daz sy ire Terrettery dester bas decken
möchtend. Do es nacht ward und zyt zeschlSfPen, do gieng
Rnolland inn sin kamer (der forcht im nüt) und leyt sich an
ein bet und sin schiltner au ein anders. Und do sy ent-
schiäffen wärend, do kam ein grosse gselsohaft gewapnetter
beiden nach inn sin kamer, und ee er iren innen ward, ward
gfangen und Thüring och. Ruolland frägt sy, wammm
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sy im ein semliche schmäch an theUind; aber sy gäbend im
kein antwnrt, sonders leyttend sy inn ein tüf lc»ch. Do es
morgen ward, daz der soldan ▼eruam, daz der rytter gfaugen
• was, do naiu er urlob von dem amiroll und fuor heim. Und
6 die junckfrow Rotimunda sprach zuo irem vatter: »Ich biü
yast fro, daz der faltscb Krysb gfangen ist; wann er istnie-
nemmm in dyß land kommen, dann daz er etwaz yerrettery tribe.
Dammm bit ich üeb, das er wol verhüet werd, und daz man
im nun ein wenig brot und wasser zessen und zetrincken geb.
10 Wann ich sichern üch , das ich den faltschen Krjsten übel
wyl; wann stüend es inn miner macht, so wett ich sy all
grussamklich toden lässen. Danimm bit ich fleh, daz ir mir
die Schlüssel zno der gfancknus geben, so wyl ich innen er-
tzeigen min liebe.« Der amiroll ward vast fro ab siner tochter
15 red, vermeint, sy seytte war, und thet wie ein uar; wann er
lieia iren die Schlüssel geben zuo der gföncknus. Do Bofi-
mnnda ir zyt gsach, do gieng sy inn die gOLncknuß und sprach
zuo RuoUand: »Rytter, ich verheyssen üch by rainem jj^ot
Machmet, daz ich üwer gfäucknus ser bekümert bin.« >Min
20 junckfrow,« sprach Euolland, »ich bit üch, daz ir mir die
uisach sagen wellend, warum mich üwer vatier inn dysseo
thum geleyt hab; wann ich hab im min laben lang nie oflt
zeleyd thän , aber er gipt mir böß uram guotz.« »Kytter,«
sprach die magt, »die ursach, darumm üch min vatter gfangen
26 geleyt hat , ist , daz im der soldan gsagt hat , ir sigend «io
Kryst und sigend nun inn dyß land kommen, daz ir etwas
yerrettery triben wellend, die wyl ir üch für ein heid u6 gend.
Er ist inn wyllen sich zerächen umra sin rysen , den ir im
ertödt band. Und unser gloub ist also: wellicher Kryst ein
80 heid ertödt, der soi och ertödt werden. Aber darum in daz ir
ein hüpscher rytter sind, hab ich min liebe üch begeben, also
daz ich soyyl zewagen brächt hab gegen minem yatter, das
ich die Schlüssel disser gfancknus hab. Darumm sichern
üch des läbens, oder ich wyll als wol sterben als ir. Und
86 band kein truren! Wann ir müessend keins dings mangel
haben. Und darumm daz der soldan gesagt hat, ir sigeod
nß Franckrich, bit ich Üch, daz ir mir sagend, ob ir die ftr-
öten kennind, als Kenguold, Iluolland, OUifier, Gergis und die
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andren, die ich sovast hab gehört loben und sotü guotz Yon
innen sagen, insanderbeyfc Ruoilanden, des raom so groß ist
inn allen türckyschen landen, c »Jimckfrow,c sprach Rnolland,
»sytmäl ir sagend, ir habend mich lieb, so wyll ich üch sagen,
wer ich bin. Wüssend, daz ich Ruolland bin, dem daz glück 6
so wydrig gsin ist uud nach ist, also daz ich inn einer starcken
tüffen gfancknoß sin muoß. Uwer vatter hat mir die gaothet
fibel Tergulten, die ich im geth&n hab (wann ich bin ein nr-
saeh, daz er erlöfit ist siner fyenden, daramm das ich den
ryseu ertödt hab, der des soldans aller trost was), daz er mich lo
mit verettery inn dysse gfäncknus hat lässen legen. Sorgend
nät: het ich gwüfit, daz er ein Terretter were gsin, ich wett
mich wol vor im ghflet haben. Ich bit min got, daz ich hinufi
kommen mög; darzno 5ch, min junckfrow, ich befileh mich
iiin üvvere gnad. Und byt üch, daz mim pfert wol gewartten i*
werd ; wann es ist sin wol wert. Ich loben und verheyssen
üch , daz .ich bin und wyll sin , so lang ich daz laben hab,
ttwem rjtter, nnd verheyssen fleh zethnon mit lib and von
bertzen all tlwern wyllen.c »Und ich verheyssen fleh Sch,c
sprach die magt, »mins teyls als eines künigs tochter, daz ich ao
üch allen trost, hilf und bystand thuon wyll, so ich vermag
und kan.« Also ward Bnollanden und der Schönnen Bofimonda
liebe beschlossen, daz er keinerlein mangel nüt hatt, diewyl
er inn der gföncknuß was. Eines tags, als Rofimnnda was
kommen Ruoilanden besächen inn der gfäncknuß, do sprach
er zuo ir: »Min junckfrow, die wyl üch geliept, durch üwere
frammkeyt mir 80?ü guotz zethuon, so byt ich üch, oh& müg-
lieh ist, das ir die gstalt findend, wie min dienner hinuß
kommen müg, daz er inn Franckrich rytte nmm hilf by keyser
Karly, minem vetter. < Die junckfrow sprach: »Damit und ir so
sächeud, daz ich üch lieb hab, so verheyssen ich Üch soyil
zewegen zebringen, daz er vor fier tagen n& dysser gfäncknus
sin muo£.€ Sy schied hinweg und fand Iren vatter, zuo dem
sprach sy : »Min her, ich kum uß der gfäncknuß und hab die
gfangnen gsächen. Aber mich dunckt , es sig ein schlecht 35
diug, daz man des rytters knecht behalt ; wann [bl. 76J ist er
üd langer g&ngen, so stirpt er vast bald. Er ist ein uar:
Venn ich mit im red, so gipt er mir daz wyderspil zantwnrt
150
und wey£t nüt, waz er seit, so gar hat er daz biray verschftt
nß mangell eBsena. Es ist yil weger, man l&ß inn dann
daz er inn der gföncknuß sterb. Darzno wüssend ir wol, das
die dienner thuon müessend, waz innen ir heren gebietten.«
>Min tochter,« sprach der amiroll, »thuo im, wie recht ist!
Dunckt dicb, daz es uotiurfftig sig, daz man inn u£ läß, so
wjll icbß gern ; wann ich weit nüt, daz er inn der gfaneknns
stürbe. Aber ob allen dingen bebalt den andren wol! Wann
kemme er hinweg, so wurd ich niemmer mer fröud im hertzen
haben.« »Min her,« sprach die junckfrow, »band kein sorg,
er muo& wol verhüefc werden.« Djsser amiroil was wol be-
trogen, daz er einer tochter gloupt; wann sj stifft uff sin
Zerstörung. 0, wie ist der nientsch so gar torecbtig, der den
frowen vertruwet, die die graüetter so lychtferig band ab
dysse, deren glich galt, ob schon ir vatter tod were und daz
gantz land zerstört, daz sy nun iren woUust verbringen möcbfc
mit RuoUandeu! 0 frowengmüet, wie bistu so Yji üblen ursach
gsin durch din lycbtfertigkey t ! Wann die frow hat nüt acht
uff daz end, sy hat niennert uf acht dann iren wyllen zever-
bringen, dardurch vyl betrogen worden sind. Wyderumm uf
unser fürneuimen zekommen, do Hoßmunda urlob von irem
vatter hat, do gieng sy wyder inn die gföngnuß und sprach
zuo Thüring, er möcht hinweg rytten^ wenn er wett. Do
sprach Ruolland zuo im: »Du wyrst Galantin nemmen und
wirst gen Paris rytten zum schneilisten, so du magst, minem
vetter, dem keyser, sagen and Reugnolden, 011i£eren und den
andren, wie ich inn des amirolls von Persia gföncknus lyg;
darumm Mtte ich sy, daz sy mich kommend entschütten.«
Thüring sprach, er wett die botschaft enden. Er nam urlob
von innen, Roßmunda ließ im Galantin geben, er saß daruf
und macht sich gegen Paris zuo zum schnellisten, so er mocht
Und Ruolland belejb inn der gföncknus, der ward altag be-
sechen von Roßmunda, die was im wol darvor, daz im nüts
gebrast. Sy fuortend guot laben mit ein andren als zwey
lieb habende.
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Wie ßengnold und sine gsellen von Paris schiedend,
und wie fiengnold mit dem kunig Marssillia streyt»
der wott sin pfert Bayard haben.
Türing yerbr&cht sovil wegs, das er gen Paris kam. Da
fand er Karly i-ampt sinen fürsten, nämlich Rengnold, Astolf 5
und Richart, sin bruoder; die seyttend all, daz väst were guot
gsin, wenn ßuollaud da gsin were. Mengklicher was vast
trarig, daz sy nüt wo^tend, wo er was liinkommen. Der
keyser und sine fürsten wärend im grossen sal, als der schiitner
Thüring kam; der gruotzt den keyser und all heren mit wein- 10
enden ougen und kond nüt ein wort reden. Do iun Rengnold
gsach weinnen, do sprach er: »0 Thüring , du bringst uns
ehroz bdsser meren yon dinem heran. Darnmm bit ich dich,
daz da uns es sagest ; wann ich hab grofi begird von im hören
zesagen.« »Her keyser,« sprach Thüring, »und ir, mine heren, 16
rain her Ruolland schickt mich zuo üch, der grüetzt üch und
bjt (ich, daz ir inn entscbüttend ; wann er ist inn des amirols
YOn^Persia gfenckniis.€ Damit ertzalt er innen, wie und wa-
mmm er von hSf gscheiden was, und die ursach, warumm er
inn gfencknus geleyt wer worden, und er och darinn gelägen 20
were, darnach uß gelassen von des amirölls tochter, die wer
Ruollanden hold. Do Bengnold hört, daz sin vetter uuder
den heiden gfangen was, do sprach er: »Ich Terheyssen got,
daz ich mom von hinnen scheiden wyl, daz ich min yettem
erlöße uß des amirols gfäncknus , und wyll niemer nier inn 86
Franckrich kommen, ich hab inn dann erlößt.« Ollifier sprach,
er wett mit im ; des Bengnold vast fro ward. Do Richart,
Bengnolden bruoder, gsach, daz sin bruoder inn die Türckj
wott, do sprach er: »Ich byt dich, min bruoder, daz du mich
mit üch lassest rytten.« >Es gfalt mir wol,« sprach Reng- 30
iiold. Also Dämmend sy urlob von Karly und machtend sich
uff die sträß. Thüring fuort sy den aller nechsten, so er
kond. 8y w&rend bekleyt nach heydischem sytten. Sy ryttend
80 vast, daz sy inn Arragon kämmend. Dä [bl. 77] was ein
künig , der hieß Marssillia , den f undend sy einß tagß ussert 3B
äiner stat Sarragossa beytzen mit sinem volck. Do er Beug-
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nolden gsach und sine gaellen, do rejt er zno innen lud
gniotst sy trnd sprach zno Rengnold : »Rjtter, ich weiß nüt,
wer ir sind. Es ist wär, daz mir dysse nacht trorapt hat,
ich hett ein guofc pfert gwunnen ; darumm, wenn ir mir üweri
6 geben wend, so werdend ir ursächer sin, daz mir min tronmm
wär wjrt.€ >Hejd,€ sprach Bengnold, >ir sagend von einer
grossen torhejt, das ir vermeinend, ich sSll üch min pfert
geben durch einen troiim. Der dyssen kouff thette, wer wol
narrechtig.c Marasillia sprach zuo im: »Es ist eben als guot,
10 ir gebenden mir von eines tronmlä wegen, dann umm nüt; wann
ich wyll inn han, ir wellend oder wellend niit.€ >Isi es
wftr?€ sprach Rengnold; »ich sag üch, daz yjl mechtiger gfelt
hand, daz er innen wurd, dann ir sigend.« Marssillia sprach:
»Wyltu vertzüchen, uutz daz ich min hämisch hab, so will
u ich dir zeigen, daz d j6 pfert min wyrt sin , geb wie übel es
dir gfalle.€ »Ich schweren dir,« sprach Rengnold, »daz ich
keinem daz stächen nie yersejt hab; daz mnoß es dir och
nüt.« Marssillia schickt nach sim hämisch. Im was, Bayard
were schön sin, aber es was im nach wyt; wann er kant
M den nüt, mit dem er zeschaflfen hat; wann het er inn käni,
er het nüt mit im gstochen. Er ward gewapnet und saß nf
und rejt Ton Rengnold, und Rengnold von im. Aber Reug-
nold falt inn des ersten stychs ab. Marssillia stuond wyder
uf und sprach zno Rengnold : »Ich by t dich , r jtter , das du
s5mir sagest, wer du sigest, ein Eryst oder heid.c Rengnold
sprach zuo im: »Wie wol ich inn der heydenschaft bin, den-
necht fÜrcht ich mir nüt, daz ich nüt min nammen sage.
Wüß, daz ich ein Kryst bin und heiß Rengnold von Munta-
bant, und der Ollifier, und der ander ist min bruoder. Und
so damit und du erkennest, daz ich dich vast wenig fürcht, wyll
ich min heim uf haben.€ Marssillia sprach zuo im: »leh
erkenn wol an dem stich, den du mir geben hast, daz du der
bist. Darumm bit ich dich, daz du und dine gsellen mit mir
kommen wellend inn min stat Sarragossa, so wyll ich üch
u guo^ gschir machen ; wann ich bin Marssillia, der künig dj6
landes.« Rengnold sprach zuo im: »Diewyl irß wend, so
wend wyr iiwern willen thnon.€ Damit nam Marssillia Reng-
nolden by der hand, und rybtend mit ein andren inn die stat,
153
und die andren innen nacb, inn pallast. Dä ward innen groß
eer enbotien ron dem künig nnd von einer tochier, die hieß
Lntsianna, die was vast schön nnd züchtig. Sy nam grosse
müeg sy zuo eren , wann sy kond es wol. Die heren uß
Franckricb wärend etlich tag bj künig Marssillia und bj siner <»
tochter Lutoianna inn gnottem laben.
Wie ßengnold eiu wyld pfert fieng, und wie er und
sine gsellen von Marssillia und siner tochter urlob
näminend.
Als Bengnold und sine gsellen zuo Sarragossa w&rend, do lo
kam ein bot zuo Marssillia, der sprach zuo im: »Her, ich
bring lieh die aller frömbtesten niere, die ir ye gebortten sagen.
£s ist wär, daz unser wol fünftzig wärend all gewapaet uff
einer wytte nebend einem Velsen, da kam an uns ein pfert,
daz grost, so ich ye gsächen hab, daz hat weder Sattel nachu
zonm. Wyr staltend uns zering umm ins und wottend es
fäcben ; aber es fieng an byssen und scblacben binden und
forunen uf und wart sieb, also daz es funff oder secbs ertodt,
ee daz ich yon dannen schied. Und weliich fluchend, dennen
lüff es nach; wann es lonfft Tester dann die str&l yon himel, so
und wenn es zuo den fliiehenden kam, so stuond er aller dingen
uf und scbluog sy mit den fordern beinen uff die köpf ze-
ruüipf. Und inn söilicher gstalt bat es üwern vetter i^abou
ertödt. Und thuot er grossen schaden mit den beinnen, nach
thnot er yyl mer mit den zennen ; wann er hat als wol ho- »
wend als ein sägeB ; wann es ist kein hämisch so starck, den
er nüt zerstosse mit den zennen. Do icb gsäcben bab , daz
er so unbülich was, bin icb geflochen min laben zefristen.
Daromm, her, wamnen ich Qch, wenn ir nüt darzuo thuond,
das es inn kurtzen tagen [bh 78] grossen schaden thuon wyrt so
ion dyssem land.c Do Marssillia sin dienner bort sagen von
dem unbillicben roß , do ward er gar betrüept und spracb
und gehuob sieb übel : »0 Machmet, min got, inn den icb all
min zuoversicht hat, wie magst yerwilgen, daz ein soliich
wyld thier min land also yerwüeste und min yolck also er- sk
bermküchen ertöde, die all dine dienner wärend und dich
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154
anbattetiend wie Iren got? Ich weyß nüt, ob du dich mit den
Erysten yerreinbäret basfc, das du die beiden also läßt sterben«
Wenn es also were, so wurdest gehalten für ein got on tugend.c
Am andern teyl was Lutziana, die beweint den tod irß vetter
6 Mabon innenklichen und umm der andren, die von dem wjlden
roß ertödt wärend. Do sy ßengnold gsach also weianen , do
bat er erberind und spracb zuo Marssillia: »Heyssend mich
üwer diener an daz end fderen, da daz nnbillicb roß ist! üod
ich sichern üch, daz ich das land rummen wyll mit der hilf
10 gottes.« Der küriig sprach : »Rengnold, wenn es also beschech,
so wer ich und die minen all dir guotz schuldig alle die tag
unsers ]abens.€ Der künig gab im sin diener zuo und biefi
inn nach mer nemmen , aber Bengnold wot nttt mer. Ollifier
• und Richart wottend mit im. Rengnold und sin gselschaft
15 schiedend von Sarragossa und ryttend sovast , das sy inn die
wüeste kämmend, darin daz wild roß was. Der Spannier sprach
zuo innen: »Da ist das end, da das wyld tbier ist. Ich wyll
nüt wytter, sunders will uff dyssen boum stigen , da wHl ich
dem strit zuo sächen, daz ich dem küng sagen könne, zuo
ao wellichem end die sach kommen sig.« »Gsell,« sprach Olli-
fier, »ich erkenn wol an dinen reden, das da ein frischer
kampffer inn der kucby bistc Do sy an dem end w&ren, dä
sy yermeintend, dä das roß were, do saß er ab Bayard und
knüpft inn an ein boum. Vast bald darnach kam daz wyld
26 roß springend und mit uf geheptem hopt. Aber do das
Bayard hört, do bettend inn alle die kettennen einer stat nut
behept , daz er nüt an das roß ger&tten wer. Damit fieng
der strit der zwey rossen an, der was wunderbarlicb zesecben;
wann sy stuondeiid ufrecht gegen ein andren uf und byssend
80 ein andren untz uff das bluot. Der stryt weret mer dann ein
stund. Do das Rengnold gsach, do forcbt er, daz wild zer-
gangte im daz sin, und nacbet sich zuo innen. Und als Bayard
daz wild mit den zennen hielt, do buob Rengnold die fast uf
mit dem hentschen und gab dem wylden roß ein söUichen
85 streich uff daz or, das es zuo erden fiel, als wer es tod. Und
beleyb ein lange wyl ligend; die wyl band es Rengnold mit
seyllen. Und nach langem stuond es wyder uf und wss als
milt wie ein scb&f ; Rengnold zoumpt es so lychtlicb wie ein
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155
zam X0&. Rengnold safi uff Bayard and fuort das ander am
zügell gen Sarragossa. Die mere kämmend dem künig Mars*
sillia, Rengnold hett das wyld roß gfangen. Do Rengnold
im häf des pallastz was, do kam der künig und sin tochter
daz ro£ besechen. Rengnold ließ ein sattel bringen und ander 6
rüstungf so einem ro£ gebort, nnd satlet es nnd safi daruf
und reyfc es yor dem kttnig nnd ließ es lonffen, nnd es lüf
wie ein hirtz, er kart es iimm nach sinem wyllen. Lutzianna
sprach zuo Rengnold: »Edler her, ich bit üch, daz ir niinem
vatter dyß pfert gebend. t »Edle junckfrow, es muoß üch nüt lo
Terseyt werden. c Der künig dancket im nmm daz roß und
umm sin arbejt, so er gehept hat daz zefacben. Rengnold
und sine gsellen thettend iren hämisch ab. Sy ruowettend
etlich tag zuo Sarragossa, da innen der künig und sin tochter
groß eer enbuttend. Do die heren ein wenig geruowet hattend, is
do sprach Rengnold zuo dem künig: »Her, wir sind gnnog
an fiwerem b&f gsin; dammm wend wir urlob von üch nem-
nien. Wann wir müessend in Persia ; wann der amiroll hat
den manlichen rytter Uuolland gfangen umm Unschuld, und
wir sind von Paris gerytten inn zerlössen.c »Rengnold,« to
sprach der künig, »wend ir minß Tolcks üch zehälffen, so wyll
ich tich zwentzig tussend geben, uff sechs manot zalt.€ »Her,«
sprach Rengnold, »ich dancken üch. Ich versagen üch es nüt ;
wann dörffend wyr iren, so wend wir es üch wüssen lassen.«
Demnach nam Rengnold urlob von der Schönnen Lutzianna, u
die fieng yast an zeweinnen; wann sy hat ir liebe nf Reng-
oolden gesetzt. Die heren machtend sich nff die sträß durch
Hischspania und kämmend inn Barlmria. Und do sy eines
tags zenechst zuo einer stat kämend, do fundend sy ein grosse
gselschaft lütten in einem holtz, und fuortend groß leyd. Die so
heren ryttend zuo innen; Rengnold fr> sy umm die nrsach
irs leydtz. ünder innen was ein alter man inn einem langen
bart und hat ein schöne niansgstalt, der sprach: Edler rytter,
ich wyll üch sagen die ursach unsers leidtz. Ir sond wüssen,
daz wir uß einer stat sind, die ist nach von hinnen ein halbe as
mil, nnd sind nß unsem hüssem yertriben von unserem künig,
der ist der gröst thyrann, der inn aller weit ist. Wann er
mmpt uns unsere wyber und töchtern und verbringt sin wyllen
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156
rait innen, [bl. 79] und wenn ay im nüt yerwilgen wend, so
\i&t er sy Inn geföncknns legen durch dne diener, die sind
fiftltach als er: Er läßt sy schlacken nnd kestigen. Und wemi
wir sagend, es sig cut recht tbaii, so nimpt er uns das unser
6 als und tröwt uns zetöden. Er hat durch sin thiraonj ?jl
lässen schlachen. Und sin grussamkeyt zefi&chen, sind wir
in dyi holtz geflochen. Und das isfc die ursach nnsers leydkc
Also schied Rengnold Ton innen nnd sprach zno innen : »Unser
got wirt üch hälffen.c
^^Wie Rengnold den tbyraniscben kunig ertodt, und
wie die inu der stat Krysteu wurdend.
Rengnold und sine gsellen kämmend inn die stat, als die
sunn nider was, und herbergettend sich by einem frommen
wyssen wirt. Do sy ob dem nachtessen wärend, frägt Oilifier
15 den wyrt, wer ir künig were. >Her,€ sprach der wyrt, »wir
hand ein künig, der gloupt weder an Jhesus nach an Maeh-
met, er halt kein glouben, er ist der aller grussammest tjrann,
der inn aller weit ist. Ich hab ein Xlllljerige tochter, die
lieü er fachen, ist nüt mer dann zwen tag sider, und hat sj
so inn siner gfencknns und l&t sy altag schlachen nnd kestigen,
darnmm daz sy nüt inn sin witschen wyllen verwilgen wüL
Und hat sust och vyl richer töchtern und vyl junger vot-
mächletteii frowen gfangen. Er hat kein underscheid, mit der ;
nmotter und tochter zeschatfen zehaben und mit zweyen schwe-
26 stem , es ist im als ein& , er ist zno allem bossem geneygi«
»Min wyrt,€ sprach Rengnold, »tröstend fich ! Wann ich hoff,
er werd in kurtzem gesträft umm sine verdienst , und üch
werde üwer tochter wyder.« Do der wyrt Rengnoldeu ver-
stuond, do ward er ser erfrört und fleiß sich innen güethlicb
sozethuon. Do sy gessen hatten, giengend sy nider. Momen-
des ließ sich Rengnold wapnen, nnd sine gsellen öch, und
giengend inn pallast, da der künig was. Der was im sal by
sinen dienern, die sottend wol als wenig, als er. Und als sy
inn pallast kämmend, giengend sy für die gfancknui, darin
9i die frowen nnd tochtem wärend , die nüt zno einem wyllea
verwylgen wottend; die fnortend grosse klag. »Ich rerwnn- j
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dem michyt sprach Oliifier, »wie got ein so näU&Uenden
mentscben so lang nff ertrich laben lässe.« Do sy im sali
wärcnd, giengend sy für den künig on grüetzen. Und do er
sy gsach so stoltz da bar trätten, daz sy im kein eer an thet-
tend , do hat er grossen verdrieß darab und sprach: »Wer
sind djfi, die aUo inn min pallast kommen sind on min er-
lonptnns und mir keinerleyn er enbiettend?c Do sprach Reng-
nold ZUG im: »Du wirst sin innen mit der zyt, wer wyr si-
geud, du faltscher ungemesser thyrann. ich verwundern mich,
wie daz ertrich uffenthalten raög ein mentsch aller lästern
und üblen voll, wie du bist; der lufft ist aller dingen un-
suber ab den grossen thyrannyen, mit dennen du umgäst tög-
lichen : du bist ein lesterer und kätzer und geschänder der
jungckfrowen, ein Zerstörer der armen. Wüia, daz die klag
diner grossen grussammen Sünden untz inn bimel kommen
ist! Dammm wüfi, das ich von den göttem gschickt bin, dich
umm dine yerdienst sestr&ffen und daz arm ydlckly zerachen
umm die kestigung und thyrauny, so du täglichen an innen
begast!« Alle die, so gegeuwjrttig wärend, loßtend Heng-
neiden zuo, daz keiner nüt ein wort sprach; wann der mert-
tejl het wol mögen lyden, daz der künig tod geweßt were.
Rengnold sprach zuo im, was stet uff einer red: »Du treyst
ein kronn utf dinem koptf, deren du nüt wyrdig bist; wann
du bist wyrdig des aller grussamisten todtz, so müglich zuo
erdencken ist. Vermeinst du, es sig kein gericht im himel
dich zestr&ffen, dich, du, der da wyll on glonben und Ter-
nunft laben ? Sunders yerroeinst dich aliwegen dins eignen
willens zebruchen, wie ein unvernunftigs thier? Daz nun den
göttern unmüglich ist länger zely den; darumm muoü die straf
iQD dysser stund beschächen.« Do der tyranisch kÜnig Reng-
nolden Terstnond, [bl. 80] der so manlich redt on forcht, und
gsach, daz all sin volck erschrocken was, do was er so gar
ersehrocken, das er nüt wust, waz er antwurtten sot. Damit
kam Rengnold an inn und thet im die kronnen ab dem hopt
und zog im sine küngklicbe kleyder ab, darnach ummfieng
er in und truog inn on einichen wyderstand zuo einem yenster
und warf inn hinab. Dardurch er sin erbermklich laben endet,
das etlichen zelang gewärt hat. Do des kuuigs bereu gsacheud,
158
das er tod was, do wärend all ersiunnet und sagten : » Dysser
rytter ist gantz gwäß Yoa dem got Machmet geschickt wor-
den, nnsern lieren zesträffen.c Dammm sy all die st^en
gwunend uud fluchend uß der stut. Rcn<^nold fieu^ einen,
6 den frägt er, wo die Schlüssel zuo der gfänckuuß werind.
Der zeigt im. die, wo sy wärend. Kengnold namß und gieng
und thet die gfancknnfi nf und sprach: »Ir, mine frftndinen,
ir mögend inn üwere hiisser gän, wenn ir wend; wann der
tbyran , der üch hie gehept hat, ist tod.c Do sy gsächend,
10 daz sy erlößt wärend uud der thyrann tod was, do knüwtend
sy all für iiengnold und dancketten im des, daz er sy erlößt
hat Ton dem, der sy mit gwalt schwechen wott. Iren was
ein grosse zal, die karttend wider etlich inn irer yättern hnfi,
die andren zuo iren mannen. Dardurch die mere bald inn
16 aller stat gesagt wurdend, daz ein rytter iren künig getödt
het, und het die frowen und töcbtern uß der gfänckiios er-
I5fit. Dardurch sy all fröud fuortend und sagtend : »Der rytter
ist inn einer guotten stund in d \ sse stat kommen, das er uns
von dem grussaiiunen thyrannen erlößt hat, der uns so lange
so zyt inn so grosser dienst bar keyt und undertheuigkeyt gehalten
hat.c Sy yersanilettend sich all uff einem platz, mit ein andren
zer&tten, inn wellicher gstalt sy dem rytter vergälten mSch-
tend, der sy erlößt hat von der thyranny irs kttnigs. Do
Rengnold vernani , das die burger utf einem platz versamlot
35 wareud, do schied er mit sineu gselleu uü dem pallast, und
giengend an daz end, da die versamlung was. Do sy inn
gsächend kommen, do enbottend sy im groß eer, ab einem
raentschen, von göttem geschickt. Rengnold gieng an mitten
under sj und sprach zuo innen also: »Ir heren, üch dunckt,
so ich sig har geschickt durch üwem got Machmet, üch zent-
ledigen uß der dienstbarkeyt, inn deren ir so lange zyt ge-
wefit sind. Ich wyll, daz ir wüssend, daz weder Machmet nach
die andren göttem, an die ir gloubend, den gwalt nüt hattend
üch zentledigen, wann sy könnend innen selbs nüt hälfen;
waber ir sönd wüssen , das unser got Jhesus, schöpffer himel
und des ertrichs und aller creaturen, die da sind, der ist all-
mechtig und ist got der gSttern und künig der küngen, der
durch sin gfiettigkeyt sin paradis verließ und inn dysse arbent-
uiyiii^Cü by GoOgle
159
sellige weit kam und mentschliche Datar an sich nam inn
der juuckfrow Maria, darnach tod und martter an dem stam-
men des crütz leyd, das mentschlicli gschlächt zeerlössen uß
der dienstbarkeyt des tüffels , inn deren sy.so lange zyt gsin
w&rend u& ursach uasers ersten vatter Adams, und er, der da 6
gants güettig ist, wot nüt, das ir rerdampt wurdend, hat fich
dyssen thyranischen kttnig geben üch zesträffen, daramm daz
ir die abgötter anbätten himd, die da ursach sind alle die ze-
verdampnen, die an sy gioubend ; und daz er üch uik dyser
närryschen yrthnm thett , inn deren ir so lange zyt geweßt lo
sind, tind üch zefryen der underthenigkeyt, darin ir gsin sind,
hat mich min got Jhesns har gschickt durch sin grosse barm-
hertzigkeyt, daz ich in straf umni sin mißthät. Darumni ratt
ich üch , daz ir dyssen faltschen glouben verlässend und des
güettigen Jhesns annemend. Und danekend im nmm daz, das u
er üch nß des thjrannen hend erl5£t hat, und öch, daz er
üch hat wellen berüeffen zno sinem heiigen glouben, dnrch den
er üch sin paradis geben wyll ! Und also mögend ir den hel-
lischen pinnen entgän, die ir nüt verkommen mögend, be-
libend ir also. Darnmm rätt ich üch, das ir üch mom lässend so
tonffen.c Nach Rengnolden red dnrch die ingiessung des
heiigen geystz fieng alles Yolck inn einer stim an zesehryen:
>Gelopt sig der got, der uns erlaßt hat von dem faltschisten
tbyranuen, der uä* ertrich wasi Darumm wend wyr glouben
an den allmechtigen got , der durch sin güettigkeyfc an dem »
krütz gestorben ist, daz er die sellig machte, die inn inn
glouptend. Darnmm bitten wir üch, daz wyr von stund an
getoufft werdind.« Do die heren daz volck verstuondend, do
livurdend sy vast fro. Und liessend kilchen machen und be-
scbicktend die wäldbmodern inn den wüestinnen, die touften so
alle die inn der stat. * Do die, so flüchtig w&rend, vemam-
mend, daz ir küuig tod was, do käraend sy wyder inn die
stat inn ire hüsser und wurdend Krysten, wie die andren, des-
glichen alle die im küngrich. Unser heren hatteud grosse
klag, darumm daz sy sich so lang sumptend RuoUanden zent-
ledigen ; aber sy betrachtettend, sy thettend ein vast [bl. 81]
dächtbar werch , daz sy sovil heyden zuo dem krystenlichen
glouben bekarttend. Do daz gantz land krysten was, do be-
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ruoft Rengnold die mechtigosteu heren aud frägfc sy, wenn er
kriegil&tten bedörffte, wie Yjl sj wol gehabea mochiend.
Ein fürst, der hieß BsUant, der sprach zuo im, daz sy inn
einer nott wol XL oder L tussend fundend. Des Rengnold
6 vast fro was und sprach zuo innen , daz sy so vjl zewegeo
brach tend, daz er inn XV tagen XXK tussend hett ; wann er
weit den amirol von Persia bekriegen. Do die mere nfi ge-
spreyttet wardend, daz sj Rengnold inn krieg füeren wett,
do wurdend sy vast fro, daz sy mit im sottend. Sy wurden
10 inn^kurtzer zit versaraiet, och mer, dann er bedürft. Diewyl
die versamlung beschach, schickt Rengnold ein hotten zno
kftnig MarsiUia und einer tochter Lutzianna inn hatten, dss
er im sines krie^ßvolcks schickte. Do der künig MarsUlia
den hotten verstuond , do sprach er, er wett im zwentzig
16 tussend mau schicken. Lutzianna sprach, sy wetz im briogea;
wann sy hat groü begird, Eengnolden und einer gsellen grofi
konheytten zesechen. Oer künig Marsillia was sin sefrydeo,
daz sin tochter Lntzianna mit den Frantzossen inn krieg zage;
des sy vast fro ward, wann sy was dem gräf Renguolden
20 vast hold. Der kunig lieü von stund an XX tussend mm
samlen, die nam Latziana über sich. Und nam urlob Ton irem
yatter und macht sich uff die str&fi mit irem volck mit Beog-
nolden hotten und fuor so vast, daz sy inn knrtzer zyt zno
Rengnold kam. Do er sy gsach, do ward er vast fro und
25 sprach zuo ir: »Aiin junckfrow, wyr sind üwerem vatter vyl
guotz schuldig umm die hilf, so er uns schickt, und üch och
der mfie, so üch geliept hat zenemmen, daz ir inn eigner
parson har kommen sind; wann es were gnuog an einem min-
dern hoptnian gsin, daz ir sind.« »Min fründ,« sprach Lutzi-
to anna, »ich wyl, daz ir wüssend, daz ich üch so lieb hab, das
kein ding so groß nüt, das ich üch nüt zewyllen ward.«
»Frow,< sprach Rengnold, »ich danck üch mit gnoUem hertien,
sovast mir möglich ist.« Sy gab Rengnolden ein zeig, die
aller schönst, die er ye gsach ; wann sy was allerdingeu mit
85 gnldineni^und sydinem tuoch gemacht, gemället mit Schönnen
hystorien, nnd was oben darof ein guldinen öpifel, getsiert
mit edlen steinen, die gftbend grossen schin. Die zeig wsrd
uff geschlagen. Yederman verwundert sich ab der schöne and
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kostligkeyt der zeig. Rengnold sprach zuo Lutzianna: »Min .
junckfrow, daz ist ein aebänckef die wer gnuogaamklich einem
Idlnig seecliäncken oder mechtigen fürsten. Ich wyrd fleh all
min tag guotz verjechen, ich dancken üch zuo tussend mällen
und verheyssen üch, daz ich inn behalten wyll» diewil ich lä- 6
ben.c Als man von der zeig seyt, do kämend zwen gros
ryssen, die w&rend des iandtz und w&rend öch toaft, der ein
hieß Cnonrai nnd der ander Tragant* Dyser Tragant hat den
kunig vast lieb gehept. Do der ryß im sal was und Reng-
nolden gsucli , do wüettet im all sin geblüet und mocht sich »o
nüt entbauy daz er nüt sejtte, man hette sin kunig unnred-
lieh getödt ; »aber von wegen des nüwen gloubens, so ich an-
genommen hab, wjll ichß lyden zno dyser zyt.< Do sprach
Elengnold zuo im: >Hastu etwaz ira hertzeu, so sags! Wann
ich acht, du gloubest an Jhesus und an Machmet glych ; wann ^6
es ist inn dir weder gloub nach trüw. Darumni roagstu wol
wyder heim keren; wann du kumpst nüt mit mir.c Do der
ryi Rengnolden yerstnond, do ward er zornig nnd sprach zuo
im: »Gsell, du retst stoltzenklich. Leg ich die band an dich,
so wyrd ich dir zuo erkennen geben, mit weram du retst, und 20
wines künig tod rächen, den du mit verrettery ertödt hast««
»0«, sprach Bengnold, .»ich wyll dir zeigen, ob ich ein ver^
retter sig.« Damit zog er sin schwert nfi und stach es durch
den rysen, der fiel tod nider. Darnach beruofft Rengnold den
fürst Ballant, der was vast wyik und guotter retten, zuo dem 86
sagt er: »Ich wyll, daz ir mit uns kommend.« Ballant sprach,
er wer gantz bereitt sin gebot zethnon. Man ließ inn der
atat ußrfieffen, daz all kriegfivolck momendes gerfist wer hin-
weg zetzüchen, damit sich yederman rüste.
Wie der atniroU von Persia. belegtet ward von Reng- so
nold und sinen gsellen, und wieBuoUand mit Reng-
nolden strejt.
Die Krysten hattend die vorhuot, so Ballant, Ollifier und
Uchart fnortend. Nach innen kam Lutzianna mit irem Tolck;
Bengnold hielt iren gselschaft, Wann sy hattend ein andren s5
Morg&ut der riete IX
uiyiu^Lü by'VjQOgle
162
lieb. Do sj uff dem feld wäreud , do fundend sy , daz iren
sechzig tussend w&reod, zeroß und zefuos. Sy zugend sovast,
daz sy in knrfczer zyt den amiroll belegretiend inn der stat,
d& er was. Dardnrch der amiroll ser ersehraek, de%liche&
B Roümunda und ir bruoder. Do Rengnold sin leger für die
stat geschlagen hat, do schickt er dem amiroll ein herold,
by dem enbot er im, daz er sich rüste im einen fbl. 82] rjt-
ter zescbicken mit im zestriiten; wo daz nttt, so sÖU er sicher
sin des stnrms, er komme dann sieh im nff gnad ergeben. Der
10 herold kam in die stat und ward für den aniiroU gfiiert, zuo
dem sagt er an grüetzen; »Amiroll, der her dyß grossen bers,
so da gsiehst vor diner stat, enbüt dir by mir, das du dich
kommest ergeben an sin gnad umm etlich fraffell, die da im
th&n hast, oder daz du kommest mit im strytten, lyb an lyb,
16 dich umm din verrettery zestraflPen. Und bystu nüt maulich
gnuog zekommen , so schick diner rytteru einer, so muoß er
empfangen werden; wo daz nüt, so byß gantz sicher, daz du
den aller wonderbarlichesten storm haben wirst, von dem ye
geredt ward!€ Do der amiroll den herolden verstnond, do
20 sprach er zuo im: »Ich weyß nüt, wer din her ist; aber er
redt vast stoltzenklich. Und weyß nüt, wie du so übermüettig
bist gsin, daz da also mit mir redtst. Ich schweren dir bj
minem got Maehmet: werest da nüt ein bot, ich wett dich
Iteen töden dem zeleyd, der dich bar geschickt hat. Daramm
55 mach dich bald vor mir dannen!« »0 amiroll,« sagt der
herold, »wenn es also were, daz du betrüept werest, daz du
Yon minem heren hörst sagen, der ist der aller mechtigesi
rytter inn der walt, da wurdest dich wol hfietten, wenn du
inn vor dir gewapnet gsechest, dich umm dine mißhändel
•osträffen.« Do inn der amiroll verstuond, gebot er inn ze-
fachen ; aber sin tochter Eoümunda wott es im nüt gestatten,
es wurde im f&r ein grosse nütsöliigkeyt geredmet. Also
schied der herold hinweg nnd kart zno Rengnolden, dem er
tzalt er, wie er sin bo tschaft geendet hat. Der amiroU was
aß ser erschrocken, wie er ein rytter funde, der mit Rengnolden
strytten wett; wann sins volcks begab sich keiner den strjt
zethaon. Do Rosmanda, des amirols tochter, gsach , das ir
yatter inn nnmuot was ein rytter zefinden, der mit siiMin
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Tjend strjitef do sprach sy zuo im: »Min vatter, sind nttfc
ersclirockeii I Wann ich weyfi wol ein ryiter, der den stryt
thuon wyrd. Ir sond wässen, daz der Kryst, so inn üwer
gfäncknus ist, Ruolland, des keyser Karlis vetter, ist, des ruom
80 gro& ist inn aller wäit. ich gloub, er werde den strit nüt &
Tersagen, wenn ich inn bit; wann er hat mir verheisen, er
welle mir thuon alles daz, so ich an inn beger. Wann ich
hab erbermbd über in ghept mit essen und trincken ; wann
er ist nüt ein rytter, den man also Hungers sterben solle
lassen.« Do der amiroll sin tocbter verstuond, do ward er ko
TBst fro und sprach zuo ir : »Gang, fr&g inn, ob er den siryt
thnon well! Aber er mnoß mir yerheyssen, daz er nach dem
stryt wyder inn die gfancknnß well; wann erlößte ich inn,
so furcht ich, der soldan vernemme es und bekriegefcte mich;
darumm ich bösser hett dann vor.c Also gieng Roßmunda is
imi die gfeocknns und sprach zuo Ruolland: »Min fründ, ich
bit fich, daz ir mir nmm all guothet, so ich' üch th&i und
nach inn wyllen hab zethuon, ein dienst thtiegend, daz ist:
es ist ein rytter im läger vor der stat, der begert stryt mit
einem rytter. Ich wyll Üch mnm ein guot wol gerüst pfert 20
und nmm gnotten hämisch luogeo.c Ruolland sprach zuo ir:
»Ich wejß wol, daz ir mir vyl guotz thän band ; darumm ich
wol unnerkant wer, wenn ich es Üch Terseytte. Ich bin gantz
gerüst den strit zethuon, wenn üch geliept; wann ich wyll
vi! lieber im strit sterben, dann inn gfäncknus lygen.c »Irsb
werdend mir verheyssen, edler her, daz ir nach dem stryt
wider har wellend.€ »Ich verheyssen es Qch,c sprach Ruol-
land. Die jnnckfrow ließ daz best pfert zuo rüsten , so inn
irs vatters stal was. Ruolland ward uß der gtaucknus ge-
lassen. Der amiroll entschuldiget sich gegen im, daz er inn so
inn gfäncknuß geleyt hat ; wann er were vom soldan dartzuo
gen5ttiget worden, »der sust mich und all min land zestdrt
heic Ruolland sprach zuo im : »Waz geschSchen ist, mag nüt
geweut werden. Aber üwerer tochter zelieb , die mir sovil
guotz thän hatt (wann wer sy, ich wer tod), wyll ich den ss
stryt thuon, und werend iren zwen.c Buollaud kant den nüt,
mit dem er strytten sott ; wann het er inn erlrant, er het nüt
mit im gstritten, diewyl er soyil arbeyt uff sich genommen
11*
164
hat isn zentledigen. Und wer fragte, wammm sich Reagnold
nüt zeerkännen gab, daz beachach darumm, das er woti, das
der amiroll vermeintte, sy werind all beiden ; wann er foreht,
wenn er gsagt liett, daz sy Ckrysten werind, und Ruolland
6 gforderfc hett, der amiroll hett inn toden lässen. Die schön
Roßmnnda ließ ein Tast guotten harniach bringen und half
Buolianden mit* Iren eygnen henden wapnen. Darnach safi
er ufis pferfc. Roßmunda ward öch gewapnefc nnd saß uff ir
pfert, im gselschaft zehalten mit drühundert ryttern. Sy näni-
10 niend urlob von dem aniiroU und fuorend uß der stat gegen
der Krysten läger. Do Eengnold sovü volcks gs£^ch kommen,
do forschet er sin hämisch. Latzianna half in [bL 83] wap-
nen und gab im daz pfert, so er iren geben hat, daz er zoo
Sarragossa gfangen hat. Rengnold saß daraf, Lutzianna reyt
16 mit im und vyl ander heran den stryt besechen. Do Reng-
nold zao £>uoliand kam, sprach er zuo im: »Kytter, bista
kommen den stryt zethnon?c »Ich bin sost umm kein andere
sach kommen ,c sprach BuoUand. Und 'darnmm daz sj ei^
hytzget wärend, kanttend sy ein andren nüt an der red, snn-
20 ders stächend ire pfert mit den Spören, also daz das erttrich
under innen zyttret, und stächend die sper zestucken uS ein
andren ; aber sy belibend bed inn satlen, des sich mengklicher
verwundert Demnach zngend sy ire sehwertter nfi nnd
fiengend ein hertten stryt an. Der ry§ Cuonrat, der mit
Kengnolden kommen was, was so gar erstunnet den hertten
stryt zesächen, daz er sich nüt rodet wie ein stein. Die j unck-
frow Lutzianna seytt, sy hett niemer mer gmeint, das inn
der heydenschafb ein so manlicher ritter gsin were, als dar,
80 mit Bengnolden streyt. Also seyt och Roßmunda von
80 Rengnoldeii. Do die zwen heren gsächend , daz keiner kein
forteyi an dem andren bat, do wurdend sy zornig, so gar, das
Bengnold Biuollanden ein streych nff sin heim gab, das er
dem pfert uff den hals fiel; des Ruolland vast zornig ward
und sprach zuo im selbs, er wett sich rächen oder sterben.
w Er huob Durandel uf und gab Rengnolden ein streich uff sin
höpt. Und der streich schlipft ab u£[ des pfertz hals, und
h&w im den ab ; damit fiel Rengnold und daz pfert zuo huffen.
Do sich Rengnold am herd gsach, do ward er gantz misinnig
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und sprach: »Da biat gar ntttsbllend, dazmir min pfert also
Terretterscht getödt hast.€ »Ich schweren dir,c sprach Ruol*
land, »daz ich es nüt mit flyß getödt hab. Aber ee die sunn
hinder gang, muostu mir das worfc wyder ruoflPen, daz du mich
ein verretter geschulten hast; wann ich hab nie kein verret- »
tery praitytziert. Darumm wer dich! Aber ich wyl nüt ze*
rofi stritten, and daz da zefaoß sigest^c Damit saß er ab
und gieng an Rengnold und huob sin schwert nf. Rengnold
gsach den streich kommen, thet sin schwert harfür ; wann ir
schilt wäreud zerhowen. Der streich was so mechtig, das lo
Bengnolden sin schwert entpfiel. Do Enolland das schwert
am herd gsach, do wott er inn nüt schlachen, sonders sprach
ZUG im : >Wer ich ein verretter, als du sagst, so schlfieg ich
dich ietz, so du kein wer hast. Aber nim diu schwert! Wann
ich wyll dich nüt anrüeren, die wyi du on wer bist.« Heng- i6
noid erkaut, daz der rytter, mit dem er strejt, fr&ntlich was.
Der stryt wert, biß daz die sann ander gieng. Do hat Roß-
munda erbermbd über sy und reyt zuo innen und sprach :
»Ich bit üch, daz ir uffhörind; wann ir gs'ächend wol , daz
die sonn schon vast under ist und die nacht vast nach ist. ao
Ir kommend wol ein ander m&l zao stritten.c Die zwen ryt-
ter warend mfied, verwylgettend der janckfrowen begeren and
liessend vou dem stryt. Rengnold reyt wyder mit Lutzianna
inn sin zell und ließ sich entwapnen. Und sprach zuo Bal-
lant: »Ich weyß nüt, wer der rytter ist, mit dem ich ge- 25
stritten hab. Aber ich gloab, er sig der best rytter inn aller
Tfircky; wann ich hab Yor zytten mit Rnollanden gstrytten,
sber er gab mir nut sovil zeschaffen, als dysser rytter thän
hat.« Ruolland reyt wyder inn die stat mit Roßmunda, die
sprach zno irem vatter: »Ich meint nüt, daz ich söt zwen so so
m&nlich rytter g^hen, als ich hüt gsachen hab; wann sy
gdchen stritten, dnnckt es nüt mentschlich.c So bald Ruol-
land entwapnet was, gieng er wyder inn die gfancknus. Und
Rcümunda gieng inn besechen und sprach zuo im : »Min lie-
ber fruad, nun erkenn ich wol, das ir Ruolland sind ; wann m
ieh hab von Och gesechen, daz niemmand thaon möcht, dann
ir.« Demnach als Roßmnnda mit Rnollanden geredt hat, ließ
sy im vyl sicherer zessen bringen, dann vor. Moruendes lieL
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sich Reuguolden ry£ wapnen, genant CuoDrat, und sprach,
er weit mit dem rytter stryiten, der mit Eengnoldea gestrit-
ten hei. Und liefi wol fünff hundert man wapnen, die foort
er mit im. Und do er vor der stat muren was, do schrey er
6 mit lutter stim: »Amirol, ich thuoii dir zewüsseii, daz ich
kein verpüntiius nach früntschaft mit dir hab. Darumm kum
mit mir stritten, oder schick dins yolck ! Wann iren könnend
nfit soyU kommen, daz ich sy niit all ertod.c Do die inn der
stat den ryssen also horttend schryen, do luffend ir by sechs
10 oder syben huudertten nß der stat. Aber so bald die Krysten
under sy kämmend, wurdend sy vast all zerhowen ; wann der
ryfi thet glich, als ein wolf in einem schä&tal thnot. Was
der amirol ab Rengnolden znokunft erschrocken gsin, so was
er es yetzmäl vester ab des ryssen. Rofamunda gieng inn die
lö n;füiicknus zuü ßuollaud, zuo dem sprach sy: »RuoUand, min
fründ, ich kum wyder [bl. 84] zuo ücli als zuo miner zoo-
flucht; wann wir bedörifend üwer baß dann ye; wann dä
ussen ist ein ryß, der ert5dt all unser volck. Darumm bii
ich üch, daz ir uns entledigend.« RuoUand aprach: »Wie
''io wol ich üwerm vatter nüt guotz schuldig bin, so bin ich üch
doch sovil guotz püichtig, daz ich es thuon sol. Darumm
verschaffend, daz mir min hämisch werd und ein pf ert U Die
jnnckfrow ließ im sin roß zuo rüsten und half inn wapnen.
Und ließ wol tussend man zuo rüsten, daz die mit im füerend,
26 und Roßmunda bruoder, der bieiä Copard, ein guotter rytter.
Ruolland saß uff sin pfert, und sin gselschaft öch, und ryt-
tend nß der stat. ünd fundend den ryssen, der warttet des
strytz. Copartt, Roßmnnda bruoder, sprach zuo Ruolland:
»Ich bit üch, her rytter, daz ir mir den stryt wyder dyssen
80 rissen lassen. c »Es ist mir lieb,« sprach Ruolland. Also
stach Copart mit dem rysen. Aber er was im zestarck; wann
Copart fiel ab und ward des ryssen gfangeu, der fuort inn
inn sin zel. Und kam darnach wyder und sprach zuo Ruol-
land : »Ich weiß nüt, wer du bist; wiltu aber diu gsellcn
35 rächen, so bin ich gerüst; wann ich hab willen dir öch also
zethnon.€ Also kämmend sy gegen ein andren. Aber der
14 yetmäl ha.
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167
ryü fand nut Copard ; wann Ruoiland stach im duz sper durch
den lib, das er tod niderfiel ; des Rengnold ser bek&meri ward«
Wie die stat gewunnen ward von iiengnold und der
amiroil getödt, und wie fiengnold und Buolland ein
andren erkanttend. »
Ir band wol Terstanden, wie Gopard gfimgen was worden.
Do nun Rengnold vernam , daz er des amirols sun was , do
ließ er inn uff sin trüw ledig gan, wo hin er wott im läger.
Dardurch Copart bald vernam , das der, der des hers oberster
was, Rengnold von Muntabant was ; daromm er redtig ward lo
Krysien zewerden. Und beruoib damf Bengnolden an ein ort
und sprach zao im : »Her rytter, ich wyll fleh sagen, daz üch
wol gfallen wyrt. Ich weyß. daz ir der gräf Rengnold von
Muntabant sind, und weyß, daz ir kommen sind üwern vetter
Rnolianden zerlössen, den min vatter inn siner gfancknns hat i»
Man hat lange zyt nilt gewÜßt, wer er gsin ist, dann daz
er ein Kryst were , und ließ inn gfangen leggen uß des sei-
dans geheiß. Ich sag üch: wer min Schwester nüt gsin, die
hat all ir liebe an in geieyt, so were er hungers gstorben inn
der gfancknns ; sy ist ursacherin gsin , daz Thüring erlößt m
ward, daz er fleh reychte. Aber do ir dysse stat belegret *
hand und stryfc begcrtten, do erscbraek min Tatter vast Qbel;
wann er wust nüb, waz rytter er schicken wett mit üch strit-
ten; wann es gab sich siner ryUern keiner dar. Aber min
Schwester dächt an RaoUanden und seyt minem yatter, er»
wer Buolland, und sy hofthe, wenn sy inn bette, er wnrd den
stryt gern thnon; wann sy bet im yyl gnotz tbän. Do min
vatter dysse raere verstuond, ward er vast fro und sprach, er
wett wol, daz er den stryt thette, aber daz er im verhieß,
daz er nach dem stryt wider inn die gfancknus wett. Also so
gieng min Schwester mit Rnolianden reden, der was den stryt
zethuon wyllig. Ir sond wfissen , daz ir mit gräf Ruoiland
gestritten hand.« Do Rengnold Copart verstuond, ward er
vast fro und sprach: »Ich gloub wol, daz es Ruoiland sig, ee
dann kein andren ; wann ich gloub nüt, daz inn aller beiden- «5
Schaft ein rytter sig, der mir sotü het mögen zeschaffen ge-
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168
ben. Darumm bit ich min got Jhesus, daz er mir die gnad
geb inn zeerlössen.« »Wend ir mir glouben,« sagt Copart,
»so wyll ich äch die antzeigung geben, wie er erlöst wjrt,
un4 der stat her werdend. £b ist nnn ein lange zyfc, dn
6 min schwesfcer und ich inn willen w&rend Erieten zewerdeii.
Ich will üch einer nacht ein thär uff thuon , daz ir hin inn
kommend und der stat her werden. Also mag üwer vetter
Ruolland erlöst werden.« Do Bengnold Copart also hört re-
den, do ward er vaafc fro und ommfieng inn und sprach : »Mio
10 fründ, wenn ir im also thettind, wie ir sagend, so Terheyssen
ich üch, daz ir und üwere Schwester nüt destermiuder her und
raeister der stat und des lantz sin müessend. Wann ich bin
nüt inn djsse gegne kommen küngkricher zeherschen, dann
allein den gr&f Euolland entledigen. Darumm so kerend
» [hl. 85] inn die stat und sagend RuoUanden und üwer Schwe-
ster unser fürneramen!« Also schied er uß dem her und kam
inn die stat. Und do inn der amiroil gsach, do fragt er inn,
wie er enttrunnen wer. »Ich wyll es üch sagen,« sprach Co-
part; »so bald ich gfangen ward, tröwt mir der hoptman des
10 hers mich zehäneken, aber ich hab so?yl zewägen br&cht, das
ich enttrunnen bin.« >Es ist recht,« sagt der amiroli, der
wust ir prattick nüt wyder inn durch sin eignen sun. Der
thet wyder die nattur, daz er verrettery wider sin vatter er-
tzougt; aber es ist nüt zesorgen, daz es nüt bescheche durch
2ü götliehe zuoschickung, der wott, daz es also beschech. Wann
got wust wol, daz der amirol so tüf inn sinem glouben was,
daz er niemmer mer Krysten ward; aber Copart und sin
Schwester sottentz werden und daz gantz land. Demnach als
Copart mit sim yatter geredt hat, do gieng er zuo nner
80 Schwester >und ertzalt iren allen anschlag, den er mit Reog-
nolden gemacht hat. Den sagtend sie Ruollanden , der er-
schrack, das er mit Hengnoiden gstritten hat und inn uüt
erkent hat, und sprach: »0 min yetter, ich bin wol von mi*
neu sinnen, gwest, das ich dich nüt erUnt hab an den gicaes
85 streichen, so du mir geben hast. Ich bin wol arbentsellig,
daz ich mit dir gstritten hab, und du hast din land verlasseu
und all dine fründ , daz du mich entschütten möchtest: ich
hab dir kleiny belonung geben. Aber so. bald ich dich gofib,
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wyll ich 68 dir bttesaen.c Do im Goparfc und Bofimoiida Heng«
nolden anacblag eiizelt hattendf do ward er vast fro und sprach:
>&fiii miltte junckfrow, ir band umm minetwegen gethän alles
daz, 80 einem inentschen müglich zethuon ist. Darumm mach
ich Qch frow und meysterin Über mich und über all min ver- &
mflgen^c Boßmonda sprach: »Ir sond Rengnolden ein brief
schriben, in dem enbÜttend im, daz er sich nach myiternachfe
und all sin volck gewapnet finden laß by dem thär, daz werd
er offen finden, und daz er den betten gfangen legg, so bald
er den brief gelesseu hab.« Ruolland schreib den brief und lo
gab den Boßmunda, die schickt den Bengnolden. Und so bald
er den geUlssen hat, zalt er den hotten, als man im enbotten
hat. Demnach ließ er sin volck zuo rüsten, daz sy all ge-
wapnet werind die stat anzegritfen. So bald es nacht was,
thet Ro^munda RuoUanden uß der gfänckuus und ließ Inn u
wapnen. Und inn der gemelten stnnd gieng Copart und thet
das thär nf an der stat. Und Rengnold und sin yolck käm-
mend hin inn schryend: »Töden, tödend!« Des die inn der
stat ser erschräckend. Do der amiroll daz gschrey erhört,
do frägt er, waz daz were. Und sin er dienner einer sagt zno ao
im, es werind ire fyend, die werend inn die stat kommen, die
ertodtend yedennan. Do dmr amiroll dysse mere verstnond,
do ward er gantz betrüept und lieü sich wapnen zum schnei-
listen, so er mocht , und reyt dahin, da er daz gröst gschrey
erhört. Und ersach den gräf OUifieren, der iodt im sin volck, 26
als ob sj thierer werind* Do zackt er sin schwelt nfi und
gab im ein söllichen streich nff mn heim, daz er sich nff den '
Sattel bog, und sprach zuo im : »Gang hin, du filtz ! Daz du
von Machmet verflüecht werdest, daz du mir min volck also
ertödtät!« Durch dysse red verstuoud Ollifier, daz es der so
amiroU was, danmun er im ein söllichen streich gab uff den
köpf, daz er im den zerspielt untz uff die zenn , daz er tod
zuo erden fiel. Das gschrey und die ertödung was gros inn
der stat die selbig nacht. Das weret untz zuo tag, daz Roß-
munda zuo Rengnold sprach: »Ich bit üch, her, das dyserse
krieg ein end hab, daz man daz Tolck nüt mer töd; wann
ich hof, es werde sich yederman touffen iftssen.c Also liefi
Rengnold uß rüeffen, daz yederman vom töden uf hörtte und sich
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170
herbergettend , und daz die, so nüt inn der stat bekerbergea
mochtend, wyder inn daz läger füerend. Demnach nam Reng-
nold CSopart by der band und Raolland BoßmnndA, nnd
gi engend inn pallast. Da bieß Rengnold die lantzheren kom-
6 men und sprach zuo innen, daz er allen dennen, die sich wet-
tend touffen lässen, ir guot lässen wett , und daz Copart uad
sin Schwester kttnig und her mfießtend beliben des landts.
Also tonfft sich der merteyL Unser Tolck ruowtend ein kieinj
zyt in Persia inn irÖuden, als ir hören werdend.
10 Wie der soldan von Babilonnia sin her inn Persia
fuort wyder die Chrysten.
Do der soldan yon Babilonnia Femam, daz der aniiroll
von Persia tod was , and daz frembd lüt die herschaft iun
hattend, do samlet er ein grosser züg und nam sin weg inn
»Persia und sagt, die wyl der amiroll tod were, so gehortte
im die herschafft als oberster. Und do er inn Persia was, do
bemoft er siner ryttem einer, vast alt und wol redend ; zuo
dem sagt er, er sott inn die stat rytten und den Krysten sa-
gen, daz sy sich eutschlussend im die stat uf zegeben und das
aoland als dem obersten känig: diewyl der amiroll tod were,
so geliortte im die herschaft. Der rytter reyt inn die stat
und ward von den portnem [bl. 86] inn pallast gfüert, da
fand er die heren. Der thet sin botschaft also: »Der hoch
got Machmet und sin gsell Talwygant behalte inn mechtig-
» keyt und eren min heren, den grossen soldan yon Babilonnia,
und sin edle tochter Anthea und alle die, so sy lieb habend
und innen diennend , und verflüechend inn abgrund der hell
alle die, die an Jhesus Kryst glouben, der kein macht hat,
und insunderheyt den alten Karly, sin vetter Ruolland, Reng-
sonold, Ollifier und alle die, so unserem glouben wydrig sind!
Der soldan enbüt Üch by mir, daz ir im von stund an dyß
land übergebend, so ir inn band an einicherley gerech tigkejt,
oder er wyll üch sust all häncken lässen wie dieben. Und
dysse buor Roßmunda, die durch ir unkünscheit RucUandeD
S5 erl5£t hat und urracherin ist ires vatters, des amirols, tod,
wyll er sy inn einem für yerbrennen mitsampt dem verretter
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Copart, ir bruoder. Und alle die, so sin gebot uüt thuon
werdend, wjU er schanfclichen erfcödeD.c Do Bichart den heyd
yerstoond so schantlich reden, do bat er grossen verdroß darab
und nam inn und ummfieng inn und warf den zuo einem
Fenster uß inn den schloügraben und sprach zuo im : »Gang, 6
gib dim soldan die antwurt!« >Bj minem got,« sagt ßuol-
land, »da hast inn ein mechtigen spmng gelertc Die mere
wnrdend dem soldan knntb&n, daz sin bot tod was ; des er ser
bekümmert ward. Nun ist wär, daz der soldan mit im gfüert
hat siner töchtern eine, die hieß Anthea, die was gantz schön lo
und tagendricb und was mechtig im hämisch. Die hat ge-
hört sagen Ton Rengnolden, RaoUand und OUjrfieren man-
hejtten, danimm sy groß begird hatt sy zesachen. Nun wüs-
send ir wol, wenn ein frow etwaz inn wyllen hat zethuon , so
luoget sy dem end nüt. Do nun Anthea gsach, das der sol- 15
dan, ir ?atter, betrüept was umm sins botten tod , do sprach
sy zuo im: »Min her, man muoß deucken, üwer bot hab ze-
stoltz mit innen geredt, darnmm band sy inn tödt; wann sy
bettend es sust nüt thän. Darumm bit ich tich, daz ir mich
dysse botschaft lässend thuon , und ich sichern üch , daz ich 20
üch vast bald im wyllen wyll erkonnen.« Der soldan was
willig sin tochter die botschaft lässen thnon. Und er schlaog
sin lägger zenechst zuo der stat. Anthea ließ sich wapnen
mit einem hämisch , der kostlichest , den ye kein mentsch
gsach; wann er was göttyscli, also daz inn kein yssen nach 26
Stachel zerschniden mocht. Demnach saß uff ein mechtig und
groß pfert, daz baß lonffend inn aller T&rcky; sy reyt inn
baß dann kein rytter inn ires vatters her. Vyl kiinig, färsten
und amiroll uß Arrabia, Egypten und uß vyl andern landen
hatten sy zuo der ee begert , aber sy wott keinen nemmen, so
er steche sy dann ab. Sy hat mit mengem gstochen,- aber
kdner mocht sy ab stachen, geh wie mechtig sy wärend, so
wol stach sy. Darnmm sy nach nüt vermechlet was. Sy
schied uß dem her und reyt inn die stat und kam uff ein
wytten platz vor dem pallast. Do sy uff dem platz was, nam 86
sy ir spar und erschut die; darnach zerrant sy die im ert-
rich, also daz die stuck inn lufft sprutztend, so hoch^ daz man
die gsicht darab Yerlor. Hengklicber mocht erkennen, daz
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es ein tocliter was; wann ir här was über den hämisch abhar
gelassen uff des pfertz ars, glytzeud wie daz iutter goid. Do
die heran, so an venstern läggend sampt Roßmunda and Lu-
tsianna, der janckfrowen stjch gs&chend, und das pfert so wol
6 rejt| daz so gros und mechfcig was, do verwnnderettend sy
sich all. Ollifier sprach : »Ich gsach nie kein ryttcr, der baü
könde ein pfert wenden, dann dysse junckfrow kan. Ich wejü
Düt, wer sy ist; aber sy ist lobes wyrdig.c »Ich furcht, es
sig Aiithea,€ sprach Roßmonda, »des soldans tochter; wann
10 sy hat den ruom bafi mit dem sper können stächen , dann
kein ritter, der inn irs vatters land sig.c Diewyl saü sy ab
und gieng inn pallast. Die heren und junckfrowen giengend
ir engegeu. Sy gruotzt gantz züchtigklich, sy dancktet ir all
mid fuortend sy inn den grossen sal und satatend sy nider.
1» Damach redt sy also : »Der got, der almechtig ist, der himel
und ertrich geschaffen hat und alles daz, so daruf ist, wellicher
durch sin unnentliche güettigkeyt alle ding regiert und än
den kein ding recht geleyttet wyrt, welle beschützen und be-
schirmen Ibl. 87] den soldan, min vatter, und öch all edel
M heren nnd jnnckfrowen, die hie gegen wyrttig sind ! Min vatter,
der soldan, schickt mich har, nflt daz er krieg oder uneinnig-
keyt beger, sunders sin gerechtigkeyt zebehalten. Tr wüssend,
daz das gantz babillonisch land, Saria, Persia und alle küngk«
richer uid stet, die gegen uffgang der sannen sind, zoo des
tft soldans, mines vatters, herschafft gehörend. Daromm, die wyl
der amiroll tod ist, so sollend alle die land, so im zuo ge-
horttend, von rechtz wegen minem vatter wyder heim fallen
als oberster her. Darumm kum ich üch die stat abfordern
von wegen mines vatters, des soldans, nnd och all ander sno*
80 gehörmng dyß küngkrichs. Und wenn ir im also thii<md, so
mögen ir wyder inn üwer land keren, daz üch weder von im
nach von den sinen kein hindernus geschechen sol. Und wo
ir daz nüt tbuou wend , so sind des gantz sicher, daz ir den
krieg ruch and starck haben werdend. Daramm werdend ze-
urätt mir ein antwart zegeben! Wytter verwondern ich mipfa,
*
13 dancktet] wol »dancktent« sa losen, da auafall des nasals in
der pluralendung tonst kaum vorkommt
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wie ir haben mögen mins heren and vatters bot töden, diewjl
ir wol witeseod, das den botien niit gescbecben sol.t »Ir sa-
gend w&r,< sprach Rengnold, »sy söllend aber nüb mer sagen,
dann waz innen befolhen ist. Ich wejß wol, daz er nüt inn
befelch hat, unsern got zeschälten nach uns och; er mocht &
sin botschaft wol thnon än semlich schantlich reden. Darum m
ist es nüt vast schad, daa im sin Ion worden istc »Ich wej6
nüt,€ sprach Anthea, »wer recht oder nnnrecht hat. Aber
ich wyll, daz ir nn'r sagend, ob ir der graf Kengnold von
Muntabant sigeud, von dem man sovil sagt inn alier weit.« lo
»Junckfrow«, sagt Kengnold, »ich bin Hengoold; darumm so
sagend, waz üch gelieptU Die jnnckfrow sprach: »Diewyi ir
so starck sind, so wyll ich mit fleh ein Tcrdingwerch machen,
das ir, als mich dunckt, nüt versagen sond, daz ist, daz wyr
mit ein andren strytten inn söUicher gstalt; wenn ir mich i6
überwinden mögend, so muoß min vatter sin lägger uff heben
nnd wyder inn sin land keren ; defiglichen mag ich üch über-
winden, 60 sond ir wyder inn Franokrieh faren nnd mim vat-
ter dyß land lässen. Durch dysse meinung nüt vyl bluot-
vergiessung beschicht.« Als Antbea dysse wort redt, do gsach 20
Renguold sy so schön, daz im ir schöne durch sin hertz trang,
also das er ser hold ward, nnd sprach ano ir: »Junckfrow,
fiwer begeren ist simlich nnd mnofi üch nÜt yerseit werden.
Aber ich bitt üch, daz üch geliebe by uns hie zebeliben dysse
nacht, und morn werdend ir mich bereyt finden den strit ze- 25
thuon.« Anthea was willig zebeliben; wann sy was lieng-
nolden och schon hold, also daa sy sich nüt benüegen mocht
inn zeihen. Bengnold sprach zno Ollifier: »Min Tetter, ich
bit dich, daz dn dich der arbeyt annemest und das essen zuo
rüstest zum kostlichesten , als müglich ist, und nüt gespart so
werde. Und ein ander mal wyll ich dir och sovyl zedienst
thuon.c »Ich sichern dich,€ sprach Ollyfier^ »daz ich allen
flyfi an keren wyll, also daz yederman ursach haben muqß
sich zehenüegen.« Der ymbiß ward gerüst mit so grosser
kostligkeyt,,da8 sy all verwundert, wo man sovyl sältzner spys 35
fanden het. By dyssem ymbiü wärend all t'rowen inn der
4 inn inn ha.
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sUt. Nach dem ymbifi w&rend allerleyo spyll&t da, die man
erdencken mocht. Der tante was groß. Der tag Tergieng
mit Mnden und wqod. Reugnold und Anthea spyßtend ire
ougen eiu andren antzesächen. Mornendes sprach Anthea, sy
6 weit wjder zuo dem soldan , irem vatter , im die botscbaft
sagen. »Ich wyli 5ch nüt feilen,« sprach sy zno Reugnold,
»mich morn frQe off dem feld finden zel&ssen den stzyfc ae-
thnon, als er entschlossen worden • ist.« 8y nam urlob nnd
saü utf ir pfert. Rengnold gab ir daz gleyt vast nach zuo
10 des soldans läger; wanu er was so hold, das er nüt von iren
scheiden mocht. Do er doch gsach, das er von iren niuofit,
do nam er urlob Ton ir mit grossem tmren und kart wyder
inn die etat. Anthea kam für den soldan, im yatter, der
was vast fro, do er sy gsach ; wann er bat grosse sorg , die
16 Frantzossen bettend irn etwaz tbän, darumiu daz sy so lang
hinweg was gsiu. Er frägt sy, wie sy ir botschafft geschaffen
het. Sy ertasalt im, wie sy mit dem gr&f Rengnolden mor-
nendes stritten sott und uff was zuosagungen. Es gfiel dem
soldan wol, wann er truwet siner tochter könheyt gar wol.
20 Demnach als Rengnold urlob von Anthea genommen hat, reyt
er wyder in die atat, so gantz entzünt inn ir liebe, das er all
sin Wandel verlor, so bald er die gsicht verloren hat, und öch
all sin stercky. So bald er im pallast was, gieng er inn nn
kamraer und leyt sich an ein bett, das er sin wee dester bafi
26 decken möcht. Und do er am bet lag, üeug er an sinnen an
sin holdschaft und sprach also: »0 liebe, du hast mich wol
verrätten, daz ich min hertz zno deren gsetzt hab, mit deren
ich nüt w&nnen darf ; wann wir sind nfit einß gloubens. Dar»
nmm ich wol erkenn, duz ich nüt lang laben mag. Daun
30 wenn ich die groiä schöne betracht, die an ir ist, so verwun-
dern ich mich deren gar; wann sy sieht [bl. 88] hymelschem
ding glicher dann mentschlichem. Wann ich gloub, Venns,
die göttin der liebe, sig nüt so sch5n geweßt, nach Hellenna,
Menelaus wyb, die Harys verstal, dar durch Troya zerstört
86 ward ; Pantasillia, die den Troyennern zehilf kam, ist nüt so
mechtig im hämisch gsin; euch was Medussia nüt so schön,
die durch ir schöne die mannen zuo stein verkart. Ach, An-
thea, warnmm hastu mich Verlässen, warumm bist nüt by mir
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beliben? Wie ist es müglich, daz ich mit dir strit, diewyl
da mich schon inu diiieii stricken giangen hast? Denck nnn
nüt, das ich min lib stelle den stryt zethnon! Wann ich
möchfc nüt lydeii, das dir ueyiiwas beschech ; wann ich wurd
von leyd sterben. Dann wenn du mit mim bruoder atrjttest 6
oder mit minem yetter Ruollanden, ich ward dir ee hilflich
sin, dann innen; wann min arm£ hertz m^ht nfit erlyden,
daz dir etwaz beschech. Nnn bin ich ein mentsch, der nÜt
weyüt, waz er thuot. Ich mag wol sagen, ich sig der arbent-
selligest inn aller weit, daz ich deren hold bin, da nut müg- lo
lieh ist, das ich ir liebe gehaben mög. Ich gloub, ich müe&
sin sterben. € RnoUand was an der kammerthür, der ver-
staond Rengnolden klag, des er sich ser verwundert. Er
gieng hin inn und fand Rengnolden am bet üggen , die färb
gantz verkert, und sprach zuo im: »Vetter, ich vermein, du i&
habest die Vernunft verloren, daz du semlich reden bruchst.c
»Min vetterfC sprach Rengnold, »wttß, daz ich inn einem wun-
derbarlichen troüm geweßt bin ; wann mich dnocht, ein .grosser
ungestümmer low griff mich an, und ich wartte mich zum
basten, so ich mocht. Aber du hast mich erweckt, des du 20
mir ein grosser dienst th&n hast. Und mag sin , das ich im
troum geredt hab.c Also wott sich ßengnold entschuld^en
der wortteo, die er geredt hat, damit sich RuoUand siner
holdscbaft uüt verseche. Aber es sind drü ding, die sich küm-
merlich verschwigen mögend, daz sind * ♦ Darumrn Heng- «6
nolden nüt mäglich was, daz er sin holdschaft heimlich haben
möcht ; wann er hat schon sovyl geredt, daz Buolland all sin
heimlickejt wnfit. Und sprach zuo im: »Min Tetter, es darf
sin nüt, daz du dich mit troummen entschuldigen wyt; wann
ich hab wol verstanden, das du dich der holdschaft klagt hast, so
die dich also kestiget von wegen Anthea, des soldans tochter ;
wann ich hab dich daran ergryffen. Waz gedenckstu? Bistu
in Persia kommen, daz du einer heydinnen hold werden
wellest? Gedenckstu nüt, daz du wider got und die kirchen
thüegest, furchst du die straf gottes nüt? Wo ist din hoch e so
könheyty wo sind dine guotbet? Wiltu also thaon, so hat
25 %n itelle der stemoben in der bs. leerer räum; vergl. anm.
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uns Anthea bald überwunden; wir werdend daz küngkricb
Persia bald verloreu haben, daz wir so mit grosser arbeyi
gewannen band. Was wyrt Lntzianna jsagen, die dir so mit
yyl Tolck zebilf kommen ist? Min yetter, ich btt dich, daz
6 du von dissem gedanckeu lassest, der ist voll grosser torbeyt,
und wyrd wider gebertzt und rüst din harniscb zuo, morn mit
Anthea zesiritten ! Wann hastu din stg , so werdend wyr
die l^nd rftewigklichen beheben.c »Min yetter,c spraeb Reng-
nold , »ich erkenn , daz dine wort wär sind , nnd daz darch
10 fanta^igen, darin ich bin, unsern heren grünlichen ertzürnnen,
und werden inn sorgen stän dii^ land zeverlieren. Aber die
lieby ist ein so starck ding, daz sich die aller mach ti gasten
nat darror bfietien mögend. Von dinet wegen bin ich willig
mich morn zewapnen nnd uff daz pfbrt zesitzen, min spar nnd
16 Schwert zetragen den strit zethuon. Ach, wie möcht ich aber
mit deren stritten, die mich schon uberwunden hat! Ich sag
dir fdr w&r, min vetter, daz ich der nüt mer bin, so ich sin
sot; wann ich hab denn sinn gantz yerkert nnd weyß nfit, wo
ich bin, so gar bin ich von miner verstentnns kommen. Wann
20 wüßtestu, inn wellichem stät ich bin, ich sorg nüt, du wur-
dest erbermd über mich haben. Darumm bit ich unsern heren,
daz du ein mäl versuochest, waz die liebe thüeg, damit und
du mich dester ee entschuldigen könne8t..€ Do RnoUand er-
kant, das Rengnold so gar inn siner torbeyt erstockt was, do
2t; ließ er inn iigen und gieng und suocht Oilifier und Richart
und sprach zuo innen: »Rengnold ist schon gewapnet, der
warttet Antbea den strjt zethuon im bet< Damit ertzalt er
innen Rengnold wessen, des sy ser beUmmeret w&rend. »Mine
vettern,« sagt RnoUand, 9 wir müessend an unser Sachen teneken;
30 wann wir müessend morn all mit Anthea strytten. Ich wyll
der erst sin, und mag ich sy überwindeu, so wyrt sy unser
gfangne sin, also wirt sy unser vetter dann inn sinam wyllen
haben. Aber so das gl&ck wyder uns were, daz sy mich Aber-
wund, so wer die schantz ummkert. Aber ich hoff, gotwerd
3ü uns hälffen, dem müessend wir unser sach befelhen.« OUyfier
und Rychart giengend und rüstend irn hämisch. Sy thet-
tend die selbig gantz nacht nüt dann got bytten, daz er innen
beholffen were.
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Wie Ollyfier mit Anthea stach und des soldans gfang-
ner ward, und wie iiuollcuid [bl. 89] ouch mit junck-
frow Anthea streyt.
Do der tag hie was, do wapnetten sich die heren, und
ßengnold öch, und rjttend ii£ der etat. Bnolland nam sin
horn und bließ so starck, das Anthea das hört. Do ließ sy
iren irn luirnisch bringen und spmch: »Die Frantzossen mö-
gend wol sagen , ich sig hocbmüettig , das sy miaen bey tten
mtiessend.« Do sj gewapnet was, do saß sy uff ir pfert und
reyt uff den stryiplatz. Und do sy die heren gsach, do gruotzt lo
syß gar früntlich und sprach zuo Rengnold: »Ich weyß wol,
daz ir har kommen sind mit mir zestrytten; darumm bin ich
gantz gerüs^ mich zeweren. Und stächend ir mich ab, so
schweren ich üch, das ich üch das halten wyll, so ich üch
Terheyssen hab.c Also rytten sy hindeisich und ranttend u
gegen ein andren. Aber do Rengnold zenechst by Anthea
Was, ließ er sin sper fallen und kart sin schilt uti den ruggeu,
und Anthea, die nüt pürsch was , thet wie er. Do Ruolland
und Ollyfier die thät ersächend, do wettend sy wüetteud werden
?on SBom. Ollyfier sagt zuo im: »Ich mein, Rengnold, duao
habest die yernunft verloren; wann du hast uns ein grosse
unner ingleyt. Ich weyß mit, was du im sinn hast.« Anthea
sprach zuo im: »Min Iründ, ich erkenn wol, daz du nüt weißt,
waz liebe ist. Und darumm daz du Kengnolden strafft, will
ich ein sISchen mit dir thuon.c »Es gfalt mir,« sagt Ollyfier. u
Also ryttend sy von ein andren. Und das siSohen was also,
daz er Anthea gfangner ward ; die sprach zuo im: »Gänd und
ergebend üch minem vatter glangen von minetwi'gon I« Olly-
fier saß uff sin pt'ert und wott gehorsam sin. Unnd Rychart
sprach zuo im : »Vetter, du wyrst nüt also allein rytten, wann so
ich wyll dir «gselschafft halten. Ich wyll vyl lieber by dir
gtangen sin, dann das ich by minem bruoder sig, der also sin
sinn und Vernunft verloren hat.« Do Rengnold sin bruoder
gsach hinweg rytten, do fieng er an lachen ; des ßuoiland so
zornig ward, das er zuo im sprach : »Du tuober nar, man muoß w
wol sagen, du sigest von der vernänft, das du gsichst hinweg
Morgaut der riese
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rytten gfangen die zweo rytter inn allpr weit, die da am
liebsten "haben söttest, und am aller leydigesten sin sottest,
under ire fyend , darnmm du weinneu und truren söttest, und
du lachest wie ein n;ir. Dy(ä all«\s kuinpt uns von dineii sun-
5 deu. Und willst ich, das dich got iiüt vüst bald straffte, so
wett ich nutumen an inn gloul)en.« Ftengnold was aUo ino
siner 'torheyt verstopfiPt, das er Ruollanden nüt rechte antwurt
ga)> ; darab Ruolland unsinnig werden wot. Recht zermessen,
so ist es ein ^roß dinjj; unib die liehe, das sy also dennen it
10 siun und Vernunft nimpt, an die 8j sich ieyfc, als ir hie hörend
mit Rengnolden, der so gar von sinnen kommen was, das er
den yerlurst nüt erkant, das er nÜt mit Authea streyt, und im
so glich galt umra sin bruoder Richart und umb OIlyfiereD, |
sin Vetter, die inn die <xtaii< knus ryttcnd, und nun lachet wie 1
16 ein aar. Er ist nüt der erst, dem die liebe die Vernunft ge- j
nommen hat, daz sy die uuuer nüt erkennen könnend, darin
sy th&n werdend, und innen nÜt müglich ist von der liebe
zelässen, geh wie man sy darumm schälte. Do Anthea gsacb,
daz l\u()lland inn sovast straft, do sprach sy zuoirn: >Ir, der
20 dyssen rytter schältend umm sin frummlvHyt» törü'teud ir mit |
mir strytten?« Ruolland sprach: »Ich hab daz stritten oie
keinem versagt ; daz sol es üch öch nüt.c Damit ryttend sj
von ein andren und stachend ire pfert mit den sporen, also
das iren keiner abfiel; des sy bede s*'r erschräckend , das sy
26 ein andren nüt {^telt hattend. Die tochter was zornig, das sy
Ruollanden nüt gleit hat; wann sy hat mit nie keinem ryUer
gestochen, den sy nüt ab gestochen hat. Ruolland schampt
sich übel, daz Anthea nüt jjfallen was. 8y zugend ire schwerter
nß und ^abend ein andren liert streich. Aber Ruolland Iwt
30 büla zeschlachen, wann er het ir<-n inn z\v<'y jären nüt mögen
thuon; wann ir hämisch was vertzouberet inn söllieher gstait,
daz kein stacliel so wol büw, der inn geschedigen möcht Dar
durch sich Ruolland ser verwundert, daz er inn nj^t entj^ünneo
mocht und ircii doch |i>i. 90] so hert ^t^<'ich gab. Anthea
36 fält im üch mit ; di«- sagt zuo ir selhs, es were wol war dax,
80 man [voiij Ruollanden seytte, daz er ein maulicher rytter
*
1 H. umu. straft] trutt ha.
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were. Rengnold gsach dem stryt zno; der was so ser be-
trogen, das er gern het gwelleiif Anthea het Ruollanden über-
wunden, und er was dennechfc sin yetter nnd ein Ery st , und
sy was ein heidin. Darumm mag ich sagen, daz die liebe ein
ungemesse wüettig ist. Der strit weret lang, daz man nut 6
wufit, wer überhand bat. Wenn Ruoliand iren etwann ein
hertten streich gab, so was Rengnolden glich, er treffe inn
uff das hertz. Er was kommen Ruollanden entledigen, und
ietz was er dar zuo bracht, das er wett , Ruoliand were inn
irer gfancknus, forcht halb, daz iren nüt beschech. Es mÖ- lo
gend wol vyl hie by exempell nemmen, wie man sich inn die
yffrung der liebe leyt. Der stryt weret, untz das die sunn
sich yerbergen wott, und bat geweret untz yon dem morgen ;
daruram sy müed wärend. Ruoliand sprach zuo Anthea: »Mich
dunckt, wir haben gnuog thän uff dysseu tag. Darumm i&
müessend wyr den stryt uff ein andren tag setzen; wann es
könd niemmen urteyllen, wer den sig ander uns beden het.c
Anthea was müed, die sprach, es gfiel iren wol. Damit stack-
tend sy die schwertter inn und verhiessen ein andren, das sy
nach dryen tagen wyder kommen wettend den strit vollenden.
Anthea reyt inn irs vatters, des soldans, zell, und Ruoliand
[und] Rengnold inn die stat. Nun wend wyr von dem Ter-
retter Gannellon sagen.
Wie Gannellon zuo dem soldaa kam, und wie Reng- 26
nold und JiuoUand uß Persia schiedend und dry>
ryssen inn einer wüeste fundend, die ertottend sy.
Ir band wol verstanden hievor; wie Gannellon nüt thet
dann verrettery erdencken. Do er ab dem häf vertriben was,
do reyt er sovast, das er inn des soldans läger kam; den
grootzt er und gab sich im zuo erkennen, und er wer ab so
Karlys häf vertriben, Rengnold Ton Muntabant were des ein
ursach, an dem wett er sich gern rächen. Do inn der soldan
verstiiond, do wuLU, er wol, wer er was; wann er hat vyl von
im gehört sagen, und der schnellisten buoben einer was inn
alier we]t und vollen verrettery stecket. Darumm er durch 86
sin boßheyt vermeint einem krieg zeend zekommen. Er fleyß
12*
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sichf das er im eer und früntschaft bewysse, und ertzait im,
wie Rnolland gfangen were gsin, und wie Rengnold die stat
gwunnen het, und wie sin tochter mit OUyfier gestochen het,
der wer ir gfauger und Hicbart, Rengnolden bruoder, und wie
5 sin tochter und RuoUand wyder stritten sottend inn drj tagen.
Do Gannellon yerstnond, das OUyfier und Richart gfiingen
w&rend, do was er vast fro nnd erdächt ein grosser lyst. Er
sprach zuo dem soldan: »Ich rätt nüt, daz üwer tochter wyder
mit Ruoliand stryt, wann sy möcbt im nüt fuoü gehalten ze-
10 letst, wann hat er den sig, so mfiessend ir die gfangen wyder
geben. Ich wyll üeh ein andren r&tt geben, daz ist : ir send
Qwer läger wyder nf haben nnd wyder gen Babillonia zttchen
sampt den gfangnen. Und ich weyß wol , daz Rengnold sin
bruoder so lieb hat, und EuoUand sin vetter OUyfier, daz sy
u innen yllentz nach kommen- werdend sy zentiedigen. Nun
mögend sy kein zäg mit innen gfHeren von ferry des weg«,
sunders werdend allein kommen ; dammm ir sy lyehtlich fachen
mögend und dyß land an arbeyt wyder errobern.c Gannellon
brächt soYÜ zewägen, daz der soldan wyllig was, sin läger uf
30 zeheben und wyder inn sin land Babillonnia zeffuren. Und
ließ Yon stand an nß rtteffen, das yederman am morgen ge-
rüst were wyder heim zao siechen. Sin gebot ward verbrächi,
wann mornendes zog der züg wyder inn Babillonnia. Des
tagß was Rengnold früe uif gestanden, wann die liebe lieä
» inn nüt schiäffen. £r gieng an ein venster inn siner kammer,
daz gsach gegen des soldans her. Do er die hinfart gsacfa,
do wott er von sinnen kommen; wann er hat kein hoffnnng
mer die zesächen , an die er all sin sinn und denck gesetzt
hat. Und thet im wyrß dann umm sin bruoder nach umin
90 sin vetter OUyfier. £r gieng zno Ruoliand und sprach : »Aün
vetter, da weyst nut niiwe mer : der soldan &rt wyder hinweg
mit sim züg.« Do Raoliand Rengnolden hört , [bl. 91] do
ward er ser betrüept und sprach: »Nun gät es wyri^ dann
vor; wann ich furcht, wir mögen sy nüt mer überkommea,
86 der soldan lässe sy töden. Das band wyr als von diner tor*
heyt, da armer arbentselliger; wann werdend sy ertödt, so
wyrt es dir din laben lang ufghept. Wyr müessend uns be-
rätten und nüt mer hold sin. Sy wyrt uns thür werden.
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Weit got, das allen unfal über dich gieng, diewyl du djß
unfals ursächer bist.« Ren^nold erkant wol, das er wär sagt,
und sprach zuo im, er wett alles das thuon, so er weit, Sy
worden zer&fct, das ßoßmunda den fürst Ballant nemmen mftefite
und daz land mit Gopart regieren, und Lutaianna müeßte mit »
irem züg wyder gen Sarragossa. Deren danckettend sy irer
hylf. Also fuor sy wyder gen Sarragossa nach urlob. Sy
machtend die ee zwüschend Ro&muuda und Ballant und gabend
innen daa land inn haot. Demnach sehiedend sy hinweg sampt
dem frommen schiitner Thflring und rjttend des soldans züg lo
nach. Sy kämmend zuo allem unglück ab dem rechten weg
und käiniueiid inn ein zerstört land. Do sy zuo end des sel-
bigen landes kernend, do kämmend sy inn ein grossen waid,
der was mer dann zachen myl lang und fier breyt. Inn dem
wonettend f&nff ryssen, die hattend das land zerstört, inn einem u
grossen hoU an mytten im wald. Sy hattend ein junge toch-
ter, die was des künig Constantz zuo Bella Marihna tochter,
die hattend sy im verstoUen usserthalb der stat, inn deren
er womiet Die hattend sy für ir junckfrow. Do die heren
im wald wi&rend, do fundend sy der ryfien einer, der spracht
zuo Rengnold: »Gsell, ich wyll din pfert haben, wann er ist
gros gnuog mich zetragen, und du muost min buob sin und
mir hälffen das land rouben und zerstören, wann ich läb sust
nützet anders.c »Du hast ein schantlichs antwerch angfangen t,
sprach Rengnold, »darumm wyll ich nttt din dienner sin, und »
min rofi ist dir zekostlich.c Und stach im damit daz schwert
durch den lib, daz er tod nider fiel. Ein andren ryß kam
an Euoliand und gab im ein semlichen streich mit einer Stangen,
daz er gantz darab erstunnet nyder fiel. Der ryß nam inn
ond wott inn inn daz hol tragen; aber do er etwann wyt kam, m
kam Ruolland wyder zuo im selbs und zog sin schwert uß
und stach es durch den ryssen. Thüring, do er gsach sin
heren hinweg tragen, do ylt er im nach und fand inn, als er
den ryssen ertodt Ruolland safi nider, wann er was nach
gantz mugloß ?on des ryssen streich. Er frftgt Thüring, waz w
Rengnold thett. Thüring seyt im, er strytte mit dry ryssen.
»Ich gienge im hälfien,« sprach Ruolland, »aber ich bin nach
gantz mugio^ ab des rysen streich und hab min roi^ nüt. Nüt
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desier minder wyll ich im gen h&lffen.c Rengnold streyt mit
den dry ryssen , die grilfend inn mechtig an. Aber Bayard
half ini mit den zänneu und füessen, also das es der ryläen
einer ertodt. Do dj& zwen das ersuchend, do sprach der ein :
6 tich wyll nüt mer mit dyssem rytter strytten : er ist ein
könner rytter, dar zno so hilft im sin pfert; danimm wir nüt
an im gewünnen mögend.« »Es gfalt mir wol,« seyt der
ander. Also verliessend die ryssen Rengnolden , der reyt im
wald ummhar und suocht liuoi landen ; aber er fand inn nut
10 80 bald , als er meint. Als Kuolland Rengnolden snocbt, do
fand er sin pfert Gallantin , des er vast fro ward , und saß
daruf und reyt so lang im wald urambar, daz er die junck-
frow fand, so die ryssen gtangen haltend ; die was geflochen,
die wyl der stryt gewert hat. Die fragt er, ob sy nüt wü^te
16 von einem rytter, der mit den ryssen gstrytten het. Sy sprach,
sy wüMe' wol, daz er nttt tod were, aber nÜt, wellen weg er
geritten wvre. Ruolland was vast leydig, das er Rengnolden
nüt finden koud. Er satzt die tochter hinder sin schiltuer,
und ryttend die gantz nacht und mornendes den gantzen tag,
so nntz das es drii was, das sy nÜt n£ dem wald mochten kom-
men. Des er ser erschrack, und $ch des, das er nüt tod
Rengnold vernemmeu mocht. Er bat got, das er im be-
holifeu were.
Wie Jäengnold sin pfert Bayard verlor, und wie Beng-
ssnold gieng strytten mit dem Alten vom berg, und
wie diewyl Antliea Inn Franckrich zoch Muutabant
belegren.
[bl. 92] Do Eengnold von den ryssen kam, do reyt er
den gantxen tag im wald ummhar und suocht sin yetter Raol-
80 land, aber er kond nüt von im vernemmen. Er lag die nacht
im wald on essen und trincken, dann Bayard der aß gnis.
Do es tag was, do macht er sich uff die sträs und reyt so?ast,
das er umm die drü ni dem wald kam. Dä fand er erbawen
land und gsach ein hyrt, der huot der rindern und wott by
36 einem brunuen zymbiü essen. Und Renguoid , der grossen
huDger hat, said ab und aü mit dem hyrt. Und do er gessen
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hat, do facht inn an zeschläffen, und schlief. Do der hyrt,
der was lystig, gsacb, daz er schlief, do leyt er Bajarden den
zonni an und saß uff inn und reyt inn inn ein stat nach da
dannen und ^ah es dem vogt der stat zekouil'en. Do es der
hyrt berytten wott vor im , do fiel er ab und zerfiel zwey 6
rypp. Und der vogt sprach zuo im: »Daz ist nmm din sünd;
wann ich erkenn, das dn das pfert gstoUen hast. Aber ich
wyll dir inn nüfc dester minder zallen.« Und gab im damit
hundert tuggätten. Do Rengnold gnuog gesell läffen hat und
erwachet was und Bayard niennen raer gsach, do erkant er lo
wol, das inn der hyrt gstoUen hat, des er ser erschrack. Und
macht sich nff die sträs und wüßt nüt wo hin. Ein yetlicher
mag wol gedenckeii , waz schmertzens er am hertzen haben
iiiocht. Er thet ein khi<x also: »Nun find ich wol daz, .so tuir
Huolland inn Persia sagt, do er sprach, es wurd sich nut lang i6
Tertzüchen, gott wnrd mich sträifen darnmm, das ich OUyfier
und min bruoder gfangen hinweg fueren ließ. Ach, ich bin
übel zuo gerüst sy zeerlössen, und ich bin von des selbigen
wegen har kommen. Nun ma^]^ ich wol reden , ich sig der
aller arbentselligest rytter inn aller weit, daz ich min guot w
pfert Bayard Terloren hab, das best inn aller weit; darnmm
ich zefdoß gän wie ein batler. Darzno hab ich min vetter
Rüollanden verloren, der mir geholffen wott haben die gfang-
Tien entledigen. Ich weyfs nüt, ob er tod oder läbendiir ist.
0 glück, du bist mir gar wydrig. Es ist nüt müglich mich
Tester zesträffen, dann ich bin, das ich zefuoß mxko& g&n und
OD gselschafft und inn frömbden landen und enmytten under
ininen fyenden, und weyß darzuo nüt, inn wellichem land ich
bin. Ach, Anthea, du wyrst ser ersch rücken, wenn du mich
also arm gsächen wyrst. Ich hof, du sigest von so edler natur, so
das da erbermd über mich haben werdest. Ach, min vetter
Magis und mine brnoder Allard und Grnchart und du, min
tröwer vetter Astolfo, ich weyß wol, das ir vast leydig sin
Wurden, wenn ir wüütend, wieß mir ginui^. fr mottend üch
MuDtabant wol behalten , wann ich sinnen nüt mer dar ze- S6
kommen. 0 ialtscher Gannellon, der da ursach ist, das ich
Qttert des frommen keyser Karlys hof bin, du magst wol
sagen, du sigest gerochen an mir. Ich mi^ wol tussend mäUen
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»ach, achc sagen; wann ich bin yetas der aller nnglückhaff-
tigest under allen nnglückhafftigen, die je nff erden w&rend.c
Also gieng der gnot ryiter Reu^nold sich klagen. Er Ter-
brächt sovyl wegs, das er zenechst zuo der grossen stat Babil-
6 lonia kam. Im bekam ein rütter, der kam u£ der stat; zuo
dem sagt er: »Ich bit dich, fründ, sag mir, waz stat das sig,
80 ich gsichlc Der heid, der da stoltz was nnd hoffertig,
sprach: »Dn treyscht sporen nnd hast kein pfert; da mncste
gstollen haben, oder du hast diu pfert verspilt uff dem weg.«
10 Rengnold sprach: »Ich hab weeli güuog, das du mir nüt mer
darfst sagen. Du bist wol ein por, daz du mirß n&t sagen
magst; aher ich wyll dir den Ion geben.c Und gah im da-
mit ein sollichen streich mit Flamherga, sinem seh wert, du
er tod nider fiel. Henfjfnold nam daz pfert und fuort es mit
16 im hinweg. Er gieng unfer, er fand ein andren man zefuo6,
der was mylter dann der erst; zuo dem sprach er: '»Ich byt
dich: sag mir, wie dyse stat heyi!« £r sprach: »Es ist die
groß stat Bahillonnia, da der soldan wännet nnd sin tochter
Antliea.« Do Rengnold hört von Authea sageu, do verkart
so sich im alles bluot im üb , und v^as ein lange zyt on reden.
Der heyd sprach: »Ir dunckend mich ein rytter kon, daramo
Üch wol zimpt eines dienere. Daramm, wend ir, so wyll ich
üwer sin, wann ich hab kein meyster. Ich wyll fleh trüwlieh
diennen.« Rengnold sagt: »Es gf alt mir wol. Wie heystu?«
26 »Ich lieyü Galter,« sprach er. »Nun loü, waz du thuon muost!
Sytz uti' dyH roß und ryt in die stat und sag zuo Antbea,
Rengnold Ton Mnntabant sig vor der stat, »der warttet üwer
den stryt zethnon,c als sy wol wüfi, nnd sich rüste mir den
gräf Oilitier und min bruoder Richart wyder zegeben.« ' Galter
80 saß uff daz pfert und reyt inn die stat und kam zuo Anthea,
deren seyt er Rengnolden befelch. Do sy Galter yerstnond,
do ward sy yast fro nnd frAgt inn, ob Rengnold allein were.
»Jft, frow,« sprach Galter, »nnd istzefuoi.€ By was sich eer
verwundern , wo hin er mit Bayard kommen were und mit
86 sinem vetter Ruolland. Sy gieng schnell inn die gfäncknus,
inn deren Ollyfier und Richart wärend, und sprach zno imiea:
»Ir heren, sind gnotter dingen ! Wann Rengnold ist kommea
üch aseerltaen. [7nd gehand üch nüt Übel ! Wann ich [bL 93]
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wyll von sinet wegen als vyl Tenchaffen, das üch nüt ge-
flchächen maoß.« Anthea gieng zao irem vatter, dem soldan,
zuo dem sagt sy : »Her, ir wüssend nüfc, Rengnold ist vor der
stat, der begert den strit wyder mich die gfangnen zerlSeseii.c
Do der soldan sin tochter verstuond, do erschrack er ser und &
beruoft GanueiloUf zuo dem sprach er: »Daramm daz ich wey^
daz du gar lystig bist, muostn mir inii einer saeh rätten.
Es ist w&r, Reognold ist yor der etat, der begert stryt wyder
min tochter, Ollifier und sin brnoder zerlössen, nnd ist allein
on gsellschaft.« Do Gannellon den soldan verstuond, do be- lo
sinnet er sich ein wenig daruf, darnach sagt er: >Wend ir
üch mines r&tz gebrachen, so sol üwer tochter n&t mit Reng*
neiden strytten, wann sy wurd nüt gesigen, wann es mag
sieb im niemmen yerglichen inn roanheyt. Aber ich will ttch
ein andren ratt geben. Ir wüssend , das üch der Alt vom w
herg yyi zeleyd thuot. Darumm enbüttend Rengnolden : well
er mit im strytten nnd inn fiberwind, so wellend ir im die
gfangnen geben &n alles feilen hin nfi. Ich weyfi wol, das
sy Rengnolden so lieb sind, das er yon stund an dUhin rytten
wyrt. Durch dysser gstalt mögend ir nüt feilen , daz ir des so
einnen nüt abkommend luider innen beden, die da sind die
grösten fyend, so ir hand.c Do der soldan Ganellon yerstnond,
do sprach er zuo im selbe: »Nun erkenn ich, daz du yoU
yerrettery bist, daz du dyssem rytter also den tod zuoföegen
wilt, und bed eines gloubens sind. Aber darumm daz mir 26
der rätt guot ist, wyll ich mich sinn behalten.« Und sprach
zuo einer tochter, sy s5tt gen Rengnolden sagen: wett er gen
Aschpreubfif den Alten yom berg bestritten, und wenn er inn
Qberwund, so wett er im die gfangnen geben ftn wyderred.
Anthea sprach, sy were bereyt. Sy gieng und leyt die aller so
kostlichesteu kleider au, so sy hat, und sa& uif ir pfert än
harnisch und reyt zuo Kengnold sampt zwey«i schiitnern und
zweyen junckfirowen köstlich bekleyt. Do Rengnold gsach
Anthea kommen so wol gerüst, do entpfand er inn einem
hertzeu ein stich der liebe, der verrendert im all sin geblüet 86
im üb. Er saü nebeud einem tattelboum; do er sy gsach,
do stuond er uf. Sy gmotzt inn yast frOntlichen und fragt
inn, wie im were, das er also zefuoß were und än gselschafft.
186
Rengnold daocket iren in gniotzes und ertzalt ir, wie er
RnoUanden verloren hat und Bayard, den im ein Iiyrt ver-
stoUen hat, als ir hievor gehört hand. Darnach sprach er:
» Junckfrow , warumm hand ir nüt üwern haroisch brächt?
6 Wann ich bia sust niennerumtn kommen, dann den strjt ze-
tbnon, als er Ton uns Inn Persia geordnet ward.€ Antbea
sprach: »Ich hab min hämisch nftfc, wann ich wyll nüt mil
üch strytteu, sunders werdend ein ding thuon, so üch der sol-
dan, min vatter, enbüt, das ist: Ir sond wüssen, das inn dem
10 berg, genempt Asperhäf, ein grosser held ist, der heyßt der
Alt vom berg, der ist mins vatters grosser fyend. Mit dem
werdend ir stritten, und mögend ir den überwinden, so sond
ir gantz sicher [sin], rain vatter muoß üch Ollyfiereii und
Richart geben und üch das land l*ersia räewklichen ])e6ifczen
16 lassen und des niemmer mer ansprechig sin. Und darumm
das ir üwer pfert verloren hand, so wyli ich üch dy6 geben,
das ist das best, das dä inn mines vatters land ist.« Reng-
nold sprach : »Ich danck üch timm üwer pfert, ich wyls nut;
wann ich hab inn willen nft' kein pfert zesitzen, ich find dann
80 Bayard. Doch so gend mir ein man, der mich t'üeren könne -
uff den gemeltnen berg ! Und het er den kopff yssy, denneebt
wyll ich im den zerspalten mit minem schwert von Üwert
wegen; wann ir sind die uff erden, deren ich diennen wett«
Anthea sprach: »Ich will üch ein gleitzman geben, der fleh
26 gen Asperhäf füere. Ich byt üch, ertzeigend üwere maiihn t,
also das ir üwere fründ entledigen mögend; dennen wyll ich
diewyl güetlich thuon von Üwert wegen. Damit nim ich
urlob von üch, untz das ir wyder kommend.t Rengnold nam
von ir och urlob und macht sich uff die strafA mit dem gleytz-
80 man gegen Asprehät zuo. Uemnach kart Anthea wyder iim
die stat und ertzalt irem vatter, wie Rengnold schön uff der
fart were gegen Asprenhäf. Des der soldan vast fro was;
aber Gannellon was wol zetussend m&llen frdwer, wann er
vermeint durcii dysse gstait an Heiignolden gerochen werden
36 und an den andren siueu t'runden. Und damit er siu taltscli-
eyt nach bafa ertzeigen möcht, besint er sich einer andren
• verrettery. Wann er sprach zuo dem soldan: »Her, wendir
mir glouben, so wyll ich üch wysen, wie ir die rofien ab-
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gwünnen mdgen, das ir Qcb niit stöchend. Ir sond wüssen,
das jetz stto Mantabant wennig voleks ist. Darumm mit mim
rät sond ir üwer tochter mit einem grossen züg schicken daz
schloß Mantabant belegren ; sy wjrt es licbtiicb gwünnen,
daizno yyl ander stet. Man darf nüt sorgen, das innen Karly »
zebilf komme; wann er ist ab allein zno Paris, die wyrt er
ttnderstftn zeTerhtletten. Wann ir wüssend, das die besten
sine rytter hie sind, als Rengnold, Ruolland, Ollyfier |bl. 94]
und Richart, darumm üwer tochter nüt grossen wyderstand
finden wyrt. Darumm , bat sy ein manlicb gemüet , so mag to
sy inn knrtzer zyt alles land gewannen, t • Dysser r&tt gfiel
dem soldan. Er beraoft sin toebter und spraeb zuo ir : tMin
tochter, da muost lunlltzig tussend kriegor saiiilen der besten
und muost sy inn Franckricb füeren Muntabant belegren. Und
luog, das du darin kommest, daz du lychtlich thuon magst
wann die manlicbesten rytter uJ& Franckricb sind inn dyssem
land, dammm du nüt grossen wyderstand finden wir8t.€ Do
die tochter Iren vatter verstuond, do ward sy ser betrüept
und sprach zuo im; »Wie möcht daz geschechen wyder Reng-
nolden? Der ist gen sin laben wägen ücbzeräcben an üweremao
fyend, und icb bab im verbeyssen , wenn er überwinder sig,
80 weilend ir im Ollyfier und Riebart wider geben. Blieb
dunckt, ich were wirdig zeschalten , wenn ich also rain trüw
und zuosagen breche.« »Daz läü dir nüt zeschaffen geben !«
sprach der soldan, »wann ich gloub ndt, das Rengnold dem a6
Alten Yom berg angesigen möge. Darumm wyrt er nüt wider
komm«!. Und ob sacb were, das er wider komm gesiget, so
verheysseii ich dir, daz ich im halten wyl, waz du im ver-
heyssen hast, und wyll in lassen beleytten untz inn Persia.«
Die junckfrow gloupt irem vatter und thet sin gebot und so
▼ersamlet inn kurtzer zyt ein grosser züg inn Babillonnia.
Und do all ir ding bereyt was, do macbt sy sieb uff die sträß
sanipt irem züg gegen Muntabant. Sy sprach zuo iren höpt-
lütten einer: »Möcht ich sovil zewägen bringen, daz icli Mun-
tabant gewänne, so ward der ruoinm gro^ sin von mir inn 86
aller Türcky. Icb sorg nüt, das ßengnold und Ruolland ein
andren nüt findend, und wenn sy wüssend, das icb Muntabant
ingenommen oder min läger darfür geschlagen bab, so weyß
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ich wol, das sy innen sehilf werden kommen. Den so ytryH
ich mich an innen yersnochen, dardnrch min rnomm dest
grösser sin wirt. Und wenn sy mir schon angesigend, so wyrt
es mir kein unner sin ; wann sy sind die verrüempsten rytter
5inn aller wäit.€ Also rejt die junckfrow Anthea redend, die
sinnet nnn loh, er nnd pryß inn der walt zerwerben. Mit ir
rejt Gannellon, den hat sy gar wenig lieb; wann sy wnfit
wol, daz er ursächer was des alles. Eines tags sprach Gan-
nellon zuo Anthea: »Ich bin vast fro, das dem verretter Eeng-
10 nold Muntabant entzogen wyrt. Und wend ir üwerem vatter
diennen, so länd sine brüeder Allard, Gachart nnd sin vetter
Magis, der so ein grosser zonberer ist, all ertöden!« Do An-
thea Gannellon verstuond, der da seyt, Reugnold wer ein ver-
retter, und siner brüederu tod begert, do sprach sy zuo im:
16 >Gannellon, es kompt dir ii& einem faltschen unnerlichen ge-
mfiet, das Bengnolden also ein verretter schyltst, der ist der
frümmst rytter inn aller Erystenheyt. Er lytte ee den tod,
ee er verrettery erdechte; er ist nüt wie du, der sust nie anders
gethän hat dann yerrettery brucheu. Darumm thuostu wyi-
20 lieh, wenn du schwigst TOn bessern unner zesagen , dann du
bi8t.€ Nun wend wir wyder ?on Rengnolden sagen. Reng-
nold nnd der gleytzman giengend soyast, das sy inn ein grossen
wald kämmend, der hieß Asperhäf. Und unden im wald an
einem vast wilden end was ein schloi^, in dem wonnet der Alt
26 vom berg. Der lag an einem venster. Do er Rengnolden und
den gleytzman gsaoh, do schrey er überlut: »Waz suochrad
ir in dissem land, den tod? Was lütten sind ir?« Demnach
kam er uik dem schloß, und Reugnold sprach zuo im : >Bystu
des soldans fyend, so bin ich bar kommen inn zerächen uiuin
80 die freffel, so du im dine tag bewyssen hast.« Der Alt sagt:
»Ich bin sin fyend, aber er ist sinn ein ursacher. Und da-
mmm daz du mich ein gerechter man dunckst , wyll ich dir
unser vyn tschaft sagen. All min laben lang bin ich sin fründ
gsin. Aber es begab sich, das im ein nacht troumpt, es fiell
36 ein grosser berg uff inn, der schlfieg inn zetod. Und danimm
das ich der Alt vom berg genempt wird, so ist im, ich sigfi,
von dem im tronmpt hat ; darumm er sydhar nie uff ghort
hat mich zeschedigen. Eiaes tags schickt er sin tocbter har
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m
mit mir strytten , aber sy fnor wyder hinweg mit Terlcitst.
Aber bistu har kommen mit mir zestrytten von des soldans
wägen, so beyt, by^ daz ich mich gewapneU Rengnold sprach:
»Ich [bin] nmm kein andere sach snst bar kommen; dammm
yll, das du din hämisch reychestit Also gieng der AU und &
wapnet sich mit eines wurms balg, der was so hert, daz es
kein yssen gschedigen mocht. Er leyt ein stächlin huot uff
sin höpt, vast hertt, und uam ein grosse stangen, oben an
deren wärend dry kettennen und an yeiwedem ein grosse
yssinne kuglen vast gros. Und also gerüst kam er zuo Reng-
nold nnd sprach: »Ich bit dich: sag mir, ob dn ein Kryst
oder heyd sigest!« Rengnold sprach: »Wüü, daz ich ein Kryst
bin und heiß Rengnold von Muntabant, der kommen ist den
Boldan rächen. Du, der da sagst, du habest Anthea über-
wunden, ich weyß, das du lügst. Ich bin iren zelieb har^
kommen. Und als ich von iren schied, gab sy mir dyfi arm-
schiunen, so ich trag, und zuo einer widergältung hab [bl. 95]
ich ir verheyssen din köpf zebringen. Darumm gedenck dich
seweren U Do der Alt verstuond, das er Rengnold was, do het
er wol wellen an andren enden sin , und het er nüt unneer so
gfÜrcbt, so het er sieh wyder inn sin schloß gemacht. Und
sprach zuo Rengnold: »Du retst von grosser torheyt, das du
sagst, du wellest min köpf Anthea bringen; aber ee und es
nacht wyrt, will ich dir dinen ab gehowen haben.c Damit
zog Rengnold sin schwort uß und gab dem Alten ein hertten ts
streich uff sin wnrmmhut; aber er schuof ndt, so hert was
sy. Und der Alt wart sich mit der stangen und thet Reng-
uoldeu vyi iidens mit an; dann wenn er inn trat', so muoLH
er sich neigen. Ir stryt weret wol ein stund. Der Alt traf
Rengnolden uff sinen beim, das er uff die knüw fallen muoßt, so
des Rengnold ser zornig ward. Und tiß grossem zorn gab er
dem heyd ein streich uff den kopff, das im der ysse huot em-
pfiel, und er fiel zuo erden also gar ertouber, das er ein lange
wyl lag und nüt umm sich selbs wüßt. Und Rengnold stuond
im nff den buch. Und do sich der Alt also verkert gsach, u
do hat er forcht zesterben und sprach: »Edler her, ich ergib
mich dir, ertöd mich nüt I Ich wyll alles thuon, so ir mir ge-
biettend, und wiitu, so wyll ich din dienuer sin.« Reuguold
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ließ inn ufstän und sprach zuo im: *Ich will nüt, daz du min
dienner sigest, sunders min gselL Ich bit dich , hast etwas
zessen, daz du uns gebe8t.€ >Dir muoß gnuog werden,« sprach
der heyd, »und magst es wol nemmen ; wann daz schloß and
alles das, so darinn ist, ist din.c Damit gebot er sinem volek,
daz sy das essen rüstend. Daz essen ward bald gerüst ; Reng-
nold und sin gleytznian üssencl, wann sy hunfi;ert übel. Reng-
noid ruowet etÜch tag inn dem schloiä Asperhäf bj dem Alten
vom berg, der thet im groß er an.
Wie I\luntal)cmt helegret ward von Anthea, und wie
sy mit Allard und (juchart stach und bed k gfangea
wurdend.
Anthea verbracht sovil, das sy ir lager schluog zeneehst
für Muntabant. Demnach schickt sj von stund an durch
Gannellons rätt ein herold zno Allard und Guchart, der sprach
zuo innen also: »Zuo üch schickt mich Anthea, des errossen
soldans von Babillonia tochter, die enbut üch, das sj kommen
sig sich rächen an tiwerem bruoder Rengnold, der hat dem
soldan und sinem volck vjl Ijdens an thSn. Darumm enbüt
sy Qch, das ir iren die Schlüssel zuo der stat und zuo dem
scbloii bringend, oder daz ir üch gedenckend zeweren. Und
sag üch damit ab von ireutwegen.« Do Allard den hotten
yerstuond, do sprach er zuo im: »Ich weyß nüt, was rechtz
din frow hat, daz sy uns kumpt angriffen. Aber ich bin nüt
des wyllens iren die Schlüssel zebringen , dann zeforderst an
dem sper.« Der herold kart wyder zuo siner frowen , deren
sagt er Allarden meinung. Mornendes wurdend die inn der
Stadt gerüst und fuorend u& der stat und fundend Anthea,
die was schon gerüst uff ireni pfert« Do sy& gsach, do spraeh
sy: »Hie sind hüpsch edel rytter, sy glichend irem bruoder
Rengnolden wol.« 8y reyt zuo innen und gruotzt und sprach :
»Wo sind die Schlüssel, die ir bringen sottend oben au der
sper?€ Guchart sprach: »Junckfrow, ich wett gern wüssen,
waz anspräch ir an unser schloß bettend, daz ir die schlässel
hau wend. Ich mein nüt, das üch der unsern keiner getbto
hab, daz ir uns darumm bekriegen süilend.« »Rytter,« sprach
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Änthea , »es beschicht nüt unim Sachen, die mir der üwera
keiner gethan hab ; sunders darumm daz ich gewü&t hab, daz
ir gaot rytter sind , bin ich inn dyß laod kommen , daz ich
mich mit üch versuoch im harnisch.« »Jonckfrow,« sprach
Guchait, »diewvl ir so grosse begird band zestrytten, so muoß 6
es üch nüt verseyt werden, aber mit böllichem geding: wenn
ich üch ab stich, so sond ir mit üwerem her wjder gen Babii-
lomiift keren, und wenn ir mich ab stachend, so wyl ich Qch
Mnntabant übergeben.c »Es gfalt mir wol,« sprach Änthea.
Also ryttend sy hinder sich ; darnach kämmend sy ge<i;eii ein lo
iiiidren mit söllicher stercky , das Gnchart sin sper zerbrach
uff Antbea schilt, und sy stach inn uis dem sattel zuo erden.
Und sy sprach : »ir sind min gfangner.« »Ich bekenns,€ sprach
Glichart. Anthea sprach : »Ich wyli mit üwerem hruoder öch
stächen.« Aber sy thet im [bl. 9()] wie Gücharden. Und t'uort i6
sy gfaugen inn ir zeii. Darnach hieiä sy (janneiiou konunen
und sprach zuo im : »Hie sind Rengnolden zwen hruoder, die
sind mine gfangen. Was rätstu mir, daz ich mit innen thuon
8oU?c »Ich rätt Qch,c sagt der verretter, »das ir sy von stund
an an piiieni boiini häncken lassend.« »O du t'altscher böü- 20
wicht,€ sprach Anthea, »du hast es baü verdiennet dann sy.
Danunm muostu inn dysser stund gesträft werden.c Sy ge-
bot fier puren,' das sy inn ah zugend und inn mit ruotten
scbltiegend untz uff daz bluot, und darnach gfan^jen geleyt
wurde inn sterckesten thurn zuo Muntahant untz uff Ren^nol- 2«
den zuokunft; »der muoü iuu straüen, als inn guot duucken
wjrt.€ Also ward Gannellon gestr&ft ?on Anthea. Demnach
sprach sy zuo den zwey bruodern : »Hand kein sorg, üch muo£
weder von mir nach von minem volck kein leyd beschechen
von iiuers hruoder Hengnolden wc^j^eii , der was so fiüntlich, 30
daz er nüt mit rai» stächen wott uü ton lit, er ertzurntte mich,
ich stach mit Ollyfier und mit Richart, üwerem bruoder, die
^h ich hed ab, und sind zuo ßabillonia inn mines vatters
giancknus.« Do die zwen hruoder verstuondend, das Ollyfier
und ir hruoder ^l'an^*'n warend. do t'uorltend sy i^rossy klag. 35
Anthea sprach zuo innen, sy wurdend nüt lang oFaiio;en sin;
»wann min vatter hat verheyssen, so bald Rengnold den Alten
vom berg Oberwunden hat, so well er im die wider ledig län.
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loh W6J& wol, so bald sy Rengnold erlößt hat, das er heim
kommen wjrt.€ Und Guchart sprach ssao Anthea: »Ich bifc
Qch, junckfrow, das der krieg end hab zwüschend uns« nnd du
ir mit dch nemmend die, so fleh geliept, und kommend mo-
6 wen zuo Muntabant untz iilf uiivSers bruoders zuokunft.« Die
juuckfrow, die dä ganU hurttig was, sprach, es gfielle ir wol,
und reyt mit innen gen Muutabant. Und ließ Gannellou och
dahin fOeren und inn gfancknus legen untz uff Rengnoldeo
zuokunfit. Nun ifend wir uff hören von Anthea sagen, die
10 was ziio Muntabant iou fröudeu und woilust, und wend von
ßuoliand sagen.
Wie RuoUand inn des kunig Falckons stat kam und
des künigs vetter erstach, und wie er mit zwey
ryssen streyt, die begertten trybut von dem kunig
" Palkou.
Ir band hievor wol verstanden, wie Buolland in dem wald
was mit einem schiitner und der tochter, so den rjssen ent-
trunnen was, und suocht Rengnolden. Do sy ein tag und ein
nacht gerytten warend, do ward Ruoliaud ser betrQept, das
so er inn nüt finden kond, und thet sin kli^ also: »Ach, mis
▼etter, wo bist? Wie hab ich dich also verloiren? Ich weyi
wol, das du mich suochst an eim ort und ich dich an eim
andren ort. Ach, Ollyffier und du, Kichart, ich iürcht, ir
müessend lang gfangen siu. Daz die ijebe verflüecht werd, das
S6 sy ye an Rengnolden geryet ; wann wir band dy£ lyden aU
von ir. Verflüecht werd das land Persia, daz ichs ye gsach,
verflüecht sig Anthea, die ist Rengnolden holdschafft urs.'iLlieiin.
verflüecht werd der soldan, daz er so bald daz läger uü' gehept
hatt, verflüecht werd der verretter Gannellon , der da unaeb
so ist, daz wir ussert unsern landen sind! Nun mag ich sagen,
das ich der aller unglückhafftigest rytter sig inn aller weit;
ich mag die stund wol verflüechen, daz ich ye geboren ward.«
Do die junckf'row Ruollanden verstuond, der sich also klaj^t,
sprach sy zuo im: »Es zimpt eim semlichen rytter nüt, daz
Bft er sich also übel geheb, sunders sind gehertztlc »Ich bit Och,
juuckfrow, € sprach Ruolland, »das ir und Thüring ein wenig
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vor dannen r7ttend.€ Die jonckfrow und Thüring ryiiend
vor dannen. Unci so bald sj ein wenig för k&mend, safi Rnol-
land ab von sinem pfert und knÜwet nider und hat die hend
gegen himel und thet sin gebet also zno got: »0 ewiger got,
der da allmechtig und Inn dem alle unnentlich tugenden sind ^
und alles wey6t nnd erkent, ich hjt dich durch din martter:
hab ich ye th&n^ daz dir gfellig geweßfc sig, das dir geliebe
durch din heyige barmhertzigkeyt mir die gnad zethuon, daz
ich uß dissem holtz mög kommen, und mich uff den weg
wyüen , da ich min vetter Reugnoldeu finden mög , und dir >o
gelieb mir zeoflEhen, ob ich inn yemmer mer finden werd, und
ob wir Ollyfier und Richarden wyder erlössen werdend, und
wies umm sy stand, und öch, ob ich min vetter Karly niemer
mer gsächen werd. Min got, du [bl. 97] weyst, das ich mich
all min tag geflissen hab din heiigen glouben zemeren , und i6
das wir sust nienerumm inn difi land kommen sind. Ach,
min got, ich byt dich, das du mich miner byt gewerest; wann
ich verheyssen dyr, das ich nttt ab minen knüwen wyll, untz
daz ich die warheit weylä mines begeren.« So bald er sin
byt verbrächt hat, do verstuond er ein stim, die seyt zuo im: 20
»RuoUand, got hat din byt erhört und enbüt dyr by mir (wann
ich bin sin enge!), das du Rengnolden bald finden wyrst und
die gfangnen erlössen, und wyrst inn kortzer zyt by dinem
vetter Karly sin.« Damit schweyg die stim, und Ruolland
dancket unserem heren. Und saß darnach uff sin pfert und 26 .
reyt der junckfrow und Thüring nach, die hat er bald eiylt.
Also k&mend sy vast bald ufi dem wald und gsächen ein
grosse stat, des sy vast fro wärend. Deren stat was her ein
küüig, der hieß Falckon. Ruolland und sin gselschafft käm-
mend inn die stat inn ein wyrtzhula. Und diewyl der wyrt so
RuoUanden entwapnet und Thüring die ro£ stalt, gieng die
ioehter für die hufithüren die lüt gsachen für g&n, als die
jungen lüt thuond. Inn dem gieng ein edelman für in gesel-
schafft etlicher andren, der was des künigs vetter. Der gsacli
die tochter schön und jung ; do wott er sy mit gwalt mit im 36
faeren und sprach, er wett sy dch hau. Die tochter schrey
Qinm hylf. Und Düring kam, der sprach ssuo im, er thet nüt
leeht; wann sy were nüt die, so er meintte. Thürings red
Morgaat der ricso 13
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verdroß inn, und sprach zuo im: »Pur, muostu reden?« Und
sclilaog inn mit djssen wortten zao erden. Do Rnolland das
gschrey erhört, do kam er harfiir. Und do er sin scbiltner
am herd gsach', uud der heyd die tochter hinweg fuort, do
^ gieng er zuo im und zerspielt im den köpf unfcz uff die zeno
mit sinem schwert. Das gschrey was glych groß nmm des
künigs Vetters tod, also das die mere dem künig für kämmend.
Der kam in das wirtzhns die warheyt der thät zevernemmeD.
Er beriioft den wyrt und fragt inn, wer der were, der sin
jo vettern getödt het. Der wyrt sprach: »Ein rytter, der ist
hy mir zeherberg. Aber üwer vetter hat unnrecht.c Die
wyl kam Rnolland harfür nnd grnotzt den k&nig xmd sprach:
»Her, ir frSgend, wer fiwer vetter ertödt hab. 80 wdssend,
das ichs tluln hab; aber wenn ir die ursach hören werdend,
wieß ergangen ist, so werdend ir im unrecht geben. Es ist
wär, das ich dysse tochter irem vatter bring, die ist von
küngklichem geblüet ; die stnond vor der thür, und üwer vetter
nam sy nnd wott sy hinweg f&eren nnd sprach , er wett rin
wyllen mit ir verl)ringen. Und darunim das sy nüt mit im
20 wott, zog er sy bim bar und sprach, sy müeiste mit im. Ir
wüssend, her, das man mit einer tochter, von küngklichem
stammen geboren, nüt also nmmgän sol. Und do im min
dienner seyt, sy wer nüt ein sölliche,. als er meint, do hat er
inn vast übel geschlagen. Her, ich glouh nüt, daz ir ver-
a5 Standend, das semlich Sachen inn üwerem land gescbäßheo
sollend.« Do der künig KuoUanden verstuond, do sprach er
zno im : »Ir band im recht thän, er hat es wol verdient Aber
ich byt üch, das ir kommend ruowen inn niinem pallast«
Ruolland sprach: »Her, mich dunckt, ir sigend ein froiuni
so man, das man es üch nüt versagen sol.« Der künig gebot
sinem häfmeyster, das er den wyrt zefryden stalte. Das be-
schach. Darnach giengend sy inn pallast ; d& thet der künig
Ruollanden und der tochter groß er an. Ruolland ruowet
etlich tag by dem künig Palkon. Der hat ein tochter bv
sfrfünßseehen jären alt, die nam grosse müe innen zediemieu,
nnd kurtzwillet mit der andren tochter. Eines tags , als der
künig mit Rnolland schwatzt, kam ein grosser heyd inn den
sal , der sprach : >Der gros got Jupiter und Macbmet nnd
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Appollonins wellend beBchützen und beschirmen den künig
Sälinkorny, min nal&rlicher her! Der enbüt dir bj mir, das
die zyt kommen sig, das sin tribnt haben wyll. Daramm y1,
das du im die schickest, wiltu acht sin ungnad nüt überkom-
men!« Do der künig Falckon den hejden verstuond, do ward 5
er ser betrüept und sprach zno einer tochier: »Min tochter,
ioh wett yjl lieber, du werest in diner muotter Üb gestorben,
dsnn das ich dich so schantlichen verlieren muo§.« ünd
T?einet damit gantz innenklichen , deßglichen die küngin , ir
muotter, deßglichen all sin häfgsind fuortead groiä leyd. Do 10
Raolland da? gros leyd gsach, do sprach er zno dem künig:
»Her, ich bit fich, das ir mir die ursach fiwerß leydes sagend, t
»Eb ist wär,c sprach der künig, »das ein ynsellen ist in dem
mer Sabulon, nüt wyt von hinnen ; darinn wannend VIII rysen-
gebrüedem groß und mechtig, und dysser ist Iren einer. Es 15
ilt unlang, do k&mmend sy u6 irer insellen inn dyfi land, inn
dem begiengend sy vyl Übels; wann sy verwfiestend yyl stet
vmd Schlösser, das wyr niit die macht hattend innen wyder
zestän. ünd damit und wyr sy uß dem land brechtind, hand
wyr ein verreinbarung mit innen gemacht, das wyr innen 20
jerlichen zuo einer trybut geben sÖUend ein junge tochter,
deren sy schon etlich hand. Nun ist im also, das das loß uff
min [bl. 98] thochter kommen ist; darumm min hertz ser
betrüept ist, das ich min tochter also verlieren mnoß.« Do
Eoolland die ursach des kunigs leyd verstaond, do sprach er 26
ZOO dem rj&: »Du und dine bruoder sind wol ungemefi, das
ir also die jungen töchtem nemmend und sy yerfellend ; da-
ramm ir wyrdig sind zesterben eines schantlichen todes als
fidtsch, nntrüw und nütsöllend lüt.« Do der ryß Ruollanden
T^rstuond, sprach er zuo im : »Was nimpst du dich unser au? ^0
Da bist übermttettig und torechtig. Wenn es mir gfiell , so
warf ich dich zuo dyssem venster uß.c Ruolland sprach zuo
im, der was erhytzget (der ryß hieß Dobrun): »Bystu so frysch,
das du mit mir stritten darfst, das du die tribut nnnrechtlicli
inn nimpst, darumm wyll ich mit dir strytten mit söllichem 3»
geding: wenn du Oberwunden wyrst, das du nach die dinnen
9 küngin] undeutlich ha.
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196 . .
kein tribut niemmer mer begeren sollend von dem künig nach
von den sinnen.« »Es gfalt mir wol^c sagt der ryfi. Damit
ließ sich Rnolland wapnen nnd saß nff sin pferi. Das ihet
der rjü och. Und rytteiid uff ein platz. Und du i^y damf
6 wäreud, do rjttend sy uff ein andren, also das sj ire sper zer-
brächend ; aber keiner fiel ab. Der heyd zog ein säbell uß,
der schneid rast wol, und Buolland sin gnot schwert Durandel,
nnd kftmend an ein andren. Der heyd traf Rnollanden uff rd
schylt so ein herfcten streich, das er in zestuckeu spyelt, und
10 KuoUand im och ein , daz er im dry zen uü schluog , darvon
der heyd grossen schmertzen empfand ; das bluot lüf im über
die bmst ab. Dammm er zuo Buolland sprach : »Ich sag dir
fitr w&r, das ich ein grosser schmertz empfind. Darumm halt
ich mich für überwunden und wyll dir halten, waz ich dir
16 verheyssen hab, ich und min bruoder.« »Also soltu im thuoD,«
sprach Buolland; »ich gloub, du werdest an mich gedencken
all m&l, wenn du yssest.« Also hat der stryt ein end. Do-
bnin beleih etlich tag inn der etat und ließ sine zenn hejllen.
Do er schier genessen was, schied er hinweg inu hin land nnd
20 ertzalt sinem bruoder, wie er gearbeyttet hat; des Salincoroj
ser zornig ward und sprach uls grossem zorn : ȟmm ein zan-
ußruofFer hastu den trybnt nachgelässen? Ich hat dir nüt djfsse
' befalch geben, das du verheyssen söttest, das wyr die trybnt
niemmer mer höuschen wettend , die man uns syt langer zyt
26 har schuldig ist ; du hattest allein iun befelch die tribut ze-
hüeschen und nüt nachzelässen. Darumm, geh waz gelüpt du
thän hast, bin ich nüt des wyllens sy nadizelässen ; ich wyll
fönff hundert man samlen, die mechtigesten, so ich find, und
wyli min tribut reychen. Und find ich den, der so ein guotter
80 zenußruoffer ist, ich wyli im die zen nüt u& züchen, sunders
den köpf ab den achßlen.c Dobrun sprach zuo im : »Ich sorgt
es werd besser werden; wann ich bin des sicher, es werd dich
geriiwen. Wann du thuost übel, das du mir min zuosagen
feltschen wyt, und weyß, das unsere götter zornig über dich
86 werdend.« »Sailincorny sprach : »Sy mUe^tend nach zorniger
werden, es gylt mir glich; wann innen zeleyd wyll ich da bin
faren. Und büt dir, das du mit mir kommestc Do die fönff
hundert man gerüst wärend, do schiedend Salinoorny nnd Do-
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bnm nfi irer insellen und k&mend zenechsfc zuo des künig
Falkons stat. Dem enbot er, das er im sin tribut schickte
lind kemme die sträf empfachen umm den übermuot, den er
au sinem bruoder Dobrun begangea het, oder er wett sust
sll sin land zerstören. Do Baolland den botten verstuond, 6
do sprach er zuo Thüring: »Bring mir min hämisch! Wann
syt daz dyfi heiden kein trüw haltend, hab ich ein guotte
hoffnung, ich werd den sig vast bald haben. Wann hab ich
Dobrun die zeu u& geschlagen, so wyll ich Salliucorny die
kinbaggen nß ryssen.c Do er zuo Salljncorny kam, do hielt lo
er styL Und der ryß sprach zuo im: »Bistu der, der min
brnoder also verkert hat?c RuoUand hat sin junokfrow Allyson
mit im gnan. »Dysse tochter ist sy din huor? Ich mein , du
sigest ir hüerrig.« »0 du faltscher pur,« sprach Rucllandf
»hast du dysse tochter für ein huor , die ist eines kilnigs i»
tochter? Ir ratter hat hundert dienner, die nüt eim sollichen
nütsdllenden raentschen dienttend, als du bist. Darzno schiltstu
mich ein hüerig ; aber ich loben dir, ee das die sunn under-
gang, müei dich das wort kosten.« Der heyd sprach: »loh
filrcht dich nüt vast übel. Du solt wüssen, das unser acht 20
rysseDgebrfleder sind, deren unser dry da sind, die andren fÜnff
sind im wald Malpron.« »0,« sprach Rnolland, »wärend sy
dine brüeder ? Wüß, das sy nüt all inn laben sind; wann es
ist nach nüt fünfPzechen tag, das ich ein ertödt hab, und miner
Tdttem einer ertödt zwen. Und hab erlöfit des künig Con- 25
stantz tochter, die sy gfangen hattend; die ist hie, ich hab
ir Terheyssen sy irem vatter zebringen. Und wie ich diner
S'ruodern einem gethän hab, also wyll ich dir ouch thuon.«
Do der heyd Ruollanden verstuond, do ward er toub und sprach
SOG im: tGedenck dich zewerenl Wann ich wyll miner brüe- so
<lem tod rächen. c Damit ryttend sy gegen ein andren. Ruol»
landen sper was starck, also das der ryü zuo erden fyel. Der
rvü sprach, do er sich am herd gsach : »Wetten tüffel! Waz
iiiuot Macbmet, das er mich läßt ab minem pfert fallen? 0
k lotter, ich wyll mich an [bl. 99] [dir] rächen, c Der ryfi u
hat ein grossen issennen kolben, mit dem wott er Ruollanden
schlachen ; der kart sich uß dem streich uß forcht, er todte
iiQ sin pfert Galantin. Er stuond ab und kam an den heyd,
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der gab im mit sinem kolben ein sireich uff den achiit, das
er darab erstnnnet; dar dnrch er erkant, wenn er söUicker
streichen yyl ervrarttete, das sy inn schedigen wnrdend. Er
mocht den heyd DÜt erreichen uü ursach, das er zelang was. '
b Der heyd hat sin kolben uf, aber Ruollaüd tratt nebend sich,
also das der streich an herd fiel. Und der heyd duckt sich
so gar, das er die hend an herd sties. Und EuoUand der vott
inn niit schlachen, snnders sprach zno im: »Stand off, heyd!
Wann das wer mir kein manheyt, wenn ich dich ertodte, und
10 du gfallen wärest.« Der ryß stuond wyder uf. Und der er-
kant Ruoliauden güettigkeyt, sprach zuo im: »Rjtter, es ist
nüt müglichf das du niit von edlem gsohlacht harkommen sigeel
von wegen der tugend\ so du mir yetz ertzougt hast; wann
du bettest mich wol ertödt. Darumm byt ich dich , das dii
16 mir sagest, wer du sigest.< Ruolland sprach: »Min nam ward
nie verschwigen , das muoia er dir och nüt. Wiiß , das ich
Ruolland bin, des edlen keyser Earlys vetterU Do der ryfi
▼erstuond, das er Ruolland was, do fieng er an zyttren imd
sprach: »Ich weyls wol, das ich diner macht mit wyder stän
ao mag. Darumm thuo im, wie du wylt ; wann ich vvyll nüt nier
mit dir strytten, ich wyli dem künig Falkon vyl lieber die
trybttt nach Iftssen dann sterben. Aber ich wett din retter
Rengnolden gern finden, der hat deren von minem geblüet ?jl
ertödt. Find ich inn neyßwann, so wyll ich mich an im rächen,
25 oder ich will sterben.« KuoUaud sprach : »Ich weyfj nüt, «o
er ist; aber so bald ich inn find, so wyll ich dir ein betten
schicken, der dir sagen kern, wo er ist. Aber wylto, das ich
dich des strytz erl&sse, so muostu mir schweren, das du des
künig Falkon ewigklich für quitt lassen wellest und die sin-
30 nen des trybutz halb.« :»Ich wils gern thuon,c sprach Saliii-
corny, »und verheyssen dir by allen minen göttem , das icb
im nienmier mar nüt houschen wyl.< Damit fuor er wjder
inn sin land, und Ruolland und die niagt wider inn die stit
Und ertzalt dem küuig, wie er gehandlet hat mit dem heyd;
as des der küuig ser erfröwt ward und fleyla sich im er an ze-
thuon , wann er was von im fry worden u& einer groaseii
dienstbarkeyt« Und nach etlichen tagen nam er urlob w
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dem künig Fälkon und macht sich uff die sfcräß mit der juuck*
Iroweu, die der rjssen gfiangne gsiu was.
Wie Euollaud dem kuoig Constantz sin tochter bracht,
und wie der soldan dem kunig Gonstant enbot, das
er geu ßabillouuia kemme die zweu krysten rytter ^
gsächen rychten, und wie Bengnold sin guot pfert
Bayard wyder fand.
Rnolland und die junckfrow und Thüriug rjttend sovasi,
das sy inn das küagkrich Bella Marinna kämend, das der
tochter vatter was. Die mere wurdend bald uß gespreyt, des lo
künigs tochter, die so lange zyt verloren was gsiu, kemme
ins geselschaft eines rytterb und einel schiltneffs. Der künig
safi uff ein pfert, und etlioh einer heren mit im, und reyt
«ner tochter engegen. Do er sy gsach, ward er vast fro,
wann er meint, sy wer tod, und ummfieng sy mit weinenden
ougen. Und die junckfrow, so Allyson hieß, sprach zuo dem
künigf irem Tatter: »Min her, iribend nät mit mir Test, Sün-
ders mit dyssem lytter, der ist Ruolland, des kttnigs inn Franck-
richs Tetter ! Wann er ist der, so mich erloßt hat uß der ryssen
henden.« Do der künig sin tochter verstuond, do thefc er 20
Uuollandeu alle eer an, so er mocht, und sprach zuo im , er
wer im Yyl gnotz pflichtig, das er im sin tochter erlöit hat
^ der dienstbarkejt, inn deren sy so lange zyt gsin was.
Er hat Ruollanden by der band, und ryttend inn pallast. Die
kungin kam innen engegen. Ein y etlicher mag wol gedencken, 25
waz frouden inn der muotter was: sy umm£eng ir tochter.
Der künig sprach zuo [ir] : >Thuo dyssem rytter eer an ! Wann
er ist der best rytter, der da läpt: er ist Ruolland, des keysser
Karlys Vetter ; er hat unser tochter erl5ßt.< Die kungin thet
im alle eer an, so ir müglich was ; das thettend och alle die so
zehäf. Wir wend ein wenig \iä hören von Ruollanden sagen
und wend von einer yerrettery sagen, die der soldan Ton Ba-
Inllonnia triben wot. Nach dem als Rengnold yon Babillon- *
nia gescheiden was den Alten vom berg bestritten, und An-
<^liea [bl. 100] daz läger für Muntabant gschlageu bat, do be- 86
^Wihi sich der soldan einer verrettery. Er ward zerät, wie
uiyr
200
wol er Rengnolden yerheyssen hat, so bald er den Alten TOm
berg überwunden het, so wett er im die gfangnen geben, sy |
zetödeii. Und das er den heydischen küngen, sinen nach- i
puren, wyllfarrette , beruoft er iren vyl, das sy sich findea '
6 liessend zuo Babillonnia off den jerlichen tag einer bekröniiog
die zwen krysten ritter gsachen richten. Under andren kün-
gen beruofft er den künig Constant mit einem brief. Do der
küuig Constant den brief verstuoud , do erschrack er ; wann
er wüßt das verheyssen wol, so er Eengnolden gethän hat.
10 Dyeser künig was der richest künig inn der reffier und hat
ein mechtig land inn. Und was vast wyß und fromm und
umm sterben het er kein verrettery verwylget. Darumm er
Ruollanden beruofft und zeygt im den brief, so im der soldan
schickt. Do Euollaud xien iunhalt verstuond, do ward er «er
.16 betrüept und sprach : ilch yerstiUi hie ein grosse erbermd,
wenn die zwen rytter sterben müessend. Ich weyß nttt, wie
ich darvor mag sin an üwer hilf. Darumm bit ich Lieh, her
künig, das ir mir üwers volcks gebend mine vetter zerlösseo.*
Der künig sprach : »liuolland, ir sind ein sollicher rytter, das
soüch keiner inn nötten Verlässen sol. Darumm verheyß ich
üch, das 4ch üch volcks gnuog geben wyll. Und ich selbe
wyll mit fleh; wann ich wyll wider den soldan sin, wie wol
wir eines gloubens sind, aber darumm das ich weyß, daz er
yerettery trypt gegen dem graf Rengnolden. Dem verhiei er,
25 wenn er den Alten vom berg überwunde, so wett er im die
zwen gfangnen wyder geben ; dennecht wyll er sy tÖden läaeen
und wyll Rengnolden zuokunft nüt erwartten. Ich bin ein
söüicher man, das ich kein verretterscheu mentschen lieb ha-
ben mag; darunun offnen ich mich des soldans fyend und aller
80 siner mithalf em. Darumm sind sicher, das ich ach nttt feilen
wyll!« Ruolland was vast fro ab des künigs antwurt nnd
sprach zuo im: »Her künig, ich dancken üch üwers giiotteu
wyüens. Got geh mir die gnad, das ichs umm üch verdien-
nen mög!« Der künig Constant schickt dem soldan ein ant*
86 wurt, das was: er wer vast fro, und das er die gfangnen wol
verhuotte untz uff sin zuokunfft ; wann er wurd vast fro sin
sy gsächen vyl jamer und martter lyden. Er wett och für-
deriich gen ßabülonuia kommen. Do des soldans botschftfft
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201
hinweg was, do schickt der kuuig Coustani sine heroldeu zent
Binem land hin nmm volck, also daz er inn kariaer zyt mer
dann aeehtaig tussend airjtter samlet, des Buolland Tasli fro
ward. Demnach macht er sich ufP die sträß mit sinem volck,
also das sy in kurtzer zyt nebend Babillonnia kämmend. Und 6
damit das im der soidan nüt entsesse, und sy im früntschaÖt
erteoigtind, giengend sy, der künig Constaiit, KuoUand und
die obersten sines hers, gen Babillonia und thettend dem sol-
dan reverentz an und ertzoigtend im fnlntschaift. Der soidan
ertzöugt innen grol^ er. Und do er vernam, das sj sovyl volcks xo
haltend, do entzaß er im; dardurch er dem ryß Salincorny
ein betten schickt, der mit Euollanden gstritten hat, by dem
enbot er im, das er zuo im kemme mit sovil Tolcks, als er ge-
habeu möcht. Sallincorny samlet inn schneller yll wol fier
tussend man und brächt die dem soidan, des er vast fro ward. i6
Bald darnach kam ein heid, ein grosser her, der was u& der
gegne India, der brächt mer dann zechen tussend man. Und
ihet dem heyd, der hies Mariot, gros er an. Sy wurdend all
iu der stat beherberget an aliein der künig Coustant und sin
volck. Nun wend wyr wyder von Rengnold sagen. Ir band to •
hievor wol verstanden, wie üengnold, nach dem und er den
Alt^n Yom berg überwanden hat, das er etlich tag inn sinem
Bcblofi rnowet by im. Damach scbiedend sy hinweg zuo fuo^
gegen Babillonia zuo; wann der Alt wott nüt rytten, diewyl
Rengnold och nüt rytten wot. Und giengend sovast , das sy 26
uff sechs mil nach gen Babillonnia k&nmend. Da fundend sy
ein gsellschaft heyden uff der sträfi; ander dennen was der
vogt, so Bayarden koufft hat Tom hirtten. Der saß daruf. Do
Rengnold sin pfert gsach, er wer nüt so frölich gsin, wenn
er des soldans schätz t'unden het. Er erwoscht inn by dem so
Zoom ufi forcht, er enttrunne im, und sagt zuo dem vogt:
»Wer hat dir das pfert geben? Stand ab! Wann er ist min. t
Do der Togt Rengnolden verstnond, sprach er zuo im : »Datier,
wer hat dich so frysch gemacht, das du an min pfert band
leyst? Läst du nüt gän, es wyrt dich sust gerüwen.« Reng- 35
Bold zoch sin schwert uü uud stach es durch den heid und
sog in überab und sprang off Bayard, der thet ein sprang
mer dann tryssig schuo wyt. Er rant uff die, so iren bereu
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liehen wottend, und sebloog sy inn die flaehi mit des Alien
am bergs hylf. Rengnold spraeb soo im: »Wyr wend gen
Babiilonia mine fründ erlossen.« Der Alt sprach zno im:
»ir wüssend, das ich üwer dienner bin und inn [will] sin, die
wyl ich lab, und (ich nüt Verlässen, sunders üch nach yolgen,
wo hin ir lyttend.« Der AU nam der todten beiden rooen
eine und safi damf , nnd maohtend eich nff die etrtt gegen
ßabiilonuia.
Wie RuoUand dem soldan die fiist inn das angsicht
schluog inn gegenwyrttigkejt siaer fursten.
[bl. 101] Eines tags sprach Raolland zuo einem hertzogen
iuQ des künig Constantz gselschaft vast fromm : >Ich bit iich,
daz wir inn die etat kerend den soldan bjtten, das er uns die
gfangnen aächen l&&c Der hertzog, der da [biefij Spinolla,
sprach: »Ich bin aller dingen bereyfc; aber man mnos lossen,
ob der künig mit uns well.« Sy frägtend inn, und er sprach,
er weit och kommen, wann inn luste zwen so manlich rytter
zesachen. Also ryttend sy dry inn die stat inn pallast. Der
künig Constant bat den soldan, das er inn die gfangnen gsachen
ließ. Der soldan was sinn willig nnd hies innen die sehlttfleel
geben. Sy dry giengend inn die gfUncknus. Und do Ollyfier
und Kichart sy gsächend kommen, insonderheyt KuoUanden,
der sin heim uff hat, do forchtend sy, sy müeßtend sterben.
Do sy Buolland gsach, do ward im daz hertz so grofi, das er
nttt reden mocht. Der künig Constant sprach zuo innen:
»Ir heren , ir wüssend , das ir ein lange zyt inn gfänckniriB r
gelägen sind. Der soldan enbüt üch by uns: wenn ir unsern
got Macbmet aubätfcen wellend, so well er üch ui» der gfönck-
nns län und üch gros stet and land ingeben, nnd wenn'ir
üwem glonben nüt Verlässen wend, so sind gantz sicher, das
ir sterben müessend U Rychart sprach: »Heyd, du sagst grosse
torheyt, das wyr unsern glouben verlassen sötteud und den
üwern annemmen, der nüt ist dann verliernng der sei. Da
solt sicher sin, das wyr e sterben wend. Da solt dim soldsn
sagen, laß er nns töden, das er nie kein ding thün hab, das
inu mer kosten werd ; wann man wjrt uns wol r^hen ; wann
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ich sorg nütf das min bruoder Reu^nold, Ruolland den soidan
hm fryden liessend, 'das unser tod nüt tbfir gerochen wnrd.
Aber die gröst clag, die ich hab, ist, das ich vor minem tod
miu bruoder Eengnold und min vetter Ruollanden sächen
mdchi, die sind inn dysaem hwd.c Do Ruolhuid Rychard ver- »
stuond, do weit er nüt langer annerkant sin, sonder sprach:
»Min yel^r, dn sagst wär, das ich nüt wyt sig.c Do OUy-
fier Ruollanden ersach, do unimfiengend ay inn. 8y redten
von mengen dingen; aber Constant sprach: »Wyr müessend
gän, das wir den soidan vor argwän habend.« Sy beschlussend
die g&dcknns und br&chtend dem soidan die sohlilssel wyder
nnd dancktend im der früntschaft. Aber do der soidan gsach,
daz Ruolland stetz [daz vyssier] an sineni heim nider gelassen hat,
do sprach er zuo im: »Her rytter, ich loben uut vast, daz ir
den heim stetz uff band. Sagend mir die nrsach, warnmm ir ^
um tragend!« RnoUand sprach zuo im: »Ich trag inn, darumm
das etlich personnen an dissem hSf sind, Ton dennen ich nüt
wyll kent sin ; wann wurd ich erkent, so wurd üwer häf un-
rüewig.« Der soldau sprach: »Dennecht wyll ich wässen, wer
du sygest.« Und erwuscht im damit daz [yyssier] und wott es so
af haben. Und Ruolland huob die hand iif mit dem yssinen
hintschen und' sebluog den soidan damit uf die nassen, das er
hluot. Do der soidan sin bluot gsacb, do thet er, als wer er
toub, und schrey sinen diennern: »Wolluf , ir heren, fachend
mir dyssen bouben, der mich also rerwundt hat U Do lüftend s»
des soldans dienner all uff Ruollanden in fachen; aber er wart
neh mit so grossen streichen, der er iren vyl zuo tod schluog.
Do Konstant und Spinnolla sovil volck ob Ruollanden gsächend,
do zugend sy ire schwertter ul3 und schluogend uff die heydeu.
Do der soidan das gros schlachen gctach , do floch er inn sin so
kammer. Ruolland gwan die thür im pallast, desglicben sine
2weii gsellen, und ryttend uß der stat inn ir läger. Des sol-
dans heren verwunderttend sich ser, wer der were, der den
soldun gschlagen bat. Do der soidan, der grosse forcht gc-
bept hat, veniamm, das das wessen gestyllet was, do kam er wyder m
inn «äll und beruoft sine fdrsten und sprach zuo innen: »Ir,
*
13. 20 an stelle der ergänzungen in der Iis. leerer räum; vergl. anm.
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miDe heren und früad, was dunckt üch mit dem känig Con-
slant, den ich yemeint, er wer min frftnd» and yerfcrnwet im
mer dann keinem künig in aller Tttrcky ? Und ir hand gsächeo.
das er gelytten hat, daz man mich schlache , und das bösser
5 ist: do ich den bau wellen fachen lässen, der mich gscblagen
bat, do hat er inn beschirmpt sampt SpynoU« und band mines
▼olcks vyl verwandt and getödi. Duramm bit ich Üch, das
ir mir r&ttend, wie ich mich rächen söll.c »Her,^ sprach
der fürst Mariott, »es ist ietz mit kumlich , daz ir üch an
10 innen rächend; wann ir gsächend, das er ein gro^ volck hat
hie und all manlicb lilt [bl. 102] sind. Daramm, wenn ir im
yetz fyendschaffi ertseöigtind, . möchfc üch gerftwen, dardarch das
recht mit den Erysten verhinderet ro5cht werden. Dammm
rät ich üch, daz ir die räch ulf dyü mal styll stellend.« Sal-
>»lincorny sprach: »Mich dunckt, es sig ein torheyt zebeytten
sich an sinen fyenden zerachen, so er inn nach fyndt. Weod
ir mir yolgen, so maofi das rächt mom ein aßleyttnng nem-
men, nnd ob der künig Constant der glycbeu tbuot wydcr ücb
zesin, so verheyssen ich üch by unsern göttern , das ich die
20 räch also begän das ir sinn erfröwt werdend.! . Alle die,
80 gegen wyrttig wärend, sagtend,. Sallyncomis meynong wer
guot, daramm beschloflsen. ward die swen heren momendes Ec-
han cken; Darumm der soldan inn aller stat u6 rüeffeu ließ,
das alle die, so harniscb tragen möchtend, gerust werind die
26 zwen Krysten gen hänckeu beleyiten. An des soldans liäf
was ein späcber, der gieng nnd seyt dem künig Constant, wie
der beschlnfi beschechen was der giangnen halb. Daramm der
künig Constant inn sinem her uIb rüeifen lieü, das yedermsD
gerüst were zuo strjtteu momendes.
joWie die zwen rytter erlößt wurdend von ßengnold,
und wie der Alt den soldan ertodt.
Do der tag hie was, do hieß der soldan den rychter zuo
im kommen, der hieia Ägrippart ; zuo dem sprach er: »Du
maost die zwen krysten baoben hancken, die inn miner gfanck-
16 nns sind, und dir maofi diner müe wol geloanet werden. Da-
ramm reych sy und leg innen die strick an halsl« Ägrippart
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aprach, er wer gerdfit ein gebot zethuon. Diewyl ordnet der
soldan sine hoffen. JJnd Mariott mit zwentsig ryttern, gewapnet
mit gesottnem läder, ryttend des ersten uü der stat, darnach
der ryß Sallincorny mit sinem volck, darnach der soldan inn
geselschaft fier küngen und ließ vor im füeren die zwen rytter, 6
die Stryck am hals als dieben ; die ruofftend got an umm hjlt
Rycbart sprach: tWo bystu, min brnoder Rengnold, nnd da,
min Vetter Ruolland, und ir wol wüssend, inn was nötten wir
sind? Wend ir uns also sterben lassen, werdend wir nüt von
üch entschüt ? 0 ir, mine bruodern Allard und Guchart, und
da, min yetter Magis, wie werdend ir so groß leyd haben,
wenn ir vememmen werden onsern schantlichen tod !< Der
soldan sagt zuo Ollyfier und Rychart : »Nun ist die zyt kom-
men, das ir zalt werdend üwer faltscheytten und verretteryen,
80 ir üwer laben lang verbrächt band.« »Du hast es erlogen,« i6
sagt Bychart, »wir sind nüt verretterf sunders du bist ein
venretter; wann du hattest minem bruoder yerheyssen, wenn
er den Alten vom berg überwunden het, so müeßtend wyr
erlöst sin, und als ein verretter gäst du über din trüw. Aber
ich bin der hoifnung, du werdest die sträf vast bald darumm so
empfSEichen; wann min bruoder wyrt koDunen, der wirt dir
dissen kopff ab den achilen howen, als du es wol verdiennet
hast.« Der soldan sprach zuo im : »Zuo Verdruß der wortten,
so du geredt hast, wyli ich dir die zungen uiazüchen lassen.«
Der künig Constant und Euolland wurdend innen , das der 2»
soldan u£ der stat was mit den Krysten. Do saß yederman
«eroß gegen den fyenden. Spinoll was der erst, der fand
Mariott, zuo dem sagt er: »Bistu uff des soldans sytten?« »Ja,«
sprach Mariott. »Ich sag dir ab,« sprach bpinoil. Damit ryt-
tend sy uff ein andren , also das Spynols sper durch Mariotz w
Hb gieng, imd tod zuo erden fiel. Ruolland tratt Öch inn
stryt, und den ersten heyd, den er fand, den schickt er inn
die hell zuo sinen frunden. Und ee sin sper zerbrach, ertodt
er dry. Darnach zog er sin schwert uß und reyt inn der
heyden grost huffen; wann er hat grossen woUust sy zetöden. ss
Der künig (konstant kam inn stryt, der treib wunder mit den
Heyden. Do der soldan das gschrey erhört, do sagt er: »Aß
ist das, so ich dacht, der künig Constant wurd mir wydrig
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206
sin ; aber mag er wir werden, so wyll ich inn häncken lassen
mifc den krysfcen htterlingen.c Er hat dwt schwert inn der
band und reyt im stryi ummhar und gab sinem yolck nrlob
zestryfcten. Do Agryppartt, der häncker, den stryt ersacb,
do fuort er die zwen gfanf^uen under ein boiim und sprach
zuo innen: »Mag ich, so wyll ich ücb darvon hälfifen ; wann
icb weyß wol, das fich der soldan annrechtlich töden wyll.
L&nd uns hie beliben« nnts wir gsachend, wie sich der atryt
ertzöcben well.« Nun wend wir von Rengnold sagen. Do
Rengnold sin pfert wyder fanden hat, do ryttend er und
[bl. 103] der Alt sovast, das sy nebend die stat Babillonia
k&mend des tags, als der stryt beschaeh. Do Rragnold sovyl
kriegsvolck gsach und fenlin und das gscbrey des strytz yer-
stuond, do verwundert er sich, waz sin raöcht. Er sprach zuo
dem Alten: »Laü uns yilen ! Wann ich sorg, der soldan laü
min bruoder und Ollyfieren töden. c Rengnold erwuscbt ein
beyd, den frägt er, waz lütten das werind. Der heyd sprach,
es wer der soldan, der wett die zwen Kristen töden lässeo,
die er so lang gfangen gebept heb. »Aber der künig Constant
wyls nüt lyden, darumm ein so grosser krieg zwüschend innen
bedon ist.« Do Rengnold den heyd verstuond, sprach er:
»0 soldan, du bist ein grosser Terretter. Aber ich wyll dich
strä£fen umm din verrettery.c Damit reyt er inn stryt. Da
gsach er Spinoll, den der ryü Sallincorny zuo erden gschla-
gen hat. Er fragt inn , ob er ufF des soldans sytten were.
SpinoU sprach zuo im: »Wüli, rytter, das ich dem künig Coa- •
stant zuo gehör, der ist uff des edlen Buollanden pitt, der ion
dyssem strit ist, wyllig gsin den soldan bekriegen, das er
möcht die zwenn krysten rytter erlössen , die er wyll lässen
töden.« Rengnold sprach: »Edier rytter, sytzend uff üwer
pfert! Wann ich bin Rengnold von Muntabant. Ich byt üch,
das ir mich dahin fßerend, da min ?etter RuoUand ist.c »leb
wils thuon,« sprach Spinoll, der was vast fro Bengnolden sao-
kunft. Sy zwen brach tend sovil zewägen mit des Alten vom
bergs hilf, das sy zuo Ruollanden kämend; der was gantz rott
von der beyden bluot, so er getödt hat. Do inn Rengnold
gsach, sprach er zuo im : »0 edler Tetter, spar die heydischen
hünd nfit! Tch bin gantz recht kommen.« Do Rnolland Beog-
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nolden hört, ward er vast fio und sprach zuo im: »Min vetter,
bj& goi wjlkommen! Got sig gelopt, das du kommen biafe din
braoder und Ollyfier bälffen erlösseu, die der soldan durch ain
▼erettery wyll töden lässen.« »Min vetter,« sprach Rengnold,
»es ist ietz nüt zyt, das wir lang redend, sunders land uns,6
die gfangnen suochcn !« Also ryttend sy iier zämmen, nämlich
Rengnold, Liuolland, der Alt und SpinoU. Got weyßt, wie sy
die heyden zerbacktend; wann kein erhungertten löw trang
nie so fraffenlich nach siner spyß, als sy den hünden nach
trungend. Sy schuofFend sovyl , das die heyden vor innen lo
fluchend, und kämmend untz zuo des soldans panner ; der saß
uff einem pfert, das best inn einem land. Do inn der Alt
Tom berg ersach, do sprach er: »Ich yersuochen, ob des sol-
dans wyssagung wär well werden, die seyt, ich wer ein grosser
berg und fiel ufF inn und ertotte inn.« Er leyt sin sper inn i5
und rantt gegen im. Der verseyt es im nüt, sunders kam
gegen im mit söllicher stercky, daz er sin sper uff im zer-
braclk Der Alt stieß im dsz sin durch den lyb, das er und
das pfert tod nider fiellend. Do das Rengnold ersach, do sagt
er; »Nun ist des soldans wyssagung wär; wann es ist wol ao
ein berg uff inn gfallen , so er und sin pfert tod sind. Von
got werd der gesegnet, der den stich thän batl« Rengnold
fand Ägryppart, den schluog er ab sinem pfert; der sprach
ZUG im: »Du hast unrecht thän; wann ich hab die gfangnen
gespart, so vast mir müglich geweßt ist.« Rengnold [sprach]: -
»Füer mich zuo den gfangnen!« »Ich wils thuon,« sprach
Agryppart und fuort inn d&hin, d& sy wärend. Sy haltend
soTast gweinet, das sy Rengnold kum erkant. Do er zuo innen
kam, sagt er zuo innen: »Ir gsellen, waz wend ir mir gen,
so wyll ich üch erlössen.« Sy hattend die ougen so geschwul- so
len, das sy Rc^ngnolden nüt kanttend. Doch sprach Ollyfier
zuo im: »Min fr&nd, wir band kein galt nach ander hab dir
zegeben ; aber erldßt du uns, so muoß es mit der zyt yergulten
werden.« Rengnold wott sich mit länger verbergen, sunders
buob sin [vyssierj uf und sprach: »Ich bin üwer fründ Rengnold, 36
den got äben recht bar gsant hat üch zerlösson.c Er entband
35 an stelle der ergänzung in der ha. lemr räum; vergl. aarn.
SU 20a, U. 20.
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208
sy und thet iunen die strick ab, so sj am hals truogend. Dem-
naeb gebot er Agripparfc, das er des soldans iyb an der gfong-
nen siat hanckte. Agripparfc thet daz, so im Rengnold ge-
bot. Er fnort demnach Rychart und Ollyfieren inn Konstant
6^ell ruovven. Diewyl Rengnold die gfangnen erloßt , ertodt
Sallyncorny den künig Constaut und den frommen ritter Spiooli;
den fand Buolland, das er nach n&t tod was , und fnort inn
uß dem stryt. Aber er was so Übel wand, das er nüt lang
laben mocht. Er sprach zuo Ruolland: »Ich hab gros lejd,
10 muoß ich ein heyd ersterben. Darumm byt ich dich , ist es
müglich, das du mich touffest, ee ich starb.« Ruolland was
fro nnd tou£ßb inn, und bald darnach gab er got sin geyst of.
Dem nach reyt Ruolland wyder inn stryt. Da fand er Sallin-
corny, der treyb wunder mit lüt und roß nyder schlahen und
16 reyt schryend : »Wo ist der faltsch Rengnold? Ist er hie, so
lässe sich sächen ; wann ich wyll mine früud an im rächen,
die er durch sin rerrettery ertödt hat.« Ruolland ersaeh
Rengnolden, darumm er zuo dem heyd sprach: »Ker dich umm!
Wann Rengnold ist hie.« Er sprach zuo Rengnold: »Min
20 Tetter, gsich ein ryß hie, der suocht dich. Darnmm red mit
im!« Rengnold sprach: »Heyd, waz wiltu?« Der heyd sprach:
»Bistn Rengnold? Ich suoch dich, mich an dir zerachen nnmi
mine fründ, die du durch din verrettery ertödt [b1. 104] haste
Rengnold sprach zuo im : »Ich bin hie gerüst dir zethuon,
26 wie ich dinen fründen und brüedern gethan hab.« Damit nam .
yetlicher ein sper, die zerbrachend sy uff ein andren. Sy Däm-
mend andere und k&mend wyder gegen ein andren. Sallin-
oomy zerbrach sin sper uff Rengnolden, aber Rengnold stach
den heyd, das er dem pfert uff dem ars glag ; des er so zof-
80 nig ward, daz er Machmet schalt und 'sprach: »Ich gloub,
Macbmet, du habest kein krafft mer, oder du habest dich mit
den hundischen Krysten verreinbart.« Rengnold zog sin schwert
Flamberga uß, und als sich der rj& wyder uf hat, gab er im
mit aller siner stercky ein streich, also das er tod zuo erden
85 fiel. Des Ruolland und die andren vast fro wärend, darumm
daz er den Jcünig Constant getödt hat und den edlen rytter
»
86 kttnig] k hs.
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209
i^pynoU. Do Salincorny tod was, do verlor sin volck das hertz
und flncheDd, einer da hin, der ander therthin, sich verbergen,
die andren in die etat. Die w&rend glückhafftig, so darin
kommen mochtend ; wann die nnsern yltend innen so schnell
nach, das einer den andren siimpt under dem thär. Es be- 6
Schach des tags ein gros bluotvergiessen. Do die inn der stat
unser Tolck gs&chend nachen, dp beschlnssend sj die thär, nnd
alle die hejden, so nüt hin inn kämmend, wnrdend getodt.
Demnach zoch unser volck wyder inn ir läger, ser betrüept
ab des künig Constautz und Spinols tod und der gtangnen lo
vasi fro , die eriölät warend. Unser volck hattend das läger
lange Rjt vor Babillonnia, aber die inn der stat wärend nie
80 frysch, daz sy hin u£ kemmend. Nun wend wyr von des
keysser Karlys häf sagen, von Morgant, dem ryssen.
Wie Morgant Meridianna heim leytted und darnach is
iun das lägur für Babillonuia kam, und wie die stat
Babillonnia durch inn gewannen ward.
Der keysser Karly was zuo Parys ser bekumer t umm sine
iÜrsten, von dennen er nüt wü^t. Und Meridianna was by im,
die warttet Oilyfieren. Do sy nun gsacb, das er nüt kommen so
weit, do seyt sy, sy wett wyder zuo irem vatter, dem künig
Corador, sy wett ireii l'ryden wol mit im nvachen. Der keyser
Karly was sinn wol zefriden und gab iren Morgant zuo. 8y
machtend sich uff die str&i und ryttend sovast, das sy zuo
Korador, irem vatter, kam. Der was vast fro, do er sy gsach, sft
dei3;rlichen was och die küngin , ir mnotter. Und thettend
Morgant gros er an, der beleyb etlich tag by innen. Diiriiach
iiatn er urlub und sagt, er wett gen Babillonnia zuo sinen
heren. Meridianna sprach zuo im, daz er ir Ollyfier gruotzte
und im seytte, sy bette inn, das er für sy heim füere. Mor- so
gant sprach, er wett es thuon. Er macht sich uff die strüß
und verbräcbt sovil wogs, das er der KrysttMi läger ersach.
lud do sy inn wytnes ersächend, erschräckeud sy, darnmm
das er so lang was. Er gieng als vast wie ein roß. Do inn
*
2u ^sach] gschacU hs,
Morgant der riese 14
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Eoliand ersach, sagt er; »Erschräckeud nut ab dem ryssen!
Wann ich erkenn inn wol by dem kallen, das min gsell Mor-
gant istc Er reyt im engegen sampt Ollyfier. Do inn Mor-
gan t ersacb, ward er rast fro und warf sin kallen inn liß
5 nier dann XXX klaffter hoch und entpfieng inn wyder und
sprang von fröuden. Do er zuo Ruoilanden kam, kiiüwet er
' nyder. - Baolland ummfieng inn und seyfc: >Syt daz ich Mor-
gant hab, so sorg ich nüt Babillonnia zegwunnen. Ich bjt
dich, das du mir sagest, wie es inn Franckrich standet Mit
10 dyssen wortten kämmend sy inn die zell ; da fundend sy Reng-
noid, Eicbart und den Alten vom berg, die ummfiengend all
Morgant und faortend gros fröud umm sin zuokunfft. Er
ertzalt innen, wie Anthea, des soldans tochter, zuo Muntabant
was by Allard, Gucbart, Magis und Asfcolf und wie Antbea
16 Gannellon het glaiigen geleyt; des die heren vasfc fro wärend.
Eines tags rüstend sich die heren und och ir volck die stat
zestürroen und truogend leyttem und andern zttg mit innen.
Sy stnrmptend hert und yast; die inn der stat warttend sich
mit gwalt. Der stürm werret wol dry stund. Morgant kun
20 an daz tbär und schluog mit sinem kallen hert streich daran,
aber er mocht sy nüt zerbrächen. Die inn der stat schluogend
und wurffend gegen im, aber sin hämisch, den er im kloster
genommen hat, was so gnot, das sy im nüt thuon mochtend.
Do er gsach, das er am tbär nüt gschaffen moebt, do kam er
26 an einen thurn, in dem wärend vyl heyden. An den schluog
er so hert streycb, das er g^ntz ertzyttret; des diedariDUser
erschrlUikend, wenn sy die streich borttend. Yederman stnoDd
styll und luogtend einen streichen zuo. Er zerspielt den tborn
an yyl enden, und do er gsach, das er nun nach ein wenig
ayo hat, do gieng er ein wenig hindersicli und warf sin kallen an
den thurn mit söiiicher stercky, das er zuo erden fiel, und alle
die, so darin w&rend, wurdend zerknitst under den steinnen.
Der tburn macht so lut im fallen, das er die inn der stat fibei
er8cbrack£. Do Morgant den thurn zuo erden gsach, sagt er
86 zuo deiinen am stürm: >Ir heren, yllend mir nach und länd
uns manlich hin inn ! Wann die stat ist unser.« Also trungeiid
Rengnold, Kuollaud, Ollyfier und all ir volck inn [bl. 105J
Babillonnia und kämend uff den grossen platz mit grosser
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bluotvergiessung. Die obersten inn der stat ergäbend sich
und battend inn, das sy ufi' hortend töden. Also ließ Euolland
rfieffen, das man niemman mer iodte und sich herbergert-.
tend zum basten, so sj möchten. Die heren giengend inn
pallast sich darin herbergen. Also wurdend sy heren und *
mejster inn der stat. Darnach mit verwylgung der lantz-
heren ward Ruolland zuo künig bekrönt nnd grosser soldan
2110 Babillonnia. Nach der bekrönnung ryttend unser heren
ran die stet nmmhär nnd n&mend die inn. Demnach liessend
sy Spinoll vergraben mit grossen eren, desglichen die andren lo
totten och. liessend och des künig Constautz iychnam
Terbalsammen nnd inn sin land füeren vergraben zno den an-
dren küngen, einen vorfären. Nun wend wir ein wenig uff
bdren von innen sagen und wend TOn dennen suo Muntabant
sagen. X6
Wie Gannellon uß der gfäncknus gelassen ward und
ein hyrtteu erliauckt und darnach von etlichen ryssen
gfangen ward«
Ellies tags begert Ganellon tyntten und pappir inn die
g&ncknus. Das ward im. Er schreib Magis ein brief , inn 20
dem bat er iim, das er sin erlössung yerschaö'ette gegen An-
thea uod einen vöttem, so wett er inn die Türckj rytten
Rengnolden nnd Ruollanden suochen, und wett niemmer mer
wjder kommen, er brechte dann gwüssü mere von innen. Do
Magis Gannellons brief verstuond, do redt er mit siuen vettern 26
und mit Anthea; dennen gfiel es wol: er ward usgelässen.
Er macht sich uff die sträs gegen der Türcky. £r reyt durch
▼yl land, das er nüt von innen vernemmen mocht. Er erleyd
vyl liungers und frost, ee er die heren fand. Er kam eines
tfii(s inn ein grossen wald, da vand er vyl heydischer hyrtten, ao
die idagtend ein andren ir unglück. Do sy Gannellon so be-
trfiept gsach, do fragt er s\ umm die ursach irs leydtz. Sy
gäbend im antwurt also: Ir gsellen einer wunt inn vast kurtzer
zjt rieh worden von wegen eines pt'ertz, »das er einem rytter
gestoUen hat, der hey^t Eengnold von Muotabant, als er schlief ;€ ss
das het er verkouft umm ein grosse summ gältz; darumm
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were er meysterbatftig und kcstgette sy. iTannellon sprach:
»Füerend mich an das end, dä djsser hyrt wännet, so arao6
er erhänckt werden ; wann er hat es wol Terdient« daz er ein
söllich pfert gestollen hat.c Die hyrtten wärend vasfc fro ab
5 siner red und fuortend inn zuo dem hirtten. Do inn Gan-
nelloD gsach, sprach er zuo im; »Du bist der, der dem from-
men rytter Rengnol4 sin pfert genommen hat, als er sehlie^
und hast inn yerkoufPt; darmnm du verrettery und ein dieb-
stal begangen hast, das kanstu nüt gelougnen. Und das bösser
10 ist: du glichest dich einem heren und bruchst tyraun)' mit
dineu gsellen. Daz spruchwort ist wol war, das sagt, das
niemmand bösser ist dann ein pur, wenn er ryoh wirt Da-
rumm mnostu umm din mißthät gestr^t werdende Damit
erwuscht er inn und ließ inn binden durch die hyrtten und
16 im den strick an hals legen und hanckt inn an ein bouni.
AlvSO endet der hyrt sine tag, «der Kengnolden pfert gestollen
hat; des sine gsellen vast fro wärend. Demnach als Gannelkm
den hyrt gehänckt hat, saß er wyder uff sin pfert und macht
sich uff die sträß. Eines tags begegnet im ein schar heydeD,
2u inn deren wärend zweu groß ryssen. Die frägtend inn, ob er
ein Kryst oder heyd were. Er sprach : »loh wyll durch iiwert-
wyllen nüt l&n, daz ich nüt die warheyt sag: wüssend, das
ich ein Eryst bin und heyß Gannellon von Mantes !c Der ryssen
einer sprach zuo im : »So bistu der gröst verretter , der inn
25 aller weit ist.« Do sich Gannellon bort ein verretter schäl-
ten, de ward er gantz zornig und zog sin schwert uß und
stach es durch den ryssen, das er tod nyder fiel. Do lüff der
ander ry& und sin gselschaft all uff Gannellon und fiiltend
inn zuo erden und bundend und fuorttend inn inn ein schloß
30 nüt wyt von dannen. Der ryß sprach zuo im : »Ich sorg,
Rengnold hab dich har gsant, das du etwaz yerrettery tribest.
Aber syt du inn mine hend gf allen bist, muostu umm din
verrettery gsfcräft werden, so du inn dinem laben begangen
hast, und och an des verretter Kengnolden stat, der hat miner !
j6 fründen vyl ertödt.« »0,« sagt Gannellon, [bl. lOüJ der was
voll bösser ducken, »ich bin liengnolden fyend und nrsacb,
das er ab keysser Karlys häf vertriben ist. Ich suoch mn;
wann find ich inn, so wyll ich inn t5den, oder er niuoß mich
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toden. Ich sag dir für wär, das ich hekümmert hin nmin daz^
so er dir thän hat, und xtmm din hnioder, den ich t5dt hah ;
aber du weyst , daz ich mich hab müessen weren, daruram
das ir mir den weg band verhalten. Dann wenn du die sach
rächt verstüendest, so wnrd ich Ton dir nüi gehinderte Nüt 0
wyt Ton dannen was ein schloß , inn dem w&nnet ein grosse
rjssin, die aller nngschafnest nnd ungehüryst creatnr uff ert^
rieh; wann sy was wol XV schuoch lang und schwartz wie
ein kol, gehär wie ein bär, die ougen tüf im kopff rott wie
für, und was alt und grewellich ; wann man konde den tüffel 10
nüt so ungschaffen machen, als sy was. Sy was so nngschaffen
nüt, sy was nach vyl feltscher und untrftwer und die grÖst
zouberin inn aller wält. Sy hieß Creonta. Sy hat acht sün,
rjssen, deren hattend Ilenguold und RuoUaud ßer ertödt;
deren was Sallincomy einer , der vor Babillonnia ummkom- ^
men was. Darumm hat Creonta gschworen, wenn sy ein Kryst
überkommen möcht, so wett sy irer sünen tod rächen. Die,
so Gaunellon gfangnen hattend, brächtend inn Creonta, yaio
deren sagtend sy : >Hie ist ein Kryst, der hat diner sünnen
einer ertödt.€ Do Creonta Gannelion ersach , der ir sünen ^
einer ertödt hat, do wott sy unsinnig werden und schwuor,
sy wett inn eines grüssammeu lodtz töden lässen. Sy ließ
inn gfangen leggen.
Wie die heren von Babillonnia schiedend Qannellon
erlössen uud wie sy ungewytter hattend , uud wie 25
Morgant von eines warmß pyß starb.
Zuo allem glück gsach der ein hyrt, der den hat geholffen
bäncken, der Rengnolden pfert gestollen hat, daz man Gan-
nelion g&ngen hat. Darumm macht er sich uff die str&ß gen
Babillonnia und ertzalt den heren, wie Gannelion inn Creonta so
schloß gfangen was. Er sprach zuo Kengnold : »Mich dunckfc,
ir sollend inn erlössen i wann ich weyß, daz er inn dyß land
bmmen ist üch suochen. Und do er den fand, der üch üwer
pfert gstolien hat, do hanckt er inn an ein boum. Demnach
hat er der ryssen einer get5dt, der tlwer tötlicber fyend was ; 36
darumm er gfangen ist, und och darumm daz er üwers gloubens
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und landtz ist.« Die heren nSmend ein wollust ab des byrten
rctl und gäbend im galt und ein pfert , daz er wyder heim
kommen möcbt; des er fast fro was. Demnach wurdend die
heren zerätt, sj' wettend Gannellon entscbütten. Und ord-
6 nettend lät die stat bewaren ; darnacb macbtend sy sieh off
die sträs uff das mer. Sy faorttend inn irem zeichen ein low
iifF einem sylbrinnen feld , und all irn hämisch was uff lipy-
discben sjtten gemacht. Sy kämmend uff das mer; aber der
wind ward innen so wydrig, das sj bj einem niannot da be-
10 liben muofitend, ee sy uff das mer kämen d. Do nun der wyud
gestillet was, do sässend sy uff und fuorend darvon. Eb wftrend
zwen pattronnen im schyf, der ein hieß Cyrot, der ander Ja-
son; der was ein wysser und gerechter man, der ander was
Tast rucb ; wann er wott nüt von land faren , er were dann
16 nmm sin Ion zalt. Sj hattend ein tag und ein nacht guotfcen
wynd , aber darnach erhuob sich ein groß ungestÜmme, so
grymm , daz sy vermeynttend under zegan. Die pattronnen
und iuorlüt ruofftend Machmet an und all ir götter und unser
volck Jhesus Kryst. Do der pattron Cyrot von Jhesus bort
20 sagen , do sagt er zuo sinen gsellen : »Ich verwundern mich
nüt, daz wyr so gros nngewytter band ; wann dyß lüt, so wyr
füerend, sind Chrysten, darumm unser got Machmet zornig
über uns ist.« Do Morgant den pattronn verstuond, ward er
vast zornig und sprach zuo im : »Du faltscher hund, wir band
S6 dyß nngwytter von dir, wann du byst faltscher natur; darumm
ich die warheyt wyll wüssen.« Damit nam er inn und warf
inn inn das mer. Do gestyllet das ungewytter von stund an.
des unser volck vast fro wurdend. ßengnold sprach zuo Mor-
gant : »Du hast ein guot werck thän.€ Der wynd ward goott
80 und fuort das schif untz vast nach an das port. Aber dd*
gluck, das deren fyend ist, die inn fröuden gedenckend sin,
schickt innen ein [bl. 107] grossen kumnier, als ir höreu
werdend. Als unser volck zuo land fuorend , kam innen ein
grosser vysch under ir scbyff, der das zum dickem miSl Te^
86 meynt under zetrucken. Des die heren ser erschräckend ; wann
SJ Stächend gegen im, aber sy möchtend im die hüt uüt ent-
♦
29 wymd ha.
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215
günnen. Do Morgant gsach, das er die hufc so hert hat, do
tratt er uff des schyffs gransen nnd sprang uff den Tjsch infi
wasser nntz an die gmächt und schluog gros streych uff des
vyschs kopü' mit sinem kallen, sovyl, das er im den inn
schluog, und starb; des sy all fro warend. Morgant sprang 5
inn das mer nffs land, wann er was dem land nach. Upd als
er ufi dem mer gieng, beyß inn ein vergyffter wurm inn die
ferssinnen, das im das bluot ußhar trang; des er nilt groß-
lich acht hat, sunders sprach zuo RuoUand: »Ein kleins fischly
hat den grossen yysch wellen rächen; wann er hat mich inn 10
die fersinnen pyssen.c Do sj ab gsässend, gieng^nd sy inn
ein stat nach am mer, die hieß Monnassa, nnd herbergettend
by einem frommen wyrt. Daz gyffc inn Morgantz wunden steig
stetz uf, und darumm das er ein man von grossem muot was,
gab es im wenig zeschaffen. Ye doch steig im daz gyft zum u
hertzen, also das er starb. Durch dyß mögend ir ermessen,
das es ein klein ding ist umm unser laben, darumm das ein
so mechtiger man von eines wurmß pyß starb. Also starb
der mechtig Morgant, der aller sterckest man, der zuo deren
vyi was; des unser heren gros leyd fuortend, insunderheyt so
Ettolland. Er Heß inn verbalsammen nnd gen Babillonia ver-
graben schicken.
Wie ßuolland mit des keyssers von Messa hoptlutten
einem streyt und inn ertodt.
Do die heren ein wenig geruowet hattend, do frägt Reng- ss
nold den wyrt, wer her über die stat wer. Der wyrt sprach,
der keyser von Messa; der samlet ein grosser züg und wett
gen Babillonia zuchen sins suns Mariotz tod rächen, den ein
lytter vor Babillonia getodt het,*der hieß Spinoll. »Er wyll
die r&ch an Rengnolden und Ruollanden begän, wann Spinoll m
ward och getödt.« Der keyser und all sin volck werind inn
schwartz beklcyt, byß das er sins suns Mariotz tod gerochen
het »ich gloub, wellend ir mit im züchen, er werd Och
gnotten sold geben ; wann er empf&cht all rytter, so zuo im
kommend.! Diewyl der wyrt mit den heren redt, do kam s»
ein hoptman des keysers inn sal, der hieß Cormoram, und
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216
fragt den wyrt: »Wer sind die lüt?« Hiiolland lieü den wyrt
nüt antwurt geD, sunders er sprach mo Coruioram: »Wir sind
fünff persisch ijtier,c und füerend ummhar krieg snochen,
das sy ir narrang überkommen möchtend. »Waz soldte wei-
6 tend ir nemmen?« sagt Oormoram. Rengnold sprach znoim?
»Als vyl als snst hundertten wyr fünfF, oder wyr diennend
sust nüt.€ Cormorain sprach: »Du bist vast ungeuipü, das
du 80 grossen seid begerst; dann wenn der gräf ßengnold,
Ruolland, Ollyfier und Gergis von Tannemarck dä werind, die
10 da die besten rytter inn der Krystenheyt sind, so wnrdend sj
nüt so grossen sold haben, als du forschest. Ich mein, ir
werend all fünf besser inn die kuchy dann zuo 8trjt.€ Reng-
nold hat kein acht uff Gormorams red, sunders er sehwate
mit der wyrtinen, die was ein früntliche frow. Damit schied
16 Oormoram hinweg und kam für den keyser, zuo dem sagt er:
»Her, inn Scipions huia sind fünf hudler zeherberor, die füeren
inn irem fenly ein low inn einem sylbr innen fäld und sind so
stoltz, das sy niemantz achtend, der mit innen redt.c »Gang,«
sagt der keyser, »und nim volck mit dir und brings mir bar!
20 Wann ich wyll wüssen, wer sy sigend.« Cornaoram was eines
befelchs vast fro, der meint, er hetz als gewannen, aber er
fröwt sich sines Unglücks. So bald Oormoram uiä Cypions
huß gscheiden was , ließ Rengnold ir fenly zum yenster d6
strecken, das maus gsech. Do Eormoram des keysers gebot
26 hat, de nam er zwentzig man mit im und kam inn der Krysten
herberg und sprach zuo innen: »Ir buoben, woUufl Der keyser
enbüt ücb by mir, das ey^wegs zuo im kommend; wann er
wyll mit üch reden und wüssen, waz lütten ir sigend.« Und
mit dyssen wortten wot er Rengnolden fachen. Do er eich
sogfangen befand, do hnob er die fust uf und gab Cormonim
ein süllichen streich, das er todt nider fiel zuo sinen füessen.
Ein andren wott Ruolland fachen, aber er ward von stund an
von im ertödt. Ollyfier zog sin schwort uß, deßglichen [bL lOSJ
Rychart nnd der Alt Tom berg, die hattend die zwentzig liey-
86 den bald ertödt, die mit Cormoram kommen wärend, untz an
ein, der gieng und seytz dem keyser, wie die fünff rytter sia
♦
3 ffterend] aus »farendc gebeBsert.
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217
Tolck ertödt hattend. Des sich der keyser ser verwundert,
wer SV werind; dammm er persönlichen gieng und wot sy
besachen inn grosser gselschaft. Do er für das wyrtzhus kam,
do fand er RuoIIandeu vor der thür, der hat des keysers kein
acht. Der heyd, so gflochen was, sprach zuo dem keyser: 6
»Her, djsser ist deren einer, die üwer volck getödt hand.c
Und mit dyssen wortten greyf er RuoUanden an. Der nam
inn by dem hals und wart inn so starck zuo erden, daz er
von stund an tod was. Do der keyser iluoUauden stercky und
fryscheyt ersach, do dächt er wol, er wer ein mechtiger rytter. lo
Dammm sprach er zuo im : »Gsell, wie hastu ddrffen so frysch
sin, du und dine gsellen, das ir mir min Yolck also ert^t
han'^, die ich üch gschickt hat üch sagen, das ir kemmend
mit mir reden ? Und diewyl ir minem gebot nut hand weilen
gehorsam sin, so gend ir mir ze tancken, ir sigend har kom- i6
men etwaz verrettery zetriben. Darumm wyll ich das rächt
mit üch bmchen uß ursach, das ir mine dienner etödt hand.c
Huolland sprach zuo dem keyser: »Her, wyr sind bereit alles
zethuon , so üch geliept uns zegebietten ; aber Üwere dienner
kämmend nüt uns reychen als rytter , snnders leittend hand »
so uns, als werind wir striterouber, mdrder oder dieben. Da-
rumm saf!^ ich üch zuo: wenn Machmet kommen wer uns inn
sölh'cher gstalt zefachen , und wir macht gehept bettend, so
heUend wir inn ertödt. Wann ich wyll, das ir wussend, das
wyr nut lüt sind, dennen man also thuon solle; aber wenn^
ir uns enipfachen wend wie rytter , so wend wir üch gern
diennen.c Do der keyser Ruollanden verstuond, sprach er zuo
im: aWenn es also wer, als du sagst, so wer ich wyllig Och
-ientpfachen in min her. Wann ich darf wol guotter ryttern
inn dyssen krieg; wann ich will Mariotz, mins suns, todte
'sehen, der was dem soldan zehilf zogen und ist von einem
rytter ertödt worden, genempt Spinoll, der was inn Rengnold
'ind Kiiolianden gselschaft. Der selbig Uuolland hat sich zuo
**oldan inn Babillonia bekrönnen lassen. Mag ich inn ergryÖ'en,
so wyll ich sölliche räch beg&n, das sine gsellen zyttrenss
iQüessend, wenn sy es gsächen werdend. Wann der schölm
i»t ietz zuo ßabillonnia inn fröuden, und ich bin hie inn leyd
bekleyt tag und nacht, untz das ich mines suns tod gerochen
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218
hab. Daniram, wenn dn und dine gsellen mit mir gen Ba-
blllonnia kommen wend mir ballen die räcb hegän , so wjli
ich (ich all rieh machen.« Dysser keysser was wol betrogen,
daz er mit Ruollandeu redt von der räch sines suns, die er
6 an im beg&n woti ; aber es were im weger gsin, er het sines
Sans tod vergessen, wann er kam sinn öch nm& laben , als ir
b5ren werdend. RnoUand sagt zno im: >Her, icb danek fleh
üwers guotten wyllens. Ich will mit rainen gsellen darvon
reden, eo wend wir zuo üch kommen ina üwern pallast.« Der
10 kejser was Ruollanden antwurt zefryden nnd kart wjder inn
sin pallast. Und BnoUand gieng zno einen gsellen nnd ertzalfc
innen die red, so er mit dem keyser gebept bat; dee bj all
lachettend. Des keysers züg wuochs täglich. Wann des selben
tags kam der künig von Morycka, der brächt ein grosse gsel-
16 schafft starck und machtig lut, .gewapnet mit gesotnem lader;
sy wärend schwartz wie gesotten hartz. Des andren tags reyt
inn die stat ein mechtiger amiroll , der brilcbt wol inn siner
gselschattt fünfzechen tussend Türcken, mit hiilffinnen ruggen
gewapnet. Er ließ sich füeren inn einem wagen, bedeckt mit
so guldinnen taechern, den fier starcke pfert zugend, und ryttend
▼yl tmmmetter nnd andere seyttenspyl Tor im, die erschallend
Int. Dysser amiroll was yast stoltz nnd bofferttig nnd fnorfc
ein panner, inn dem was ein low uff einem silbrinnen fäld,
glych wie Rengnoldeu und siner gsellen was. Der amiroll
96 fuor für Gypions hufi, inn dem die Krysten zeberberg w&rend.
RuoUand erbört des seyttenspils tbon , lüf zno der tbür nfi
Inogen, waz das were, und Ryebart mit im. Do der amiroll
Rengnolden panner ersach, fragt er den wyrt, wer der were,
der sin zeichen fuort. Ruolland, der was zuogegen, sprach
80 zno im: »Es ist min. Was wylt mir geben, icb wyls dir
scbäncken.« Der amiroll spracb: »Du weyst wol, das keiner
des andren wappen füeren sol , wenn erß nüt errobert hat
mit siner könheyt. [)u hast es wol als bald gestollen als
gwunnen.« Ruolland sprach zuo im: »Du lügst durch din
85 Schlund; wann ich bin kein dieb, snnders hab sy inn Perda
gwnnnen.« »ünd dn byst ein dieb nnd ein erldsser,€ sprach
der amiroll, »und byst inn dyß land kommen verrettery ze-
triben. Darumm wyll ick nüt iyden, das du min zeychen
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219
füerest, du ^n'^nnest es dann mit strytten.c Do Rnolland den
heyd verstuoiul, do ward er vast fro und sprach zuo im : »Ich
sorg , du sigest nüt so frysch zeroia als iuu djssem karen ;
wann ich erkenn wol, das du nüt dann reden kanst.« Der
amiroU saß ab dem waggen and forschet sin hämisch. Rnol- ^
land gieng und wapnet sich öch; daz thettend 5ch sine gsellen
und sassend uff ire pfert im bylflich zesin, ob er sinn törlfty.
Der keyser vernani die mere, der kam den stryt befiächen.
Do der amiroll, der hieß Lyonfant, [bl. 109] gewapnet was,
sai er nff sin pfert ; das tet RuoUand und sine gsellen 5ch. to
Do sy nff dem feld wären d, sportend sy ire pfert und kamend
f^egen ein andren mit söllicher stercky, das ire spar zestucken
sprutztend. Sy zugend ire Schwerter uß und schluogend uff
ein andren mit söllicher stercky, das für uß irem hämisch
gieng. Der stryt weretlang; des Rengnold yerdraß hat undu
sprach zuo Rnolland: »Rytter, wo ist din könheyt? Ich glonh,
du dänckest an din holdscbaft, das dysser hoyd so lang gegen
dir wert.« Do Ruolland verstuond, das inn liengnold schmutzt,
do ward er vast zomig, und im ward sin stercky zweyfacht,
also daz der heyd nüt mer erlyden mocht; wann er entpfandao
inn sinem fleisch, wie Durandel, Ruollanden schwert, das so-
vyl Heyden ertödt bat, scbneyd ; wann Rnolland schluog inn
sovast, daz er tod zuo erden fiel. Durch disse gstalt hat
RuoUand rächt zum panner und Lyonfiemt unrecht. Sin Yolck
fuortend groß leyd umm iren heren ; de%lichen der keyser, »
wann Lyonfant was der sterckesten mannen einer sines zügs.
Wie ein junger rytter Richarden und Ollyäer im
stächen überab stach und den Alten vom berg ertodt
und darnach liengnolden öch ab stach.
In des amiroll Lyonfantz gselschaft was ein junger ritter so
in dem alter zwey und zwentzig jär, der kam, do er sin heren
tod gsach, gewapnet und berytten uff das fäld und sagt über-
lut: tich wyll mines heren tod rächen ;c zuo Ruolland: »ich
sagen dir ab.« Do Rnolland den rytter verstuond, do sprach
3 ze roß als] am rande ha.
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er zuo im: »Ich nim den atryt af; aber darumm das dn so
jung bist, wjll ich nät mit dir strytten, sonders dysser rytter,
der ist als jung als du, der muoß den stryt thuon.c Das was
Rychart. »Es gfalt mir woll,« sprach der heydisch rytter.
5 Also Stächend die zwen jüngling; aber Jäichart fiel des ersten
Stichs ab. Do OUifier Richarden zno erden gsach« do sagt
er, er wett inn rächen. Aber im gesehach wie Richarden,
des die heyden ser erfröwt wurdend. Der Alt vom herg wot
och stächen. Der ritter verseyt es im nüt, und kämmend
10 gegen ein andren mit söUicher stercky, daz der Alt sin sper
zerbrach, nnd der heydisch rytter stieß im die sin dorch den
Hb, das sy im mer dann ein kläffter wyt dar durch gieng,
darumm er tod zuo erden fiel. Des die heren ser bekümmert
wurden, insunderheyt Rengnold, der hat inn vast lieb; dauii
16 do er gsach, daz er tod was, do ward er aller dingen toub
Yon zom nnd sprach zuo dem jungen rytter, er wett sioes
friindtz tod rächen. Der jüngling was bereyt. Also käin-
mend sy gegen ein andren, daz ire sper ze stucken zerbräcbend.
Darnach zugeud sy ire schwertter uß mit grossem zorn. Der
20 jüngling gab Rengnolden ein so hertten streich u& sin hälm,
das er gendttiget ward, das er u& dem sattel zno erden fiel;
des RuoUand ser erschrack und nttt wüßt, was er gedencken
sott, dann got byten, daz er innen hylÜich wer. Do sich
Rengnold zuo erdeu gsach, ward er gantz schamrott und sagt
sözum jüngling: »Du magst dich wol rüemmen, des sieb kein
heyd nie het mögen rUemmen ; aber ich hab die hofFnung goot
mich zenUshen.c Und gab damit dem jüngling ein so gro-
sammen streich, das er ab sinem pfert zuo erden fiel, also
verkert, daz er sich nüt rottedt ; dardurch yederman gedächt,
80 er were tod. Do inn Rengnold also gsach , do ward er ser
betrQept und sagt, er were wol arbentsellig , das er so em
edlen und manlichen jüngling ertodt het. Er nam inn inn
sine arm und truog inn inn die herberg uü sin bett. Do
der keyser gsach, daz inn Rengnold hinweg truog, do schrey
sfter im nach: »Thuo im nüt mer! Dich sol benüegen des, eo
du thän haste »By Machmet,c sagt Rengnold, »es ist mir
leyd, ist er tod; wann es was der aller hüpschest ryttersch
aufaiig, von dem ye kein meutsch iiort sagen.c Do der jüng-
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ling uü' dem bet was, do tbet im Ruolland ain bälm ab dem
hopt und empfand, daz er nach ätmet; des sy vast fro wärend.
Sy thetiend all ir vermögen, daz sj inn uß der &mmacht
brechtind. Und durch den wyllen gottes, der d& nüt woit,
das er sturb (wann er sött ein guotter Kryst werden)^ warf's
er ein sünftzen uud £eDg darnach an reden und fräcret dem
rjtter nach, der inn also zuo gerüst hat. Und Rengnold
sprach: »Ich bin hie. Waz wyltuPc »Ich will gnad von dir
begeren, daz ich mit dir gestritten hab; wann du bist der
best rytter inn aller heydenscbaft.« Rengnold ummfieng inn, lo
und begerttend vertzichung von [bl. 110] ein andren. Sy
sottend ein andren billich lieb haben, wann sy w&rend zweyer
broodem sün, als ir hören werdend. Als Rengnold und der
jüngling mit ein andren redtend, do nam RnoUand des Jüng-
lings Schwert und gsach , daz es vast schwer was , und das 15
der ein mechtiger rytter sin muoijt, der sich sin gebrachen
mocht. Und was uff frantzössischen sytten gemacht, und In
dem knopff was eines flrsten ufi Franckrxchs wappen. Do
Ruolland daz schwert gnuog besechen hat, do sprach er zuo
dem Jüngling: »Edler Jüngling, wo ist dir dys schwert wor- 20
den? Wann es ist nüt inn dissem land gemacht.« »Edler
ritter,c sagt der jüngling, »ich wils (Ich sagen. Wässend,
da« min muotter ein ryche £row gewefit ist, die hieß Rossinna.
Aber yon niinem vatter hab ich nüt grosse bekantnos; wann
er was nüt dis lantz, als mir min muotter zum dickern mal 25
gsagt hat , sunders was ein mechtiger lurst Franckrich,
Gerold von Rossillon geheyssen. Der was von dem aller ed-
lysten und berfiemptesten geschlacht inn Franckrich, wann
es sind menger frommer rytter daruß entsprungen. Der selbig
Gerold kam inn dyß land und ward miner muotter hold, und so
sy im, und fuorttend ir holdschaft also mit ein andren , daz
mich der edel her inn iren gebar. Und lies iren dyi schwert ;
das gab sy mir, do ich anfieng hämisch fQeren, und sprach
zuo mir: wenn ich als ein guotter rytter wer, als min Tatter,
des dyü schwert gsiu was, so übertreffe ich alle die inn der 35
beydenschaft mit manbeyt. Ich wer och uiä redlichen lütten
entsprungen, die bettend gros land und lüt inn Franckrich
inn. Und damit ich Üch das geschlacht nach bas zeerkehnen
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geh, nß dem ich entsprungen bin, so wüssend, das der manlich
rytter Reiignold daruß entsprungen ist, wann sin und min
vatter wärend bruoder, und Gergis von Thannemarck, des
andren brnoders sun, und Magis, der geschwind rytter, was
6 Beffes von Agremnntz sun, der 5ch ir bruoder was; wann
iren warend syben bruodern, all guot fromm rytter, und band
gros herschafften und land inn. Wüst,« sagt er zuo end
siner red, »das der manlich Biuoiland och u& djssem gschlächt
entsprungen ist! Und loben üch: wenn deren einer, den ich
10 üch genempt hab^ gegenwyrttig gsin were, do du mich über
daz pfert ab geschlagen hast, er hette mich wol gerochen.«
Die heren hattend grosse froud ab des Jünglings red. Ruol-
land mocht sich nüt mer der red behau und sprach zuo im:
»Ich bit dich, edler jüngling , das mir din nammen sagestc
u »Wüß, daz ich Alezander hej&U Do ummfieng inn Rnolland
mit grosser liebe; das thettend die andren och. Des er sich
ser verwundert und sprach zuo innen : »Mine heren , ich byt
üch: sagend mir die ursach, warumra ir so gros vesfc mit mir
tribend!« BuoUand sprach: »Wir sond es bjllich thuon, wann
M du byst unser friind. Wann wüß, das ich Ruolland bin, und
dysser ist der graf Rengnold, und disser der marggräf Olly-
fier, der och din Iründ ist, und der ander Rychart, Rengnol-
den bruoder. c Do sprach Alexander: tDas ist ein wunder-
barlich ding, das ich Üch also funden hab. Und sjt das ich
15 üch hie fanden hab, so sag ich üch zuo, das ich mit ach inn
Franckrich wyll, und wyll Machniet/, glouben verlou«^nen und
inn üwer gselschaÜt sterben und genessen und inn dem dieuät
gottes und inn des frommen kejser Karlys. Ir sond wüssen,
das ich zachen tussend gnotter strytter under mir hab and
Mhar kommen was, das ich mit dem keyser gen BabiUonnia
wott üch da, suochen ; wann ich hat vernommen , ir weriiid
da. Und ich hab üch ein hotten gscliickb üch zewarnneo vor
des keysers fürnemmen, und so bald ich dar kommen wer,
so het ich mich zuo üch gsellet mit minem yolck, wann ich
16 will nüt wyder üch sin. Ir sind gnuog gewamet, wie fleh
der keyser tröwt ; aber weud ir mir volgen , so muos es wol
änderst gän. Wann mit üwer und mit mines volcks bylf
muos disse stat unser sin, und wyrt dem keyser also sin be-
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lonung daruxum, das er üwern tod begert. Ich wyll üch
sagen, wie wir thuon wend: Der keyser wirb niom all sin
volck Tersamlen Uesen mustren. Und ich wyll by niinem
Yolck sin nnd sy ftieren. Inn dem send ir gewapnet kommen
den krieg mit dos keysers volck anfachen. Und neniinend 6
üch mit üwern nammen ! Wann üwer ruom ist also inn aller
beydenschaft, das üch yederman f&rcht, und so bald sy hörend,
wer ir sind, so werdend ir Sachen, das die aller fryschesten
flächen werdend; wann ich erkenn sy woLc
Wie der keyser von Messa getödt ward und die stat
Monassa erroberet durch AUexanders rätt.
Nach dem nnd Alezander den rätt geben hat, schied er
der herberg und gieng zno sinem volck und öffnet den
fürnemesten sin meinung. Sy sagtend all, sy wettend alles
dthuon, waz er wett ; wann er was innen allen lieb. Des 15
selbigen tags ließ der keyser n£ rüeffen, das alle die, so har-
nisch tragen mochtend, frömbd oder heimsch, momendes urom
die drü uff den grossen platz kenimend, da wott er mustren.
Do es mornendes umni die gemelt stund ward, kämend die
beyden uff den platz, deren wärend mer dann sechzig tussend 10
Vi& »Itznen landen. Do der keyser vemam, das sin kriegs-
Yolck yersamlet was, do re3rt er uff den platz gewapnet uff
dem besten pfert, so inn sinem land was. Und inn siner
gseUcbaft was ein hoit'ertiger heyd, ||bl.. lllj der hieia der
Garn von Oattaya, der fuort mer dann zechen tussend man. S6
Rengnold vernam, das die beyden yersamlet wärend ; darumm
er und sine gsellen uff ire pfert sässend und ryttend uff den
platz. Do der Kamm von Cattaya sy gsach kommen, do reytt
er g^en innen und sprach zuo Rengnold , der reit vor dan-
nen : »Ich muos wfissen, wer ir sigend mit dyssem fenly ; wann so
mich dunckt, ir sigend besser zuo der ruow, dann inn strytc
Ren«^nold sprach zuo im : »Wiltu wüssen, wer wir sigend, so
nim ein sper ! So wirstu innen , waz wir kininend.« Do in
der Ca nun von Cattaya verstuond, do verdroß eä inn und uam
ein starck sper und reyt zomigklicben gegen Rengnolden. 85
Der begert nüt dann des strytz, sties im daz sper des ersten
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Stichs durch den lyb, das er tod vor dem keyser ab sinem
pfert fiel. Der sprach ziio Rengnold: »Gouch, du bist unge-
mefi und übermüettig, das du also min volck vor mir iödsfc.
Ich wyl die räch beg&n zuo stund.« Do inn Rengnold ver-
6 stuond , spracli er ziio im: »Keyser, du sollest mich billich
lieb hal)en; wann ich wyl dir vor grosser arbeyt sin. Wann
du tarfst nüt ^en Babillonia zezüchen din 8un rächen ; wann
vüß, das ich Rengnold von Mnntabant bin und dysser ßnol-
land, des hertz du haben wilt! Der ander ist der mechtig Olly-
10 fier, und der junj? ist min Ijruoder Rychart. Und dysser, so
du meiust, er sij^ inn diner hilf, ist Alexander, min vetter,
der nempt sich din tödlicher fyend. Darumm gedenck dich
zeweren !< Do Rengnold dyß wort geredt hat, do fiellend der
mererteyl heyden inn ein sölliche foreht, das sy sich inn die
16 flucht uiachtend; des der keyser ser erschrack und sprach
zuo Rengnold als einer, dem es glich gylt umra sin laben:
»Gedenck dich zeweren! Wann idi wyll mich rächen umm
den fibermuot, so du die vergangen zit an nnserem glouben
begangen haste Damit ryttend sy hindersich und kämmend
20 gegpn ein andren , aber der keyser fiel des ersten stichs tod
zuo erden. Des die heyden ser erschrackend ; wann etlich
machtend sich inn die flucht, etlich staltend sich zuo wer.
Alezander kam mit sinem volck inn stryt. Da ertzeigt er sin
könheit; ein yetlicher mocht erkennen , von waz stammens
86 er was. Do die heren sin grosse manheyt ersachend, do ryt-
tend sy inn stryt. .Kuoliand macht, das im die heyden weg
geben muoßtend, als die schäf den wölfl'en ; deßgiicben tbet-
tend och Oilyfier und Richart. Es beschach des tags ein groß
bluotvergiessen inn der stat Monassa der heyden. Im stryt
was ein heyd , kilni^ zuo Morucka , der enthielt die heyden
im stryt. Den ertodt Ruolland. Do waren d die heyden on
höpt, darumm sy von stund an die flucht nämmend. Die, so
enttrtinnen mochtend, fluchend inn ire schiff uff das mer, und
die, so da beliben, wurdend all ertodt. Inn sollicher gstalt
^ wurden die Krysten her und meyster der stat. Nach dem
stryt gieugeud sy iuu pailast. Rengnold beruoflt etlich wald-
*
29 vergl. annu
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brfieder iim den wfiestinneD, die tou£Ptend Alexander und ein
jungen schiitner inn siner gselscbafb, der hies Bengnier. Dach
ward getouft Zipion , der frorara wyrt , sampt siner frowen
und tochter, die hies Florenttina. Allexander ward mit ver-
wilgung aller heren zuo keyser erweit, wie wol er^ nüt an- 6
nemmen wot. Bengnold ließ des Alten vom berg lichnam gen
Babillonia ftteren, das er nebend Morgant vergraben wnrd.
Do der fromm pattron Jason vernam, das unser volck der
stat her wareud, do ward er vast fro und kam zuo innen sy
züchtigklichen grüetzen. Sj wärend siner zuokunfft vast fro. lo
Rengnold macht ein ee zwüschend im und Fiorentina, des
wirtz tochter. Der patron was willig und ward getouft. Reng-
nold gab innen mit verwilgung siner gsellen sovil stett und
Schlösser, das sy ir läbtag rieh warend. Die heren ruowtend
etlich tag zuo Monassa und satztend Ordnung inn allem 16
land und machtend iren wirt Tzipion gupemator über aUes
land. Darnach nammend sy urlob, wann sy wottend Qan-
nelloQ erlösseu in Creontta schloiä. ,
Wie Oannellon von fiengnold und sinen gsellen er-
lößt ward, und wie sy inn Creontta schloß gfangenao
wurdend all.
Nach dem und unser volck Ordnung im land gsetzt hat-
tend, do schiödend sy hinweg und ryttend sovast, das sy zuo
dem schloß kämmend, inn dem Gannellon giangen was. Dä
fondend sy zwen hirtten ; der ein was der, so sy gereycht hat 95
ZUG Babillonnia. Der fuort sy inn des huß, [bl. 112] den
Gannellon erbänckt hat, der Rengnolden sin pfert gstollen
hat. Der hyrt sprach zuo Rengnold: »Dys hus ist des gsin,
der fleh fiwer pfert gestollen hat, den der gräf Gannellon ge-
hinekt hat an dyssen boum, als ir nach sSchend. Ich halffen 30
im häncken.c »Ich sag dir und Gannellon danck,€ sagt Reng-
nold, »wann der dieb macht, das ich mengen tag zefuois gän
maoßt.« Sy ruowtend etlich tag inn dem selbigen huß. Reng-
nold frfigt die hirtten, wie sy inn Creontta schloß konunen
niöchtend. Der ein hyrt sprach: >Es wyrt kum beschechen, 35
wann das schloß ist wol verhüet. Wann die ryssen sind darinn,
MorgAnt der riete 15
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und bj yetlichem tbär ist ein grussammer low, und die rvssin
und vyl bosser geysten; wann sy ist die gröst zonbrerin ion
aller weit. Und ist so grussamm und un geschaffen , das sy
Sathaii lind Ast.arotli orschrcckon wnrd; nach i5?tsy vil veitscher
6 und boühaiftii^er.« Do luMignold den hirtten verstuond, do
sagt er: »Het sy all tüö'el by Iren, so wend wir Gannellon
han.€ Damit sassend sy uff ire pfert und machtend sich ofi
die strftß. Do sy by dem schloß wärend, si^end sy ab iren
pferden und pübend die Henfrnier zewartteii. Rengnold gieug
»0 vor hin und wott zuo dem thär inn ; aber er fand am ingang
ein grosser low, der fra^ ein scheffly. Do der low in ersach,
do stalt er sich uffrecht und kam gegen im und stieß im die
zwen kl&wen inn schilt und erwuscht inn mit den zennen by
dem beim. Und Rengnold, der bat sin schwert inn der han<l,
i» hüw im ein scbänckel ab, also das inn der low wider rauoüt
lassen g&n und fiel zuo erden. Rengnold nam sin streich
wyder und zerspielt im sin köpf. Alezander sprach : »Du hast
dyssen löwen todt, ich wyll den andren töden.c Damit griei
er an den löwen, der kam an inn mit uf getbänem mul. Und
20 Alexander stieü im sin scbwert inn sin mul untz zum hertzen.
Also wärend zwen lowen tod. Ruolland kam an den trytten;
aber do inn der 15w gsach kommen , leyt er sich njder ion
zeichen der demQettigkeyt. Do ertzuckt Rnolland sin schwert
wydor und wott inn nüt titdcn , sunders spracb : »Ich gloub,
25 das es durch den wyllen gotz bescbech , das der low so de-
müettig ist. Ich hoff, got werd uns häiffen.c Do die zwen
löwen tod wärend, do gieng der dryt mit den heren, und
giengend im nach. Und do sy inn den ersten sal kämmend,
da was der ryssen einer. Do er die heren gsacb, so der lö\r
30 fuort, do sprach er: >Waz tüffels ist das? ich gloub, Mach-
met sig unsinnig worden und hab kein macht mer , das ich
dyß lurren hierinn gsich, das die löwen sy nüt zerryssen hand.<
Es ist hie zemercken, das die löwen vertzouberet wärend inn
söllicher gstalt von Creontta, das sy alle die erkanttend, die
3& hin inn kämmend Übels zebegän ; darumm man sy nut ge-
schedigen möcht. Aber got der allmechtig, 'der dä mag all
m
25 es] er hs.
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zouberryen liin thnon, nnm den löwen die kraffk, das sy sinon
gnotien frÜDden und dienern nüt thnon mochtend, die- dä
w&rend des krystenlichen gloubens stützen. Der ryü ^ieng
gegen Ruolland, der tri eng zeforderst. Und als er Ruollanden
schlacben wott, stieß im Ruolland Durandel in die brüst und 0
zerstach im sin bertz^ das er starb. Das ersach siner brü&-
dem einer, der ward ser ertzürnt und sagt, er wett eins bruo-
ders tod rächen. Er kam an Alexander nnd huob ein grosse
stang of inn damit zerknitschen. Aber der edel Alexander
thet ein sprun^, darnmm inn der ryß nüt traff ; dann het er 10
ioQ troffen, so het er iun ertödt. Und aU der streich an herd
gieng, hüw im Alexander den arm vom lib mit dem schwert;
er nam nach ein streich nnd hÜw im den kopff ab. Also
yrärend zwen ryssen tod. Die natur la^r dem drytten ryssen
im geblüet , das er siner brüedern tod rächen wott. Der
uaimfieng Richarden und luod in uff sin ruggen. Aber ßeng-
Doid gieng im engegen und sagt zuo im: »Läß den rytter
g&n!c Der riß sagt, er wett sin blnot trincken. Richart
schwang sich von im, Rengnold schluog den rysen ufFs hopt
und zerspielt inn untz uff die zen. Nach was der ryssen einer, 20
der was der aller sterckest und böst. Do inn Ollyüer er-
sach, sagt er zuo sinen gsellen: »Djsser stryt wyrt min sin;
ich bit üch , das inn keiner anrüere.« Der rj& kam an inn
und schluog inn uff sin hiilm mit einem mortpiell so ein un-
geniessen streich, das, wenn der hälm nüt guot gsin were, so 26
wer er inn todes sorgen gsin. Doch ward er ab dem streich
so sehellig, das er yermeint an herd zefailen. BnoUand schrey
im zQo: >yetter, wie tnckstn dich ab des ryssen streich?
Hastu nüt din guot schwert llochenklera , daz sovil heyden
ertödt hat? Schnit es nüt als wol als yeV« Do Ollyffier Ruol- so
landen verstuond, do ward er gantz schamrott und gwann so-
Tyl hertz, das er dem ryssen das schwert durch den lib stach,
das er tod nff den esterrich nider fiel. Do Creonta wüst, das
äU ire sün tod wärend, do ward sy crar nnsinig und lüeget wie
ein touber stier und kam gegen den heren mit offnem mund, 35
als ein unsinigs thier; sy was * * wie ein * \
86 an stelle der stemchen in der hs. leerer rarnn; vergl. anm.
15*
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Sy erwuscht Alexander und luod inn off ir achslen und wott
inn hinweg tragen. Aber Rengnold kam an sy and gab ir
ein streich mit sinem schwert nff iren kopff; aber es wyder-
schiialt, als ob er utf ein aml)ol3 geschlagen het. Die rjssin
6 lies nüt vom gän mit dem jungiing, der mocht im selbs nüt
gehälffen, so starck hat sj inn. Raolland [bl. 113] kam öch
nnd schlnog uff sy mit aller sterci^ mit einem schwert, aber
es was glych, als ob er uff marraelliitein schlüeg ; des sy all
ser erschreckend. Sy sagt zuo innen : »Ir schlachend umm
10 sust uif mich; wann es ist nüt müglicb, das mich yssen nach
Stachel schniden m5g, so wol schnidet ist es nüt. Es ist ücb
nach bössers verbanden; wann ir mögend nüt uß dyssem
schloß kommen, sunders müessend darinn beliben, so lang
mir liept. Ich beger keiner andren räch umm miner sünnen
i& tod : ich bin willig Gannellon zeerlössen, aber ir werdend mir
gselschafft halten an miner sÜnnen stat.« Mit dyssen wortieo
ließ sy Alezander wyder g&n. Do die heren die lyssin yer-
stuondend, erschr&ckend sy all. NÜt desterminder erloßiend
sy Gannellon. Der zuckt sin schwert uü und schluog uff
20 Creontta hert streich , aber die keybin lachet nun darab.
EuoUand, Oilyfier und Alexander gäbend ir hert streich, aber
es gab iren minder zeschaffen, dann bettend sy nff ein am*
ho& geschlagen. Do sy gsächend, das sy ir zyt ▼erlürend,
horttend sy uf schlachen und giengend an des schloß tbär.
26 Das was nüt verhüet, aber so bald sy hin uß wettend , thet
es sich von im selbs zuo. Und so bald sy wyder darvoD
kämmend, so thet es sich wyder uf von im selbs. Sy be-
libend vast lang inn Creontta schloß inn grossem leyd und
schmertzen; wann ir grosse manheyt diendend innen nüt;
80 wann es gieng als durch die tüffelsch artt zuo. Sy bettend
all ir laben lang darinn müessen beliben^ wenn sy der fromm
rytter Magis nüt erlößt hett.
Wie Magis inn siner kirnst erkaut, wie die heren inu
Creontta schloß beschlossen waren , danunm er nß
3& reyt von Muiitabaut und erlößt sy.
Magie, Rengnolden vetter, was zuo Muntabant, der bessch
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siue bfiecher zum dickern mäl, inn weliichem wessen sine
Tettern werind. Und iuogt sovyl, das er erkant inn einer
knnst, wie sy inn Greontta, der ryssinnen, schloß gfangen
wärend, uü dem inuen unmüglicb was zekomeii ou hilf. Das
ertzalt er Allard und Gucharten, Rengnolden bruodern, die 6
wurdend der mere ser betrüept. Sy enbuttend es yllentz irem
Tetter Astolf , der was zuo Paris. Und so bald er die mere
remam, schied er von Paris und reyt gen Mnntabant. Da
ertzalt im Magis, wie Rengnold und sine gsellen inn Creontta, der
ryssinnen, schloß beschlossen wärend, uß dem sy niemmer mer lo
kommen möchtend, wenn innen nüt geholffen ward. Also
wnrdend sy eynheliig sjzeentschütten, nämlich Magis, Astolffo,
Allard nnd Gnchart. Frow Anthea sagt, sy wett mit innen,
wann sy het groß begird Rengnolden zesächen. Sy machtend
sich yllentz uff die sträß und ryttend so vast , das sy inn i6
Hyspannia kamend. Und es begab sich eines tags, das vast
heyß was, das Anthea inn blossem h5pt reyt. Do begegnet-
iend innen dry heydisch rytter gewapnet; der ein was des
künig Marssillia vetter (von dem wir hievor gsagt band), der
hieß Lyonbruu und was vast stoltz. Und do er Anthea gsach, ao
do duocht sy inn yast schön, nnd sagt, sy müefit im werden.
Und reyt zuo. den heren nnd sprach zno innen: »Ich weyfi
nüt, wer ir sind; aber dyß ist nüt ein rytter, sunders ein
juiickfrovv. Die maoß mit mir koniineii , wann ir band sy
gnuog ghan. Und wenn ich sy als lang ghau [hau] als ir, 26
liept es mir dann, so wyli ich sy üch wyder geben. c Astolffo
sagt zuo im: »Du bist nüt wyrdig ein semlichs mentsch ze-
haben, wann sy ist zekostlich.« »Dennecht wyll ich sy haben,€
sagt der heyd , »oder du muost sy erretten mit der sper.«
»Es gfalt mir wol,^ sagt Astolf. Also kämmend sy gegen so
ein andren, also daz Astolfo abfiel; darumm der heyd hand
an die junckfrow legen wott. Aber Allard verseyt sy im und
sagt, sy müeßte im nüt also werden. Der heyd reyt gegen
Allard und Allard gegen im. Aber der heyd fand mit Astolfo;
wann er stach im das sper durch den lib, also das er tod zuo s6
erden fiel. »0,< sprach Anthea, »Allard, du hast wol ertzeigt,
das du Ton Rengnolden gschlacht bist.« Do die zwen ander
heyden iren gsellen tod gsächend, do nämmeud sy inn und
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leyttend iun uff sin plert und fuortend inn inu die sUt.
Astolf schampt sich übel, darumm das er gfallen was; er
entschuldiget sich mit sinem pfert, das het im gfelt. »Es
darf keiner entschnldignng ,c sagt Anthea , »wann man hat
5 wol gsächen , an wemiu es gelegen geweßt ist.* Sy rittend
soYast, das sj für Creontta schioia kämmen. Do macht Magis
sin zouberjen inn söUicher gstalt, das innen Creontta zoaber-
ryen nüt verhüetten [bl. 114] mocht, das sy nüt hin inn
kemmind. Do sy hin inn w&rend, das die einen die andren
10 ersachen , es ist guuog zeverstän , waz fruuden sy hattend,
ßeuguold fragt Magis, war sy wettend, und wie er sy bet
gwüßt zefinden. Magis ertzalt im, wie er inn siner kuu^
erkent het, das sy inn dyssem schloß gfangen wärend durch
die schwartz kunst, und das es innen unmüglich were hinofi
16 zekoiunien an sin hilf; darunini were er kommen sy erlössen.
Do iieugnold Magis verstuoud, do ummfieng er inn und sprach
zuo im : »Min vetter, das ist nüt die erst guothet, so du mir
und minen brüedem geth&n hast. Ich byt unsern heren, das
er mir die gnad thüeg, das ichs nmm dich verdiennen mög.«
20 Magis fragt, wer der jüngling were (das was Alexander).
Heugnold ertzalt im, wie sy inn fanden hetteud, und die man*
heyt, so er begangen het, und wie er ir vetter were, Geroldtz
yon Russellons sun. Do Magis Terstuond, das Alexander nn
fründ was, do ummfieng er inn mit grossen frönden. Reng*
2.> uold hat Anthea by der liand, der was so frülich, das er nüt
zucht halten kond. Do die ryssin gsach , das ir kunst den
ryttern nüt bat mögen vor sin inn ir schloü zekommen, do
wott sy toub werden. Und wott nach grosser zouberyen
machen, aber sy mocht nÜt, wann Magissen tüffel wärend
30 als fetarek als ire ; darzuo bind sy der natur, daz keiner dem
andren schaden thuot. Des die alt ser erschrack. Kuoliaud
sprach zuo Magis: »Wie mag es müglich sin, das man die
ryssin tod, die da weder schwert nach gschütz fürcht?€ »Ich
weyß die gstalt,« sagt Magis. »Sy hat ein bild u3 wachfi
3ö gemacht iren glich, daz ist also vertzouberet : so lang das
uuvermasget blipt, wirt die alt uch hüben; Das bild ist an
einem heimlichen end verhüet durch ein gmssammen tracken.
Wenn wir die ryssin töden wend, so mtiessend ir sy fachen.
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Und hüettend ob allen dingen , daz sy üch nüfc enttrunne!
Wauu as were als wyder am anfang. Und geh waz zouberryeu
sy machet so färchtend üch nüt! Aber ir, üuoliand, Ollyfier,
Alexander und AstolflEb werdend sy haben, und Rengnold muofi
mit mir g&n den tracken t5den. Ich will das bild all gmachest b
vertilgen, und so es zergän wyrt, werdend ir die ryssin grus-
ma gstalten gsächea füeren.c Ruolland und die andren gieng-
end und fiengend die ryssin^ die fundend sy, das sy neyswas
caracteren inn herd macht 8y erwnschiend sy, abersy hat-
tend gnnog zeschaffen sy zeheben ; wann sy fleyß sich all lo
zouberryen zebruchen , die sy erdencken kond. Magis und
Uenguold giengend inn ein kleius kätumerly, in dem das bild
was, und dar nebend was ein grosser track, der warf für u6
dem mal. Magis sagt zuo Bengnold : »Du muost dyssen tracken
töden.« Damit zog Rengnold sin scbwert uß und gab dem i6
tracken so ein hertten streich , das er im ein stuck vom
schwautz hüw. Do sich der track wund empfand, do iiels er
ein grossen färflammen ui» dem mul, der thet Eenguolden
?ast wee. Und als der track an inn springen wott, do stiel
im Rengnold sin schwert inn püttrich untz zum krutz , das m
er starb. Do der track tod was , do nam Magis das wachse
bild, das was mit reinem wachs gemacht under etlichen dingen
des himels und hat das ein bein uff dem andren. So bald es
Magis hat, do macht er durch sin kunst, das ein groß für
für inn kam. Und so bald daz wachs der hitz empfand und s5
anfieng zergän, do fieng daz gantz schloß an zyttren , sovast,
daz sich Rengnold nüt ufrecht beheben moclit, sunders weych
mer dann sechs schryt hinder sich. Magis sagt zuo im : »Vetter,
furcht dir nüt ab keinen dingen, geb was du sackest! Wann
also wie das wachse bild zerg&n wirt , also wirt die ryssin 30
Och enden.« Am andren ort was Ruolland und sine gsellen,
die hattend die alt ; die zerwand sieb, sy leyt sich allerdingeu
off ein huffeu, darnach strackt sy sich wyder, sy klapffb ire
Kenn wyder ein andren , sy zerwand ire arm und schanckel
und verkart ire ougen im höpt als die , die da empfand, das 86
iien der tod nach was. Die selbig zyt tonnert und haglet
es sovast, das alles schloß darab zyttret, und was glich, als
ob die gantE walt under gän wett Der wind imd hagel
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wäreod so nngestütntn, das die ziegel ab dem flclilofi fiellend, •
und schluog die thüreu und venster uf und zuo. Das niacbt
so lutt und ein so gros gebrächt sampt dem thonner, das sy
meintiend, aj werind inn der hell. Das w&rend sy öch, wann
B es w&rend vyl tüffel im schloß , so die ryssin durch ir knnst
bat beyssen kommen; die tribend ein semlicbs wessen, darumm
das sy uü dem scliloü mnoLUend. Es warend fier rytter, die
battend grosse arbeyt die ryssin zehaben, also zertliet sy sieb.
Do das wachsy bild zerschmaltzen was and gäntzlich zer-
to gangen, do gab die alt iren geyst nf allen tüfflen. Und als
iren der geyst binsebied, do kam ein semlicber erschrocken-
licher thoiiiierklapff, das die heren vermeinttend, sy müeßtend
undergän; wann sy bellend der mererteyl nider. Nach dyssem
gmssammen thonnern horttend alle nngewytter uf, und das
uwätter ward wyder schön und latter, des ^e heren vast ho .
wnrdend. Do die ryssin tod was, do gieng Magis und Reng-
nold uß der kammer zuo den andren heren. Da danckettcnd
sy all Magis siner hilf, das er sy so uß grosser uott erlößfc
hat. Sy verbranttend die ryssin and ire sün and mowtend
Metlich tag im schloß in froaden. Die weret innen nttt lang,
als ir bören werdend.
Wie Astolffo von sinen vettern schied zornig und
wie er dry brüedern fand, die müoßten [bL 115]
dry dieben häuckeu , und wie RuoUand och von
as innen schied und wott Astolffo suochen.
Eines tags, als die baren inn Creontta schloß warend
and von iren händlen seyttend, do mocht sich AUard« Reng-
nolden bnioder, nüt enthan zesagen, wie Astolffo durch eines
beyden stieb gfallen were, und wie er selbs den selbigen
30 heydeii ertödt bett. Es were Allarden weger gsin , er bette
gescbwigen ; wann sy lyttend dardurcb vyl jämers, als ir ver-
st&n werden. Dann do Bengnold die sach verstnond, sagt er
inn spotz wyß: >Min yetter, wie bista so nütsöUend, das da
nmm eins heyden stich ab dinem pfert fälscht? Ich meint,
86 es were mer manheyt inn dir.« Do sich Astolffo hört also
schalten und vernütten, do ward er yast zornig and zog sin
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scbweri über Rengnolden. Do das liengnold ersach, sagt
er ZOO im: »Ich gloub, du babeat die sinn verloren. Was
gedenckstu wjder mich zethnon? Gftsi nüt dannen, so mnost
din Schwert frassen.t Rtiolland stalt sich zwüsebend sj bed
und sagt zuo Rengiiolden : ^Du hast unnrecht, das du nnsern 6
Vetter also schiltst, der al wegen bereyt geweßt gsin ist dir
und den dinen zediennen Inn allen nötten. Er ist öch inn
djfi land kommen vJk der selbigen ursach, als dann wol weyst.
Dammm rätt ich dir, du haltest inn wie din fründ und
Vetter.« Ollyffier und Alexander uäuimend AstolfFo und fuort- lo
tend inn inn ein andre kammer, dardurch sy gestillet wur-
dend. Aber der selbigen nacht, do sy all nyder wärend, nam
Ästolffo sin harnisch nnd saß uff sin pfert und schied u& dem
schloß heimlich on gnaden; dardurch ir fürnemmen zerschla-
ifen ward. Also thuot das unglück, das da der wält geschafft i6
verkert, wie es wylL Wann durch Ästolffo hinscheyden hat-
tend sy grosse mfie, ee das sy wyder zammen k&mmend, als
ir hdren werdend. Do Ästolffo yon sinen gsellen gescheyden
was, do reitt er, das er nüt wüßt wohin. Und reyt durch
ein wüesty so lang, das inn die nacht begrejf; wauu er hat 20
den gantzen tag kein end fuudeu, da er herbergeu könde.
Do er lang gereytt, do ersach er ein für; er reyt dahin, do
fand er, das ein bruoderhüsly was, inn dem wänettend dry
bruodern. Er klopffet an der thür der brüedern ; einer thet
uf und frägt, wer er were. Astolf sagt zuo im , er wer ein as
farender rytter, und bat inn, das er inn die nacht beher-
bergette. Der bmoder sagt ja. Astolf saß ab, und die brüe-
dern gäbend sinem pfert gras zässen. Er entwapnet sich und
aß der spis, so die brüedern hattend. Er aß vast, wann er
hat inn zwey tagen nüt gessen. Do er gessen hat, do gieng 30
er gen ruowen. So bald er nyder was, kämmend sechs mör-
der, die brachen die thür am bruoderhüsly uf und n&mend
alle die spis , so sy fundend , desglichen öch Ästolffo pfert ;
des er ser bekümert ward. Und so bald es tag was, wiipuet
er sich und frägt die brüeder, weichen die dieben werind. 36
Der brüedern einer sagt zuo im: »Land sy gän! Wann ir
könnend nüt an innen gewinnen ; wann iren sind sechs buoben,
gros und starck, die labend keins andern dann stallens und
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roubens. Sy band uns vyi mal beroupb, aber unser got bat
uns alwegen wyder ▼ersächen. Sind sin sicher, innen wyrt
amm ir sfind gelonnet; wann got läßt nüt nngesirafb. Ir
überkommend mit der hilf gotz wol ein ander pfert.c Astolf
5 sprach zuo dem bruoder: »Du sagst wunder. Ich mein, wenn
ich inn got vertrüwtte und nüt darzuo thette, ich wurd lang
on rofi ain. Darumm will ich luogen, ob, ich sy finden mög.
Und find iohs, so verheyssen ich got, das sy nie kein diebital
Verbrächtend, der innen so thür vergulten wurd als dysser.«
Jo Damit macht sich Astolffo uif die sträs den dieben nach.
Und gieng so lang, untz das er sy inn einer matten fand; da
assend sy das, so sy im bruoderhos gestoUen hattend, und sin
pfert gieng im graß. Er schrey sy an. »Ir mtlessend ge-
straft werden,« sagt er, tumm die (übel, so ir begangen band
16 üwer tag.c Und zog damit sin scliwert uß und hüw einen
zetod. Einer stach ein schafiPellin gegen im, aber do er den
stich gsach kommen, do weich er und zerhüws inn zwey stock;
darnach gab er dem dieben ein streich, das er tod nider fiel
Die andren fier kämmend an inn, aber er ertod glich nach einen;
20 die andren dry rust er also zuo , das sy keiu macht me
hattend sich zeweren, und muoßtend mit im inn das bruoder-
haß. £r sprach zuo den bruodem : »Lieben ▼äitem, gsacheo
hie die dieben , die fich sovil zeleyd thän band ! Ich hab die
dry tödt und dyü dry bring ich üch, damit und ir sy er-
26 hänckend.« »Ach her,« sprach der brüedern einer, »wir weud
sy nüt erhäncken , wann ir wüssend, das es nüt unser brucb
ist die l&t zetöden, sunders l&nd sy g&n und lassen [bl. 116]
gott machen! Der wyrt sy nttt ungesträft lässen.c »By mi-
nem got,« sagt Astolffo, »ir müessend sy erliäncken , oder ich
80 wyll üch häncken. Mich dunckt, ir sigend teylbafi'tig au iren
diebstallen , das ir wend , das ich sy gän la£.c Astolf nm
ein Stacken und sprach zuo den brfledem, er wett sy schlacken,
wenn sy die mörder nftt häncken wettend. Knrtzumm, vf
wottentz nüt thuon, darum er antieng inn sy zeschlacben,
3b also das sy ir kutten ab thuon muoßtend und die dieben
häncken. Do sy erhänckt wärend, sala Astolifo uit' sin pfert
und schied Ton den brfiedem und reyt, das er nttt wuit wo
hin. Nun wend wir von den andren heren sagen. Do Ruol-
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Jand gsach, das Astolt hinweg was, do dächt er, er weit inn
suochen so lang, hy& das er inn funde; darumm er einer
nacht on nrlob von sinen gsellen [schied]. Do daz Rengnold
and die andren vemammend, niemmand könde das gros leyd
ertzellen , so sy fuortend. Gannellon thet och der glichen, 6
jils ob er leydig were. Rengnold sprach zuo Anthea: >Nun
itit unser fürnemmen und geselscbafi't zerbrochen. Wir hat-
tend inn wyllen mit ein andren gen Paris [zefarenj, aber ich
merck wol, das es nüt geschachen wyll.« Anthea sprach, sy
wett wyder gen Babillonnia keren. Rengnold sprach, sy wet- lo
tend iren gselschaft halten. Das gtiel iren wol. Sy mach-
tend sich uf^ die sträs und ryttend sovast, das sy gen Babil-
lonnia kämmend. Anthea ward ser bekümert umm iren vatter,
den soldan. Sy ward mit verwilgung der heren zuo küngin
und frow gekrönt über alle land und herschiiütcn , die irs 10
vatters , des soldans , gsin wärend. Demnach als die heren
etlich tag zuo Babillonnia gsin wärend, uämend sy urlob von
Anthea; die ließ gros sünffbeen ab Bengnolden hinscheyden,
aber er ließ naeh vyl grösser. Sy schiedend hinweg und rytten
durch menigs land, ob sy etwaz von Ruollanden venieuimen 20
uiöchtend. Und ryttend sovast, das sy gen Mona^ssa kämmend ;
da fundeud sy den frommen patron Jason und Tzypion, die
wärend irer zuokunfFt vast fro. Bengnold schickt inn alle
land zevememmen, wo Ruolland were; aber sy kondend nttt
von im vernemmen , des Rengnold ser bekümert was. Nun 26
wend wyder von Astolffo sagen. Der reytt sovast, das er inu
Barbaria kam zuo einer stat, Oornnillia genempt. Da was
künig ein heyd, Dyomedes geheyssen, der was so übermüettig,
das er weder an Jhesus nach an ander götter gloupt, snnders
er liefi sich anhätten als ein gott. Und hat ein bild lassen w
machen inn siner gstalt ; er tzwang sine underthannen das
antzebätten. £r läpt keiner dingen dann der tbyranny und
macht vyl nüwrnng under sinem volck. Er hat ein gmaohel,
die hieß Fylbertta, die was wenig besser dann er. Ire under«
thannen bettend irer bcder tod wol mögen erlyden. Sy bat- 36
tend dienner innen glich. Der künig wott, das all frowen
und junckfrowen, sy bettend mannen oder nüt« allen und ye-
dem erldpt wurdend ; dardurch sine dienner vyl Übels be-
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giengendi waan 8jr liessend weder frowen nach junckfrowen
ungeechant, und wenn innen etwar darinn redt, so ward er
geschlagen on erhermd. Astolffo herhergt sich inn der Yor-
sfcat inn eines edehiiaus huß, der hielt wjrtschafft. Der hat
6 ein schönne frow. Der wjrfc empfieng inn zum basten, so er
mocht. Und im nachtessen ertzalt im der wyrt das scbautlich
laben irs kiinigs. Astolffo gab im kein antwnrfc damf , daoo
das er sagt, er wett etlich tag da mowen mit einem pfert.
Nun wyll ich wyder von RuoUand sagen. Der reyt, do er
10 Creontta schloß gscheiden was, so lang, das er in daz bruo-
derhus kam, da Astolffo die dieben hat lässen häncken. Die
brfiedem empfiengend inn zum basten, so aj mochtend) und
ertzaltend im im nachtessen yon den dieben: wie ein rytter
by innen gsin were, der hett dry diebeu ertödt, und dry
16 bettend sy im niüessen häncken, darumm das sy im sin pfert
gestoUen hattend; sy ghattend sich nach der streichen, so
innen der rytter gaben hat, darumm das sy die morder nüt
hattend weÜen häncken. RnoUand nam ein wollnst ab der
brüedern red , aber er dächt nüt , das es Astolffo were gsin.
20 Do sy gnuog geschwätzt hatten, do giengend sy gen ruowen.
Und do es umm mitnacht was, do erschein den brüedern einem
ein engel, der sagt zno im: »Wüß, das ir beherberget band
den rjrtter Rnollanden, der starck kämpffer des gloubens,
Myllons von Angliers sun, des keyser Karlis vetter! Der
26 ander , der üch ließ die dieben häncken , ist sin vetter , ein
andern beschirmer des krystenüchen gloubens. Darammthuond
im eer bxlU Der engell erschein öch RuoUanden mid sagt
zuo im: »Ruolland, wiÜ, das ich ein engel gottes bin! Der
enbüt dir by mir, das diu vetter Astolff inn dysser geguj
30 gsin ist. Und byß f rölich 1 Wann vor VII tagen wirstu inn
finden. Und hi& allwegen gehertzt deu kristenlichen gloa-
ben zemeren, so mnoß dir wol gelonnet werden.c Damit
schied der engel hinweg. Ruolland dancket unserem hereo
also: »0 ewiger gott, der da gaiitz güettig und barmhertzig
36 ist, und die niemmer trurig läst, die dir diennend und dir
uß guottem hertzen Tertrüwend und sich dir beigebend, waon
«
80 wann du wyrst inn vor VII t. w. du inn hs.
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da bist ein zuoflacht der trurrigen , ein troet der irostlossen,
ein lejtter der Terlltenen, ich sag dir danck, das dn durch
din nnnentliche higend alwegen min gebetter erfölt hast nnd
micb nie on hilf und trost inn rainen nötten und trüebsallen
gelassen hast. Darumm ich dich loben und ich verheissen 6
dir, das ich, die wyl ich läb, müeg nnd arbejt haben [bl. 11 7J
wjU din heiigen glonben zao meren.c Demnach als Ruolland
sin gebett Terbrächt hat, do gieng er zno den bmodem, die
enbuttend im gros eer als dem fürnemesten kämpfFer des glou-
bens. Kuolland nam uriob von den brüedern und befalch sich lo
ino ire gebatt.
Wie liuolland mit wurminen und löwen streyt und
darnach AstofTo vand zuo Gomillia.
Do Ruolland ui» dem bruoderhuä gescheyden was, do reyt
onts umm die driL Do kam er in ein grossen wald, dä fimd »
er ein grossen grussammen wurm, der streyt mit einem grjffen.
Das ist ein thier, gros wie ein ochß und hatt den hals und kopff
und schänckel davornnen wie ein adler und den cörpel und
die hindern ffXe& und schwants wie ein löw. Und hat fiügel
und flttgt Tester dann kein yogell. Und ist so starck, das er so
ein pfert oder ein gewapnotten rytter tragen mag. Do Ruol-
land den stryt ersach, do hielt er styll das end zesächen. Aber
do der strytt lang geweret hat, do schluog der wurm den
aehwantz umm des gryffen hals, also das er sich n&t mer
weren mocht. Der gryff duocht Ruollanden so hüpsch , das n
erbermd tiber inn hat; darumm er an wurm kam und gab
im ein söllichen streich mit Durandel, das er inn tod lygeu
liefi. Also ward der grylf erlößt und flog inn lufft. Demnach
reyt Ruolland fiirbaa. Do fisnd er fier gros I5wen, die gryffeud
itiD an. Ruolland zog sin schwert ufi und schluog des ersten so
etreychs einen. Und als er streyt, do flog der gryif uflF der
löwen einen schnell als die sträl und erwuscht inn by dem
kopff und truckt inn so starck, das er starb. Do Huoilaud
gneh, das er nun nach mit zwey löwen zeschaifen hat, ward
er gehertzt, das er nach einen ertodt. Der gryf flog uff den s»
iierden und ertodt inu mit dem schnabel und kläwen ; demnach
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flog er wyder hinweg, Üyü thier entheret vjl lütten, die da
nüt erkennend die guoihefc, so man innen thaot, sunden sind
uunerkant wie die süw. Djsser grjf woU den dienst erkeimeD,
den im Rnolland bewyßt hatt wyder den wnrm. Rnolland reytt
fürbas durch vyl land Astolffo anochen. Und inu sechs tagen
kam er gen ( ornilliu, dahin Astolffo kommen [was] den tag darvor,
und beherberget sich inn die stat; da wott er sin pfert Galantin
mowen l&nen , der was so mager worden , das er kam gän
mocbt. Ich will wyder von Astolf sagen. Der sach eines tags
sin wyrt, der was gantz eilend und bleich, daruram er inu
frägt umm die ursach sines leydtz. Der wyrt sagt zuo im,
es were n& der ursach, das sich irs künigs dienern einer be-
rfiempt hett, »im müeßte min frow werden sin wyUen mit im
zeverbringOT. Und ich wartten nnn der stnnd , wenn secb
oder siben kommeud und [sy] nemnien wellend. Ich wett
lieber, ich und sy werind tod, dann das ich daz lyden muo^<
Astolf sprach zno im: »Ich byt üch, sagend mirs, wenn
kommend«. Bald darnach kam ein schelm, der was mm
morder glicher dann einem konffman, der sagt zno dem wyrt:
»Min her, der höptnian, enbüt diner frowen, das sy die aller
schönsten kleyder anlege, so sy hat, und zuo im komme.« Die
frow was inn einer kammer, inn deren weynet sy innenklicheo.
Do Astolf den botten hört, sprach er zuo im : »Ich wyll dir
antwnrt geben inn nammen min es wyrtz. Dn wyrst dinem
heren sagen: well er die frow haben, so soll er sy selbs reichen,
so wyll ich im sy geben. Inn allem bar bar ry sehen land sagi
man nun von den grossen thyrannyen, so din • künig nnd sine
dienner an dem armen volckly begand. Was gerechtigkejt i^t
das, das ein künig verhangt, das sine dienner also die frowen
und junckfrowen entherend ? 0 wee, es ist ein zegrosse thyrannjl
Aber ich hoiV, er werd vast bald umm sine my.&thät gestraft«
Do der kuecht Astolffo verstuond, sagt er zno im: »Da möchtest
wol ein nar sin. Stät es dir zuo unsern künig zesträffen, der
so mSchtig ist? Es ni&cht dich wol gerüwen.c Astoffo sprach
zuo im: »üang, sag im, wenn er nach mächtiger were, sosig
die zyt der straf kommen umm sin gros thyrannyen, die er sin
tag begangen hat! Wann der himel mag sine mifithM nüt
mer erlyden, nach das erttrich nffenthalten; sine sünd ^iesisd
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so grussamm , das die suiin ir hejttery darab verlören sott.«
Der knechi, der da was wie sin her, der lieber Übels begieng
dann guotz, gi^Qg schnell inn pallast dem kÜnig sagen Astolffo
red, und wie im der wyrt mit zeantwurt. geben hett, sunders
hett sich mit dem frömden rytter verreinbaret. Djromedes sagt &
zuo im: »Der, von dem du sagst, möcht wol von sinnen sin.
Eer wyder zuo im und heyß inn und den wyrfc zuo mir kommen !
So will ich innen ir torheyt ertzeigen. Aber ich besorg, der
schalck sig geflochen.« »Nein,« sagt der knecht , »wann er
redt gar sicherlich, c AstoliFo was gewapnet und was wie ein
man halb von sinnen , der lieber krieg hat dann fryd. Der
kneeht kam wider [bl. 118] und sprach zuo Astolff und zum
wyrt: »Der künig enbttt fleh, das bed von stund an mit mir
kommend, das ir gestrafft werdind umm den versag, so im
von ücb gescbäcben ist, und umm die gros nacbred, so du von
im geredt ha8t.c Astolff sprach: »Du solt dinem künig sagen,
das ich im nüt sovil zedienst thuon well, das ich inn sin
pallast gän well; aber ist er so frisch, das er sich t5rff ge-
wapnet finden bissen wie ein rytter sich des entschlacben, so
ich von im gsagt hab, das es nüt war sig, so muos er mich ao
finden das kuntlich zemachen, das es war ist. Und ob er dich
fr>, wer ich sig, so sag, ich sig Gallienua und sig bar kommen
sine sünd zesträfPen.c Der knecht kart wider zuo Dyomedes
nnd ertzalt im das, so im Astolf befolben hat; des Dyoiiiedes
grossen verdruü darab hat und sagt: >Wer ist der gouch, der aö
mich also verrachtet, das er mit mir strytten will? Gang, sag •
im, ich well im nüt feilen, und er werde mich finden ufF dem
platz. Da wyrt man Sachen, was stercky er gegen mir haben
wyrt.« Er forscbet sin barnisch und sin pfort. Der knecht
gieng und seitt Astolffo, das er uff den platz ritte, da wurd m
er den künig finden. Der wyrt erkant , das Astolfo manlich
was, das er Dyomedes woU sträffen mocht; darumm er mit vyl
ainer fründen redt und mit denen, die er wüßt, die dem kunig
fyend wärend, und seyt innen, das sy sich gewapnet hieltend
eiwann au einem heimlichen ortt , und ob sich begebe , das 3&
Dyomedes überwunden wurd, das sy dann von stund an die
fSmemsten einer dienner ertödind, »das lychtlich zethuon sin
wyrt, wann die gantz gemeind wyrt üch hilflich sin.« Also
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wurdend ireu bald wol sechtzig, die verhieltend sieb. Astolffo
rejt uff den platz nod sin wyrt mit im. Die mere kämmend
Ruol landen für, es wer ein rytter kommen, der wett mit dem
künig strytten. Darumin er sieb wapnet und saß uff sin pfert,
6 das was so mager und so müed, das es sich kum ufi'enthalten
moeht. Und als er durch die gassen reytt, spottettend die
kind Galantin, das mocht nüt gän dann fooi für fooi. Etlich
sagtend, das pfert törfte der ruow baß dann des strytz; der
daruf sitzt, sött wenig sollen. Kuolland thet, als hortte erß
10 nüt. Ein bejd grejf Galantin an inn verracbtung und thet
im den zonm ab. Und Buoliand gab im ein söliichen streieh
mit der yssinnen fnst inn sin angsicht, das er im die näfien
inschluog und zart im das ein oug nß dem kopff; des sieb
alle die darab verwunderttend, so den streich gsächend, und
i&sagtend, der streich kemme nüt von einem schwachen arm.
Buoliand saß ab und leyt Gaiantin den zoum wyder an. Diewjl
znckt der heyd sin schwert uß gegen Rnolland, aber er reyfi
ims nß den händen und gab im mit dem knopff ein söliichen
streich uff die hirnschal, daz er tod zuo erden fiel, und warf
20 das schwert uff ein huß. Demnach saü er wyder uif sin pfert.
In dem was Dyomedes uff den platz kommen, der sprach no
Astolf: »Bystu der nar, der da vermeint mine myibandel se-
sträffen? Du bist wol übermüettig. « Astolffo sprach: »lA
bin hie dine thyraiiny zesträffen.« Damit ryttend sy all bed
a6 binder sich und kämmend darnach gegen ein andren mit söllicher
• stercky, das Dyomedes sin sper zerbrach uff Astolffo schilt;
Astolffo traf inn also, das sin pfert uff den arfi safi^ und Te^
lor siner stägryff einen. Darumm Astolffo zuo im sagt: >Do
bist min gfan^^ner , wann du hast den einen stägryff verloreu.*
80 Dyomedes sagt »nein« und Astolffo »jä.€ Ruoliand luogt
irem hader zuo. Und do inn Dyomedes ersach, sagt er loo
Astolffo: »Ich will sinn unsere zanckß an dyssen rytter kom-
men.« Astolffo sprach, es gfiel im wol, (aber er kant Rüol-
landen nüt, aber er inn woll) das der ußspruch durch deo
86 rytter bescheche. Dyomedes reytt zuo Kuolland und spracii
zuo im : »Bytter, du hast unser stachen gräehen. Dysser lytter
1 die] der hs.
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sagt, ich sio^ sin gfan^ner, dariimni das ich den einen stäg-
ryff verloren hab, und ich sag das wyderspill. Darumra band
wir dich zuo richter genommen inn unserem stoß. Danimm
sag die warheyt !« »Nun,« sprach ßuolland^ »so ich die war-
bejt sagen sol, so sag ich dir nach kriegsracht, das du sin 5
(rfangner sin solfc, darumm das der stiigrylF einen vorloron
hast.« Do der Jieyd Ruoilanden verstuond , do wott er un-
ßinig werden und sprach : »Von einem närschen rychter schnelle
nrtieil. Ich glonb, da trinckest mer win dann wasser. Wann
man mnoß sagen, da sigest ein nar oder trnncken ; wann dn lo
bettest änderst die urteyl nüt also gehörnt geben. Darumm
wyll ich dir nüt glouben.« Ruolland sprach: »Ich sag dir,
das ich recht geortteylt hab. Und wenn du das widerspil
sagen weitest, wett ich dich sin bewysen mit strytten.c »Es
gfalt mir wol,« sprach der heyd. .Ruolland sprach : »Darumm i&
das min pfert so niüed und mager ist, das es sich nüt enthan
mag, als niengklicher wol sächen mag, vrett ich, das wyr ze-
fooß stryttend.c »Bytter,« sprach Astolf, :»ich will dir minß
Kchen.c »Es gfalt mir wol^c sagt JRuolland. Er saß ab sinem
und saß uff Astolfs pfert. Also r3rttend sy von ein andren, so
Und der heyd zerbrach sin sper uff RuoUanrl, und liuolland
stieß im sine inn lyb, daz er übel wund zuo erden Hei. Er
schrey überlutt: »Ich bit dich, rytter, das du mir sagest, ob
do ein Kryst oder heyd sigest, and diu nammen. Wann ich
erkenn, das ich dyssf» sträf mit gerechter ursach empfangen S5
hab und wol verdiennet hab; wann ich hab mit gvvalt
und nüt mit rächt diß küngkrich inn ; wann ich hab den
dorch min thyraony verjagt, der rächter künig was, der hieß
Jason, und ist getzwungen worden pattron eines schifis ze-
MD sin narrung gewunnen. Und hab nie kein [bl. 119] er- so
berrad über in gehept.« Ruolland sagt zuo im heimlich:
»Wüß, das ich Huolland, des keyser Karlis vetter, bin!« Der
heid sprach : »Nun wyrd ich dester ringer sterben , daz ich
veyß, das ich yon dem aller redlichsten rytter gesträfft bin,
der inn aller weit ist.« Nach den wortten starb er. ünd ss
alle die, so im halt warend, wuschtend liarfur und erto^ltfud
alle sine dienner, so sy ergryffen mochten. Sy kamend über
Dyomedes lib und gäbend im mer dann hundert streich nach
Morguit der rl«M IQ
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äinem tpd ; wann einer büw im ein or ab, der ander die nassen,
einer ein hand, etlich rjssend im die ongen nki er ward
mer dann in tnssend stuck geleyi. Darnach n&mend sy Ruol-
land ab dem pfert und wotten inn zno künig machen. Aber
6 er sagt, er wetz nüt tlmon, wann er könde nüt bj innen be-
liben; doch so söttend sy den rytter zuo künig machen, der
den künig tzersten überwunden het. Daz gfieli den innwon-
nem wol. Und fnorfctent sy inn pallast. Do sy darinn wä-
rend, fragt RuoUand Astolfib nmm sin nammen und 'sinne
10 land. Astolfib sagt, er wer uß Barbaria von edlem gsch lacht
und bieü Galiieuus. Diewyl man das nachtessen zuo rust,
rettend sy zwen von vyl dingen, also das sy Yon red zuo red
ank&mend zuo sagen von den heren inn Franckrich und under
andren von Ruollanden. Und Ruolland selbs , der hat sin
16 hälm nach nüt abthän , fieng an vyl böß von im zuo sagen ;
des Astolffo ser bekümert ward und sprach zuo im: »Wilto
b5£ von dem gr&f Ruolland sagen, so büt ich dir, das du Ton
stund an u£ dyssem pallast kerrest ; wann er ist ein frommer
rytter. c »Du tönst in Übel,€ sprach Ruolland, »wann er isfc
so der stöltzest und übermüetigest rytter inn aller wält und ist
nüt so manlich, als er den ruom hat.« Dysser red ward
Astolf zorniger dann vor und schwuor, die reden müefiteod
inn gerüwen. Inn dem huob Ruolland sin halm u£ Do er-
kant inn Astolffo und umfieng in und was siner zuoknnfft
35 vast fro. Sy ertzaltend ein andren die Sachen , so innen be-
gegnet wären , syt sy uü Creoutta schloß gscbeiden wärend.
Ruolland ertzalt im , wie er sine gsellen verläu hett inn le*
suochen; des im Astolf grossen danek seyt. Astolffo ward
zuo kdnig bekrönt über das land. Er thet sinem wyrt yyl
80 guotz und Ruolland sinem och. Nun wend wir von Philpertta,
Dyomedes froweu, sagen und von Reugnold und sinen gseiieo.
Wie Bengnold und sine gsellen die stat Gornillia be-
legrctteu, darinn Ruolland und Astolffo Inn waren,
und wie sy ein andren erkantten^ und wie Doon vou
«6 Nantteveil gen Gomnillia kam.
Die hystoryen sagt: Do Philpertta^ Dyomedes jhrow, woßt,
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las ir gmachel tod was, do schied sy von Gornlllia nnd rejtt
Inn ein sehloß, das was in yatters; da enhielt sy sich etlicb
zyt. Eines tags, als sy under dem thär inn truren stuond, \
io kämmend zwen brüeder , die graotzten sy und sey ttend
rao ir : »Frow, wir sind har kommen von fiwers nnfczes wegen; »
darumm yerrachtend nnser red nüt, snnders bringend die zno
end ! Wann sy wirb üch nutzbar sin. Ir wüssend, wie üwer
gmachel umrakommen ist von zweyen ryttern, und das nach
bösser ist: sy band üch entterpt und u£ üwerem küngkricb
vertriben. Aber wenn ir das tbuond, so wyr Qcb sagen wendi
80 werdend ir wyder ingsetzt. Inn der statt Monassa sind
Rengnold von Muntabant und sine dry bruodern und Ollyfier,
Magis, Alexander und Gannellon , daz sind die besten rytter
inn der weit. Wenn ir üch innen klagend , wend wir üch
sichern, daz sy ficb wyder inn setzen werdend inn flwer kfing- 1*
rieh; wann sy sind besebirmer der wytwen. Dammm l&nd
es nüt underwägen !« Damit schiedend sy hinweg von ir, und
sy beleyb sich bedencken. Und do sy sich gnuog besinet hat,
do ward sy zerätt gen Monassa zerytten. Also macht sy sich
off die sträs nnd kam gen Monassa. Sy gieng inn pallast m
and gpraotzt die beren. Darnach ertzalt sy ir nnglttek, wie
zwen rytter uü Barbaria iren heren , den künig Dyome(i^s,
getödt bettend und sy uß dem küngkrich verjagt ; der ein .
nempt sich Gallyenus, der hett sich zuo künig krönnen lässen.
Dammm bette syß als die redlicbesten rytter inn der weltt»
das ir bebolffen nnd trostlieb werend , also das sy das land
wyder errobern niocht. Do Jason Philpertta gsach, do sprach
er überlut: »Ach, ich erkenn dich wol, du bist Dyoraedes,
deft thyrannen, wyb geweßt, der hat mich mit gwalt uß mi-
nem ki&ngkricb yertriben nnd hat das faltschlich nnd [än] *o
einicbes räcbt lange zyt ingehept, dardurch ich getzwnngen
worden bin min narrung zegwünnen inn einem schiffly uff
dem mer. Aber got sig gelopt! Ich bin gerochen von im
worden. Es was nüt müglicb, daz er lange zyt regieren [kondj
mit dem laben, so er fiiort; wann er wott, das man inn an- m
bette wie got, das im ein grosser übermnot was. Es ist der
^röst thyrann gsin über sin volck, der uff erttrich gweßt ist.
^ ich den finden, der die räch begangen hat, so wyll ich
16» .
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sin dienner werden.« Do Rengnold Jason verstiiond , sprach
er ZUG im: »Jason, warum m hasiu din sach nüi langest gseyt?
So hettend wir dir geholffen.c »Her,€ sprach Jason, »ich
was mines unorlücks scbamhafftig; aber das hertz seyt mir,
6 ich wurd gerochen.« Ilenf^nold sprach zuo sinon gsellen:
>Wir müessend das kungkrich inn nenimen ; darnach wend
wir es dem geben under innen zweyen, weUichem es am bil-
liebest zuo gh5rt.c Die heren warend syn willig und mach-
tend sich uff die sträs mit tnsaend mannen. Sy fnorend so-
10 vast, das sy für Cornillia kämmend. Sy schicktend ein hotten
zuo Astolf und Ruolianden, by dem enhott innen Rengnold,
sy sottend die etat ufgeben nnd das gantz küngkrich der kQo-
gin Philbertta, [bl. 120] oder das sy mit nff das feld kem-
mend mit all irer macht. Nun ist wär, daz Ruolland und
15 Astolffo wol wuütend, das es Rengnold was und sine gsellen.
die vor der stat lägend; aber Rengnold wüßt nüt umra sy.
Do der bot sin befelch gsagt bat, do sprach Astolffo: »Da
wirst dinem herren sagen, ich hab diese stat mit gnotter und
gerechter ursach inn, als der, so sy mit dem schwert erroberel
ao hat, und ich fürchte inn nüt so übel , das ich nüt morn uff
das feld kommen dörffe besächen, waz er könne.« Der bot
kam wyder zno Rengnold und ertzalt im Astolffo antwniti;.
, Do es momendes tag ward , wapnettend sich Rnolland und
Astolffo und ryttend uü der stat. Sy hattend andere roß
25 und hämisch genommen, wann sy wottend nüt, daz sy erkeut
wurdend. Rengnold und sine gsellen wärend schon gewapnei
uff dem fald. Do sy zno ein andren k&mend, sprach Reng-
nold zno Astolffo, der was costlicher gewapnet dann Ruolland:
»Bystu der, so Gallyenus genempt wyrfc, der wyder alle recht
80 und on eyniche ursach den künig Dyomedes getudt hat und
das küngkrich besytzt und die kungin daru^ verjagt hat?
Und wenn da sagen wettest, es were nüt iren, so ist hie ein
rytter, des gsin ist yon alter har. Dammm magstn erkennen«
das du kein recht darzuo hast. Und wenn du :indorst sagen
86 wettest, so bin ich bereyt dich sin bewyssen mit stritten lyb
an lyb.« Do Astolffo Rengnolden verstnond , sprach er xoo
*
8 syn] sy hs.
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im: »Rengnold, du bist wol hytzig, daz du sagst, ich hab
kein recht zuo djssem kiingkrich. Da gybst die orttel on
▼erborrang beder teyl, darumm kanstu DÜt gerecbtigklichen
ryciiten. Aber ich gloub, die lyebe, so du gegen der frowen
hast, heissend dich reden mit so grosser begird, oder man 6
muo^ sagen, du habest gern zeschaffen,* das da ein Eryst bist
und dich unser beiden ge8chä£Ften an nimpst. Aber du bist
nftt der erst, der darch frowen liebe groß torheyt begangen
liiit. Und syt du des strytz begerst, «o muoü er dir werden,
doch nüt von mir, sunders von dinsem rytter , der hat Dyo- lo
medes ertödt.€ £s gfiel üuollanden wol. Sj rjttend hiader-
sich, darnach k&nmend sj gegen ein andren, also das das
erttrich under innen zyttret. Die stich wärend 00 ungestüm,
das ire sper zerbrachend, und fiellend bed ab iren pferden,
das keiner den forteyl hat am andren. Des Hengnold ser er- 16
schrack; aber er wüßt n&t, mit wemm er streyt. Do er uf
kam, zog er sin schwert uß, und RuoUand das sin öch und
sprach überlut: »0 yetter Rengnold, ist im also, daz du mich
ertöden wyt von Fhilpertta wegen?« Rengnold erkant Ruol-
landen stim von stund an, darumm er inu umfieng und sprach 20
zuo im: »Min vetter, wer het gmeindt, das du hie werest
g8in?c Sy ummfiengend all ein andren, demnach ryttend sy
inn die stat inn pallast. Sy ruowettend etlich tag inn wuon
und fröuden. Das wäret nüt lang, als ir hören werdend.
Eines tags, als die bereu um der etat Cornniilia warend inn 25
fröuden, do kam ein fürst Franckrich, Doon von Nantueil
geheitsen, der gruotzt die heren. Do sy inn erkanttend, umm-
fiengend sy inn all. RuoUand sprach zuo im: »Vetter, was
uiereii bringstu uns?« Doon sprach: »Ir, mine heren, die mere
sind Düt vast guot, suuders vast erbermklich. Wann ein hey- so
diacher künig, mit nammen der gros Galorion vom berg, des
Alten Yom bergs bruoder, hat Paris belegret wol mit hundert
tnssend mannen und sagt, er well sins bruoders tod rächen,
den ein rytter inn üwer gselschafft unrechtlich und on ursach
[ertödt het]. Er hat mit im brächt ein bruoder, der heißt a»
Archelaus, der ist wunderbarlicheu starck. Des Karly ser er-
schrocken ist. Darzuo so hat Gryffon von Hochenfueilla Mun-
tabant belägret wol mit XXX tussend mannen, und ist nieman
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darin dann Vivianus mit lützel volcks. Karly mag sy nüt
entschütten, waim er bat gnuog zeschaffeu sieb der bejden
zno Paris zerweren.c Do die heren Doon ymtuoiideiid , do
erschreckend sj yast übel, iiuninderheyi Rengnold, do er bort»
6 das Muntabant belegret was, und sprach: »Du, Ganellon,
hast dyü alles prattytziert. Aber by der sei des alten Amons,
niines vatters, kam iob ein mal inn Franckrich, so muo& es
dich gerüwen.€ »Es ist nüt w&r,c sprach Gannellon, »waiui
du weyst wol, daz ich steta by dir gewessen, syt ir mich e^
10 löüt band, und bin nnscholdig.« »Es sol diner red nieman
vertrüwen,« sagt Hengnold, »wann all din laben lang hast
nüfc anders tbän dann yerrettery triben. Und icb dörfit woi
schweren, daa du nrsach werest, das Galorion für Paris kom-
men ist.€ EnoUand sprach zuo Rengnold: »Vetter, da hast
» unnreebt, das du Gannellon die schuld gibst, so du die war-
beyt nüt weist. Darumm bit ich ücb, sind zefryden, und das
wir uns verreinind Franckrich eutschütten, das inn so grossen
sorgen st&t.€ Astolifo sprach, Ruolland redte rächt. Alm
ordnettend sy , daz Philberta ir läben lang küngin belibe,
M und nach irem tod sott Jason das küngkrich inemmen im
uud den sinen. Der ward sinn wyllig von der beren wägen.
Damit schied er hinweg und fuor wyder gen Monassa mit
dem kri^gSTolck, so sy mit innen gehept hattend.
Wie Rengnold und AUexander mit dem kanig Adyllant
S6 stryttend und inn Alexander ertodt, uud wie iiengüold
ein lö wen ertodt, und wie Gannellon ein grosse verrettery
au den heren begieng, und wie sy gen Parys fuorend.
Die heren wurdend zerätt gen Paris zerytten Karly ent-
scbütten. Darumm scbiedeud sy von Goruüiia und niacbtend
80 sich ulf die sträs den aller necbsten , so sy mochtend. Sj
kämmend inn ein stat, die hiefi Wylla Francha ; da wss emer
kttnig, der hiefi Adillant, der was des Alten Tom bergs [bL 121.]
vetter und was ein frommer redlicher man. Er ersach die
beren durch die gassen rytten, und suochtend berberg. Lnd
86 darmnm das sy inn fromm lüt duochtend^ enbot er inneo, das
sy hemmend inn sin pallast herbergen« Die heren wänod
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wyllig und kämmend inn pallast und gruotztend Adyllant inn
heydiacher spräcb. Der hieß bj wilkommen sin und frägt sy,
wannen sy werind. Ruolland sprach: »Wyr sind uß des soldans
laud, den die Frantzosseii ertüdt band.- Sy Land uns vertriben,
und farend also inn der wält ummhar krieg suochen ; den band 6
wyr lieber dann fri49 wann es unser ütglich werch.« Adiilant
sprach: Ach bin fiwer Sachen bekümmerte Der jmbiß ward
geriist, sy sässend zuo tisch mit dem künig, der thet innen
güetlich. Vor dem tisch was ein liejd, der treib den narren;
der leyt band an Kengnolden scbüMen und scbut die brüeyen lo
uff inn« darumm Bengnold zuo im sagt: »Eum nttt wyder!
Wann ich wurd dir ertzeigen, das es mir mißfallen wurd.€
Der heyd nam ein Tisch uß der blatten und warff inn gegen
Rengnolden angsicht, des Adiilant ser lachet; aber Rengnold
kond nüt geduit haben, sunders huob die fust uff und geh m
dem heyd so ein hertten streich, das er im dry zen im mul
zerschlnog, und zerschluog im die nassen also, das das bluot
off die erden trang. Des der künig Übel zefriden ward und
sprach zuo Rengnold : »Du achtest minen lützel, das du min
volck also Yor mir scbiachst. Ich sagen dir zuo, das es mir 20
übel mysfalt. Und thuos nümmen ! Wann ich wurd dir ertzeigen,
daz du zeübermüettig bist.« »Ich sag dir, künig,« sprach Bengnold,
»das ich dir üch also thän het, wenn du mir also thän bettest.«
Adiilant ward vast zornig ab Rengnolden red, der inn so gar
vernüttet, und sprach: )>Länd den ymbiß fürkoxnmen! Daruaclias
wyli ich dir din übermuot ertzeigen.« »Ich sag dir ab«« sprach
Rengnold. So bald sy gessen hattend, vorsehet der künig sin
hämisch und saß uff sin pfert. Das thet och Rengnold und
all sine gsellen. Und ryttend an das end, da der stryt ge-
scbachen sott. Sy kämmend on vertzug gegen ein andren, ao
also das der heyd mit ro£ und man zuo erden fiel. Do er
wyder uf was, sprach er zuo Bengnold: »Du magst dich wol
berüenunen, du habest mir den hertsten stych geben, den ich
ye empfangen hab. Darumm bit ich dich , daz du mir din
nftmmen sagest.« üenguold sprach zuo im: »Min uam muoüs6
dir nüt verschwigen werden: wüß, das ich Bengnold von
Montabant bin! Und dysser ist der gräf Buolland, der ander
Ollifier, der dryt Astolffo, der her von Engelland, Doon Ton
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Naniaeil, Magis, min vetter. Und dyü dry siod mine brüedern.
Und der jung rytter ist min Tetter Alezander, der ist Krysten
worden, ist nüi lang. Und der ander ist Gannellon,' der ver-
retter, von dem du wol gbürt hast etwann sagen. c Do Adillant
5 Liengnolden verstuond, do sagt er: >Ich bin vast fro, das ich
inn minem pallast bab die besten ry tter inn aller weit empfangen.
Aber icb bit dich, sag mir, ob da nüt der sigest, der den Alten
Yom berg tödt hat.c »leb wyll dir die warbeyt sagen,« sagt
Reuguold. »Ks ist war, das mir von dem soldan inn befelch
10 geben ward mit dem Alten zestrytteu. Das tbet icb und über-
wand inn, aber icb todt inn nüt u£ nrsach, das er sich mir
ergab und ward ein Kryst. Aber er ward darnach von einem ,
grossen ryssen ertödt; aber ich räch inn, wann ich ert5dt den
rysseu mit minen honden.« »Es ist mir leyd,« sprach Adillant,
15 »das die sach minem vetter, dem grossen Callorion, unrecht
zeverstän geben ist; wann darumm das er yerstanden hat, inn
hette ein krysten rytter ertodt, ist er mit einem grossen ztfg ;
fttr Paris zogen.« Als Adillant mit Rengnolden redt, do er- !
huob sich ein groü gschrey inn der stat, wann yederman scbrej
20 »lärmma!« Rengnold fragt, was lebeus die inn der stat iribend.
Der künig sagt: »Es ist ein grosser IGw, der aller grossammest,
den ye kein mentsch gsach. Es ist by fttnff j&ren , do nam
ich im ein kleins wysses löwly ; darumm er alltag kumpt umm
die stat und zerryl.H alle die, so er ankommen mag. Und
25 wenn er die stattbär offen fiudt, so kumpt er bin inn und er-
todt alles das, so er findt. Ich besorg, er sig inn die stat
kommen und begang etwaz fibels. Und das ist das gschrey,
so das vülck füert.« »Ich byt ich,« sagt Rengnold, »das ich
den löweu gsäch ; dann mag ich den löwen ergrjffen, so muos
Soor kein übel mer begän.« Adillant sprach : »Magstu inn ei^
tödcn, so wirt dich alles yolck anbatten.t Adillant faort inn
da hin, da der 19w was gsin; der was schon wyder ulk der
stat und triiog ein töchterly liinweg, [bl. 122] das zerreyü er
inu einem gest üd vor der stat. Do Hengnold zuo dem gestud
96 kam, do stuondend alle die styl, so by im wärend, und stjgend
uff die böum. Und iren wärend soyyl, das glich also was, als
ob sy rinderstaren werind. Rengnold vand den löwen , der
hat das töchterly schon gessen. Do inn der low ersach, gieng
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er gegen im. Rengnold saß ab Bayard und band inn an ein
bonm, darnaeb zog er sin scbwert ui und schluog uff den löwen.
Aber er bat die bnt so bert, das sin scbwert als lützel scbaof,
als es uff einem amboß gethän het; des er ser erschrack. Der
lüw verlies Rengnold und kam an Bayard. Rengnold forcbt &
sins pfertz, ummfieng den löwen by dem bals und weit inn
ab fiajard zücben. Aber der löw leyt inn zuo erden und fieng
an sin bamiscb zerryssen mit den zennen und kläwen. Rengnold
wartt sieb sovast, das er wyder uf kam, und gab dem löwen
ein streich mit der yssinnen fust uff den kopff\ also das er inn lo
zuo erden falt. Und Rengnold stieß im sin scbwert durch den •
bncb, das er starb; des das volck yast fro ward. Rengnold
und sine gsellen ryttend wyder inn die stat. Do inn das Tolck
ersach, do sagtend sy: »Gesegnet sigend die hend, die uns uß
der grossen * erlöJät band, inn deren wyr by sechs jären i6
gweßt sind!« Das volck dysser stat hättet inn an, als die
Kuo Jherusalem Daviden, do er den grossen Golias getödt bat.
Der künig Adillant fnort Rengnolden inn pallast mit vast
grossen fröuden und sprach zuo im: »Edler her, ich weyLi
uüt, wie ich üch belonnen mög umm die guothet, so ir mir 20
undminem volck bewiesen band, das ir uns vor dem grussammen
löwen erlößt band, der uns sovil lydens an tbän bat. Darumm,
wend ir, so wyll icb ücb zwäntzig tussend kriegern geben, das
ir sy mit üch inn Franckrich ftierend, das ir die heyden daruß
jagend. Deßglichen wyll ich dir ein ratt geben, dardurch ir a&
volcks gnuog überkommend: scbick ein botten zuo Ollyve, des
künig Oonstantz doebter, der vor Babillonia ummkam, und
ich weyß, das sy tich gern irs volcks geben wyrt, die sind
guüt kriegßlüt.« Do Ruolland Adyllant venstuond, sagt er:
»Ich weiß, das sy es von hertzen gern thuon wyrt; wann ich so
hab sy u£ dryer ryssen gfäQcknus erlößt und brächt sy irem
vatter, dem kftnig, wyder. Darumm er willig ward mit mir
gen Babillonnia zetzüchen mit grossem volck ; wie wol das glück
also was, das er ummkam. Ich schickt sin lichnam inn sin
land verbalmsamet zum aller erlichsten, so mir müglich was. S6
Darumm hoffen icb, Ollyve, sin tocbter, werde vast willig sin
*
15 an stelle des sterucheus in der hs. leerer rauiui vergi. anm.
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uns zebälffoD. Danimm r^i ich, das wir iren eio boU schickend.«
RengDold spraeb: »Es nmofi kein andren bot dar dann leb,
und wyll mit mir nemmen mine dry brüedern. Und dn,
Ruolland, und ir all unser gsellen werdend for dannen züchen
& mit dem voick, so üch der künig Adillant geben wyrt, Karly
entschüiten ; nnd ich und mine brüeder wend üch nach yllen
mit dem Toickf so fiberkommen mixend, zum beltisten, so uns
möglich ist.« Do dysser räfct beschlossen ward, ließ Rengnold
ein schif zuo rüsten. Do das schiff gerüst was , do nam er
10 urlob und macht sich uff die sträs. Do Gannelion ersach, das
• Rengnold hinweg was, do erdacht er ein grosse yerrettery.
Wann eines tags bemofft er den kÜnig Adyllant an ein ort
und sprach zuo im: »Ich kan nüt Übels umm guotz geben:
ich weyß und erkenn, das du mir eren und guotz vyl thuost,
ift darumm ich dir guotz schuldig bin. Und wenn ir mir ver*
beyssen wend, das ir mich nflt offnen wend, so wyll ich fiefa
ein beimlikeyt sagen, des dn dich ser yerwnndem wirst.« Do
der heyd Gannelion verstuond, do verliieü er im, er wett inii
nüt angeben. Do sagt Gannelion: »Du weyst, das der groü
M Callorion inn Franckrich gtaren ist den tod dines vettern, des
Alten Tom bergSt zerachen. Aber er wyrt inn nüt an dem
rächen, der inn ertddt hatt Reognold gab dir zeTerstän, ein
ryß bet inn ertödt; aber er seyt nut war, wann der, der inn
ertüdt hat , ist stetz inn diner gselschafft und wie Judas i^t
» er u& diner blatten : das ist Alexander, der hat inn mit verreitery
ertödt Wann dammm das sy die Terretteiy dester baß yer-
teeken mochtend, stach Alezander znm ersten mit OUyfier nnd
Rycharden , die liessend sich mit fljß feilen. Darnach wott
der Alt öch mit im stächen und wott der zweyen schmach
sorachen, aber Alexander stach inn des ersten stiebe zetod.
Rengnold thett, als weri im leyd, und stach dch mit Alezander.
Der ließ sich feilen nnd thet, als were er tod; aber er ward
bcild wyder läbendig. Sy hattend im lassen inn sin schwert
ich wey^ nüt waz wappeus machen , durch das fuudend sy,
S5 das er ir retter was; darumm er sich touffen ließ. Darnach
▼erriet er die etat Monnassa mit iren lysten nnd nämmend
die inn nnd ert5tdend den keyser, der samlel yolck eins snns
Alariotz tod zerachen, den sy vor Babillouia getödt batteud.
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Und ich sichern üch, das Kengnold den Alten vom berg nüt
töden torfft ursacb, das er inu toufft batt, sunders ließ inn
töden durch den jüogling, der was nach nftfe Krysien. Wytter
sag ich fleh nüt; wann ir sind wyteig gnnog fich an fiwem
{yenden zeracben, so ir inn inn Uwer gselscbafft band.« Dem- s.
nach als Gannellon sin verrettery zuo gerüst hat, do gieng
er von Adillant ; der beleyb inn grossen tancken, und nüt oa
ursacb, and sinnet, wie er sich an Alexander rächen weit. Des
selbigen tags, als sy ob tisch steend, do sagt Adillant sno
Ruolland: »Ich bit fleh, das ir mir sagend, wie dysser jüngling lo
heyß, zevernemmen, ob er nüt nach den nammen hab, den er
hat, do er nach ein beyd was. Ir sagend, er sig üwer vetter,
und er ist aber ein [bl. 123] beyd gsin. Wir haltend nut
▼yl nff eim, der sin glouben Terl&ßt und ein andren an nimpt.
Ir Erysten sind so gar lystig, das sich niemmand vor üwern u
lysten hüetten kan. Was Rengnold nüt lystig, da er mich
über reden wott, ein ryß bette min vettern ertödt? Und er
seyt nüt wär; wann ich weiß wol, das inn einer under üch
getodt hat mit verrettery. Und ich gloub, Gannellon habe die
verrettery erdäeht, wann er ist im listig gnuog.c Adyllantao
seyt dif, das er Gannellon dester baü entschuldigette. Ruolland
sprach: »Du sagst, der Alt sig mit verrettery tödt worden.
Ich weyß nüt, weis dir gseyt bat; aber es ist nüt wär.« >£s
istyC sprach Adillant, »^ann ich weiß, daz inn Alezander todt
hat inn der stat Monassa verrettersch.« Do Alexander Adyllant »
verstuond, sagt er zuo im : »Ich wyll, das du wüssest, das ich
nie kein verrettery begangen hab, nach nie keiner mines
gscblächtz. Ich weyß nüt, wers dir gseit hat; aber ich bin
bereyt dich- sinn bewißen lyb an lib, das ich inn nüt mit
verrettery ertödt hab, sunders uffrecbtigklichen und vor vyl w
fürsten und heren, und muoßt mich sinen erweren; wann er
greyf mich an, darumm daz ich den gräf Ollißeren und Richard,
Bengnolden bnioder, gfelt hat.« »So wyll ich dich des wyder-
spyls bewysen,« sagt Adillanl, »mit stritten.« »Es gfalt uns
wül,« sprach Ruolland. Der strytt ward uff den mornenden 86
tag gsetzt. Und Gannellon sprach zuo Adillant, damit und
er sin verrettery dester baß bedecken möcht: »Du sagst, ich
sig ein verretter; aber ee ich von hinnen scheyde, muostn es
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wyder rfteffen«« »£b ist laoge syt,c sagt Adyllant, »das ich
ghöri hab sagen, da habest ryl verrettery begangen. c >Länd
von dysser red,€ sagt Ollyfier, »untz iiiorn, so der stryt gschächen
8ol.« »Es gfalt mir wol,« sagt Adillant. Damit giengend
& die bereu gen schiäffen. Ruolland sprach zuo innen: »Ich
r&tt, wir scbläffend all gewapnet Ich sorg, etlicher nnder
unser gselschafft habe dem kttnig Adillant diese sach geöffnet.«
>r)a8 ist kein andren gsin dann Gannellon,« sprach AstolfFo,
»wann er möcht nüt läbeu, wenn er nüt stetz verrettery tribe.<
10 »Es ist nüt w&r,€ sprach Gannellon. »Da bist all din laben !
lang ein nar gsin and saochst nüt dann anrnow.c »L&nd von
dyssen wortten,« sprach Doon yon Nantaeil, »ond gedenckend
die sacli ul.; zeuiachen , damit und wir gen Paris kommen!« j
Sy schlieffeud all gewapnet die nacht. Mornendes lieü sich '
» Adillant wapnen und sai» \xSl sin pfert and rejt an das end, |
da der stryt beschachen sott. Alexander and sine gsellen
kämmend öch dabin. Und so bald die zwen kampffSer em
andren er^^dchend , stächend sy ire pfert mit den sporen und |
kämmend gegen ein andren, also das ire sper zuo stucken giengen.
»»Demnach zugend sy ire schwertter aß und stryttend so laug,
das ire schilt zuo stucken giengen und öch ire harnisoh. Der
8tr3rt weret wol zwo stund, das man ntit wüßt, wellicher deo
forteyl hat, untz das Ruolland sin gehet zuo got thet, inn
bittend, das im geliepte Alexander den sig zegeben, damit und
S6 sy inn Franckrich fareu köndend, die fyend des krystenlicben
gloubens zerertriben. So bald Ruolland sin gebat thän hat,
haob Alexander sin schwert uf und scbluog Adyllant zobent
uff sin hälm , also das er im den kopff inn zwey stuck ztr- |
spielt, und fiel tod zuo erden. Es wer im weger gsin« er bett
so ßengnolden gloupt, der im gseyt hat, ein ryß bette sin Tetteni
ertödt, dann das er Gannellons red gloaben gab. Es ist oflt
alwegen guot sieb an sinen fyenden zeiSebeu, sonders ist grosse
* der zyt und dem end können wartten, als dissem heyd be-
schachf der sin vetter rächen wott und aber den tod darumm
S6 empfieng. Wann der meint sin schmäch zerachen, der sy eist
merret. Do die edlen und die barger der stat gsächend, das ir
33 aa stelle des Sternchens in der bs. leerer räum; yergl. anm.
I
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»
künig tod was, do warcnd sy vast fro; wann er hat sy nüt
wol geregiert, nach inneD guot räclit j^ehalten. Darumm sy
zeratt wnrdend den heren knecbt inn Franckrich zegebeD, sj
bettend es wol umm sj verdient, angsächen das sy von innen
▼on dem firrnssanunen löwen erlößt werind. Kurtz darnach »
machtend sieb die heren mit dem volck ufF die sträfi und
fuorend und ryttend sovast, das sy.inn kurtzeni unwytt von
Paris kämmend. Do rejt Rnolland nff ein berg, da gsacb er
der beyden läger, die hattend Paris belägret nff der sytten gegen -
Sant Denissius. Do die, so nff den thürnnen zuo Paris wachettend, lo
Rnollanden züg erwachend, do vermeinttend sy, es werind heyden.
Die mere kämend dem keyser für, der ward sinn ser betrüept
nnd beruoft den bertzog 'Anses, den biscbof* Türpin , Grergis,
Gwedon von Peyem nnd ander sins rätz, zno dennen spracb
er: »Ich denck, all heyden uü der Türcky werdind inn diü i6
land kommen. Nun bin ich inn grössern sorgen dann ye.
Wenn min veiter Ruolland, Ollyfier nnd Rengnold hie werind,
80 entzesse icb die beyden nüt so Übel, als icb tbnon. Ich
bit 6c)i, das ir mir rättend, was icb tbnon s511.c Gergis von
Thannemarck sprach: »Her keyser, ir sond nüt erschräcken «o
ab den heiden; wann ir wussend, das wir vyl strytten mit
innen gebept band, aber wir band allwegen von den gnaden
gottes den sig gebept. Got ist als mecbtig uns vor innen
zescbirmmen als ye.c Als Gergis mit dem keyser redt, kämmend
die mere, es wer Ruolland, der kemme mit grossem volck. Do w
gebot der keyser, das yederman uff sin pfert sesae, wann er
weit sinera yetter engegen rytten. Er saß uff sin pfert und
reytt ufi Paris mit grosser gsellscbafft; wann sy begerttend
all RuoUanden ze^ben nnd sagtend, syt das er komen wer,
[bl. 124] fürchtend sy die heyden nüt mer. So wyt als Ruolland 3o
und sine gsellen den keyser ersächend, stundend sy ab und
knüwtend nider und gruotztend den keyser. Der saia och ab
sinem pfert und ummfiengs mit grossen frouden. Damach
rytfcend sy inn pallast, die andren herbergetten sich inn der
stat ummhar. Der keyser fragt, wer Alexander were. Ruolland 3&
sagt, er were Oeroltz von ßossiilons sun, und ertzalt, wie sy
bn funden bettend, und wie manlicb er were ; des der keyser
vast ffo was. Er frägt darnach nach Rengnold. Ruolland
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seyt im, wie er inii des küuig Constantz land were kriegfälüt
reichen. Er frägt och nach Gannellon ; RuollaDd seyt im, er
wer gen Mantabant das läger abwenden, so Grjffon von Höchen-
füeylla darfür geschlagen hat. »Aber ich besorg mir, geh
ö was wyllens Gannellon ertzöuge, so sig das läger doch durch
sin rätt darfür geschlagen worden.« »Ich gloubs nüt,« sprach
Karly. Do Astolfib den keyser hört Gannellon entschuldigen,
do mocht er nüt schwigen zeeagen: »0- her keyser, ir sind
zevast betrogen Ton dem yerretter, der on nnderl&ß nÜt thuot
10 dann erdencken, wie er etwas verretterj an üch und an allen
dennen inn Üwerm küngkrich verbringen mög. Ir sind so
blind, das'ir inn nöfc erkennend; wann er ist ursächer, das
üwer yetter Buolland, Bengnold, OUyfier und ander ab fiwerem
häf vertriben sind worden zum dickem mäl. Des ir gnnog
16 zeschaffen gehept band, wann ir sind zum dickern mal von
üweru fyenden überfallen worden. Und ir sond wüssen, das
Oalorion niemmer inn Franckrich kommen wer, wenn er nüt
gwüit het, daz die besten diner ryttern da werind gsin. Aber
ir sind wie der essel, der dä nüt wey^t, was sin schwantz nfltzt,
20 untz das er inn verloren hat, so inn die flügen bissend. Und
diewyl üch sovil Übels von dyssem verretter begegnet sind, söttend
ir inn gantzlich ab üwerm häf Tertriben.€
Wie Gannellon Alexander selbs tryt ertodt, und wie
der Irydzwüschend Karly und Kalloriou gemacht ward»
»und darnach mit ein andren Gannellon übertzugend.
Die mere kämmend inn der heyden lager, Buolland und
OUifier und ander werind zuo Paris inn zogen. Des Ealtorion
ser erschrack und schalt sin got Macbmet und sprach: >&
beschint sich wol , das Machmet schon zealt ist und all sin
30 macht verloren hat, das er nüt bat mögen darvor sin, das
Bnolland und Ollifier, die ich so übel fürcht, nÜt inn franck-
rich kemmend. Wann werend sy nÜt kommen, so wer mir
Paris und Karly inn knrteer zyt worden inn minen gwalt.
Ich verwundert mich, das die innwonner so lut gschrey machtend
sft inn der stat , aber ich erkenn , das es von fröuden beschiebt
von wegen der ryttern znoknnfft.c Was Callorion erschrocken,
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das wärend och all sin volck: sin vetter Archelaus beruompt
sichnüt mer Karly zefachen ; die aller manlichsten under Callorion
Tolck hattend den halben teyi irer manbejt verloren. Karly
was ZQO Paris, zuo dem sprach RnoUand : tHer, gsächend hie
min vetter Alexander! Der hat groß begird sin vatter ze-6
Sachen, der ist zuo Muntabant. Darum m wjll er dahin rytten
mit zechen tnssend mannen, die sind sin. Und Beringer muoß
mit im inn leytten, wann er ist ein wjsser manlicher ritter.c
Es gfiel dem keyser wol. Also machtend sich Alexander
«od Beringer uff die sträs und ryttend sovast , das untz uff lo
zwo mil gen Muntabant kämmend. Da fundend sy Gannellon,
der fuort wol zwäntzig tussend man das. läger vor Muntabant
zestereken, damit und es gewonnen wurd vor Rengnold zno-
kirnft. Und hat inn siner gselschafft zwen siner fründen, der
ein hieß Bercbtold von Pottiers und der ander Polydor, graf i6
zuo Lassanna. Do Alexander den züg ersach, fragt er, wemni
sy zuo horttend. Bercbtold sprach, sy hortend Gannellon zuo.
Do das Alexander hört und Gannellon ersach, do sprach er
ZQO im: »Du verretterscher dieb, bist hie, Gannellon, ein vatter
aller verrettery, der sin laben laug nie anders tbet nach sin- io
net, dann alle die zeverratten , die dir vertrüwend.« »Du
hastz erloggeu,« sagt Gannellon, »ich bin kein verretter, sun-
den du byst ein verretter und alle die dines gschlacht^c Do
Alexander verstoond, das inn Gannellon ein verretter schalt,
do reyt er hindersich und leyt sin sper inn. Aber Gannellon 25
Berchtold und Polidor ryttend all dry mit ein andren uff
Alexander: Gannellon traf in vorzno, Berchtold inn die sytten,
das sper durch den lyb, der dryt ertodt im sin pfert under
im , also das er zuo erden fiel , verwundt uff den tod. Do
Beringer den stich ersach , do kam er halb von sinnen und so
schrey : »0 Gannellon, nun hastu die verrettery ertzöugt, die
iuu dir ist , das üwer dry ein einigen rytter angrytien band.
Aber ich wyU sterben, oder ich wyll inn an dir rächen.«
Damit sporret er gegen Berchtold und stach inn des ersten
Stichs ab sinem pfert. Und so bald er am herd was, stieß S6
im Alexander sin schwert durch den lyb und sprach: »Nun
*
81 verretter bs. 82 angiyffen] aus »angiyffiendc oorrigiert.
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bin icb an dyssem gerochen.« [b1. 125] Darnacb streyt Be-
riujjer mit Polvdor und ertodt inn. Es ist kum müfflich die
grossen manheyten zeoifnen , die der edel Beringer des tags
begieng; wann er macht mit Alexanders yolcks hylf Ganiiel-
6 loQ8 Tolck sigloß, der dorffe sich nut ertzöagen vor Beringer.
Als der stryt beschach, kämen Gerold von Bossillon und
Fiffianus mit drü tussend stryttern da hin , da der stryt be-
schach, und frägtend, was das were. Beringer seyt Gerolden
alle ding, wie es gieng. Also trang Gerold inn strit und och
i<» Fyffianns, als die wölf ander schäf. Do Gannellon ersach, das
Gerold von Rossillon und Fiffianns da wärend , do macht er
sich inn die fiiicht inn sin land , desglichen sin volck ocli,
die der wyl hattend ; die andren wurdend all ertödt. Dem-
nach als der stryt verbrächt ward, gieng Beringer an das
u end, da Alezander lag. Der hat sins blnots sovyl verloren,
das er sich nüt nffenthan mocht. Beringer trost inn zum
basten, so er mocht. Inn dem kämmend Gerold und Fiffianus,
die frägtend , wer der rytter were, der so Übel vmnd was.
»Ach, Gerold,« sprach Beringer, »frägend ir, we»r er sig?
90 Er ist Üwer sun, den ir gmacht band by der Schönnen Bosse-
pina.« Und ertzalt im, vne inn Rengnold nnd RnoUahd fan-
den hettend. Do das Gerold verstuond , do saß er ab sinem
pfert. Do Alexander verstuond, das sin vatter was, do bracht
er sovyl zewägen, das er uff sine knüw kam, und sprach mit
st weinenden ongen : »0 min vatter, ich wird dester lieber ster-
beii, das ich dich vor minem tod g^hen hab.c Er nmmfieng
sin vatter; der vatter küßt inn mit weinenden ongen und koml
. von leyd nüt reden. Nach langem fragt er Alexander, wo
er sin mnotter Rossepina gelässen hett. Alexander sprach,
so er hett sy inn irem land gelässen , inn dem sy küngin wer.
Demnach sprach er: »Min vatter, ich byt dich, das min tod
gerochen werd an dem verretter Gannellon. Ich befilch dich
got, wann ich mag nut mer reden.« Damit fiel ex tod hiu-
dersich nider. Do Gerold sin sun tod gsach , do fiel er inn
85 ämmacht nyder nnd lag ein guot wyl on reden. Und do er
reden mocht, sprach er: »0 tod, warumm hastu nüt mich ge-
nommen, so ich alt bin, nnd hast min sun liilion lassen , der
nach jung was? Ich mag wol reden, ich werd niemmer uier
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fröad haben f das ich min snn so spät erkanfc hab, und so
nnlang hj mir gsin ist. Die fröud, so ich an im ghept hab,
hat unlang gwert. 0 arbentselliger armer trostlosser vatter,
der sin sun verloren bat mit ialtschem Unglück! ist nüt
muglich, das ich yemmer mer froud nach wnon haben mög.< s
Und er fiel mit djssen wortten inn ämmacht uff sin snn. Be-
ringer und Fyffianns hulffend im wyder uß der ämmacht zum
basten, so sy moehtend. Darnach schicktend sy nach einer
roiapar gen Muutabant, daruf leyttend sy deu lichnam und
fuortten inn gen Paris. Do sy schier bj der stat wärend, lo
kämmend all protzession dem lichnam engegen. Und ward
inn das groß münster vergraben mit grossem vest. Es klag-
tend inn vast vyl lütten und verflüechtend den , der inn er-
tödt hat. Do der mechtig küuig Callorion hört sagen, das
man eines rytters greptnuß begän wott, von Rengnolden ge- »
Schlacht geboren, do schickt er ein herold zuo Karlj umm
^leyt; wann er begertte die greptnnß zesachen. Eis gfiel
Karly wol, und gab im gleyt sampt hundert der sinnen. Also
ryitend Kallorion und Archelaus mit etlichen siner obersten
gen Paris. Der keyser und die sinnen thettend innen gros so
eer an. Callorion klagt Alezander vast, wann er hat inn
weil erkänt, wann er was vyl an sinem häf gsin. Und rnompt
iun des, wenn er sine tag erläpt hett, so bette er all rytter
mit mauheyt für troffen. Der vatter fuort er her mk lieh kla-
gen, das mengklicher genottigefc ward zetruren. Die hejden m
giengend nüt inn die kirch. Do das grebtnus uß was, gieng
der keyser wyder inn pallast. Das essen was bereyt. Karly
satzt Callorion Hebend inn zuo tisch. Sy wurdend gespyßt
mit vyl trachten, des sich die heyden verwunderttend. Nach
dem ymbi£ stuond der gräf fiuoUand uf und thet ein l}redig, so
die was «Iso, das der fryd zwüschend Karly und Kallorion
gemacht ward und beschlossen und der krieg geschworen
wyder Gannellon, das läger für Pottiers zescb lachen (da was
er) Alexanders tod zerächen. Der krieg ward uß gcrüeft.
l^ie bereu k&mmend für Pottiers. Gannellon , der hat stetz 86
specher an Karljs h&f, ward innen, das man inn wott bekrie-
13 undl wiederholt hs.
Jlorgaat dor riet« 17
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258
gen, darumm er Torhio vor Muntabant dannen zoch and kam
gen Poitiers, ee Early dahin kam mit sinem kriegsvolck. Und
ließ die stat vcrbolwerchen zum basten , so er luocht , also
das er sine fyend wenig entsala. Der keysser Karly kam inn
6 sin land und alles das, so er errobern mocht sampt sinem
Tolck, erstftehen sy mid verbranttend sy. Doch fchettend sy
im wenig Schadens vor Pottiers, und beschaehend doch mengen
stürm , du vyl lütten ummkämmend zuo beden sytten. Nun
wend wyr von ßengnold sagen.
10 Wie BengQold durch ungewytter inn ein stat kam,
Achaya geheyssen, da streyt er mit junckfrowen,
und wie der fryd gemacht ward zwiischend Xarly
und Gannellon.
Do Rengnold uff dem mer was sampt sinen bruodern, do
15 huob der patiron den segel nf, der wind schlnog darinn, und
hattend wind nach wyllen dry tag. Aber am forden tag er-
huob sich ein ungewitter, das warf sy mer dann drü hundert
mil irem weg und warff sy inn ein port des mers, an dem
was ein stat uff einem velssen, wunderbarlichen starck. Da
sowas ein k&nig, der hieß Arbaiister, der läpt nun der roben
der schiffen, die da für fuorend. Do der pattron das end e^
kant , do erschrack er vajst übel und sprach zuo Rengnold:
>Das glück ist uns gar wydrig; wann da wir des [bl. 126J
mers nott überwunden band, sind wir erst nach inn grosser
sft sorgen gfallen dann vor. Wann inn dysdem schloß uff dem
felssen ob der stat wännet der künig Arbalyster dysser sttt,
der ist der <rr'öst thvrann uff dem mer. Er hat inn siiier
gselschai't by dry hundert junckfrowen, gerüst zum krieg, und
sind gewapnet mit geaötfaien lädem und sind tapffer und man'
so lieh. Eine ist der andern aller oberstin, die heyßt Ardiylide,
die entsitzt kein rytter, so manlich ist er nttt. ünd so bald
etlich galleen oder scbyffer inn dis port kommend, so kom-
mend sy hinab und beruobend sy und nemmend die lüt gfangen,
so innen werden mögend. Daramm gät es uns übler dano
S6 vor.€ Do Rengnold den pattron Terstnond, do sprach er sno
im: tDu verstäst es Obel, das du sagst, wir sigend inn grtoern
I
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250
sorgen dann Tor, Und ich wyll dir ortzeigen, das die sorg
dee mers grteer ist, dann die an dyssem port; wann inn
meres nötten bilfiPt weder stercky nach macht nütt, aber den
mentschen und tyrannen mag man sich wol erweren mit gwalt.
Digrumm bab kein sorg! Wann ich sag dir zuo, mag ich mich s
under dis jonckfrowen mischlen, das ichs zno r&sten wjll, das
sy ein ander m&l die für farenden nttt berouben werdend.
Darumm gib mir etlich von dinem volck zuo , die mit mir
kommend inn die stat spys reichen ! So wyrstu sächen , ob
ich Ton des thyrannen und siner juuckfrowen forcht wegen lo
fiüt spys bring.c Der pairon gab im ein knecht sno. Beng-
nold kam inn die stat nnd nam spyß nnd luod sieb und den
schifnian und kart wyder zum schiff; da ässend und trunckend
sy, wann sy dorfftend sin woh Nach dem essen sprach Eeng-
nold ZUG sinen brüedern: »Wapnet üch! So wend wir genift
Bächen, ob Arbalister nna heyssen werd das zallen, so ich inn
der etat genommen bab.c Inn dem kämmend die mere Ar-
balyster für, ein frömbder rytter hett die stat blündert; da-
rumm er zuo Archalyde sprach , sy und ir junckfrowen söt-
tend an das gstad den rytter ertöden und alle die, so sichao
nüt ergeben wettend, nnd das schiff entblündem. Do die
junckfrowen gewapnet w&rend, giengend sy ab dem schlos.
Und do sy zuo der stat thär kämmend, fundend sy Reugnold
und sine brüedern. Archalyde sprach zuo üengnold: »Bytter,
war wyltu ? Wer hat dich so frisch gmacht, das da inn diese »
stat kommen bist &n erlonptnns des kfinig Arbalysters ?€ Reng-
nold sprach zno ir : »Ich bin kommen dich nnd inn zeaträffen
der thyranyen, die täglichen durch üch begangen werdend.«
Archalyda sprach zuo im: »So wer dich! Wann ich sag dir
ab.€ Damit zugend ftengnold und sine brüedern ire Schwerter so
nfi nnd bestrichen die mit der jonckfrowen blnot; wann sy
battend wenig wyderstantz, sy schlnogentz nyder wie ein
sägyß das gras vor ir. Wann sy wurdend inn kurtzer zyt
syglos; die, so enttrünuen mochtend, fluchend inn die stat.
Do Arbalyster sine junckfrowen syglos gsach, do ward er un- ss
sinig. Und wapnet sich nnd nam ein sper und kam an das
end, dä Rengnold was. Er was gewapnet mit einem pantzer-
rock von guldinem tuoch voll edlem gestein. Do inn Beng-
17»
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260
noid 80 wol beklejt gsacb, do sprach er : »Dysser künig bringt
mir hie ein kostliche bekleydnng.c Do er zuo im kam, sprach
er zuo im: »Künig Arbalyster, ich gloub, disse bekleidiin^'
hab dich wenig kostet. Wuü , das ich harkommen biu dich
zesträffen uram die grossen roubery und thyranny, die du be-
gftst taglichen an den frombden, die da für farendi Wann
die götter mögend die grossen übel nüt mer erlyden, deren
du voll bist.c Der beyd sprach zuo im: »Faltscher dieb, der
du byst, bistu harkommen mich inn miner stat zesträffen?
Ich hab gnuog von dir erlytten: du muost erhäuckt werden,
ee das nacht wirtt Also rytteud sy gegen ein andren mit
söUicher stercky, das sy bed suo erden fiellend; wann ire sper
wärend so starck, das es nüt müglich was, das sy inn satlen
belyben mochtend. Darnach zugend sy ire schwertter uü
und gebend ein andren hert streich, also das ir schilt gar
zestucken giengend und ire hämisch gar zerhowen. Der stiyt
weret mer dann ein stnnd, des Rengnold ser erschrack. Er
huob sin schwert uf und wott den heyden uff den köpf schla-
chen ; aber Arbalyster huob den lingen arm uf , und Reng-
nold schluog inn daruf, also das er im die band ab hüw. Do
der heyd gsach, das er sin band verloren hat, do erschraek
er yast übel nnd sagt zno Rengnold: »Ich ergib mich dir und
bekenn, das ich din gfangner bin , und wyll alles das thuon,
so du mir gebütst. Und byt dich, das du mir din nauimeo
sagest.« »Wü^,« sprach Rengnold, »das dir min nam nüt
verschwigen werden muoß: ich bin Rengnold von Mnntabant«
Do Arbalyster verstnond, das er Rengnold was, do schluog
er sich mit der andren band an die stirnnen und [bl. 127]
sprach: >0 iVIachmet, du byst wol ein verretter, das du mich
dä hin gfüerfc hast, das ich mit Rengnold gestrytten bab.
Du bist wol wyrdig, das du geschalten werdest. Verflflecht
sig die stund, das ich ye an dich gelöpt hab, yerftüecht ward
din gothoyt, verllilecht werde der, der dich me anbätt, ver-
flüecht werd der himel, der dich ulfenthalt, verfiüecht werd
din gloub und alle die , so an dich gloubeud ! Verflflecht sig
die stund, an deren ich an die weit kam! Verflflecht werd«
min unwüssenhey t , das ich Rengnolden nüt erkennen kond
im stryt! VerHüecht äig min glück, das gfallen biu obt^u
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261
harab zalt niderBtl Ich gib dir all min land, Bengaold, und
mach dich derea her. Und hyt dich, das du mir urlob gebest
mn der wält ummhar zetzüchen den tod suochen; wann ich
wyll nut anders thuon dann gän , untz das ich Inn funden
hab. Wann ich beger nüfc in djsaem land zesterben; wann ^
Machmet muos die eer nüt haben , das ich inn der heyden-
Schaft sterb.« »Ich wyll dich nÜt han,« sejt Rengnold, »aber
ich wyll dich gän lassen mit sülJichem geding, daz du mir
lobest, du wellest so lang gäo, untz das du min yetter Euoi-
landen finst, nnd dich im gfangen geben von minetwegen.€ lo
Arbalyster sprach, er wett es thnon, nnd er het langest be-
gert Rengnolden nnd Rnollanden zeichen ; nnn het er Reng-
nolden gsächen mit sinem grossen Unglück. Aber es ist daz
geriebt gottes, der warttet, ob sicli der mentsch bessern well ; *
aber wenn er gsicht, das er inn sinem übel verharen ist, sou
str&ft er inn, als er Arbalyster thet, der sin land ?erl&ssen
mooit nnd früod nnd yettem nnd inn der wUt ummhar trüffen
muoßt. Er nam urlob und demnach als er sin arm hat
lassen zuo rüsten, macht er sich uS die stras den tod gan
saochen. Und Rengnold nam die etat nnd das schlos inn zno »
sinen handen. Demnach als Arbalyster von Rengnolden ge-
scheyden was, reyt er sovast, das er gen Paris kam ; aber er
fand Karly nach RuoUand nüt dä. Do er innen nach gefragt
hat, do macht er sich vlS die sträs und reyt sovast, das er
zenechst für Pottiers kam. Und zno allem glück den ersten, 95
den er fand, das was Gannellon, der hat die Frantzossen über-
eilen. Der sprach zuo im: »Wer bistn? Wannen knmstn ?€
Arbalyster sagt: »Ich bin ein arbentselliger künig und ryt
iiiü der wält ummhar und suoch den tod.« Gannellon sagt:
>lch fürcht mir, Karly oder Ruolhind habend dich har gschickt so
zespachen. Und darnmm das dn sagst, du sigest vertzwyflet
durch din arbentselkeyt , ich sag dir , das ichs och bin und
arbentsälliger dann du. Und darumra wend wyr mit ein
andren stritten, und ich gloub, du habest den tod funden,
den du snochstc Arbalyster sprach, es gfiel im woL Also 85
Btächend sy. Aber Gannellon moeht Arbalisters stych nüt
uffenthan , wann er fiel zuo erden gantz machtloß. Do inn
sia yoick am herd gsacheud , do kämmend sy all uif Arba-
262
lister; aber er wart nch wie ein gaotter rytier. Diewyl kam
Gannellon wyder ufi der ftnunaebt and sagt zuo einem Tolck,
sy sötteiid dem rytter nüt thuon. Und gebrucht sich mit
siner Ijstigkeyt gegen Arbaiyster mit früntlichen wortten,
6 also das er inn mit im inn die etat fiiort durch ein heim-
lichee thär, dnrch das er hin nß reyttf wenn er wott Und
fnort inn inn sin pallast, da sagt er sno im: »Ich weyi nüt,
wer du byst; aber du dunckst mich ein wysser man, der vyl
gsächeu hat. Darumm wyll ich dir einer sacb vertrüwen, die
10 ich dir sagen wyll. £s ist wär, das ich der gräf Gannelloo
bin^ der all sin l&ben lang dem keyser Karly wol und trftw-
licb gediennet hat. Aber als ein nntrtlwer dnreh snotragung
etlicher zentzlern und Versager , die umm inn sind , bin ich
ab sinem haf verbaut und verjagt und von mengklichem ein
isyerretter geschulten, und das bösser ist, ist er kommen mit
grossem ziig mich belagren , als du wol sadien magst , und
sagt, er well mich und min land zerstören. Und ich schwe-
ren dir, das ich im so trüllich und wol gediennet hab, als
kein rytter keinem kunig niemmer diennen wyrt, und darf
so wol sagen, wenn ich nüt wer, das er yetzm&l nüt küuig inn
Franckrieh wer. Aber es ist wftr, es ist unlang, das ich siner
fründen einer ertodt hab inn bewarung mines libs, der hiefi
Alexander ; wann er greyf mich an, und du weyst, das yeder-
man schuldig ist sin laben zebewaren. Aber hett ich inn
S6 erkent, so hett ich das Karly nÜt zeleyd thän. Und das isi
die flimemest nrsach, darumm ich belagret bin. Darumm bjt
ich dich, das dn zuo Karly rittest und im die sach ertzeigest,
als du wol verstäst, und inn hättest: hab ich im ye etwai
thän, das der belonung wyrdig sig, das er mir vertziche und
80 sin lager ab wende. Und ich gib mich dar, für inn sekont-
men im hembd und barfuoß, den strick am hals, die kuftv
uff der erden, von im gnad begeren umm Alezanders tod.
Wann ich hab nie nüt anders thän nach gesinnet, das im mys-
fallen sött. Und magstu sovil zewägen bringen, das du den
wfryd verschaffest, so wyrd ich dir all min laben lang guoti
pflicbtig sin.€ Do Arbalyster Gannellon verstnond, do mdot
♦
2 ammächt ha, 13 zentlern ha.
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263
er, er sejtte wär. Darumm er uff sin pfert saß und kam inn
Karlys zel, dem ihet er die roTerentz an und thet sin bot-
scbafft inn der gsialt^ als im Gannellon inn befelch geben
hat. Und brächt sovil zewägeu mit siner hüpschen red, das
der keysser und Kuolland Gannellon Tergäbend mit söüichem
geding, das er nüt uff liortte rjtten, nutz das er Bengnolden
fanden heb und gnad von im begerfcte nmm Alezander tod.
Do Arbalyster den friden gemacht hat, do reyt er wjder inn
die stat und ertzalt Gannellon, wie sin frjd gemacht was mit
Karly und Ruolland; des er vast [bl. 128] fro ward. Und
bhet sich ab untz an das hembd und barfuoB, den strick am
liaiß, and gieng inn Karlys zel. Und uff beden knüwen be-
gert er Ton im gnad nmm Alexanders tod. Der keyser ver-
gab im. Es were Karly weger gsin, er het inn lassen töden ;
wann er thet im darnach übel und aller Kristenheit, als ir
Yerstän werdend am end dj& bnochs. Do Gkmellon sin fry-
den gemacht hat, ließ er sich wapnen; darnach saß er uff
rin pfert und macht sich nff die sträs Rengnolden zesuochen,
guad von im begeren umm Alexanders tod. Und reyt an alle
end, da er vernam, dä krieg wäreud.
Wie der kunig Gallorion und kunig Arbalyster mit
ein andren strittend und bed umuikammen, und wie
Rengnold durch das gebot gottes fuor ein heyd
überwinden.
Do der mächtig künig Gallorion yemam, das der fryd
gmacht was mit Gannellon durch Arbalyster, do sprach er
ZUG im inn gegenwyrttigkeyt des keysers und aller bereu:
>Es ist war, das ich von Paris har zogen bin mit grossem
züg des aller hürttigesten ritters tod rächen , der inn laben
was. Und dn hast durch din sch^tsserry und senfft reden
gnad und vertzichung verschaffet dem aller feltschisten ver-
retter, der inn aller wält ist und der durch sin verrettery
zum dickern mäl den tod verdient hat. Darumm sag ich dir
ab uff den tod und wyll dich mit dem schwert bewyssen, das
du faltschlich garbeitted hast. Dn bist ein heyd nnd ich
ouch; darumm gloub ich, der keyser werd es uns nüt ver-
I
264
sagen.« Arbalyster sprach zuo im, es gfiell im wol. Also
wurdend die zwen beyden gewäpuet und sassend uff ire pfert.
Und nam yeÜicher ein groß sper und sporttead gegen ein
andren mit grosser sterckj; aber das glück was also, das,
6 yetlicher sin sper dem andren durch den lib stach, und fiellend
all bed tod zuo erden ; des sich mengklicher ser verwundert.
Inn dysser gstalt fand Arbalyster das , so er suocht, das was
den tod.* Do Arcbelans gsach, das sin bruoder tod was, do
nam er nrlob von Karly und von allen heren nnd fuor wyder
Loinn sin land mit dem züg. Und Karly gab all sinem volck
urlob und reyt wyder gen Paris mit sinen heren. Nun wend
^yyr von Rengnolden sagen. Ais die hystoria hievor gsagt
bat, do Arbalyster von Archada gerytten was, do ward Reug-
nold künig über die stat Und brediget dem volck, also das
ib er sy zuo kristenlichem glouben bekart. Es sol sich niemmen
verwundern, das got die fürsten uß Franckrich lieb hat, die
leyttend all ir zyt, all ir bab und lyb und stercky den krysten-
licben glouben zemeren. Sy battend och zum dickern mal
götlich nnderwissungen, als dann Rengnold hat; wann einer
90 nacht, als er zuo Archada was, do kam im ein engel für, der
sprach zuo im: »Rengiiold, du hast ein w^erch thän , das ist
got vast gfellig. Darumm enbüt er dir by mir (wann ich I
bin sin engel), das du morn u^ dysser stat scbeydest allein
und zefuoü. Wann du muost inn ein wQeste gän, die hejffife
96 Kaprefol ; dä wyrstu ein grosser ryß finden, der ist so gros-
samm, das er die pilgry nüt läüt für faren, die zuo dem helgen |
grab züchend, das er sy nüt beroub und der merteil ertödt.
Mit dem soltu strytten und wyrst inn uberwinden, damit und
die pylgri dester sicherer f&r züchen mögende Nach dissen
sowortten verschied der engel. So bald es tag ward, benioft
Rengnold sine brüeder und die obersten inn der stat und
er tzalt innen, wie im der engel gottes. erscbinneu were, und
daz, so er im gebotten het. »Und darumm, c sprach er, »das
ich ob allen dingen begeren gottes gebot zeverbringen , wyll
86 ich von fich scheyden. Darumm befilch ich fleh die statt nnd
byt und gebüt ücb, das ir guot rächt baltind dem armen ak
♦
13 Archada] aus »Aohaya« gebessert; vergl. 258, 11.
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dein rjcheDi und hüettend üch« das ir dem volck nut abnem-
mend, dann was billich sin wyrfc! Und wariiend minen hie!
Wann icb will mit der hilf gottes bald wyder kommen.c Do
sine brüedern verstuondend, das er hinweg wott, do wurdend
sy vast beküinert , nüt darum m das er dem gebot gottes ge- 0
horsam was, sunders darunim das er allein gieng und zefuos.
»Hand kein nnmnot,* mine hrftedem !« sprach Rengnold, »wann
der, der mich da hin schiokb, wirt mich nüi yerlteen» Zno
dem allem befilch ich üch min pfert Bayard.c Damit gebot
ßengaold dem pattron , das er sin scbif zuo rust. Das thet 10
er. Do es gerdst was, nam er urlob von sin^ brüedern und
Ton den innwonnern der stat. Er safi uff das mer; der wind
was guot, darnmm sy bald wjfc w&rend. Es wärend etlich
pilgry inn Rengnolden gselschaft, die wottend zum beigen
grab. Rengnold truog sin harniscb und schwert under sim 16
mantel und tmog ein pilgrysiab wie die andren pilgry. Sy
hafetend wynd nach wyllen« darumm sy vast bald an dem port
wärend, d& sy nß sitzen wottend. Das was nach by einer
stat, die hieß Neryko ; da was [bl. 129] her ein amyroll. Do
sy uff dem land wärend , sprach Rengnold zuo dem pattron,
er sott wider gen Archada faren und das er inn eines man-
nots frist wjder dahin komme, inn hoffhung, er wett 5ch dä
•in. Der patron nam nrlob Ton Rengnold und sagt : »loh byt
den got, inn des dienst ir günd, daz er üch leytte und wyder
bringe mit fröuden und gsuntheyt.« ts
Wie RoDgnold mit einem rytter streyt, der streit
umm die schöne siner liebe, und wie Gannellon ßeng-
noldea fand und gnad von im begert umm Alexanders
tod, der vergab im ungern.
Do Rengnold und sine gsellen urlob von dem patron ge- so
nommen hattend , giengend sy in die stat Nerioo , Inn deren
geschachend stächen und vyl kurtzwyl. Und damit und ir
die ursach des festz wüssend: es ist war, das der amyroll zwo
thochtem hat» die ein was vast schon wy& wie krjstallin, die
Meß Dannes, die ander was nüt so sch5n , wann sj was ein ss
wenig bnmn; darumm nampt man sy Brunnetta. Inn der
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sUt was ein junger rytter, der was Daauesseu hold, der stach
▼on iretwegen ryiier und ro6 nyden Bengnold und die pUgiy
hieltend styll dem stachen sno seluogen. Dannes sprach suo
ir Schwester: »Du byst so ungschaffen, das du niemmen finden
6 wyrst, der nun zwen hanfstängell von dinetwegen zerbräche.«
Brunnetta sprach: »Ich muosgedult haben Inn minem unglück.
Und ob ich schon nüt so wol gsetzt bin als da inn Schönas,
ich kan nttt darfÜr. ünd sofyl als dn schönner bist dann 1
ich, sovyl bistu den göttern mer schuldig zethuon.« Als Brun- I
10 netta mit ir Schwester redt , do dächt sy an einen troumm,
der iren die nacht troumpt hat, das was: es wer ein pylgri
n&wliehen inn die etat kommen , der im stachen alle die ab
stach, die er yor im fand. Do sy Rengnolden ersach, do duocht
er sy hüpscli, darunim sy dacht, er möcht wol der sinn, von
16 dem ir trompt hat. Darumm sy im ein bottcn schickt , das
er kemme mit iren reden. Do Bengnold verstuond, das ion
die jnnckfrow forderet, do gieng er zno ir. Die magt gmotrt
inn and ertsalt im den tronmm, der ir die vordrig nacht tronmpt
hat, und ob er nüt durch fröwlinnen wyllen strytten weit.
20 Rengnold sprach zuo ir : »Het ich ein pfert, so wett ich sächeu
lässen, das ich etwas kan den fröwlinnen zelieb.€ Brunnetta
ordnet im ein pfert. Und diewyl er sich wapnet, sprach Dannes
zno irer Schwester inn spota wyü: »Was meinstn, das dysser
pilgry im stächen thuonwerd? Er wirt dich rieh machen mit
S6 den patter uostreu , so er uff dem weg hätten bat , oder mit
sinem apläs, wenn er wyder kumpt.€ Diewyl kam Rengnold
off den pläo, bereyt, das sper uff dem schanckeL Dannes lieb-
haber sprach zno Bmnnetta: »Was wend ir mir geben, wenn
ich üwern pilgry sparen und inn des ersten stichs nüt zno
80 erden feil? Wann ich weyi wol, das er mir nüt oblygeu wirt.«
Do inn Rengnold verstnond, do leyt er sin sper inn das *
und sport gegen dem rytter. Der brach sin sper uff Rengnolden
schilt, aber Rengnold stach inn u6 dem sattel, die schanckel
enboren, und fiel ein arm ab. Nun fragend nüt, ob Brunnetta
86firo were! Die sprach zuo irer Schwester: »Diu buol kurtz-
wyllet undersich. Gesich, wie er einem gablaiten boam glich
31 an stelle des Sternchens in der hs. leerer räum; vergl. anffi.
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tbaollc Es siächend yjl ritiern mit K^ngnolden, aber er
stach [all] srao erden. Do der amiroll gsach, das Bengnold
als nyder stach, do forsehel er sin hamiseh nnd pfert und
stach mit Rengnold ; aber er stach um des ersten stichs ab
sinem pfert. Do er wyder uff gstuond, sprach er zuo iieugnold: 6
»Ich weyß nüfe, wer du byst; aber du bist ein könner man-
licber rytter. Dammm byt ich dich, das da inn min pallast
kommest sampt diner gselschafft. Darann wyrstu mir ein
dienst thuon.« Rengnold gieng mit siner gselschafft mit dem
amiroll iun sin pallast. Das essen ward bereytt ; der amyroli lo
satzt Bengnolden nebend inn zuo tysch, darnach sine geellen.
Innen ward grofi eer gebotten. Die zwo junckfrowen dienttend
zuo tisch, die wärend Rengnolden bed hold. Nach dem essen
giengend Rengnold und sine gsellen gen ruowen. Do der tag
här für brach , stuondeud sy uf und wottend urlob von dem u
amiroll nemmen; aber er wott sy nüt hinweg Iteen untz
nach dem ymbi6. So bald der ymbis bereyt was, do satztend
sy sich zuo tisch. Die zwo junckfrowen kyptend umm ire
schöne ; wann yetwedere sagt , sy wer die schönner. Do sy
lang kybet hattend, wurdend sy eyä, das sy sinn zuo Rengnolden 20
hinkommen wettend. Dammm sy für inn k&mmend; Danne
hatt die red, die sagt zuo im : »Her, ir sond wtoen, daz min
Schwester und ich inn grossem zanck sind, welche die schönner
sig under uns beden. Zeletst sind wir eyü worden an üwere
urtteyl zekommen. Daramro, liept üch, so sagend, welche die S5
schönner sig !c tJunckfrow,€ sagt Bengnold, »ir wfissendi das
man spricht inn einem gmetnnen sprilchwort, das kein schöne
gfäncknus sigend, nach kein ungschaffen holdschafft. Und
darumm das ich min holdschaft uff üwere Schwester gesetzt
[bl. 130J hab, so duncktsy mich die schdnner.c Do Dannesao
▼eratuond, das ir Schwester die sohdnner sott sin, do empfieng
sy semlich leyd, das sy inn ein kammer gieng und nam ein
seyl und erhanckt sich an ein venster; des der amiroli ser
betrüept ward. Rengnold und sine gsellen nämend urlob von
dem amyrolL Brunnetta nam urlob yon Bengnold weinend ss
nnd frägt inn mnb sin nammen, denn seyt er ir und schied
hinweg. Und machtend sich uff die stras und giengend sovast, er
und sine gsellen, das sy inn [die] wüeste gen Caprefol kämmend,
Digitized b
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' da der ry& T^ännet, den Rengnold bestrytteu sott. Do ay ein
wenig inn die wtleety k&mmend, do be^gnet innen ein ge-
wapnetter ryiier zerofi : das was Gannellon, der snocbt Reng-
nolden , als im ingebunden was von keyser Karly. So bald
$ er liengnolden ersach , sa^ er ab sinem pfert und tbet sin
hälm ab und knüwfc nyder und sprach also: > Edler gräf, ich
knmm und beger gnad von dir umm dines yetter Alezanden
todf den bab icb erfcödt, wann er greyf micb an. Der ßromm
keyser Karly und KuoUand band es mir vertzigen; darumm
10 byt icb dich, das du mirß öcb vertzicbest.c Do Rengnold ver-
stnondf das Alexander tod was, und das inn Gannellon ertödt
bat, do ward er ?ast zornig nnd spracb, er wefet im nüfc tsf-
geben, simders er weit sines vettern tod räeben. Ghinnelion
was uff den knüwen mit ufF gehepten h&nden und begert gnad.
16 Die pylgri, die by Rengnolden wärend, sprachend zuo im:
»Wir byttend Ücb nmm des wyllen, der tod und martter leyd,
den wir beim snocben wend, das im Tertziobend.c Rengnold
wott es im inn keinnerlein gstalt vertzicben, aber docb zeletsi
battend sy inn sovast, das er im vergab. Und so bald er das
90 wort geredt hat , thet Gannellon sin hälm wider uf und saß
uff sin pfert und reyt wider den weg, den er komen was.
Wie Rengnold mit dem ryß Geryon streyt imd inn
überwand und zuo krystenlichem glouben brächt.
Die hystoria sagt, das Bengnold und sine gsellen, dem-
asnacb als er Qannellon vergeben hat, fürbaß inn die wüeste
giengend. Und giengend unwyt, sy horttend ein Int gschrey
von lütten, die scliröwend umm hilf. Des die pilgry all er-
schräckend darab. Inn dem gsächend sy ein man kommen
off einem guotten pfert, der floch mit verhängtem zoum und
^ schrey : » Ach, mine fründ, bewarend ücb ! Wann der tüffel knmpl
uns nach; wir sind kam enttrunnen.c Rengnold sprach: »Min
' fründ, wer ist der, so ücb nacb kumpt, ab dem ir so grosse
forcht band? Sagend mir, ob ir Kristen oder beiden sigend!
Wann nach üwer spräch dunckt mich, ir sigend Cysten.«
80 »Her,« sprach der fliehend, »ich bin ein krysten rytter und
kumm vom heiigen grab mit vyl pilgry. A.ber inn dysser wfleske
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band wir ein tüftiisehen ryssan- fimdeD, der hey&t GeryoD, der
irt der aller gnusammest mentsch Inn aller wält. Er ist gewapnet
mit eines wurms hutt, hertter dann yssen ; er treytt an siner
syten ein schwert, darann ein andren man gnuog zeschafFen
beit das vom herd zeheben, und treytt ein stang inn der band, 6
die wygjb mer dann hundert pfund. Mit deren hat er miner
gsellen zwen ertodt, die andren flächend durch die wQeste,
und ich bin verwnndt nfp den tod und weyß wol, das ich nttt
lang Jähen wyrd. Darumm warnnen ich (ich, das ir üch bewa-
rend ; wann mag üch der ryik begriffen, so wyrt er ücb scbedigen.c lo
Und mit dyssen wortten fiel der rytter ab dem pfert tod nyder
für Rengnolden fuoß, des er ser erscbrack. Er nam des rytters
pfert und saß daruf , wann es duocht inn guot. Rengnoid
sprach zuo sinen gsellen: »Ich gsich da jbänet ein kleius
stetly ; ich rätt, wyr gangend da bin, das wir ein wenig unsere i»
narrung nemmen, so Tememmend wir, wo der ryß wonnet
Wann ee ich n& dysser gegne scheiden wyl, will ich mit im
strytten.€ Sy wärend wyllig. Also kämmend sy an das thär,
das fuudend sy beschlossen. Die stat hies Sydounia. Rengnoid
ruoft, das man innen ufthette. Ein junge tocbter sprach zuo so
im (die was ob dem thär), darumm das sy inn zeroß gsach:
»Ich .fttrcht, du sigest der grussamm tyrann Geryon, der uns
soyil Schadens thän hat. Bistu Geryon, so verlörst din zyt
zewartten; wann ich tbuon dir nut uf.« Rengnoid sprach:
»Min tocbter, du magst wol verstän, das ich nüt Geryon bin, s»
diewyl sovil pilgry inn miner gselschafft sind. Wann die
hüenly gänd niemmer mit den fttchsen.c Also kam die tocbter
hinab und thet innen das thär uf und sagt zuo innen : >Tr
bilgry, sind wilkommen! Und wellend ücb hüetten, das ir nüt
inn des faltscben Geryons band fallend ! Liept es ücb, so werdend so
ir kommen mit der küngin reden inn iren pallastc Es was
zegedSncken , es werind inn der selbigen stat Krysten. Als
sy durch die stat giengend, gsächend sy kein mannen , dann
etwann vast alt, oder gar junge kinder; des sy sieb verwunderttend.
Rengnoid fragt die magt , wo die man werind« . Sy sagt zuo »
im mit sünffUen; »Ach, her, es ist w&r, das Gtoryon, der tüffel,
eines tags inn dysse stat kam und fleug die man all und hanckt
sy all uff der stat mureu, als ir säcben mögend. Er begät
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▼yll grauet [bL 131] uniimeDtocheytten, dann nyemer müglich
ze erteellen nnd.€ Als inn pallasfc giengend, giengend sy
Uber ein grossen plate, d& was die gstalt eines gewapneltoi
mans utt einem pfert sitzend, ein schwert inn der band. Do
0 frägt Kengnold die junckfrow« was die byldnuß bedutte. Die
magt sagt : iWend in wüMen^ so lässend die booehstaben, die
nebend im gschriben st&nd U Rengnold nachei sieh und besaeh die
bnochstaben, die seyttendalao : >Dy6 ist Raollanden fygur, Millons
von Anglers sun, derdurch sin manheyt dysse stat erlößt hat vor
10 dem mechtigen k ünig Callygaot, und dysse fygur wardzuo gedacht-
nns har gsetztc Do Rengnold die bnochstaben gel&ssen hat, do
fieng er an klagen nnd sprach: »Ach, Boolland, edler lytter,
ye tner ich inn der weit ummhar far, ye mer ich von dinen
manheytten sagen hör.« Inn dem kämmend sy inn pallast
ift f&r die küngin, die was vast jung und hies Felitzia. Die em-
pfiengs früntlichen. 8y frägt inn, wer er were und wohin
er wett. Rengnold sagt, er were Rengnold Ton Mnntahant
und were durch ein engel inn dyß land geschickt den stoitzen
ryü Geryon zesträffen. Do die küngin hört, das er Rengnold
M was, do thet sy im gros eer an und sprach zuo im: »Ich bytt
fich, ritter, das ir üch Tor im nüt finden Ifissend; wann er ist
so ungemeß, das ir den sig nfit haben werdend.« »Hand kein
sorglc sagt Rengnold, »wann das, so von gott geordnet ist,
muos sin, und mag uieman dar wider thuon.« Die küngin
s5 gebott, das das essen gerüst wurd. Sy sässend zuo tisch, und
innen ward gdetlich th&n. Rengnold mowet ein tag ondrn&i
mer; darnach sprach er zno der küngin: »Min frow, ich wyll
üch mine gsellen inn huot lassen , wann ich will morn zum
aller früegesten inn die wüesty den ryis Geryon suochen. Und
soverheyssen üch, das ich ttch rächen wyll.« Sobald der tag
har für brach, staond Rengnold nf nnd wapnet sich. Die
küngin half inn wapnen nnd gab im ein schilt nnd ein sper,
die wärend irs heren seiligen gsin, den Geryon ertödt hat.
Sy sprach mit weinnen: »Her rytter, ir müessend dysseu schilt
sft und dyii sper haben ; wann sy t mäl das der, des sy gsin sind,
sy nfit tragen kan, so mfiessend irs füeren als der best lytler
inn aller walt.« Rengnold dancket ir. Demnach als er sieb
entnüechterdt hat, saia er uif sin pfert und macht sich ufi die
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sträs inn die wlieste Gerjon suochen. Er reytt den gantzen
tag, das er das end n&t finden kond, da er wännet. Die nacht
begieyff ion; der m&n was yast beytter. Er rejtt so lang,
das er ein hüialy fand inn der wüesty, inn dem Geryon wannet.
Do er an die thüreu kam, do ruofft er. Geryon thet die thür 6
uf und sprach: >Wer bistu? Byst ein pügry, so wyll ich dir
den apläs geben mit minem Schwerte »Geb wer ich sig,€
sprach Rengnold, »so wyll ich nüt Ton hinnen scheyden, ich
habe dann dich gestraft der mißhändlen, so du täglichen be-
gast.« Do inn Geryon verstuond, do leytt er die band an lo
Bengnolden pfertz zoumm und huob sin fust uff und schluog
Rengnolden nff das höpt. Des er vast somig ward nnd gab
dem heyden ein streich mit dem yßnen hSntschen inn daa
angsicbt, das er inn ämmacht zuo erden fiel. Uber ein wyll
stuond er wyder uf und sprach: »Ich weyß nüt, wer du bist; u
aber ich bab nie kein herttern streich empfangen. Du muost
yertaoabert sin oder da byst ein Sathanas nfi abgrund der
hell. Doch geh wer du sigest, so wyll ich mich mom an dir
rächen. Aber du wyrst disse nacht inn minem huß mowen
OD verfettery minethalb.« Rengnold ruowet die selbig nacht w
inn des ryssen huß. Do die sunn iren schin ertzeigt inn
Orientt, do stnondend sy uf und wapnettend sich und sassend
uff ire pfert und ryttend uffs feld. Und &n absagen rytten
sy gegen ein andren mit söllicher stercky, das Rengnolden
pfert nüt starck gnuog was des heyden stich uÜtzenthalten : 26
wie wol er sich redlich im sattel behat, nüt desterminder fiel
das pfert mit im. Rengnold sprach: »0 min guot pfert Bayard,
du werrest nÜt also gfallen.c Er sprach zuo dem heyden:
»Stäst nüt ab, so wyll ich dich ufi" dinem pfert zetod stächen.«
Geryon stuond ab, und kämmend an ein andren mit grossen so
schwertschlegen. Der stritt weret lang, aber zeletst ward
der heyd überwunden ; wann Rengnold gab im ein so hertten
streich, das er mit dem einen knttw zuo erden mucßt, des
er ser erschrack. Und do er Rengnolden stercke erkant, do
sprach er zuo im : »Rytter , ich erkenn , daz unser einer inn sb
todes sorgen ist. Dammm bit ich dieb, das du mir diu nammen
sagest.« Rengnold sprach zuo im: »Min nam muoß dir nüt
verschwigen bliben: wüß, das ich Rengnold von Muntabant
272
bin!« Do Geryon yentaond, das er Rengnold was, do spiaeh
er: »Ich loben mio gott Machmeti das er mir die gnad geben
hat, das ich mit dir geetrytten hab. Ich weyß wol, wenn
ich wytter mit dir stritte, das ich nüt gsigen wurd; darumm
6 bin ich DÜt inn wylieii mer mit dir zestritten, suDders wyll
alles thuon, so dir lieb istc Sy giengend inn das schlos, d&
thet Geryon Rengnolden gros eer an. Damach Terreinbarttend
sy sich, sy wettend mit ein andren nff glück faren. Do sy
uff die stras wottend , sties Geryon das für inn sin hus und
10 sprach, es müeüteud keine übel mer dariun beschechen.
Wie Rengnold mit einem wunder streyt, das was ein
luilber mau und eiu halbs pfert, und wie er und
Geryon inn ein bruoderhuß kämmend, da innen ein
eugel zäsaeu bracht.
16 Als Rengnold nnd Geryon durch die wüeste rittend, do
fundend sy zwen gros todt löwen, die hatten gros wunden nnd
lägend an mytten im weg. Do sy Rengnold ersach, sprach
er: »Wer mag dis löwen getödt haben ?« Geryon sprach: >£s
ist niemmen inn dyssem land, der die stercke gehept hab 8j
M zetöden, dann allein Spynard, der ist ein halber man nnd halb
ein roü. Er treytt ein schlingen, damit wyrfft [bl. 132] «r
vast gros stein, und treyt dry starck böggen , mit dennen er
woi kan. Er wannet uff dem Sorgklichen berg; wir söttend
nach darbyn sin.c Sy rittend nnwyt, sy gsächend Spinard
» kommen, schryend wie ein stier. Und do er die pfert ersaeb,
do leyt er ein stein inn sin schlingen und warf gegen innen.
Do sprach Geryon zuo Rengnold: »Ich hitt dich, das ich von
ersten mit Spynard strytt. Und mag ich inn töden, so soltu
an Machmet glonben; nnd mag ich inn nüt ertöden^ und da
so inn ertödtst, so wyl ich an Jhesus glooben.c »Es gfalt mir
wol,« sprach Rengnold. Inn dem schuü Spynard ein pfyl
Geryon durch den armm. Geryon empfand so grossen schniertzen,
. das er ab sinem pfert fiel , als were er tod ; des Rengnold
ser bekümmert ward und sprach ano Spynard: *>Dn byst über-
85 müettig. Ich wyll min gsellen rächen. c Inn dem schos Spynard
den andren pfyl Rengnolden zwüschend den scbäncklen durch.
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Und als sich Rengnold zuo Spynard nachet, do schos er den
trjfeten pfyl, und do inn Rengnold gsach kommen^ do zerhüw
er inn an mitten ab ein andren mit sinem achwert. Darnach
gab er Spynard ein sehwertscblag uff den kopff, das er im
den zerspielt untz uff die brüst, und fiel tod zuo erden nyder. 6
Demnach kam Rengnold zuo Geryon und zog im den pfyl
ufi dem armm and artznet inn mit etlichen krüttem zum baeten,
80 er mocht, also das er wyder nf stuond. Rengnold sprach,
er 85tt von gott gnad begeren, der hett inn vor dem tod be-
warret. Er brediget im den krystenlicheii glouben , also das lo
GeryoD getouift wott werden by dem ersten wasser, so sy
fimdend. Rengnold tonft inn imm nammen der heyigen dry-
faltigkeyt. Damach ryttend sy, von dem krystenlichen glouben
sagend, den gantzen tag und nacht und rittend über ein grossen
berg. Und do der tag harfür brach, do ersachen sy ein grossen i6
huffen gewapnetter heydeu uif einer wytte. Do sprach er:
»Lieber her gott, wer mögen dj& lüt sin? Maessend wyr
stritten, so mOessend wyr ein andren nüt yerlän, nach von ein
andren wichen.« »Ich verheyssen dir,« sprach Geryon, »das
mich kein ding von diner gselschaft scheiden mag dann der 20
tod.« Diewyl sy mit ein andren redtend, reyt der höptman
des selbigen Tolcks zuo Rengnold und Geryon. Do er by innen
was, gruotzt er sy. Rengnold frägt inn, wer er were, und
weß das volck wer. Der heyd sprach zuo im: »Ich heyß
Bussire und bin dyia volcks füerer, so du siehst. Und wend 26
gen Archada die räch begän des übermuotz, so der verretter
Rengnold von Mnntabant und sine bruodern dä begangen band
än den junckfrowen.« Do sich Rengnold bort ein verretter
schälten, do ward er vast zornig und [sprach] zuo im: »Mich
dunckt, du habest unurecht, das du Rengnolden ein verretter so
schiltst; wann es ist nie gsin, das ich nüt ghört hab sagen,
er nnd all sin geschlacht sigend die aller manlichesten und
frömsten lüt inn Franekrich.c »Ich sag dir,« sprach der heyd,
»das er und sine bruodern verretterysch und luinerberlichen
gebandlet band.« »Ich sag dir,€ sprach Rengnold, »das sy sr»
inn dem rächt thän band. Wann sy und Arbalyster läptend
tbyranisch; darumm das rächt und die bylligkeyt wottend,
das die strSf beschech die fry zemachen, so inn das port gen
Morgaut der rieso 18
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2.74
Arcbada kemmeud. Und üb du änderst sagen wettest, wyll
ich dich an bewyssen mit strytten , das ßeDgnold und sine
brfleder im rächt thän hand.« Der hejd sagt: »Ich sag dir
nachmäl das wyderspyl.c Damit ryttend sy von ein andran
6 lind kämmend gegen ein andren ; aber Kengnolden pfert
mocht in nüt tragen, wann e» fiel mit im zuo erden. Des er
so xornig ward, das er im so ein hertten streich mit der fusi
gab, das es tod zuo erden fiel. Do Geryon Rengnolden am
herd gsach , do rant er gegen dem beyden und stach im MB
10 sper durcb den lyb, das er tod nyder fiel. Und Kengnold
erwust des Heyden pfert und saiä daruf. Bussere fuoit m\
fünfliundert heyden, die kämmend all an Geryon ; der erschraek
nüt, Sanders reytt under sy als ein gnotter kämpffer und h&w
innen arm , schänckel und glyder ab und zerschneyd schylt,
16 hälm und barniscb. Rengnold schlief nüt, wann er ertodt
.eines yetlichen Streichs ein beyd, wann es was all sin wollu^t.
Sy Verbrächtend sovyl mit der hylf gottes, daz sy die heydeu
inn die flacht brächtend. Demnach machtend sy sich wjder
uff die sträß und ryttend den gantzen tag und nacht, das sy
20 weder zetrincken nacb zessen fundend dann iren rossen gra>,
also das sy so hungerig warend, das sy nut wuütend, waz s)
thettend. Und ryttend also untz momendes amm die drü.
Und ein wenig nach den dryen horttend sy zwo gloggen lütteo;
des Rengnold vast fro ward und sprach zuo Geryon : >Ich bab
26 ghört zwo gloggen lütten; ich gloub, es sig ein krysten kilcbec
nüt wyt Yon hinnen. Lä& uns dabin ry tten ! Wann es mag
sich hegen, das wir etwas lütten findend, die ans zeygea
werdend, wo wyr zessen findend. c Also ryttend sy fiirbas vd
fundend ein bruoderhus. [bl. 133] Rengnold klopffet an der
80 thür. Der bruoder kam und tbet innen uf und gruotzt sy.
Rengnold dancket i^n und äpracb zuo im : > Lieber vatter, hani
ir etwaas zessen, so gebend uns ! Wann es sind dry thalben tag
verschinnen, das wir nüt gessen hand; darumm uns zetod
hungert.« Der bruoder frägt in, ob sy Krysten werend. Er
86 sprach ja. Der bruoder sprach : »Ich hab weder broU.
fleisch nach keß; aber es ist ein wasser uQwyt von hinneu,
28 wemig ha.
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darinii sind vyl fiacb. £ ir die roß ab söameiid, wyll ich wyder
hie sin mit yyl fischen, c Er nam sin angellschnnor und
gieng gen fyschen. Diewyl gabend I^engnold und Geryon iren
rossen ein wenig höw, das vyl wertt was; darnacli machteud
sy daz für an. Inn dem kam der bruoder wyder, geladen mit 6
vyschen, die tbettend sy über das für. Die wyll die fisch
SttUend, ließ der bruoder win. Und do er in dem kaller was,
erschein im ein erigel mit vyl spys, der sprach zuo inl: »Du
solt disse spys den ryttern geben. Wann der ein ist Reugnold
von Muniabant,der mächtig kämpü'er des krystenlichen gloubeus lo
und der gros Verfolger der fyend goites. Und sag im , got
schicke im die durch mich ! Wann ich bin siner engten einer.«
Do der bruoder den engel verstuond , do dancket er unserni
heren und brächt Rengnolden die spys. Und der engel fuor
wyder hinweg. Der bruoder sprach zuo den ryttern: »Danckend i<>
onserem güefctigen got! Der schickt üch die spys by .sinem
engel.« Rengnold und Geryon wärend der spis vast fro, wann
sy fundend die vast guot. Do sy ir narrung genommen hattend,
do danckettend sy got umm die guothet, so er innen bewyssen
hat. Sy ruowettend etlich tag by dem bruoder. Darnach ^
schieden sy hinweg und ryttend gen Jherosalem, darnach inn
das land Egypta, den kriegen nach.
Wie die küngiii Autliea dem kuuig Marssillia zuo
Uispannia enbot, sy wett inu Franckrich züchen irs
vatters tod rächen , und wie die mere gen Paris »
kämmeudy Marssillia rüste sich zekriegen.
Hye facht an die hystoryen des schmertzes, der trurig-
keyt, der trtiebsal und des leidtz umm den tod und Zerstörung
der edlen krysten fürsten durch des yerretter Gannellons ver«
rettery. Daz wir uff die matteryen kommend , so wüssend, m
das dem Alten vom berg, den Alexander ertödt hat, ein sun
beliben was, der hies Folymites, der was ein nianlicher starcker
rytter. Aber Anthea, frow zuo Babiilouuia, wott im tödlich
Obel, darumm das sin vatter den soldan, iren vatter, ertödt
hat ; darumm sy inn stetz bekrieget , also das er genpttiget ^
ward sin land zeverlässen. Und fuor inn schirm zum künig
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Manillia inn Hjrspaiiiaf der empfieng inn mit grossen firdodeo
QDd enbot im gros er und hat inn yast lieb, dammm das er
ein hurttiger rytter was inn all sinen geschälten. Nun ist
es also, das der verretter Gannellou wyder inn des edlen key-
A ser Karlys gnad kommen was, vester dann ye, und hat doch
dem k&uig Marssiliia enbotten, das er sich bewartte, wann der
keyaer Early hette sich Tereint das kfingkrich Hyspanya le^
robern' sinem vetter RnoUanden. Do er dysse mere vernam,
do erschrack er vast übel ; wann er entsaß der Frantzosseu
10 macht. Nüt desterminder gab er Gannellous brieü'eu uüt
gantaen glouben ; doch schickt er ein künig, der was im unde^
thenig, der hies Blanchardin, inn botachafftz wyfi zuo Karlj,
zerkunnen , ob er den fryden nüt halten wett , der vor mlls
zwüschend innen zuo gesagt worden was. Do ßlanchardiu
16 gen Paris kam, do fand er Karlj gaotter antwurt; darumm
er wyder zno Marsillia, sinem heren, rejt. In der zyt, il>
Blanchardin inn Franckrich was, kam zno Marsillia ein bot*
schafft von Anthea, frow zuo Babillonnia, die enbot im, d«
er sin her versamlette inn Franckrich zezücheii. Wann sv
soweit den soldans, irs vatters, tod rächen, den die Frantzos&eD
ertödt bettend Tor Babillonnia. Und er sött Franckrich gegeu
Hyspannia angryffen, so wett sy vdi dem mer dnrch Provantiia
darinn züchen nnd ir lager für Paris schlachen. Diese oere
gfiellend Marssiliia, also das er ein grossen züg samlet. Im
S6 dem kam Blanchardin von Paris und hat den frydeu be-
sclilossen. Und do er die versamlung gsach, &o Marsillia tbet,
und sin meinnng Ternam, do schalt er inn vast Übel nnd spncii
zno im: »Wie wend ir ein verretter sin? Wüssend ir nüt, das
ir mich inn Franckrich gschickt band den fryden bestettigeü
so zw Tischend üch und Karly ? Das ist beschechen, wie ir begert
band, und ich hab es inn üwerem nanien geschworen, lod
yetz wend ir wyder üwern eyd thuon. Gedenckend ir Franck-
rich also zegwünnen? Bettend den halben teyl mer Yoleks,
dann ir band , so möchtend ir nüt zend kommen. Wann ir
85 wüssend , das Karly in siner gselschaft hat die XU fürsteo,
die sind die besten rytter inn aller wält. Und ob Rengnohi
nüt da ist, sind nüt dä Ruollaud, Ollyfier, der hertzog Anses-
Gerold von Rossillon, Gergis von Dannemarck, der biscbeft
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Tärpin, Asfcolfo, Magis, der lysiig rjrttor, 6oy von Bnii^aiidia,
Rycbarfc von Normandia, [bl. 134] Thürin g von Dardannia,
Doon von Nantiieyl und ander mer, die ich nüt nemnen kan,
die all raanlich rytter sind? Darumm Franckrich nüt als
lychtlich zegwünnen ist« als üch dunckt. Ich sag üch, züchend
ir darinn, das ir mer Terlieren mögend dann gwAnnen.c
Blancliardin redt soyyl, das Marsillia sinen wortten glonben
gab und hielt sin rätt für guot. Und schickt sin volck, so
er versamlet hat, yetiicher wyder heim inn sin hus und enbot
Anthea , er wer yetzmäl nüt inn wyllen Karly zebekriegen. lo
Darum Anthea öeh thet wie er ond schickt ir kri^^svolck
wyder inn ire hfisser. Der selbigen sach ward Gannellon
innen, und er, der dä nach nüt müed was verrettery zetriben,
schreyh Marsillia ein brief, des innhalt was also: »Künig Marsillia,
nach allem gruotz wüß, das ich mich ser ab dir verwundern, das w
da din fart ab gschlagen hast durch zuotragung Blanehardins,
und ursScher byst, das Anthea öch belyben ist. Ich erkenUi
das du Tor dinem rmglück nÜt sin kanst. Wann du wirst
inn kurtzer zyt der aller armest und aller arbentselligest künig,
von dem du je ghortest sagen ; wann der beschlus ist gmacht, ao
daz da inn dinem land haben wyrst RuoUand und allen adei
inn Franckrich, der wyrt sich wider din wyllen zuo künig
krÖDuen Über all din land. Diewyl Anthea mit so grossem
züg kam, bettest du guot gehept vor dinem unglück zesin und
vor der verlierrang dines landes. Din künig Blanchardin was 26
bald eines andren eins. Ich hab es dir gern wellen zewüssen .
thoon als minem fründ. Und zuo beschlus thuon ich dir ze>
witesen, das din tod geschworen ist. Ich enbüt dir nttt mer;
bystu wyß, so byü darvor ! Nüt mer dann: got bewar dichic
Do Marssillia den inhalt des briefs verstanden hat, do sprach so
zuo dem betten, er müeite inn gen ßabillonia tragen der
küngin Anthea^ »Und sag ir, ich enbütte iren, das sy ir
Yolck besamle inn Franckrich zetzttchen, wann ich well on
feilen bald da sinn.« Der bot kam gen Babillonnia und ver-
meint guotteu Ion zentpfachen. Aber er empfieng inn nach sö
verdienst; wann so bald Anthea Gannellons brief besächen
liat, sprach sy zuo dem botten: »Du byst des grosten ver^
Ktters dienner, der inn der wält ist; darumm du umm die
278
belonung diner mfie erbänckt werden muofit inn dysser afcond.
Und kam ich inn Franckricb und mir din her werden mag,
so wyll ich im ouch also thuon ; wann er hat es /auu dickern
mallen verdient.« Sj ließ Gannellons bott bäncken; darnach
6 beschickt aj im züg und samlet inn kurtzer zjt wol andert-
halb hundert tussend man und bü& uffs mer und faor gegen
Franckricb. Marsillia besamlet mer dann hundert tussend man
und macht innen -zuo höpfcman ein küni«^, der hieü Aigollant.
Der keyser Karly was zuo Paris, der was alt und müed und
10 entsaiä kein krieg; wann er hielt sich sicher des frydens, der
beschlossen was worden zwüschend Bianchardin. Und der
verretter Gannellon, der die handlnng wol wuit, uffentbieli
den koyser und sine heren inn kurtzwyl und fronden und litü
stächen und thurnieren« damit und er sy uifenthielte, das sj
16 innen nüt entsessend; wann er truog das messer, das sali»,
das trttren und das süeß. Wie wjr hievor gsagt band, was
Karly und sine heren als die, so innen keine kriegs entsas-
8end, zuo l*aris inn fröud und kurtzwyl. Aber ir fröud ward
bald inn trüebsal verkert; wann die mere kämmend geu Paris,
so der künig Marsillia kemme mit einem grossen züg über \m
und über land, des Karlj und all heren ser erschräckeod.
Dammm Karly sin r&tt yersamlen ließ. Und da hin ward
(Jannellon och berüeft, der thet, als were er erschrocken. Per
keyser sprach: »Ir, mine heren, ich verwundern mich de»
26 könig Marsillias , der uns den frjden bat lässen bestedigeo
durch Bianchardin, der yor langer zjt zwfischend uns gemadit
worden was. Und uff den selbigen fryden hab ich im ▼e^
truwet. Und ir gsächend aber, das er sin zuosagung teltsolit,
das er uns kunipt bekriegen. Darumm bit ich üch, das ir
so mir rättend uff dysse sacb.c >Her,€ sprach der biscbof Tür-
pin, »ich besorg, es sigend lüt an üwerm häf, die sigend des
kriegs ein ursacb.« Do sprach Gannellon, der sich scboldig
empfand, zuo Tilrpin : »Was sagend irV Meynnend ir, das so
nübsöUend lüt au dyssem häf sigend, die da ursacb wetteod
sa sin eines söllichen jämers?« Astolffo sprach, der was Gannellon
nüt vast hold, syt das er inn hat wellen bäncken l&ssen: M
ein mentsch uff ertrich dis kriegs ursacber, so bistu ioo:
wann du hast din laben nye anders thän dann Yerretterye^
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279
dencken. fis were gsin weger, da werest gstorben , so bald
da touft worden byst; wann es werend nüfc sovjl Übels inn
Franckrich beschechen, al» bescbechend sind.c Gannellon
sprach weynnend, sin verrettery damit zeverteckeii : »Her keyser,
ich bab all min läbeii laug müe genommeu üch wol zediennen ^
und hab nie keine ding zuogestyffb, die zuo üwern unneeren
dienttend. Unnd umm alle verdienst wjrd ich geschulten
ein verretter yor ttcb. Es ist weger, ich mache mich ab
üweriii häf ; darnach mag man gsächen , wie alle ding baß
stau werdend dann yetz.« >0 du l'altscher verretter,« sprach lo
OUyfier, »din traren und groß zäutzleryen band den keyser
▼erstopffib untz bar, das bringt dem Franckrich und aller
Krystenhejt grossen nachtejl. Und sagen dir, das Judas nye
so verrettersch gsin ist, als du bysfc; dammm, läbstn lang,
so wyrst ursiicher sin vyl Übels. Ich sichern dich, wenn Reng- i6
nold hie were, er ward dich wol hao, das du nüt so vyl *
bettest.« Gannellon sprach gantz zornigklich : »Du lügst, das
ich ein verretter sig ; du und Rengnold sind grosser verretter
danu ich.« Do Ollyfier verstuond, das inn Gannellon hies
lügen und ein verretter schalt, do stuond er uf und inn grossem 20
zorn gab er im so ein hertten streich inn sin augsicht, das
man das amäl gsach. Gannellon sprach: >Her keyser, es be-
schint sich wol, das mann Üch wennig entsitzt, [bL 135] das
ich inn Üwer gegenwyrttigkeyfc also geschantt wyrd. Daramm
ich nrlob von üch nim. ; Do Karly ghort, das Gannellon sagt, 25
er wett hinweg, do ward er vast trurig und sprach: »Ollyfier,
du byst gantz übermüettig, das du mich so gar verrachtest,
das du mine fürsten vor mir schlechst und inn minem rätt
Ich schweren dir, das ich die sträf also begän wyll, das
raengklicher byspill darab nemmen muos.« »Land von dyssem w
zangk !« sagt der hertzog Anses, »es ist weger mit unsern
ly enden gschlagen, dann wyr mit ein andren.« Damit nam
der rätt ein end des selbigen tags.
4 verretter ha. 16 an stelle des stemdienfl in der hi. leerer
räum; vergl. aam.
Dh
280
Wie die mere gen Paris kämmend» wie Anthea kem-
me vvol mit zvveymal hundert tussend heyden für
Paris, und wie Ollyiier inn botsciiattz wjß zuo
Anthea reyt.
B Inn der zjt kämmend die mere inn Provanca, das die
küDgin Anihea uff dem mer wer wol mit zweymal hundert
tussend beyden. Das enb&ttend sy Karly , darzno , wie
sich Miirssillia rüste; des er ser erschrack. Darumni er nach-
mäls sin rätt versamlet. Inn dem ward geordnet Gergis von
io Dannemarck , Astolfo, Beringer und Samson von Brettannis
inn flyspannia setzüohen mit tryssig tussend mannen suo wer
gegen Marssillia, und RuoUand mfießte die stet and sehldsser
mit spys versächen und mit lüt zuo wyderstand den Heyden,
und Kiirly niütüte zuo Paris beliben mit sinem kriegsvolck.
16 Also samlet Karly inn kurtzer zyt vyl volcks u^ aller Krysten-
heyt. Do sy versamlet w&rend, do ordnet sy BnoUaiid ion
die stet und festinnen inn znosatz. Und er sokluog sin lager
zwdschend Paris und Sant Denysseus wol mit hundert tussend
niiui. Aber ee RuoUand sin volck gar geordnet hat, fuoreod
20 die heyden an vyl enden zuo land, das innen die Krysten nut
erweren mochtend. Do sy uff das ertrich kämmend, do fiengeod
sy an alle die stett und sehldsser zerstören« die sy gwonnend,
und Jungs und alte ertöden. Und was nüt inn der Krysten
macht innen zeweren, das sy ir läger nüt zenechst für Paris
25 schlüegend ; des Karly und all inn wonner ser erschreckend.
Anthea hat gros begird RuoUanden zesächen; wann ay wufit
wol, das Rengnold inn dem land Egypta beliben was. Inn
dennen tagen, als die heyden das B^er für Paris sehlaogend,
do geschächend grosse zeychon ; wann es regnet by dry stun-
30 den bluot inn aller stat Paris, die hund hüwlettend inn der
stat tag und nacht on underlai. Dammm Ruolland Magis
beschickt, der was zuo Muntabant, zerkunnen, was dysse
zeichen beduttind. So bald Magis die mere vemam, do kam
er gen Pari^ und treyb sin kunst; durch die erkant er, das
36 Gannellon ursächer was an der heyden zuokunft, aber die stund
were nach nüt kommen, das er gestraft sott werden. Der
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281
verretter was bj Karly, zuo dem sprach er: »Her, fürchtend
(ich nüil Wann die heyden werdend n&i stercky gegen den
Krysken haben , wann ir hand inn flwer gselsohaft die besten
tytter inn aller walt.« Do Rnolland, der hertzog inn Karlys
züg was, gsach, das die heyden so nach bj Paris wärend, do *
sprach er zuo Ollyfier: »Min vetter, du muost zuo Authea
rytien erkennen, wantmm sy inn Franekrich kommen sig mit
80 gronem sfig.« Oliyfier was wyllig und reyt zuo Anthea
für ir zel und saß ab ond gieng darin und gmotzt sy. Und
so bald sy inii ersach , do erkant sy inn und ummfieng inn lo
und sprach zuo im: »Edier gräf, sind mir wilkomen ! Sagend
mir von dem keyser und sinem vetter EuoUandU »Frow,<
sprach Oliyfier, »der gr&f Rnolland, als ein hertzog über den
gantzen züg , hat mich zuo üch geschickt, zerknnnen die nr-
sach üwer zuokunfb und waz rächt ir vermeinend an Franck- t6
rieh zehaben, das ir sovyl heyden har brächt hand, die da
zestdrend und yerwüestend alles land, durch das sy zücbend.
Darumm byt ich üch, das ir mir üwern willen sagend.« An-
thea sprach: »Oliyfier, ir wttssend wol, das min vatter, der
soldaii, scliantlichen ertödt ward vor Babillonnia, und das bösser ao
ist: Morgant hat die aller schönsten und besten thürn zer-
brochen an der stat, und ir hand mines vatters schätz all be-
roupt, der min sott sin. Ir verständ wol, das mir ein grosse
schand wer, wenn ich nüt eines s511ichen mentschen tod reche,
als der soldan, min vatter, was , der was der mechtigest her 35
inn Orrient. Wann die natur fordert mich darzuo senilichs
zethuon, och unsern glouben, den bin ich schuldig zemeren.
Nun hab ich üch gsagt die nrsach miner znokunft« Ich byt
Üch, das wir von andren dingen sagend. Ich bin betrüept,
das Rengnold nüt inn land ist, wann ich wett mit im stritten, m
Aber er wirt kuin nier uß Egypta kommen, wann er ist alt
und mugloß, darzuo hat er siu pfert Bayard nüt mar, so bat
man mir gsagt. Wytter so belanget mich , das ich zno dem
gräf RuoUanden komme, das ich mit im schwatze.« »Frow,«
sprach Oliyfier, »ir sagend, ir wellend des soldans tod rächen,
und er sig unrechtlich ertödt ; so sag ich, er sig nüt unrecht-
lich ertödt. [bl. 13G] Wann ir wüssend wol, das er erstlich
RuoUanden gfangen l^gen by dem amiroU yon Persia;
282
der hefc inn erfcodi, het ina Rengnold nüt entschük. Und dem-
nach, do wjrr sioe gfangnen wärend, verhiessend ir selbs Reng-
nolden, wenn er den Alten Tom berg überwände, so weit er
uns Ifldig lassen; und nufc desterminder siner zuosagung halb,
hettend uns Ruolland und Rengnold nüt eriößb, so het er uns
erhänckt. Und ir wüssend, das n&ti schantlicher nach schmech-
lieber ist einem konig, dann wenn er wyder sin zuosagnog
thuot. Doch so hat inn unser keiner ertSdt, snnders der AU
vom berg, als er selber gwyssaget hat. Es was ein ding, von
got geordnet. Aber sind ir des wyllens üch zerächen , so
wässend, das wir all berejt sind uns zeweren ! Und gedenckead
nüt, das unser macht und sterekinnen gemindert sigend ! Wann
ich wyll, das ir wüssend, das die Krysten als kon und als
gehertziget sind, als sy ye sind gsin.« Anthea sprach lachend,
16 do sy Ollyfier also hört reden; »Edler her, ich sorg nüt, daz
die Krysten nüt als manlich und als mechtig sigend zuo krieg,
als sy ye wärend; aber syt daz ich so fer kommen bin, 80
bin ich nttt inn wyllen wyder heim zetzdchen on strytt. Doch
so bin ich nüt komen, das ich das küugkrich Franckrich inn
20 haben well, dann ob ichs gewunnen hett, so wett ich nüt dester
minder Karly sin laben lang regieren lassen; wann mich wurde
der eren benfiegen, das ich f^ranckrich errobert hett, inn dem
die besten rytter sind inn aller ii^lt; wann ich hab bind
und herschafften gnuog.« 0 edels frowen graüet, die lieber
95 der wält eer hat dann rychtumb! ^Ir soud mir Ruollanden
grüetzen,« sprach sy, »und im sagen, ich well nüt von hinnen
scheyden, das ich nüt mit im gestrytten hab lyb an lyb;
wann das wer mir ein grosse schand, das ich so wytneß har-
kommen wer durch so frömbde land und so ein gros volck
30 mit mir gfüert het an stryt. Darumm sond ir im sagen, daz
er ein tag uß erwelle zestry tten und mir inn zewüssen thü^ ;
so wyrt er mich bereyt finden.€ Damit schied Ollyfier m
Anthea und kart wyder gen Paris und ertzalt Ruollanden all
reden, so er mit Anthea gehept hat. Do Ruolland Anthea
s& begeren verdtaond, do sprach er, es gfiel im wol , und enbot
irm by einem herold, das er am andren tag darnach gerust
wett sin mit iren zestritten lyb an lyb, volck an yolck. Ad-
tbea enbot im, er mtteßte sy bereyt uff dem ^d finden.
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283
Wie Rnolland mit Änthea streyt und von dem tödt-
lichen ötryt, der nebend Paris beschacb, und wie der
strit von den Kristen gewunnen ward mit grosser
nott und avbeytt.-
Do der äbend kam vor dem stryt, ließ Raolland inn Paris s
rUeffen, das all kriegsvolck am tag gerüst werind inn striU
zegän. Do der morgen kam, ließ sich der keyser Karly wapnen.
Das thettend och all fürsben. Darnach ließ er uß rüeffen, das
yedermann uff sesse. Damach zugen die hülfen uß Paris. Do
sj äff das föld kämmend, macht Ruolland sechen hoffen, inn lo
yetlichem zachen tnssend man. Anthea was nff dem andren
teyl, die stalt ir volck inn Ordnung sampt irem höptman, der
hieß ßrjssebarra. Ruolland sprach zuo ainem volck, sy söttend
sich nüfc roden, untz das er sjß hieß. Er macht sich harfür,
mer dann eines armhrnst schütz wyt Do inn Anthea ersach, u
do reyt sy uß der Ordnung im engegen. Do sy zuo ein andren
kämmend, stuondend sy ab und ummfiengen und gruotztend
ein andren; darnach sassend sy wyder uff ire pfert. Und
Ruolland sprach: »Junckfrow, Ollyfier hat mir gsagt, ir habend
begird mit mir zestritten. Das wyll ich üch uüt Versagen, m
doch mit sdllichem geding: wenn ir mich fiberwindend, so
wyll ich öch Franckrich übergeben, das üch min vetter niemmer
mer nöt daran höuschen muos.-s: »Und ich schweren üch by
all unsem gottern,« sprach Anthea, »wenn ich vou üch über-
wunden wyrd, das ich von stund an all min zfig wider heim
ferggen wyll, und wyll fiwere gfangne sin.c Das gfiel innen
beden wol. Damit ryttend sy hinder sich und k&mmend gegen
ein andren mit söUicher stercky , das es duocht, das ertrich
sött under innen inn fallen, und zerbrächend ire sper uff Iren
schilten; docl^ belyben sy bede inn iren sätlen on fortteyl. so
Damach zugend sy ire schwertter uß und gäbend ein andren
hert streich. Der strytt wert mer dann ein stund, das attweders
kein vorteyl hat au dem andren. Diewyl sy stryttend, mochtend
sich ir volck mit enthan, das sy ein andren nüt angrytfend;
darumm Ruolland und Anthea genöttiget wurdend von iremss
stritt zelässen. Rnolland reytt und suocht die grösten änginnen
284
und schluog alles das nyder, so er vor im vand. Antliea fleyi
sich die KrysteD zescbedigen. Sj fand den gräf OUyfier, der
gab Iren ein semlichen schwertschlag, wie wol ir harnisch
vertzoubert was, das iren gantz ättenloß ward; damit kämmend
» 8 j von ein andren. Und als Anthea im strit [bl. 137] umm-
bar reytt, begegnet ir Gannelion , dem gab sy ein sömlichen
streich, das er ab einem pfert fiel. Und sj het inn eriödt,
aber es h&mmend iren sovyl eines geschlSchts inn enfcschätten,
das sy nüt geschaffen mocht. Die krysten försten begiengend
10 des tags schön rytberschnfft, wann sy ertödten vyl Heyden.
Aber der heyden wärend sovyl, das die Krysten nüt zend
kommen mocbtend. Der keyser Karly, der den hart wy£ bat
nnta nff den sattelboggen , dodi wie alt er was, begieng er
doch gros manbeytten ; wann mit Joyossa, sinem seh wert, traf
15 er kein heyd, dem er nüt sin laben nenime. Er schrey : »Montjoya
Sank Denysseus!« und reyt inn die grösten Hüffen. Der hertzog
Anses ertodt mängen heyd, desglichen Otto von Burgandia
and die andren fiirsten aU in der schhusht sovü, das das ertrich
darren bedeckt was. Syt das Raolland ron Anthea kam, er-
30 todt er alles, so er an sinem weg fand ; sin schwert Durandel
ward stetz gsäcben. Sine fyend fluchend vor im als die schäf
vor den wölffen. Er wollustiget sich an der heyden tod: er
was trnrrig, wenn er niemand fand, mit dem er strytten kond.
Er nnd sin pfert w&rend mit blnot bedeckt. Do Bryssebarra,
25 Anthea houptmaun , die gros mördery gsach, so die Krysten
an sinem volck begiengend, do ward er ser betrüept und schrey
sinem venlyzuosin volck wy der zeversamlen. Inn dem begegnet
im der keyser, nnd falt er inn ab sinem pfert nnd hat gros
mtle inn zefaehen; aber er wartt sich wie ein gnotter rytier
30 und schrey sinem fenly zuo. Und er ertodt mengen heyd,
aber iren wärend sovil umm inn , das nüt iif gsitzen mocht.
Und Bryssebarra, der ein manlicher rytter was, brächt sovyl
zewSgen, das er das fttrnemmest fenly der Krysten nyder schluog ;
des die Krysten ser erschr&ckend. Do Baldowyn, Gannellons
M 8un, den keyser zefuoß gsach und das fenly nider gschlagen,
do reyt er im stryt ummhar und suocht Ruollanden so lang,
*
20 sin] afaid hf. 22 er*] et hi.
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285
untz daz er [in] fand, und sejt im, wie Karly zefuos were
imder den hejden, die nemmend groß müe inn zefachen. Ruolland
sprach zno Baldowin: »Min fründ, föer mich dahin , da min
▼eiter ist!« Also reyt Baldowin for dannen und RnoUand im
nach. Er fand utf dem weg Hug von Burgundia und Richart 5
von Normandia, zuo dennen sagt er: »Yllend mir nach! Wann
die notturft ist gros.« Das tetfcend sj, und zertranttend die
hnffen, also das sj an das end kämmend« da Bryssebarra was;
der nam gros müe die Erysten nmmzebringen , wann er hat
inn siner gselschaft by tryssig rytter, die mechti<^esten siues 10
zügs. Aber Ruolland uud äine gselien schluogend sy inn die
flacht. Ruolland begieng des tags sovyl manheyt, das es keinem
mentschen mäglich ist sovyl zebeg&o , das got sin gnad nftt
dar thette. Es ist wol zeglonben , gott machte Ruollanden
stercke und der andren Krysten zwyfacht ; wann änderest 16
werind sy syglos worden. Der edel kämpffer des gloubens
Ruollaad, do er gaach, das Brissebarra so inn grosser müe was
die Krysten nmm zebringen, do reytt er uff inn und h&w im
des ersten Streichs den arm ab, inn dem er daz schwert hat,
das sy mit ein andren an herd fiellend. Des die Heyden ser 20
erscbräckend , wann er was all ir hoffnung. Ruolland rieht
das ieuly mit hilf siner gselien wyder uff, so Brysebarra nyder
gsehkgeu hat. Darnach rittend sy dahin, d& der keyser was.
Den fondend sy inn grosser nott ; wann die heyden hattend
inn ummgebeu, die nämmend groß müe inn zefachen. Aber 26
er was gros und schwer und wartt sich manlichen , darumm
inn die heyden nüt fachen mochtend. Do Ruolland sin vetter
' ian so grossen notten gsach, do ward er vast zornig und wie
ein touber wolf trang er inn die heyden. Mit hylf siner
gselien ertodt er iren sovyl, das ire pfert im bluot badettend ao
untz an die knüw. Do Karly sin vettern gsach sovil man-
heyt beg&n, do empfieng er ein wunderbarlichen muot und
sehrey mit Intter stim: »Montjoya Sant Denissens!« nnd er-
todt fier heyden. Inn Karlys rettung k&mmend vyl heyden
uium und och Krysten , doch kam Karly wyder uff sin pfert S6
wyder der heyden wyllen und brächt vyl heyden umm. Ruol-
land reytt wytter und fand den hertzog Anses zefuoß , den
die heyden fachen wottend; aber inn Karlys und Ruollanden
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286
suokunft kam er wyder uff sin pfert. OJlyfier was an einem
andren end imm airyt mnmgeben mit Ammalucken, das sind
Yerloaguefe Krysten; die nammend grosse müe inn ab sineni
pt'ert zesclilacben. Aber er wartt sich maiilich und ertodt
ft iren vyl. Do inn Iluollaud inn söllichen nötten ersach, do
schrey er im zuo : »0 edler rytter , denck din manheyt ser-
tKöngen! Wann die noU ist gros. Dn muost von mir enl-
scbüt werden,« Do Ollyiier den keyser und Raollanden and
die andren ersach, do ward im sin stercky zwyfacht, darumm
10 die Ammalucken ertödt wurden. Die syglosse kart sich uü
der beyden sytten. Und was das ertöden so gros, das der
todteu lycbnam im bluot badettend. Antbea and ir voick
verlnrend das bertz ; sy was so mOed, das sy ire arm nfit mer
nff heben niocht. Und wenn die nacht gsin were, ao bettend
16 die heyden all end genomen; wann die Kristen jagteud sy,
wie die sperwell die wacbtlen. Aber die nacht kam, darnnmi
der abzog zuo beden syten gebl&ssen ward. Do Antbea die
Ferlurst irs yolcks erkant, do ward sy ser betrüept und g«-
dächt, das wol war were, Karly und sine fürsten werend die
20 manlichesten lüt inn aller wält. Sy reyt ian ir zell mit dem
volck, so ir beliben was. Karly faor mit sinem volck gea
Paris, nnsern heren lobend nmm den sig, den er innen geben
bat. Do die Krysten all zno Paris w&rend, gebot Karly, das
man all gloggen zuo Paris lutt und inn allen kilcheu »Te
26 deuni [bl. 138J laudamus« sunge, gott daacksageud umm den
sig, so er innen verliehen bat. Mornendes schickt Antbea
ein berold zuo BuoUand umm ein anstand tryssig tag, das
verwylget er iren vast gem. Nnn wend wir von dem hertsfig
Gergis und von Marsillia sageu und von Anthea.
so Wie der kunig Marssillia ein bott zuo Karly schickt
umm fryd, und wie der fryd gemacht ward zwü-
scheud Karly und Anthea, die fuor wyder gen
Babillonia mit irem zug.
Wie ir hievor verstanden band, das Gergis von Tamre-
86 morck, Astolfo und ander beren mit dryssig tussend manneD
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287
zogen T/?ärend uff die Franckricb , Marssillia den pas
Torzehalten, ob er iun Frlmckrich weit. Aber do filanwillla
der Krysten zuoktraft Temain, do ragt er sich nye, »nnders
wott styl sitzen , untz das er vei nemme , wie Anthea ir ding
geschaffen vor Paris. Aber do er vernam, wieß Anthea gangen 6
was, do empfiell im allen lust zekhegen; darumm er ein bottea
mo Early acbickt, Falaeron gebeyasen, deu fryden wydemmm
emüweren. Falaeron kam gen Paris inn pallast; d& fand er
Karly, der schwatzt mit sinen fftrsten. Falsseron knüwet
nyder und gi uotzt den keyser also : >Der allmechtig gott, der lo
vou mengklichem soi aubätteu werden und all creaturea
geschaffea bat durch sin eynige maebt, bebüette und beware
den meebtigen keyser Karly nnd alle die, so inn liebhabend,
und bemre Seh min her, den küaig Marsilia! Der grfletzt
üeb, her keyser, und Och all edel türsten üwers bäfs und en- i6
büt üch by mir, angesechen die gros macht volcks, so ir
gscbickt band zuo end Franckricb und Hyspannia, das ir im
nüt Tertrüwet band, das er den fryden halten weil, der be-
schlossen geweit ist durch Blanchardin unlang « und im ver-
heyssen band rüewyger kiiuig inn Hyspannia zelä^sen uff et- 20
lieh trybut, die er üch jerlichen geben ao\ , und inn und die
sinnen glouben läisen, wax sy wettend. Der rüstung halb
sag ich üeb ufi' min eer, das er üch entschüt wott haben gegen
Anthea. Aber do er Ternam, das der hertzog Gergis und
sinen gsellen im so nach kommen wärend, behuob er sin züg u
by inim. Uff das hat er vernommen, da« Anthea nüt vyl ge-
wunnen bat vor Paris gegen üch , wann üwer macht ist ze-
groß. Des ist min her, der künig Marssillia, wol innen wor-
den, darumm er nüt dann fryd begert und einigkeytt mit üch
zehaben. Darumm bytt ich fleh umm gnotte antwurt.c Als m
nun Falseron sin botschafft gendet hat, sprach der keyser zuo
im : »Min fründ, ich bin fro, das ich üeb gehör von fryd reden.
Wann es ist kein ding, das ich vester begere inn dysser weit
dann fryd ; wann krieg ist zerstdrung der landen. Und wyll
im der künig, üwer. her, also thuon, ab ir gesagt band, som
wyrd ich vast fro sin und wyll inn für niiner fründen einer
baben.c »Her.« sprach Falsseron, >icb wey^, das er im also
1 an stelle des Sternchens in der hs. leerer räum; vsirgl. anin.
288
*
thuon wjrd, wie ich gsagt hab.c Karij sprach zuo im: >lr
müessend inn gräf Gannellons hus ruowen, so wend wir iieh
antwnrt riisteD.c Ruolland, Ollyfier und ander hereo fuortkend
inn Inn Gannelions bus. Tederman was des frydens vast fro;
6 aber bettend sy gewößt die verrettery , die darnach bryttlet
ward, so bettend sy all getruret. Doch so was sina Koolland
nüt wol sefryden, wann Karly hat im vor langem Terheyssen,
er weit inn ano künig inn Hyspannia krönnen; aber wenn
Karly danron sagt, so weyß inn Gannellon wyder ab dnreh
10 sin hüpsch reden. Ach, wie was Karly so unwyß, das er
Falseron ihn Gannelions händ gab ! Wann dardurcU erwuochsen
grosse übel und j&mer inn aller Kristenheyfc, das man darren
sagen wyrt byfi zend der walt, als ir hienach versi&n werdend.
Dem hotten uß Hyspannia eer an zethnon, ließ Karly tumieren
16 und alle fröud und kurtzwyl machen, so man ertencken moclit,
der uut gedächt dann alles guotz und nüt betrachtet, dann
das er sine Und inn fryd behalten möcht* Falseron was stets
inn Gannelions gselschafft. Acha begieng Karly ein so gros
übel, das er inn zuo im tbet ! Wann sy zwen brattytzierttend
20 die gros verrettery, dar durch aller Krystenheyt vyl ze lyden
ward. Do der bott Falseron etlich tag zuo Paris beiiben was,
do sprach er zuo Ruolland, er hette wyllen Anthea sesacben;
darnmm bette er inn, das er im gselschafft hielte. Rnolland
was willig. Also ryttend sy uß Paris; Ollyfier und Gannellon
ao hieltend innen gselschaft. Do Anthea ir zuokunfft veruam,
do saß sy uif ir pfert und reytt innen engegen inn scbönner
gselschaft. Do sy ein andren ersächend, stuondend sy ab ireo
pferden nnd enbüttend ein andren gros eer als die, so das wol
kondend, innsunderbeyt Palseron , wann er was ein man von
80 hochem ansächen. Anthea fuortz inn ir zell , die was vast
kostlich. Do sy inn der zell wärend, sprach Falseron zuo
Anthea, sy hett kein gerechty ursach Karly sebekriegen nnd
sy [bl. 139] wnrde zeletst nüt gewünnen, snnders wnrd ir
volck verlieren, einen dem andren nach. Falseron schuoflF so-
56 vyl, das er Anthea mit im gen Paris bracht zuo Karly. Und
ee sy wyder dannen schied, ward der fryd gemacht zwüschend
Karly und iren. Darnmm sy urlob nam von Karly und von
8 innj imm bs.
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289
den andren heren zebäf und von Falseron und kart wyder in
ir lager. Und lie^ von stund an rüeffen, daz yederman sine
Ideinofct uff bunde und wyder heim füerend. Anthea schied
vor Paris hinweg und fuor wyder gen Babillonnia mit irem
züg. Und yerfluoeht den, der ursach was, daz sy inn Franck- •
rieh was kommen.
Wie Oannellon mit Falseron gen Sarragossa raytt»
da ward die gros verrettery bratty tziertt , und wie
er erstlich Marsillia die ursach siner zuoküuft sagt
inn bysin siner forsten. lo
Demnach als Faraeronn etlich tag zuo Paria gewessen was,
do sprach Early auo im: »F^üaeron-, ir werdend wider suo
Marsillia, fiwerro künig, keren und mir inn grüeteen und im
sagen, das ich den friden halten well, der einest zwüschend
im und mir zuo gesagt ward , und müesse minß teyls nüt i6
brochen werden. Und das wir inn nach baß beschliessendf
so wyll ich miner färaien einer mit üch schicken, nämlichen
den gräf Gannellon, der ist ein wysser wol redender man.
Und verheyssen üch, das ich alles das für gerecht haben wyll,
waz er thuon wirt.« Damit nam Falseron von Karly urlob so
und von den heren am häf. Darnach kam Gannellon und
nam nrlob von Karly and sprach zuo im: »Her, liept üch
anders sesagenPc Early sprach auo im: »Gannellon, ich Ter*
trüw dir diner frommkeyt. Man spricht inn einem gemeinnen
Spruchwort: Lais den wyssen faren und sag im nüt! Ich be- 26
filch dir min eer und den nütz aller Krysteuheyt ; wann es
stät als inn diner hand.c 0 Karly, was thuostu? War ist
din gnotte Temunft kommen, das du so Abel berätton byst,
das du leyst allen nuiz und eer aller Krystenheit und Öch
das leben oder den tod diner fürsten, der niechtigen kämpflfer so
und beschirmmer des krystenlichen gloubens, inn die band
und gwalt eines mans foll faltscheyfc, bo&heyt und verretteiy?
By dem mag man wol Sachen, das einer sin Unglück kumm
fliechen mag. 0 Karly, du meinst uß Marssillia din fründ
zemachen, und du machst aber durch ein verretter, dem du 35
vertruwest, din tödlicher fyend u^ im ! 0 Karly , hastu ?er-
Mofgant des xieM 19
290
gessen die grossen verrettery, so dir Gannellon zum dickern
mäi bewyssen hat V Gedenckätu uut, daz er sovil mal din häf
inn unueynigkeyfc brächt hat? Dardorob zum dickern ni&l die
besten rittet ticb ab dioem b&f genasert band, und nach ist
der best rytter, so inn der wält ist, dnssen, das ist Rengn<^d
von Muntiibant. 0 Karly, gedeiickstu nüt, dtis durch (Tiannel-
loQS verrettery die heydeu zum dickem inul inn Franckrich
kommen sind den krystenlicben glonben setylgen ? 0 Karly,
wie bista so gar veryrt an dem verretter, das da im gibst
all din gwalt in sin gwalt! Du bast der andren fürsten und
hereu sovil inn dinem küngkricli, die so wyü und fromm sind,
die umm sterben kein faltscheyt nach verrettery begangen
bettend, und du bist so Übel beratten, das du sy vernüttest
umm des gröston Terretters wyllen, der inn aller weit ist.
0 Karly, wie yyl sünfftzen wirstu lässen und trehen u& den
ougen, wenn du din vetter Ruollanden tod Sachen wyrst uud
die andren kämpffer des krystenlicben gloubens, uud als durch
din schuld, darunim das du einem nientschen vertrügest vollen
faltsobeit und verrettery! Demnach als Gannellon urlob von
Karly genommen bat, do nam er urlob yon Ruolland und 01-
lyfier und von den andren beren. Er tbet als Judas, der kaßt
unseru heren und verryett inn. Ruolland, der im nüt vast
vertruwet, macht nüt vyl mit im; der hertzog Anses, Gerold
▼on Bossillon, Beringer und die alten wärend ser bekümbert,
das Karly kein andren d& bin scbickt dann Gannellon ; wann
sy besorgtend, er wurde etwaz nttwer verrettery begäu, als er
thet. Aber Karly was dabin gf uert , das er keinem andren
fürsten nie glouben wott; des ersieh darnach leydig und be-
kümert fand. Also schiedend Gannellon und Faiseron hinweg
und macbtend sich uff die str&s. Do sy Uispanya nacbettend,
do scbickt Faiseron Marsillia ein botten im zewüssen thuon,
das ein mechtiger fürst uß Franckrich uß Karlis gesind inn
botschaftz wiß zuo im kenime, und das er sich rüste inn er-
licben zeentpfachen. Do Marsillia vernam, das Gannellon kam,
do erscbrack er ser, wie im Karly yertrflwet, diewyl er den
lüikibden hat, das er der grost verretter wer inn aller walt.
11 k. bast die ba.
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291
Nüt desterminder was er wylleus inn mit grossen eeren zeni-
pfacben und gebot, das sich all sin heren nistend zeroß dem
botten engegen zerytten. Sy thettend^ll das gebot irs kdoigs.
Der saß uff sin pfert und reytt uü der statt [bl. 140] Sarra- ^
i^ossa ioü schönner gseUchaift. Do er zuo Gannellon und 6
Falseron kam, do stuond er von einem pfert und och sin volck.
Das thet Grannellon öch, der sprach zuo Marsillia: »Her, ir
thuond mir unneer an, das ir ab ständ ; wann es- ist nüt bil-
licR, das ein künig einem armen rytter sovyl eren bewyß, als
ich bin.« Sy ummfiengend ein andren ; darnach sassend sy lo
wyder uff ire pfert und niacbtend sich gegen der stat zuo.
MarssiUia redt mit Gannellon und fr> inn , was der keyser
Karly thet und die andren fiirsten inn Franckrich. Gannellon,
der wol gesprech was, kond im wol antwurt geben. Der
künig Blancbardin, deßglichen Aygollant thettend im gros eer iß
an. Do sy inn die stat Sarragossa kämmend, fundend sy die
k&ngin inn geselschafft vyl ryttern und knechten, öeb vyller
frowen und junokfrowoi, die thettend Gannellon gros eer an.
Die gassen w&rend all mit gewürckten tflecbern behänckt vast
kostlich, die venster der hüssern wärend all voll burger und 2ü
burgern, die warend all vast fro ab Gannellons zuokunft,
hoffetten, sy wnrdend ab einer zuokunft inn ewigen friden
kommen. Aber ir fröud ward bald inn leyd und trflebsal
yerkert, als ir hienaeh hören werdend. Grofi fr5ud was in
der stat Sarragossa von wegen Gannellons zuokunft. Der 26
ward beherbergt inn Blanchardins pallast. Also ward Sathau
by Lutziffer beherbergt. Marsillia beleyttet inn darinn, da
ward er wol empfangen zum nachtessen. Momendes ließ Mar-
sillia ein sytz zuo rfisten nebend dem sinnen im grossen sal
zum kostlichesten, so im müglich was, das er des keyser Karlis 3o
bottschaft setzen könde. Do Gannellon uf was, do gieng er
inn pallast inn gselschaft vil rittern und heren. Yederman
thet im er an und yltend im nach zehoren, waz er sagen
wett vom friden. Do er inn sali tratt, stuond Marsillia gegen
im uf und satzt inn inn den sitz, der im gerüst was; nach ss
im satztend sieb der künig Blancbardin, Falseron, Aygollant,
Galleran und ander fürsteu und heren und sovyl volcks, das
der sal voll ward. Do yederman gsafi, hies man yedermann
19*
292
sebwigeiii darnach kari Gannellon sin angaichfc gegen Mar-
aillla und fieng sin red also an: »Der gott, der nfi nüt all
creäituren geschöpft hat, die im himel sind, im lofPt, im mer
und ufif dem ertrich, behüette und beware die edel und boch-
6 gelopt krön des edlen künig Marsillias , der hie gegenwyrtig
is^ und dch alle die, so inn liebhabend and halffend sin edlen
kilngklichen st&t nfienthalten! Es ist w&r, her kttnig, das mich
min aller mechtigesier nnd hochgebomest her, der keyaer mo
Romm und kunig inn Franckricb, bar gschickt hat den fryden
10 beschiiesseo, der vor langer zyt zwiUchend fleh beden gemacht
ward, nnd das er üch öch Hyspannia wjder zno üwern ban-
den setien sott yemmer nnd ewigklichen, und niemmer mer
darwyder zethnon, inn s5llioher formm, das die Eryaien, so
inn üwerem land sind , fry laben sond inn irem glouben ou
16 wyderred. Und als min her, der keyser, sinem ?etter Ruol-
land verheyssen hat inn zno künig inn Hyspanya zekrdnnes,
off das flbergyi üch der gemelt Buolland nnd überantwnri fieh
wyder alle gerechtigkeyt nnd enogehört, so er haben mSeht
an dem gemelten küngkricb : also hat er es geschworen by
so sinem glouben. Und als Falseron dem keyser Karly gsagt
hat, do ir vernommen band, das Anthea inn Franckrich kanii
do habend ir ein grossen züg versamlet inn zentscb&tten, aber
von wegen des zdgs, so Gergis von Dannemarck gegen Qeh
gfüert hat, sind ir wyder hindersich zogen krieg zevermyden :
%6 des sagt er Üch grossen danck und enbüt sich, wenn ir sinen
törffeud, inn welicher gstalt daz sig, ab mues all sin macht
inn ftwerm vermögen sin. Dammm, her künig, sollend ir
fleh nnd alle die inn üwerem küngrich sieh erfrowen uS den
hüttigen tag, das sy ewigen fryden überkommen oder erworben
80 band mit dem edlen keyser Karly.« Nach dem und Gannel-
lon sin red geendet hat, do sprach Marsillia überlut, er were
vast fro, das er mit Karly frjd haben sott, nnd sins tejlt
müeßte er niemmer mer gebrochen werden, und er dancbette
Karly nnd RuoUanden irs guotten willens. Und öch sprach
85 er ZUG Gannellon: >Ich daucken üch der müe, das ir har-
kommen sind den fryden bestetten.« Demoach als der frjd also
beschlossen was, stnondend sy uff von iren sitzen, yederman
heim ; Gannellon gieng wyder inn sin faeirberg inn gesebehafft
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etlicher filrsien. Mornendes hielt Marsülia ein grossen kost-»
liehen ymbjß inn einem Schönnen garftten, der was nssert der
stai. Marsillia hat Gannellon ein kostlichen rock Ton gul-
dinem tuoch geschänckt, den le} t er an und kam durch die
stat. Die , so inn gsächend für gän , battend für inn die 6
f:^otter. £r ertsoogt sich hüpschlich wendig, aber in n wen-
dig was er tmrig; wann ein mentsch, der etwas b5ß gedenckfc
inn einem hertsen, ist nttt frölich. Wann der yerretter dftcht
die aller tödtlichest verrettery , deren sich kein mentsch be-
sinnen mocht. Der jmbi£ was kostlich , das nun zelang ze- lo
schriben were. Nach dem jrabifi ward ein grosser tantz, wann
die küngin was da mit yj\ frowen nnd jonekfrowen, die all
vast kostlich bekleyt w&rend. Nach dem tants wnrden mor-
ryßgen täntz gemacht. Es warend da trummetten , krumb-
börnner und alle sejttenspjl, deren sich der mentsch bedencken i6
mocht: alle kurtzwjll, so Marsillia erdcQcken kond, die Ganel-
lon gfiellend, liefi er macheu. Das weret, ante das es zjt
was zenacht zessen. Das ward bereyt ryl köstlicher dann der
ymbiß. Gannellon fleyß sich guot gschir zeraachen, aber ze-
mäl bestuond er sinet und erbleychet und truret. Des alles m
hat Marsillia acht; dammm gedächt er, er hett nach etwas
inn sinem gmüett, das er nüt gseyt hett.
Wie die erbermklich verrettery prattytziert ward,
dardurch sovyl volcks umm kam, und von [bl. 141]
den grossen zeichen , die an dem end erschinnend,
da die verrettery geschworen ward, und wie Gan-
nellon ein botschaft zuo Karly schickt im den fryden
kunt thnon, den er mit Marsillia gemacht hat.
Nach dem nachtessen was es nach früe, nam Marsillia
Gannellon by der band und sprach zuo im: »Ir wüssend, das so
man spricht inn einem gemeinneii sprüchwort, man soll am
morgen die berg besachen nnd ze äbett die brunneu. Darunun
hyik ich ach, das wyr bed gangend spatzieren zno einem bmn-
ün^tder da ist an einem egck dyß garttens; dä wyll ich fleh
etivas sagen von miner heimligkeyt, die ich keinem ändren 85
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sagen wetfc.€ Gannellon sprach, es gfielle im wol. Also
giengend sj zwen zoo dem brnnnnen. Mansillia ließ innfo
zweyen zwen sassel bringen. MarsiUia fieng an und apraeh
zno Gannellon: »fch bin fro, das ich fryd mit Karlj hab,
6 wie wol ich ion nüt vast lieb haben sott ; wann er hat mir
vyl lydens anthän; wann er hat mich zum dickern mal be-
kriegt, das er kein nrsach das zethuon nie gehept hat. Ir
wiissend öch das nnrecbt, so er mir mit Galleranna bewyssen
hat; aber syt ichß nÜt mag wenden, so mnoe ich gedoU
10 haben. Ir wilssend, das er mir zum drjtten mal das merteyl
Hispannia genommen hat; aber durch mine fiüad hab icbü
wider errobert. Ich weyü och wol, wenn er zyt nnd maclii
gehept hett« so hett er Rnollanden zuo kttnig in Hispanaii
bekrdnt; wann er hat es im znm dickem mäl Yerheyssen.
15 Danmim bin ich Karly nüt sovil guotz pflichtig , als ir ver-
meinend ; aber ich will min sach demüettigen untz uff ein
ander mäl.« Do der verretter Gannellon Marsiilia also bort
reden, ;do ward er vast fro; wann mit dem mocht er zend
sines fttmemens kommen, ünd sprach zno im: »Hai lieb
80 Karly zeleyd thän , das hat er mir och than zum dickern
mal; wann er hat mich vyl mäl uß sinem küngkrich ver-
triben wie ein verretter. Und ir sond wüssen, das ich zooi
teyl ursach bin, das er körnig inn Franckrich ist; dann wer
ich nüt, so hett inn Rengnold vertriben. Blanchardin nnd
«» Falseron wüssend wol , wie ich beschelckt ward yor im von
Ruolland und Ollyfier; des ich mer bekümert bin dann von
Karlys wegen, innsunderheyt von Ollyfer. Darumm ich niem-
mer mer frölich sin wyrt, ich habe mich dann gerochen.
Darzno weyß ich wol, geh was rerheyssnng BnoUand gethbi
ao liab, wenn er sin zyt g^hen wyrt , so wirt er üch kommen
belegren inn Sarragossa und üch vertriben uß üwerem land
und sich zuo kunig krönnen lassen.« Marsiilia sprach: »Ich
schweren üch, das ich nnn Rnollanden fürcht; dann w^ er
tod, ich het nach gold nnd gältz gnnog Karly zebekri^en
SS nnd mich an im zerächen nmm das, so er nnd die einen mir
hievor gethan band.« Gannellon sprach: >Woun ir mir volgen
wend, so hab ich erdächt ein meinung, durcli die ir und ich
gerochen werdend an Rnollanden nnd an Ollyfier und an den
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andren ryttern, so uns wjdrigsind; das ist: ich wyll Karly
eobieiton, das er RaoUanden, OlHfer und die andren heren
inn Rontzefal schicke, dä wellend ir innen ein grosse summ .
geltz geben, die wyr erdencken wend, das nuiesse ein anfing
eines trybutz sin, den ir im jerlicheu gebend wellend inn trüot- 6
schafft z wy£, und das Karlj komme fiwer wartten zqo Sant
Johans Port, d& wellend ir zuo im kommen den friden be-
aehliessen nnd im die fQeß küssen inn zeicben der gehorsamy.
Und ir werdend ein grossen züg im Rontzefal haben, durch
den mögend ir fich rächen an Ruollanden und an den andren, lo
80 by im sin werdend.c Nach dem und der yerretter vA ge*
redt hat, beruoft MarsilUa den künig Blanchardin und Fal-
serott nnd ertzalt innen ir fÜrnemmen. Und sy, die nüt
bosser wärend dann ir künig, sagtend, die sach were wol an-
gleyt. Darumra die verrettery geschworen ward ulf beden le
siten. So bald der eyd getbän ward, fieng der lufft an trQeb
werden; es tonnerret und blytzget sovast, das es duooht, der
bimel weit brächen. Der sytz, in dem Marsillia saß, zerbrach
under im. Ein boum, der by dem brunnen was, schwytzt groü
bluoiztropffen und erdorret. Das brunnenwasser ward rott m
wie blnot und floß soyast, das der gantz platz danron ge-
spiUngt was. As schoß ein strälstein off ein tattelboum, der
zailer nechst by innen was, inn söllicher gstalt, das sy inn
gentzlich zerschoß. Dysse ding gäbend den verrettern groß
erschräcken, also das nüt wußtend, waz sy thuon sottend. Mar- u
sillia erschrack ser semliche zeichen zesachen. Do Blanchar-
din Marsillia so erschrocken gsach, do sprach er zuo im: »Ich
weyß wol, waz dysse zeichen bedüttend, wann ich bekenn mich
inn söllichen dingen. Ich sichern üch , das sy bedilttend die
groü Zerstörung des krysten volcks.« Aber Gannellon wuistao
out, was er tencken sott. Demnach als das wetter Tergangen
was, gieng yetlicher inn sin herbcrg. Do Gannellon [bl. 142]
am bett lag, do gedächt er an die grossen zeichen , die be-
schächen v\arend an dem end, da die verrettery beschlossen
was, und sust niennert; des er ser erschrocken was. Darummts
im die Yemunft antzöigt, das er nüt ein so tödliche ver-
rettery an einem rächten heren begän sott; aber sin bösse
oatar zoigt im das wyderspil an. Die gantz nacht was grosse
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onneinigkejt zwiischend der gerechiigkeyfc and biUigkeji, aber
lend Überwand ein bSeeer wyll das i^ht; daromm er sin an-
gefangne verrettery voll strecken wott. So bald der tag er-
schein, stuond Gannellon uf und schreib Karly ein brief, des
6 innhait also luttedt: »Aller raechtigester und unnüberwindt-
Ucher ber keyser, ieb enb&t ficb heyL Eb ist w&r, glich also
wie ir mir inn befelch geben band, bab ieb den fryden be-
scblofleen zwttscbend (ich und Marsillia, dem ist also: das ist,
das er üch alle jär ewigklichen überautwurtten sei füntftzig und
10 hundert marck gold ^uo trybut, und sol es üch schuldig sin
zegeben am rontzeÜEdlyscben wald, der da an Franckrich stofit.
Dammm mllessend ir Rnollanden« Ollyfier und ander rytter
inn Rontzefal schicken den gemalten tribut zentpiacken , ds
wirt sich Marsillia mit innen verreinbaren. Und ir send kom-
u men untz iuo die stat Johans Port, dä sond ir Marsillias
wartten, der wyll ficb kommen die rererentz tbuon und üch
den acbnocb küssen als. sinem heren» Der schickt fich die
aller kostliebest sebäncky, die einem mentscben mügllcb ze-
schetzen ist; wann er schickt üch ein kostliche guldine kronn,
20 getziert mit edlem gesteiu, und daruff ist ein karfunckelstein,
der ist so heytter, das er nachtz scbindt and so heyitem
scbin gypt als ein brttnnender tortsch« und Galieranna ein
köstlich balsband, getziertt mit dyamantten, rnbin und sohma-
rackten und kostlichen perlen. Wytter schickt üch Marsillia
2ö vyl türckisch bogen und die pfyl darzuo bereyt, hundert be-
reytt haptkeu, zwey hundert loufifender hunden, darzuo ein
dromattaria die kleynott zetragen; item hundert wysse pfert
und hundert gennett, kostlichen gesatlet und getzSumpt, Rnol-
landen ein harniscb, den kostlichest, den er ye gsach , aampt
30 zächen pferden , Ollyfer ein kostlichen guldinen rock. Alle
dysse ding schickt üch Marsillia inn früntschaft zeichen. Da-
mmm feilend nttt, Buolland Itee sich finden inn dyssem
manott meyen im Rontzefal mit siner gselscbaft, und ir $ch
nüt feilend, das ir üch finden lässend zuo Sant Johans Port.
«6 Nüt mer dann: got bevvar üch!« Do der brielf gschriben was,
gab er inu einem botten, dem befalch er, daz er den Karly
brechte zum beltisten, so er möcht, und yllentz die antwurt
brecht. Der bot yerbrächt sovyl wegs, das er für Karly gen
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Paris kam, dem preseDtiert er den brief. Der ward vast ftc^
do er des briefis innhali wnst, und forsebet von stand an sine
rett und öffnet innen den innhalt des briefs und sagt, Gan-
nellon wer ein wysser geschickter rytter, das er den friden
also gmacbfe bat mit der. Krysten nutz und eer. Do der &
berfasog Anses Early yerstnond, do duckt er den köpf und
mocbt nttt fr5licb sin ab dissen meren; wann er forcbt im
des, so war was. Ruolland was inn Gastgunnia gerytten und
mit im der hertzog von Burgondia. Karly schreib im, das er
an Rontzefal rytte Marsillias trybut empfacben, und scbicktM
im Gannelbns brief. Und enbot imm, damit und er im ein
herte gebe: diewyl der fryd gmacbt were mit MarsflKa, so
wett er, wenn er wyder von Sant Johans Port kemme, mit der hylf
goites understän das gelopt land gwünnen und das gantz Suria
aampt des soldans bmd, und wett inn über die alle ssuo künig m
krönnen, und dann wett er willig sin inn dem beigen ertricb
sesterben. 0 Karlj, du rScbnest wol on din wirt; wann der
verietter Gannellon hat die sach wol änderest geordnet; wann
er hat geordnet durch sin faltsche verrettery, das Ruolland
und ander bekrönt werdend im rieb der bimlen mit der krön w
der martter. ünd du« Karly, wirst grosse müe und arbeytt
haben und wyrst all din laben lang tmrren. Do Ruolland
sines vettern brief vernam, do was er willig sin gebot zethuon.
OUjfier, der bj im was, hat nüt vast guotten wjllen zerjt-
ten; aber umm sterben bett er LiuoUanden, sin vetter, verl&n, »
Sj scfaiedend von Gastgunnia an Rontzefal zerjtten, als innen
Karly enbotten hat. Karly schreib Gannellon wyder, er hette
als geordnet, als er im enbotten hat, und es müeiUe nut lelen,
er wette sich uS den geordnetten tag zuo Sant Johans Port
finden lässen, und .Ruolland und sine gsellen am Rontzefal.»»
Do Gannellon vemam, das im Karly also tbuon wott, wie er
im enbotten hat, do sprach er zuo Marsillia : »Her künig, es '
ist zyt, das ich wyder gen Paris rytte; wann Karly enbüt
mir, Ruolland und sin gselschaft müessend sich uif gemeltnen
tag am Rontzefal finden lässen &n alles feilen, und er zuo w
Sant Jobans Port. Darumm verschafiend, das üwer volck
gerftst sigend , und uffs megest habend , so ücb müglich ist
zefinden! Wann ir möcbtend sust üwerm fürnemmen nüt zuo
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end komen. Wann ich erkenn Ruollsnden so mecbtig and
fio gehertzt , das , wenn ir nüt groß volck und manlicb lütt
haud, möchtend ir sigloCi werden ; dann wann er gewapnet uff
sihem pfert sitzt und sin schwert iun der band hat, so isi
kein so grosse gselscbafi nüfc, die er nüt flüchtig vor im macht.
Ich sag tich , das vyl lütten sagend , Sant J5rg hab inn mit
siner eignen band zuo rytter gschlagen und bab im das scbwerl
Durandal geben , das da ursach ist so vyller Heyden tod.
Luogcnd, das ir drj huffeu habend, und das zweymäl sovil
M lütten im andren huffen sigend dann im ersten, und im drytten
als im andren; wann ich weyfi woV, das der erst hoff nüt
lang weren wyrt, nach weiß ich nüt, wies dem andren [bl. 143]
huffen ergän wyrtt. Nun wyll ich üch nüt wytter sagen, ir
sind im wy§ gnuog all Sachen zeversächen. Wytter min sun
IS Baldowin wyrt by RuoUand sin im Bontae&l , wann er wyll
in nüt verlün; ich bitt fich: länd inn üch befblhen sin!«
Marsillia sprach: ^Zuo sicherheytt üwers suns gib ich üch
min wappenrock, den sol er tragen.« Gannellon dancket im
und nam urlob und reytt hinweg. Der verretter kam gen
.10 Paris ; da ward er wol empfangen von Karly, wann er umm-
fieng inn mit weinenden ougen. Ganellon presenttiert im die Idar
nett, so im Marsillia schickt ; des er vast fro ward und och all
heren. Ganellon was teglichen drann, daz man gen Sant Jobans
Port rytte, als geordnet was. Karly seyt zuo im, er wett Tsst
tt bald uff sin und er hette RuoUanden enbotten, das er sieh tn
Rontzefal finden ließ. Inn dem k&mmend Gergis und sine
gsellen uü der gegny Hispannya; wann Karly hat sy wvder
ab gemandt, die wyl der frid gmacht was. Wir wend wjder
von ßengnold von Muntabant und von Magis sagen.
so Wie Magis durch ein tuffel lieDgnoldeu zewüsseu
thett, daz er sich am Rontzefal finden ließ.
Do der lystig Magis ersach, das Karly sim Unglück nüt
entflüchen mocht und sich durch Ganellon regieren liei^ wie
ein kind, do ward er ser betrflept; wann er wufit wol durch
8» sin kunst, wie die sach ergän wott, und hat es aum dickern
mal Ollyfieren und sinem vetter Astolffo gsagt. Und do er
gsach, das Karly gerüst was hin weg zerytteu, do schied er
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von Paris und reytt gen Muntabant. Da nani er sine schwariz*
knnstbaecher und siadiertt inn siner kunst zeyernemmeo, wo
rin vetter Rengnold were. Und bernoft ein tüffel für inn, der
hieü Astarott, der was vast lystig. Den beschwuor Magis,
das er im sejtte das, so er inn fragen wett. »Ich büt dir,« <>
seyt Magis, idas du mir sagesi, inn weliicbem land min vetter
ReDgnold sig, und alles das, so er th&n. Und darnach
wyll ich dir btttfcen das, so dn thnon niuo8t.c »leb sagen,«
sprach Astarott, ȟcb, wenn ich Rengnolden Sachen all sagen
wett, so müeßte ich lange zytt haben, darumm es uch erley-
den wurd. c Magis sprach, er sötte nun allein die filrnenisien
Sachen sagen. »Diewjl ir von Rengnolden Sachen wttssen
wend,«c sprach Astarott, »so hat er durch gebot gottes sine
brüeder verlassen und ist zefuoL\ gangen mit einem ryssen
strytten, Gerjon geheyssen, der beroubet all pylgri , die zuo 16
dem beigen grab giengend gen Jherusalem ; den überwand
er und macht inn zuo Krysten. . Damach band sy hed gros
manbeytten begangen an den heyden ; darnach sind sy gen
Archada kommen zuo sinen bruodern. Und do sy etlich tag
da geruGwet hattend, do schiedeud sy all von Arcbada und so
rittend gen Jherosalera die heiigen stett besächen, dä üwer
gotfc tod and roartter gelytfcen bat. Und darcb Unglück , do
sy inn die statt Nazareth kftmend, starb Geryon , des Reng-
nold und sine bruodern ser bekümmert warend. Do sich die
iier bräedern by ein andren gsächend, wurdend sy eyü die 26
yeneren land zebesäcben ; dammm sj zno Jherosalem kamell-
thierer entlecbnetten off den berg Sinay zeritten. Dä dannen
rittend sy den thum Nembroth besächen, genempt der thurn
Babillonnia. Darnach rittend sy wyderumm und nämmend
ire pfert und rittend über den berg Thabor inn India, in dem so
der briester Hans künig ist. Inn dem selbigen land sind sy
all Krysten än allein ein künig, der wott sich nüi bekeren;
aber Rengnold und sine brüedern band inn ertödt und sin
larid zuo Krysten gmacht. Und von India ryttend sy inn
Hercules güette. Zeletst kämend sy inn Egypta, da band sy »
vyl landes zum krystenlichen gloubeu bekert und yyl her-
schafften gwnnnen; darumm ich nüt gloub, das sy willens
sigend wyder inn Franckrich zekommen. Ich sag üch, wer
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300
Riolkind by innen gsin, so bettend sj all wält errobert.«
Dfe.ved, so Astarott ihet von Rengnolden geschafb, werrei
^tM iry stand; daramm Magis suo im sprach, es were giiiiog,
0V iieit inn xmm ander saehen geheyssen kommen« »Ich ge-
6 büt dir, das du von stund an in Egypta farest nnd zum bel-
tisten, so dir müglich sin wyrt, Rengnolden und Richarden
an Rontzefal tragest und im sagest , Ruolland sige da , der
wartte sin.« »Ich 8org,€ sejt Astarott, »Rengnold vertmwe
mir nflic »Ich wyll dir sagen,« sagt Magis, »was da thnon
10 solt : du solt inn Bayard scblüffen , wann er treytt sy bed
wol. Und Allard und Gucbart sond gen Muntabant kommen
den alier nechsten, so sj mögend. Und luog, das du im also
thüegesfc, wie ich dir gsagt hab, das sy inn zachen tagen am
Rontaefal sigend, oder ich wnrd snst nttt wol mit dir zefry*
16 den sin.« Astarott sprach: »Es mnoß beselmchen.« »Ee du
hinweg scheydest,« sprach Magis, »rauost mir sagen, waz ich
dich frägen wyll. Es ist war, Karly ist von Paris gescheidea
nnd rytt gen Sont Johans Port. Sag mir: waz wyrt u& dys-
sem rytt? und ob BnoUand nnd sine gsellen nüt inn soigen
20 sigend, das sy inn so kleinner gselschafffc an BontzeM ryttend,
und och, ob [bl. 144] Gannellon etwaz verrettery prattytziert
bab.« Astaroth sprach zuo Magis: »Das, so ir begereud, ist
hart zewüssen; wann künftige ding mögend wyr nüt wissm
on g5tliehe TerhSncknnß. Darnmm nmm daz ich fich nüt ze-
26 sagen weyß , dann allein das die plannetten , die yetzmäl
herschend imm himel, groß bluotvergiessung bedüttend und
ertzeigend vyl grosser Fürsten tod. Wann Mars ist im zejchen
Scorpion, das bedät grosse verrettery, und im abstigen ist
Satnmns öch herschend, nnd ir wüssend , daz Mars und Sat-
te tnmis die zwen b5sten plannetten im hymel sind , wenn sy
herschend. CJnd als ich wissen mag, mögend sy nüt feilen,
und sichern (ich , das ir grosse verrändrung der herschafften
Sachen werdend. Und zuo allem beschluß sag ich (ich , das
ir Tjl mechtiger forsten nnd heren tod gsächen werdend, des-
«5 glichen ander vyl yolcks, nnd den grösten tod, von dem ir ye
ghÖrt band sagen öwer laben lang. Deß halb , so Marsillia
und Gannellon prattiziert band, weyiä ich nüt warlichen ; aber
ich weyß wol, das inn der hell ein sitz geordnet ist^^anbelhm
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301
den Ion zantpfächen niiim die verrettery« ^die er begangen hat,
nnd Marsillia öch einen.« »Nnn sag mir,« sprach Magie sno
Astarott, »waz thuot yetz Marsillia?« Astarot sprach: »Er
ist zuo Sarragossa und hat vyl heydisch künig und fürsten
beschickt, die hand all ir macht brächt; aber er.eeyt ein a
heimligkejt niemman. Und ich eagen üeh, das ano Sarragossa
und daramm mer dann drtt m&l hundert iossend heyden sind.«
Magis sprach: »Waz thuond Blauchardin und Falseron ?« »Ich
sag üch aller rättschlegen halb, das neyßwaz grosser verret-
tery verhanden sind.« ^»Nun wolluf,« sagt Magis, »verschaff, u
das Bengnold nnd ßichart inn kurteer syfe am Bontee&l si*
gend!« »Wie sol ich im thuon?« sagt Astaroth. . »Ir sagend»
ich soll inn Bayard schlüffen , und das sy bed daruf sytzend.
Und ir sond wussen, das liychart ein so guot pfert hat, als
inn aller weit ist nach Bayard, den er einem heidischen keysser
angwnnnen hat, und ich weyfi wol, das er inn ntttd& binden
wyrt lässen. Aber damit und ich fich dienne, hab ich ein
meinung erdächt. Es sind in dem land, dä Rengnold und
sine hruodern sind, zwen tüffel, die sind da ein heydischen
künig zebetriegen, der wyll sich touffen lässen. Ich wyll dem
einen sagen, der heyit Bubicant, das er inn Richarden pfert
schlüff und inn trage.« »0 ,« sprach Magis , »ich weyfi- nüt,
ob ich dem tuffel, von dem du sagst, vertrüwen sol. Wann
ich furcht, er lasse inn inn daz mer fallen.« »Uand sin kein
sorg!« sprach Astaroth, »wann keiner thuot, das im nach- s»
teyllig sig. Wann wir witesend wol, das Bengnold und Bychärt
sovyl heyden ertöden werdend, die kum müglieh sin werdend
zetzellen , dar durch unsere hell gemeret wyrt. Und wenn
wir Richarden tottiud, möchtend wyr nonn inn Überkommen ;
dennocht wüssend wir nüt, ob er unser were, daramm wirt«
umm daz minder das merer verlurend.« Damit schied Asta*
rotii hinweg, so ungestümigklichen wie die str&L
Wie Astolfo und Beringer und ander heren von Parii^
schiedend und ryttend an Rontzefal.
Bald darnach, als Gergis und die andren heren wyder gen n
Paris kommen wärend, do befalch innen Karly uif Gaunellons
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audächen, an EooiMial zeritteu Euoiiaoden gsekchaft zehalten.
Do sy gaaelMBi das et Karly geliept, do n&mmend urlob Ton
im Astolfo, Beringer, Gödfrydf kfioig inn Friefiland, Garferoa
▼on Bourdyas, Lamprecht, künig zuo Bourges, der grlif von
5 Langres, Samson von Burgundia , gräf Hug von Nantes und
ander mar. Ach, Karly, du magst wol zuo den fromen rjttern
tagen: »Got bebttet üch!« Wann du wyrst sy niemmer mar
inn laben giächen. Gergie was wyfi, der wotfc ntti rytteo.
Als die heren hinweg scbiedend, beruoft Gannellon sin sno
10 Baldowinn und sprach zuo im: »Ich will, das du mit den
hereu rittest, RuoUanden zuo eren, und muost dissen wappen-
rock tragen, den hat mir Marsillia im hinwegscheiden geben
von im; dammm Inog, das du inn aUwe^en tragest Ic Die
rytter schiedend von Paris und ryttend sovast, das sy Rnol-
16 landen fundeod und den gräf Anshelm, der sovil maubejt am
ßontzefal beüjieng. Der künig Marsillia brächt sovyl zewägen,
das er dru mal hundert tussend strittern versamlet. Und
reytt von Sarragossa und ordnet sine hu£Een. Den ersten
buffen gab er Falseron, deren wärend fttnfftzig tussend. By
so Falseron was ein heydischer künig, der hieß Arlot von Suria,
Turbion Finadusto, der was wol syben einbogen laug und
schwartz wie hartz, und der künig Malprin. Im andren hoffen
wärend hundert tussend beyden under Bianchardin. Inn siner
gselscbafft w&rend der künig von Portingal, der künig Mar-
s6garyton, Balsamin, Feramnnt, Polimites und der mechiig
künig Siryon. Inn dem drytten huffen wärend anderthalb
hundert tussent heyden under Aygoilant. Inn siner gselschaft
w&rend vyl künig und fürsten und die aller mechtigesten
rytter inn allem züg« nämlichen der gros kalyf Ton Bandes,
ao der kÜnig Grodoyn , der da was von [bl. 145] der ryssen
gschliicht , der was schwartz und gsacb einem tüti'el glicher
dann einem mentschen; er was vast grusamm starck und
mächtig. RuoUand und sine gsellen warend am Rontzefal, dü
battend sy ir lager gseblagen. Und wärend iren nüt über zechen
86 tussend aller. Do Marsillia yemam, daz sy am Rontzefol wärend,
und darumm daz er sin zug nüt so bald fergen mocbt, schickt
*
86 so] 8ol ha.
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er Blanchardin an Rontzeful mit etlichen geladnea kämmeln ;
der sprach mo Ruolland, der küDig Marsillia warde vast bald
by im aiD, and er beite inn, das alle myfitbet yergeesen wnr-
dend. Darnach thet er der glichen, ale weit er zno Early;
über er reytt inn das her und sprach zuo Marsillia, die Krysten 5
wurdend nut lang bestän, wauu Iren werend ndt vyl. Dem-
nach hieß Marsillia für inn kommen all künig, amiroll und
hdptlük sines zügs, mit dennen thefe er ein aölliche red : »Wir
all, die dä sind hie yersamlet, sond dem grossen gott Maeh-
met billich danck sagen ; der hat uns durch sin verhäncknaß lo
lue versamlet inn so schönner gselschafft^ und das ist, damit
und wyr nnsern glouben merind, das sind wjr all schuldig.
Und das ir vernnemend, wanimm ich fich gemantt hab: ich
glonb, es sig Qwer keiner, der nüt wfifi, daz ich lange zytt
den krieg wyder Karly ufFenthalten hab, also das ich zum 15
trytteu mal uid Uyspannia vertriben worden bin, das mir das
ein mal nüt mer dann die stat Sarragossa beleih, und hab
Karly nie mögen an gsigen, wie grosse macht ich hett, yon
wegen sins yetter Ruollanden, dem er yerheissen hat inn zuo
küuig inn Hispania zekronnen. Nun ist wär , das Ruolland 20
am Rontzefal ist mit lützeil Yolcks; dä warttet er trybut von
mir zentpfachen, das ein grosse nnneer were allen denen unsers
glonbenSf das wir den Krysten trybnt gebend. Aber wenn
wir wend , so wend wir Ruollanden und sin gselschafft bald
überwunden haben und getödt haben. Inn siner gselschafft 26
sind die manlichesteu rytter all, so iou der Krysteubey t sind ;
daramm, wenn sy überwunden sind, so wend wir an Karly,
der warttet unser zuo Sant Johans Port, der wyrt bald fiber-
wanden sin. Damach wend wir gwunnen alle Krystenheyt.
Und darumra das ich alt bin , so wyll ich minß landeü be- so
nüegig sin, so ich inn hab, und ir werdend under üch die
land teyllen, die wir gwännend. Demnach wyll ich den künig
Blanchardtn gen Romm schicken dem babst bietten, das er
gen Sarragossa kumm mir gehorsammy thuon, und yerseyt
crß, so will ich min züg gen Romm füeren und wyll Sant
Petters münster zerstören und all ander kilchen und daruü
nunen rofien stal machen und den bapst töden und all sin pfaff-
heyt. Darumm, ir mine heren, bitten und ermannen fioh,
304
das sich ein y etlicher ansers gotz Machmetz dienner ertzoige
und fiwer sterckinnen ertzdagend ; wann die stund ist kommen,
das wir uns maalich eriiöugend sond. Doch warnnen ich
üch, ob ir ein krysten rytter gsaehend, der min wappenroek
6 trage, das inn keiner an ränne ; wann er ist Gannellons sun,
der all wegen uff unser sytten gsin ist. Nun wolluf, das sich
mengklicher redlich halt!« Demnach als Marsillia sin red
gendet hat, do wurdend die panner harfür gethSn. Fakeros
fuort im ersten huffen inn sinem fenly den gott Appollonis.
10 Demnach fuort Blanchardin den andren huffen, der fuort inn
simm fenly den got Talwygant. Der drytt huff, den fuort
AygoUant, inn dem was Marsillia, und inn irem fenly was
der gros gott Machmet von gold gem&Uet. Sy hattend do
grosse call snmbren, hnssanan und trammetten ; aber sy madi-
16 tend nüt lutt, damit und die Krysten iren nüt innen wurden.
Do die fenly uia gestreckt wärend, zügend die huffen harfür
und trouwtend den Krysten: der ein berömpt sich OUyfiecen
den kopff ab sseschladien, und Blanchardin beruompt sieh
Rnollanden sin hertz uS zeryssen, daramm das er im sin sun
so getödt hat im stryt zuo Aspremunt. Nun sige Jhesus iuueu
gnedig!
Wie Astaroth und Rubicant Beng Molden und Rycbar-
deo an ßoutzefal truogen zuo den Krysten.
Do Astaroth von Muntabant gscheyden was, fuor er so
86 schnell, das er momendes früe suo'Rengnold und einen brüe-
dem kam. Dem seytt er alles dais, so im Magis enbott. Reiig-
nold fraget inn, wer er wer, der mit im redte, und inn nüt
gsäch. Astaroth sprach zuo im , er were ein geyst , der iun
necher dann inn dry tagen an Rontz'efal tragen wett, und
80 wett nach einen heyssen kommen, der müefite Bichard tragen«
Und Allard und Guchart mfießtend gen Muntabant Do be-
ruofft Rengnold sine brüeder und seyt innen die mere, so innen
Magis enbott; des sy ser erschreckend. Und als sy mit ein
andren redtend, kam ein schwartaer wind an sy, der erschracki
MBf ttbeL ^Fürchtend Qch nütlc sprach Astaroth, »wann €8
iiit'min" gsel Rubicant, der ist harkommen, das er Rychsid
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trag.c »Kau sag mir,! gpnush Reogpiold anio Asturoth, »wie
wend wir nnsern roflnen thnon?€ »Des band kein sorgte sprach
Astaroth, »as muoü als wol tragen [bl. 146] werden.« Also
uämaud Allard und Guchart urlob von ßengnoid und Hjchard
and ry ttend gen Muntabant ; aber sj ryttend wol fünff manottf s
ee sy dar kämmend. Darnach rast sieh Rengnold uff die
str&ß. Astaroth scblof inn Bajrard nnd Rabicant inn Rych-
arden pfert. Do Bayard den tüffel empfand im lyb, do fieng
er an schnarchlen und scbnuÜ'en ; daz thet das ander ouch,
das es ein wunder was sy zesächen. Nüt dester minder saü lo
Hengnold nif Bayard and Richart uff da« sin. Do sy daraff
gsässend, do fiengend sy an lonffen wie die str&l mit ge-
streckten hälsseu durch die IttflPk. Sy fuorend über daz groß
mer und über das land Lybia, darnach fuorend sy über die
stat Cartago. Do sy ein tag und ein nacht gerytten wärend, i6
do w&rend sy hongerig; darunim Rengnold sao Astaroth
sprach: »Ich wett gern essen, wann mich hungert.« »Wir
wend bald haben,« sagt Astaroth. Sy s&isend ab inn ein
schöne matten ; da was ein schönner brunn , und dar nebend
was ein schönne zält uff geschlagen von grüenem und brun- ao
nem aattin, mit gold gesprangt. Darinn fandend sy die tisch
bereytt nnd vfl schiitner kostlichen bekleitt, die thetten innen
gros rererentx an. Die tmogend allerletn spyß uff die tisch,
wol bereytt. Des sich die zwen bruodern ser verwunderttend.
Rengnold fragt Astarotb , ob die spis inn der hell bereyt 2&
wmnd. »Nein,« sprach Astaroth, »wann man rüst kein
sölliche spis darinn auo; sonders ist der mererteyl yon Mar-
silHas ymbifi und andren kttngen, die mit im essen sond.«
Die zwen bruodern assend nach notturfft. Aber deren aß nach
tranck keiner, die innen zuo tysch dienttend. Kichart sprach 30
zuo Rengnold : »Ich bin inn langer zytt nie so wol beherbergt
worden; ich weyfi nüt, wer den wyrt »allen wyrtt.« »E2i
wirtt steh als zallen adetst,« sagt Rengnold. Darnach sprach
er: »Es ist zyt, das wir uns uff die sträß machend; wann
mich belanget, das ich mine vettern gsäch.c Und als er dynao »0
wortt sagt, do erschräcken sy; wann die zeit und die dienuer
verschwinnend , das sy nüt wüstend, war sy hin k&mmend,
nnd beleih nüt dann die ttbrig spyß. 8y stoend wyder uff
Morgftnt der rieu • 20
806
ire pfert tind fnorend fttrbas Aber yyl ^fone laod, Biett und
scblösser. Rengnold frägt Astarott die nammen aller landen,
stett und schlösser, über die sy fuoreiid , nämlichen über die
gebirg Galbator, über das künigkrich Grannadia, Cybiliia und
CordabJja und Ober die mechtig stat ToUetta, dä vor zyiteii
die scbuol der nigromacia, peromanda, ceromacia and ander
zonberjen und erfarongen geweßl; ist. Zeletsfc Terbräebtend
sy sovyl wegs , das sy dem Rontzefal uacbettend. Aber das
was zespätfc, als ir hören werden.
Wie Ruolland gwusse mere vernam von des kunig
Marsillias züg, wie der gegeu iunen kemme.
Inn Kuollanden gselschaift was ein alter rytfcer, uß Bur-
gundia bürttig, der hieß Gödfryd und was vast wy& und wuüt
vyl TOD kriegen. Der entsaß im und spracb zao RnoUand,
er sott roer volck bescbicken ; wann es were grosse thorheyfc,
das man Marsillia sovyl vertruwette. »Der ist nüt unsers
gloubens und ist all sin läben lang den Krysten fyend gsin.
Man spricht inn einem genieinnen sprach wortt, man solle
einem berüefften fyend nüt zevyi Yertmwen.€ Aber BnoUaDd
ertzeigt nüt, daz er im farcbte, wie wol im OUyfier gsagt Int
den tag darvor, im were ein grussammer troumra fürkommen,
der ertzinigte im nüt guotz ; darumm er der meinung was,
er sött mer volck beschicken. Aber Lluoliand achtet des alles
nüt und sprach zuo OUyfier, der win machte, das im troombte.
Am morgen reytt OUyfier und Gödfryd uff einen berg nod
ersäebend Marstllias ersten bufPen. Do sprach OUyfier zno
Gödfryd: »Nun erkenn ich für war, das dyß das letst inn
uuseru tagen sin wyrt; nun werdend Merlins und Magissen
wyssagungen erfült. Ach, min vetter ßuoiland, du hast nfti
rättz wellen volgen. Wann hilft uns got nüt, so bistn und
wir am end unser tagen. 0 Early, nun wirt din grosse eer
vertylget ! 0 du hungerige stat Paris, du solt byllich wein-
neu und klagen; wann du wyrst uff den hüttigen tag rer-
lieren die, so dich sottend inn eeren und triumph haltenlc
Damit ranttend OUyfier und Gödfiyd mit verhängtem aonm
zuo iren gsellen. Do RuoUand' OUyfier gsacb so scbndl
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kommen, do däehfc er wol, er kemme nüfc on nrsaeh so schnell,
Dnd scbrey im zno: »Min vetter, waz ist das, das dn so schnell
rytst?« »Ach, Ruolland,« sprach Ollyfier, »es sind uns hösse
mere; wann Marsillia bringt den trybut und bringt mit im
sovyl heyden, das die niemman zellen kan. Du hast nüt wellen ß
rUi volgen, das du nüfc nach bylf gschickfc hast.c Mit dyssen
wortfcen machtend sich die krysten heren nram Ruolland und
bättend inn, er sott sinn horn blässen, so wurde es fyllicht
durch den wyllen gotz von Karly verstanden , so wurde er
innen hylf schicken. Ruoiland sprach, er hette sin laben lang lo
sin hom nie geblässen u& forchfc, darumm wefcfc erß nach dyß-
ro&l nüfc [bl. 147] anfachen. Efclich lüfc möchfcend sagen, Ruol-
land were wol übermüetfcig, so er sich inn so grossen gfären
gsach, und nüt desterniinder nüt rätt volgen , nach hylf be-
schicken, nach och sin horn blässen v. ott. Der bischof Turpin
spricht darof (der was gegen wyrfctig), er hefcfc kein Rwyffel,
Ruolland hefcfc efcwaz o£Eenharrungen gehepfc, darumm er wol
wafifc, das er des tags die kronn der marfcfcer empfachen sofcfc,
und er wott nüt darwider sin wider den wyllen gottes. Uuol-
land sa£j uff Galantin, sin pferfc; das thet och Samson, und 20
rytfcend uff den berg. Und ersachend wol, das Marsillia an
stafc des fcrybufcs menges fcod brftchfc. Do fieng er an sines
▼oicks fcod klagen. Asfcolfo, Beringer und Anfihelm sagfcend
zuo im, er sott erbormd über sin volck haben und sin horn
bliesse. Und Ruolland sprach: »Wenn Alexander, Julius Cesar, 2&
Himiball von Cartago, Scipion Affrickanus, der kunig Tharius,
Nachbugodonaser und Zerses und all ir machtend hie werend
nnd min fcod geschworen hefcfcen, so wefcfc ichs dennechfc nüfc
blässen ; wann ich wyll nüt, das min vetter sag, ich hab uü
forcht bläsen.« Er ließ uü rüeifen , das sich yedernmn rüste 30
zestrytfcen. Der bischof Turpin reytfc ummhar und trost die
Krysfcen und gab innen den sägen und ermanefc sy, ein gnofc
gemfiefc zehaben den fcod xenfcpßichen den krisfcenlichen glou-
ben damit zeschirmmen , und ferhieß innen allen daz himel-
rych. Der die Krysten zuo der selbigen stund sich hetfc gsächon 35
rüsten mit senftzen, der hetfc ein hertt hertz gebept, der nüt
*
29 min] mit hs.
20*
808
erbermd gehept heit. Do Buolland all sin volek gewapnet
umm in gsach, do sprach er also: »Ir, mine brUedern und
fründ, band kein zwyffel, hett ich Marsillias verrettery gwüit,
das ich nüt mit so wenig volck kommen weit sin, als ich biu.
6 Aber as kan sieb niemman vor verrettery hüetten. Uader
dem allem klagen ich denn keyser, min yetter, der inn so
grossem triumph gregierfe hat und nie von sinen fyenden nnder
getmckt ward, und nnn inn sinem alter muofi er sin keyser-
thuom und küngkrich gsächen fallen inn die hend der fyenden
10 unsere beigen kristeulichen gloubens. Ach, Karlj, wie vyl
trehen und sünfi'tzen wirstn von hertzen lässen, und nüt on
ursach, und als durch den verretter Gannellon, dem du sowyl
yertruwet hast! Der mag wol sagen , das er sovyl zewägen
brächt hab, das er yetz au mir und an dennen von minem
16 gschlächt gerochen werd. Ach, min vetter Kengnold, warumm
bystu nüt hie, das du die verretter sträftest, die uif den büttigen
tag ursach sin werdend der Krystenheyt zerstdmng? Aeh,
min vetter, wie wirstu so bekümmert, wenn du wttssen wini
die groß Zerstörung, so sich yast bald uff uns keren wyrt!
ao Ach, mine gsellen und fründ, ich byt üch, das sich mengklicher
bewilge den tod wüligklichen uf zenemmen; wann ich sichern
üch, daz alle die, so uff den hüttigen tag sterben werdend
Jhesus glouben uffzenthalten, das sy all bekrontt werdend mit
der kronn der salligkeyt, als Üch der byschoff Türpin gsagt
26 bat. Mich dunckt, ich gsäche die engel gerüst im luft, unser
seilen iuu bimei zetragen. Darumm länd uns all maniicb
gegen unsern fyenden rytten! Wann ich bin des sicher, ee
es nacht sig, werde der rontzefalHsch Wi voll heydisch bluol
und liben liggen.€ Do Ruolland dysse wortt geredl bat,
30 sprangt er sin pfert. Also uniuitiengend die Krysten ein
andren und vergebend ein andren und staltend sich im
Ordnung.
Von dem eibermklicheu stryt, der am Routzefal
beschach von den Erysten und heyden.
S5 Die Krysten staltend sich inn Ordnung zum basten, so sy
mochtend, und mit fryem muot rytten sy gegen den fyenden.
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309
Die kämeud und tribend gros gschrey und trouwtend den
Krysten. Instmderhejt Blanchardin, der tröwt Eaollandeii
vasi, sagt, er weit sines bxvob tod rSchen, den er ertödt hatt,
sagt, wenn er im begegnette, so weit er ini sin hertz n& dem
lyb ryssen. Die beiden wärend von vyll natzionn, als uß Bar- 5
barria, Arrabia, Surria und Etbiopia, die sind schwarU als
gesotten hartz. Under dennen wärend vjl Marranner, die
haltend weder glonben nach rächt and sind bösser dann tttffel.
Sy machtend ein sölliche gschrey im znohen zttchen, das man
nüt hett ghört donnern. Der edel Astolfo was der erst, der w
sich rott. Gegen im kam ein heydischer künig, Arlotfc ge-
heyssen^ dem stach Astolf das sper durch den lyb, das er tod
mo der erden fiel. OUyfier sprach: »Das ist ein gaotter an-
fang; der wyrt ans ntft mer «eleyd thnon.c Demnach thet
sich harfür Angewin von Bayonna, der sali uff einem genett,
der lüf wie die sträl. Gegen im kam Maduyt, kiluig inn
Sassia, aber mocht Angewin nüt wyder stän. Do dysser tod
was, schrej Angewinn überlnt : »Wer an mich kommen well,
der knmm, so fintt er den tod.c Do kam gegen im ein hey-
discher künig, [bl. 148] Marangis geheyssen, der was vast 20
stoltz. Aber im gschach wie dem fordrigen. OUyfier mocht
sich nüt überhaben, das er nÜt inn strytt rytt. Gegen im
kam der künig Malprinn, der was ein mechtiger rjeher künig,
also das er OUyfier den schilt darch stach and 5ch den har-
nyscb, also daz er ein wenig wund ward, und wenig falt, er 25
wer uß dem sattel gfalleu. Aber er was so ghertzt, daz er
sieb enthielt, und gab Malprin ein sollichen stich, das er im
das hertz durch stach, und to3 zuo der erden fiel. Do Fal-
seron dis fiier künig tod gsach, ward er yast zornig, innsunder-
heyt umm Malprin , den er für den sterckysten sines zügs so
hielt, und sagt überlut: »0 Machmet, wo bystu? Wilt uif
den hüttigen tag nüt mit uns sin gegen den Erysten?« Der
byschof Tfirpin der gedScht zuo der selbigen stund nÜt an
sin gebett, sunders sporet gegen einem amyroU, der hies Tarcon,
und traf inn mit söUicher stercky mit sim sper, das er im 35
das durch den kopfl' stach, und fiel tod zuo der erden. Inn
Boollanden gsellschafft wärend der edel Bichart, hertzog inn
Normandia, Astolifo, OUyfier, der bischof Türpin, Angewin
310
von Bayonna, Anshelm, Uug von Burgundia, liödfryd, kunig
inn Fiyeiland, Berioger, Samson von Brettanya, Gafferiu,
kttnig inn Bourdyas, Lamprecht, kfinig soo Barges, der gr&f
von Langres , gr&f Hug von Nantes , Ainou von Bonrdyas,
6 Godfryd uß Burgundia, Galtier von Meylland, Baudoin und
ander guot ryiter uü der Krystenheyt; die ryttend all mifc
ein andren inn stryt und ertodtend vyl .beiden, des Fakeron
ser erschrack. Er hat sieh den gantsen tag berüempt, Ruol-
landen sin herte nfi dem lyb zeryssen, aber er hatt den halben
10 teyl siner raanheytt verloren. Do er gsach Ruollanden gegeu
imm kommen , do liett er gern wellen zuo Sarragossa sin,
aber er kond nut flüchen. Und sprach : »Ach, min gobt Appoliio,
ich befilch mich dir. Und gib mir die gnad, das ich mines
snns tod rächen mögic Do Rnolland zuo im kam, sprach er
16 ZUO im : ^0 du faltscber verretter, ist das das, so Ju mir ver-
heyssen hast, das was: du vertzichest mir dines suns tod? Ist
das der trybut, den du Karly bringen sottest? Ich schweren
dir, das ich zuo dysser stund die r&ch an dir beg&n wyU.
Wett min gott, das din künig Marsillia ouch hie were, so
20 wett ich im den Ion geben, den er wol verdienet hat.« Da-
mit rantt Ruolland mit grossem zorn gegen Falseroa und
stach im das sper durch den lyb, das im der halbteyl im lyb
beleyb, und fiel tod zuo der erden. Falserons tod entchrackfc
die heyden Abel; wann darumm das sy kein fflerer hattend,
26 wärend sy glich sigloß und Hessend sieh toden wie die tbierer.
Sy werend gern geflochen, sy mochtend aber nüt; wann Mar-
sillia hat das gantz fäld umgeben mit sinem volck, damit
und im die Krysten nüt enttrünnend. Do der gros beydisch
künig, Fimadusto geheyssen (der was wol syben elbogen hoch
80 und trnog ein so schwer gwer, das ein andren man gnuog
zeschafen gehept hett, das vom herd zeheben), Falseron tod
gsacb, ward er vast grimm und kam an unser volck mit dem
grossen wer. Gegen im kam der edel Beringer und stach im
sin sper durch den lyb, das er tod zuo der erden fiel. Die
s6 Krysten hieltend sich redlich , innsnnderheyt Ruolland , der
was gantz besprängt mit heydenbluot, und fluchend all vor
im. OUyfier ertodt och mengen heyd; Galter von Meyland,
desglichen Angewinn von Bayonna verbrachtend vyl schönner
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311
nianhcytt, und och der hertzog Astolf. Der bischofF Türpin
ertzeigfc nüt, das er ein prieeter wer ; wann er hielt eioh red-
lich. Ainoa Ton Bourdyas, ein guotter rytter, ward von einem
heydischen künig ertödt; aber do das der hertzog Aiishelm
ersach , kam er an den heyden und hüw im den kopff von &
achslen, und was tod.
Wie Reagnold und Kychart zuo den Krysten iun
strytt an ßontzefal kämmend.
As Rengnold uff dem weg was an Rontzefal, fragt er
Astarott, waz sin frommer vefcter BnoUand thei und die an- lo
dren rytter, so by im werend. Astoroth sprach, sy strittend
mit den heydeu, deren werend wol drü mal hundert tussend
an die erschlagnen, und es were gros vest unini der heyden
seilen inn der hell und och umm die, so nach Inn dry tagen
darinn kommen wordend. »Hab kein sorg U sprach Rengnold, u
»kam ich ein m&l inn stryt, so wyll ich sovyl hinab schicken,
das ir sy nüt zellen mögend.« Inn der red k&mend sy ze-
uechst zuo Marssillia züg, der was sinnwell wie ein rad. Asto-
rath sprach zuo Rengnold: »Nun wend ich und min gsell
orlob von fleh nemmen ; wann wir hand üch an das end tragen, so
dahin uns Magis gebotten bat.« R-engnold sprach zuo im;
>Ich dancken dir sovast, als ich sol.« Damit scliiedend sy
hinweg mit einem thonuerklapff. liengnold und [bl. 149]
Rychart wottend zuo den Krysten, aber sy wuHtend nüt wie ;
wann es wärend soyyl heyden umm sy, das sy nüt wußtend, s»
an wellichem end sy zuo innen sottend. Yedoch Rengnold,
der nye erscbrack, geb wie vyl fy enden er vor im gsecb, kam
aa den huffeu, den Blanchardin fuort, und ertodt den ersten,
der im begegnet. Niemmand mocht vor im bestän. Sin bruo-
der Rychart thet nüt minders ; wann an Karlys haf was kein so
redlicherr rytter dann er, än Ruolland und sin bmoder Reng-
nold. Blanchardin erschrack übel ab der zweyeu ryttern
manbeyt. Do Marsillia gsach, daz sy strittend inn Blanchar-
dins huffen, do entsaß er verrettery, darumm das Blanchar-
*
9 AsJ 8 hs., die initiale ist, wie aoeh sonst, nicht ausgeführt. 29
bruder hs.
312
din inn Frauckrich gsin was, er hett Karly etwaz zuosagiingen
getban; darumm er d&cht, Blanchardins volek atrifctend mit
sinem Tolck, Wann er heli im niemmer mer Tor Bengnold
nnd Richarden besorgt ; wann er vermeint gwttslicli, sy werend
5 inn Egyptha. Marsillia kart sin huff gegen Blanchardins huff.
Do inn Eengnold gsach kommen, do sagfc er zuo liycbard:
»Hie kumpt Marsillia and all weit mit im ; es wer ein grone
torheyt sinnen zewartten. Darnmm r&tt ich , das wir foo
unserm volck ryttend.c As wärend vyl heyden nmm inn, die
10 vermeinttend inn zebeheben. Do er das ersacb , do stach er
Bayard mit den sporen, der sprang über die heyden und
sties mer dann zechen zno der erden ; des sy ser erschräckend
uond sagtend: »Dysser glichet sieh baß einem tüffel dion
mentschen.c Rychart faor im nach , nnd kämmend zno den
t5 Krjsten. Do sy RuoUand ersach, do ward er so fro, daz er
all sines leydtz vergaü, und fält wenig, das er uüt ab sinem
pfert fiel. Er ummfieng sy ; das tbet och Ollyfier. EuoUaDd
fragt inn, [wie] er kommen wmre. Der ertzalt im , wie ins
MagTS beschickt hett dnreh ein tiiffel. Die heyden Tersan-
ao lettend sich, do Falseron tod gsächeiid; das thet Knolland
och zum basten, so er niocht, und hat grosse hoftuung sy
darren zebringen durch Kengnold und Richarden znokunil
Er sprach zuoi Rengnold : »Ich bin so fro diner zaoknnft, dai
mich dnnckt, ich sig im paradis. Daramm ich gott danek-
» sagen umm diu zuokunft.« Rengnold frägt inn, wo Karly
were. Riiolland sagt, er wer zuo Sant Johans Port, da wart-
tette er Marsillias den fryden da beschliessen. »Und nuder dem
scfain gnottes Tertrftwes nnd durch Gannellons r&tt sind wyr
bar kommen mit wenig volck, als dn wol siehst, nnd sottend
30 Marsillia finden nun mit sinem hafgesind mit neyswaz tributz.
Und du gesichst, das der tribut ist mit mer dann drü mal
hundert tussend mannen, die nüt begerend dann nnsern tod.
Daramm ich wol erkenn, das wir nüt enttrünn^n mögend «ff
den hüttigen tag, das wir nüt all sterben werdend; aber es
3ö luüessend vor hin ein grosse zal heyden ummkommeu.« »H»^>
kein sorg!« sprach Rengnold, »ich hoü, wir wellend mit der
hylf gottes enttrünnen.c Als ir Tor verstanden haud, rejt
Marsillia zuo Blanchardin und sagt zuo im : »Eünig Blanchardin,
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313
ir hand mich georaachi üch übel zetriiwen, do ich hab gsächen
Qirer Tokk mit ein BDdren stirytten.c lO her,c sprach ßlan-
ehardtn, »ir hand tlbel gsächen; wann es sind zwen rytter
gsin, die sind kommen, nüt weyß ich von wannen, inn unsern
huifen und haud vjrl volcks ertödt ; darnach- sind &y durch &
misern hnffen geryiten zno den Krysten, das uns nfit müglich
gsin isfc innen darvor zesin.c »Ich sag üch für wftr,< sprach
Marsfilia, »das es Magyssen geysfc sind, die er har geschickt
hat uns betrüeben.« Als Marsillia mit Blanchardin redt, kam
ein künig, Pyrrus geheyssen, gegen Marsillia und sprach: »0
Marsillia, kumend, hälffend üwerm voick! Wann Falserons
hoffen isfe siglos nnd er (od nnd die andren künig und fürsien
all, die by im sind gsin , än ich. ünd ihnon Och zewüssen,
das Rengnold von Muntabant und sin bruoder Richart zuo
den Kristen kommen sind, des sy gantz getrost sind.« Do i6
das Marsillia versinondt ward er ser betrüept und sagt über-
lut: »0 du ialtscher und untrüwer verretter Machmet, ver-
flüecht sigestn and alle die, so an dich gloubend! Du mnost
von mir nüt mer angebätten werden, du nütsöllender iniglück-
hafFtiger got. Bystu nüt voll valtschejt und verrettery, das 20
du hast Rengnolden lässen kommen? Wann än inn bettend
die Krysten nüt mögen enttrnnnen. Aber nun mag ich wol
sagen, ich hab Hyspannia yerloren. Verflüecht sig die stund,
inn deren Gannellon gen Sarragossa kam ; dann wer er nüt,
so wer ich mit Karly eyß. Er ließ mich iram wann, Reng- 25
nold und Richart werind inn Egyptha. Und der gros tüffel
hat sy ietz har treytt. Ich besorg, Gannellon hab sy selber
bar beschickt ; wann er ist nie anders gsin dann ein verretter.
ünd ir, Blanchardin, sagtend , do wyr den brunnen trüeb
gsächend und die andren zeychen , das were kein andere be- so
düttnnß dann der Kristen tod ; aber ich erkenn yetz, das der
faeyden tod sin wyrt Es ist schon ein grosser anfang, so
Faiseron tod ist und sovyl ander künig und manlich rytter,
und von so einer kleinnen gselscbafft, als die Krysten sind.«
Diewyl Marsillia mit Blanchardin redt, brachtend die Krysten S6
das volck, so von Falserons huüfen beliben wärend, inn die
flucht. Do Marsillia sin volck gsach flüchen, do ward er schier
unsinnig und sprach : »Nun weyß ich wol, das ich inn dyssem
Dici
1
I
314 j
stryt sterben niuoti. Aber ich wyll min volck vorhin rächen. <
Er thet sine zwen buifeu zcsammen, und ward vjl Tolcks er-
todt im angryff. Rengnold ließ keiD bejd Tor im, den er
nÜt ertodtf und sagt: >Ir falttchen verretierschen banden,
6 Rengnolden von Mwitabantz zuoknnffb mnoß deb tbür werden.€
Do die heyden hortend von Rengnolden sagen, do was keiner
80 frysch nüt, der nüt zyttrette. Aber iren warend sovyl,
das den Krysten nät müglicb was ze end zekommen. Raolland
reytt im strytt ummbar und sagt : [bl. 150J »Wo bysim, ver^
10 retter Marsülia, der zum dickern m&l meineyd worden ist als
ein faltscher MarännV Mag ich dich beträtten , so wyll ich
din sei inn die hell schicken, als du wol verdienet hast.« Wyr i
wend ein wenig von Baldowinn, Ganuellons sun, sagen. Der
rejt im siryt nmmb&r, [das] scbwert inn der band, und gsach
»zum dickem m&l, das die beyden sinen scbonttend, wie wol
er iren vyl ertodt; das inn nun gros wunder nam, wann er
wüßt nüt, das es von wegen des wappenrocks beschach , den
er an truog. Der grM Anshelm und öch die andren krysteu
ffirsten begiengend sovyl manbeyfc, das kam gloubbafftig ist,
M das 80 wenig volck soyyl arbeyt erijden möchten. Eb kam
des tags soyyl volck am Rontzefal umm, das die rofi nntz an
die knüw im bluot wuotten. Als Ruolland im strytt iinimliar
reytt, faud er Polimites, des Alten vom bergs sun, dem gab
er ein so kertten schwertschlag uff den heim, das er sich uff
»des pferts hals bogg. BnoUand ergreiff inn by dem heim
nnd sprach zuo im : »Du byst tod, sagst mir nüt allen handel
von der verrettery.« »0 rytter,« sprach Polimites, >beytteiid!
Ich wyll üch sagen, wer ich bin. Min vatter was üwer guoiter
fründ, wann ich bin Polimites, des Alten vom bergs 8un.c
M Do inn Ruolland verstuond, sprach er zuo im: »Du hast unii-
recht, das du wyder uns bist; dann wer din vatter inn föben,
so wer er ulf unser sitten.« »Ir sagend wär,« sagt Polimites,
»aber ich hab ein boren, das ist Marsillia, dem muos ich ge-
horsam sin. Wann Anthea hat mich u& minem land ver-
»triben; ich wu6t nüt, war ich sott, da mich Marsillia an
^nen h&f empfangen bat, und hat mir verbejrssen mich wyder
inn min land zesetzen. Ich schweren üch, das ich der üwern
keinen ertödt hab; dann daruuun daz min vatter ein Kryst
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was, hab ich alwegen die Krjrsten lieb gehept. Der verrettery
halb die ward also zuo Sarragossa piattyfcziert durch Mar-
nllia, Gannellon, Blanchardin und Falseronn; die hand sovyl
Yolcks bar gfüert, üch Krysten all umm zebringen. Baldowin,
Gaimellons suii, troyfct Marsillias wappenrock, damit und inii *
unser volck erkennend ^ das sy inn nüt ertödind.« ßuolland
sprach kuo im: »Bytt wyder hinweg! Wann ich wyll din
frftnd sin, als ich dines vatters was. Und hüett dich, das du
Rengnolden nüt begegnest inn sinem zorn! Wann aller weit
gold niocht dich nüt vor dem tod erkoutVen.« Demnach als lo
Euoiland von Polimites kam , reytt er und suocbt Baldowin,
Gannellons san. Aber Baldowin gsach inn erstlich und kam
ZOO im nnd sprach: »Ich verwundern mich, daz sich die hey-
den nüt gegen mir werend , sunders fluchend all vor rair.c
>0 du buob,« sprach RuoUand, »du magst die verretter}^ nüt 15
vertecken, so din vatter begangen bat, die du wol gwü&t
hast; es beschintt sich wol by des verretter Marsillias wappen-
rock, damit und dich die beiden nüt an raerind.c Do Baldo-
winn Rnollanden verstuond, sprach er zuo im: »Ist es wär,
das min vatter die verrettery prattytziert bat , so verheyssen 20
ich dem almechtigen got, das ich im dis schwort durch den
lyb stachen wyll. Ir hand mich gröilich geschmecht^ das ir
mich ein verretter geschulten hand, wann ich bin inn nye
gsin.c Und gantz zornigklichen thet er den wappenrock ab
und warff inn under der rossen füeß und sprach zuo Ruol- 26
iand: »Ich bin üch zedienst harkommeu, wann ich hab üch
nie wellen Verlässen. Und umm alle guothet hand ir mich
ein verretter geschulten. Ich rytt wyder inn strytt und gloub
wol, ir werdend mich nüt nier sächen dann tod.« Damit reytt
er gantz unsinig inn stryt. Und reytt unwytt , er fand den 30
grusanimen ryssen, den künig Margaris, zuo dem sagt er:
»Bist hie, du hund? Verlüegnetter Marann, ich wyll min
Schmach an dir rächen.« Und gab im ein söUichen schwort»
schlag, das er inn tod zuo der erden schluog. Inn dem ver-
samlet Marsillia sin volck, also das die Krysten inn beschlossen 86
wureud zuo allen ortten und so ängg, das sy ein andren nüt
beschirmmen mochtend; darumm der stryt grussamm was,
innsunderheyt uff der Krysten sitten, wann sy fiengend an
Die
31Ü
vast verlieren. Wann der beiden würend sovil, das einem so
kleinnen volck iinniuglicb was sy ab zetriben on grosse ver*
Iflrst. Ein hejdischer künig, Grandon gehejssen, fand Sam-
son Ton Brettanya, der ylt Ruollanden stetz naob ; den ertodt
6 er eines einigen Streichs. RuoUand reyt vor dannen, das erü
nüt gsacb ; aber Galtier von Meyland gsacb inn fallen , und
inn zerächeu, reytt er an den beiden. Aber der bejd darch
stach Inn, dammm er vor nacht tod was. Marsillia kam an
den heren von Bayonna, der hat nüt dann sin schwert, da-
10 rumm im Marsillia sin sper durch den lyb stach und falt
inn tod zuo der erden. In dem luogt Kuolland ummsich und
ersach üilifier, der was ummgeben mit vyl heyden, uader
dennen was Marsillia nnd snst zwen kflnig. Er wott im zoo
hilf kommen ; inn dem ersach er Samson, der lag tod vor im
16 ufF der erden. Do er in tod gsach , den er so lieb gehept
hat, dü ward er gantz unsinig und sprach : »0 tod, du thuost
mir vast übel!« Ollyfier sprach zuo im: »0 Ruolland, dysser
thyrann hat din fr&nd Samson ertödt« Do Grandon OUyfien
red hört, do fieng er an flflehen, desglichen Marsillia nnd öck
so alle die, so umm Ollyfier wärend. Astolfo, der künig von
Engelland, begegnet dem küuig Balsamin, der ertodt inn ; das
nun ein grosser schad was, wann er was ein guotter wysser
rytter. Demnach fand Balsamin Anion von Bellande« dem gab
er ein sSUichen streich, das er nß dem sattel zuo der erden
fiel ; doch so kam er wyder uff sin pfert. Iviiolland ertodt
iun der selbigen stund den künig uü Portingal und den künig
Fieramnnt. Darnach ersach er ßalsamin , dein gab er ein
stich mit sinem schwertt [bl. 151] durch den lyb, das sin seil
inn die hell fnor mit sinnen gsellen. Rengnold ertodt Poli-
so mites vom berg, wann er kant inn nüt. Kuolland kam zuo
dem künig Gradon , zuo dem sagt er: »0 du veretterscher
schalck, du hast min fründ Samson ertödt. Aber da mnost
inn dysser stund din Ion empfachen.c Do der heyd Ruol-
landen Terstnond, do wott er fliichen; aber er mocht nüt|
3& wann RuoUand schluog inn uff den hälm mit söllicher stercky,
daz er inn spyelt untz uff den sattel , und fiell tod zuo der
erden. Samsons nnd Astolffo tod wurdend wol gerochen. Der
künig Marsillia ertodt vyl Kristen; daz ersach Roolland zoo
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aU«n glück, der nam einem hejden sin sper und kam gegen
im. Aber ein heyd reytt dar zwüschend, dem stiefi RuoUand
Jas sper durch den lyb. Er «agt zuo Marsillia : »O du faltscher
verretter, die zyt ist kommen , daz du gestraft werden muost
uram die grossen yerrettery, die du inn diner zyt begangen
ba8t.c Damit huob er sin sebwert Dnrandal uff; aber sin
snn, Samburg geheyssen, hat sin scbilt für RnoUanden streich,
der wott sin vatter beschirmmen , dardurch im RuoUand den
arra mit dem schilt abhüw. Do Marsillia den streich ersach,
do flacb er hinweg als schnell wie ein windspyl. Ein mecb-
tiger ki&nig, Margaritton geheyssen, fand den frommen Aniou
von Bellande, den ertodt er sampt einem andren frommen
rytter, geheyssen Marckus von Sant Michel, darzuo ander
kristen rytter. liengnold was ser betruept, do er gsacb also
mit den Krysten ummg&n, and sprach zuo Margaritton: »0 i&
da schalck, bist bar kommen, das da die Krysten also ert5deo
wylt? Da moost din Ion empfachen inn dysser stnnd.c Da-
mit schluog er inn und Syrien zetod inn zweyen streichen.
Es kam ein grosser huff beyden, nämlich Bhinchardin, Galleran,
Fidasso, Mattaü'er, der KallyfTe, Angollant und ander künig
and amiroll mit grossem gschrey^ die ertodtend vyl Krysten.
Do RaoUand das gscbrey erhört, reytt er gegen innen. Dä
fand er Baldowin , Ganellons sun, der hat zwey sper durch
den lyb ; der sagt zuo RuoUand: »Ir band mich ein verretter
geschulten, aber ich wird keine niemmer mer beg&n, wann»
ich wird nüt lang mer laben, c Und mit dyssen wortten fiel
er tod yor RnoUand nyder, des er ser betrOept ward. Do
Renguold gsach das unglück uff* die Krysten kommen, do ward
er unsinig. Er zerhüvv schänckel, köpti" und arm. Er besamlet
umm sich den hertzog Egybert, den bertzog Ansbelm , Göd- so
fryd u£ Friefiland , Beringer , Kychart von Normandia , den
bertzog Otto, den biscbof Türpin, Riebart, sin braoder, die
rytten all utf den hülfen heyden und ertodtend iren vyl. Das
gschrey und getümmell was so gros , das einer den andren
nüt bort. Der lufft was voll tüffien, die fuortend grosse fröud s6
imd gscbrey umm der heyden seilen ; dardnrcb der rontze-
faliscb wald sieh baß einer hell glichet dann einem fald.
Wann es was kein boum nach loub, die uut mit bluot be-
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818
sprängt werind. Wellicher nach dem sfcrytt kommen were
lind die todten iicbnam nüt gsächen hetfc, so hett inn duocbt
das liott mer a&esächen.
Wie Ollyfier iiiniiikiunm vcrrettersch, und wie
6 EuoUand sia bornn bließ.
Ruollnnd fand Maduyt, ein heydischer künig, der hat er-
tödt den edlen Beringer und Ofeto, den manlichen rytter. Aber
iren tod ward imm tzethür, wann Ruolland spielt inn inn swey
stuck eins einigen streiehs. OlHfieren begegnet der könig
10 Fidasso , dem zerspielt er den heim und kopfF; aber binder-
wertz kam an inn der Kallyffe, der sties im das sebwert durch
den lyb rerrettersch. Do Ollifier den stieb empfand, kart er
sich unim zesächen , wer inn gestochen het. Und do er den
Kallyff ersacb, sagt er zno im : »0 dn valtscber verretter, do
lö ertzei*^st wol, das du des verretter Marsillias volck byst, das
du mich hindcrwertz gestochen hast; darumm ich wol weyi,
das ich bald sterben wird, aber ich wyll mich vor minen
tod an dir rächen.« Damit hnob er Haultaklerra, sin schwerk,
u£P und gab im ein s5llichen streich uff den heim, das er ins
20 spielt untz uff die hrust. Demnach verlor er sovyl blnot, da*?
er vast schwach ward , und verlor die gsicht. Nüt dester-
minder rejt er imm stryt ummhar und schluog stetz darinn
mit sinem schwert, das er nüt wüßt, wen er draf. Ruolland
begegnet im, dem gab er ein schlag uff sin heim. Ruolland
26 sprach zuo im: »0 min votier, vviltu wyder mich sin ?« »Ach,
min vetter, nein. Aber wul3, das ich sovyl bluot yerlorea
hab, das ich nüt gsich. Ich byt dich, dn wellest mirs Te^
tzichen. Und fOer mich inn ein huffen heyden, damit und
ich min tod an innen räche, ee ich sterb!« Do Ruolland dn
80 vetter Ollyfier uff den tod verwundt gsach, ob er leyd hett,
ist nut zeverwundern , und sagt zuo [im]: liVIin vetter, sag
mir: wer hat dich verwundt? Wann ich wyll dich lachen,
oder ich will sterben.c »Ach, vetter,« sagt Ollyfier, »der
Kalyff hätz tbän ; als ich mit [bl. 152] einem heydischen
86 künig streyt, stieß er mir sin schwert hinderwertz durch dio
sytten. Aber ich hab inn ertödt.« »Ach,« sprach Euoliaod,
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>8yt du sterben wyrst, min vetter, so beger icb oucb nüt mer
zeläben. Nun gsicb ich, das der stryt verloren ist; wann
ich hab all min macht, kraft, mauhe^rt, könheyt, all min wol-
thet und all min hoffnung Terloreo. 0 Karly, wie wirst tbuon,
das dti uff den hübtigen tag ein so manlicben rjtter verlürst, ^
der so yj\ müe genommen hat den krystenlichen glouben tß-
meren !« Ruolland fuort inn siner klag Ollyfier inn ein grossen
Hüffen heyden; da schluog er zuo beden sitten darinn wie ein
mentsch, der den tod nÜt entsitzt, also das sy inn all fluchend.
BuoUand was by im, der sehiuog die heyden nyder wie sttwen. 10
Ollifier befand sich schwach, dammm inn Ruolland in sin seit
fuort und sprach zuo im: »Min vetter, ruow ein wenig da!
So wyll ich uff den berg min hörn blässen, mag sich begenn,
das minn vetter hört.« Ollyfier sprach : »Es ist yetz nüt im
zyt seblässen, wann ich bin tod. Icb befilch min seil minem u
schopffer. Und behüet dich gott, min yetter ! Ich befilch dir
min Schwester, din eegmachel.c Und mit dyssen wortten gab
er den geyst uff got, sinem schüpffer. Do inn Uuolland tod
gsach, band kein zwyffel, er hett grossen scbraertzen im hertzcn.
£r reyt uff ein berg unwytt von dannen und bließ sin hälff'en- m
beiny horn drfi m&l mit sdilicher stercky, das es Karly ver-
stuond 2U0 Sant Johans Port, das was fttnf myl vom Rontze-
fal. Aber Ruolland bließ so starck, das im all ädern am hals
zerbrächeud, also daz im das bluot zun ougen, orren, nassen
und znmm mund u£ gieng , als Türpin sagt. Das beschach, as
als er zum drytten m&l bliefi. Do Marsillia und Aygollant
Rnollanden homs thon hortend, do erschr&ckend sy so ubel,
das sy die flucht nammend mit den andren heyden. Dann als
Turpin sagt, was der thon so ersch rockenlich, das alle die, so
inn hortend, erschräckend, desglichen die vogel ouch. Wann so
der thon duocht Karly also, do er inn bort, das erttrich thette
sich uff.- Rengnold, Richart, sin bruoder, Türpin wärend stets
an heyden, die wuüteiul nüt von Ollyfiers tod , vermeinttend,
er und Ruolland werind im stryt. Bayard, Kongnolden pfert,
ertodt des tags vyl heyden mit schlachen und pyssen. Ruol- 86
land reytt nach dem bl&ssen wyder inn strytt und wott sin
▼olck trösten. Aber im rytt fand er leyd uff leyd ; wann er
fand den frommen hertzog Egybert, Gödfryd uß Frießland,
m
Eichart von Normaudia, Galtier und ander guot rytter [tod];
des er gar leidig ward und sprach : 9Ach, min gott, nun er-
kenn ich woll, das dy& der letst stryt sin wyrfc, inn dem ich
sin wyrd. Darumm ich dich bitten mir die gnad zegebeo,
6 das ich, ee ich sterb, der guotten ryttern tod rächen mög, die
hut umm komiueu sind din beigen glouben zeschirinmeD.«
Damit a&og er Durandal, sin schwert, (das was das letst
m&l, das erfi ui zog) und kam an die heydan und sprach zoo
dem YÖtckly, so er nach hat : »Ach, ir mine gsellen, sind gc-
10 hertzt und gedenckend unsem tod zerächen ! Wann ich weyü
woi, das wir niit enttrünnen mögend.« Und trang inn stryt
als ein touber man, der u&t mer laben wott und udt dann
deu tod begert umm den grossen kummer, so er hat umm
siner gsellen tod. Er ertodt sovil beiden, das duoclit, er komme
15 gantz frisch inn stry tt ; er glichet sich einem hungerigen
lövven nach siner aß. Er verbrächt sovyl , daz kein zeichen
nach fenly uii recht beleyb, die der beiden wärend. Er thet
sich so wyt barfar, das er an vyl enden yerwundt ward an
sinem lyb. Er schluog so ungemefi darin, das Rengnold styl
M hielt und im zno saeh, desglichen sin brnoder Richart; der
gwann so grosse nianheyt darab, daz er uff ein heydischeii
künig reyt, der hieü Gallerän , der hielt die heyden nach by
ein andren , und ertodt inn. Der künig Mattrefer fimd den
gr&f Anshelm und stach inn zno der erden und saß ab und
96 reyi& im den hälm ab und ertodt inn ; des Rengnold ser be-
trüept ward und kam an den heyden , und als er wyder utf
sin pfert sitzen wott, huw im Rengnold den scbänckel vom
lib, und fiel tod %uo der erden. Der strytt was so todlieb,
das Ton den zechen tussend sechs hundert Krysten nüt mer
80 inn laben belibend dann Rengnold, Richart, der bischof Türpin
und Raolland, der von wegen der grossen müe, so er gehept
hat den gantzen tag, sich nüt mer utf dem pfert enthan mocht.
ünd von den mer dann dru mal h ander ttussend heyden beleyb
nüt zwey tussend inn laben, die nämmend die flucht mit Blaa-
n chardin und Aygollant. Rengnold, Rychart und Tiirpin yltend
innen nach mer dann ein myl und ertodteud iren vyl. Sy
33 den] der ba.
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321
yerbnrgend sich inn die holtzer und Staden, das sy Bengnol-
den und Byeharden schwelt enttrihmen mSchtend.
Von Buollaudeu tod und von dem tod sines guotten
pfert Gallantins, und wie ers beklagt,
[B1. 158] Do der grüf RuoUaad erkant , das er sich nttt &
mer enthan mocht uff sinem pfert, durumm er nüt mit sinen
vettern den beyden nach kommen mocht, ir mögend wol ver-
stän, das im das hertz vast wee thet. Er rejit zuo einem
felssen und sai ab sinem pferi. Und so bald er ab im was,
leytt es die swey knüw an herd, als ob es hett wellen orlob lo
▼on sinem heren nemmen, und fiel tod nyder. Do inn Ruol-
iand tod gsach, do ward er betrüepter wann vor und umm-
fieng inn zesächen, ob es nach läpte. Aber do er doch be-
fand, das es tod was, do sprach er inn klags wyß: »Ach, min
fromm roß Galantin , du hast mir lange zyt woU dient, desis
ich dir dancksagen. Ach, Galantin, du hast mir mineschmertzen
abgenommen. Ach, Gallantiu, hab ich dir etwaz zeleyd thän,
so vergib mirs! Ach, Gallantin, hie ist unser letster tag. Ach,
Gallantin, die heyden werden ans nüt mer fürchten. Ach,
GiiUantin, wir werdend nüt läng nach ein andren ISben. Ach, m
Gallantin, yetz nim ich nrlob von dir; wann ich wyll niemmer
uif kein ander roß sitzen.« Demnach als Gallantin tod was
und Ruolland sich allein gsach, sprach er: »Ach, lieber vetter
Ollyfier, da bist yetz wol glückhaftig, wann du byst yetz im
panidis inn ewigen fröuden. Ich bitt gott, min schöpfiPer, das ss
ich inn sinem helgen glouben ersterbe. Ach, min vetter Magis,
du wyrst wol erschräcken semliche mere zevernemmen. Nun
wyrt das Franckrich Inn schwartz bekleyt, nun wirt die stat
Paris inn schmertzen and klagen sin, nun wirt Aldea, min
frow, inn leyd and trnrren sin , nmi wyrt Early yon sinnen ao
fyenden vernüttet, nun ist die gantz Krystenheyt inn sorgen
sin zerstört zewerden , nun wyrt Gannellon gerochen an mir
ond an allen dennen mines gescblächtz.« Als Kuoiiand sin
klag thet, k«n Thürig, sin schütner, des er yast getrost
32 sin] vergl. anm.
MorgMii der riMo ^1
Die Google
822
ward. Und fragt inn, ob er nüt wüßte, wo Rengnold, Richart
und Türpin werind. Türing sprach, sy werind den hejden
nach, die hetteod die flucht genommen. Do RuoUaud bekantt,
daz sin tod nachnet, do forcht er, sin schwert wurde den hey-
6 den inn ire hand ; darumm erß nam und thett mengen streich
damit ufiP ein bertten velssen das zebrächen. Aber er mocht
nüt, wann es gieng inn velssen mer daun diy schuoch. Und
do er gsaeh, das ers nüt brächen mocht, sprach er: >0 Dii-
randal, min guot sehwert, ich hab din stereky nie erkent als
loyetz; wann hett ich gewüßfc, das du so guott gsin werest, als
ich yetz weyß im tod, ich hette nüt so übel besorgt dich ze-
brächen, als ich zum dickem mal hab. Ich byt got, min guot
schwert, das du fallest inn die hend eines guotten krysteu
rytters, und der din tugend erkenn als wol, als ich tbuon.
u Durch dich sind vyl heyden ertSdt worden, durch dich ist der
heyllig krystenlieh gloub bescbirmpt worden, durch dich sind
die thyrannen und dieben und die, so den krystenlichen glou-
ben zenütte machen wettend, gesträft worden.« Rengnold,
Bichart und T&rpin yeijagtend die heyden, also das sy kein-
so nen mer von innen gsftchend. Do sprach Tttrpin : »Das were
ein torheyi fttrbas serytten; land uns wyder uff des stritz hof-
stat rytten , ob wyr Kuollandeu finden könnend und etlich
unsers volcks inn laben !< Sy dry wäreud so müed und so voll
schweyß, das sy sich kum uff iren rossen beheben mochtend,
96 und nüt on ursach ; wann sy hattend mer dann fierzechen stund
gestrytten &n abst&n und on trincken und essen. Sy karttend
widerumm und ryttend so lang, untz das sy Ruollanden fundeuJ
by dem velssen. Do er sy ersach, ward er vast fro und fragt
1^, wieß umm den strytt stüende. Rengnold sagt, die heyden
so werend all gefiochen, und bettend sy Yast zuo ein myl gejagt
Demnach knfiwet Ruolland uff bede knfiw und sprach mit
grossen trehen: »Mine lieben vettern, ich thuon üch kuiitt,
das ich dem tod vast nach bin; darumm ich von üch allen
gnad beger. Erstlich von dir , Uengnold ; wann ich bekenn,
86 das ich zum dickern mäl vyl schältwortten über dich ufi gössen
hab. Darumm bitt ich dich, das du mir yertzichest.« Do sf
1 wo] wol hs. 32 treheu] aua tlehen gebessert hs.
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das hortten, do wurdend aj so leidig, das sj all inn trehern
zeraehmiilteend. Rengnold sprach : »Min vetter, ich bitten gott,
tiDsern schöpffer, das er dir und mir vertzich ; wann ich be-
darf sinn baß dann du.« Demnach thett Kuollaud sio gebett
und bicht zuo gott also: »0 min wärer gott, schöpffer des t
himels und der erden, der den mentschen schaoffest inn diner
gstalt, demnach inn thettest inn das jrdisch paradis, inn dem
er din gebott Oberthratt, und sin sünd uß zelöuschen, hastu
dich so gar wellen demüettigen , das du unsere mentschliche
uattur hast an dich genommen Inn dem edlen lichnam der er- lo
wirdigen joockfrow Maria, und inn djsser tödlichen walt bj
drü and dryssig jSren belipt, müe und arbeytt lydend, darnach
sehmertslichen tod lejdest an dem stammen des krützes, dem-
nach din edler lichnam inn das grab geleydt ward , und am
tlrytt^n tag wider uff erstuondest und fiertzig tag darnach w
durch din einige macht ufi steigest zuo himel, d& du sitzest
zuo der gerechten gottes, dines vatters, und am jüngsten tag
kommen wyrst richten über die guotten und die bössen; den
guotten wyrstu ewigs läbeu geben und den bössen ewige pin :
Min gott, als wärliclien ich dis alles gloub, so ich gsagt hab m
wär sin, bitt ich dich, das dir geliebe, min seil von dyssem
arbentseliigen körpell zenemmen und sj sitzen inn die ewig
fröud, die da fin end weren wyrt. Min gott, ich weyß, das
ich zum dickern mäl wyder dich gesundet hab, inn sunderheyt
inn dryen artticklen , die mir min contzientz vast beladend. S6
Der erst ist, das ich zum dickern mäl ungehorsauim und wi-
derspennig bin gsin minem vetter, dem keyser Karly, und
zum dickem mäl [bl. 154] ungeschickt reden mit im gebrucht
hab und im nfit so gehorsamm gsin, als ich sott. Der Ander,
daz ich min frow , Ollyfiers Schwester , nüt gehalten hab, als so
ich sott, und hab iren nüt fromme trüw gehalten. Der drytt
artickel ist, das ich Dochier unrechtlich und on ursach ertödt
hab; aber es was gebotten von minem vetter Karly. Des-
glichen bin ich etwann hochmflettig gsin on einiche demdettig-
keyt , ich bin nüt flyssig geweßt zuo der krystenlichen ord- st
nuug, ich bin den armen nüt barmhertzig gsin, ich bin hässig
gsin on einiche gnad, ich bin zornig gsin on gedult, ich bin
minem mund gehorsam gsin, ich hab mich nfit frommklich
21*
824
inn der ee gehalten, und darumm bin ieh yyl geflianer giiii
böß zethnon dann giiotz ; darnmm ich dich nmm gnad bytieo.
Ich weyü, das ich ein grosser sünder bin, aber du byst nach
yyi ein grössern verUicher; so mich din gerechtigkeyt ver-
sdampnen weit, so rüeff ich din grosse barmhertzigkeyt an.
Min gott, du weyat, das ich gestritten hab din helgen glonbeo
nff zenthalten. Dammm, hab ich ye etwaz thän, das dir gfidlig
sig gsin, so bit ich dich, das es mir zuo buoß getzelt werde.
Wytter befilch ich dir min vetter, den keyser Karly, daz du
10 inn nät nffgebest yetz inn sinem alter. Ich befilcb dir deh
min betrfiepte frow, dich bittend, daz du ir hilflich sigest
Ich bit dich, min her und min gott, das du din barmhertzig-
keyt mit der frommen Krysten seilen raitteyllen wellest, die
uff den huttigen tag umm kommen sind inn dissem wald, diu
16 helgen glouben uff zenthalten wyder die unglöubigen. Dem-
nach befilch ich dir min geyst.€ Do Buolland befand im der
tod nach sin, sprach er wytter: »0 gott, min scböpffer, icb
bit dich, du wellest mich beschirmmen vor dem bössen fyend,
wenn min sei von minem cörpeil scheyden wyrt.€ Demnacb
M macht er das zeychen des helgen krutzes an sin stirnnen und
mund und uff sin brüst. Damach leitt er sich nyder, bed
hend inn ein andren, und als er sagt: »Ich glonb an m
gott,< do gab er sin geyst gott utf an Sant Michels erschin-
nung, der ist uff dem achten tag des manotz Meyen inn dem
M j&r nach der gepurt Krysty acht hundert und im fÜ&nffzechen-
den j&re, ab das der bischof Türpin nff schreib* Und tb
Rnollanden sei Ton sinem cörpeil schied, horttend sy ein wunde^
barlichen thonuerklaptf am himel; darnach horttend sy wuon-
samme gsang und andere zeychen am himel. Ab dysser mjlten
M stimm wurdend die dry heren so gar tröst, als die, so vorhis
grossen hunger und turst gehept hattend, wurdend abo »-
settiget, das sy weder Sssens nach trinckens kein willen bst-
tend, und als die, so vorhinn so niüed und hellig wärend gsin,
das sy sich nüt enthan mochtend, wurdend wyderumm irisclii
>6 als ob sy des tags nie gestrytten bettend, und ir stercky und
kraft wurden vyl grosser dann Tor. Sy wurdend zeiüfet, hj
Rnollanden lychnam zebliben nutz uff Earlis zuokunft. Und
hiessend Türing uff' sin pfert sytzeu und Karly die luere
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sagen. Thüriog was so bek&mert, daz er nüt wa&t, was er
an^ftchen sott; doch saß er uff sin pferfe und macht sich uff
die sträs.
Wie Karly BuoUanden horun bort blässen und wie
er Gannellon ließ gfangen legen und darnach an •
ßontzefal reyt.
As wir hievor gsagt hand, was Karly zuo Sant Jobans
Portt, das ist im küngrich Nawärra, fünfF mil vom Rontzefal ;
da warttet er Marsillias und des trjbutz, so er im verhejsseu
hat. llDd als Karly und sine fürsten uff einer sommerlouben lo
wärend ob einem ^rtten (by imm w&rend der hertsog Anses
▼on Peyem, der* berfczog Salamon von Brettanya oder Bur-
gundia, der hertzog Gergis von Thaiinemarck, der hertzog
Hoal von Nantes, der hertzog Thüring von Dardanna, der gräf
Arnold von BeUanda und der Terretfcer Gannellon), do sprach u
Karly: »Michdnnckt, ich habRnoUandenhorn gehören bl2s8en,€
»Das hab ich öch,« sagt Anses. Do das Gannellon yerstuond,
do zyttret im das hertz. Inn dem bließ Ruolland das ander
mäi. »Ich sag üch,« sagt Karly, »daz ßuoUaud nut on ur-
sach bläfifc.c »Ich glonb wol nein,c sagt Gannellon, »er rytt m
etwann nach einem wylden thier, dammmbl&ßet er. Ir wüssend
wol, das er umm kleine ding bläßt. Es sind er, Ollyfier nnd
Samson, die kurtzwyllend uff dem gejegt ; darumm bläßt er.c
Inn dem bließ Ruolland zum tritten mal so grussam, das allen
dennen , so der thon inn die orren gieng , das herte im lyb »
syttret. »Ach,c sprach Karly, »daz dritt m&l macht mir die
sei im fyb zytterhafftig. Mich dunckt, ich sig uß einem schl&ff
kommen. Ich sag üch für war, das Ruolland grössere ge-
schafft hat dann jagen. 0 Gannellon, nun erkenn ich wol,
das ich mich zevyl verl&ssen hab an dine faitschen reden ; das m
ich nnn niemmen klagen kan dann mir selbe; dann hett ich
wellen rätt folgen, so wer ich nüt inn den sorgen, inn die ich
fbl. 155] besorg, das du mich und die Krystenheyt gsetzt
habest. Ach, ir mine fürsten, ich mag sagen, als Jhesus zuo
7 As] s hs., die initiale fehlt.
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sinnen jungern sprach: >Ir sind rein, aber nüt all.c Nun
ist die zyt kommen, das da, Ganellon, gesträfft werdest; aber
ich fÜrchi, das sig zespätc Do Gannellon den keyser ako
bort reden, do sagt er, er were kein yerretter nnd wüfite wol,
6 das SV nun uia muottwillen blässen betten; doch ward imm
sin angsicht so bleich als schnee, und zyttret wie daz loab
am wind. Do inn Karly inn söUichem stät gsacb, sprach er
zno Im : »0 da nnglflckhaffitiger, es were weger gsin, da weresfc
in diner mnotter lyb gestorben ! 0 da faltseber yerretter, o
10 du arbentselliger sünder, waz räch will ich an dir begäa?<
Er gebott, das er inn ein starcken thurn geleyt wurde und
wol verhüet. Als bald Karly dysse wort geredt bat| leyttend
Gergis and ander band an inn nnd leyttend inn gfiangen. Usd
im füeren ryssend sy im den bart uß and sin bär nnd spöts-
16 tend im inn sin antlyt, sagend: »Dir muos din Ion werden.«
Demnach macht sich Karly uff die strai gegen dem Bontze-
fal ; wann er forcht , Marsillia were mit grosser macht sn
die Krysten kommen, dar darch sy im nüt wyder st&n möch-
ten ; wann er waßt wol, das Raolland sin bom nüt on nrsseli
20 blässen hat. Darum m er yllentz rytten wott , aber gsacb,
das die sunn vast nyder gieng, darumm er forcht, im wurde
tags gebrästen. Aber als er gewonbeyt bat, kart er sich zoo
gott nnd tbet sin gebett also: »0 min got Jbesas, der des
tags des scbmertssenklicben passions die sann vertanoklettert
«5 wyder den louff der nattur inn aller weit, ich bytt dich, das
dir geliebe die sunn zestellen, und sy nüt fürbas undergang,
nntz daz ich an das end kommen mög, dä ich iren tod rächen
mog nnd min vetter Raolland fanden hab.€ So bald^ Karly
sin gebet yerbrächt bat, stalt sieb die sann styll nnd beleyb
«0 dry tag da, daz sy nüt fürbaß gieng. Durch dis niyrackel
beschein sich wol, das got Karly lieb hat. 0 unnentliciie
güette, o oberste tagend, wie ▼erbringsta wanderbarliche ding
darch deren wyllen, die dich liebhabend nnd dir diennend!
Da hast es wol ertzeigt, das da darch Karlys pyt die sono
35 gstelt hast wyder iren louf. Karly gsach uff der sträs Thü-
ring, Kuoilanden schiJtner, schnell da har rytten, darumm er
sprach : »Hie kampt Tbüring, der bringt etwaz bosser meren,
ich erkenns an siner gstalt.f Thüring reyit für Karly und
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stnond ab und knüwet f&r inn nyder und grnotst inn mit
weinenden ongen. Der spraeh zno im : »0 Täring, min frttnd,
waz meren bringst uns?« »Her.« sagt er, »die mere sind nüt
gaott; wann der künig Marsillia hat an stat des tributz mer
dann drü raäl hundert tussend heyden mit im brächt, und ist s
die sach also ergangen , das üwer vetter Rttolland, Ollyfier
und alle die, so by innen sind gsin, tod sind, än allmn der
bischoff Türpin und Rengnold von Muntabant und sin bruoder
Rychart, die sind zuo uns inn strytt kommen, die haud die
heyden u£ dem fald gejagt. Und als RuoUand imm strytt
ommhär reytt, fand er Polimites, des Alten yomm bergs sun,
der seyt im, wie die yenrettery prattytziert ist worden von
Gannellon mit Marsillia, Blanchardin und Falseron. Darumm,
her, hat Gannellon den tod wol verschulten.« Darnach sprach
er zno Karlj: »Her, ich reden mit üch, aber mich dunckt,
ein sper durch sUlche mir min hertz; wann ich weyß wol,
das ich nach mines frommen heren tod nüt lang töben wyrd.
Damit behüet üch got!« Und mit dyssen wortten fiell er tod
fü.r Karly nyder. Do Karly die erbermklichen mere verstuond
und Yor im den firommen schiitner Thüring tod gsach, do hat m
er so gros leyd, das er ab einem pfert gfallen were, hett man
inn nüt gbept , und sprach: »Es ist nüt müglich , das ich
yemmer mer fröud haben mög. 0 glück, du ertzeigst wol
din wanckelmüettigkeit, das du mir untz har din lachende
gsicht ertzeigt hast, und nun hastu mich der aller arbent- u
selligest künig gemacht, der inn der w< ist. 0 strytt« mir
gmssamm und ruch ! 0 künig Marsillia, ich bet niemmer mer
gloupt, das inn einem söllichen künig, als du byst, verrettery
gsin were! Ach, ach und nach ein mäl ach! Wie bin ich so
vollen leyd und trüeptnus, und nüt on ursach, das ich innm»
einem tag sovyl erlicher heren verloren hab! Wann büt früe
mocht ich mich wol berüemmen, das ich mer guotter man-
licber ryttern hat, dann der künig Artus nie hat inn siner
taffeirund , inn minem dienst, und nun hab ich sy all ver-
loren eynfi mäls. Ich byt üch, hertzog Anses, und üch, Sala- m
mon, das ir mir r&ttend ; wann ich bedarff sin baß dann ye.c
Salamon sagt: »Diewyl uns die sunn still stät, so land uns
au Rontzefal rytten ! So weod wir zerät werden mit dem bi-
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schof Türpin und Hengnolden, wie wir uns wytter halten
wellend. c »Daa ist recht geredt,« sagtend Anses and Gergis.
Alao rjttend «y on Terlsug und trottend Karly; der fiiort
mit im wol zwentasig tuMend strytter Inn einer gselaebaflt
» Wie der keysser Karly an Rontzefal zuo Ruollanden
kam und ina erklagt und die Krysten bestatten ließi
und der fumemesten fiirsten und heren nammen, die
mit BuoUand ummkämen.
Der keyser Karly und sin volck verbrächtend sovyl wegs,
10 das sy inn das rontzefallisch tail ktoend , inn das tal des
scbmertKens, weinnena und klagen«; wann ly gaftebend die
Kryaten da ligen, einer nff dem andren; nff etlichen ISggoid
die rofi , etlich hattend aper inn lyben , etlichen wSrend die
kopff inn zwey stuck zerhowen , etlichen wärend arm , hend
16 und die schänckel ab gehowen : das ertrich was bedeckt mit
todten lütten. Dardurch das ertrich aller dingen mit bloot
[bl. 156] beaprengt waa ; ea was kein bonm nttt, der nüt tob
blnofe rott were. Dys alles seaachen, waa kein ao hert herti,
das nttt zyttrette und nüt weinnette. Do Karly sovil todter
20 lutten gsach, sprach er : :»0 du unglückhafftiger wald, darumm
das ich uif den hüttigen tag inn dir all min eer, lob und all
min wolfart verloren bab, byt ich gott, das da TerflOecht
werdeat, ala der berg Gelboa ward, das inn dir kein frtfcht
wachsend, und der regen niemmer mer uff dich fall.c Sy
26 ryttend stetz für, also daz sy zuo dem velssen kämmend ,
iiuolland tod lag, den verhuottend der bischoff Türpin, Keng-
nold und der klein Richart. Und do inn Karly eraach, do
fiel er ab einem pfert suo der erden inn ämmacht off Ruol-
landen Hchnam on reden ein lange wyl. Und do er reden
30 niocbt, sprach er mit erbermklichen wortten: »0 tod, hastu
cinyche macht, so bitt ich dich, das du mich nemmest ; wann
läat da mich länger laben, ao ward ich aagen, du habest kern
nuM^t. Warumm magstu mich nüt ab wol nemmen, als min
vetter Buollanden ? Nun mag ich wol sagen, idi hab all min
15 Bchäckel ha.
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hoffnung, all min irott, all mm frönd, all min wnon Terloren.
leh wyrd nüt yjl mer Ton fröoden nach knrtawjl sagen, snn«
dem nmi ron lejd nnd traren ; wann nff den hüttigen tag ist
tod der gros kämpffer der Krysten, der schilt des gloubens;
iod ist der, der sovil arbeytt gehept hat, den krystenlichen &
gloaben aemeren und den heydischen glonben ab zetilgen, und
aoTyl heyden nmmbrftoht hat Inn einer syt; tod ist die stnd
der gereehtigkey t , der yedermann recht hielt, den armmen
als den rychen ; tod ist der , so die frommen ufienthielt und
die bössen sträft; tod ist der beschirmmer der wytwen und lo
wey^inen ; tod ist der uffenthalter der frowen und junck-
frowen; tod ist der, n£ des mund kein schantlichs wortt nie
gieng; non ist tod der emnerrer der armmen. Was sol leh
mer sagen? Tod ist und sigloß aller Krysten macht. 0 min
Vetter, ich hoff, din seil sig inn fröuden; darumm byt ich i6
dich, magsttt es thuon, das du mir dinen tod vertzicbest. Wann
ieh bin sinn ursächer; wann ich hab dich bar gsohiokt, da-
rumm das ieh Gannellon seyyl glonben geben hab, der hat,
als ich leyder erkenn, die gants Krystenheyt Terratten faltseh-
licheu.« Als Karly sin klag verbrächt hat, ließ er Ruollanden ao
iichnam verbalsanien ; den ließ er geng Blaffes füeren ver-
graben inn Sant Rommanus kilchen. Er lie& die Krysten
nnder. den heyden uß saochen, das mann innen grebtnns gebe,
Ollyfier ward gen Arles gf&ert yergraben. Die förnemmesten
Fürsten, so am Rontzefal ummkämmend mit Ruolland und»
Ollyfieren, deren naraen stand harnach: erstlich der künig
Gödfryd uß Frieislaud, Gafferus, künig zuo Bourdjas , Lamp-
recht, künig zuo Bpurges, der künig von Dassia, Orystianns,
künig zu Brettanya, der kÜnig Elargius von Ackyttanya, der
künig Astolfo inn Engelland, der hertzog Hug uü Hurgiindia, «o
künig zuo Agremunt, der hertzog Otto, sin vatter, der hertzog
E^ibert, Samson, hertzog inn Burgundia, der hertzog Richart
von Normmandia, der hertzog von Luttringen, der hertzog
Gerian, Angewin Ton Bayonna, der gr&f Anshelm, der gräf
Beringer, der gr&f von Langres , der gräf Hug von Nantes, »
Aniou von Bourdyas, (iödfryd, fryher uß Bnr^undia, Galter
von Meylland, Baldowin, Gannellons sun, der gräf Ainou von
Maas, Mann» und Matheus von Sant Mychel, der gr&f Gallerus,
330
Albrecht, fryher uß Bargnndia; die wurdend all ion ireland
gfilert. Gonstantiniis, der probet Buo JEtoniiD f wftrd ■ uff dem
mer gen Romm gf&ert. Die andren rytter' ond kneeht wur-
dend inn einem feld vergraben, da Karly darnach ein 8tyfft
buwen ließ, die armmen dä uff zenthalteu zuo lob und eren
den frommen Krysten, die inn dem arbenteelligen wald umm-
kommen warend. Die ist nach hüt die tags d&, als die wol
^hen mögend, so da fttr wandlend. D& hin gab er gros guot.
Karly und sin Tolck lügend dry tag am Rontzefal, da ver-
gruobend sy die todten. Und am fierden tag, als die sunn
iren schinn sächen ließ, gsach Rengnold ein grosse gselschaft
heyden kommen. Under dennen was AygoUant, der hat die
geflochnen wyder gaamlet nnd wott wyder nff dee slrytz hoff-
stat rytten luogen, ob kein Krysten mer inn laben werend,
das er die och ertodte , und wott die heyden vergraben. So
bald inn Rengnold ersach, sprach er zuo Karly : >Her keyser,
gs&chend hie den Terretter Aygollant, der knmpt mit einem
hnffen heyden! Ich byt fich all, syt sy gott inn nneer bend
gfttert hfttt, das mengklieher manlich sig den tod nnser frün-
den zerächen.« Karly gebot, das sich yederman wapnette.
Do die Krysten Karlys wyll verstuondend, wapnetten sj sich
von stund an. Und do sy gerOst w&rend, rott sich Rengnold
des ersten gegen Aygollant, zno dem sagt er : »0 Terflüchter
▼erretter, der Krysten roaebt ist nach nüt alle tod.< Und
mit dyssen wortten [bl. 157] stach er im sin sper durch den
lyb, das er tod zuo der erden fiel. Der keyser reytt och inn
stry tt ; der hatt Durandal, BuoUanden schwert, inn einer hand,
mit dem ertodt er mengen heyd nnd sagt : »0 gnott scbwertt,
wie wol dn nttt ein so stareken heren hast, als du gehept hast,
so hab ich doch guotten wyllen inn zerächen. c Ein krysten
rytter, Arnold von Bellanda geheyssen, ertodt des tags vyl
heyden ; aber ein mechtiger heydischer amiroll ertodt inn tot
dem bischof Tfirpin. Der ward Tast leydig nnd sagt zno dem
heyd : »Ich wyll diesen manlichen rytter an dir rSchen.c Da*
mit huob er sin schwert uf und gab dem heyd ein streich uff
sin bälm mit sÖllicher stercky, das er inn tod zuo der erden
falt. Die Kristen brächtend sovil zewägen mit iren manheytten,
das die heyden die flncbt n&mend. Die Krysten yltend innen
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331
nach, uotB das ay keinnen mer ?or innen fundend. Also wur-
deud die fibrigen beiden ertödt und sigloß, so an Rontse&l
kommen w&ren, &n allein die, so mit dem verretter Marsillia
geflochen wärend.
Wie der keyser Karly gen Sarragossa zog, die ward »
YOiin im aller dingen zerstört.
Nach dem stritt mit dem könig Aygollant verreintt sich
Karly geu Sarragossa zuo zueben, Marsillia amm die verreitery
zesträlfen. Nach dyssem beschlns zog Karly mit sinem zttg
über den berg gegen Sarragossa. ünd alle die stett undio
Schlösser, so Karly nff dem weg fand , worden yerwQest nnd
verbrentt ; wann er was so bekümert umm der Kr\ sten tod,
das er sinem voick gebott, das sy weder Jungs uud altz
sparttind; dardurch das laud gentslich zerstört ward. Die,
so entflächen mochiend , flachend gen Sarragossa , die bräch- u
iend irem kttnig die mere* Der erst, der die mere Temam Yon
Aygollantz tod und von der pestenlentz, so die Krysten inn
dem land begiengend, daz was Bianchardin ; der seyt es Mar-
sillia. Der erscbrack vast übel, wann es was wenig kriegs-
▼olck inn der stat Sarragossa, wann sy wärend all nmmkom-io
men am Etonfczefal. Er liefi die statt Sarragossa zao rüsten
znm basten, so er mocht. Diewyl kämmend die Krysten für
die stat und schluogend ir läger zeringß darumm. Demnacb
rnacbt Rengnold ein gros für uuder ein thär, das verbrann
bald , dardurch die Krysten nach und nach hin inn k&mmend »
and tzanttend von stand an die hiisser an. Die nacht was
▼ast vinster nnd näblachtig , and thonnret vast ; darzno was
der wind so ungestümni, das er an vyl end für inn der stat
uiumhar truog, dardurch die stat allerdingeu autzünt ward.
Durch der füren glast gsach man die Krysten wol alles er- 30
töden, so sy fundend, das sy niemmand spartend, geh waz
stfttz er were. Das gscbrey nnd kli^^en der innwonnem was
so gros, das es ein jämmer was. Die mecbtig stat Sarragossa
glicbet sich einer hell. Die Krysten vergoumpten alle thär,
damit und innen niemmand enttrunne. Die Schönnen hüsser
und pallast wurdend all verbrantt. Marsillia was inn sinem
332
pallast gantz erschrocken, do er hört schryen: »Mantyoya
Sani DeDiasinsif Wann er empfieng so ein grossen schiaeken
im herfaen, das inn dnocht, ein sper fÜere im dardnrch ; wann
er erkant wol, das sin Zerstörung und tod hie was. Rengiiold,
& Gergis und der klein Rychart ryttend von gassen zuo gawen
und ertodtend die verflüechfcen heyden. Der bischoff Türpin
hielt sich manlich, deiglichen die andren fürsien 8ch. Der
dysse gmssamme Zerstörung gsächen hett, der hett ein hert
hertz gehept, hett er nüt zyttret. Man hett gehört schryen:
10 »Tödendf tödend !< Der vatter gsach sin sun vor im töden, die
muotter ir tochter, der man sin frow, die frow iren man, der
brnoder sin schweeter nnd die Schwester den bmoder; das
nnn ein erbermklich ding was zehören. 0 grosse sträf gottes,
wie ist din sträf so wunderbarlich ! 0 wie ist es ein so grus-
15 samm ding, inn die band des läbendigen gottes zef allen ! Der
kejsser kam für den pallast, d& fand er nüt vast grossen
wjderstand. Marsillia nnd Blanchardin hattend sich inn einem
thnm Termaeht. By Karly w&rend Anses, Salamon, Hoel nod
Thüring von Dardamia; die giengeud solang imimhar suochend,
ao das sy die zwen verretter fundend. Das was am tag. Thüring
erwnscht Marsillia nnd sagt zuo im : »0 da faltscher verretter,
yetz muoetn betzalt werden nmm dine grossen yerrettery, so
dn begangen hast.« Hoel erwuscht Blanchardin und wott im
sin hopt ab schlachen; aber der keyser wottz nüt, suuder liei>
35 sy bed inn ein starcky gfäncknus leggen. Die küngin ßloa-
dea, Marsillias frow, hat sich inn einem thnm imm pallasi
yerborgen, nnd Lntsianna mit ir. Die Krysten snochtend so
lang im pallast, daz sy fnnden wnrdend. Do Rengnold La«
tzianna ersach, do gedächt er an die liebe der vergangnen zyt
80 und an die kostlich zeit, so sy im geben hat ; do hat er er-
bermd nnd gieng nnd sprach zno Karly: »Gnediger her keysser,
ich bit fich, das ir die küngin Blondea, Marsillias frow, nnd
sin tochter [bl. 158] Lntzianna läben wellend l&ssen; wsan
ich weiü wol , das sy nüt schuldig sind an der verrettery.«
S6 Der keyser sagt , es gfiel im wol , und er wett im nach inn
grösserem zewyllen werden. Inn djsser formm wurdend vor
dem tod bewart die küngin Blondea und Lntzianna, ir toohter,
nnd etlich irer jnnckfrowen. Und das Tolck inn der etat wud
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alles ertödt. Die Krysten wurdend all rieh der grossen acliä-
tzen, so sj zao Sarragossa fnndend. Das traogend sy als inn
pallast, den hat Karly vor dem für lassen verhüetten, das er
sich beherbergea könd. All muren, hüsser und palläst und
th&m wurdend zno der erden gfelt, and beleih kein stein uff b
dem andren.
Wie der keyser Karly den kuuig Marsillia und den
kuuig Blanchardin häncken ließ.
Demnach als die mechtig statt Sarragossa zerstört was,
ließ Karly Marsillia und Blancbardiu für inn bringen. Und w
do sy vor im wärend, sprach er zuo innen : »0 Marsillia, bistu
uüt arbentsellig, das du all din iäben lang so eriich geregiert
hast on einiche nachred, and erst yetz inn dinen alten tagen
hastn das aller schantlichest werch thän, das ein fürst thnon
mag, das du verretteri begangen hast, und die gröst, so kein «
mentsch niemmer mer begän mog; v^ann du bist der aller
manlichesten ryttern tod ursächer, die inn aller wält wärend.
Du meinttest, du hettestz als gwnnnen , nnd du gsichst , das
du gestert kfinig inn Hispanya wert, und ietz hast nüt da-
rann; wann der niinst buob inn unser gselschafft hat mer so
daran. Erkenstu, waz dich din verrettery nutzt? Was bnist
dir? Ich hett gern fryd mit dir ghept, und du hastz nüt
wellen, du hast den krieg lieber ghept; den bastu so grus-
saram ghept und so schnell, das du selbe eines schantlichen
tod tz ersterben ninost, als du wol verdiennet hast.c Ir mögend m
gedencken, inn waz stät der arbentsellig Marsillia was, do er
?or Karly stuond. Er was so erschrocken, das er nüt wüßt,
waz er sagen sott Glergis von Tannemarck sprach zuo Early:
»Her keysser, fibergebend mir die zwenn rerretter! So wyll
ich innen die kopff abhowen von stund an.« »Es mnoß nÜt so
also ergän,« sagt Karly, >wann ich wyll, das sy eines schant-
lichern todtz sterbend.« Diewyl sagt Marsillia zuo Blanchar-
din: »Ich besorgt mir wol, es wurd uns fibel n6 schlachen,
do ich das brunnenwasser gsach rot werden und die b5um und
das gras ertoren ; aber ir seytten mir, das bedutte der Kristen
tod.« Do sy Karly verstuoud, sprach er zuo inueu: »Nun
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wol utl' schnell, fQerend um aa das eud, da die Terrettery
prattitziert ward ! D& niOesrnd ir 8terbeo.€ Sy faortend inn
inn den gartteo. Und do Karlj umm den brnnnen das gns
tbür und Terbrunnen gsach, desglichen die bönm thür f^saeb,
& ini).sunderheyt ein grossen uiulberyboum, der uebend dem brun-
nen stund, und ein tattelboumm , den die sträl zuo stucken
aerscbossen bat, do spracb er: »0 du faltscber Blancbardin,
kondest da nüt erkennen hj dtssen aelcben, das Qwere Terretteiy
wider got was? 0 grussamroe anizeignng! 0 dn schanÜieber
10 verretk'r, du se} ttest, es were ein antzoigiing der Krysten tod;
aber es was als wol ein antzoigung, das ir dä schantlichen
ersterben wurdend.c »leb besorgt mir wol,« spracb Marsillia
ZOO Blancbardin, »darumm icb den boam wott Iteen abbowen ;
aber ein asirologianns sagt zno mir, icb sStt inn nüt ab bowen
16 lassen, wann er wnrd mich tragen. Aber er seytt mir nüt
wie.« »Du niuost es innen werden,« sprach Karly, »wiinn
du muost daran erhänckt werden: also wirt er dich tragen.«
Karljr sagt zno einen färsten: »WelUcber will die zwen Ter-
retter erbäncken ?€ Gergis von Tbannemark sagt, er were be»
so rey t. Do Marsillia gsaeb , daz er sterben mnoßt , do besintt
er sich eines lystz und sagt, er wett ein Krist werden und
sich touffen lässen. »Du lügst,« sprach der bischoff Türpin,
»dn hast sinn kein wyllen , aber du gedenckst dardurcb zentt^
rünen. Es sind dryerlein verlomy waaser: das erst ist das,
S6 so inn das mer falt , wenns regnet ; daz ander ist das, damit
man einem essel sin kopff wäscht; das dryt ist das, damit
man ein Marran touft, als du bist. Icb sag dir, das dich 1
alles Wasser imm Jordan nüt waschen nach reinn machen möcht, i
soTol wnostz nnd Sünden bistu. Und byfi des sieber, das da
so nnd Blancbardin getonfft werdend inn dem wasser Äcberon,
das ist inn der hell!« Do Marsillia erkant, das kein anders
sin mocht, dann das er sterben muoJ&t, do verjacb er alle
verrettery vor allem Tolck, wie die von im und von Grannellon
geordnet ward. Das tbet dcb Blancbardin. Demnach bat
sft Marsillia Karly, das er der küngin, einer frowen , das laben
fristen lieü ; wann sy hett kein schuld an der verrettery. Nach
13 den] dein hs. 35 der] den hs.
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djssen wortten ibet im Gergis die küngklicben kleyder ab
und hanckt inn an den tären boum nebend den brunaen, des-
glichen Blanchardin. Wann glich also wie sy gsellen inn
der verreiterj sind gsiii, also wärend syß im tod; wann sy
wurdend nebend ein andren gebänckt. [bl. 159] Also sol niim e
den verrettern thuon. Demnacb als die verretter erbänckt
"wäreiid , kart Karly wyder inn die stat inn pallasfc und ließ
die kängin Blondea, Marsillias frow, inn ir land fQeren ; wann
sy was u& dem küngkrich Grannadia bürtfcig. Und Rengnold
ließ Lntzianna gen Paris fUeren durch Richart , sin bruoder ; lo
da ward sy getouÜt und ward vermechlet des künig Ästolffo
sun. Nach dissen dingen allen, als Sarragossa gentzlicb zer-
stört was und MarsiUia, Blanchardin tod w&rend und die räch
begangen was nmm die gros verrettery, do schied Karly hin-
weg und wott wyder inn Franckrich zfichen. Das gsebrey is
der grossen verrettery und grossen bluotvergiessung kam inn
alle wält, des yederman den künig MarsiUia schalt. Und do
man die grossamm r&ch vernam, so Karly begangen hat, do
foreht und entsaß inn mengklicher; danimm vyl kAnig, amiroll
und ander fürsten zuo im kämmend umm frttntschaft tind en- m
püengend ir land von im zuo lechen und brach tend im kost-
liche preseut. Etlicb verbiessend im ire land von im inuize-
haben und verhiessend im darvon jerlicbe tribut zegeben. Und
die, so nttt kommen kondend, schichtend ire botochafft ano im
mit yyl köstlichen present. Darumm Karly und sin yolcku
deren und der sarragosaischen entblündrung rieh wurdend.
Imm wyiierumni rytten reytt Karly durch den Kontzefal, da-
rumm er an sin es vettern Uuollauden und der andren Krysten
tod gedächt, darumm er sich n&t enthan mocht, das er nät
weinette, und sprach: »0 wald des schmertzens, o wald des so
Weinens und klagens und trurens, ewigklichen wirt man mögen
sagen, die gröst verrettery sig inn dir verbrächt worden, die
ye verbrächt ward; wann dä sind ummkommeu die mechti-
gesten rytter, beschirmmer des kristenlichen gloubens, die got
ye uff ertrich schuof. Die wärend mir all gehorsamm , da- »
nimm ich all min läben lang nüt thuon wird dann truren
und klagen. c Karlys klag zwang die, so by im wärend, och
zeweianen; aber der herizog Anses und Rengnold tröstend inn
886
%nm baaten, so sy mocbtend. Sy ryitend sovasfe, das sy wyder
gen Sani Johans Port k&mend.
Wie der hertzog Turing von Ardannia mit Pinabel,
GannelloDS frund^ ein kampff hielt und inn ertodt,
6 dardurch Gauneilon von fier pfeiden zerissen ward.
Do Early wyder gea Sant Jobannes Port kommen was,
do kam für inn Rengnold von Muntabant und sprach zuo
im : »Her, ich byt ücb, das ir mir vergunnen wellend, das ich
ricbter über den verretier sig, der (ich uud die üwem 80?ji
10 mällen Terr&Üen bat.c Do Karly Rengnold veratnond, sprach
er zno im : »Das wyli ich Qcb gernn vergunnen , wann ieli
wett üch nach inn grosaereni zewillen werden.« Also gieng
Kengnold inn die gfancknus, und mit im der hertssog Gergis;
die fuorfcend Gannellon für Karly, und Jäengnold apracb : »Her,
IS hie ist der verretter Ganellon, der aovyl verreitery begangen
hat nnd der üwers vetter RnoUanden, Ollyfiers nnd eovjl aa*
dren erlichor heren und Krysten tod ursächer ist ; darumm er
den tod wol verscbuiten hat, jä, den aller grussammistcn tod,
80 man erdencken mag. Darnmm, ber, muoß mann erknnneo,
so was todtz er sterben muo&c Uff die redt redt der verretter:
»Her keysser, ich sag üch, das ieh deren nnd andren verrettery
unschuldig bin. Und ob einicber were, der da sagen wett,
ich were an liuoUanden und an der Krysteu tod schuldig, so
am Rontzefal umm kommen sind» so wett ich inn mit sthtteo
u darzuo bringen , das er mich faltscblicben an lügt nnd ann-
recht tbuotc üff Gannellons red tratt barför der fromn
hertzog Türing von Ardannia und sagt: >0 du faltscher ver-
retter, du wottest dich gern schön machen. Aber es mag iiüt
gsin ; wann ich bin der, der da sagt , du sigest irs todU n^
sosacber, und wyli das wyder dich oder ander bewysen mit
stritten.€ Und sprach zuo Early : »Her keysser, ich bit ilch«
ir wellend mir den stritt vergunnen.« Uff das tratt liarfÄr
ein rytter von Gannellons geschlächt, der hieü Pinabel, ü^r
sagt: »Her keyser, der hertzog Turring tbuot minem vettei
s6 gwalt nnd unrecht. Das wyli ich wider inn bewissen.« Karij
sagt zuo im, es were nüt von nötten; wann es leg am tig,
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das er schuldig were. ütf' die red kämmend schnell Gannel-
lons fnlnden tryssig harfär, die sagtend: »Her kejsser, hal-
tend uns recht! Dann der, so stritts begert nach recht, ist
blllich, das im der nachgel&seen werd. Darnmm bittend wir
(ich , das ir den Pinabel vergunend wider Türing.c Uff das 6
ward Karly gerätten toq siaen fürsten, er sött den stritt ver-
gönnen, damit nnd er im vor nachred were. Das thett Karly,
aber yast nngem. Die swenn kampffer giengend schnell und
nistend sieb eno nnd kämmend nff den plSn ; demnach sport-
tend sy iro pfert und kämmen gegen ein andren, also das sy lo
ire schilt durch stach end. Pinabel zerbrach sin sper zuo
stocken, nnd der hertzog Türing traff Pinabel so krefftigk-
liehen, das er rofi nnd man zno der erden stach. Aber der
▼erretter stnond schnell wyder nff nnd zog sin schwert n&
und hüw des hortzogen pfert den kopfF ab, darnmm er zno 10
der erden fiel. Aber er stuond schnell wyder uf und kam
gegen Pinabel, das schwert inn der band« Aber Pinabel gab
im so ein hertten streich nff sin heim, daz er im den zerhüw,
und hett sich das schwert nfit nnimkert , so hett er im den
kopfF zerspalten, des Türring ser erscbrack. Und kam an 20
Pinabel und gab im ein so grussammen streich uä. sin heim,
das er im das er, den baggen nnd ling sytten vom lib b&w,
also das er tod zno der erden fiel, nnd ließ ein wnnderbar-
lichen schrey. Und der hertzog Türring hÖw im den kopff
ab. Des Karly vast fro ward. Demnach ward Gannellon ge- 26
urfceylt. Etlich riettend, er sött [bl. lÜOJ liibendig geschun-
den werden nnd darnacb gsaltzen ; etlich riettend, er sott mit
gluegenden zangen zeryssen werden; etlich riettend, er sott
mit rossen zerrissen werden. Das beschach. Der keysser ge-
bot , das er zent der stat hin [^füert wurde ufF einem karen, 30
ein strick am hals, damit und er dester mer schmach enpfieng.
Und als man inn nmhar fuort» schrey im das volck nach. Et-
lich sagtend: »Dem verretter zno, dem verretter zno!« Etlich
schnltend inn ein dieb, darzno all die scbmachwort, so sy er-
dencken mochtend , und wurfFend kätt nnd wuost uff inn. 35
Demnach ward er wyder inn paliasthäf gfüert, da der keyser
fier pfert hat lässen zno rüsten, inn inn fier stuck zerryssen.
Do Gannellon gsach, das er sterben mnoßt, do ?eijach er Yor
MorgMl dar rlMa 22
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dem keyser und vor allen fürsten alle die verrettery, so er sin
iäbeu laug begangen hat, es weire wyder den keysser oder
sine försten. Und do die Karlj und sine fürsten erhorttend,
do yerwnndrettend nnd segnettend nj sich, wie inn einem
6 inentschen sovyl böß sin möcht , und wie er das gemüet het
mögen haben die heydeu sovil mallen inn Franckrich heissen
kommen. Also ward der arbentsellig Gannelion an die fier
rofi gebunden, an yedes ein f uoß oder arm ; darnach stächend
die buoben, so xxS den rossen sässend, einer gegen Oriente, der
10 ander gegen Occident, der dryfc gegen Mittag, der fiert gegen
dem Nydergang, also das y etlicher ein glyd von sinem körpel
reyiä. lieuguold lieis die fier teyl uS der thär häncken und
den kopff uff ein sfcud stecken. Also endet der arbentsellig
Gannelion, der vermeint durch Marsillias und Blancbardios
«hilf künig inn Franckrich zewerden; aber er und sy endtettend
arbentselligklichen. Sin vetter Piuabel ward an galgen ge-
hänckt, des ire fründ übel zefriden wärend. Demnach be-
schickt Karly den hertssog T&nng für inn und gab im alle
die land und herschafften, so Gannelion inngehept hat; des
»> im der hertzog grossen danck seyt. Gannellons fründ ryttend
ab dem häf, übel zefriden mit Karly.
Wie Rengnold von Karljr urlob nam, und wie Karlj
gen Ach rey tt , und von den zeichen , so gsachen
wurdend vor sinem tod, und wie er starb, und anders.
26 Demnach als Gannelion gericht was, beleyb der keysser
nach lang inn Nawerra und enpfieng die künig und fürsten,
die da kämmend mit im fryd machen und ire land zuo lechea
von im enpfiengend, als vor gsagt ist. Eines tags sprach
Rengnold zuo Karly: >Her keysser, syt min vetter RuollanJ.
80 OUyfier und die andren raine fründ tod sind und die räch be-
Schechen ist , so beger ich nüt mer hie zesin , sunders wyli
inn das heiliig land gen Jherusalem den helgen krjstenlichen
glouben meren. Wann ich bin schon alt und übelmSgend
und hab vyl Übels inn miner jugend begangen, darumm ich
*
6 heyden] b^den ha.
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min contzientz beladen befind , darumm ich nun f&rhin miner
sei gedenoken wyll und got dem heren diennen. Darumm,
her, nim ich urlob yon üch.c Do Earlj Rehgnolden verstuond,
do ward er ser betrüept, also daz er ein lange wyl nüt reden
kond. Und do er wyder reden mocht, spracli er: »Nun mag &
ich wol sagen, sjt ich min yetter Ruollanden verloren hab,
das mich yedermann yeriän wyrfc. Ich hat min hoffnung inn
dich gseizt, und nan, so ich inn minem alter bin, wyltn mich
▼erlSssen. Ich bit dich, ist es müglich, das du naeh mer by
mir belibest.« »Es ist nüt müglich, c sagt Rengnold, »darumm, lo
her, nimm ich urlob von üch.« Damit schied er hinweg, des
sich der keyser und all fürsten übel gehuobend am h&f. Reng-
nold kam gen Muntabont; da &nd er sine dry bmodern, die
wärend einer zuokunfft yast fro; wann sy w&rend yast betrfiept
umm Magis, der hat sy Verlässen, und wußtend nüt, wo hin i6
er kommen was. Do Rengnold vernamm, daz sin vetter Ma-
gis hinweg was, do ward er ser betrüept im bertzen, also
das er nüt frolich sin mocht. £r beleih ein zyt zuo Munta-
bant und ordnet sin guot under sine brüeder und kind. Dem-
nach schied er von Muntabant inn pilgris wy& zefuoü und 20
gieng gen Jherusalem. Von sinnem end sagt dis buoch nüt
wybter, ir werdend das finden im nachfolgenden buoch, daz
d& sagen wyrt yon den fier sün Amon. Von den andren
fönten sagt dis buoch $ch nüt wytter. Do Karly lange zyt
inn Nawerra gsin was , do reytt er wyder inn Pranckrich, 96
und mit imm der hertzog Anses, der bischolF Türpin, Gergis
Ton Thunnemarck, Salamon, Hoel, Üichart von Monditier, Tü-
ring yon Ardannia, der hertzog yon Aniou, Und nach yyl
strytten, gethän wyder die heyden, und das er zuo kristen-
lichem glouben gebrIUsht hat das gantz Hyspannia yon einem so
mer untz zuo dem andren und untz an die gebirg Gilbator
[bl. IGIJ und das gautz Tütschlaud untz inn Kriecheuland,
und inn sin gehorsam my gebracht hat das gantz Yttallien untz
inn Kailabria, nach dyssen Schönnen beherschungen der edel
keyser Karly, do er sich belEind fibelmögend und erkant dass»
end siner tagen nachnen , do ordnet er siner kinden halb :
darumm der eltist sun, Ludwig geheyssen, keyser und künig
inn Franckrich ward; der ander, der hies Karly, der ward
22»
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künif? inn Hyspania; der drjtt hieü Peppinus, der ward künig
inn Ytallien. Aber die leisten zwenn läptend nüt lang, dar-
durch Ludwig alle land errerpt, so sin vatter inghept hat.
Nach djasen dingen schied Karly von Paris and reyt gen Ach
inn Tütschland ; wann er wott d& inn einer kapp eilen ver-
graben werden, die er vast kostlich batt lässen zuo rusi«n.
Und do er befand, das sich sin tod nachnet , do teylt er uß
all sitie schätz den armmeo. Vjl zeichen wurdend vor Karlys
tod gaache«: erstlich ward ein vinstemaB der sannen und des
lom&ns wyder den lonff der nattar; ein schwartze [mäse] ward
inn der sannen g^hen hj syben tagen ; das th&r an der
kilchen zuo Ach zerbrach; die gros brug«;^ zuo f Mentz] , die
da fiiofzyt schritt lang was gsin uff dem Ein, die er hat
lässen machen, verbran inn dry stunden; ein grosse commett
15 ersehein am himel. Ond do sy der keyser gsach , sprach er
zao einem phillosikus, Esurard geheyssen, dysse commett be-
dutte verrendruug der küngkricher oder eines mechtigen füraten
tod. Und Essurard sprach zuo im : »Wyr send die plauetten
nüt entsitzen nach die zeichen des himels^ sunders sollend den
aoentsitzen, der die pianetten geschaffen hat, and sond inn
loben, das im geliept ans zeichen zegeben vor nnserm tod,
damit and wyr rÖw habend der sönden , so wyr wyder inn
begangen band.« Demnach als der keyser Karly all sinn dim
geordnet hat, gab er got, unserem heren , »m geyst utf im
n manott Mertzen im jär nach der gepnrt Krysty acht hundert
and zwentzig and drü jär, demnach und er künig inn Franck-
rich gsin was fier uad dryssig jär and fier zechen jär keyser,
im alter LXXII jär.
Wie sin tod dem ertzbischof Tarpin durch ein tuffel
so geoffenbaret ward, daz ist also:
Ich, Tilrpin, ertzbischoff zuo Reins , was zuo Wienn inn
der kilchen, mine psalter bettend, do ward ich vertzuckt« Do
gsach ich ein grosse gselschaft schwartzer lütten, deren warend
untzalbarlichen vyl, die fuorend gegea Lattringen. Und gsach
3 errept hs. 10. 12 an stelle der ergänzungen in der bs. leerer
räum; vergl. anm. 17 küngklicber bs.
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ein, der fnor vor den andren allen ; den fragt ich, wo hin sy
föerend. Der sprach : »Wir farend gen Ach, dä weud wir
luogen, ob uns Karlys sei werden mög.« Do sprach ich zuo
im: »Ich beschwer dich by der krafft gottes, wenn ir das
Ower geschaffen habend, das du wjdernmm zuo mir kerestc k
Er sagt: >Ja.€ Bald darnach , als ich min psalter gebetten
hat, kämmend die tülfel wjder. Und fragt den, mit dem ich
vor geredt hat: »Waz hand ir gschaffen?« Der tüffel sagt:
»Sant Mjchel ist uns gar wjdrig gsin ; dann do wir sin sei
nemmen wottend , do wag er sin guothet und bo6heyt gegen lo
ein andren, also daz das guot daz böß fiberwSgen hat. Da*
runim wir kein teyll an im hand mögen haben.« Und mit
dyssen wortten verschwand der tüffel vor mir hinweg. Das
was im manott Mertzen. Und syt er uß Hyspannia kommen
was, hat er nüt anders thän dann truren und klagen. Sin 15
begreptnus was erlich , edel und kostlich und so schön, das
mau nüt schönner sagen könd. Der babst Leo was daran
sampt allen römischen fürsten. Und machtend ein schönne
presentierung mit Karlys lychnam, keysserlichen bekleyt mit
einer guldinen kronnen uff sinem hopt, und ward uff ein kost- ^
liehen sSssel gsetzt, dardurch er wol einem edlen läbendigen
rychter glich gsach ; inn der linggen hand hat er ein keysser-
lichen und küngklichen tziipter vast kostlich. Und die be-
iegung sines grabü wurdend beleytt mit allen wol schmecken-
den dingen und edlen krüttem. Demnach ward er beschlossen »
Tast suptilklichen und erlichen yerwartt. Zeermessen des
grossen Karlys geth&tten , die warend wunderbarlichen. Er
was ein sun des künig Peppinus und der küngin Bertha, ein
tochter des grossen Herclin, Cesars von ConstantinopelL Do
Peppinus starb, was Karly XIIII j&r alt. Und -hat Tyl mücM
und arbeyt, ee er kÜnig inn Franckrich ward; wann er hat
zweii bruoder , bastard , Offrius und Heinrich geheyssen , die
hangettend sinem bruoder Karlomanus an. Doch ward er ze-
letat, als die billigkeyt wott, rüewiger künig; wann kurtzlich
darnach starb sin bruoder, darumm im das gantz künigkrich t5
zeteyl ward. Er hat inn siner gselschafft den hertzog Amon
von Dordonna, den hertzog Gerold von l\ossillon , Doon von
Nantweyl, gebrüederu, den hertzog Auses von Peyeru, den
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hertzog Regnier von Genow und Myllon Ton Anglers, Rnol-
landen vatter, und ander redlich fürsten. Der erst krieg, den
er hat, demnach und er künig ward, das was wyder Hugo von
- Ackyttania (das yetz Gennow heyfifc), der was im wyderwerfctig.
ftünd do der bekant, daz er im nüt mechtig gnnog ms, do
reyt er zno dem künig inn Gastgannia nmm hilf. Aber der
forcht Karly, darumm er im den Hugo übergab von Gennow.
Den andren krieg hat er wyder den künig Didiers u£ Lom-
bardia ; der ward von im überwunden, dardurch er gen Po%g
10 inn sin stat floch. Dysser künig Didiers was ni der g^e
Oocient kommen mit grossem volck, die w&rend halb wyld nnd
hieltend weder glouben nach recht und namptend sich Lam-
partter. Und den naiumen band nach die im land. Dysser
künig Didiers hat die Lampartty by fier zechen jären inge-
15 hept, das im niemman mocht wyderst&n, dann allein der kejsar
Early, der betzwang inn. Ein end hat dis bnoch (goit
[bl. 163] dem almechtigen sig lob und danck gsagt!) und ward
geschriben im tussend funff hundert und darnach im tryssig-
sten jär uff den dry zechenden tag Norember. Amen.
♦
17 almechten hs.
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343
ANMERKUNGEN.
1, 14 erfult mit allen tugeuden] plein de science 2, 22
und sj] h, cause que 26 uniTers.] luniTerssithet hs., ans
roDiTevni^. Derartige «usammenziehiiiigeii von artikel oder
Präposition mit dem folgenden wort finden sich auch sonst;
vergl. z. b. 142, 34 Lamostaiit aus TAmostant (Pulci 12,89:
rAmostante); 24, 20 Ackaron aus ä Cbaron (Pulci 2, 89:
a qnel Caron); 277, 2 Dardannia aus d'Ardaine n. s. w.
3, 1 über die besondere qaelle dieses capitels s. einiei-
tang 5, 12 dann gebrätten wildpret] praeter assam (Einhart
cap. 24) 13 zum nachtessen] gehört nach Einhart cap. 24
eigentlich zum folgenden satz: Inter caenandum aut aliquod
aeroama ant lectorem andiebat 6, 27 S, F nennt hier nur
Oliyier de Gennas, Ogier le Dannois, Begoaut de Montauban und
Naymes, duc de Bayieres. Über Ogier-Gergis, Naymea-Anses
8. einleitung 7, 21 das da ... e. ist] qui n'est pas tous-
jours une 9, 12 brnoderhuü] abbaye de moynes de saiuct
Anthoine 13 am end] au pied 15 Der bruodern einer]
Fabb^ 17 f. die namen Amon von D., Doon von N. und
Gödfryd fehlen in F 30 der gräf Kleramnnt] l'abh^ ; der
genauen Übertragung dieses wortes geht D augenscheinlich
aas dem wege 37 Die bruodern] Tabbe 10, 2 in eines
boumgärtly] en un cimetiere; Pulci 1, 26: in eimitero, woau
ein erklarer (Sermolli) bemerkt : »qui forse h preso, come suol
iarsi comunemente, per qnel ripiano, o prato o checchessia
che sta davanti all'ingresso delle chiese« 23 ist] et 30
Und kam unwyt hinuf, er fand] et ne fut gueres haut qu'il
trouva 32 knecht oder buob] vergl. 8, 23 schlos oder vesty,
28 toub oder schollig; 51, 17 ein bruoder oder klußner. u. s.w.;
F bietet daför immer nur ein wort 11, 34 klepffend]
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bruyaut 14, 26 sy] lies »so« 15, 20 im zelieb «re-
macht] intitule Morgant pour iamour de luy 33 you den
braodern] ä Tabbe; dieser isfc von den möncben auch einzig
anwesend (vergl. zu 9, 80) 17, 4 er] il; die beziehong
auf »pfertc ist außer acht gelassen. Derselbe fehler z. 5.
9. 10, ebenso (»in« statt »es«) 16, 27; 17, 5 ff. 21 un-
ruow] travail 28 Darum . . . ] parquoy des bieos et Ser-
vices et de rhonneur que tous nous avez faict, je ne seay
comment tous le recompenser 18, 3 untzucht] ignoranoe
17 tms kriegeim, das wir . . ] ä nous qui sommes pecheiin
35 in der vesty] en un cloistre 19, 27 durch efn mei-
nung] par nn nioyen 20, 3 versamlungen] joustes ou
touruojr 16 die ursach, darum . . ist darum das . . .]
la cause ponrqüoy .... c'est pource que ... 21, 3 ao
«inem schönen end] au inilieu du desert 24 etwaz schnellig*
keyt] quelque abillet^ 26 ein sach, die Übel luttet] lue
chose mal consonante 27 war derglichenj vray semblable
33 um die zallung mines wyrtzj pour le payement de nion
hoste 22, 1 für sechs] pour douze autres; D gibt die
redensart in der heimischen form 27 ein kleines hfltlj]
une petite löge ; selbstverständlich ist ein gemach im schlösse
gemeint 23, 14 Über sin willen] maugr^ luy 18 on
min rätt haben] sans avoir mon conseil 38 ziegel] chevrons,
ebenso 24, 8. Hat D vielleicht au chevre »ziege« gedacht?
24, 12 sach] adventure 20 Ackaronj vergl. zu 2, 26 27
all hellische thierer] toutes les furies 25, 8 glichetteod
sich . . sy werind] sembloyent . . quMls estoyent 15 die
land der heydenschaft] le pays de Turquie, ebenso 26, 21 u. 5.
22 f. Darin thuot . . . ] pour les advertir qu'ils facent raou-
rir le comte Ii. Die Übersetzung (»das er der grM K. sig<)
ist nn verstandlich ' 26, 25 dä ir . . . ] oü vous estes fori
desir^ de chacun 27, 21 wyser geheimer rytter] discret
baron 31 sost] main h main 35 fleische und beine] de
chair et d'os (s. glossar) 29, 33 und damit das er . . ]
que pour se venger priiit sou espee 31, 28 schalckheytj
furiosite 32, 32 sin] der abwesenheit Rolands 33, 29
er müeßte vor gen] qu'ii endurast 34, 13 und mine süoj
fehlt in F, auch Pulci 8, 31 hat nichts dergleichea; doeb
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345
vergl. zu 110, '9 22 farwj la livree 35, 14 das sy »ich
nüt band mögen erweren vor den thieren] qu'ils ne se sont
peu defendre da torre. Dieses unTerstSndliche »torrec findet
sieb in allen drucken, die ich zn rate gezogen , hat also wol
auch in der vorläge unsers Übersetzers gestanden, und wurde
von diesem , weil es ihm zu den Verhältnissen am ehesten zu
passen schien, durch »thieren« widergegeben. Vielleicht hat
sogar die lautliche Terwandtechaft der beiden Wörter dabei
mitgespielt (s. einl.). »torrec ist aber verdniekt ffir »tortt*
vergl. Pulci 8, 38:
Per la ragion com' Krcol combattiano,
Abbiamo avuto assai disavventura:
Questo ci aTvenne, perchö il torto avano,
E la ragion pur ebbe saa misura:
Kostri compagni alcnn n*d stato morto
Che, nol sappiendo, difendeano il torto.
36, 8 er] vergl. zu 17, 4 17 zerruort] devoroit 21 uß
dem minenj de mon hostel 23 in dem dinen] en ta maisou
37, 3 ein pur] die regelmäßige Übersetzung von »un yilainc
14 bloß und blüttig] tonte sanglante; es wird also wahrschein-
lich »blfiettig« zu lesen sein. Freilich kommt diese umge-
lautete form sonst gewöhnlich nur in Zusammensetzungen vor;
zudem fällt die Verbindung mit »bloß« auf, welche an die
häufige forrael »bloß und blutt« erinnert (vergl. Deutsches
Wörterbuch 11,144. 194; bluttig, blüttig blutt ist in ober-
deutschen mondarten weit yerbreitet). Die hs. läfit beide
lesungen zn 18 recht] pour la raison 20 uff min meinung]
a. ma question 28 uß ansechung] a la requeste 38, 2 die
briiedern] l'abbe; vergl. zu 0, 30 11 unser klag] mes raisous
22 ff. Aber durch die znoschickung .... thet darzuo] mais
por la providence .... permit 32 den er bekant sin Tetter
sin] lequel il cogneut estre son parent 36 uff luginneu]
en villennie et meschancete 39, 16 spangen] brasses
21 kappen] chappes; s. zu 234, 35 20 die wachtlenj
Tallouette 30 verleich er iuen . . ein soliicheu sägen] il
leur livroit . . nne teile portion 40, 26 yon den brüedern]
de Tabb^ ; darauf weist auch das folgende »der gab« , wo D
dem original gedankenlos folgt, ohne das reränderte bezieh-
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846
nngswort eu berücksichtigen 35 und erkfint . . nttt] statt
»do erkant er . . nütc 41, 14 gnad ^] bont^ gnad ^]
grace 16 geechantte] afFoIlat 18 sprang ufiT] ressailloit
24 zerschinden] Schreibfehler für »zerschniden« ? 38 tugend]
bonte 42, 27 Inn] vielleicht »im«: zu lesen, im hinblick
auf >il eut grand p'eurc • 30 Er will nüt tob mir] d. i.
▼on mir gehen 84 strytten] wegen »yonlns combattrec ist
twottestt zu ergänzen 48, 8 wann] on 19 an dfe
bmst] en Testomach 44, 5 f. Sy liessend . . . sy zugeud
. . ] a grand peine laisserent-ils cuire le cerf qu'ils le tirerent
17 Sy ryttend unwytt, sy fundend . . ] ils n'eurenfc gueres
chemine qu'ils yirent . . ; yergl. zu 10, 30 21 wald] vallee
gegen den dry herenj statt »gegen Inen« 88 adellich und
barmhertzig] d'onee et graciense 46, 84 vergl. zn 10,
30; 44, 17 49, 5 nam] print par la main 6 hier
und z. 12 wird Doon in F nicht erwähnt 8 zum aller
senftm.] le plus doucement 18 sul] table 24 für die
dry heren] es sind aber nur zwei anwesend , da Olivier nach
z. 10 auf dem krankenbette liegt 51, 27 iren f. y; gloa-
ben] leur fausse creance 52, 3 gfttrt = gfürcht 53, 11
Türcken und beiden] payens et Sarrazins 12 durch din be-
rüeffen] par tes monitions 54, 1 beheben] tenir en sa
propre nation • 3 nun « ninwan 27 was] wir erwarten
»were« wie in z, 29 55, 14 es darf daruf stftn] si
ponrra estre 19 tallig] s. glossar 22 der apt] hier er-
scheint das wort zum ersten mal ; vergl. zu 9, 30 57, 27
niörder] brigant bekant] cogneut ä la paroUe 36 fier]
trois 59, 12 in frantzös. zungen] en langage fraD9ois
que nul ne .les pouyoit entendre 23 und darum, das . • ]
qne pource que « 25 yetz] ia 60, 37 fier] deiix on
trois 62, 28 mit den liben] des conps ; vergl. Pnlci 6, 43.
D las »Corps« 63, 2 wunderbarlichenj gott bewirkte dies
wunder, um die fortsetzung und einen schlimmen ausgang des
kampfes zu yerhinderu (vergl. 62, 34 ff.) ' 64, 5 inbaltuBg]
importance 14 das sy ein andren wartten] qu'ils s*enteo-
deut; D las »attendent« 82 Oiiffier] 0. de qui la renom-
mee estoit si grande den der iren . . ] que si on luy . .
65, 9 nüt] ist zu streichen, yergl. 66, 31 33 so edel
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mehningen und gnuogsamklich geredtj an acte treckgeniil et
qae c^eetoit assez hautement parle 66, 35 das hertz kiünckt]
le coeur serr^ 68, 8 ruofffc sinem volck um hilf an]
crioit secours ä ses gens 31 fier] cinq ; D hat die richtige
zahl, da Morgant nachher besonders erwähnt wird« Das gleiche
gilt- 69, 7 69, 8 ein tüffel ryssen] un grand diable de
geant 71, 1 die wachtlen] TallönStte; vergl. zu 39, 26
73, 1 die glück] la lörtnne 8 miltigkeit . . . tniren] le
doux . . . Tamer 12 entiünn . . . haben wird] eschapperois
. . , aurois, was den umständen besser entspricht, da Maffredon
die hoffnung auf rettung aufgegeben hat (vergl. z. 10) 32
anderfi] antre mal 74, 8 disse kleinot] «ceste bagae;
davon hat das deutsche wort, das sonst durchaus neutrum ist,
sein weibliches geschlecht; vergl. oben »die glück« 10 in]
le; wiederum ist auf das beziehungswort (kleinot) keine rück-
sicht genommen; vergl. zu 17, 4; 36, 8 15 verstopft]
serre 20 die (nämL kleinot)] laquelle (nämL bague) ; vergl.
2u z. 8 75, 15 wunsamj somptuenz 78, 1 so mechtig]
plus puissans que luy 38 remünfftig] discret 79, 2
uff einem stächlinen fäld] sus un champ d'azur; D las >d'acier«
80, 16 furcht] conj. prät. 81, 7 an mitten] bien avant
32 sines bruoders] de son beau fräre, also »schw&ger« : Mam-
brin war der gemahl von Hermins Schwester; vergl. 79, 33;
83, 36 82, 1 und daz . . ] et estoit si fort marry des
paroUes du Sarrazin, que . . 25 rjtter] lies »ryttern« nach
F; vergl. z. 27 83, 3 reyt . . gegen Muntabant] F gibt
den grund dafür an : pour aider a Kichard et a ses freres
6 Der] quand il, also = do fr? Dann wre am schlafi der
Zeile ein komma zu setzen 19 knntlich machen] prouver
84, 31 meinnend] cuidoyent, wie der sinn es verlangt ; es ist
also wol »meintend« zu lesen 87, 10 begert] demandes;
deswegen aber einen Schreibfehler für »begerst« anzunehmen,
ist nicht nötig« da ebenso gut auslassung des hil&verbs (»haste)
vorliegen kann . 88, 10 dalüg me] s. glossar unter »taliigc
30 erstunnentss erstunnet (part. prät.) 90, 1 irer] der beiden
12 und tonfft wurden] das Subjekt ist dem vorhergehenden >land<
zu entnehmen : die bewohner von Hermins land 23 und mit
recht] a bon droict; tnut« wird demnach für »mite verschrieben
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348
sein 24 glycben] conj. prät. 91, 18 über din geftchlechij de
▼ostre generation 92, 12 wald] vallee, ebenso z. 14 ; verg). so
44, 21 13 der 15w] yon dem 63, 15 zuletzt die rede w»r
29 er] vergl. zu 17, 4 94, 1 wytter] mieux 95, 12
den köpf- ab] F fügt hinzu: puis trouva ses enfans lesquels
il tit tous njourir. Diese stelle wird vorftusgesetzfc 100, 29;
101, 1. 9. 30 90, 19 sio frow] sa femme et tous ses
enfaDS ; vergl. die vorige bemerkung 33 bis 35 ir • . sy . .
fich] in F dnrcbweg dritte person 36 halbe mil] demi jonmee
97, 9 vergl. zu 44, 17 18 Do die frow iren fründ ersach]
Zusatz gegenüber F, der den Übersetzer nicht hindert, z. 19 f.
im anscbluß an das original nochmals dasselbe zu sagen
98, 13 enttrang] mutabilite 19 es ist üch nüt ein ver-
nunfft] ce n^est pas ä yoqs 102, 35 rÜtter] cbeyanchenr,
dagegen rytter, ritter »chevalierc 103, 22 gab dem keyser
M.j eu iuy p r es e n t a n t iM. an sine arm] entre ses bras
104, 5 gfangeu worden werindj avoyent este abbatus
29 uff zwo mil] ä dix lieues 31 bj innen] plural, weil anf
ein coliectiv (lager) bezogen 105, 1 in der bandj eo
Farrest; Yergl. zu 266, 31 23 bössem] meillenr, also «
bessern? 110, 9 und kinder] auch F erwähnt jetzt solche;
vergl. zu 34, 13 III, 10 sin zyt verbrächt] eut faict
son Operation 18 so wird ich . . j je to feray mal tes be-
songnes 112, 16 Deßgiichen] car 113, 13 XV tagen]
quinze jou»; wir sagen »vierzehn tage.€ Dasselbe 160, 6
20 und in leren] subjekt (RuoUand) nnd pi^dikat (wett) sind
aus dem vorlier^^eiienden zu ergänzen 21 inhielt] kann =
»inhielt« oder »innehielt« sein 115, 36 gab . . antzöu-
gung] douna . . admiration 116, 34 sj] ihn und Thüring
1 18, 32daz = darum daz ; vergl. Deutsches Wörterbuch 2, 817
119, 31 die aller trostloße k.] hi plusdesolee royne; wir er-
warten »trostloseste« 34 wyder bedecken] recouvrer, was
D mit »recouvrir« verwechselt hat 120, 7 das ^ durum
das; vergl. zu 118, 32 37 er] honte 122, 3ö un-
biilich] terrible 124, 7 OJ mit dem in der hs. folgen-
den »an« weiß ich nichts anzufangen 34 was] dem »estoit«
des original» nachgebildet; die Verwendung des ind. prai im
hauptsatze des conditioualen Satzgefüges kennt der spracbge-
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349
brauch dieser zeit noch nicht. Wenip^stens sind mir nur bei-
spiele aus der jungem dicbtersprache bekannt: 0 wärst du
wahr gewesen, nie kam es dabin (Schiller) 125, 9 Un-
glück] forinne, was nach dem folgenden nur mit iglückc wieder-
zugeben war 18 es was uie, das du nüt . . werest] il ne
fut oncques que tu ne fusses . .; dasselbe 126, 2 24 hüpsch
. . guot] acc. pl., zu ergänzen »leute, ritter« 126, 16
betrüeptj hier wie überall sonst die Übertragung von »troublec
23 daz im worden was] s. oben 125, 31 36 hat heyssen
lieggen] avoit dementi; ebenso 128, 4 127, 12 das du
- . gst&st] que vous faTorisez . . (vergl. Lexer 1, 926) 19
min Vetter Herclitold ertödtj occist mon nepueu Berthelot;
vergl. Renaus de Montauban (Bibl. des litterar. Vereins Ü7j s. 52
und die französische prosa von den Haimonskindern I, capi. III
37 der bafi uff zenthalten sig] qu^il faille mieux entretenir
129, 32 und . . . überkommest] et (il faut) que faciez tant
que vons aypz . . 35 So konistu . . . nachar] vous viendrez
au dessus des autres 130, 21 y etlicher nach sineni ver-
•mogen] tous armez et montez chacun seion sa puissance;
s. zu 136, 5 131, 31 ein kostliche kleinott] une riebe
baguc; vergl. zu 74, 8 132, 15 do gab er im kein ant*
wurt] fut si triste qu'il ne luy peut oncques respondre un
seul mot 27 urteilj justice 31 nun »nur« :U wott]
conj. prät., sonst gew()hnlich »wett« 134, 28 Ursachen
halb] Teu que ' 136, 5 ein yetlicher uff sin pfert] das
▼erbum (»saßc) ist ausgelassen wie 292, 37 12 was rast
geschäftig] faisoit bien du raaistre 15 vergl. z. b. Renans
de Montauban (Bibl. des litterar. Vereins 67) s. 1B5 ; franz.
prosa von den ILumonskinderu I^ cap. XI; Reinold von
Montelban (Bibl. des litterar. Vereins 174), v. 8020; das
deutsche Volksbuch, herausgegeben von F. Pfaff , s. 121 f. in
dem forinnen holtz] au bois de la Serpente 140, 1
wunschtend] hs. wuschtend, ebenso 107, 15: wuscht. Vielleicht
war beide mal die Schreibung der hs. zu belassen, da vocali-
sierong des n vorliegen kann (vergl. Frommann , Deutsche
mundarten 7, 369 f.). Doch liegt auch die annähme eines Schreib-
fehlers sehr nahe, indem auslassung des n-strichs Ober der
zeile nicht selten ist; vergl. 4, 4; 30, 21; 75, 21; 79, 15;
350
89, 8; 172, 13; 328, 15 142, IS Der franzosische bear-
beite! läi^t hier einen ganzen abschuitt von i:*ulci8 gedieht
weg, vermutlich, weil derselbe in gewiBsem sinne eine Wieder-
holung des eben erzählten entluilt. Es ist aber zum rerstand-
nis einiger stellen unseres textes nötig, den Inhalt der weg-
gelassenen partie kurz wiederzugeben : Unmutig darüber, daü
Gaiio (Ganelon) der wolverdienten strafe wiederum entgeht,
verlassen Rinaldo und sein jüngster brudcr Ricciardetto den
hof und kehren nach Montalban zurück (vergl. unsem text
142, 26 f.}.- Sofort beginnt Gano seine Umtriebe gegen sie
Yon nenem. Ricciardetto wird von ihm Oberfallen und dem
kaiser ausgeliefert, der ihn zum tod am galgen verurteilt.
Orlando verläßt aus zorn darüber mit seinem Schildknappen Terigi
(Thüring) hof und land (vergl. 142, 22 ä.). Einaldo erfährt
das fiber seinen brnder gesprochene urteil; es gelingt ihm,
die ausführung desselben noch im letzten augeublick zu yer-
hindern. Karl wird nun mit hilfe des Über ihn aufgebrachten
Volkes enttront und muß zusauniien mit Gano und dessen
anhängern aus Paris fliehen. Die erledigte kröne wird ßi-
naldo aufs baupt gesetzt, der eine zeit lang im rahigen be-
sitze derselben bleibt und ein glänzendes fest nach dem an-
dern gibt; nur der gedanke an den fernen Orlando yergallt
ihm seine freude (Pulci 12, 2 bis 37). Es folgt nun, was
unser text s. 143 bis 150 erzählt. Wie dann Orlandos
Schildknappe die botschaft von dem Unglück seines herrn nach
Paris bringt (Pulci 13, 16 ff. , vergl. s. 151 , 4), ist Rinal-
do sogleich bereit, zur befreiung seines yetters nach Penien
zu eilen ; er sehreibt an den Tertriebenen Karl, gibt ihm seine
kröne zurück , versöhnt sich mit ihm und zieht von dannen.
Das weitere s. 151, 22 ff. • 23 än wüssen] sans le faire
ascavoir 28 da beleih er . . ] diese bemerknng soll die
lücke ausfüllen, welche durch die erwähnte auslassung ent-
standen 34 Lamostant] rergl. zu 2, 26 143, 33 hnob]
tenoit 146, 10 ir dörffend in nüt zefürchten] sonst steht
bei »dürfen« allgemein der blosse iufiuitiv 148, 19 üwer
gfäncknus j gen. sg. 149, 32 fierj trois 151, 5
nämlich] et mesmes, was hier deswegen am platze ist, weil
man ßengnold u. s. w. nach 142, 28 nicht in Paris sacht
■ ^
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351
D hat dies nicht beachtet 152, 29 Thüring ist, wol ans
versehen, nicht erwähnt; F nennt ihn 31 min heim] ma
visiere 153, 24 £F. er] vergL zu 17, 4 28. 32 un-
biilich] terrible; ebenso 154, 8 154, 5 um der andren
(tod)]| von einem ans »beweinte zu ergänzenden »weinte ab-
hängig 12 sin diener] un homme qui bien cognoissoit ie
pays 157, 13 lesterer] adultere 22 was stet uf siner
red] continuant ses paroiies 25 zu erdenckeuj de meritcr ;
D las wahrscheinlich »mediterc 26 dich du] eines von beiden
wird zu streichen sein 159, 5 .und er ... ] anakoluthie;
8. 158, 35 9 ufi diser yrtbnin] de celle erreur; daher
das falsche geschlecht des deutschen wertes ; vergl. zu 74, 8
20 morn] plustost aujourd'huy que deniain 37 dächtbar] eine
meines wissens sonst nirgends belegte Zusammensetzung von daht
f. »gedanke, gedächtnisc, bezw. von gedäht (Deutsches Wörter-
buch 4, 1, 1926), da das prafiz ge- nach dem Verlust seines
yokals sieh häufig dem stammanlautenden consonanten assimi-
liert, ohne daß die in unserm falle dadurch entstehende fortis in
der Schrift bezeichnet wird (vergl. z. b. dächt part. prät. 75,31).
dächtbar wäre also etwa = denkwürdig; da in F >meritoire€
entspricht, liegt vielleicht eine ähnliche Verwechslung vor wie
157, 25 160, 29 daz] nach einem comparativ = »dann,
als« kennen auch heutige schweizerdeutsche mundarten (vergl.
z. b. Tobler, Appenzellischer Sprachschatz s. 39*). Da aber
andere belege dafür aus älterer zeit durchaus fehlen, so ent-
steht die frage, ob wir es nicht vielmehr mit einer unglück-
lichen Übersetzung des »que« (ier vorläge zu tun haben 31
so groß nÜt] einer der seltenen falle, wo die oopula ausge-
lassen ist 161, 5 in] le (pavillonj ; es sollte heiüen >hy«
wegen der beziehung auf das fem. »zeig.« Vergl. zu 17, 4
15 du gloubest an Jhesus und an Machmet ^lych] que tu
crois autant en nostre Seigneur Jesus comme Mahom y croit
162, 15 dich . . zestrftflfen] ponr Aoy purger ... Ob ein mis-
verstandnis oder eine beabsichtigte änderung des Übersetzers
vorliegt, ist nicht auszumachen; der Wechsel des Subjekts darf
nicht auffallen 26 ff. wenn es . . . j si tant est que tu
sois trouble pour entendre parier de mon maistre, qui . . • ,
bien le scauras, quand tu le verras tont arm^ devant toy
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ponr . . • Wahrscheinlich hnt D »bien le seanrasc nicht
verstanden und es durch eine selbständige wendung erseht.
Oder sollte er »bien te aauveras« gelesen haben? 31 ze-
facben] pendre^ wofür D vermatlicb »prendre« las 163,36
zwen] six 167, 18 lange zyfc] gebörfc nach F zu dem
Yorhergebenden relatiTSatz, was anch einzig richtig ist:
qne nion pere tient en ses prisons il y a longtenips sans
scavoir .... 168, 25 der wott] das beziebungs-
wort ist dem adj. »götlicbc zu entnehmen 160, 7 nach
mjtternacht] apres la nnict 171, 26 saß = 8afis\ d. i.
saß sj 27 das baß louffendj le mienx conrant: wir erwar-
ten »hast« (vergl. 37, 23 : der hast berjtten >le mienx monte«)
inn ^] s. zu 17, 4 29 P nennt daneben noch Fenice 37
daz man die gsicht darab verlor] que Ton en perdit la vene ;
s. 174, 22 172, 17 güettigkeyt] sapience 173, 22
bold] ohne objekt wie 174, 10 24 dysse nacht] aujourd'hay
jnsqnes an soir; vergl. zu 174, 4 35 sovyl saltzner spys]
tant de diversitez de viandes 174, 4 Momendes] ainsi
que le soleil comraen^oit ä baisser. Daß D 173, 24 und hier
mit unrecht ändert , ergibt sich bei zusammenhaltung von
173, 25 mit 174, 7 : beide mal wird von dem auf morgen
angesetzten kämpf gesprochen , die rede Bengnolds nnd die
abschiedsworte Antheas müssen also auf den selben tag fallen
175, 3 min lib stelle] sonne mon cor 25 * * * ] la tomt
la rongne et aniours. Den Übersetzer hat hier olfenbar seine
keuntnis des französischen im stiebe gelassen. Aehnliches
begegnet ihm ancb später mehrfach 176, 13 sich nüt
darvor hQetten mögend] ne 8*en penvent deffaire 177, 8
hochmüettig] paressense 20 von zorn] de dueil 24 strifil
= straffst 178, 4 nar] beste 30 hat böß zeschlachen]
avoit beau frapper 35 fält im och nüt] ne se feignoit piw
de lautre coste 179, 28 Do er ab dem häf vertriben
was] geht anf die in demtansgelassenen abschnitt (veigl. anm.
zn 142, 18) erzahlte flucht Ganelons ans Paris ISO, 38
Sy] D hat davor einen satz des Originals Gbersprnngen , der
das fehlende beziehungswort enthält : car c'est une folie, la-
quelle nous sera eher vendue. Aehnliches z. b. 211, 2; 326,27.
Möglich wäre indessen auch, »sy c anf ein aus dem vorhergehenden
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353
»holde zu ergSiiisendes fem. »holdsebaftc snt begehen; vergl.
zu 168, 25 181, 21 er] s. zu 17, 4 182, 4 dyß
zweuj »die andern zwei« ; ^»diser« im sinne von »der andere«
ist im heutigen schweizerdeutschen weit verbreitet 183, 3
jnn inn] das eine »innc ist yielleicht zn streichen, TergL F:
et 8*en alla en nne Tille 4 Togt der stat] chastelain du
iieu; Pulci 16, 108: mastro giustizier 8 inn] s. zu 17, 4
22 bätler] belistre 29 wyrst erschr.] seriez esbahie , wie
der Zusammenhang es verlangt: liengnold weiM nicht, ob ihn
Anthea sehen wird. Dasselbe z. 31: haben werdest] auriez
36 der da ursach . ist] diesmal doch nicht , rergl. 151, 22
184, 3 Also gieng R. sich klagen] vergl. Grimm, Gram-
matik IV, 96 f. ; Kehrein , Grammatik der nhd. spräche des
XV bis XVII jhs. III, 20 5 ein rütter] un homme sus
an cheval; vergl. zu 102,35 27 der warttet üwer] in F
durchweg indirekte rede 185, 18 än alles feilen] sans
antra bataille 33 kostlich] humblement 36 tattelbouift]
sicamor 186, 24 gleitzman] mammelu (so immer)
187, 6 die] bezieht sieb auf ein zu »Paris« hinzugedachtes
>8tat« 27 gesiget] bemerkenswertes beispiel eines absoluten
part. prät. 188,1 innen] das beziehungswort ist in dem
vorausgehenden »Muntahantc enthalten : die bewohner von M. ;
▼ergl. zu 90, 12 23 unden im wald] au fonds d^une yiülee;
vergl. zu 44, 21 189, 6 es] wir erwarten »inc 14
Du] de toy, objekt zu dem vorhergehenden »venger,« welches
also durch »an dirc wiederzugeben war. D scheint diesen zu«
Bsnunenhang, obschon er offen zu tage liegt, Überseen zu
haben 16 djfi armschinnen] ceste masse; Pulci 17, 42:
questa Stella d*una sua vesta 23 aber] car 28 so mnoßt
er sich neigen] il l'estonnoit tout 35 verkert] accoustre,
also eigentlich >zuogerüst< 37 ir gebiettend] in F durch-
weg 2« pers. sg. 190, 22 Allard] Guichard, ebenso Pulci
17, 52. Dasselbe z. 27 191, 23 puren] gros mammelus
192, 6 hurttig] gaillarde, welche bedeutung das wort
noch heute in schweizerdeutscheil mundarten hat; vergl. Stalder,
Versuch eines Schweiz, idiotikon 2, 66 193, 5*tugenden]
bonte 38 die jungen lut] les jeunes filles 35 Der] quand
il; vergl. zu 83, 6 194, 31 häfmeyster] despencier;
KoisMt d«r ritt« 23
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354
Pnlei 17, 90 : sponditore 195, 14 in dem iner Sabaloo]
eil la mer de sablon, was D irrtümlich für einen eigennamen
ansieht; Pulci 17, 93: Un' isola e nel mar lä della rena
rysen gebrüedern] payens , dagegen hat Pulci 17, 93: otio
giganii «on tutti fratelli. Dies könnte zu der annähme führen,
daß die vorläge yon D an dieser stelle von dem drackf den
wir der vergleichung zn gmnde legten, abgewichen sein müsse.
D kann aber einfach das, was ihm aus 197, 21 bekannt war,
hierschon verwertet haben (vergl. auch z. 26). Aehniiches findet
sich auch sonst (s. einl.) 16 unlang] iongtemps 196, 8
traf . . so ein hertten streich] frappa . . an si grand coq>
10 im 6ch ein] das Terbum (»gabt) ist ans dem vorhergehen-
den zu ergänzen 15 min bruoder] nach F plural 28
djsse befälch] ceste coniniission ; wenn nicht, was unwahr-
scheinlich, piur. anzunehmen ist, liegt hier ein ähnlicher fall
Tox wie 74, 8 n. a. 32 es werd hesser werden] qne toos m
rabbatrez beaneonp 197, 16 die nüt . . dienttend] qd
ne se youdroyent servir d*nn si meschant homine ; Pnlci 17, 115:
che te per servo non vorrebbon 21 ryssen gebrüederj geaus,
tous freres; s. zu 195, 14 22 im wald AI.] au val de M. ;
vergl. zn 188, 23 26 hie] en ceste cite; vergl. zu 199, 16
80 Wetten tüffel! Waz] que diable • . Ffir »wettenc weifi
ich keine sichere erklamng (s. glossar unter »wellent) 198, 4
erreichen] frapper sur le heaume 11 güettigkeyt] courtoisie
199, 16 Allyson] Helie. Aliyson heißt 197, 12 die Jungfrau,
welche dem streit Koland.s mit balincornj beiwohnt. D hält dio*
sdbe, wie aus jener stelle hervorgeht (sin junckfrow), für die aus
den hftaden der liesen befreite toohter des königs Gonstant, wah-
rend F in ihr die toohter Falkons sieht (wie Pnlci 17, 112,
wo mit »del re« nur Falkon ^^emeint sein kann). Daher die
abweichung an unserer stelle uiul wol auch 197,26 24 hat, d.
i. hielt 200, 15 erbermd] malbeur 201, 30 ff. in . .
er er] 8. zu 17, 4 33 BätlerJ coquin 202, 12 vast fromm]
attribut zn »hertzogenc 24 groß] serr^ 29 gros stet und
land] grand estat en la eonr. Vielleicht bat die lantliche ver*
wandtschat't von estat: stat zu der änderung geführt; vergl
zu 212, 12 203, 6 D unterläßt, mit F zu erwähnen, dali
Hoiand sein visier 5ifhet, was z. 8 voraussetzt 13 die er-
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355
gänzung nach 35, 31, wo das wort, das D hier unübersetzib
läßt, tibersetzt ist. Dasselbe z. 20 24 ir heren] truans;
Pulei 18, 32: polironi. D hab sich aus der yerlegenheifc, die
ihm das uDTerstandliche *»trnaii8c bereitete , schlecht heraus-
geholfen, denn die anrede »heren« paßt hier ganz und gar
nicht 204, 16 so er . . ] quand on le trouve pres de
luy 207, 35 wegen der ergänzong s. zu 203, 13 210,21
sy] la (porte) ; richtig wäre »es« (daz th&r). Vergl. zu 17, 4
30 hat, d. i. hielt 211, 2 wegen des »battend ine wird
Dach »ergäbend sich« mit F »Rnollanden« einzusetzen sein;
vergl. zu 180, 38 29 vjl hungers und frost] phisieurs
malaises 30 wald] vallee 33 in vast kurtzer zyt] depuis
peu de temps 34f. in F durchweg indirekte rede
212, 12 ein por] un panyre; wiederum scheint lautliehe ver-
wandtschalt bei der Übersetzung eine rolle gespielt zu habeh
(s. einl.) 26 und zog sin schwert uß] et mit sa lance en
larrest (ebenso Pulci 20, 14) 213, 11 machen] peindre
13 acht] sept ; die angäbe von D stimmt mit 195, 14 ; 197, 20
213, 18 gfangnen battend] lies »gfangen h.«
214, 6 uff das mer} hier und z. 8 in der bedeutung von »nach,
zu dem ni.« Vergl. Deutsches Worterbuch I, 610 11 ge-
stillet was] fut propice, was den richtigen sinn gibt: um eine
windstille kann es sich nicht handeln (s. übrigens z. 15)
215, 2 gransen] bord 29 £P. in F durchweg indirekte
rede 216, 2 Wir sind . . ] in F indirekt, worauf D
Sr 3 aufmerksam wird, weshalb er »fkrend« in »ftterend«
findert 217, 8 bj dem hals] par le eollet 218, 16
gsotten hartz] peige bouillie 18 mit hälffinnen ruggenj d'os
d*elephans; Pulci 20, 80 : d osso d'elefante; D las tdos« ! Vergl.
zu 2, 26 20 und ryttend tjI tronimetter und andere seytten*
spyl Tor^im] aroit devant luy plusieurs trompettes, dairons
et autree instrumens (s. glossar unter »seitenspil«) 21 er-
schallend] prät. von erschellen: der vocal des sg. ist in den
plur. gedrungen 35 sy] les (armes), statt »es« (daz wappen)
36 erlösser] lache; ö ^ 6 219, 20 daz = daz es 220, 11
die sin . . sy] la sienne . . eile (la lance) , statt »daz sin .
es« (daz sper) 12 dardurch gieng] passoH de Tautre cost^
26 die hoffnung guotj bonne Intention 221, 36 Ich wer
28*
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356
och] car j'estois 222, 6 liand] entsprechend dem voraus-
gegangenen »wärend« ist »hattend« zu erwarten; F tenojent
30 das ^ darum das 223, 21 säliznen] diverses; s. zn
173, 35 224, 7 do tarfst imt . . sezüchen] YergL zd
146, 10 29 ein groß blnoiVergiessen inn der etat M. der
heyden] grande occision de payens en la ville de M. 226, 1
die ryssin und vyl b. g.] la geande a plusieurs esprits, was
sich besser iu den Zusammenhang fügt 8 grussam] laide '
227, 14 Die natur lag . . im geblfietj Naiure esmeot
le sang du iiers geant 21 bost] le plus fier 24 schloog
inn uff den hälm ... so ein ungemessen streieb] TergL die
ähnliche construction 196, 8 f. 36 sy was * wie ein *]
eile estoit aussi herissee qu*un lierisson. Vergl. zu 175, 25
228, 11 schnidet = schnident; vergl. jhänet 269, 14
&bet 293, 32 nnd zu 293, 20 30 durch die tüffelscbe art]
par art de diable. Vergl. m 212, 12 229, 16 das »
das es 28 sy] auf das natQrliche geschlecht von >daz
mentsch« bezogen; vergl. Grimm, Grammatik III (1889), 321;
IV, 267 ff. 230, 3 het im gfeltj luy avoit failly 7
das innen Creontta zouberyen nüt verbfietten mochtj que lei
«ncbantemens de la geande ne les sceut garder .... Der
fehler des Originals (sceut statfc sceurent) ist gedankenlos fiber-
trageu ; das dativobjekt »innenc erklärt sich vielleicht dadurch,
daß dem Übersetzer die redeiisart »einem vor etwas sin« (vergl.
z. 27) vorgeschwebt hat. Dieselbe construktion erscheint übrigena
121, 11 33 gscbützj glaive 231,. 22 under eüicben dinges
des bimels] soubs aucune oonstellation du ciel (!) 28 sechs] dix;
wahrscheinlich bat D »six« gelesen 233, 2 Was gedenckstu . .]
que te semble-il que tu feras coiitre moy 6 bereyt geweßt
gsin ist] das eine der beiden participien ist zu streichen 23
das = das es 31 morder] brigans; s. zu 57, 27 36
welchen] zu erganzen >weg.€ Uber diese in nnserm texte
h&ufige ellipse vergl. Grimm, Grammatik IV, 263; Kebrein,
Grammatik der deutschen spräche des XV bis XVII jhs. III, 61
234, 2 wyder versächen] recompensez 4 mit der hilf)
au plaisir . 16 stach] lan9a schäffelinj genetaire (was
ich in keinem Wörterbuch gefunden habe); Pulci 21, 89: ud»
giannetta »spieß«. Demnach steht tschäffelin« fftr »scheftehn«,
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857
dem. yon »schaftc 81 das = darniD das 85 kntten]
cbappes, was 39, 21 durch »kappen« wiedergegeben war
235, 30 ein bild] nne statue 33 nüwrungj exactions
236, 16 gbattend sich] se doulojent 17 mörder]
brigans; s. m 283, 81 25 der name »Astolfo«, den F und
Palci 21, 106 haben, ist nach ^Tetter€ wol nnr ans versehen
weggelassen worden 35 ist . . läst] es . . laisses; »last«
kann indessen auch 2. pers. sein 237, 2 verläsnen] es-
garez 8 tugendj boote 15 wald] yallee 19 schwäntzj
la qnenS 21 ein pfert oder ein gewapnotten rytter] nn
grand cheral tont arm^ 80 schluog] hier in der bedentnng
yon »erschluog« 238, 8 der . . er] s. zu 17, 4 13 F
geht erst im folgenden satz zur direkten rede über 16
lyden] consentir 19 mörder] brigant; s. zu 57, 27; 233, 31
289, 28 str&ffen] pnrger, wie 162, 15 87 f. in F
bis zum Schlußsatz indirekte rede 240, 9 thett, als hortte
erß nüt] entendoit tont ce qn^ils disoyent de luy et de son
cheval; ebenso Pulci 21, 132. Die von D gebrauchte Wen-
dung bereichert die erzählung um einen hübschen zug 29
wann du hast . . .] dieses argument wird in F (wie bei Palci)
erst nachher yon Boland gebraucht; Astolf begrfindet dort
seine behauptung damit , daß der konig gefallen sei ; dieser
widerspricht, weil, sich sein pferd mit ihm wieder erhoben
habe 32 unsers zanckß] erläuternde beifügung zu »sinn«,
das aber einer solchen gar nicht bedarf (vergl. 267, 20)
241, 88 daz darum daz 242, 8 tussend] dix mille
248, 8 ryttern] payens 88 yon im] wörtlich nach »de
luyc statt »an imt 244, 4 aber] et, wie der Zusammen-
hang es verhingt; wir würden sagen »und zudem« 245, 5
heissend] lies »hei&< begird] aifection 6 du habest gern
zeechaffen . . ] que tuasbienpeu affaire toy qui es Chrestien
de te mesler des affaires . . ; yergl. Pulci 22, 8 246, 80
den aller neebsten] vergl. zu 233, 85 83 frommer red-
licher] hardy et courtois 247, 6 wann es unser täglich
werchj car c'est nostre droict mestier. Die copula ist ausge-
lassen wie 160, 81 7 üwer Sachen] de yostre affaire 21
Abel mysfalt] ȟbeU lediglich yerstarkend = sehr, wie in
der läufigen redensart »er erschrack fibeU (z. b. 260, 22).
358
Vergl. Schweiz. Idiotikon I, 55 ich wird dir ertzeigen]
der coDditionalis wäre beeser am platze 81 der heyd mit
roß und man] »tmd manc der formel »roß und man« zuliebe
(ver^l. 131, 25 ; 337, 13) hinzugefügt 248, 20 was lebens]
quelle noise 249, 15 *] perplexite 22 Darumm] mais
250, 15 ir] in F durchweg 2. pars. sg. 28 mit fljß] par
fainete 86 y.erriet er . . mit iren l;^8ten] par iear habilite
ils trabirent Die änderung »verriet er« steht im einklaog j
mit der frühern erzahlnng 222, 36 fiF. ; dann sollte e« aber and> !
heißen »mit sinen lysten« 251, 7 taucken] ist ent- ^
weder das mhd. swm. danke, oder aus »gedanke« durch sjn-
kope des präfixvokals zu erklären 9 ob tisch] au soupper;
daß das nacbtesseo gemeint ist, beweist 252, 5 30 uffrecbt-
igklichen] loyallement 252, 82 f. snnders ist grosse *
der zyt und dem end können wartten, als dissem heyd be-
schach] mais est grande discretion de scavoir attendre le
temps et lieu, ainsi qu'il appert de ce payen 253, 30
So wyt als] de tant ioing qne 254, 5 geh was wyllens
G. ertzouge] quelque mine qne face 6. 18 nach »lyttemc
ist »nttt« einzuschalten 255, 28 das sper dnrch den lyb]
von einem aus dem vorhergehenden zu ergänzenden »stäche
abhängig. Vergl, indessen auch 196, 8 f. 256, 26 das
■B dämm das 257, 19 mit etlichen siner obersten] ei
autres de ses plos proehains 30 thet ein bredig] fit un
sermon 85 Die heren] les denx osts; demnach wäre »heren«
als schwacher pl. von her 'exercitus' aufzufassen, was bei dem
Umsichgreifen der schwachen formen keine Schwierigkeiten
macht 258, 17 dru hundert] trois cens cinquante 23
da] 1^ ou 26 der künig A. dysser stat] wegen der Stellung
des genetivattribnts vergl. 224, 29 32 etiich] quelque
sehyffer] pl. von schiff 259, 4 »sich erweren« mit dativ
scheint nach Grimm (Deutsches Wörterbuch III, 1053) im
nhd. sonst nicht mehr vorzukommen ; im mhd. ist diese con-
struktion nicht selten (Lexer 1, 700) 260, 9 strätfenj
injurier 16 zerhowen] das hilfs?erb »wnrdend« ist auflge-
lassen, vergl. F: leurs escus iurent mis tous en pieces, lems
hanbers tous desmailiez 82 die atnnd, das ich . . ] über
»das« in zeitsätzen vergl. Deutsches Wörterbuch 11, 819 35
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359
din glonb] »der glaube an dicb«; vergl, 51, 27: iren glonben;
174, 21 : ir liebe »die liebe zu ihr« 261, 1 oben harab zalt
niderst] du plus baut au plus bas. Für »zalt« weiß ich keine
befriedigende erklärung. Sollte es für »ztal, zetaU verschrieben
oder daraxtR entstellt sein ? Doch 8. nacbträge 7 ban] die con-
irahierte fonn kommt nicht selten in der bedentung »halten« tqv ;
▼ergl. zn 210, 80 15 verbaren ist] vergl. Eebrein, Gramm, der
deutschen spräche des XV bis XYII jhs. III, 3 17 umnihar
trüffen] vagaboiider. Das verbum »trüifen« komnifc noch heute
in einzelnen Schweiz, mundarten vor; Stälder (Versuch eine«
Schweiz, idiotikon I, 312) kennt es ans Sebaffhausen in der
bedeniuDg »langsam einbergeben«, im kanton Scbwjz bedeutet
es »kränkeln«. Ans der altem spräche weiß ich keinen wei-
tern beleg dafür, wol aber für ein subst. trüffi. :
Du fuler trüffi, «^ang da dennen,
Luog, wie der keib mich thuot anzennen!
Job. Haliers glückwflnscbung 1584.
25 zao allem gluck] par eas de fortune 262, 9 wyll ich
dir einer sach vertrüwen | je me fieray en toy d'une choae.
»vertrüwen« mit dat. der person und gen. der Sache ist meines
Wissens sonst nicht belegt. Vergl. 79, 8; 289, 24 264, 13
Arcbada] 258, 11 bei£t dieselbe stadt in fibereinstimmang mit
F »Acbaja«; so schrieb der Übersetzer anfönglicb auch hier
und machte erst nachher, der Torlage folgend, »Archada«
daraus 19 uuderwissungen] visions 36 byt und gebüt]
vergl. J. V. Zingerle, Germania 8, 381 ff. 265, 8 Zuo
dem allem] au surplus 266, 31 do leyt er sin sper inu
das '''J il mit sa lance en Tarrest. Derselbe satz des Originals
ist ttbersetzt 61, 38 ; verg]. auch zu 105, 1 35 knrtzwillet
ander sieb] joue de souplesse 269, 14 dä jhänet »dort
drüben« ; jhänet ist das mhd. jeuent 31 Es was zec^ediincken]
il faut noter 273, 31 es ist nie gsin, das ich nüt ghürt
bab] il ne fut jamais qne je n^aye entendu 274, 45 schlief
nftt] ne se feignoit pas 275, 1 abzönmend] darnach in
F (Pulci 23, 44, 3): et allnm^ le fen, eine stelle, die durch
z. 4 vorausgesetzt wird 4 das vyl wertt was] qui p e u val-
loit; Pulci 23, 44, 7 f.: e dettono a' cavalli
Certi sermenli dur piü che coralli.
Digiiizea by GoO'
360
Es ist also vielleicht vor »Tyl< ein »nüt« aasgelaasen 36
fuor Inn tehirm] allb refüge 276, 11 doch] bessei
mre »randerBc 21 gegen Hyspannia] dn cost^ d^Espague
277, 1 vor Magis nennt F »les trois freres de Regnaut« ;
D läßt sie weg, weil sie ja nicht in Paris sind, was Blanchar-
din wissen muß 16 abgschlagen] differe 278, 3 zum
dickem m&llen]. vergleicht sich dem izam oftern malenc (Deat-
Schee worterbnoh VI, 1195) ; gewöhnlich heißt es »znm dickem
mäl« 11 zwüschend] avec; es wird aber doch »im und«
darnach einzuschalteü sein 12 handlung] trainee 14 das
sy i, n. e.] qu'ils ne se doutassent de rien 15 wann er
truog . . ] vergl. Pulci 24, 35 16 das tr&ren] Vamet
279, 7 um alle verdienst] poor tonte recompense 16
er wnrd dich wol han (vergl. zu 261, 7), das du nüt sovyl *
bettest] il te garderoit bien d^avoir tant d'audivy (?) ; ?ergl.
Pulci 24, 47:
si par ben che non ce piü Kinaldo,
Ch' e' ti farebbe ancor Folio teuere
19 hies lügen] desmentoit 280, 13 mit Ifit] de trait
16 ordnet sy . . Inn zuosatz] les mit . . en garnison 25
all innwouner] tous les barons 34 treyb sin kunst] jetta
son sort 281, 2 werdend uut stercky , . haben] n'auront
pas grand force sur . . 23 der sott min sin] als ob »schätze
vorhergienge 27 unsern glonben] nomin. Einer der zahl-
reichen föUe, wo die accusativform ffir den nom. steht
282, 13 die Krysten] les Pairs de France 283, 6 am
tag] au point du jour 11 inn yetlichem . . ] das verbum
fehlt wie 130, 21 ; 136, 5 284, 12 wyßj fehlt F 285, 17
so in grosser müe was] estoit en si grand peine 286, 11
das ertöden] la mortalit^ 18 ire arm] le bras duquel eile
tenoit son espee 14 wenn die nacht gsin were] die ne-
gation fehlt wie 163, 35. Vergl. Bibl. des litter. Vereins 185,
s. 43, 5 16 die wachtlen] lalouette 34 das Gergis von
T. • . ] wir erwarten einen hauptsatz: »wärend G. von T.
. . .€. D hat übrigens nur das original nachgeahmt: Gomoie
vons avez entendu dessns, que . . . 287, 1 uff die *
Franckrich] sur les frontteres de France; vergl. z. 17
288, 6 bry ttletj brassee. Das verbum » brittelnc lebt noch heute in
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I
861
Schweiz, mimdarteii. Stalder« Versuch eines Schweiz, idioti-
kon I, 228, gibt an: britteln 'etwas mit genan angepaßten
bretehen zusammenflElgen nnd befestigen, vorzüglich auch ver-
mittelst schienen', figürl. 'etwas auf eine feine art bewerk-
stelligen, durch intriguen vorbereiten und ausführen^; vergl.
femer Seiler, Die Basler mundart s. 41a; Hunziker, Aargauer
Wörterbuch s. 88. Weitere belege aus Slterer spräche s.
Deutsches Wörterbuch II, 892 17 nilt betrachtet dann] ne
taschoit que 19 Acha] aus »ach« und dem im mhd. wol-
bekannten suffix -ä, das zur bildung , bezw. Verstärkung von
interjektionen diente; s. Grimm, Grammatik III (1889), 281 f.
21 dardurch aller. Kr. vyl zelyden ward] vergl. Grimm, Gram-
matik lY, 110 80 Falseron] dat, aus dem vorhergehenden
ist zu ergänzen: enbuttend sj grosse er 289, 24 ich
vertrüw dir diner frommkeyt] je me fie en ta sapience; die-
selbe coustruktion 262, 9 290, 24 und die alten] et
les autres des plus anciens 291, 12 was der keyser K. thet]
comment se portoit Gh. . 19 vast kostlich] attribut zu
»tüechernc 21 burgern] bourgeoises. Die form ist auf-
föllig, wir erwarten »bnrgerinnen.« Liegt kein Schreibfehler
vor , so muß eine Schwächung des suffixes-in(ne) zu -en an-
genommen werden, von der in unserm texte sonst keine spur
sich findet, die auch hauptsachlich nur md. ist. Aus »bur-
gerenc er^be sich dann unsere form ohne weiteres 292, 15
als] pource que 27 inn üwerm vermögen] en vostre pou-
voir 29 überkommen oder erworben] s. zu 10, 32 37
yederman heim] das verbum (»gieng«) ist ausgelassen; vergl.
zu 136, 5 293, 14 morryßgen täntzj moresques et farces
15 alle seyttenspyl] tous instrumens ; vergl. zu 218, 20 20 be-
stuond er sinet] 11 demeura pensif , wodurcb es wahrschein-
lich wird, daß »sinett part. pi^. » sinnent (vergl. zu 228, 11)
ist 294, 9 gedult haben] endurer 16 demüettigen]
dissimuler; Verwechslung mit humilier ? 37 nieinung] moyea
295, 5 in früntschaiftz wyß] en signe de fidelit^ 22
str&lstein] carreau de foudre 28 sy] richtig wäre »erc, da
doch »str&lsteinc masc. ist; dem Übersetzer sehwebte wahr-
scheinlich beziehung zum einfachen sträl f. iblitzc vor 296, 1
z waschend der gerechtig keyt und billigkeyt] entre la raison
Digiiizeü by ''"
362
et la sonsualite ; Piilci 25, 81 : e conibaite col senso la ra-
gioue. Die Übersetzung ist sinnlos 8 Dem ist also: das
ist, das . . ] en teile maniere: c^est qne . . 11 am rontzef.
wald] en la yallee de B. Die entsprechuDg vallee : waid findet
mit wenigen aosnahmen durchgehend statt 22 tortsch]
torche »pechfackel« 26 bereytt haptken] faulcons iiiuez
28 gennett] j:]^enets: »espece de cheval d'Espagne, de petifce
taille, mais bien proportionue« Littre II, 1856 30 rock]
robbe 297, 25 aber nmm sterben hett er R. verÜ^]
wieder feblt die negation 298, 3 möcbtend ir . . ] ana-
kolntb, wie es in unserra tezt häufig vorkommt 5 flüch-
tig . . macht] face fromir 21 was . . daran] soUicitoit
23 er wett . . uÖ' sin] qu'il partiroit 299, 7 thän] das hilfs-
verb »hat« ist ausgelassen; vergl. zn 87, 10 9 Sachen]
faictsi ebenso z. 12 26 die yeneren land] les pays de par
delü; »yeneren« ist eine coroparativform zn »jener« (vergl.
Schweiz, idtotikon I, 265) 28 der thurn Babillonia] la tonr
de confusion 31 sind] estoyent 35 in Hercules güette]
aux colonnes d'Hercules. Was das »güette« hier 8ol], vermag
ich nicht zu sagen 300, 23 künftige ding] des cho^es I
venir et des choses passees 27 ist im zeychen S.] est Tanglei
da signe du Scorpion ; Palei 25, 137 : Marte angniare h in
Scorpio 28 und im abstigen ist Saturnus och herschend]
et en Tascendant (Mars) est conjoinct a Saturne en la
revolution; vergl. Pulci 25, 138:
... in ascendente
Si trova congionto con Satnmo
Nella revolnzion tanto potente.
Che non fu tanto alle guerre di Turno
36 Deik halb] touchaut ä 301, 9 aller rättschlegen halb]
ponr toute resolution (!) 15f. den . . inn] s. zu 17, 4
20 betriegen] tenter 27 sovyl heyden . ., die kam . . ]
anakolath ; wir erwarten »daz kam müglich sin wirt die se*
Zellen« 36 uff Os an^hen] I, la postalation de 6.
302, 21 nach »Turbion« soll ein komma stehen einbogen]
brassees 22 hartz] peige bouillie; s. 218, 6 303, 29 alle
ErystenheytJ F zählt hier eine reihe Ton ländern auf 304, 8
wardend . • . harf&r geth&n] forent mis aa Tent 18 Blaa*
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868
chardin] 8. zu 309, 2 88 aer erachräckend] furent bien
jojeuz 805, 8 als, d. i. alles 10 ein wunder] chose
ierrible 20 brnnnem] vermeil 21 mit gold gesprängt]
broche d'or 27 sölliclie] fMt P 37 das sy. . ] folge-
satz; vorher ist etwa zu ergäuzen »so schnell« 306, 1
Tyl sältzne laud] plusiears et divers pajs; 8. zu 228, 21 4
die gebirg Galbator] les deetroicte de Gilbatar 7 erfimingen]
deyinemenB 19 berfiefften] reconcili^, was hier einzig
sinu hat 22 was] besser »were,« da auch dieser satz von
»gsagt hat« abhängt 27 das letst inn unsern tagen] le
dernier de noz jours 80 Wann] mais 32 hungerige]
femense (!), was D mit »faimc zosammengebracbt hat 84
sottend] souloyent 807, 8 es sind nns bösse mere] il j
a de manTaises nourelles pour nons 19 wider den w. g.]
hätte wegbleiben können, da bereits in »darwider« enthalten
27 machtend] schwacher pl. von »macht« mit angetretenem d
33 gemüet] courage 36 senftzen] wahrscheinlich in »sünf-
tzen« zu andern; doch ist e fttr stammhaftes ü (durch 5 hin-
durch) nichts unerhörtes, vergl. Weinhold, Alemannische gram-
matik s. 18. 29 308, 5 ünder dem allem] au surplus
18 nach »bekümmert« ist wol »sin« zu ergänzen 24 der sällig-
kejtj de martjre 28 der r. täll | hier ist »vallee« das erste
mal richtig Übertragen 81 und staltend sich . . ] im hin-
blick auf den anfang des nächsten capiteis flberflüssiger Zu-
satz 809, 2 Blanchardin] Falseron , in (Übereinstimmung
mit Pulci 26, 43 ; vergl. auch 310, 8, wo Falseron, und nicht
Bl., Roland gegenObertritt, um den tod seines sohnes zu rächen.
304, 18 hat auch F irrtümlicher weise »Blanchardinc für
»Falseront , und daraus erklärt sich die abweichung an
unserer stelle, indem der Übersetzer diese mit der andern in
einklang bringen wollte. Yergl. noch zu 310, 16 9 ein
söUiche gschrey] si grande noise, daher das weibliche ge-
schlecht des deutschen wertes; vergl. zu 74, 8 21 Aber
im gschach . . ] stimmt nicht zu F (s. auch Pulci 26, 57):
IIa 86 donnerent deux grande coups, tant queleslancesbriserent,
mais tous deux demeurerent aux ar^ons. Vielleicht hat F die
äiiderung selbst veranlaüt, indem es nachher (s. z. 29) von vier
toten königec spricht 34 TarconJ derselbe wie der 302, 21
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364
erwähnte Turbion (Pulci : Tarcbione) 88 in der aufzahlimg
in F fehlen Olivier, Tnrpin, Angewin ond die nach Samson
▼on B. genannten 810, 16 dn vertzicheet mir . . ] dies
erzählt Pulci 24, 159, an einer stelle, die von F übersprun^^en
wurde 24 wannj et 30 gwer] baston 37 F nennt
auch Baudoin 311, 14 inn ^ J devant 31 redlicherr,
d. i. redlicherer 318, 9 betrtteben] troobler 815,31
Margaris] Margoaris, derselbe wie Marangis 809, 20 ; bei Pold
heißt er beidemal (26, 57; 27, 8) Mazzarigi 316, 1
verlieren] perdre place, was die annähme nahelegt, es sei in
D ein wort (plat/) ausgeiallen. Doch kann »verlieren c auch
absolut gebraucht 8ein im sinne von »amkomment (yergL glosssr
und BibL des litter. Vereins 185 im glossar unter »Terlierenc)
817, 1 zno allem glück] par fortune, wie 218, 27 11
Margaritton geheyssen] darnach in F: accorapagn^ du roy
Sirion, was wegen z. 18 von D nicht weggelassen werden
durfte 20 der Kalljife] der 302, 29 erwähnte K. von
Bandes 30 F nennt nach Anshelm noch Angewin, der
aber nach 816, 10 nicht mehr unter den lebenden weilt
818, 2 die todten lichnam] yergl. Deutsches worterbueb
Vi, G2G 15 das * = darum das 319, 3 all min wol
thetj tout mon bien faire 13 mag sich begenn, das . . ]
peut estre qiie . . ; das = das es 31 Wann der thon
duocht K. also, . • . , das erttrich thette sich uff] il sembla
k Ch. . . . que la terre s^ouTrist. D hat irrtflmlich »ilc für
ein persönliches, auf »le son« bezogenes pron. genommen
320, 15 hungerigen] enrag^ 16 nach siner als] apres
sa proye ; wieder ein fall , wo das französische wort dem
deutschen sein geschlecht mitgeteilt hat 321, 11. 13
inn] 8. zu 17, 4 16 du hast mir mine schmertzen abge-
nommen] tu as augment^ mesdouleurs; Pulci 27, 102: ts
m'hai cresciuto il pianto 20 wir werdend . . ] eines wirf
das andere nicht lang überloben 28 inn schwartz bekleyt]
taincte en noir 29 Aldea] Alide ; sonst immer Diogena (s.
einl.) 32 sin] gen. des grundes: deswegen 322, 7
mer dann dry schuoch] jusques en la terre 80 rat suo
ein myl] plus d'une grande lieue ; verg). 320, 36 323, 12
beliptj 2, sg. prät. ind. ; vergl. VVeiuhold, Alemanuische gram-
Digiiized by Google
365
niatik s. 342 20 so ich gsagt hab war sin] ce que j'ay
dit estre ?ray 22 »einen sitzenc = »eioeu setzen« ist meines
Wissens sonrt nirgeods belegt 28 ungescbickt redenj des
patolles injurieuses . d5 zno der krystenlichen Ordnung] an
Service de Dien 324, 5 rüeff] konnte f&r »rfieftc (conj.
prät.) stehen (vergl. scbälFelin = seheftelln), muü es aber nicht,
da auch der ind. präs. angeht; F hat: appellerois 16 be-
faad im der tod nach sin] sachant la mort luy estre procbaine
30 als die ... J es sollte heißen : »das sy . . • . also ersettigt
Warden^; di^lbe gilt von z. 38 325,. 11 £. das Ver-
zeichnis der anwesenden fehlt in F 326, 27 iren tod]
das beziehuugswort zu »iren« enthält ein in F auf »under-
gang« folgender, von D weggelassener satz: jusques ä ce que
j^aye donne sepultnre k tes bons seryitenrs. Vergl. zu
180, 38. 32 bont^J tngend, wie 193, 5 ; 237, 3 n. 5. Aehnlich
wird »hont iast .regelmäßig durch »fromme wiedergegeben
38 gstalt] maintien 327, 23 fröud] reconfort 27 ruch]
terrible 328, 20 wald] vallee ; kurz vorher (z. 10) steht
die richtige Übersetzung 24 der regen] la rosee 32
wurd] dem »l&atc des nebensatzes entsprechend erwartet., man
»wird« 829, 21 BlafißesJ s. einl. 27 ff. s. einl.
331, 24 nnder ein thär, das . . ] aux portes, lesqudles . .
332, 14 din straf] la veugeance 18 F nennt »Ogier
le Dannois, ie duc Naymes et le petit Richard« ; s. einl.
20 Das was am tag] es war unterdessen tag geworden
333, 19 wert] Tergl. belipt 328, 12 24 so grossamm
und 80 schnell] si terrible et yehemente 834, 5 mul-
beryboum] suyer 9 grussanime antzeif^unt^] monstre hor-
rible 12 Ich besorgt mir wolj das sachobjekt fehlt 336, 11
wann ich wett . . ] zusatz, Wiederholung von 832, 35 20
ff. die ganze geschichte vom kämpfe Türings mit Pinabel
fehlt in F nnd bei Pulci; s. einl. 337, 3 ist billich]
anakolnth 5 den] den kämpf 338, 5 das getnüet]
le courage, wie 307, 33 12 uff fier thär] en quatre po-
tences 13 utf ein stud] au pillory de la cite de Taris
16 ff. yergh einl. 339, 22 im nachfolgenden buch] s.
einl. 23 Von den andren fürsten] F nennt nur Ogier le
Dannois, ttber den man in einem besonderen buche nachlesen
Digiiizeü by GoO'
366
könne, das wie die geschichte von den Haimonskindern längst
in franz. spräche gedruckt sei 26 F erwähnt nur Najuies
und Turpin 31 die gebirg G.J les destroicfcs de G. , wie
d06f 4 34 behencboDgeD] conquestes 36 ordnet er tma
kinden halb] oidonna de ses enfans 88 Early] der name
fehlt in F, ebenso nachher Peppinus ; s. einl. 340, 6
die er . . ] qu'il avoit fondee nioult authentique 8 den
armen] aux prelats de TEglise, pour les distribuer aox lieax
oü ils verrojent qn-il seroit de neceesite et bien emplojfe
10 [mäae] macule 12 [Meniz] Magonce 14 ein grosse
commett] nne grande comette ; daher das weibliehe geachlecbt
des im deutschen sonst durchaus männlichen Wortes 25 F
gibt das jähr 815 an ohne nähere bezeichnung des nionats,
8. einL 29 bis 341, 26] der ganze abschnitt fehlt in F;
8. einl. 341, 29 der name Uerclin fehlt in ebenso
z. 32 die namen Offirina und Heinrich, z. 33 Karlomaaiu;
8. ein]. 37 ff. Doon von N. nnd herzog Regnier tob G.
sind in F nicht erwähnt, dagegen Ogier le Dannois, der in D
fehlt 342, 5 im] dem kaiser Karl 6 umm hilf] a re-
fuge, was 275, 36 genauer durch >inn schirm« wiedergegeben
war . 10 n& der gegne Occient] des partiea Oceanes; Pold
28, 75: di Terso Ooeano 16 Aber den achluß in F 8. einl.
*
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867
NAMEN- ÜND WüRTEUVEßZEICÜNIä.
Vorbemerkung, Den deutschen namensformen sind wenn möglich die
entsprechenden französischen und italienischen in klammern beigefügt.
Wörter mit synkopiertem präfix sind, soweit die synkope nicht allgemein
nhd. ist, im ^(lossar mit vollem präfix angesetzt. Der umlaut von a
ist immer unter e zu suchen.
A (ä 8. e).
Aaron, *kumg in Perria* 5, 37.
ab präp. : a) er zerhnw in mitten ab
einandren 273, 3; Ganelon ließ
Astolfo ab Karlys ougen nemen
135, 17 u. 8. w. b) der luft ist
unsnber ab den gro^^sen thyran-
nien 157 , 12 ; daz ir fluchend
ab einem man 105, 14; wie
tuckstu dich ab desryssen streich
227, 28; die ließ gros sünftzen
ab R. hinscheyden 235, 18 (vergl.
auch 268, 32); das MattVedon
nüt ab im thuon wott (sich nichts
aus ihm machte) 67, 36; mocht
nüt frölich sin ab dissen meren
297, 7 ; sy wiirdend ab siner
zuokunft in ewigen friden kommen
291, 22; ab disser milten stimm
wurdend sy tröst 324, 29 u. 8. w.
ab adv. trennbar zusammengesetzt
mit Verben: -fallen: trans. er
fiel ein arm ab 266, 34; -for-
dern: ich kum üch die stat a.
172, 28; -gewinnen »pflücken«:
wie ir die roßen a, mögen 186, 38 ;
-manen »{ein gegen den feind
ausgesandtes heer) surückrufen« :
wann Karly hat ay wider abge«
mandt 298, 26; -nemen: das ir
dem volck nüt abnemend (steuern
erhebet) 265, 1 ; -sagen : einem
» fehde ankündigen« (sehr häufig) ;
-schlagen »aufschieben«: das du
din fartabgschlagen hast 277, 16;
-Schlipfen »abgleiten«: der streich
schlipft ab utf des pfertz hals
164, 36; -tilgen »wegtilgen«:
den heydiachen glouben a, 320,6;
-thuon: etwas »ausziehen, ab-
legen« 234. 35; 242, 15; 268, 6
315, 24; einem etwas a. 132, 7
240, 10 u. ö. refl. »sich aus
ziehen« 263, 11; -triben 816, 2
-wenden : das läger a. »die be
lagerung aufheben« 262, 3ü
254, 3; -wisen stv. : einen »des-
tourner, von etwas abbringen«
288, 10; -zöumen: die roß 275,1;
-züchen: absol. 108, 29. 32;
einen »ausziehen« 110, 36; 128,
21 ; 191, 23 ; daa wir im sinkiing-
rich a. (wegnehmen) wend HO, 11.
übet m. »abend« 2U3, 32.
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368
abbar adr. »lierabc: Sr bär was
Aber den barnisoh a. gelSasen
172, 1.
abttän n. 322, 26.
abrtigen n, 800, 28.
absug m.: den a. blSasen (in der
sehlacht) 286, 17.
Ach (All, Aquisgrana) 888» 28;
840, 4 ; 841, 2.
acha inteij. 288, 19.
Achaya (Aehaye) 2S8, 11; s. Ar-
chada.
Acberon, fluß in der bttUe 884, 80.
achten swv.: eioen für nut a.
9Terachtai, sich nichts ans einem
machenc 107, 29.
achtung f.: lüt 7on hocher a. (an-
sehen) 7, 31.
Ackaron (Gharon, Caron) 24, 20;
s. anm. zu der stelle.
Ackittania, s. Elargius, Hugo.
Adam, der erste mensch 159, 5.
Adillant -d (Adillant, Diliante),
könig Ton WyllaFrancka 246, 24.
32 u. 8. w.
Adrianus (I), papst 1, 12.
Affricka 6, 6. 14.
Affrickanus, s. Scipion.
Affricker m., Afrikaner: in der Aff-
rickern schlacht 7, 12.
Affrickener m dasselbe: in der
hindersciiten schlacht der Affri-
ckenern 7, 36.
Agrem unt ( Aigremont,Agri8monte),
8, Bertes, Hng,
Agrippart, henker des soldaus von
Babilonia 204, 33. 36.
Agustus 2, 19,
Aigollant (Aigolant, Balugante),
Marsilias vasail 278, 8; 291, 15;
302, 27 ; 319, 26 ; 3;iü, 12; 331, 7 ;
Angoll an t 317, 20.
Ainou 8. Anioii.
Albrecht, •fryher uli Burgundia'
330, 1.
Aldea (Ande, Alda), Bolaods
gemahlin 821, 29; s. Diogena.
Alezander (Alexandre, Aldinghieri),
sehn Gerolds von Bossillon und
der Rossepina 222, 15; 223, 11.
226, 17 n. s. w.
Alezander der große 807, 25.
all pron. adj.: in aller (der gameo)
stat 280,80; inallem eng 802,29;
in aller weit 826, 25.
Allabaster (Alabastre^ Alabastro),
Morgants brader 11, 27; AUe-
paster 84, 82.
Allard (Alard, Alardo), ReDgaoIds
bruder 34, 10; 77, 20; 99, 23;
130, 11; 188, 11; 205, 10 ; 210,14;
229, 5; 300, 11; 804. 31.
allerdingen adv. »gänzliche 107,8;
113, 3; 231, 32; 331, 6. 29.
Alletton (Alecto, Aletto), eine der
drei Furien 24^ 26.
allgemach ad V. : snperl. allgmachett
48, 31; 231, 5.
AUyson (Alison), tochter des königs
Constant von BellaMarina 197,12;
199, 16 (doch 8. anm. so der
letzten stelle),
allment f. »gemeindeweide«: er
fraß wie ein roß uif der a. 37, 4.
als adv. (mhd. alles) »gans und
gar« : als allein 187, 6.
alabald conj. »sobald« 115, 19; 326,12.
also adv.: wie er Maffredon also
tod in daz wasser geworffen het
68, 24. Vergl. Schweis, idioti*
kon I, 201.
der Alt vom berg (le Vieil de Ii
Montagne, il Veglio della Mon-
tagna) 182, 25; 199,34; 204, oi;
210, 11 u. 8. w.
alter n.: von alter bar 244, 33.
altman ra. »alter , weiser mann«
1 10, 20 (glichet sich einem wyssea
z. 18).
amal n. »mal« 279, 22.
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am macht f. »ohnmacht« 221, 3 ;
256, 35; 257, 6; 271, 14 ; 328, 28.
Ammalucken (Mammelus, Mamma-
luchi) , 'das sind verlougnet
Krjsten' 286, 2.
Amon von Dordonna (Aimon de
DordoDne, Amone), herzog, Reng-
nolds vater 9, 17; 40,4; 77, 20;
111,25; 125,37; 134, 16; 136,17;
246, 6; 339, 23; 341, 36.
Amosfcant, 8. Larao.stant.
an präp. a) mit dativ: schmertzen
am hertzen haben 183, 13; er
zittret wie daz loub am wind
326, 7. b) mit acc. : die stund,
an deren ich au die weit kam
260, 36.
an adv., trennbar zusammengesetzt
mit verben: -fachen: ich will
nöt (keinen streit) mit im anf.
112, 21; -fechteii: unpers. do
&oht in an le MiU&ffen (II Inj
INcini envie de donnir) 188, 1 ;
-hangen: die hangettend dnem
Inmodec an 841, 88; -komen:
alap das sy von red eoo red an-
kamend loo tagen Ton den beren
In F. 842, 18; -l^gen: dieait»
firnothet fiW a* 185, 28; 189, 8;
die aaeh were wo] imgleyt (an-
geiettelt) 285, 14 ; •logen : einen
»lügenliaflee Aber dnen aa»>
angenc 886, 25 ; -machen : das
für 275, 4 ;. -i^en 185, 8; -thnon :
einem rSi. a. 48, li^
aaderatady. »sonatc 111,82; 189, 84 ;
241, 11.
AngefBn nfi S|piiw|kben .(Angevin
^*Allemagne, Angloliqo.di Qnas-
cagKß), efaiistUcber.ritter 89, U;
nach Polci identiach mit A. Ton
Bayonna. .
angesedien (absol. ,part . prftt.):
mit firfgeBdemacc. 128,9; 287, 16;
mit folgendem »dasc 40, 14;
120, 6; 121, 10; 181, 12; 140. 18;
253, 4.
angestalt f. »aussehen« 3, 21.
Angewin von Bayonna (Angevin
deBayonne, Angiolinodi Baiona),
christlicher ritter 309,« 15 ; 329, 34;
der her von B. 316, 9.
Anglers (Anglers , Anglante) , 8.
Millon ; Angliers 236, 25. .
Angoll an t, s. Aigollant.
angryff m. 314, 3.
anhar adv. in Verbindung mit
»gän« : allenthalben, da sy a.
giengend 22, 10; der gieng vor
innen allen anhar 43, 12, eben-
so 46,30 ; vergl. auch »voranharc.
anheimsch adj. »zu hause« 77, 24.
anhen(=anhin) adv. in »voranhen«.
Aniou: der hertzog von A. 339, 28.
Aniou von Bellande (Anjou de Bel-
lande, Angiolino di Qellanda),
ehxifltUoher ritter 816,28; 817, 11.
Anion von Bonrdyas (Ai\jou de
Bordeanz, Angicdino di Boxdea),
ehristllciier ritter 829, 36; Ainon
810, 4.
Anion Ton Maos (Axgon dn Mans),
obriatlielier graf 829, 37 ( Ainou).
anechlag m. »plan, yorliaben«
168, 80; 169, 2.
aneBeheg a^j.: (er was) einer aa-
säohegen gatalt («tatnra, ^mi-
nenti) 5, 8.
anaftehen n.: . (er hat) oagen vie
ein lOw mit fr&ffenliehem ana.
8| 22; ein man Ton hoehem a.
288, 81 ; off Gaimellona a. (A la
pcatoiation de G.) 802, 1.
anaechnng f.: uß a. (ä la reqaeete)
der brOedern 87, 28.
Anaea (Najmea, Namo), heraog von
Bajem , . paladin Karla 6, 80;
26,16; 88,25; 80, 6; 102, 19 u. 0.
Anahelm (Anaeanme , 'iüraelmo) ,
ehri^Ucher graf 802, 15 ; 807, 28 ;
24
310, 1 ; 314, 18 ; 317,30 (bering);
320, 24 ; 329, 34.
ansprechig adj.: a. sin (mit gen.)
»ansprechen« 186, 15.
Atlthea (Anthee, Antea), tochter
des soldans von Babilonia 170, 26 ;
177, 1; 182, 26; 190, 10 u.8.w.
Anthenis (Athenes) 2, 26.
antzeij^nnj? (antsöiigung 115, 30;
antzoigung 'SS'S, 10. 1!) f. »an-
zeichen« 334,9. 10. 11; ich wyll
üch die a. geben »anzeigen«
168, 3; der löw gab allen grosse
a. (admiration) 115, 36.
Appollony (Appolonny 64, 3; Ap-
poUonis 804 , 9; -oniua 195, 1;
-ino 81,23; -in 310, 12), heidon-
gott 31, 22; 43, 27; 52, 14;
64, 3 u. 8. w.
Arbalistt r (rArpaliste, l'Arpaliata),
könig von Archada 258, 20; 263,
21; 278, 86.
arbentselkeyt f. »mühseligkeit«
261, 32.
arbentsellig adj. »mfihselig« 42, 9 ;
119, 134,26; 158,38; 175, 9;
261, 28. 33 ; 326, 10.
»ilmiteeNigkHelien adr. »anf elende
weieec 888, 16.
Ardiada (Arofaade, SalSscaglia),
ftadide8fcdirig8Arbali8terfi64,18;
878,88; 890^18. Aneinw Mhem
atelle heißt lie Achaya («. d.).
Aiehalyda -e (Aroiuilid«^ Arealid»),
fthierinder amaioiiea des kteigs
Arba]later85d,18.89; Arfllijlide
8S8i 80.
Arobelaus (Axebelmis, Axehilagfio),
bmder Caloc^wa und dea Alten
vom berg 845, 86 ; 858, 1 (Oa-
leriotta •▼eitere); 857, 18; 884,8.
Ardannia, a. ThÜring. Vergl. aneb
Danduinlft.
avibl m* »amnroll« 81, 34.
Axlea (Arles, Borgogna P. 87, W),
ort, wo Oli^iet begtaben
329, 34.
Arlot (Arlot, Arlotto), könig voa
Suria, im heereMaisilias^S^fiO;
309, 11.
armbraBtschuta m. »acbnfi mü dir
armbrnst« 283, 15.
armschinne f. 189, 17 (•. an», la
der stelle).
Arnold von Bellanda (Amault de
Bellande, Arnaldo di Bellanda).
christlicher ritt€ra25, 15; 330, 31.
Arondal -el (Arondel , Rondello i,
Oliviers pferd 8, 24; 10, II;
28, 35; 29, 35; 30, 24; U4, 8;
115, 9 (s. einl.).
Arrabia 171, 29; 309, 6.
Arragon (Aragon, Spagaa P. I3,t9),
das königreich MarsiHaa 151, 34.
artikel m. : (ich hab gesundet) in-
sunderheyt in dryen arttickelo
(punkten) 323, 25.
Artoa, der könig der tafelrmde
387, 88.
as ^ als cenj. 811, 9; 325, 7.
ai f. »fralK beate« 320, 18 (Togl.
die anm. an der atelte).
Aapefbäf (Asprecourt). ort, woilcr
AlteTembergaieb«ufhftlll80llO;
Aaprenbtf 188, 88; Aadipreabif
185, 88.
Aapfemnnt (Asprenoiit , Asprt*
monts): die groaae aehladit voi
A.whderwftbntl85,8; 884^8).
Aataiot, tenfel84, 19; 181,7:
886, 4; 888, 4 ; 884,88; 811, 10:
Aatorot 811, 11 ; Aatorath 811, 1&
Aatelf, Aalolfo (AatoMbs 88, t;
Astoffo 887, 18; 888, 84), lOmg
(bertaog 85, 18;88, 17) toh Xi««l-
land, ansBolmBdamid RangaeMi
gescblecbl 6, 88; 32, 88; «^17.
22. 37; 118, 85; 191, 81 o. aw.
astrologianna m. »atemdciler*
884, 14.
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ättonklO «4.: Ifen gnAm a.
ward 284, 4.
B, 8. auch P.
Babilonia 146, 6; 170, 10; 180, 12
n. ö. ; der thurn B. 2d9, 29.
babillonisch adj. : das gante b.
HumI I72p 28.
bagge swm. »wange« 337, 22.
Baldowin (Baudoin , Baldowino),
Ganelons aohn 284, 34; 298, 15;
S02, 10; iJH, 13; 329, 37; Bau-
doiii 810, 5; derselbe ist wahr-
scheinlich auch 2ß, 16 gemeint.
BoldoTiTiB Ton Brettania 137, 16.
Ballant (Balant , Balaute), heid-
nischer ffirst 166,8: 101, 25.38}
165, 24; 181, 4.
Balsamia (Balsamin , Balsamino),
m beere MaraiUas 802 , 25;
316, 21.
Bandes (Bendas, Baldacca P. 27,59):
der gros Kalyf von B. 302, 29.
bannen swv.: einen »verbannen«
132, 22.
j9Mrbaria (Barbarie, Barberia) 84,
31; 37, 31 ; 140, 17; 155, 28;
285, 37; 242, 10; 243, 22; 309, 5.
barbarisch adj.: in allem barbar-
rjschen land 236, 20.
Baodoin, s. Baldowin.
Bayart -d, Rengnolds pferd3l6t2;
37, 22; 41, 5 ti. s. w.
Bayonna, s. Angewin.
bedecken swv.: die (bloßgestellte)
eer wyder b. 1 19, 34 ; s. die anm.
bedenken swv.; deren sich der
mensch b. mocht (se tcaarott
ad viser) 293, 15.
bedunken stn. : nach dinem guoiten
b. (gutdünken) 99, 3.
bedntnuli stf. »sigaifiance« 313, 30.
befelch «tm. (etf, 196, 23; s. anm.)
»anfirag« 184,31 ; 216,21 ;244,17 ;
9ltuAi elwas in 1k gelMo »beanf-
tragM« 2m, 0; 208, S; 296, 7;
In b. haben »beanftragi aefin«
178,5; 196, 25; »eoigea« Ol, 82.
befelchniiß elf. »befeUc 184^ 88.
Beffee T<m Agfemint (Beuyes d^Ai-
gremont, BaoYo d^Agrismonte)
9, 10; 222; 5.
befinden stv.: mÜaoc. »«mpittden«
47, 29.
begeben stv. : einem etwas »schen-
ken« 148, 81 ; refi. (mit abh. satz)
»sich anerbieten« 90, 28 ; 162, 86 ;
mag sieh begen, dae (peai eelie
it«4 819, 13.
begeren stn. 282, 85.
begreptnne f. oder a. ? »begrftfaniiB«
341, 16.
behan an. : mnen »zurückhalten«
122, 1; refl. mit gen. »aich
enthalten« 222, 13.
beheben stv.: einen »halten, fangM«
54, 1; 312, 10.
behelfen stv.: refl. mit gen. »sich
bedienen« 185, 26; einem be-
holfen sin »helfen« 243, 26.
beherbergen swv.: absei, >herberge
finden« 170, 1; refl. dawelbc
883, 4.
beherschungstf. »conqueste« 339,84.
beine adj. = beinin »Ton kaoohen«
27, 35.
bekantnus stf. »kenntnis« 221, 24.
bekennen swv. : refl. »sich verstehen
auf« : ich bekenn mich IntölUohen
dingen 295, 28.
beklagen swv.: refl. mit der präp.
um 2, 2.
bekleidungstf. »kleidnng« 260,2.3.
bekriegen swv. : einen 55, 18 ; 101, 13.
bekrönen swv. »krönen« 80, 14;
211, 7; 217, 34.
bekröanng stf. »kröaung« .800, 5;
211, 8.
bekümmernuß stf. 82, 2; 89^ 8.
24»
belegung stf.: die b. sines (Karls)
grabß wiirdend beleytt mit allen
wol schmeckenden dingen und
edlen krüttern 341, 24.
belibij^ adj.: einen b. machen >zam
bleiben veranlaßen« 91, 33.
Bella Marina , heidnisches könig-
reich 181, 17 ; 199, 9 (s. Constantj.
Bellande -a, s. Arnold, Aniou.
belonung stf. 168, 38; 223, 1;
262, 29; 278, 1.
Bältzibock (Beizebub, Belzebü)
24, 19.
benüegig adj. »zufrieden«: das ir
von mir benüegig sin werdend
(contens de moy) 27, 16; ich
wyll minü landeß b. sin (mich
begnügen mit) 303, 30.
Berclitold (Berthelot), kaiaer Karls
neffe 127, 19.
Berchtold von Fottier« (Bertnund
de Pontiert, Belteamo di Ma-
gania), ans Gandons gesohlecht
255, 15. 2^ 84.
berichttti swY.: berieht nn (mit
gen.) »nntefriehtet aein tob«
lOi 28.
Beringer (Berengier, Berlinghieri),
aohn dee heraogs Aiues von
Bayern 82» 82; 87, 80; 255» 7;
257, 6 n. &
beriten sty.: ein pferd »etsayerc
1^» 5.
Bernhart von Pottiero (fiernard de
Pontien, Bemardo da Pontieri),
ans Ganelons geiofalecht 38, 17i
beronben swr., mit aec. der sache:
Ir band mines vatters schftts all
beronpt 281, 22.
Bertha» rkaiier Karls mntter 4» 17 ;
341, 28.
berfieffen lu: durch din b. und
bredigen (par tes monitions et
predications) 53, 12.
berOeft pari a4j.808» 19 (s. anm.)
besamlen awv. »versammelnc 277,
33; 278, 7; 317, 29.
beschib adj. »klug» schlaue : wyß
und b. 93, 29.
beschinen stv. : unpers. retl. bb be-
schint sich »es zeigt sich , ist
offenbar« 254, 29 ; 279, 22; 315.
17; 326, 31.
beschirmung stf. »verteidigang,
schütz« 11, 23; 83, 20.
beschiß stm. »betrug, betrügeriHche
absieht« 21, 23; 92, 34; 100, 9.
beschluß stm. »beschluß« 204,27;
277, 20 ; 331, 9; »Schluß«: zoo
allem b. 300, 33.
besetze f. »fußboden« : bsetze 122,
19; psetze 123, 19.
btesy f. »base« 141, 23.
besorgen swv. mit refl. dat. »se
dOQterc 312, 3 (vor); 333, 33;
884, 12; vergl. Deutsches ir0rte>
bneh I» 1636.
bot Odern.?: etliche bittbititt
186» 21.
betraditett swv. «traditen naeh«
288» 17.
betriegnnß f. »deoeptioB« 85, 10;
betrngnnß 117». 9.
betrogenHeh acy. >betrQgeriidi<
52, 12.
betraglieh a^j. dasselbe 58, 6. .
bewaren swr. : veA* ohne weitsM
oligekt 268» 30; 260» 9(-a.>
bewaroag f. »Tertädignng« : in h
mines Hte 262, 22.
bewftien swr.: refl. sich im bs^
nisoh b.nnd yersnoohen (s*sspEOo-
ver anx armes) 27» 25.
bewilgen swr. : refl. das sidi mmfl^-
lieber bewilge (se delibece) d»
tod wilHgkllchen nfiMnemis
308, 20. .
by präp. vor zahlen »an, nahezQf
unj?efiihr« 194, 34; 214, 9:
248,29; 258^^; 280^29; dSSk Iii
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373
340, II; instrumental »durchc
nach enbieten 80, 1; 81, 27;
118, 12; 236, 29; 282, 35; schi-
cken 63, 30; 64, 34; 119, 4;
123, 34; 275, 16; »anc nach er-
kennen 122, 4; 210, 2; 334, 8;
Sechen 116, 4; 289, 33; es be-
schint sich 315, 17; beteuernd: by
ritters trüw 9 1 , 27 ; by der sei des
alten Araons 246, 6;üwer sun, den
ir gmacht hand bj der schönen R,
256, 20.
bieten (bütten) stv. = gebieten
94, 17 ; 196, 37; 242, 17; 299, 5. 8;
303, 33.
bildnuß f. »bildwerk* 270, 5.
bysin n. »beisein« 124, 30.
byspil n. : b. nemen by 132, 35
ab 279, 30; ein b. ertzöugen
126, 21; zuo b. dem keiser T.
4, 5.
bywanung f. »Umgang, gesell-
schaft« 127, 8.
Blaffes, ort, wo Roland begraben
wird 329, 21.
Blanchardin (Blanchardin , Bian-
ciardino),Marsilia8 Vasall 276, 12;
287, 19; 291, 15 u. s. w.
blässen n. »blasenc 319, 36.
blatte f. >Üache schüssel für apei-
sen* :56, 18; 247, 13; 250, 25.
blitzg m. »blitze 23, 37.
blitzgen swv. »blitzen« 295, 17.
Blondea, (Blonde, Blanda), Mar-
silias gemahlin 332, 25. 32. 37;
335, 8.
blüettig adj. »blutig« 37, 14 (doch
8. anm. zu der stelle),
blündem swr. »plündern« 259, 18.
bluotstropfe m. 295, 20.
blnotvergiessen n. 209, 6 ; 224, 29.
bluotvergiessung f. 173, 19; 211, 1 ;
800, 26; 885, 16.
bodulen n. »lAnn« 24, 5.
Bordellas, s. OOdftid
Borgundia, s. Burgundia.
boßcket f. = * bosigheit : er thüege
mir atetz söUich boßcketten (de
ces finesses) III, 31.
boßhafftig adj. *8ubtil« 226, 5.
botschaft f. >bote« 123, 22 ; 200,
38; 291, 31; 335, 24.
boumgärtly n. 10, 2 (s. aiin^. su
der stelle).
Bourdyas (Bordeaux), s. Oafferus,
Aniou.
Bourges, s. Lamprecht; Barges
310, 3.
brantschatzen swv.: pari. prät.
brantgsch atzet 93, 37.
brechen stv. : den schlaf »unter-
brechen« 5, 23.
bredig f, »rede« 257, 30.
Brettania (Bretagne , Brettagna)
133, 15; 8. Baldowin, Salomon,
Samson, Cristianus.
Brissebarra, anführer in Antheas
beer 283, 13; 284, 24 u. s. w.
brittlen swv. : die verrettery , die
darnach bryttlet ward 288, 6
(s. anm. zu der stelle).
brachen swv.: etwas mit einem
br. »gebrauchen , anwenden« ,
z. b. gwalt 137, 27; tyranny
212, 10; reden 175, 16; 323,28;
das recht 217, 17 ; reil. mit gen.:
sich des eigenen willens br. 1 57, 28.
brüchig adj. : b. sin »zu tun pEegen«
142, 9.
brüeye f. »brühe« 36, 18; 247, 10.
brüge f. »gerüst, auf welchem beim
turnier die Zuschauer sitzen«
130, 18.
brunnenwasser n. 333, 34.
Brunnetta, tochter des amirols von
Nerico 265, 36 ; 236, 6. 10 u. s. w.
Brunor , Morgants bruder 34, 27.
32. 34; 36, 32.
— Pseudonym für Roland 28, 17;
31, 17; 60, 28 ; 62, 9; 67, 22.
374
bruoderhüsly u, »einsiedeiei« 233,
23. 32.
Brüsflen, s. Lamprechi.
Barges, s. Bourgea.
Burgundia, s. Gödfryd, Guy, Bug,
Ott, Salomon, Albrecht; Burgoa-
dia 297. 9; Borgundia 89, 16.
bussane f. »posaune« : ein grocwe
zal sumbren, bussauan undtrum-
mettefn 304, 14.
Bussire, heidnischer fürst 273, 25;
Bnssere 274, 11.
buwig adj. »angebaut, bewoknl«:
sy fandend b. feite und laai
44, 17.
a 8. K.
MMmt »tekwOrdig« 158, 87
(•• »Dm.).
daliar «dr^ hft«ig tot Tevbeate b«-
wegmig; s. Ik dfthar tiftien 157,4 ;
d. Tjiktm 826, 88 n. w.
dähindea adv.: d« VSmßB 801, 17.
danken sirr. »den gnü erwidernc
65, 18; 274, 81; Teigl. 186^ 1.
dank8ageniw7.«MiMBaiengeeduie-
bea nnd daher alt oempoaitiim
aufknfaMen 812, 24; 32U 16 u. 0.
dasB adv. »dennt 59, 6; 218» 4;
227, 10 u. ö. ; da sy dann nach
gegenwirttigklichen blüeyt 2, 28.
Dannemark 276, 38; 280, 10; 292,
23; häufiger Th- 9, 18; 80, 7;
85, 88; 122,21; 187,15; 216^9;
222, 8 u. s. w.; Thennemaxek
6, 27; 26, 17; s. Gergia.
Dannes (Dannes, bei Pulci 22,224
fehlt der name) , tochter des
amirols von Nerico, Schwester
der Brunnetta 2G5, 35; dat
Dannessen 266, 1 ; Danne 267, 21.
dar adv., mit verben zusammenge-
setzt: -geben refl. 262, 30; 167,
26 ;* -strecken : und werß min
läben für das üwer dar zoo itr.
18. 21.
darab adv. »davon , deshalb, da-
rüber. 239, 1. 25; 240, 14 u. 5.
daran adv.: dran gän »die arbeit
(hier: den kämpf) beginnen« 106,6.
Dardannia277,2; Dardanna 325,14;
Dardamia 832, 10; s. Ardannia.
dargeben n. : durch sin d. bat der
keyser nüt uff den andre» beren
142, 18.
darin adv., mit verben insamMn-
geaetit: «reden: eiBem »irite-
spfeeben« 93,38 ; 236,2 ;-ecliMMi
318, 22; 319, 8; 320, 19; -seflkM:
befc iinnr lier lü d. g&mdbm
(tt> entfe pmrtQ) 124, 33.
darren adv.: einon d. bdagw
>MtleB€ 108, 87 ; 818, 8S.
daa (seltener daa) ooig. »ao dafic
288, 17; 816» 5; >weü« 18, 17;
118,82; 180,7; 888,80; »4,81;
841, 88; 818, 15; 810, 5; 8917,80
(s. aaunerlmngen); »damii« SOS,
13; 817, 16; 881, 1; 880^ U;
mü einer fionNianng »ebtt» da8c
(sehr bftnfig) ; die stand, dae kh
andich8Bloptkab860,82; nach
einem comparativ = als 160, 29.
Dassia: der künig von D. 329,28.
David, der beaieger Goüatbs 249,17.
davomen adv. »vorn« 237, 18.
Denissios : Sant D. (Saint-Deois,
San Dionigi) 135, 30 ; 253, 10;
332,2; Denisseusl34,8;28%18;
284, 16 » 285, 33.
denk m.: an die er all sio sina
und denck (toute sa pensee)
setzt hat 180, 28.
denken swv. an. : mit acc. der sache
»ausdenken« : er dächt die aller
tödlicheat verrettery 293, 8; böß
uff einen (von einem) d. 57, 84;
ir band mir sinn nach nie däcbt
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375
(oBOqoes m iik*M ftkm mttna»
requeste) 75» 35.
dmmmt mukeiMm con^mtiT 64, 32 ;
•MMt gswObnlkli »dftttii«,
denneeht adT. »dennoeh« 82, 36;
88, 138^ 25; 179,3; 200, 26 «.9.
derffli^Ms: d. inob 64» 18; 84, 21 ;
98, 18; 964, 18 ; 886» 5; 808, 4 «. <u
deaenthalb: relai. d. er nSI die
wSrh^t ragt 112, 80.
Didiers (Didier, Deriderio), kOnig
der Lampavter, Toa E^l dem
großen benegi 848, & la 14.
dittaen twv.: ne tiieb d. »enf-
warten* 267, 18; 805 , 86; ir
groiie Biaaliejt diendend (aika>
ten) Imieii nfit 88Q, 29.
dieoslbaikell f. »knechtoehaftc
145,8} 168^87; 199, 88 u. 6.
Diagemia (Diogene» bei Ftalei fehlt
der iiaiD^, Bdaads gemaUin
8, 86; 137, 88; 141, ia 17; aar
eiiimal In nnienn texfe ^81, 89)
. beifit sie aook Aldea, weleber
name derhftofigerein Fand der
einsige bei Palci ist. S. einl.
Diomedes (Diomedes, Gbiaristante
P. 21, 101), könig der stadt Cor-
nilUa in Barbaria 235, 28; 239, 5;
841, 38; 242, 31. 36.
diaer pron. »d^r änderet (noch heute
allgemein schweiieiiBoh): dyß
zwen 182, 4.
I>obnin (Donbrin, Dombruno), heid*
Bischer riese 195, 33; 196, 31.
Dochier (Doucher, Donchiaro), von
Roland auf befehl Karls getdtei
328, 32.
domallen adv. «damalsc 7, 11.
Doon von Nantueil (Doon, Dodone),
christlicher graf (herzog 44, 23)
am hofe Karls des großen, aus
dem geschlechte Beagnolds 6,31 ;
9, 18 u. 8. w.
Oordoana, s. Amoa.
dry aom.: mnm die dru (um drei
nhr) 182, 33 ; 223. 18; 287, 15;
274, 22; unta das es drfi waa
182, 20; ein wenig nad^ den-
dryen 874» 28.
dosenütt adv. sdamala« 7, 14*
dreaiaUaria m. »dromadaire« 896^
87.
dackea ewy.: den kopl 897, 6L
dtoken sw?. an. : in^enOnlloli ohne
olQekfc »scheinen« : es dnediWdas
erttrich syiirette ander innen
108, 5; ebenso 18S; 19; 888,88;
895^ 17; 880, 14.
Dnxandal -el (Dnrandal, DnrUn-
dana), Rolande sshuert 8, 17;
68, 17; Ul,4s 148,86, 164^85;
196» 7; 819,81; 887,5; 887,87;
898, 8; 817, 6; m, 7; 888, 8;
880,87.
doieh prftp. mit dat. 185, 80i
dorehdriagea stT. : die red doreh-
tnwgiod dem kfinig dnroh das
berta 119, 88.
dnrehangm. »darohniairsoh« 79, 38.
dürfen an. »wagen< 9, 24. 88;
256, 5; darnach ein inf. mit »ae«
146, 10; 224, 7.
Daring, s. Th-.
dossen adv. »draafienc 89(^ 5.
E (ä).
acht, in bediogun^ssätzen : wtttn
ftcht sin ungnad nüt überkommen
(wenn du nämlich • .) 195, 4.
&chtert, dasselbe: wend ir ft. in
friden l&ben 139, 23.
ee f. : die , ein ee machen swu-
schend . . 181, 8; 225, 11.
eegmachel m. »ehegatte« 78, 26;
137, 35; 141, 18; n. »ehefiran«
319, 17.
Kgybert(Egibard, Bgibardo), christ-
licher herzog 317, 30; 319, 38;
329, 32.
376
Eg7pt(h)a 5, 5; 275, 22; 280, 27;
299, 85; 812, 5; Egypten 171, 29.
ejgentUehadT. »taut fiMite avoane«
• 144, 85.
einest adT. »einmal« 88,80; einart
— andent (daa eine mal — das
andi« mal) 71, 28; »dereinit«
189, 27.
einhellig aiQ« : e. werden (mit ablu
lata) »ftbereinkommenc 289, 12.
einlielligklieh adr. »einstimmige
99, 2a
einich pron. »irgend ein« 120, 89;
823. 34. 87 ; 828, 81; 888, 18;
886, 22.
eins, gewöhnlich eis: e. werden
119, 36; 267, ^. 24; eyß sin
116, 36; 313. 25 ; es ist im aU
-(alles) einß 156, 25.
Elargius : der künig £. von Aekyt*
tanya 329, 29.
einböge m., als maßbezeichnung :
der was wol syben e. (brasseea)
lang 302, 21 ; elboge 310, 29.
empfangen stv. »auifangen< 210, 5.
empfinden 8tv.: R. empfand, daz
er (Alexander) nach atmet 221, 2.
end n. »ort« 9, 15 ; 10, 17 ; 13, 35 ;
24, 6 u. 8. w. ; »ende« : zuo end
((Js limitea de) Franckrich und
Hyspaniiia 287, 17 ; am end (fuß)
eines grossen bergß 9, 13 ; zend
»zuletzt« 296, 2 ; zo (zuo) end
kommen 123, 33; 284,11; sinem
krieg ze e. k. (seinen krieg be-
endigen) 179, 36; ir möchtend
sonst üwerm fürnemmen nüt zuo
e. k. (euer vorhaben nicht aus-
führen) 298, 1; mit dem mocht
er zend sines fürnemens k. 294, 18 ;
ino end bringen »mettre en
effeetc 243, 7. 8. auch sent.
Engelland 6, 29; 32, 33; 82, 8;
115,22; 130, 10; 135, 35; 316, 21;
829, 80.
Engellander m.: Astdf, der B.
127, 82.
ftngi f. : Bnolland snodit diegiOiln
ftngimien (die diehteeten hanln
. der feinde) 288, 88.
entblOtien swv.: die etat ist gsr
entblötrt dar lütten 44, 85.
entblfindem swr. »ansplttaderac
259, 21.
entblondmng t »plfindeningc SSS,
26.
entterpnnO f. oder n.f »desherits*
mentc 189, 7.
entgonnen stv. »beschädigen, vcr>
letzen« 178, 88 ; 215, 1.
entnaechtern swv.: refl. »deqeiiMr«
270, 37.
enttrung f. »mutabilite 98, 13.
entschließen stv.: den stryt u-
tbuon , als er entschlossen (be-
schlossen) worden ist 174, 8.
entschlöfen swv. »eanschltfeni«
116, 34.
entschuldigen swv.: A. seyt dis,
das er G. dester baß entschul-
digette (den verdacht, die ge-
nossen verraten zu haben, von
ihm fernhielte) 251, 21.
entzünden swv. : das Doon sin
schanckel darvon (von dem biß
des drachen) gantz entsünt ward
und im bran 47, 8.
eralten swv.: »alt werden« 4, 19.
erberlichen adv,: »ehrbare 110, 17.
erbermklich adj. : »barmbersig« 4,
12.
erbietten n. : er nam von innen
urlob mit vyl e. (print conge
et s'offrit bien fort k eux) 92, &
erbuwen part. adj. »bebaut«: tf
fand e. land 182, 33.
ererben swv.: »erben« 340, 8.
ergeb adj.: »freigebig« 4, 6.
ergeben stv. : refl. idi ergib wA
gentiliclien an noh (je m*ofie
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377
du tout a vostre comandement)
49, 29; und (ir) (ich zuo einem
bruoder ergeben hand (euch da-
zu hergegeben habt, ein mönch
zu werden) 19, 22.
ergrifen stv, : ich hab dich daran
ergryffen (dabei ertappt) 175, 82.
erhytzget part. adj.: »eihitzt, auf-
geregt« 164, 18; 195, 33.
erhCiDgert part. adj. »ausgehung-
ert« 36, 15; erhungert 207, 8.
erkantDuß f. »ürieiU 128, 8.
erkennen ' >wt. : wie R. ab dem
häf erkftnnl (Terbannt) ward
128, 80; R. dg nß dem kfingk-
xicb Fraoekrioh erkent 127» 81;
dsMelbe 127, 88| 128, & 11.
erUagen swr. : tnuie. •um einen
klagen« 828, 6.
erkoofeniwT. : aller weügddmOebt
dieh nüt vor dem feod e. 815, 10.
erkonnen (erkennen 171,21 ; 281, 7)
swT. »erforschen, erÜAhren« 5,84;
79, 28; 126, 85; 276, 18 ; 280, 82;
281, 14 ; 336, 19.
erleben twT.: wenn er sine tag
erlftpt hett (alt geworden w&re)
257, 28.
erlängerung f. : die nüt zertzellen
sind Ton wegen e. des schribens
3, 7.
erlykeyt f. »noblessec 120, 38.
erlouben swr.: der künig wott, das
all frowennnd junckfrowen allen
nnd jedem erlopt (preisgegeben)
wurdend 235, 38.
erlouptnus f. «erlaubnis« 132, 28;
157, 6; 259, 26.
ernerer m. : der e. der armen 329, 1 3.
erroten awv. »rot werden« 82, 1.
erschlachen stv.: refl. de hab ich
mich mit im erschlaffen (je me
suis combattu contre Iny) 25, 31.
erschrockenlich adj. 98chrecklich«
232, 11; 319, 29.
erst : glich erst »eben jetzt« 12, 30;
mit der bedeutung »zuerst« kom-
men vor: tzeraten 126,8; 212,7;
von ersten 272, 27; des ersten
205, 8; 330, 22.
erstlich ad?, »zuerst« 231, 37; 315,
12; 322, 34.
erstockt part. adj. «verstockt«
176, 24.
erstunen swv.: darab er gar er-
stannet (fat tont, esmea) 97, 6;
part. pr&t. erstnnnet »betftnbt«
88, 80; 181, 29.
ertCden n. 286» Ii.
ertOdung f. 169, 88;
ertonbet part adj. »betftnbt« 11,6
(ertobet); 18^ 88.
erfiuning f. : - ander aonberjen und
er&nmgen (autres endhantemens
et devinemens) 806, 7.
erwarmen swr. : do BooUand Heng'
nolden also erwärmet (eaohauffifi)
gaaoh 126k 28.
erweren sw?. : das (= das es) innen
die Krysten nut e. mocbtend (sie
niofat davon abhalten konnten)
280, 21; refl. mit dat. 259, 4.
erseigen awv.: refl. der kunig C.
ertzeigt sich wol, das er nns lieb
bat 97, 11.
erzöugen swv.: refl. der dorft sich
nat e. (wagte sich nicht sehen
zu lassen) vor Beringer 256, 5.
erzuohen stv.: refl. untz wir gsächend,
wie sich der stry t ertsüchen (ver-
laufenj well 206, 9.
esterrich m. »fuBboden« 227, 33.
Esnrard (Eaurard), ein »phillosikus«
Karld des großen 340, 16.
Kthiopia, heidnisches land 309, 6.
etwan adv. »zuweilen« 145,29;
»ziemlich« vor maßbezeichnung-
en 181, 30.
etwar pron. »jemand« 128, 33;
135, 30 ; 236, 2.
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378
ezempel n, ; e. nemen bjr 179, 11.
F •. V.
Gablai adj. »gabeligc (lalML gäbe-
lebt) 266, 36.
Mbator, •. Gilbator.
Galiiitiii (Galantin, Vegliantino),
Bokuidt piM 80. 1; 36, 1 ; 57,
16; 61,6; 66,23; 70,23; 111,6;
115^ SO; 14% 17; 150^24; 182,
11 ; 107, 88; 381, 4.
Ganeraii-&n(Ga)l8nM, GallanHM>)i
beidnlieher kSnlg im bMM lüur»
iiliai 801, 87; 817» 10; 820, 88.
Qall«raBna(GalltrMNie^Oallmaa),
genaUiB KuU (tm«!. Pokl
28, 5») 204» 8 ; 806» 88.
Gallerui, dixktilelur gnf 880,88.
QalUmiM (Galiflm GaIli«ii«X P^h-
donym Übt AMI» 280 , 22;
242, 11; 248, 24.
Galter von Ifeylland (Ganlier deMil-
lan, Gualtieri da Molione), christ-
licher ritter89, 15; 310,35; 329,
36; Galtier 310, 5; 316, 6; 320, 1.
Galter (Gautier, Gualtieri), bcida
184, 2&. 20. 31. 83.
gan V. an.: also gieng Rengnold
sich klagen (klagte R. im gehen)
184,3; mich dunckt, wir gongen
(verstoßen) wjder unsere gelüpt
140, 9; gaa lasien »loslaiMiic
201, 35.
gan, 8. gen.
Gannellon (Ganelon, ein paar mal
Gannes ; Gano), der Verräter 6, 10 ;
7, 24; 8, 5 u. s. w.
Garnier vom löwen (Guerrier du
lyon , il guerriere dal Hone P.
4, 50), Pseudonym für Rengnold
45, 22; Gernyer 54, 30.
Gastgunnia (Gascongne,Guaäcogna)
297, 8; 342, 6.
geb, in Verbindung mit folgendem
fragepronomen : — auch, — im-
mer; z. b. geb wer 137, 28 ; 271, 6.
17; geb waz 124, 26; 128, 22;
294, 29; geb wie 43, 1; 55, 13; |
.152, 15; 171, 32; 178, 18; geb
wo 76, 11; geb m welotelaa-
deii01,8ii.A.v. Vergl.Sebwiia
idiotflnm 11, 67 ff.; DeutielMi
wArierboeh IV, 1, 1, 1708 E
geben ilr. : dm idi TaefewtaigMio
■in «rOivw gib 112, 11; mam
glonben g. (Mbenkwi) 180, 2S;
276, 11; 877, 7; 829^ 18; eiMm
«•ehmken g> (einen ereelneskiB)
205, 24»
geberen ilv. »Mgtnt : das sieh
der edel ber nm Inn (in dm
mntter) gebar 221, 88.
gebracben tirr.: rtfl. «end Ir 9A
niiiietritigebr.(gebraudkmMben
TOB) 185,12 (Tergl. aiioh221,16);
gebraebteieb (bediente nch)mt
früntlichen wortten 262, 3.
gechlingen adv. »•chaflUtplOklieh«
17, 17; 58» 0.
gedechtnuß n. : ich hab g. (er-
innere mich) an den apoitel &
Paulue U» 88.
gedenken swv. an.: ein mentadi,
der etwaz böß gedenckt imi
sinem hertzen 293, 7.
gedencken n.: wie er in söllichem
gedäncken (en teile peaiee) wm
III, 36.
gegenwirtig a^j. »gegenwftrtjg*
(häufig).
gegen wir tigkeit f. »gegenwart, an-
wesenheitc 8, 16; 121, 36;
18 u. ö.
gegenwirtigklichen ad?, »geget-
wärtig« 2, 28.
gegni f. »gegend«: acc pl. g^g'
ninnen 128, 36.
gehaben stv.: r^. (er) gehuobitch
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(klagte über) einer andren kranck-
heyt 53, 35.
gehan v. an. : refl. ay ghattend
sich (klagten über) der streichen
236, lt>.
gebär (gb-) a^j. »behaari« 56,35;
213, 9.
gebeim a^j. : ein wjser, gebeimmer
(diacret) rytter 27. 21.
gehen^get a4i. »beberat, mutige
282» 14.
M$ vrUer) nifc also g. (€omu)
gebe« 241» U.
geboBtav f. : Umm ff. tnoii (faire
oWgpiMuwe) 303, 34.
CMboa(Gelba(^ hm E 27« 201 fehlt
der aane), da« gMtge Gilboa
in PiaMtta 826, 28.
geleiteMiia (gU) »fMaer« 188»
24. 28« 188» 22. 28.
gemfteht (gm*) «der f. ag.?
»geaUfali»« : und spiang ins mti*
aer uhIb an die gw 215, 8.
gemein a^}*: der gemeiae man
>la cemmnae« 188, 18. TergL
Denleehes WSrterbnoli IV» 1, 2,
8208.
gemflet »coavage« 807,83; 838, 5.
gen (gan 281, 19), partikel w
infiaitiven »(um) lu«: a) nach
▼erben der bewegang, z. b. nach
g ä n : gen eohlaffen gän 22, 2 j
252, 5; gen ruowen g. 233, 81;
236, 20; 267, 14; gen fiflobea g.
275, 3 ; als er gieng gen waeeer
reichen 15,26; nach kommen:
gen trincken kommen 16, 5 ; gen
atrytten k. 28, 1 ; 113, 37; do
schied er hinweg die mere gen
sinem heren sagen 79, 16; die
zwen Krysten gen häncken be-
leytten 204, 25; er macht sich
uff die sträs den tod gan siiocben
261, 19. b) nach vecben der
modalitäfc , die den begriff der
bewegung in sich schließen: ich
will den gen straffen 10, 18; ich
wyll im gen hälffen 182, 1; so
wend wir gen sächen 259, 15;
er sötte gen wasser reichen 16, 1 ;
sy sött gen Rengnolden sagen
185, 27. c) nach »sin« (wobei
»gegangen« zu ergänzen): der
igt gM ain leben wagen 187, 20.
Vergl. Sekweis. . idioükon II,
822 ff.
generen ewv«: gott genaart iaa
all liner wunden 1, 22.
gen(n)et n.9 »genet« 296, 28; 309,
15» Yergl. »genetevi Deoteehet
wOrterbiieh iV, 1» 2. 8800.
Oennow (Oeanes), s. Hugo, Olifier,
Beagaier. AdqrttMiai daa yeta
Gennow heyßt 8^ 4.
gennogeaiaklieli (gn-) adv. »aor
genflge« 188, 10; 184^ 21.
gerSlen atv. : all die kettennen einer
etat bettend inn n&t behept» das
er aftt an das xoßgeratten wer
(qn*ll n'allaet eoe Tantre ebeval)
154, 27.
geieoht a4]* »reeht«: auo der ge-
rechten gottee 828, 17.
gereehtigkeit f. »recht« 130, 8. 13;
140, 8; 170, 32; 172, 22.
Gergis von Thannemarck (Ogier
le Dannois, Uggieri il Danese),
am hofe Karls 8. 27; 26» 17;
6; 85, 33 u. s. w.
Gerian, cbriatlicher beraog 329,
84.
Geryon (Gerion, Fuligatto P.23, 2),
heidnischer riese, von Rengnold
besiegt und bekehrt 268, 22;
269, 1 ; 272, 12; 299, 15.
Gernyer, s. Garnier.
Gerold von Rossillon (Girard de
Rossillon, Gherardo da Rossig-
Uone), christlicber fürst 9» 17;
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380
221, 27 ; 230, 22 ; 253, 36 ; 256,6;
276, 38; 290, 23; 341, 37.
gehimmel (gr-) n. »lärm» gepolter«
23, 36.
gerumpfen (gr-) part. a4j> »miix-
lichte 56, 35.
gcschänder m. »Schänder« 157, 13,
geschickligkeit f. 51, 21.
geschir (gscli-) n. : guot gschir
machen »faire bonne chere« 16,
22; 54,4; 77,16; 128, 2Ö ; einem
g. g. m. 59, 18; 152, 35.
geschrey (g«ch-) n. »gerücht« 194,6;
335, 15.
geschwind adj. »subtil« 222, 4.
gesiebt (ga-) f.: die g. (ab etwas)
verlieren »aus dem gesiebte ver-
lierenc 171, 37; 174, 22.
gesigen swv.: so wellend wir an
iren g. 27, 36.
gesprech adj. »beredt« : Gannellon,
der wol g. was 291, 14.
gestalt (gst-) f.: *art und weise,
weg, mittel. 2, 19; 17, 3; 26,3;
1 18, 2 ; 119, 2. 33 ; 230, 34 u. s. w.
gestatten swv. : mit gen. der sache
99, 7.
gestellen (gst-) swv.: den stryt g.
114, 10; einem die red g. »einen
zum schweigen bringen« 88, 4.
gestert adv. »gesternc 85, 25 ; 87, 34.
gestillen sw?.: alMoL »anfb^lrmic:
do gestyllet dae nngewy ttor von
stund an 214» 27.
gestnd n.: ooU. sn stüde »gest&nd^
gestrftnohc 248, 84.
getfUnmel n. 817, 84.
geflissen part. a^j.: ieh bin vyl
geflisner gsin bOß sethnon dann
guotB 824, 1.
gewapnen swv.: lefl. 189, 8.
gewär (gw-) adj.: g. werden (mit
aoe.) 50, 17; des nam sieh
Boolland gwär (de quoy S. se
doona garde) 29, 85«
Gilbator (Gilbatar, Gibilterra) : die
gebirg G. (les destroicts de G.)
339, 31 ; Galbator 306. 4.
glen f. »lanze« 61, 38.
glich adv. »sofort« 36, 9; 194, 6;
310, 25.
glichen swv.: refl. mitdat. 120,15;
212, 10; 312, 13; 320.15; 331,34
glitzen swv. »glänzen«: här, gly-
tzend wie das lutter gold 172,2.
glitzern swv. dasselbe 41, 5.
gloggenkalleswm. »glockenschwen-
gel« 59, 33; meist blos »kalle«.
glouben swv. : in einen 159, 26.
gloubhaftigadj. »glaublich« 814,19.
glück n. (f. 78, 1 ; s. anm. zu 74, 8) :
zuo allem glück »par cas de for-
tune« 261,25; ufi' gl. faren >aul
abenteuer ausziehen« 272, 7.
gnaden swv. »abschied nehmen«:
er schied uü dem schloß heim-
lich on gn. 233, 14.
Gödfryd, 'künig zu Bordellus' 6, 28.
Gödfryd (Gaudebeuf, Guottibuoffi),
♦uß Burgundia bürttig' 306, 13;
'fryher uß B.' 329. 36; God-
310, 5.
GOdfryd von Thannemarck, ehrist-
lieber herzog 9, 18.
Gödfryd (Godeffroy, dreimal Gaude-
beuf), «kfinig inn Frießland' 6,29 ;
802. 3; 310,1; 317, 31; 319.38;
829, 27.
Golyas , der riese , den David e^
seblng 249, 17.
Gorgonna8(le8 Gorgonnes), die Oer-
' gonen 24, 26. ^
göttiseh a^. : der bamisch was g.
(göttlicben Ursprungs), also das
inn kein yssen nach stadiel ler
schnyden mooht 171, 25.
gonob m. »glonton« 1 1,29| 224, 2 n.6.
Grandon (Orandoin« QrandonioX
beidnisbher kdnig 816, 8. 8. 81
(Gradon); s. Gtodoin.
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381
Grannadia (Grenade, Granata)» kö-
nigreich 306, 4; 335, 9.
gransen m. »schiffsende« 215, 2.
grebtnuB n. »begräbnis« 257, 15.
17, 26; einem greptnus geben
»bestatten« 329, 23. •
grewellich adj. »grauen erregend«
213, 10.
Gryffon von Haultefueille (Griffen
d'Hautefueille , Grifone d'Alta-
foglia), vetterGannelloDs 129,27;
131, 16; 245, 37; 254, 3.
Grodoin (Grodoin) 302, 30; nach
Pulci 25, 180 derselbe wie Gran-
don.
groß adj.: do ward im das hertz
so groß (gerübrt) 202, 24; dn
liifc mich gros (schwanger) eines
kindat 91, 16. .
grMsen twr., soimmer ; z. b. 26, 15 ;
65, 11 ; 96, 1. 13; 185,37; 225, 10.
gmotB m., 80 Immer; x. b. 186, 1.
Gnebait (Guicbard, Ckiiodardo),
liriHler BengnoldsH 10; 180, 11 ;
188, 82; 190, 11 ; 205, 10; 210, 14;
220, 5; 800, 11; 804,81; Onabh-
art 77, 20; 99, 28.
Qndelloii r on Feyem ({jkddeUon
de Bavieres; bei P. 8, 48 fehlt
der aameX am hofe Karle 82, 81.
& Gwedoa
gOette?: in Herenles g&ette (aox
colonaee d*Herealee) 299, 85.
gOeifeigkeit f. »gfltec 158, 88;
159, 25; »conrtoinec 198, 11.
Guy Ton Bnrgandia (Guy de fionr^
gogne), am bofe Karls 89, 16;
185, 18; 277, 1 ; derselbe wie Eng
von B. (* d.).
goot :.da bettest g. gehept vor dinem
Unglück zesin (tu avois beau
Mtac ton malbenr) 277, 24.
gaper]iatorm.»gonTer&ear«225, 16.
G^edon von Peyern 253, 14; nach
F deraelbe wie Gudßllon.. voa P.
Halbteil m. »hillfte« 144,25 ; 310, 22.
halt m. »hinterhalt« : alle die, so
im h. wärend, wuschtend harfür
241, 36.
halten stv.: wyrtschafFt h. 236, 4;
einen kämpf mit einem h. 336, 4:
vyl, nüt uf einem h. (geben auf)
85, 5; 89, 23; 251, 13; refl. wir
wend zerät werden, wie wir uns
wytter h. (verhalten) wend 328, 1.
han v. an. : eine junckfrow han (in
obscönem sinne) 193, 36; 229, 25;
ietz hast nüt daran, der minst
• buob hat mer daran (anteil da-
ran) S33, 19. 20; wenig, nüt uf
einem han (geben auf) 81, 16;
112, 33; 142,13. 18; wirmüessend
gän , das wir den soldan vor
- argwän habend (pour garder le
s. de 8oap9on) 203, 10 ; er wnrd
dich wol han, dae . . (fl te garde-
roit bleu, qoe . .) 279, 16; ich
wyll dich ndt haa (sorOokhalieii)
2Q1, 7; vergl. auch 199,24; 210,
80^ 228, 6 ; 231, 32.
hand f.: Bengnold nam die etat
. and das sehlos inn sno sinen
banden 261, 21.
handel m.: sagst mir nnt allen
haadel von der ver]:eiteE7 (tont
le faict de la trahison) 814» 26;
pl. hftndel: ieh will i&dh min h.
(mon afiaire) ertzellen 27, 22;
als die heren von iren händlen
. (de leors adventnres) seyitend
282, 27.
handele swv.: die nnbüligkejt, die
ir mit minen brüedem gehandelt
hand 38, 9; wie er gebandlet hat
(avoit contractu mit dem heyd
198, 34.
Hannibal 807, 26.
Hans (Jean, Janni P. 2r), 128):
India, in dem der Vnester H.
k£uMg ist 299, 31.
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MB
banfstängel m. 266, h»
kaptk ro. : kundert bereytt baptken
(fnakem miMi) 206, 26.
hag tdr,: als iweiter teil in lo-
IMBflieBMtellBgMI mit MidOtfB
adverbien , 8. ab, an, in, nacb«
uß; in vyl zytten bar (depnis
longtempe) 2, 24 ; mit verben
lOMimmengesfttzt: bar brechen
»anbrechen« (Tom tag) 69, 19. 24.
baniiBch m. : sebr bäufig die Über-
setzung von »lea armes« , z. b.
186, 4. 7; im b. sin »estre arm^«.
i>arfür adv., mit verben zusammen-
genetzt : harffir brechen (vom an-
brechenden tage) 44, 14; 267, 15 ;
270, 30 ; 273, 15 ; -kommen 387, 1 ;
-machen: refl. »aus der reihe
hervortreten« 283, 14; -stellen:
refl. Ollifier stalt sich hartür (se
mit au devant) 8, 18; -tbnon:
die panner »mettre au vent«
804, 8; refl. »hervorkommen, her-
vortreten« 87,3; 309, 15 ; 320, 17;
-treten 336, 26; -wischen 241, S6;
-züchen 804, 16.
harz n. : echwartz wie gesottieii h.
(peige bouillie) 218, 16; 309, 7.
Hauitaklara (Hauteclere, Altaehi-
ara), Oiiviers ach wert 114,8;
Haultaklerra 318, 18 ; Hoitalker-
ra 11, 14; Hocbenklara 8, 25;
Hocbenklera 227, 29; Uochklera
86, 7.
Haultat'ueilla (Hautefneille , Alia-
foglia) 1:31, 17; Haultefueilla
130, 25; Haultefueille 129,27;
Hochenfueilla 245, 87; 254, 3; s.
6riffon.
heimt'allen stv.: diewyl der ami-
roll (der lehensmann) tod ist,
80 Söllend alle die land, so im
SQOgehorttend, von rechts wegen
minem vatter wyder h. als ober-
ster her (als lehensherm) 172, 27.
Heinrich, brnder Karls 341,
heissen n. : ich wett es buessen nach
heissen (nach dem befekl) disssr
ryttem 65, 23.
heitery f. »glänz (der sonne)« 239, 1.
hell adj : mii heller (laiiter) slimm
44, 22.
Hellena, *Menelau8 wyb' 174, 33.
helfen stv. : einem darvon Ii. »eiasB
retten« 206, 6.
herberg f. : ce h. sin 194, 1 1 ; 216, 16.
herbergen swv.: absol. 170, 1 ; refl.
130, 14; 184, 4; 211, 3 (-ernj.
5; 215, 12; 236, 3.
Herclin (Eraclio P. 28, 127 ; in F
fehlt der narae), *Ce«ar von Cob-
stantinopel' , vater von Karte
mutter Bertha 841,
Hercules 299, 35*
hergott m. : unser b. 1, 21.
Hermalina (Hermeline, Ermellina),
gemahlin Oiiviers 8, 24. Puld
1, 17 nennt sie 'moglie del Bo-
nese', d. T. Uggieri (Ogier-(Tergisl
Über diesen widersprach s. «inl.
Hermin (Herrain, ErminioneJ, heid-
nischer könig 77, 22; 95, 17;
90, 10; 98, Si 110, 6; 114, 22:
125, B.
herrschen swv , mit acc. : ich bin
nttt kommen küngkricher zeh.
(pour aeqcierir royafumes) 198, 13.
hert adv. 210, 18.
herz n. -mut« 80, 29; 209, l; 2*8.
25; 227, 32; 286, 13; 2»1, 12.
herzog m. »anföhrer« ^1 , 4. 13.
üeber »hertzfig«286, 28 a nachtr.
hässig adj. »envieux« : ich bin h.
gsin on cinicbe gnad 323, 36.
hieby adv.: es mögend wol vyl h.
exempell nemmeii 179, 11.
hiedannen adv. »von hier weg«:
h. komme« III, 20.
hievor adv. *13, 7; 135, 29; 145, H;
1T9, 27; 192, 16; 201, n. B.
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m
hilf f.: einem fa. geben 138, 82;
einem h. thuon 136, 28; dysser,
so du meinst, er sig inn diner h.
(en ton aide) 224, 11.
hilfiich adj.: einem b, sin »helfen«
12, -SS; 96, 21; 175, 6; 219, 7;
220, 23; 239, 38; 324, 11.
hin adv. : als zweiter teil in zu-
sammensetzunj^en mit andern
adverbien, s. an, thert, vor, für,
Äuo ; trennbar zusammengesetzt
mit verben : -gfin »zu gründe
gehen, sterben« (?) 169, 28;
-kommen: sy wurdend eyß, daz
sy sinn (wegen ihres streites)
ZUG Rengnolden hinlt. wettend
(qu'elles s'en rapporteroyent h R.)
267, 21 ; -richten »töten« : ich hab
iim wyllen, yfl himerichteB mit
derfehniden mimt «diwerte 186,
94 f -flm «fUKioiiwDiMBii I TW-
gangen seiB«: mts iai inmn
der im bin wäre 88;
•thttoo: dot Vtaaen «yUen h.
(i»bUmeii Ton) 140, 80; got» der
da mag all loobenTeii h, fia
idehte nadieit) 007» 1.
hiBdanneB adr.^ eiBOi Ii. jagen
143^ 18.
Mader ^rl^.: IübAbt iiek (aMrfst
saeaanieBgeeolttie1»n) »rafODkc,
lAnfig veifieB der bewegnng;
M* bk eleUond %A h* (letibwui f^oni)
72» ST; adv.: Mnder ganvonter-
gebenc (von der erane) 16S^, 4.
linder a^. : inn der hindefsehten
(letzten) sdiladit der 7, 85.
binderwertlingen adr. »foa hinten
her« 30, 27.
hinscheiden n. 8, 88; 90,82; »1,87;
285, 18 ti. ö.
kinaß adv.: b.geben»hBMMgeben€
185, 18.
Irinftir adr. »loitui, kdnfti^iin«
18, 8.
hinwegBcheiden n. 302, 12.
hirzly n., demin. zu hin 43, 87.
£li8pan(n)ia (Espagne , Spagna)
79, 24; 135, 5; 140, 16; 142,24;
229, 16; 275, 24 ; 280, 11 ; 287, 17;
290,30; 303, 16; 313, 23; 333,19;
889, 30 (das gantz H.); 841, 14;
Hi8chpan(n)ia 79, 24; 186, 28;
Hyspannien 2, 84.
Hoal von Nantes , christl. ritter
825, 14; Hoel 382, 18; 339, 27.
Hochenldara, -klera, Hochklera, s.
Haultaklara.
öoehenfueilla, s. Hanltaffieilla.
hochgeboren adj. : min all^r mech-
ügester und hoobgeberaest her
292, 8.
beld adj.: abid. «wlWMrc m,22;
174, 10 ; 180, 88.
hdn adj.: einen b. machen »er-
itlmenc 114, 14.
bSptlingen adr. «kopfüber« : Lien-
nett8eib.iber«bipMM»^8,18.
flottalkevM, e. Bm»IMI««,
hSoMheB (heneehen 198^ 32; Me^
eeben 28)«irv.:<eiBe«ieitwM
b. «vedaBgMU 61^4.^; 84^8;
186^ M. 28? 18% S2| 06% m
bef B.: «B der IttieteB hdfliMi BBd
aadera, dSe 43k bif ^baMnid ^ai
üeBBent mtätowj IM,
belUiMtf.: iifdeB«b7<bib.820,21;
88% I8l
bndler m. »gleatoB« t2tr85 ; 216, 16.
bflenly ±, 4eBk aa haon : die h.
gänd nieaer ndt de& füebtea
269, 27.
hfierling m. »ribaud« 206, 2.
bfierrig m. »ribawl« 48, 22; »rattenc
197, 14. 18.
büeten swv. : hftettcnd (gebet acht)
eb allen dingen, dM . . 231, I ;
TfsA, ohne weiteveeobijekt 162, 28.
Beg TOB Bnrgnndia (Guy de Bour-
gengne), beweg 2% 1^6; 82, 38;
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384
285, 5; 310, 1; 'kunig zuo AgW-
nunt' 329, 30. S. Guy.
Hug von Nantes (Huyau de N.),
graf 302, 5; 310, 4; 329, 35.
Hugo (Huguea) von Ackyttania
342, 3; H. von Gennow 342, 7.
hund m. : zwei hundert louffender
hnnden 296, 26.
hündi.sch adj. : mit den h. Erysten
208, 32.
hangerig ac^. : b. nach etw. 320, 15.
haot f.: sieh in h. halten 69, 12.
15; 79, 22; 147, U.
hurtig adj. »gaillard« 192,6;26d,29;
276,
hnffe m. : sieh off ein h. legen
231, 88; sno k. f^en 164, 37.
huwlen iwr. »lien]en< (von ban-
den) 280, 80. . i
J(y).
ye^mtU ndr. »jetst, in dieser seitc
H.34; 26, 27; 166, U n. 0..
yU f. : in achneUer jll 201, U.
yllenic «dv. 47» 10; 58, 28 n. 0.
im (dat Ton teec): aehr hitofig
hiSm Terimm »thnonc, nm die
besiidiang deeselben anf elwas
Torher erwfthntet aneudeuten
82, 26, 88; 115, 27; 129, 7;
143,21; 150,5; 168,10; 172,30;
196, 15 ; 198,20; 287, 35; 297, 31 ;
300, 12; einmal bei einem ad-
jektiv: ir lind im wyß gnoog
(weise genug daxu) 2d8, 14. ,
im biß m.: zimbiß essen »dienere
120, 22; 182, 35 u. ö. .
in präp, mit dat. oder acc.: a)
räumlicb : in (auf) dem berg
186, 9; der sytz, in dem M. saß
295, 18. b) zeitlich »während,
bei«: im nachtessen 236,6. 13;
. in Karlys rettung .285, 34; in
Karlys und Ruollanden zuokunft
. 28^, 38; im zuohensüchen 309, 9 ;
in der red 311, 17 ; in einer klag
319, 7 ; im rytt 319 , 37 ; im
wyderumrytten 325, 27 (vergl.
auch »indem«); in (seit) zechen
jären HO, 23; in kurzem (binnen
kurzer zeit) 80, 31 ; 90, 5 ; 94,34;
156, 27 ; in kurtzen tagen (vor
kurzem) 64, 10; in vast kurtaer
zyt (depuispeu de temps) 211,;^;
es ist yetz nüt im zyt (an der
zeit) ze blassen 310, 14. c) sweek,
absieht beseidmend : (der löw)
leyt sich nyder in eeiehen dar
demüettigkeyt 226 , 22; dysae
ding schickt fleh If. in front*
•ehalt seichen 296» 31; ich irytt
üch mine giellen in hnotliM
270, 27; (er wüst nnt), ob qr is
• gaotteinoderinb08iem(ing.odff
in K absiebt) kämmen 79,27. d)
inslxumental : in dysser fonn(psr
oe moyen) 832» 86. e) wann ei
mag sieh Im niemmen Terglichen
in manheyt 185, 14; er Qbertrifl
inn maoheit qnd red))gkeytaUe
84, 38.
in adv«, trennbar .snsanunengowtrt
mit yerben: -beschließen »an-
schließen« 315,35; -binden: als
, im ingebanden (y^nfgetragen, be-
, fohlen) was vom keyser K. 268,4;
•geben »übergeben« : (so well er
üch) gros stet und iand i. 202, 29;
-haben »inne haben« 243, 31;
. 282, 19 ; 335, 22; 340, 3 u. ö.;
>retemr« 116,23; -halten »zurück-
.behalten« : (pfert und scbwert),
80 er im anrechtlich inhielt 113,22;
-legen : die glen 61, 38 ; die sper
115, 26; du hast uns ein grosas
unner ingleyt 177, 22; -nemen:
tribut 195, 35 ; R. nam die stat
und das schlos in zuo sinen ban-
den 261, 20; -schlachen: das er
im den (köpf) inschluog 21^ 4;
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m
-stecken : die 8cbwertter 179, 18;
-züchen: absol. 254, 27.
indem (häufig getrennt geschrieben)
adv. »während dessenc 97, 21 ;
223, 4; 272, 30. 34; 276, 24;
325. 18 u. ö.
India 201, 17; 299, 30.
ingang m. »eingang« 226, 10.
ingiesaung f. »eingebung« : durch
götlicbe i. 52, 31 ; durch die i.
des beylgen geystz 159, 21.
Inhalt m. 277, 14. 30.
inbaltung f. »in&alt« 64, 5.
inhar adv. : du hast es in hals i
erlogen 107, 16.
inwendig adT.: er ertoOagt sich
hüpschlidi nßwendig, aber i
was er trarig 298, 6.
inwoner m. »einwohnerc 45, 9;
94, 15; 242, 7; 25^84; 265,12;
280, 25 ; 881, 82; inwaner 4^ 29.
irig a4j.: das ir all irig sin wer-
den (seres toat empesch^, die
setsellen 97, 28.
idg adj. »eisern« : und het er den
kopff yssig 186» 21.
isin a^. dasselbe : ein grosse yssinne
knglen 189, 10; mitderyssinnen
fast 249, 10; ein grossen Issennen
kolben 197,86; d.7sseliiiot 18932.
YtaUia2,8S; 6, 6; YttaUien889,88.
ifening f.: irie man dcli inn die
yffirong der liebe 1^ (cornmo
Iis 86 mettront en fieneiie de
ramonr) 197, 12.
Jason (Jason, Greco P. 20, 27)
sehiffspatron, yertriebener könig
▼on Cornillia, von den franzö-
sischen baronen getauft und
wieder in seine rechte eingesetzt
214, 12; 225, 8; 235, 22; 241, 29;
248, 27; 246, 20 ; 299, 16.
jenent adv.: da jhänett *dort
drabenc 269, 14.
Hoi^BBl das >iMS
jener: die yeneren land 299, 26
(s. anm. zu der stelle).
jerlich adj.: uflF den jerlichen tag
(Jahrestag) siner bekrönung 200,5.
Jerusalem (Jh-) 2, 30; 5, 6; 6, 12;
249, 17; 275, 21; 338, 32.
Jesus (Jh-), der gott der Christen
12, 22 ; 13, 22; 8G, 25; 93, 15;
117,12; 272,29; 304,20; 308,23;
325, 34; dernam Jhesuin 13,26;
Jhesus Krystus 145, 1 ; Jh. Eryst
214, 19; Jh. Christ 29, 16; Jhesn
Erist 76, 14; Jhesuchrist 11, 11.
Sant Johans Port (S. Jean pied de
port; San (Manni pi^ di Porto
P. 25, 94 ; San Gianni di Porto
25, 170; m di Porto 27, 161),
Stadt in der näbe Ton ' Bonce-
Talles 295, 7; 296, 15. 84; 297,
18. 29. 86; 296, 22; 808, 28;
812, 26; 819, 22; 825, 7 ; 886,
2. 6.
Joyossa (Joyeuse, Gioiosa), Karls
des großen schwert 284, 14.
Jordan, floß 884, 28.
Sant Jörg, der hl. Georg 298, 6.
Judas, der verrftter 250, 24; 279,
18; 290, 21.
Julius Cesar 807, 25.
jnnckfirow f.: die (ryssen) hattend
die l&r ir j. (ebambriere) 181, 19.
Jopiter, h^engott81,28; 194, 8&
K (C, Q).
Kalyf: der gros E. von Bandes
(s. d.); der Eallyffe 817, 20.
Eallabria (C-) 6, 15; 339, 34.
kalle m. »glockenschwengel«, Mor-
gants waffe 19, 36; 95, 30 ; 97, 28;
122, 33; 123, 16; 210, 2. 4. 20.
30; 215, 4.
Callygant (Caligant , Galigante
F. 22, 254), heidnischer könig
270, 9. "
Calloiion (Calorion, Oalavrione),
25
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386
heidnischer könig, bruder des
Alten vom berg 245, 31 ; 246, 13;
248, 15 ; 254, 17; 257, U; 263, 21;
K- 254, 24.
Cam von Cattaya (Cam de Gatfcaye,
Gau di Gattaia P. 21, 6), heid-
nischer fQnt 223, 25. 34; Kamm
228, 28.
kammerthür f. 175, 12.
Kaprefol (Caprefol, Caprafolle P.
22, 217), eine wütte, in welcher
der fiese Geryon sich anfhftlt
264« 25; G- 267, 88.
caracter m. »sanberbaehatabc : die
(ryasin) fnndend sy, das sy neys-
was caracteren (characteres) inn
herd macht 281, 9.
Karador, s. Korador.
Karly, kaiser Karl der große 1, 2
n. 8. w.; Earolns 2, 25. 29 ; 6, 2.
Karlomaans, sein brader 841, 88*
Gartago 805, 15 ; 807, 26.
Gattoya, s. Gam.
Gaffems Ton fioordyas (Cafferus,
Caffittrs de Bordeaux), christ-
licher könig 310, 2; 829, 27;
Carferus 302, 3.
keybin f., Schimpfwort, von der
riesin Creonta gebraucht 228, 20«
k&melthier n. »kamelc 299, 26.
Cenonnia: Eooliand, gr4f sao G.
7, 9.
Cerberus, der höllenhund 24, 22.
keren swv. : refl. (RuoUand) kart
sich uß dem streich (wich dem
st, aus) 197, 37; die Zerstörung,
so sich vast bald uff ans keren
wyrt 308, 19.
kärly, dem. zu »karrenc 135, 20.
ceroraancia (so ist wahrscheinlich
statt »ceromaciac zu lesen) »chiro-
mancie« 30(3, 6.
Cesar: des grossen Her clin, Cesars
von Constantinopel 341, 29,
kyben swv. >aich sanken«: die
zwo juückfrowen kyptend nmm
ire schöne 267, 18; do sy laag
kybet hattend 267, 20,
Cybillia (Cibile), stadt in Spanien
306, 4.
kinbagge m, 197, 10.
kindbet f.: die was nlwlingeo aO
der k. gangen 96, 8.
Gypion, s. Sdpion.
C^t (Girot, SdrocGO P. 20, 27),
pairon einessehiffes214» 12. 19.
klagen swy.: sich einem U. (s. bd
einem beklagen) 243, 14
Klaramnnt, s. Kleramant.
Klarion, GU (Glarion , Faborie P.
9, 88), wall Hermins 94^ IL Id.
29; 100, 27; 108» 87; 117, 84.
Glements (Glement, Ghimento P.
2, 58), böte, von Rengnold ani-
geschiekt Roland sn snehen 82,84;
88, 7 (aoc. Glemenisan); veigL
auch 25, 14.
Elementsa (Glemenoe, Glemeoiis
P. 8, 15), Schwester des k5aigi
Hermin 78, 16. 87; 79, 11 ; Cis- ,
mantsa 101,20 ; ClemencalOS, 19.
klepfen swv. : absol. der stein fuor |
für, klepffend als ein thonner-
klapff 11, 84; trans. (Greontta)
klapfft ire senn wyder ein an-
dren 231, 33.
Kleramunt, Gl- (Clermond , Chia-
ramonie), graf , klosterabt , aas
dem geschlechte Rolands und
Kengnolds 9, 15. 30; 13, 32;
14,20. 33; 15,17. 21. 28; 16,23;
17,34; 18,18. 28; 19,4, 24. 29;
20, 2; 35, 3; 36, 30 u. a. w.;
Klaramunt 10, 6.
knüpfen swv.: Rengnold knüpft
(band) Bayard an ein boom 1Ö4,
24.
koUer m. »köhlerc : schwarta wie
ein k. 23, 1.
kommen stv.: (Karly ist ureächer i
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387
gsin), das sovil landtz zuo un-
serm heiigen glouben kommen
sind 140, 19; ay was sich ver-
wundern, wohin er mit Bayard
kommen were (qu'il avoit faict
de B.) 184, 34; ich wUl sinn
nnsers zanckß an dyssen rjtter
kommen (je m*6n rapporte . .)
240,32 (vergl. hinkommen); mich
dnnckt, ich sig uß einem achlSff
kommen 825, 28 ; di^ mere käm-
mend (gelangten sn) dem kfinig
M. 15d, 2; et kam innen wol
(daß rie noch gerOBiefe waren)
132, 2.
oommett t »kometc 840, 14 (i. die
aam«).
Conetaat (Conttant» Gosianio), kO-
nig Ton Bella Marina 181, 17;
199, 4; 202, 12; 205, 25 ; 211, 11;
249, 27; Constants (daiO 199,3»
Gonttaatinopel 341, 29.
Coneiantlnnfl, 'der prohet sno Bom*
880, 2.
contBientB f. »eonadence« 823» 25;
889, 1.
• Copard -t (Coparfc, Copardo), söhn
des amirols von Persia, brnder
der Roßmunda 166, 25. 28. 31.32 ;
167, 1. 8. 11. 35; 171, 1; 181,5.
Korador, C- (Corador, Caradoro),
heidnischer könig, yater Leon-
nets und der Meridianna 20, 7.
22; 28, 4. 24; 40, 23; 58, 21;
63, 22; 77, 26; 90, 6; IIQ, 26;
209, 22; Karador 64, 6.
Gorbant, K- (Corbant, Corbante),
heidnischer könig, von den fran-
zösischen herren zum Christentum
; bekehrt, vater der Forissenna
44, 32; 46, 19; 49, 2; 51, 3;
54, 9; 56, 30; 58, 27; Corbans,
K- (gen.) 44, 32; 54, 29.
CJordublya (Courdoube , Corduba
P. 25, 254), Cordova 306, 5.
Cormoram (Cormoran, Can di Gat-
taia P. 20, 60), hauptmann des
kaisers von Me3sa215, 36; 216,2.
5. 7. 13. 15. 20. 22. 24 (K-). 30.
Cornillia (Cornille, Corniglia), 8.
Djomedes.
kosten swv., ohne Preisangabe: ich
loben dir, ee das die sunn under-
gang, müeß dich das worfc kosten
(que le mort te eonstera eher)
197, 19,
kostligkeyt f. 9pracht, anf^and«
161« 1 ; 173, 25.
krftnken fWT.: to gar het er das
herts kränekfc (tani il a?oit le
coenr serr^ nß nrsach der schnel-
len venrendrang des leidts in
fr5nd 66, 85.
Creonta(Oreante, Creonta P. 21,25),
lanberknndige riesin, mntter von
acht riesen 213, 13. 80; 225, 18.
20; 228, 34; 282, 26 ; 242, 26.
Krieche znu »Qriedie (Ostc6nier)c
2, 20. 23.
Erieohenland 339, 82.
kriegisch a^]. >snm krieg gehö-
rende: das ixsh nnn die krie-
giscben. Sachen gsächen nnd er-
lern nen mög 27, 19.
kriegsloiif m. : pl. wann das sind
die kriegslöuff, einest gläckhaff-
ti^, änderst ongluckhafftig lesin
71, 28.
kriegslüt pl. 94, 38 ; 96, 20; 160, 2;
249, 29; 254, 1 u. ö.
kriegsrächt n. : nach k. 241, 5.
kriegsvolkn. 83, 7 ; 160, 13 ; .161, 28;
206, 13; 258, 2; 331, 19 u. ö.
Krist m. (sehr häufig). S. auch
Jhesus.
Crjstianus, 'künig zuo Brettanja*
329, 28.
krumbhorn n., ein musikinstrument
(in F entspricht ^clairon<) 293,
14.
26»
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krutz n. »kreas (ende des rQok*
grates)« 11, 86; 231, 20.
kuchjgsdiir n* »kfichengMcbirrc
21, 12.
quitt adj.: das du den koni^ ^•
ewigklich für quitt lassen wellest
des trybutz halb 198, 29.
kumlich adj.: die k. (geeignete)
zyt 77, 34 ; es ist ietz nut k.
(il n*est pas maintenant temps),
daz ir üch an innen r&cbend
204, 9.
kumlichen adv. »kaum« 109, 7.
kummerlich adv. »kaumc 31, 8;
44, G; 139, 33; 175, 24.
kunnen an. v. : (ein wärsager), der
vast wol mit der schwartzen
kunst kond (sich sehr gut da-
rauf verstand) 147, 1; er treyt
dry böf^gen. mit dennen er wol
kan (gut unizuc^ehen weiß) 272,22 ;
ich kan nüt darlur (dali ich nicht
so schön bin) 266, 8.
kuntlich adj.: so muos er mich
finden das k. zemachen (prouver),
das es war ist 239, 21.
kunthuon an. v. = kund thuon
84, 17; 171, 8 u. ö.
Cuonrat(Courant, CoranteP. 14|30),
riese 161, 8; 164, 24.
Kurthän (Courtain, Cortana) , das
Schwert des Gergis von Danue-
marck 86, 7 (s. einl.).
kurzlich adv. «kurze zeit« : k. dar-
nach starb sin bruoder 341, 34.
kurzum adv. »um es kurz zu sa-
gen« : k. sy wottentz nüt thuon
234, 33.
kurzwilen swv. : din buol kortc-
willet undersich (joue de Sou-
plesse) 266, 35.
Laden stv.: mit aoc. der sache
»aofladen« 16, 16. 17; mit acc
der person »beladen« 259, 12.
Laraostant (l'Amostant , TAmo-
stante P. 12, 39), *kuiuginPer-
sia' 142, 34.
LaiDparten, Lombardei 6,21; Lam-
party 342, Ii; Lombardia 342, S.
Lampüierm., Langobarde 342, 18.
Lamparty, s Lamparten,
Lamprecht (Lambert), 'kunig mo
Boorges' 302, 4; 310, 3 ; 329, 27.
Lamprecht, *farst in Brüseen* 6,28
(s. einl.).
landvolk n. »les gens du pays«
97, 36.
lang adj. : nach langem »nach
langer zeit« 154, 37; 256, 28.
langest adr. »längst« 244, 2; 261,
11.
Langres: dorgräf von L. (le comte
de L.) 302, 5; 310, 4; 321», 35.
Lassanna (Lausanne, Lasanna) 255,
16; s. Polydor.
lassen stv. : im fallen ließ er ein
grossen schrey 11, 18; do lieü
sy ein grossen sünfftzer 65, 20;
die ließ gros süntftzen ab R. hin-
scheyden, aber er ließ nach nl
grösser 235, 18. 19; wie vil(trehen
und) sünfftzen wirst du (von
hertzen) lassen 290, 15; 308,11;
do ließ er ein grossen fürflammen
uß dem mul 231, 17; die wyl
die fisch suttend, ließ der bruo-
der win 275, 7; lassen = zurück-
lassen: der künig liermin hat
inn zuo einem regent des landes
gelassen 93, 36.
Lateran (Lateran): uff dem platx,
der da hejßt L. 2, 12.
latte f. »dachlatte« 24, 1.
leben n. »lautes treiben, lärm«:
waz läbens ist das, so ich in der
etat hör? 95, 7; was lebens die
in der stot tribend 243» 20.
läbtag m. : das sy ir L rieh wiiead
225, 14.
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389
lächenlüt pl. »lehensleute« 140, 5.
läder n : gewapnet mit gesottnem
].(decmrboiiilly) 205,3; 218, 15;
mit gesöttnen lildem 258, 29.
legen 8wv. a) mit acc, derperson:
sy leyttend inn an ein vaat schöns
bett 49, 0; er ward mer dann
in tussend stuck geleyt 242, 3.
b) mit acc. der sache : band
legen an einen , etwas 1 26, 25 ;
161,19 ; 201,34; 217,20; 229,32;
247, 10; 82ß, 12; do leyt sy ir
liebe an inn 146, 19; die hat all
ir liebe an in geleyt 167, 19;
die Schmach, so du faltschlichen
uff frow M. geleyt hast und utf
mich 122, 30; der dingen halb,
so man uff inn leytte (ihm zur
last legte) 124, 2 ; die (fürsten
uß Franckricb) leyttend all ir
syt. all ir hab und lyb nnd
sterekj den kiystenlichen gloo-
1aem w&mmm 264, 17. c) reB.
and leyt sich an ein bett 174, 24 j
dennen, an die sy (die liebe) dcb
leyt 178, 10; wie man sich in
die yffhing der liebe leyt 179, 12.
-lei (-lein), als sweiter UaH von su-
eammenieisangen: allerleyn 174,
1; dryerlnn 334, 24; einicherley
107,26; 116,23; 120,9; 170,82;
-lein 128, 86; keinerlein 149, 28;
157, 7 ; 268, 18 ; TyUerlein 21, 88.
leid n.: ich bin bie inn leyd be-
kliiyt (trage tranerUeider) tag
und naoht 217, 87.
Leon (III), paptt 1, 12. 16; Leo
841, 17.
Leonnet (Lionnet, Lionetto), eobn
des köDiga Gorador, bnider der
Metidianna 28^24; 54, 28 ; 65,25;
71, 18; Lyonnet 28, 4
Leonfknt^ i. Lionfant.
llrmma: yederman schr^ 1. (eri-
oit allarme) 248, 20.
leser m. »Vorleser« : er (Karl) hatt
alwegen lässer, die im die biblen
und kronicken lassend und an-
dere geschieh ten 5, 14.
lesterer m. : du bist ein 1. (adultere)
und kätzer und geschändet der
jungckfrowen 157, 13.
Lybia (Lybie, Libia P. 25, 213),
Lybien 305, 14.
lichnam m. »körper« 323, 10; die
todten lichnam 318, 2.
lychtferig adv. »veränderlich, un-
beständig« : (die frowen), die die
gmüetter so 1. band 150, 14.
liden stv. : trans. '^zulassen, zu-
geben« 65, 17; 107, 4; 238, 16;
ich möcht liden (ich hätte gern),
das dis pfert im holtz were 17, 2 ;
refl. das fröwly schrey im, er
eOtt sieb liden (sieb ruhig ver-
halten) 105, 35.
lieb adj., prädieatir gebraucht ohne
Objekt: do Chuinellon gsacb, das
BuoUand so gar lieb was (estoit
tant aim^) 7, 26; da die ver-
retter lieber sind (sont mieoz
sonstenni) als die frommen 84, 8.
liebe f. »geUebte« 91, 26; 265, 27 ;
liebe suo, mit einem han64, 18. 20.
lieben (gelieben?) swr.: daa in
(gott) geliept hat den fiiden ae-
maehen 117, 6.
liebhaben swt.: ay fnortend goot
Iftben mit einandien als swey
liebhabende 150, 85.
liegen (lügen) stT. : dn lügst durch
din sdhlund218, 84; einenheissen
1. »desmentir« 126, 86; 128^ 5;
279, 20.
Ilgen itv.: am bett 1. 174, 25;
175, 14; 295, 33; am fenster 1.
172, 8; 188, 25; man hat wol
gsächen , an wemm es gelegen
geweßt ist (wer schuld daran
war) 280, 5.
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890
Lyonbrun (Lionbrun , Liombmno
P. 21,61), vetter Marsilias 229,20,
Lyonnet, s. Leonnet.
Lionfant(Lionfant, Lionfante P. 8,
37), anführer in Bermins beer 8 i ,8;
84, 3; 98, 7; 117, 84; Leonfant
79. 1; 83, 4; 115, 16; 125, 6.
Lionfant (Ljonfant , Leopante P.
20, 80), heidnischer amirol 219,9.
24. 26. 30.
loben 8WV. = geloben 197, 18;
222, 9; 261, 9.
Lombardia, s. Lamparten,
lotter m. »glouton« 197, 35.
louf m.: Ruolland reyt hindersich
den louf zenemmen 143, 37.
lonfen stv.: der pria, der von üwer
maaiheit in aller weit loufft 71, 8.
Idwiy, ämxL in »l(Hr«: ein kleine
wysBee 1. 248, 23.
Lndwig (Loys, LodoTico P. 28, 114),
aohn nnd naohfolger Karle dee
großen 389, 87.
lüegen ewr.: (die ryssin) lüeget wie
ein tonber stier 227, S4.
Inmbd m. : diewyl er den Idmbden
hat, das er der grOst Terretter
wer in aller wält 290, 86.
Inogen swr.: so Inoget sy dem end
nnt (eile ne regarde pas iL la ün)
171, 15; ieh wyll fleh unm ein
gnot wol gerast pSert nnd nmm
gootten hamiseh 1. (sorgen fiDr)
168, 21.
Inst m. : dardnreh der heren vü
grossen Inst nämmend (prenoyent
grand plaisir) sy s&chen ringen
122, 16.
Int adj. : 1. machen »einen lärm
machenc 210, 83; 282, 8 s 804»
15.
luten 8WV. : das ist ein sach, die
übel luttet 21, 26.
later ac^.: das wätter ward wyder
schon nnd latter 232, 15.
Luttringen 340, 34 ; der bertzog von
L. 329, 33.
Lutzianna (Lucienne, Luciana P.
13, 70), tochter Marsilias 153,3;
154, 3; 160, 12; 161.34; 172,3;
181, 5} 332, 27; 335, 10.
Lutsiffer (Lucifer) 24, 17 ; 291, 27.
Mabon (Mabon; bei P. 4, 50 fehlt
der name), pseadon jm für Doon
45, 23.
Mabon (Mabon ; bei F. kommt der
name wiederum nicht vor), vetter
Marsilias 153, 23; 154, 6.
machen swv. »peindre« 213, 11;
Ruolland macht nüt vyl mit
Gannellon (gab sich nicht viel
mit ihm ab) 290, 23.
Machmet (Mahom, Macon), baden-
gott 11,18; 12,33; 13, 11; 14,22;
28,20 ; 29,1. 17. 19. 80n.aw.;
Hadiemet 58, 2.
maeht f. : angeseclien die gros maeiift
Tolcks, Boir gschieikthand 287,16;
wenn Alezander, Jnlins Gbsmt
. . . nnd all ir maehtend (s. aon.)
hie werend 807, 27.
machtlos adj. »betftnbtc 261, 37.
Madayt, 'küdg in Sassia* (Mandott,
roy d'Asie; Maldncco di Vrwm
P. 25, 177), im beere Manilisi
809, 16 ; 318, 6 (s. naehtrBge).
Magis (Maogis, Malagigi), d«
sauberkondige söhn des Beffei
▼on Agremnnt 84, 18; 36, 4;
56, 28; mS; 113, 24; 116, 4;
128, 28 ; 183, 82; 205, 11 ; 228, 32:
277,1 ; 280,31; 298,30; 304,26;
806, 28; 811, 21 ; 321, 26; 339, 1&;
gen. Hagyssen 313, 8.
mal n.: snm dickern mal (sehr
häufig), sam d. mallen 278, 3;
ZOO mengen mallen 26, 12; meng-
mäl 114, 13; 139, 12; er hat
mich sovil mallen betrüept ISB^
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391
2 weymallen 27, 25; drü oder fier
iDHllen 36, 8 ; einmal (auf die Zu-
kunft gehend) 142,30 ; 246,7 ; ey nß
mäU »auf einmaU 3, 28 ; 327» 85 ;
zeraäl ^plötz1icb< 293, 19.
Malprin (Malprin, Malprimo P. 25,
177), heidniscKer könig im, heere
Marsiii as 802, 22; 309, 23.
Malpron: der wald M. (le val de
Alalpron, la valle di Malprano
P. 17, 116) 197, 22.
Mambrin (Maubrin, Mamhrino P.
8, 15), 8ch wager des königs Her-
min 77, 32 ; 81, 32 j 99, 4; 104, 11.
S. Manbrin.
Mammon, höllisches wesen 24, 18
(der gütige M.); 101, 7.
Manbrin (Maubrin, Mambrino P.
3, 32), heidnischer könig 34, 23;
-wol derselbe wie Mambrin.
manen swv. »(ein beer) aufbieten« :
und das ir vernemmend. warumm
ich üch gemantt bab 303, 13.
Mans: der gräf AinouTonM. 329,37.
mansgstalt f. : ander innen was ein
alier man ins einem langen bart
und hat ein aehOne m. (avoit
belle apparence d^bomme) 155,38.
Mantes (Mantes, Hagansa): Gan-
nellon Ton M.212, 28 ; djß Mtseh
gscbläcbt von M. (Gaaelons ge-
•oUecbt) 186^ 88.
Maram, b» If arran.
Ifarangit (Merengis, Manarigi P.
26^57), bddniecber kOnlg im beere
Haxsiliaa 808,80. S. Hargaris.
Ilarekn* (Marcon, MarooTaldo P.
18, 89), rieie im beere des sol-
daiuiTOii Babilonia 142,4; 148,11 ;
Harken 146» 81.
Maiokns von SantMicbel (Mare de
8ainct Michel, Mareo di San Mi-
chele P. 26,78), christlicher ritter
im beere Karls 817, 18; 828, 88
(Marcos).
Margaris (Marguaris , Mazzarigi
P. 27, 8) 815, 81 ; derselbe wie
Marangis.
Margaritton (Marf^arit<>n, Margari-
tone P. 25, 179), heidnischer könig
im beere Marsilias 302, 24; 317,11.
Maria, die heilige Jungfrau 145, 2;
159, 2; 323, 11.
Mariot (Mariot, Mariotto P. 18, 41),
heidnischer fürst, sehn deskaisers
von Mes8a201, 18; 204, 9; 205,2;
215, 28; 217, 30; 250, 38.
Marran (Marran, marran z. b, F.
20 , 47) : (im beere Marsilias)
warend vyl Marranner, die hal-
tend weder glouben nach rächt
und sind bösser dann tüffel 309, 7 ;
Marsillia, der zum dickern mal
meineyd worden ist als ein falt-
scher Marrftn 314, 11 ; (verlorenes
wasäer) ist das, damit man ein
M. touft 334, 27; verlüegnetter
Maram 315, 32.
Mars, Stern 800, 27.
Mars(s)illia (Mardlle, Marsilio),
kOnig Ton Spanien 79, 25 ; 151,2;
153,8; 160,12; 229,19; 275,23;
280, 12; 286, 30 ; 289, 9; 293. 28;
802, 12; 305,27; 306, 11; 810,19;
811,18; 318,15; 825, 9 ; 881, 8;
888, 7; 888, 14.
Marforins (Marfnrins) , anfflbrer
eines ans Afrika gekommenen
hddenheeres 6, 19.
marwelstdne acQ* »von marmorc;
ein grosse hocÄie m. snl 49, 18.
Marz: an Sani Marxen tag (nn
jonr de la feste Sainet.Maro)
1, 17.
Mathens von Bant Mychel (Mat-
tbien de Sainct Michel, Matteo
di San Michele P. 26, 78), christ-
licher ritler im beere Karls 829,
38.
Mattaffisr (Mataffer, Mattafirro P.
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392
26, 129) , heidnischer könig im
beere Marsilias 317,20; Mattrefer
(ebenso F) 320, 23.
Mattafol (Matafol , Mattafolle P.
8 , 38) , heidnischer könig im
heere Hermins 81, 15; 85, 15;
106, 29.
matte f. »wiese« 16, 26; 112, 38;
113, 13; 234, 11.
matterye f.: daz wir uff die mat-
teryen kommend (pour venir h
nostre matiere) 275, 30.
Mattesellon (Matesselon , Matafel-
lone P. 11, 3S), Gaueions pferd
131, 23.
Mattrefer, s. Mattaffer.
Hafifredon (Maffredon, Manfredo-
nio P. 2, 59), heidniseher kOnig
20, 16; 24, 36; 25,6; 32, 9. 18;
54, 12; 59, 22; 63, 22; 70, 1.
Mednsria (Medme^ Mednaa P. 16,34),
'die durch ir ediOne die maDSOi
sno Btein Terkari* 174» 86.
Megera, eine der Furien 24» 26.
Me/laod» a. Qaltier.
meiniing f. »niUe, absidht« 5» 1;
90» 81 ; der m. sin »willeni sein«
7, 34; »weg, mittoU 173, 19;
294, 87; 801, 18.
meister m. »dienitkerrc 184, 28;
formelhaft mit »herrc Terhnn-
den: her und m. der etat nnd
dei laoti ein 168» 11; ebenso
211, 6; 224, 85.
meifterhaftig adj.: darumm were
er m. (faisoit du mautve) nnd
kestgette sj 212, 1.
meisi^nn f. : ich mach (ich frow
nnd m. über mich und über all
min vermfigen 169, 5.
meiden bwt., mit starkem part. prät.
gemelten: dnxcb den gemeltnea
(genannten, erwähnten) keyser
2,27 ; uff den gemeltnen berg 186,
21; uff gemeltnen tag 297, 84.
MenelauB, der gemahl der Helena
174, 34.
mentag m. »montagc 120, 21.
mentsch n. , in edelm sinne toq
einer kaiserstocbter gebraucht
229, 27.
Mentz: so ist 340, 12 dasunüber-
setzt gelassene »Magonce« der
vorläge wiedergegeben.
mer : darnmm wir umm da.z minder
das merer verlurend 301 , 31 ;
temporales adv. »länger«: ver-
flüecht werd der, der dich me
anbätt260,33; ich bitdicfa, dai
du nach mer bj mir belibeit
389. 9.
mererfteil (Immer mfammenge-
aehrieben) m. »der größere teil«
95, 1; 98, 11; 135, 21; 137, 19;
388,28; 224, 14. S.aochm6rteiL
Heridianna (Meridienne, Meridia-
na), tochtcar des kOnig* Comdor
28,6; 81,1;54,7; 58,88:64,81;
70, 2; 90, 14; 108. 28; 114, 6;
118, 27; 125, 22; 135, 14; 209.1S.
Merlin (Merlin; der name fehlt
P. 26, 10), wahnager 306» 8S.
merteil m. = mererteil 70^ 10;
100» 27 : 187, 28; 138» 7 ; 139. 35;
157,20; 170,8; sweimal n. 140,16;
294» 10.
Meaea (Meie, Mesia): der kejeier
von M. 215, 28; 223. 10.
Michel: Sant M. (Sainct Michel,
San Michele), ■. Marekot, Mi-
theus.
Michel : SantM., der erzengel341,9;
an Sant Michels enchinoiug
324^ 28.
Millon Ton Anglers (Millon d'Äng-
1er, Milon d'Anglante P. 1, 85),
Rolands vater 6, 25 ; 7, 17 ; 18,33.
86; 19, 9; 236, 24; 342, 1.
minethalb adv.: du wjrst dioe
nacht inn minem huß rooma
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393
on verrettei^ m. (Ton meiner tei te)
271, 19.
mirackel n. »wunder« 326, 30.
misclileii swv. : refl. mag ich mich
under dis junckfrowen m. (in
feindlicher absieht) 259, 6.
mißbruch m. : ob er joch darch
etlich zentzler etwaz mißbrüchen
bat wellen bruchen (faire aucon
outrage) 140, 21.
mißhandel m. »missetat« 132, 12;
143,24; 162,29; 240, 22; 271,8.
miüfal m.: das ist nüt der erst m.
(la premiere faute), den er mir
tbän hat 113, 11.
mit präp. mit dat. : das krieo^volck,
so sy mit (bei) innen gehept
haltend 246, 23; der ryß tuckt
den köpf mit (bei) dem streich
43,32; mit dyssen wortten fiellen
im die trehen uß den ougen
84, 34 ; es was nüt müglich, daz
er lange zyt regieren [kond] mit
dem laben (veu la vie), so er
fuort 243,35; das unrecht, so er
mir mit Galleranna bewyssen
hat 294, 8 ; als ir hie hörend mit
Rengnolden 178, 11; darumm
mag einer nüt grosse liebe mit
(zuo z. 18) dem andren ban
64, 20; das wächse bild, das was
• mit (aus) reinem wachs gemacht
281, 22; 0 trostlosser vatter, der
sin 8un verloren hat mit (par)
faltschem unglück 257, 4; so
bette er all rytter mit manheyt
fortroffen 257, 24; und gebrucht
sich mit (par) einer lystigkeyt
gegen Arbalister mit früntlichen
wortten 262,3; und brikdit flovil
aewägen mit (par) siner hüpsdien
red 263, 4; mit dem (par oela)
mooht er send dnes fSniAmens
kommen 294, 1 8 ; der kejser ließ
•ich guiti mit (par) einem ratt
regieren 99, 32; mit dysser wyß
(par ce^moyen) werden ir frid
mit im haben 127, 3; mit mim
rät (par mon coneeil) eond ir
üwer tochter mit einem gronen
süg schicken . . 187,2; nunhet
er Rengnolden gaächen mit (zu)
sinem grossen unglück 261, 13;
das er den friden also gmacht
hat mit (zu) der Krysten nutz
und eer 297, 5; durch rät eines
huffen mit verretter 138, 2.
mithälfer m, 200, 30.
mitnacht f. 236, 21.
mitsampt präp. mit dativ 170, 36.
mittag m., himmelsgegend 338, 10.
mitteilen swv. : ich bit dich, min
gott, das du din barmhertzig-
keyt mit der frommen Krysten
seilen m. (den seelen zuteil wer-
den lassen) wellest 324, 13.
Monassa (Monaca, Monaca P. 20,
58), heidnische stadt 215, 12;
223, 1 1 ; 225, 15 ; 235, 21 ; 243, 1 1 ;
246, 22; 250, 36.
Monditier, s. Richart,
Montjoya: M. Sant Denisseus(Mont'
ioye Sainct Denys), kriegsruf der
Christen 284, 15 j 285, 33; Mun-
tyoya 332, 1.
mord(t)ax f. »mordaxt« 122, 33;
123, 1.
mörder m., gibt regelmäßig (z. b.
57, 27 ; 233,31 ; 236, 17; 238,19)
das französ. »brigandc wieder.
mördery f. : do B. die gros m.
gsach, so die Krysten an sinem
volck begiengend 284, 25.
Morgant (Morgant, Morgante), der
riese 11, 38 n. 8. w.
Morjcka (Moresqne, Muroque ; Siur-
rocoo P. 21, 12) : der künig von
M. 218, 4 ; Momcka 224, 30.
Morillon, i* Felcker.
momend a^j. »morgig« 251, 35 u. ö.
394
morryß^entantz m. »mohrentanz« ;
nach dem tantz wurden m. (raores-
qiips et farces) gemacht 293, 13.
mortpiell n. »mortbeil« 227, 24.
luuglos adj. »ohne kraft« 181, 35.
38; 281, 32.
mullberyboum m. 334, 5.
müllyrelle f. : der schluog sine zenn
einen ufl' den andren , wie ein
niuUvrellen thuot (comrae latar-
quette d'un moulin) 47, 2.
Muntabant (Montauban, Montal-
bano), ßtadt und schloß Reng-
nolda 6,31; 8, 1 ; 19, 12; 34, 12;
57, 37; 77, 23; 81, 9; 90, 11;
98, 6; 107, 11 u. s. w.
Muntfalckon (Montfaucon) , rieht-
8tätte in der nähe von Paris
184, 19; 135, 36.
mnstren swt. »trappen besiehtigenc
223» 3. 18.
linttenyß (le mont Sion), der Moni
CenU 6, 21.
Nach adv., mit Terben susammen*
gesetst: -dringen:kein erhnngert-
ten lOw trang nie so frftffenUeh
nach einer spyß, als aj den bän-
den nachtrnngend 207t 9» -laesen
»snlassen, geetattenc 101, 3;
337, 4; »erlaaaen«: den trybnt
196, 22. 26. 27; -frSgen: einem
221, 6; 261, 28.
nach adr.: es were ein geyvt,
der inn neeber dann Inn dry.
tagen (in weniger als drei t.)
an Rontzefal tragen weit 304» 29;
den (aller-) nächsten, wobei »weg«
2U ergänzen 104, 18; 111,3. 10;
151, 32; 246, 30; 300, 12.
nachar (ans nachhar) adv. : ist
neyßwas manheyt in dir, so
komstu wol mit den andren nachar
(vous viendrez an dessns des
autres) 129, 35.
Nachbugodonaser (Nabuchodono-
sor. Nabucco P. 26, 15) 307, 27.
nachen (aus nachhin) adv.: ich
bring üch guotte mer, wann da
nachen kommend üwer vetter
Ruolland, Rengnold . . 103, 3.
nach mal adv. > noch mala« 274, 4;
nachmals 280, 8.
nacht f.: adverbialer gen. einer
nacht 168, 6; 235, 2; 264, 20;
der selbigen nacht 233, 12; acc
die (in dieser) n. 233, 26 ; 252, 14;
ein nacht (in einer n.) 188, 34;
ein troumm, der iren die nacht
(= die vordrig nacht z. 18)
troumpt hat 266,1 1 ; uö der nacht
(pres de la nuict) 20, 36.
naditeilig acy.: keiner thuot, das
im n. sig 801, 25.
naobfrSgf.: (Karly) schickt odhretfc
nnd botschafffceninn einen landen
nmmhar, die lebesechen nnd n.
haben, wie man sidi hielt 5, 27*
name m. : inn nammen mines vttCb
288» 24.
Nantes, s. Hoal, Hng.
Nantneil, s. Doon ; Nantweil 34, 8;
341, 38; Kantteveil 242, 85.
narr m. ; tot dem tisch was sio
heyd, der treib den nanea (fti-
soit du fol) 247, 9.
narrachtig a^j. »tOricht« 77,3;
narreehtig 152, 9.
nator f. : die n. (natnrtrieb) leg
dem ryssen im geblfiet, das er
einer brfiedem tod rächen wott
227, 14 ; die n. fordert mich dar-
sno semlichs sethnon (den tod
meines Taters sn rEchen) 281, 26.
Nawärra (Na? arre), königreiGbd2Sb
8; Nawerra 338, 26.
Nazaretb : die staU N. 299, 23.
natsion f. »aation« : geförcht und
entaessen Ton allen natiionMB
in der weit 140, 14.
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395
Hebend präp. mit dat. : vor städte-
namen »nahe bei«, z. b. nebend
Paris 129, 21 ; 283, 2 ; n. Babil-
lonnia 201, 5; mit acc, : das sy
n. die stat ß. kämend 206, 1 1 ;
Hebend sich, in Verbindung mit
Verben der bewegung : -gän : ye
mar erß (das pferd Galantin)
stach , ye mer es nebend sich
gieng (alloit de travers) 115,35;
-stän : do stuond Olifier nebend
sich (trat auf die seite) das end
des Btrytz zesächen 123,5; -treten :
der heyd hat sin kolben uf, aber
R. trat nebend sich , also das
der streich an herd liel 198, 5.
nftblachtig adj. : die nacht was
vast vinster und n., und thonnret
vast 331, 27.
nächtig adj. »von gestern abend« :
ich furcht, das n. nachtmal werd
uns thür zekoufifen geben 22, 22.
neigen bwv. : zuo allem bössem
geneygt (addonnä k tont mal)
156, 25.
neißlich pron. »irgend jemandc :
(mir ist nie Vorgeworfon Wbrden),
das loh vor neyßUehem gefloofaen
sig 144, 19.
neißwaim adv. »irgendeiiunal« 198,
24.
neißwar pron. »irgend jemandt
Nembrotb: der thnm N. (la tonr
de KembiDih, la torre di Nem-
ttoiie P. 25, 128) 299, 2a
'nemen stv.: sy wott keinen (smn
manne) n., er steche s; dann
ab 171, 80; sy wurden seritt, das
Boßmnnda den fürst Ballant n.
mtleßte 181, 4 ; mfle and arbeyt n.
2,82 ; die flacht n. 224»82; 819,28;
822, 3 n. 5.; er nam nadi ein
streich (wiederholte den st) 227,
18; dasselbe: Bengnold nam sin
streich wyder 226, 16; so wett
ich mit alles daz thuon, so ich
für mich genommen (mir vorge-
nommen) hab 83, 22; die (XX
tussend man) nam Lutziana über
sich (übernahm L.) 160, 21. S.
noch lust, Wollust.
Neryko (Nericos, bei P. 22, 224 fehlt
der name) , heidnische stadt
265, 19; Nerico 265, 31.
närrisch, närsch adj.: daz er üch
11 ß dyser n. yrthum (de ceste feile
erreur) thett 159, 10; von einem
närschen rychter schnelle urtteil
241, 8.
nider adv. , trennbar mit verben
zusammengesetzt : -gan »zu bette
gehen* 69,22; 139,37; 156,30;
»untergehen« (von der sonne)
326,20; -han: daz sper n. (baisser
la lance) 105, 16; 143, 38; -sin
»zu bette gegangen sein« 233, 12.
31; »untergegangen sein« (von
der sonne) 156, 13; -trucken : (du
wellest) im sin hoffart n., die er
so groß hat 113, 14.
nidergaog m., himihelsgegend 338,
11.
niennen adr. »nirgendc 188, 10.
niennerab : er thet das, damit innen
die dry brfieder n. entseasen (ne
se doatawent de rien) 79, 21.
niennert ady. »nirgendc (oder blos
verstärkte negation?): der bot
snmpt sich n., byß das er . . kam
(le messager ne s*arresta tant
qa*il Tint . .) 78, 14.
ttiennerthin: einen n. achten »für
nichts halten, verachten« 20, 11;
54, 22; 107, 81.
niennertnf : tj hat n. (anf nichts)
acht dann iren wyllen sever-
bringen 150, 19.
niennemmm »in k^ner andern ab-
sieht« 147,9; 148,6; 188,5 ; 198,16.
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896
sigrotnacia (lies -nuuieia?) »nigro-
mande« 306, 6.
Nit(h)epboru8 (Nicephorus) , ottrö-
mi scher kalser 2, 16. 22.
Normandia, s. Richart.
nöten swv. : ein pfert »zur eile an-
treiben« 30, 24; 97, 19.
nummen adv. »nicht mehr« 102, 11;
178, 6; 247, 21.
nun adv. »nur« 54, 3; 89, .28;
1:32. 31; H2, 23 u. 8. w.
nun adv., häufig in relativsätzen :
(Uuolland) gedacht alwegen an
den verretter Gannellon, der nun
ein ursach was, das er ab dem
häf . . vertriben was worden
9, 4; (Ruolland) fand den ryß
Passemnnt, der im nun vast zuo-
luoget, do er inn gsach alleinn
kommen 10, 30; wend ir den
heidischen glouben verlän , der
nun faltsch und vollen trug ist
76, 7 ; ir vertribend die, so besser
sind dann sy, das üch nun nüt
ein grosse Vernunft ist 126, 11;
der ymbiß was kostlich, das nun
zelang zeschriben were 293, 10;
das nun ein erbermklich ding
was tehören 332, 18.
ni&t: senütte werden 101» 18; le-
nütte machen 822, 18.
nutaOllffiid ady. »mohtnmtzig , er-
bftrmlich, feige 23, 9 ; 83, 19 ;
54, 15 ; 105, 18 ; 106, 32 ; 1 13, 38 ;
120, 82; 126, 12; 157, 1; 165,1
n. 8. w.
nnUOlUgkeit f. »finglieiii 182, 82.
nüwli]ige& ady. »nenlich« 60, 26 ;
96| 8>
nQwmng f. : er Iftpt keiner dingen
dann der thyranny und macht
Tjl n. (esaotiona) under einem
Yolok 285, 88.
nütiet : ich Iftb aoit n. andere (Ton
niehte anderem) ISl« 24^
Ob präp. : do Konstant und Spin-
noUa sovil volcks ob BnoUanden
gsSchend 203, 28 ; do sy ob dem
nachtessen wärend 156, 14 ; ob
tisch sitzen 251, 9 ; nnn mag
ich erkennen , waz ein rytter
ob andren wert ist 89, 4 ; da
hast rilch begangen ob dem aller
boßhaftigeaten wüettrich 93, 33.
ob adv., mit verben zusammenge-
setzt: -ligen : einem ȟberwin-
den« 266, 30; -stän : in den
(brief) schreib er, als obstat 1 12,29.
ob conj. »als obt 65,34; ob pchon
Ruolland, Rengnold und Olliffier
nüt hie sind 80, 27.
oberer m. : her keyser , ir der da
ist ein oberer des rächten (cbef
de justice) 132, 18.
oberstin f. »anführerin« : eine ist
der andern aller o. 258, 30.
Occident 338, 10.
Occient : Didiers was uß der gegne
0. (des parties Oceanes) kommen
342, 11.
Ollyve (Olive, üliva P. 22, 68),
tochter des königs Constant von
Bella Marina 249, 26. 35. S.
nachtr.
OUifier von Gennow (OliTier de
GenneSyUllTieridi Vienna), mark-
graf, aoe dem geschlechte R«ng-
nolda und Rolande 6, 27; 8,18;
32, 32; 34, 5; 85, 29 n. a. w.;
OUfier 106, 8.
öngfM adT. >Ton nngefllbr« 9, II.
Opfel m. »apfel« 82. 20; 160, 86.
ordnen iwr. : Bmnnetta ordnet
(▼tteebaffte) im ein pfert 296, 22;
(Rengnold) ordnet sin gaot ander
eine brOeder nnd kind 889, 19;
abeol. do ordnet er (Karl) einer
kinden halb 889, 86.
ordnnng f. »addnditoirdnnng« 283»
18.
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397
orentrager m. *zuträgerc 124, 10.
Orient 281, 26; 338, 9.
Otto von Burgundia (Otton, Octe
de Bretagne; Ottone P. 8, 93),
herzog 284, 17; 317, 32; 318,7;
329, 31; Ott 89, 14. S. einl.
Ougstem., der monat Augost 129, 8 1 ;
130, 5.
offen adj. : ein offne huor (putain
publique) 119, 23. 28.
offnen swv. : öffnet innen den inn-
halt des briefs 297, 3 ; wenn ir
mir verheissen wend, das ir mich
nüt offnen (verraten) wend 250,16 ;
refl. sy offnettend sich (entdeck-
ten sich) im 49, 17; darum offnen
ich mich (je me declare) des
soldans fyend und aller siner
mithälfern 200, 29.
Offriui, bruder Karls 341, 32.
P (B).
pallasthaf m. »hof dei palasteac
837. 36.
Pantasillia (Pentaailee) , 'die den
Troyemieni sebilf kam* 174, 85.
pantaerroek m. : er was gewapnet
mit einem p. (cotte) von guldinem
tnooh voll edlem gettein 259, 87.
Paris (Paris, Färigi) 2, 2. 27 ; 6, 9.
13$ 7, % 5; 8, 22. 28; 26, 7;
32,24.29 ; 40, 20 ; 57, 37 ; 80, 14 ;
85, 28; 98, 11; 102, 29; 187,6;
209,18; 229,7 ; 276,15; 806,32;
821, 29 ; 885^ 10.
Pavys, der rtaber Helenae 174, 84.
pas m.: einem den p. yorbalten
(den doiehpaß verwehren) 287, 1.
Paeaemont (Panemond, Panamonte
P. 1, 84), rieie, Morganta bruder
10, 28. 30; 11, 6; 34, 82.
patiion m.: min got Jhesui, der
des tags des sehmertienkliclien
passions die snnn vertoncklettest
326, 24. '
patron m. : der p. eines achiffes 214,
12. 17. 23; 225, 8. 12; 265, 10.
20. 23.
Paulus : Sant F., der apostel 4, 34;
15, 1.
Peyern, s. Anses, Beringer, Oudellon
(Gwedon).
Peppinus (Pepin, Pipino) , vater
Karls des großen 18, 35 ; 340, 1 ;
341, 28.
peromancia »peromancie« (P. 25,
259: piromanzia) 306, 6.
Persia 5, 38; 142, 33; 150, 27;
151,18; 155, 18; 160,7; 161,30;
170, 10; 179, 26; 183, 15; 192,26;
218, 35; 281, 38.
persönlichen adv. 217, 2.
pestenlentz f. : der die niere ver-
nam von . . der p. (pestilence),
so die Krysten inn dem land be-
giengend 331, 17.
Petter: Sant Petters münster (in
Born) 303, 36.
Philpertta (Philiberte, FiUberta
P. 21, 102), gemalilin des kUnigs
Diomedes von Comillia 242, 80.
86; 243, 27 ; PhUbertta 244, 13;
246, 19; Fylbertta 235, 34.
pUllosikas »philosophe (F)€ 840,16;
pilgrystab m. »pilgerstabc 265, 16.
Pinabel, ans Gaaelons gescbleeht
836, 8. 88 ; 387,5. 11. 12. 17.21.
Pyrrns (Pirros, Maisarigi F. 26,
115), bddniseher kOnig im beere
Harsilias 313, 10.
pyß (aus gebiß?) n. >(pFerde*)ge-
biß« 144, 6. 20.
Plntto (Pluto, Plntone P. 2, 39):
P. dem will ich all sine str&l
(fondres) lerstOren 24, 20.
Poljdor, grSf Buo Lassanna (Poli-
dor, comte de Lausanne; Pnli-
doro^ oonte di Lnsanna P. 22, 124),
aus dem gescbleebte Qanelons
255, 15. 26; 256, 2.
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398
Polymites (PolimiteB, Buiaforte P.
24, 6), söhn des Alten vom berg
275.;j2; 302,25; 314.23; 327,11.
port n. »hafenc 214, 30; 27;i, 38.
Portingal : der künig von P. (le
roy de Portugal ; Chiariello , re
di Portogiillo P. 25, 179), im
beere Marailias 302,24; 316,26.
Pottiers (Pontiers, Pontieri), stadt
Ganelons 257, 33. 35 ; 258, 2. 7 ;
261, 25 ; 8. auch Bercbtold, Bern-
hart.
Poffant (Ponant, Ponento P. 8» 33)
34, 25; 8. nachir.
Poffyg (Pavie. Psvia P. 28, 78),
baaptstadt des kOnigs Didlen
▼on Lamparten S42, 9.
pratticik f. »aniohlag« 168, 22.
prattiisiereii ewr. »brasserc : trans.
Torretierj pr. 64, 30 ; 165»6 ; 288,
20 (br-) ; 289, 8 (br-) ; 298, 23 ;
8001,21; 315» 2. 20; mit anderm
Objekt 38, 10; 246, 6 ; 800, 87.
pretenüeren swr. : einem etwas
»fibeneichen€ 297, 1 ; 298, 21.
preeentierangf.: und machtend ein
sehOnne pr. mit Earlyi lichnam
841, 19.
prettigen swr. »predigenc 95, 18.
propieren bw v. : yedwedern propiert
(esprooToit) nn steroke 122, 16.
FtoBerpinna (Proaerpine) , teafelin
24, 26.
Frofantsia (ProTence) 276» 23 ; Pro-
▼anoa 280, 5.
Pallia (Pooille), Apalien 6, 15.
por m. »bauer«, fibersetat in der
regel das frans. »YÜainc, so s. b.
87, 8; 143, 18. 81; 184, 11 ; 194,1 ;
197, 14. TergL auch die anmm.
sn 191, 28; 212, 12.
pnrisch a^. »vilainc 54,22; purscb
87, 84; 177, 18.
püttrich m. »wanst« 11, 86; 281,20;
b- 105, 2.
püflfet n.? »buffetc : die p. warend
alle gerüat mit guldinem und
silbriuem gschir 21, 14.
Rantzonnen swv. »auslösen«: sy
machend neyawas guotten Ter-
trag und wend dyssen rytter n
67, 25.
raten stv. : sy versamlettend neb
uff einem platz, mit einandren
aerStten (beraten) 158, 22.
rätscblag m. »reaolntion« 801, 9.
ratschlagen swy. (mit st. prät.) »be-
schließen«: oad ward gerSt-
gschlaget, Doon mlleOte Bajart
rytten 95, 33^; nnd r&ttsehloo-
gend, daa Bnolland und sla
sehÜtner inn gfäncknna geleyt
sottend werden 147, 28.
recht n.: recht sno (aarecht auf)
etwas han 219, 24; 244., 84;
245, 2; das r. mit dnem bnidieB
217, 17 ; ir Söllend recht über inn
lassen gka (faire jnstioede lu j)134|
18; dardnrchdas r. mit den Kiy-
sten mScht yerbindert werden (la
jnstiee poorroit estre empesohee)
204, 18 ; so mnoß das rftoht mora
ein nßleyttang nemmen (la ju-
stice sera mise k eaeention) 204,17.
recht adv. : Rengnold, den got ftbea
reeht-(sar rechten seit) bar gsant
bat fich lerlOssen 207» 86.
rechtgeber m. »lichter« 38» 11.
rede f.: einen aao red siellen
44» 28; mit dennen(dea Tersaai»
melten) thet er ein sSlliehe led
808, 8.
redlich adv.: sy fooren so r., das
sy in Franolonob kämmen 98» 8.
regement n.: im (Ganelon) ward
das r. über als geben 142, 17.
regent m.: Hermin hat inn sno
einem r. des landes gelissen
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93f 35 ; ich bin ein rengent und
Yerhüetter dyß landes 93, 7.
Reins, Reims 3, 10; 340, 31.
Bengnier toü Gennow (Begnier de
Gtenoes), chrirtlloher henog am
hofe Karls UO, 3; Eegnier
842, 1.
Bengiüer (Regnier, Rinieri P. 21,
ISU mhildknappe 225, 2; 226, 9.
Bengnold von MantalMuit (Regnant
de Ifontaubaii, Binaldo di Mon-
, talbano)^ graf, solm Amons Ton
Dordona e, M; 19, U; 25, 14;
86^ 26 n. I. w.
reverents f. : einem (die) r. aDtboon
263, 2; 305, 28; thnoii 296, 16.
ref&er f« »gegend« 200, 10.
Bichart (Bichard, medardetto P,
3, 81), Inrnder BengnoldB, oft
»der klein £.< genannt 84, 11;
77, 21; 99, 24; 115,21; 180,11;
142, 27; 151, 6; 171, 2; 177, 29;
180, 4; 202, 22 ; 219, 27; 227, 16;
301, 11; 804,22; 810, 7; 822,1;
332, 5; 335, 10.
Richart von Monditier, im gefolge
Karls 339, 27.
Bichart von Normandia (Richard
deNormandie, Riccardo di Nor-
mandia P. 8, 94), Christi, herzog
am hofe Karls 6, 3 1 ; 80, 8 ; 89, 15 ;
135, 14 ; 277, 2 ; 2S'o, 5 ; 309,37;
317, 31; 320, 1; 329, 32.
richten swv. : einen »hinrichtenc
134, 33; 199, 6; 200, 6.
lichter m. »Scharfrichter, henker«
136, 1 ; 204, 32.
Rin, Rhein a40, 13.
rinderstar m. »staar« 248, 37.
ring m. : wir stalten uns zering
umm ins (das pferd) 153, 16;
do kannneiid sy all zeringa umm
inn 30, 4; die Krysten sohl lie-
gend ir läger zeriiigb darumra
(am die stadt Saragossa) 331,23;
Ljonfant belegret Muntabant
zerings umm und umm 81, 13.
rytt m.: des ersten rytz stach er
fier rytter ab 130, 27 ; waz wjrrt
uO dyssem rytt? 300, 19; im
rytt fand er leyd nff leyd 319,
87.
rytterseh adj. »ritterlich«: Karl
ließ sy (seine söhne) jagen und
ander r. kartiwyll triben 4,27;
es was der aller hüpscbest r.
anfang (commenoement de che-
▼aUer) 220, 87.
roden swr. »bewogen, regen, röh-
ren«: absol. es ist sit seroden
186, 80; trans. das er weder hend
nach ffles nüt roddet 48, 4; refl.
der ryß rott sich niedarab62,2,
ebenso 105, 18; er fand, das sich
Maffredon nfit rott 68, 15; das
er sich nat rodet wie ein stein
164, 26; er fiel xuo erden, also
verkert, das er sich nut rottedt
220, 29; RuoUand sprach zuo
sinem Tolck, sy söttend sich nut
roden 283, 14; Astolf was der
erst, der sich rott 309, ll;&eng-
nold rott sich des ersten gegen
AygoUant 330, 22.
Rolland, s. Ruolland.
Rom 1, 7; 2, 1. 9. 26; 6, 17. 35;
292, 9; 303, 33; 330, 2.
Romannia (Uomanie) 3, 6; 6, 22.
Bomanus: *inn Sant R. kilchen* zu
Blaffes wird Roland begraben
329, 22.
Römer m. 2, 3. 11. 16.
Rontzefal 138, 22; 295,3; 298,31;
301,34; 304,23; 308, 33; 311, 8;
319, 22; 325, 6; 328,5 ; 331, 21;
335, 27.
rontzefallisch adj.: am r. wald
296, 11 (s. anm.) ; der, das r. tall
308, 28 ; 328, 10.
Rossepina (Rosepine, Kotiaspiua P.
Digiiizea by
400
20, 105), mutter Alexanders 256,
20. 29; Bossinna 221, 23.
BoBtilloD, 8. Gerold; Rüssel Ion
230, 23.
Roßmunda (Rozemonde, Chiariella
P. 12, 40), tochter des königs
Lamostant von Persien, Schwester
Coparts 143, 3; 145, 32; 148,5;
162, 5; 170, 34; 181, 4.
roßpar t »eine Ton rossen getra-
gene bftlire« 257, 9.
xoßiehwuiB m. »pfertoohwans«
81,30.
roob m. »plflndeningc : ( ArlNÜister)
Iftpt nun der rOben der eehiffen
258, 20.
ronben swr. »pIQndem« : das land
r. und sentOren 181, 23.
Babicant (Rnbicant, RubieaBte P.
25, 175; nach 25, 201 trBgt aber
nicbt dieser, sondern sein genösse
FarfareUo Biebart nach Rontse-
fal), tenfel 801, 21; 804, 22. 86;
805, 7.
rflewig adj.: do Rengnold gsaeb,
das er rttewiger künig (roy pai-
dble) des landes was 95, 17;
ähnlieh 101, 20; 287, 20.
ragge dl: mit h&lfftnnen roggen
gewapnet 218» 18; vergL Leier,
mhd. handwOrterbnch II, 522.
Doch s. anm. tu der stelle.
mmpf: einen serampf sehlaohen
»firoisser, assommerc 2(^ 1 ; 59, 83;
158, 28.
Roolland (Roland, Orlando), graf
sa Cenonnia, söhn Millons von
Anglers, sohwestersohn Karls
6, 25; 8, 10 n. s.
rösten swr. : einem antwort r. 238,4.
rüstung f. »ansrflstong (eines pfer-
des)«: Rengnold ließ ein sattel
bringen und ander r., so einem
roß gehört 155,6 ; »▼orbereitnngen
aum kriege« 287» 22.
rütter m. >reiler« 102, 35; 184,5;
8. anm.
Sabulon: in dem mer S. 195, 14;
s. anm. za der stelle.
Sache (gen. pL sächen 247, 7) f.
»adventore« 24, 12; 242 , 25;
ob sach were (wenn es der fall
sein sollte), das . . 187, 27 ; fthn*
lieh: wenn schon s. were, das . •
119, 26.
Salamon, s. Salomon.
salb n. »salbe« 278, 15.
SaUnoorny (Salincomo, Salineomo
P. 8, 25), bmder des kSnigs Her-
min 78 , 85; 101, 23; 105, 7;
106, 19.
Salineornj (SaKnoome^ Sallnoomo
P. 17, 118), riese^ einer von den
acht söhnen der Oreonta 195, 2;
196,20; 201,11; 204,21; 205,4;
206, 24 ; 208, 6. 27; 218, 15.
Salomon Ton Brettania (Salonum
de Bretagne • Salamon di Beet-
tagna P. 8| 98), am hofe Karls
80, 7; 89, 12; Salamon 825, 12
03. von Brettanja oder Bnrgon-
dia); 827, 85 ; 882, 18; 339, 27.
Sambnrg (Sambnn^, Zanabugeri
P. 25, 56), söhn des kOniga Kai^
siUa S17,.7.
Samson von Brettania (Saaaon de
Bretagne^ Sansonetto P. 24» 54),
im beere KarU 280, 10; 807, 80;
310i 2; 316, 8; 825, 28.
Samson von Bnrgnndia (Samson,
doo de Boorgongne; Saösonetto
P. 25, 172), hertog, im heeie
Karls 302, 5; 829, 32. Ueraelbe
wie 8. von Brettania (s. naohtr.).
Sarragossa (Sarragosse, Siragosa)^
hauptstadt von Marsilias könig-
reich 151, 36; 153, 10; 164, 14;
181, 6; 289, 7; 294, 31; 801, 4;
302, 18; 310^ 11; 331, 5; 333, 9.
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401
sarragossisch adj.: die s. entblün-
drung 335, 26.
Sassia (Asie, Frasse), 8. Maduyt.
Sathan, teufel 24, 23; 101, 6;
226, 4; 291, 26; ich gloub (sagt
Rengnold zum drachen), du sigest
ein Sathanas und nüt ein thier
41, 25 ; 8. ferner 271, 16.
Satomus, planet 300, 29 ; SaUnniis
(ebenda).
tehnlklieit f. ȟaxUMU 81, Sa
lehAlten ttv, »■cbelten« 187, 28;
282. 36.
üchainhaftig adj. : fleh, werden »«ich
BcbAmenc 128» 16; 144, U.
■Chans f.: to da« glück wyder uw
were, ao wer die aelianta (clianoe)
ommkert 176, 84.
8cliannQtsni.(?):ich bitftoh, das ir . .
midi ein «di. (e8carmottohe)thiion
ISwend inn Hermins iSger 104, 88.
schaffen 8i¥. : er Mgt ey, wie qr
ir bottchaA geichaffea het (avoit
«iploict^ 174, 16; nnta das er
▼emenune, wie Anthea ir ding
geschaffen (aarott eiplolct^) Ter
Paris 287, 5; do er gsach, das
er am thär nüt gscbaffen (ans-
richten) mocht 210, 24 ; zesch äffen
geben : es (die streiche) gab iren
minder zesch., dann bettend sy
uff ein amboß geschlagen 228,22 ;
das kein ritter an üwerem baf
üt, dem nüt zesch. geben ward
mit iren zestritten 103, 32; das
laß dir nüt zesch. geben (de cela
ne vous sonciez pas) 187, 24 ;
zeschafi'en han (mit einer frau)
76, 6; 77, 1; 156, 24.
schellig adj.: toub oder sch. (for-
cen^) 8, 29; »betäubt« 227, 27.
Schelm m. »gallant« 238, 18; »glou>
ton« 217, 36 (schölm).
schäffelin n. »kleiner spieli« 234,16;
8. anm. and nachtr.
MorgMkt der si«M
schicken swv. : nach etwaz 152, 18;
257, 8.
schier adv. »fast« 66, 24 ; 69, 1;
93, 17; 257, 10.
schirm m.: fPolymites) fuor inn
schirm (alla k refuge) zum künig
Marsülia 275, 36.
sehtaefaen b^t.: einen »erschlagen«
287, 80; das yssen »schmieden«
78,25 ; ein läger 254, 4.6 ; 257,33;
880, 17. 28 ; 802, 34; der wind
schlQOgdarin(indie segel) 258,15 ;
dannen schlachen: einem den
köpf 88> 21; das ISger »lerer le
siege« 104, 15.
schlefferig ac^. 12, 7; 110, 88.
schloOgrabe m. 171, 5.
schmaehwort n. »schmShwori« 887,
84.
sehmaraekt m.: ein kostlich hals-
band, getsierfct mit dyamantten,
mbin nnd sohmaraekten 296,28.
schmarotien swr«: das ich . . mtleß
inn der weit nmmhar ritten
sdim. ander den fyenden nnsers
glonbens 26» 14.
sdunenenkUch a4). »schmerslioh«
826, 24.
schmutzen swv. »tadeln« : do Raol-
land verstuond, das inn
nold schmntst 219, 18.
schnarchlen swv. »ronfler« (vom
pferd) 41, 6; 305, 9.
schnell adj. »geschickt (zum bösen)« :
(Ganelon war) einer der schnel-
listen buoben inn aller weit 179,34.
Schnelligkeit f. : der (herr des Zauber-
schlosses) will uns neyßwas be-
schiß zuo fliegen oder etwaz sehn,
(abillet^) 21, 24.
schön adj. : o du faltscher verretter,
du wettest dich gern schön
machen (von der schuld rein
waschen) 236, 28.
schon adv. »bereits« 244, 26.
26
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m
■dbSpfen SWY*: gott,*. der aß nfijb
all cmtaren geaehOpft hftfc9^
tehOppe m. »tehappe« 41, 19.
■dhrienrtT. : einem »innifeB« 68, 12;
71, 88; 208» 24.
•chürpfen ewY. : und schurpft (en-
tama) im ein wenig das fleiach
71, 18.
Schwaben, s. ÄngefBn.
schwarzkunstbaoch n. 299, 1.
ichwechen swv. »(eine fraa) ent-
ehren« 158^ 12.
lehwäncken swv. »wanken« 62, 5.
schwermüetigkeit f. 102, 34.
BChwätzery f. »babillerie« 263,30.
Säbel m. »cimeterre« 196, 6.
secben (gesechen) stv. : (Rengnold)
gieng an ein venster inn einer
kammer, duz gsach gegen, des
8oldan8 her 180, 26.
sächer m. »Widersacher« 95, 1.
sägeß f. »sense« 153, 26; sägyß
259, 33.
seitenspil n., Übersetzung des franz.
»Instrument« : es wärend da trum-
metten, krnmbhörnner und alle
8., deren sich der mentach be-
dencken mocht 293, 15; und
ryttend vyl trummetter und an-
dere s. vor im 218, 21 (hier
scheint der Zusammenhang die
bedeutung »spielleute« zu ver-
langen, die ja auch dem einfachen
»spil« zukommen kann).
selig adj.: die (schild und speer)
wärend irs bereu selligen (ä, son
feu mary) gsin 270, 82.
sältzen adj. »divers« 173,35 ; 223,21 ;
306, 1 (s. aumm.).
Sena (Seine), flnfi in Paris 130,36.
send {g!L Ton se) »da. nehmte!
71,27.
eenftmUetig ady. »hehntsam« 49,8.
tenftMn n. 307, 86; s. amn.
seilen swr.: traas. wir rnttessend
■ den sivjt off. «ein andren teg
seilen 179, 16; das er lieh Öch
Hjspannia wyder smi Üwem haa-
den 8. sott 292, 12; liebe, da
hast mich wol venrätten, das ich
min hertz zuo deren gsetzt hab,
mit deren ich nQt wannen darf
174, 27; er hat kein hoffnang
mer die lesäcben, an die er all
sin sinn und deuck gesetzt hat
180, 28; (Lutzianna) hat ir liebe
uf Hengnolden gesetst 155, 26;
ähnlich 267, 29; (die von Beng*
nolds geschlecht) band mängmil
irelyb und läbeu inn sorgen gsetzl
wyder die Heyden 189,12; ich wer
nüt in den sorgen, inn die ich be-
sorg, das du mich und die Krysten-
, heyt gesetzt habest 325, 33; in-
trans. ob ich schon nüt so wol
gsetzt bin ah du inn schöune 266,7.
sider adv. »seither« 156, 19.
sydhar adv. dasselbe 132 , 21 ;
133, 15; 141, 23 (-här); 188, 37.
Sydonnia (Sindouie , Sardona P.
22, 245), Stadt 269, 19.
sigen swv.: ob sach were, da« er
wider kemm gesiget 187, 27.
siglosse f. »niederlage« 286, 10.
sin au. v. (part. prät. »geweßt«
neben »geain«) : der babst Leo
was daran (nahm teil an Karls
begräbnis) 341, 17; GanellonwAi
teglichen daran (soUidtoit toas
les jours) , das man gen 8iai
Johans Port rytte298,21; (Mor-
gant) wott an MafiPredon m
(vonloit aller sur M.) 71, 38;
(Rengnold) wott an Ollifier ge-
weßt sin (voalut coorir rar 0.)
125, 29; vor etwas ein »eiwis
verhindern, sich vor etwas bt-
wahrenc 200, 17 ; 254, 30 ; 277,18.
24. 29; einem vor etwas sin
•einen an etwas verhindeni, vor
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403
etwas bewahren« 95,5; 150,83;
- 224, 6 ; 313, 7 i 337, 7.
Sinai 299, 27.
SirioQ (Sirion, Sirione P. 25, 179),
heidnischer könig in Marailias
beer 302, 26 ; 317, 18.
sytmäl conj. «da, weil« 83, 28;
149, 4; 8. das 270,. 34; 8. und
90, 34; 101, 29.
ritzen rtv. : uf das mer s. »ein
aehiff besteigen« 265, 12; 278,6;
trani. soviel als »setien«: dir
geliebe »in seil von dystem k(fap-
peUienemmen und sitieninn
die ewig frdud m, 28.
Sdpion Affrickanns 807, 26.
Seipion (Sdpion, CbiarioneP. 20^68)^
Wirt inMoaassa216,16s Qjpion
216, 22; 218, 25; Zypion 225,8;
l^on 225, 16; 285, 22.
Scorpion: Mars ist im leycben 8b
80a 28.
so ooig., vertritt sebr bftnfig ein
relativpronomen, a. b. 95, 18. 28;
171, 1; *224, 10 V.S.W,; teitlicb
«da« 165, 14 ; 880, 8; *wannc
281,6 ;caiisal »da« 101,8; 188,27;
146, 22 ; 207, 21 ; eine bedingnng
einleitend »wenn« 176,33; einen
gegensatz anzeigend »während
doch« 246, 15.
sobald oonj. 141,28; 166, 10; 168,
19. 38; 169, 14; 191,37; 192,1;
193, 2. 19; 280,33; 281, 10 u. s. w.
sollen an. t. »wert sein« : die (diener)
sottend wol als wenig als er
156, 33; sy (die getöteten beiden)
sottend nüt dann inn die kuchy
37, 12; der daruf sitzt, sott wenig
Böllen (ne doit gueres valoir)
240, 9; vergl. auch »nütööllend.«
der sorgkliche berg (le Mont-peril-
leux,il monte periglioso P. 23,17),
aufenthaltsort des centauren Spi-
nard 272, 28.
Spannier m. 154, 16.
sper n. , doch einigemal auch f.,
z. b. 115, 26; 190, 32; 171, 36
u. 8. w.; vergl. anm. zu 220, 11.
sperwel m. »sperber« 39,26; 71, 1.
Spinard (Espinart, Spinardo P. 23,
16 j, centaur 272, 19. 23. 27;
273, 4.
SpinoUa (Spinolle, Spinellone P.
1 8, 2 1 ), herzog im beere des kOnigs
Konstant 202, 14 ; 203, 28 ; Spinoll
204,6 ; 205, 30; 211,10; 215,29.
spjß m. »biatspieß« 48, 37 ; 44, 7.
spysenewv.: Bengnold ondAnthea
spyßtend (repeurent) ire engen
dn andren antsesftehen 174, 8.
Sporen awv.: abaol. (Torpin) sporet
gegen einem amyroll 809, 84.
spOtsen swv. »speien« : (dieb^letter
Ganelons) spOtstend im inn sin
aaflyt 826, 14.
sprengen swv.: (das waaser) floß
sovast, das der genta plats dar-
vongeapiftngtwas29S^21;8oli0nne
aftlt von grfienem und bronnem
sattin, mit gold geeprftngt (broob4
d*or) 805, 21.
sprfichwort n., gewOhnlieh in der
redensart: man spridit in einem
gemeinen sp. 97, 33; 267, 27;
289, 25 ; 293, 31 ; 306, 18; sprooh-
wort 212, 11; 289, 25.
Bprfitien swv. 171, 37 ; zuo stucken
spr« (vom Speer) 89, 13; 62, 22.
stän an. stv. : laß uns yetsmäl die
hell stän (sprechen wir nicht
mehr davon) 24 , 35; es darf
daruf stän(8i pourra estre), das..
55, 14; (Meridianna) fragt inn,
wie es umm sine gsellen stüend
96, 12, ebenso 13; 193, 13; zuo
dem (Ollitier) stuond all ir ge-
müet 97, 24 ; ir sinn stuond innen,
im Vetter zerlösaen 137, 3.
stat (gewöhnlich »stät« gescbrie-
26»
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404
ben, also mit langem a) m. »stand,
zustand« 331, 32 u. ö.
etat f. : an stat des trybuts 307, 22;
327, 4.
statthär n. »stadttor« 248, 25.
Statut n. : (Karly) schickt sine rett
und botschafften inn einen lan-
den nmmhar . . . stattutten und
Bataangen zesetzen und machen
nach syt und gwonheyfc der lan-
den 5, 29.
steehen «tT«: do Fieramunfe die fier
. xjUer gaach, da stach er in sin
pferli und rejt sno innen*92, 24;
darnach itSehend die baoben, ao
nffdenroMenaaasend» einer gegen
Orient • • SSSy 8»
Btecken emr.: intrane. (Ganelon)
stecket vollen Terrettery 179,35.
stftgryff m. »steigbflgel« 240,28. 29;
241, 1. 6.
stellen swr. : trans. diewyl Thfiring
die roß stalt (in den stall tat)
193, 81; dencknnn niit, dai ich
min lib stelle den stry t sethnon
175^ 3; Doon stalt einen (der
fliehenden) soo red 44, 23; ieh
bytt dich (betet Karl so gott)
das dir geliebe die sann sesieUen
(snm stehen su bringen) 826, 26,
ebenso, 85 ; ich rat üch , daz ir
die rädi nff dyß mal styll stellend
(einstellet) 204, 14 ; refl. die sunn
stalt sich styll 326, 29; sichzuo
wer st. 224, 22 ; (Dyogenna) stalt
sich hindersich(wich surfick> 8,81 ;
Yergl. 72, 27.
stillen swT.: einen »beruhigen, be-
sänftigenc 188, 10; 233, 11.
stim f. : alles Tolck fieng inn einer
stim an seschryen 159, 22.
stiften swv. : (Roßmunda) stifft uff
sin Zerstörung (pourchassoit sa
destruction) 150, 12.
stoß m. »sank, streit« 241, 3.
stoßen stv.: die inn bettend wellen
von einem küngkrich Stessen
142, 14; Geryon sties das für
inn sin hus (steckte es in brand)
272, 8.
sträl f. »blitz« 301, 32; 305, 12;
309, 16; 334, 6.
strälstein m.: as schoß dn str.
(carreau de foudre) uff ein tattel*
boum 295, 22; s. anm. su 23.
strytplats m. »kampfplatz« 177, 10.
stnd f. »sftule« 67, 88 ; 838, 13;
bildlich »stfitse« : die XII f&rsften,
die des krystenlichens gloubem
stUd wSrend 142, 22; tod ist die
stud der gerechtigkey t (es ist Ro-
land gemeint) 829» 7.
stndieren sWr.: absol. 147, 2. 4
stund f.} inn kortser stund (in k.
seit) 89, 81; soo st. (sogleidi) *
224, 4 Q. 0.
summerloube t» »la gaUerie dVut
jardin« 825, 10.
sänftse m. »sea&er€23o,19;290^15;
808, 11.
Bunfteer m. dasselbO 65, 20.
saptilkliidien adT. »auf sorgftltige
weise«: demnach ward er (Karl)
beschlossen yaet s. nnd srlicbeii
Terwartt 841. 26. .
Snria (Snrie, Soria), Syrien 5, 5;
83,26; 140,17; 172,23; 297,14;
802, 20 ; 809, 6.
T, 8. auch D.
Thabor (Thabor, Taborre P. 2i,lÄ\
borg 299, 30.
tag m. : in kurtzen tagen »in kurzer
seit« 79, 23 ; »vor kurzem« 64,10:
sy wnnschtend einandren guot
tag 140, 1 ; 68 leg am tag, dtf
er schuldig were 336, 36.
tal n. 328, 10; m. (der tall) 308,28.
tallig adv. »jetzt«: wüütsich, dm
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405
Korador unnrecht het, wett ich
üch tallig [nüt] hätten (je ne
V0U8 prieroye ja) dahin zerytten
55, 19; dallig me »nunmehr«:
ich hab dalli^ me gnuog von
dir erlytten (j'ay ja trop endurä
de toy) 88, 10.
Talwyganfc (Tarvagant , Trevi-
ffante),heidengott 28, 20; 31, 22;
52, 14; 53, 2; 54, 21; 101, 5;
170, 24; 253, 20; 804, 11.
tancke m. >gedanke« 251,7; 8. anm.
Thannemarck, 8. D-,
Tharius (Darias, Dario P. 26, 15),
könig der Perser 307, 26.
Tarcon (Tarcon, Turchione P. 26,
62), heidnischer könig im heere
Marsilias 309, 34. Derselbe wie
Turbion (s. d.).
tattelbonm m. 295, 22; 334, 6.
Taulmi (Tanlas, der name fehlt
P. 4, 50), paeadonym fOr Olifier
45, 22.
taffate a^j* »Yon taffeU; «in t.
Inadeii 180, 24.
teil m. oder n.; mins tejls »von
meiner seite, was mich anbetrifft«
149, 20 ; 289, 15; ebenso: eine
t^ls 292, 82; am andern teyl
(d*antre part) wasLatsiana 154,4 ;
ein wfieste, die ein i^otten tejU
(ames loing) von der Uaß was
17, 16; mm teyl 94, 29; 294>28.
teilhaftig adj. : t. im erb rin 105, 28;
i. an iren diebetallen 284, 80.
Thennemansk, s. Dannemark.
thertbin ady. »dorthin« 209, 2.
tettig f. (aw tageding): ieh wjl
dir ein hüpeohe t. machen (je te
feray nn bean party) 92, 88.
th7rannjf.l40,12; 156,5; 157,12.
18; 158, 28 TU 8. w.
thyrannieeh a^. 157 , 80; adv.
278, 87.
Titos, rOmiicber kaiier 4, 5.
tochter f. >mädchen, jangfrau«
76, 29. 37; 172,1; 181, 16; 193,32.
35; 194, 4. 21. 23; 195, 21;
269, 20. 27 u. s. w.
töchterly n. »kleines mädchen«
248, 33. 38.
tod m. »das sterbenc (ihr werdet
sehen) den grösten tod, von dem
ir ye ghört hand sagen 300, 35.
Tolletta (Toilette, Tolleto P. 25,
259), spanische atadt 306, 5.
thonnerklapf m. »donnerschlag«
11, 34; 232, 12; 324, 28 u. ö.
thonnern n. : nach dyssem grussam-
men th. 232, 14.
torechtig adj. »töricht« 93, 7;
150, 13; 195,31; d- 10,33; adv.
73, 11.
tortsch m. »torchec 296, 22.
tonb adj. »enragd« 54, 20. 25 (d-);
88, 22 ; 95,3; 227, 35; 285, 29;
»foroend« 8,28 (t. oder schellig) ;
197, 29.; 230, 28; »desesperöc
820, 12; »horsdu sens« 203, 24.
Tragant (Dragant, Liorgante P.
14, 30), heidniidMr riese 161, 8.
tranok n. III, 10.
treten itv.: inn stryt t. 205, 81.
treflfon stv.: der heyd traf Bnol-
landen uff ein sohylt so ein liert-
ten streieh 196, 8; ich wyl ein
Terdingwerdi mit dir Mffen
(schUeflen) 107, 83.
trybnt m. 196, 22; 198, 30 ; 296, 13
n. 6.; t 195, 21. 84; 196, 25;
198, 22.
triampf m. »triomphe« 141, 86;
triomph 806, 34.
Troya 174^ 84.
Troyenner m. »Trojaner« 174, 8&
trottliefa acy.: einem beholfen and
tr. sin 248, 26.
trfleptnns t oder n»? »betrAbnis«
827, 80.
trog m. »trag« 68| 28; 76» 8.
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406
irüw f. : in gootter trüw «wahr-
lich« 140, 25.
tuggute m. »dukaten« 183, 9.
thuon an. v. : mit persönl. ao^ui.
daz er üch uß djser närryschen
yrthum tbett 159, 10; daz sy die
unner nüt erkennen könnend,
darin »y tbän werdend 178, 17;
mit dat. das sy im kein hilf
thettend 186, 28; das ich üch
aUsn troit, hilf mid bystand
thnoii wyll U9, 21 ; der hertiog
ThÜringthuot miiiem vetter gwalt
und nnxecht 886, 84; wie irend
wir nnBem roBwn thnim (wm
wollen wir mit n. r. anfangen)
. 805, 8; refl. ihuond üch nnder
unser Tolck 35, 18; ich hii dich,
das da dich ein wenig sits ab
dem haf thfiegest 126, 80; wie
er sich ^ydhar inn sin nnd siner
bmodern gselscbalt than hat
189, 22; ahiol. o Earlj, wie wirst
thncn, das du ein so manlichen
lytter Terliizst 810, 4; darsuo
thoon: mich wnndert, das irnüt
änderst darsoo thnond 7, 88;
wenn ir nüt darsno thnond (si
■ Tons n*7 mettez remede) 153, 29;
wenn ich inn gott Tertrüwtte
nnd nüt d. thette (sans j mettre
peine), ich wnrd lang on roß
sin 234, 6 ; vergl. auch anm. sn
38, 22 S.
Turbion (Turbion, Tnrchione P.
25, 177), derselbe wie Taroon
(s. d.).
Türcke m. 53, 11; 218, 18; der
grosse T. 45, 21.
Türcky f. 63, 27; 86, 10; 109, 28;
142, 3. 29; 151, 28; 165, 27;
171,27; 187,36; 204,3; 211,22;
253, 15.
türckisch adj. 149, 3.
Tharing (Thierry, Terigi), Eolanda
Schildknappe 110, 13; 136, 2;
146,27; 167,20; 181,10; 192, 36;
199, 8; 326,35; T-134, 6; 142,24;
. 151, 4; Türing III, 19; 142,29;
Thürig 321,34; Düring 193, 37.
Thüring von Ardannia (Thierry
d*Ardaine) , christlicher herzog
am hofe Karls 6, 33; T- 336, 3.
27. 34; 887 , 5. 12. 20 (-rr-);
339, 27 ; Th. Ton Oardannia 277,2;
825, 14 (Dardanna); 382, 19.
Türpin (Turpin, Turpino),er«blsdicf
8, 9; 80, 7; 117, 81; 140, 2;
858,18 ; 277,1; 809,33 ; 317,32;
819, 25; 828,8; 882,6 ; 884,22;
889, 26 ; 840, 29; Tfirpin 880, 88;
Torpin 89, 14; 807, 15.
Tutsehland (Allemagne) 889, 82;
840, 6; vielleicht ist aneh 8, 84
»das Tütschlandc sn lesen,
tfif a^j.: got wnst wol, das der
amirol so t, inn smem gloabes
was, das er niemmer mer Kiystea
ward 168, 26.
tufelm.: wai tüffelsist das?228,8a.
VergL auch »welleni.
Tdpion, s. Sdpion.
Übel adv. »sehrc 8, 81; 14, 18;
22, 19; 42» 25; 66^ 24; 85, 29
u. 8. w. ; s. die anm. zu 247, 21.
übelmögend a4j. »schwach« 888|83;
339, 35.
über präp.: als ein verretter giii
du über din trüw (tu vas cootre
ta foy) 205, 19; (Morgant) tfasi
inn über sinn willen (maagi^
loy) wider inn das grab 23,14;
über — ab : ich bin umm kein stich
über min pfert ab gfallen 71,31;
das bluot lüf im über die brüst
ab 196, 11; do du mich über das
pfert ab geschlagen hast 222, 10
(Tergl. »überab«); aber — uß: (Bs*
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407
yard) sprang über die heyden
uß 312, 11.
überab adv. >über etwas hinunter«,
bei Verben : -atechen : wie ein
junger rytter Richarden und
Ollyfier im stächen überab stach
219, 28; -züchen: (Rengnold) zog
den heid überab (über daa pferd
hinunter) 201, 37.
überantwnrten iwr. »flbergebenc
298, 7; 296, 9.
flbergfliben itr. »fibergebenc 292, 17 ;
888, 29.
fiberhabenstT.: refl. Ollyfier mooht
aieh B&t fi. (enthalträ), daa er
nni Inn etrytt rytt 809, 28.
flberkommen rtv.: nmm dee ryßen
tod moebi wj in Tattere nngnad
dester ee fiberk. 128, 87; damit
er not Bengnolden und der anea
nngnad fiberkemme Ul, 17.
ftbertrang nu: da wlrstn gnad Ton
den bmodem begeren nmm den
groflien fi. (ontrageX ee da innen
bewyesen baet 18, 17; der (ry0)
hat mir und minem yolek Tyl
flbertrangß antbin 146, 9.
fiberafl adv. »dberausc: er ist 8.
QDgemefl 45, 4; do ward er fl.
ser bekümmert 43, 21.
fiberfall m. »feindlicher überfalle
82, 19.
fiberwegen stv.: träne, also das
das guot das bOß ftberwägen
bat 841, 11.
überwinder m. »siegerc 187, 21.
Überwindung f. 6, 84.
fiberzüchen stv.: wie (Karl und
Kallorion) mit einandren Qan-
nellon übertzugend (mit krieg
überzogen) 254, 25.
fid (mhd. iht) ad?, »irgendwie«:
ist er üd länger gfangen, so stirpt
er vast bald 149, 37.
nmm pr&p. a) (Ferragus) was ?il
grosser umm ein guoiz dann
Morgant 123, 2. h) Rengnold
wußtnüt ummsy 244,16; (das er)
nut umm Bich selbs wüßt 189, 34;
ummdaz (darüber) ich üchnüt ze-
eagen weyß 300, 24 ; so müeßt er
mir ein wideruof thuon umm die
reden, so er j^'sagt hat 112, 12;
der künig dancket im umm daz
roß und umm sin arbeit 155, 12,
ähnlich 186, 18 ; er wott nfit von
land faren, er were dann nmm
sinloniaU 214,15n.i.w* c)ieh
wyll mieh i^ben nmm den fiber-
mvot,seda begangen baat 824,17;
loh het nach gold nnd gälte
gnuog mich an im serächen nmm
das, so er nnd die einen mir ge>
than band 294, 85; es wirt nmm
dn red (par ses parolles) weder
minder naeh mer 82, 7; nmm
des ryßen todmoebt ^y in Tatters
nngnad dester ee fiberkommen
128, 26; do Bengnold erkant,
das das pfert nut nmm in (ab
im 67, 86) thnon wot 116, 7;
der den tod begert nmm den
grossen kommer, so erbat nmm
einer gsellen tod 820, 13; ich
bin umm kein stich über min
pfert ab gfallen 71, 31; der ami-
roll hat Ruoland gfangen nmm
Unschuld 155, 19 n.s.w.; vergl.
auch : umm minetwegen 169,8. d)
daz er inn Franckrich rytte umm
hilf by keyser Early 149, 29,
ähnlich 342, 6; darnmm yjI
kunig, amiroll und ander fürsten
SQO im kämmend nmm früntachaft
885, 20 ; darnmm du umm die
belonnng diner müe erhänckt
werden mnost 277, 38; ich gib
üch umm alle vergeltnuß dyß
küngkrich und die krön, die min
ist 48^ 22; umm alle verdienst
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408
(ponr tonte reoompenio) w^rd ich
geichiilteii verntter 279,7 n. i.
w. e) nm. alle gootbet band Ir mseh
du Tenetter geichalten 815, 27.
nmmhar («hSr) adv.« bei verben
der bewegang: -gän 388» 19;
-ryten 261, 29; -iruffen »vagfa-
bonder« 261, 17 (s. anm. zu der
stelle); -fOeren 867, 32; -süoben
261, 3 u. a w.
vmmbartragen n.: durcb u. (au
n^iport) etlicher semtilem und
yerrettem, die nmm Qoh sind,
▼ertribend ir die, eo besser sbd
dann bj 126, 9.
anbekant part. adj. : in u. (unbe-
kantnen 110, 2; s. anter »mel-
den«) kleidern (en habit dissi-
mule) 110, 2; 131, 3.
unbillich adj. »terriblec 122 , 36;
153, 28. 32; 154, 8.
und : a) verbunden mit voraus-
gehendem demonstrativum oder
adverb nebensätze einleitend ;
z. b. damit und (neben >da-
mit dazc und blossem »damitc)
4, 33. 35; 5, 32; 14, 9. 12. 26;
25, 23; 33, 37; 36, 33; 43, 2;
44, 11; 50, 37; 51, 9; 64, 22;
66, 19; 74, 18; 75, 21; 77, 13;
84, 30. 35; 89,30; 90, 1; 127, 24;
135, 17; 136,7; 152,30; IVti, 22;
195, 19; 234, 24; 264, 28 ; 265, 32;
278, 14 ; 297, 11; 301, 17 ; 303, 11 ;
304, 15; 310, 27; 315, 5. 18;
318,28; demnach und »nach-
dem« 4,22; 15,2; die wil und
»währende 32, 4; ee und »be-
vor« 27, 87 ; 28, 1 ; 46, 27j 189,23;
nachdem und »nachdem«
24, 5; 110, 6; 132, 21; 201, 21;
223, 12; 225, 22 ; 292.30; 295, 11;
8 j t tt n d (neben >sy t das« ) »seit-
dem« 24, 13; 25, 18; »da, weil«
21,32; sytm&l nnd (neben
»sytmil das« nnd eSnfaehem »eTt-
mal«) »da, weü« 29, 28; 88» 11$
90, 84; 101, 29; 108, 80; so
lang nnd »so lange als« 13»7;
soTjl nnd »soviel als« 10, 1
u. 8. w. b) concessivsätze eb-
leitend »da doch, während doch,
obgleich«: nun erkenn ich, das
du voll verrettery bist, das da
dyssem rytter also den tod zuo-
füegen wilt, und (obgleich) bed
eines gloubens sind 185, 25; da«
wer mir kein manheyt (sagt
Roland zu s^em gefallenes
gegner), wenn ich dich ertodte,
und du gfallen werest (man er-
wartet »bist«) 198, 9; wo bysta,
min bruoder Rengnold, und du,
min vetter Riiolland, undirwol
wüssend , inn was nötten wir
sind? 205, 8; der enbüt üch by
mir, . • das ir im.nüt vertrüwet
band, . . . und im verheyssen
band . . 287, 19 ; Rengnold fra-
get inn, wer er wer, der mit im
redte, und inn nüt gsäch 304, 27;
dardurch sich RuoUand ser ver-
wundert, daz er inn (den hämisch
der Anthea) nüt entgilnnen mocht
und iren doch so hert streich
gab 178, 34; vergl. auch: ach,
ich bin übel zuogcrüst sy zer-
lössen, und ich bin von des sel-
bigen wegen har kommen (imd
ich bin doch . . , obgleich ich . .)
183,18; s. auch noch 168,36. c)
causalsätze einleitend: die Kry-
stenheyt hat TylnoderdemhejiK
Nytephoraa erlitten, mid(& wm
que) sy die Kriechen nfit be-
schirmpt hattend und entsdifit
inn vyl zytten har 2, 22.
scheinbar beiordneiid: dM «
denke nnd mir min sohivert vaä.
pfert wyder sdiicke III, 81.
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409
ander präp* : der ratt inineriefawe-
eter Clemenca irt vmeh, du loh
ander allen mlnen geiditfileii bin
(an deMom de tont mes affaires)
106^19. — adT. ander nn »nnier»
gegangen Mine (? on der sonne)
165, 20; -trocken 808| 7.
nnderstin str. : (Karl) ist als aUeu
sno Paris, die iryrfc er n. lever-
hitetten 187, 7.
nnderwisong f.: (die firansOsischen
harren) hattend och nun diekem
mSl gOtlioh underwisBungen (vi-
sions divines) 264, 19.
nndiensthar adj. »nicht dienstwil-
lig«: ich will nüt u. sin umm
die güotbet, so ir mir bewissen
band 96, 32.
andultig adj. »ungeduldig« 61, 88.
Uneinigkeit f. 172 21 ; n. mit einem
haben III, 24; in a. kommen
125, 15 ; n. machen swusohend . .
142, 7..
nner f. : n. sagen von einem (mes-
dire) 188, 20.
tinerberlicben adv. 273, 34.
unerkant part. adj. »unerkannt«
203, 6; >andankbarc 163 , 28;
238, 3.
ungescbaffen adj.: daz ist ein un-
gscbaffen ding (laide cbose), daz
ein künig so groß leid füert
101, 25.
ungeacbickt adj. »unpassend, unge-
bübrlicb« 323, 28.
ungestümme f. »stürm«: darnacb
erbaob sieb ein groß u. 214, 16.
ungestümigkeit f. »ungestüm, bef-
tigkeit« 108, 4.
ungefelligadj. »unglücklich« 108,12.
unglückhaftig adj. dasselbe 71, 22.
28; 75, 7; 101, 16 u. ö.
unmentschbeit f. »unmenscblicbe
tat« 270, 1.
unmuot m.: do Hosmunda gsacb,
das ir vatter. inn n* (esmoi) was
ein rytter Befinden . . 162, 88.
nnreohäich adT. 9wider recht«
128, 85; 206, 7; 245, 84.
nnrflewig adj. »unruhig« 60, 22;
208, 10.
nnstate t: sno nnstatten kommen
(mm schaden gereichen) 8, 9.
nntrttwlieh adj. »treidos« 188, 25.
nnTermi^getpart adJ.»nnTer8dirt«
280, 86.
Unflat m. »glonton« 128, 12.
ans prftp,: der stryt hat geweret
ante von (seitdem morgenl7948.
unzalbarlichen adv. »nniftblhar«
340, 84.
nrlob m., einigemal noch in der
aUgemeinen bedeutung »erlaub-
nifl«, z. b. 150, 21; url. geben
»erlauben« 122, 27 ; 206, 3.
Ursachen swy. : trans. ir band micb
geursacbt (veranlaßt, genötigt)
üob übel zetruwen 313, 1.
ursäcber m. »urheber« 2, 33; 9,4;
18, 22; 109, 26; 152, 5; 181, 2;
188, 8. 31 u. ö.
ursächerin f. »urbebeiin« 167, 22;
170, 35; 192, 27.
urteil (urttel 245, 2) f.: zeletzt sind
wir eyß worden an Owere urtteyl
zekommen (euer urteil zu ver-
langen) 267, 25.
urteilen swv.: einen 134, 18. 22.
30.
uß präp. : (Maflfredon) was schier
uß aller bofifnung (hors d'espe-
rance) 69,1 ; uß (auf) dessoldans
geheiß 167, 19 u. s. w. — adv. :
Doon ertzaltimuß und uß (tout
au long) 68, 28 ; do er sy uß und
uß besächen bat 85,2; trennbar
mit Verben zusammengesetzt :
-geben: sich ußg. für 66, 16;
147, 14; 148, 27; -gießen: ich
bekenn, das ich sum dickem
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410
mal jyl adhiltwortteii Aber dich
nßgotien hab 882, 85; •lisMii
•Mlawen« 150, S. 8; 151, Sl ;
211, 28; -leten »la ende leeenc
. 118,8; 118,8; -lMieii(10iiidieii):
die sünd o. 8S8, 8; -maefaen : ge*
denekend die »ach oG lemacfaen
(den streit B11 beendigen) 252,18;
•nemen »(eoldaten) anaheben«:
der kttnig Gerader nam nß in
allem tinem kfingbiefa 98, 22;
-■chlaehen : ieh besorgt mir wol,
et wnrd uns Abel nßichl. (einen
bösen aosgang für nns nehmen)
888, 88; -sin: do das grebtnns
nß (in ende) was 257, 26 ; -sitzen :
sj wSrend Tast bald an dem
port , da sy ußs. (aussteigen)
wettend 265, 18; -spreiten »(nach-
richten) ausbreiten« 160, 8 ; 199,
10; -strecken: do die fenly nß-
gestreckt wärend 304, 16; -sno-
chen: (Karl) ließ die Krjsten
under den heyden ußs. 829, 23 ;
-teilen: do teylt er (Karl) uß
all sine schätz den armen 340, 7;
-thuon : refl. »sich anheischig
machen« : ich thuon mich uß,
daz ich sy all dry mit einem
seil binden wyl 60, 38; die
thetten sich nüt uß zestächen
89, 18 ; darnach thuon ich mich
uß , das ich verschaffen will,
das . . 127, 1; -zucken: das
Schwert ußz. 125, 81; 169, 26;
228, 19; 240, 17.
nssenthalb präp. »außerhalb« 143,
11.
ussern sw?. : refi. dardurch zum
dickem mal die besten ritter
. sich ab dinem haf geussert (ent-
fernt) band 290, 4.
ussert präp. mit dat. »außerhalb«
183, 37; 192, 30.
ußbar ad?, »heraus« ; bei verbeu:
dai im das blnot nßhar trang
215, &
nßleitong f.: wend ir mir folgen,
10 mnoß dae riUsht mom ein nßL
nemmen (la jostiGe sera mise b
eieention) 204, 17.
nfirlleffen n..l04, 28.
nßepraoih m. »der entieheidende
sprneh« 240, 84.
nf präp. a) mit datir: do es nff
der naebtwai(beieinbreobender
naeht) 20, 88; (Bengnold) was
stet uff siner red (eetste seine r.
fort) 157, 22; do mine gsellsn
ersächend, das sovil volck off
mir wärend (mich bedrängten)
87,9 (s. auch 261,38) ; lonbery und
diebstal, so sy uff üwern under-
thannen begänd 129,5 ; vil, wenig
uf einem han, halten (s. han, hal-
ten), b) mit aoene.: daz wir uf dis
matteryen kommend 275, SO; sy
machtend sich uff die stras uff das
mer (dem meere in) 214. 6; bj
kämmend uff das mer (zu dem
m.) 214, 8; sy stifft uff sin Zer-
störung 150 , 12 ; darumm bit
ich üch, das ir mir rattend uff
dysse sach 278, 30 ; und im ver-
heyssen hand, rüewyger künig
Inn Hyspanniazelässen uff(gegen)
etlich trybut 287, 20; uff (ge-
stützt auf) den selbigen fryden
hab ich im vertruwet 287, 27;
er ließ inn uff sin trüw ledig
gan 167, 10 ; der röstung halb
sag ich üch uff min eer 287,23;
uff den hüttigen tag 72, 17;
124, 11; 127,9; 134, 31 u. s.w.;
uff dis mal 71,30; 135, 9 u. ö.;
uff sechs manot zalt 155,
daz sy uff zwo mil gen Munta-
bant kämmend 104, 29 ; ufi bej-
dischen sytten 214, 7; uff firsn-
tsössischen sytten 221, 17; aj
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411
wärend uff vortteil bery tten 70,30;
beim superl. : verschaffend, das
üwer Yolck gerüst sigend und uffs
megest habend, so üch müglich
ist zefinden 297, 37.
iif adv., trennbar mit verben zu-
sammengesetzt: -binden: (An-
thea) ließ ußrüetfen.das jederman
sine kleinott uff bunde (troussat
ses bagues) 289 , 3 ; -enthalten :
trans. »erhalten« 5, 18; »aushal-
tenc 271,24; -enthan : trans. «aus-
halten« 2(31,37 ; retl. »sich aufrecht
erhalten« 256,16; -geben: vor-
sehend all üwer kriegslüt u. geben
mir die uff (übergebt mir sie) !
96, 21 ; got den geist ufg. 208, 12
u. 0. ; -bau, -haben, -heben (alle
drei duclieinsnder gebraacbi) :
den segel nfh. (bd der abführt)
258, 15 ; das läger nfh. 180» 12.
19 ; einem etwas ufh. »vorwerfen«
144, 15. 17. 19 ; 180, 37 ; es wurde
ans für Terrettery uffgehept
140, 28; sieh ufhan »aufstehen«
. 208, 88; -hOren : Bengnold ließ
ußrfleffen, das yederman ▼om
tOdenufhOrtte 169,38; -kommen
»anfttehen* 245, 16 ; 249 , 9;
-nemen : also das sy all willig
waren Bengnolden soo kfinig of
. lenemmen 95, 17; ieh nim den
stryt nf (an) 220,1 ; (Thnring) het
Tyl ee den tod nfgenommen
(eslenX dann das er sinem heren
ein nntrüw ertodgt het 110, 14;
•flchladien: (der wind) echluog
die ihdren ond .yenster uf und
sao 232, 2; -schriben 324, 26;
-aetaen : by den nfgesetsten buos-
aen 5, 31 ; -sin »aufgestanden
sein« (vom boden) 247, 32 ; (aus
dem bette) 291, 81 ; »sieh auf-
machen« 298,28; -springen »lu-
rttckspringen«: das sohwert
sprang uff, als ob er uff einamboß
geschlagen het 41, 18 ; -stän »sich
auf die hinterbeine stellen« (vom
pferd) 153,21 ; 154,19; -stellen:
refl. dasselbe wie »ufstan«, vom
löwen gebraucht 115, 38;-thuon:
absol. 233, 24; Gannellon thet
(setzte) sin hälra wider uf 268, 20 ;
refl. (das schloßtor) thet sich
wyder uf von im selbs 228, 27 ;
-werfen : die nassen hat er (Karl)
ein wenig uffgworffen 3, 20;
-zeichnen: wenn Karly nüt inn
geschafften was, so leyt er sin zyt
an, etwaz nüwß zeschriben und
uff zuo zeichnen 4, 83.
ufenthalter m. »beschützer« 329,11.
ufhebung f. »vorwarf« : ich sorg
mir, ieh werd nach dinem hin-
scheiden vyl oilhebangen haben
91, 37 ; vergl. uf-heben.
nfnen sw7. »äufiien« : (der sehöpfer)
uüne dieh in allen eren! 98, 82.
nfreoht ady. : ufir. ufitan 154, 29 ;
sich nfr. stellen ss oft t&n (s. d.)
226, 12; sieh ufir. beheben 281, 27.
nfireohtlich adv. t so kSnd ieh nut
ufir. (droictement) nrteyllen 87,84.
nfreditigUiehen adv.: (bewißen),
das ich inn nOt mit verrettery
ertOdt hab, snndera oi&. (loyalle*
ment) ond vor vyl f&nten nnd
heren 251, 80.
nfroor f. 86, 82. 84; m. 86i 36;
95, 8.
F. V.
fSchnng f. »gefiiogennehmong«
132, 38.
Falckon (Faulcon, FalconeP. 17,83),
heidnischer kümg 192,12 ; 198,29 ;
199, 1.
Falseron. (Falseron , Falserone P.
24,149), Vasall Marsilias 287,7;
289,7; 294,25 ; 301,8; 302,19;
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412
309, 28; 312, 20} 327, 13; Far-
seron 289, 11.
fantasig f. : do er gnuoj? trachtet
hat, do kam er inn ein söUiche
f., daz er nüt wnst, waz erthet
69, 2; danimm ich mich gantz
mwnBdem, wannen har dysse
f. minem vatter and miner mnot*
ter kommen sig 121, 82:
faren ikr. : syt glödr ntttverhängea
wyll, dai ich in miner liebe far
(qae je jouyne de mee amoum),
so maofl ioh gednlt haben 78, 87;
danimm ist es nni muglicb, das
wir in der liebe gegen einandren
faren mOgen (qne nous pnissions
jonyr de Tamonr Ton de rantre)
78, 4; s. »Terfarenc.
Faspianns, Tespadanns 4, &
feiß a^i«: wir tbnondbie nüt dann
ans f. machen wie die sftwen
17, 19.
Felcker von Morillon (Fouqoes de
Morillon), Ton Bengnold getötet
136, 15.
feien swv.: anpers. (Early schreib
Oannellon), es mQeßtenüt f., er
wette sich uff den geordnetten
tag suo Sant Johans Port finden
lässen 297, 28 ; mit persönl. Sub-
jekt : als ich wÜBsen mag, mögend
sy (die planeten) nüt f. 300, 31 ;
ich hab gef. in minem furnemmen
(mein vorhaben ist mislungen)
100, 9; ich sag üch, daz vylmech-
tiger gfelt hand, daz Bayard
innen ward (ont failly de l'avoir),
dann irsigend 152, 12; darumm
feilend nüt, Ruolland lasse sich
finden . . im Eontzefal . . , und
ir och nfit feilend , das ir üch
finden lassend . . 296, 32. 34;
sag im, ich well im mit f. 239, 27;
(der besiegte Astolf) entschuldiget
sich mit sinem pfert> das het im
gfelt (den dienst versagt) 230, 3;
Anthea falt im uch nüt 178,35;
doch s. anm.
feien n., in der redensart: &n (alles)
f. »ganz sicher« 118, 17 ; 297,35
u. ö.
Felitria(Felice, Fni8ettaP.22,255),
dhristliehe kOnigin Ton ffidonaia
270, 14.
feltsehen swr.: ^d f. (breohsn)
140, 10; laosagen f. 196, 84.
Venns, *die gOttin der liebe* 174, SS.
Terachtongf. : (ab8ol.)er sprach nii
grosser 120, 26 ; ein heyd grsjf
Oalantin an inn t. 240, lOl
Feramant, s. Fieramnni.
▼erholsamen swT. »einbalsamieren«
215, 21; 829, 21 ; verbalmsamsa
249, 85.
ferbannen n. »▼erbannnng« 128,16.
verbinden stT. : refl. ieh kan nttt
longnen, das iöh mich nat soo
Bengnolden Terbnnden habl8&,l.
▼erbolwerchen swv. : eine stat r.
»dorchbollwerkbefestigenc 258^
▼erdienen swv. : umm alle ver*
gftltang weiß iehs nüt änderst
aeverdiennen (zu vergelten), dann
allein . . 91, 7 ; (gott toe mir
die gnade) , das ichs amm dich
V. mög (de le toos rendre) 230, 19.
verdienst n. oder m.¥ : es ist war,
das Astolf inn üwer gfancknuß
lyt durch sine verdienst (deme*
rites) wie ein straßröuber 134,14;
ich hoff, er werd in kurtzem ge-
straft umm sine verdienst (de
ses demerites) 156, 27 ; ähnlich
157, 17.
verdingwerch n. »vertrag« : ein v.
mit einem treffen, machen 107,32;
173, 13.
verdrieß m. »verdrußc 157,5; einem
V. anthuon 124, 32; zuo v. (en
despitj der wortten 112, 35.
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413
verdraß m.: suo t. (en detpit) der
wortien 205, 23.
vereinbareB swv. : refl. d»nach
▼errembarttend ij dich (kamen
aie überein), sj wettend mit ein»
andren uff glück farea 272» 6;
sich V. mit einem »sich vertragen,
sich vergleichen, im einverständ-
niaae seine 154| 2; 208^32; 239,5;
296,14; 8ichT.iitoeinem(daaBe]be)
132, 29.
▼ereinbarung £: eine v. machen
mit einem »eich vergleichen«
195, 20.
▼ereinen swv. : refl. »tich mt*
achließen« : das wir uns verreinind
Franekrich 'entschritten 246, 17;
der keyser Karly bette sich ver-
eint das küngkrich Hyspania zer-
obem 276, 7 ; nach dem stritt
mit dem künig AygoUant ver-
einit sich Karly gen Sarragosea
7A\o züchen 331, 7.
verendern swv. : (deratich der liebe)
verrendert im all sin geblüet im
Hb 185, 35 ; in dem (briefe) fand
er, wie Magis durch sin (zauber-)
kunst die pfert und Schwerter
verendert (vertauscht) hat 116,5.
verendrang f. : uß nrsach der schnel-
len V. des leydtz in fröud 66, 36.
vergelten stv. : (ihr habt uns so-
viel ehre und freundschaft be-
wiesen), das wir das kumerlich
umm üch (man erwartet den
blossen dativ) vergälten mögen
90,22 } einen v. »belohnen« 134, 13.
Vergeltnuß f. »belohnung« 48, 22;
einem v. thuon 18, 12.
Vergeltung f. »belohnung« 91, 6.
ferggen swv. : das ich von stund
an all min züg wider heim f.
(nach hause schicken) wyll 283,26 ;
daz er sin züg nüb so bald iergeu
mocht 302,236.
▼erglichen swr.: tich einem
»einem gleichenced, 81; 126^10;
185, 14; kein roß mocht neh
sno Bayard mit etereka noeh
mit louflen 57, 20 ; &hnUeh 108, 6.
▼ergonmen swv. »hfiten, bewachen« ;
die Eryeten vergoampten alle thär
331, 34.
verhalten stv«: refl. »e'epbnseher«
136, 6.
verbanden : die fragt er, was nüwB
in der stat für gieng oder v.
were 135, 33; es ist üch nach
bössers v. (steht euch bevor)
228^ 12; ioh sag üch, das neyß-
waz grosser verreliteiy ▼. sind
301. 10.
verheissen n. »versprechen« : einem
ein v. thuon 200, 9.
verhäncknuß f. »erlaubnis« 300, 24.
verhörung f.: du gybst die orttel
on V. beder teyl 245, 3.
verhüeten swv. : einem v. (mit ab-
hängigem satz) »einen zurück-
halten, verhindern« 121,11 ; 230,7.
verhüeter m. : ich bin ein rengent
und V. dyß landes 93, 8.
verirren swv. : o Karly , wie bistu
so gar veryrt an dem verretter
(abuse de ce traistre) 29ü, 9.
verjechen stv. : darumm das ich dir
grosse früutschaft vergich 64, 8.
verkeren swv. : bistu der, der min
bruoder also verkert (atourne)
hat 197, 12; (er fiel zur erde)
also verkert , daz er sich nüt
rottedt 220, 29 ; do sich der Alt
also verkert gsach , do bat er
forcht zesterben 189, 35.
verlieren stv. : absol. »zu gründe
gehenc , in der redensart : in
sorgen zeverlieren sin (estre en
danger de perdition) 48, 20;
109, 25 ; 124, 34; zu »sy fiengend
an fast v.« 316, 1 vergl. die anm,
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414
verlitrung f. »Yerlostc 277, 25;
»ymrderben« 202, 38.
ferlougneaiwv. : AmmaluckeD, das
sind verlougnet Krysten (Chr^
welche ihren glauben Terlftngnet
haben) 286 , 3; TerlOegaetter
Maram 315, 32.
verlurst m. »Verlust« 37, 12 ; 80,32;
108» S2; 189, 1; 310, 2 a. 0.
Termachen iwv. : refl. »«ich ver-
• bergen, e. eiiuobließen« 332, 18.
TermOgen n. : ay thettend all ir
vermögen (WEB sie Termochten)
221, 3.
vernüten swv. : einen »für nichts
achten« 117,2; 142,20; 247,25;
290, 1 3 ; 232, 36 (schalten and v.) ;
321, 31.
verpüntnus n. »bündnis« 166, 6.
verpflicht f. V : dardurch ich größ-
lichen in v. gegen üch Btän91,8.
Fer(r)agu8 (Ferragus , Vegurto P.
10, 130), riese , von Corador an
Karls hof gesandt 119, 37 ; 122, 4.
13. 22. 32 ; 123, 1. 4. 17.
verrettersch adj. »verräterisch« 77,
9j 121,9; 279, 14; adv. 251,25;
273, 34 (-ysch); 318, 4; verret-
terscht 165, 2.
VüiTüempt part. adj. »berühmt«
19, 2 ; superl. verüemptiat 119,22;
verüempst 188, 4.
verrüefen swv. : er riett Karly,
Rengnold söt ab dem haf ver-
rüeft (verbannt) werden 127, 25.
versag m. «abschlägige antwort«
75, 32 ; 239, 14.
Versager m. •Verleumder« 262, 13.
veraamlen swv. »versammuln« 276,
19; 277,9; 280,9; 284,27 u.ö.;
refl. 312, 19.
veraamlung f. »Versammlung« 158,
26; die wyl die v.beschach 160,11 ;
eine v. thuon 276,26 ; ob ir wüssend
inn etlichen landen krieg oder
TenamloxigenfqiielqQe goenreoe
quelques jonaies ou toarnoy) 20,8.
TencbaflTen www» »bewirken«: a)
mit acc. der sache : (Gaaelon bat
Magis), das er sin erlössuog ver-
sohaftette gegen Antliea und einen
▼ettern 211, 21; magstu so?il
zew&gen bringen, das du den
fryd verschaffest 262, 35. b)mit
abh&ngigem sats : (ich will) v.,
das er kommen muoß für äch
nider knüwen 127, 1; ret-
schaffend, das mir min hämisch
werd und ein pfert 166, 22 ; vergl.
ferner 185, 1; 297, 36; 801, 10.
c) einem etwaz versch. 263, 31.
verschenken swv. : ich wot Bayard
nie verkouffen nach verschftncken
92, 31 ; ebenso z. 32.
verschlucken swv. 47, 22.
verschütten swv. : so gar hat er
daz hirny verschüt (le cerveau
vide) uß mangel essens 150, 1.
verschweren st v.: refl. »falsch schwö*
ren« 67, 33.
verschwigen stv. : refl. es sind drü
ding, die sich kummerlich ver-
sch w. mögend (ae peuvent celer]
175, 25.
versorgen swv. : das yedermann
stett und Schlösser versorgte (mit
kriegsvolk und proviant) zum
basten, so sy möchten 80, 37.
versprechen stv. »entschuldigen«
18, 3.
verstau stv. »hören, vernehmen«
(allgemein) ; einem etwaz zever-
stän geben 121, 22 ; 248, 16 ; ich
gloub nüt, daz ir verstandend
(damit einverstanden seit) , das
semlich sachen inn üwerem laod
geschächen sollend 194, 25.
verstentnus f. >ver8tand«: (ich) weyß
nüt, wo ich bin, so gar bin ich
von miner v. kommen 176, 19.
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Tmftop((Bn tWT. :. iUd . ttwM und
groß sftateleryen hand denl^yter
• ▼eniopfftuiitihar,dafbniigideiii
ghmckrich und aller KiTatenheyt
gronen naehteyl 979, 12 ; fieng-
nold was also inn siner torhojt
▼erstopflft» das er Eaollaadon ndt
loehie a&iwiirk gab llti, 7; do
der heid gsaolit das Beringer so
verstoptft(eigeiisi]uiig) was 88^29 ;
do ward Im das hertz so Ter«
stopfit, das er nüt ein eings wort
reden mocht 74, 15.
T6fSaoGlien swv. : sich t. an, mit
einem (im kämpf) 188, 2 ; 191, 4.
Tertrussi^ acy. »Überdrüssig«: sj
wurdcnd uiemmer mer mQed und
vertr., bj einaiidrea sesinn50,21.
vertrüwen swv. : inn got verfcr«
234, 6 ; ich Terträw mir so gar
(habe so großes vertrauen ni)
diner manheit 79, 8; darumm
wjU ich dir einer sach vertrü-
wen 262, 9; ich vertrüw dir
diner frommkeyt 289, 24.
▼ertonkeln swr.: die snnn 326,24«
-verfaren stv. : er gedScht, bj wur-
dend ursächer sin, daz er mit
siper liebe nüt verf. mocht (ne
jonyroii pas de ses amours), als
er im sinn bat 68, 36; s. unter
»farenc.
verfellen swv. : du und dine bruo-
der sind wol ungemeß, das ir
also die jungen töchtern nem-
mend und sjr verfellend (schändet)
195, 27.
▼erfOerung f, : (der heidenglauhe)
were faltsch und böß und vollen
v. und trug 53, 21.
verwaren swv. : (der leichnam Karls)
ward beschlossen vast suptil-
klichenunderlicben vor wart 341,
26.
verwilgen swv. : etwas t. «bewilli-
genf 16S, 82;. 200, 12; einem t.
156, 1 ; T. (einwilligen) in etwas
99,27; 156| 21 soo etwas 118,1.
4; 156, 86.
yerwilgnng f. »bewillignng, ein-
wüUgnng€ 2,15; 78,82;. 99, 22;
211, 6; 225, 4. 18.
verwissnng f.: OUiffier sagt ino
Bengnold inn Yerw. (en l*lmpro-
perant) 125, 17.
▼erwnndern swv. : nnpers. der ym*
biß ward gernst mit so grosser
kostligk^t, das sy all verwundert
(wunder nabm), wo . . 178, 85.
▼erseigen swv.: band kein sorg,
das ir von mir vertzeigt (ver^
raten) werdindl 187, 34-
verziehen stv. : einem »verzeihen«
8, 33;. einem etwas v. 268, 18.
▼erzioher m. : ich weyß , das ich
ein grosser sünder bin, aber da
(gott) byst nach yyl ein grüssem
324, 4.
verzichung f. »verteihmig« 17, 34;
263, 81.
versuchen stv.: refl. es wnrd sich
nüt lang v. (hinsiehen) 183, 16.
verzugm. : on (an) v. »unverzüglich«
85,26; 124, 19; 247,30; 328,3;
on längern v. 95, 24; 134, 31.
vest n. : der 10 w machet im vest
(luy faisoit feste) 41, 30 ; tribend
nüt mit mir vest (ne faictes feste
ä moy) 199, 17, ebenso 222, 18;
alles volck zuo Paris fuort fröud
und vest (menoit joye et feste)
umm den friden 141, 37.
vetter m. »neffe« 6, 25 ; 7, 29 ;
13, 25 u. s. w. ; »onkel« 51, 16;
808, 6 u. s. w. (Roland heißt sehr
häufig der vetter Karls und um-
gekehrt dieser der vetter Rs.).
Fidasso (Fidasso , Brusbacca P.
26, 129) , heidnischer fürst im
beere MarsUias 317, 20; 318, 10.
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416
Fieramunt (Fieremont, Fieramonte
P. 9, 18), bruder des königs Her-
min 92, 23; 93, 16; 107, 22;
118, 1 ; Fieremunt 92, 21.
Fieramunt (Fieremont, Fieramonte
. P. 25, 179), heidnischer könig
im beere Marsilias 316, 27 ; Ferar
munt (Ferramont) 302, 25*
vil adv. .oft« 132, 11.
Fylbertta, a. Ph-.
filz m.»glouton« 43,22; 82,15; 93,5.
Finadusto (Finadusto , Finadusso
P. 25, 177), schwarzer riese im
beere Marsllias 302, 21 *, Fima-
dasto SIC, 29.
vingkeyt f. »feindwliaft« 110, 4.
1^?iaBiiB (Vivien, Viviano P. 22, 18.
186), ?Mall Karlt 846, 1 $ VjSBs^
nuB 256, 7. 10. 11 ; 257, 83.
FUunberga (Flamberge, Fnuberta
P. 8, 55), Rengnoldi tob wert
86, 27 ; 41, 17; 111,5; 184, 13;
208, 88.
fleiadieadtj. s= fleiseldn •vonileifleh«
27, 85.
fljß m.: mitfl. »abdditlioli« 105,81 ;
165, 8.
Florentiaa (Florenoe ; bei P. 81, 14
' fehlt der name), die tochter 8ei-
pionfl, mit Jason venüftUt 225, 4.
11.
fiacfatf.: diefl. nemen (■. nemen);
einen In die fl. MtUachen 285, 11
bringen 274, 18 ; 813,87; ndi In
die fl. machen 33, 15 ; 256, 12 n. 6.
flüchtig adj. : eo ist kein so grosse
gselschaft nüt, die er nftt fl. vor
im macht 298, 5.
folgen 8WV., mehrfach in der Ver-
bindung ratz, rät folgen »einen
rat befolgen« : du hast nüt rättz
wellen f. 306, 30 ; du hast nüt
wellen rätt f. 307,6; TergL femer
307, 14 ; 825» 82.
YoUstrecken swr.: dammm er sin
angefangne verrettery y. wott
296, 3.
von präp. a) von der verstentnua
kommen (den verstand verlieren)
176, 19; man muoß sagen, du
sigest von der Vernunft 177, 36.
b) er was von (durch) im frj
geworden uB einer grossen dienst-
barkeyt 198, 36; er sprang von
fröuden 210, 6; mit weinnen
von fröuden 116, 25 ; von forcht
zyttren 61, 34 u. s. w.
vor adv. »vorher, fröberr 98, 10 ;
141,8; 258,25.35 ; 312,37; 341,8
vu 6. ; trennbar mit verben susam-
mengesetst : «gebeD (gen) »nach-
geben« 88, 29; «halten: einem
den pas t. (den dnrchpaas ver-
wehren) 287, 2; -sin: das ir
knnst den ryttern nüt hat mögen
vor sin, inn Ir schloß teihommen
280, 27; s. unter »sine
voraahar adv.: y. gftn »voraos
gehen« 42, 5 ; s. auch »anhar«.
voranhen adv. »voraas«« bei verben
der bewi^gsng: -gän 58, 29;
-kommen 97, 10 ; -ritten 103» 19 ;
106» 8.
vordumen adv. (dasselbe), bei ver^
ben der hewegong : -ritten 70^80 ;
97, 18; 198» 1. 8; 228, 29; -ta-
chen 250, 4; vergL: mach dich
vor mir dannen! 162,25 ; dammm
er vorhin vor Mnntabant dannen
zoch 258, 1.
fordern swv.: die natur fordert
mich darzno, semlichs sethnsn
281, 26.
vorhin adv. a) räumlich : v. gsn
226, 10. b) zeitlich »vorher«
22, 29; 28, 2; 41, 13; 62, 13;
102,21; 137,14; 258» l; 814,1;
324, 30. 33.
vorhoot f. »vortrab des heersi«
161,83.
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forin aclj. = vorhin »von föhren«:
in dem forinnen boltz 136, 15.
Foriraenna (Forisene, Foriseiift .P.
4, 47), tochier des könig« Cor-
bant 49, 1; 53, 16; 56, 2. 31;
59, 9 ; 75, 26.
▼ormilt adT. »ehedem, frfiber«
276, 18.
'fortchen (v-) swv.: irans. »yer-
langenc 15, 38; 25,'26; 31, 9;
70, 23; 96» 7. 20 n. e. w.
Tonao adv.: Gannellon traf in
▼onao (ToniX Berchtold inn die
lytten 255, 27.
Franekricli 2, 7; 8, 5; 6, 18; 7, 2.
18 Ik 8. w.
FraiitioMem.2,20;81,16;160;18iu6.
fxantKOsaieeh a^j. 90, 8 n. 0.
Fkegettoa (flegeton , Flegeton P.
2, 89) 24, 21.
fremd adj.: ich bring fleh die aller
frOmtotten (flelteamsten) mere
158, 12.
frftffen adj. »kühn, verwegen« 11,29.
Mffenlich adj. : (Karl hatte) engen
wie ein löw mit tt, ansfteben
(kühnem, unerschrockenem ans-
drock) -3, 22.
fräffenlich adv. 207, 9.
fry acy> »frohe: mit fryem mnot
(de grand ooorage et allegresse)
rjtten bj gegen den fyenden
308, 36.
friden swv. : trans. (Rengnold weinte
vor freuden), daz bj (ihn nnd
Roland) got durch sin gnad ge-
■frydet (versöhnt) hat 116, 26.
Frießland, a. Gödfryd.
frisch adj, »keck, beherzt« 68, 11;
70, 18; 219, 8; 223, 8; 239,18;
259, 25; 314, 7 u. ö.
frischeyt f. »kühnheit« 217, 10.
frischlich adv. »keck, kühn« 61,33.
fröudfür n. »freudenfeuer« : pl.
fröudfurer 117, 29.
M organt der rieM
fipow f. »herrin, herrscherin« 169,5;
235, 15; 276, 18.
firowengmöet n. »gemüt einer frau«
150, 17.
frOwlj n. »damoitellec 78 , 28;
103, 80 ; 105, 18. 84.
firund m., die regelmäßige Über-
setzung von »parentc, s. b. 7, 16;
89, 88; 92, 22 n. I; w.
firiSntechall t »parentage« 7, 18
n. 6.
füegen swr.: refl. der erst, zuo dem
ec sich fnogt (dem er begegnete)^
das was sno grSf OUffier 68, 82.
f&eren swr.: do gsach, das inn
(den riesen) Morgant so Abel
foortCtraktierte) mitsinem hallen
128, 5; ir liebe fbortten sjr also,
das die tochter inn kurtsw tift
schwanger v^ard 76, 28, ähnlich
221, 31; gstalten f. (annehmen)
231, 7 ; klag f. »klagen« 101, 25;
leid f. 42, 15; 101, 26; 285, 5;
frOud und Test f. 141, 37 u. s. w.
fünfzyt nnm. »fünfzig« 340, 13.
fuorlüt pl. »schiö'sleute« 214, 18.
fuoß m. : f. für f. gän (aller le
petit pas) 240, 7 ; einem f. halten
»stand halten« 180, 9.
for n. : (er hat geschworen), er wel
Muntabant inn f. zuo himel
schicken (in flammen aufgehen
lassen) 104, 10.
für präp. : (ein bruder hat uns ge-
sagt), RuoUand sig für inn ge-
rytten 51, 18 ; der amiroll fuor
für Cypions huß (an — vorbei)
218, 25 ; sy bette inn , das er
für sy heim füere (auf dem
heimwege bei ihr vorspräche)
209, 30. — adv.: für und für
(immerfort) 9, 29; trennbar mit
Verben zusammengesetzt: -gan
»vorübergehen« 193,32; 293, 5;
»sich ereignen« 135, 33; -kom-
27
Digiiizea by
418
intnt 10 bftld sy e^n wenig f^r
(Torans) kamend 199, 9; lind
den ymbiß tat (acbeyoos )e
disner) 247» 25; do kam im ein
engel für 264, 20; im were eia
tnmmm für kommen 906, 21
a.e.w«; 'lUßn »vorwärts reiten«
828,25; »vorbei-, vorüberreiten«
52, 6; 146,86; -treffen: einen f.
in etwaz 28, 9 ; 87, 17 mit eiwaz
20, 13; 257, 24; -faren »vorbei-
fahren, -ziehen« 11, 33; 128, 23.
27; 258, 21; 259, 7; 264, 26
n. I. w.; -wandlen »vorbei wan-
dern« 830, 8; -zü^lm »vorbei
sieben« 264, 29 u. s. w.
fSrbip adv. , in der Verbindung:
nnn f. »von nun an, künftighin«
6, 12; 13, lü. 29; 14, 32; 15, 18;
29, 22; 117. 14; HP, 29; 139, |25;
145, 11; 339, 1 u. s. w.
fürneinen n. »vorhaben« 64, 16;
100,10; 150,21; 168, 16; 22^ 83
u. s. w.
fürflamrae m. : do ließ er ein grossen
f. uß dem mul 231, 18; der
(track) w»rf ao groß f. 41, 4.
Waldbruoder ra. »einsiedler« : die
waldbrüeder (wäldbruodern) inn
den wüestinnen 224, 3ü; 159, 80.
waldstat f. »wablstatt« 30, 32.
wände! m. : (Rengnold verlor) all
sin Wandel (contenance), so bald
er die j^sicUt verloren bat (An-
tbea aus den äugen verloren hatte)
174, 22.
wankelmüetigkeit f. 827, 24.
wannen (wonen) swv. : (Anthea)
mit deren ich nüt w. (umgang
haben) darf 174, 28.
warheit f. : der (küaig) kam in dM
wiHüthui, die w, (den wahren ver-
lfliif)der tbät zevernemmen 194,8.
Wfurten.swv. (mit .stf part. prät.j:
(ieh) bjrt fi^, d«s wm
wol gwariten (fftr mein pf. gut
«fliorgt) werd 14», 15.
waaser n* »gewftaeer« 974, d6.
wichsy Mj. = wehatn »von wafk»
282, 9; wächee m, 9U SO.
weg m.: einem w. geben (pleii
machen, zurQckweieben) 224, 26;
^wegen bringen (zn stände br.)
111,4; M8,23; 127, 17; 142,15;
144, ^; 148, ;tö; 149,89; 160,5
n. 8. w. ; eyßwegs »unverziigUcbt
98, 88 ; 216» 27. & aa<d» «un.
za 233» 85.
weißlin n. »waiie« 329, 11.
wellen an. v. (part. prät. gwellen
69, 14): einem übel w. 74, 35;
136, 13. 33; 137, 28; 148, 10;
nachher ein inf. mit »ze« 115, 32.
Ueber »wetten tüffeU 187, 88 8.
nachtr.
wellicb pron^ relat. 2, 27 ; 6» 35 ;
172, 16.
weit f. : all weit (tout le moiade)
312, 7.
wändung f. »abwendung«: do der
kunig uü Kngelland gsach , das
kein w. was, d;is Rengnold mit
uß Franckrich erkent wurd (daß
die Verbannung Rs aus F. nicht
abzuwenden, rückgängig zu ma*
eben war) 128, 10.
wer n. »waffe« 310, 33 (gwer z. 30).
werden stv.: unpers.dardurch aller
Krystenhejt v^l zeljden ward
288, 22.
werfen stv.: der (track) warf so
groß fürflammen 41, 4; er warf
ein liinftBen 221, 5.
Wasen n. »sostand, läge« 176, 28;
229, 1; »Iftrrn«! «Ue (ienfel) tri-
Iwiid ein eemlidit w. 28fS, 6; de
der ioldan vemamm, das dae w. |
gestyllet wie 208, 85; die itU- I
tend das w. 88, 26.
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419
wfdir i erteneU BnoUnid
' myn schwert vjte (zog R. Min
aohir. tarM) 280, 98.
widergftltiiog £ »gegenlebtaag«
189, 17.
wid«n swT. ; tei. »aioh widerMlaeiK
. 9, 84; 1£6, 94.
widemiof m« »widenrul« ? einen w.
tbnoB 112, 11; 118, 10.
widemiofen tir. t ein wort »inrflcik-
nefamenc 165, 4.
widenieber m. »widenuber« 122,
87.
widenpü n. »gegentefl« 241,2. 18;
251, 88; 274» 4; 295, 88; dee w.
amtinirt gebe» (rerkebrt anlr
worten) 149, 88.
^aridefetand n.: tbnon 90, 4»
"wideteebnellen tmr. »lurOdEspring-
enr: (Bengnold gab der rieiin
mit Minem schwert einea streich
auf den köpf), aber ei wyder»
eehnalt, alt ob er äff ein amboß
geaehlagen bet 288» 8.
widerumm adv« »inrflok« ; w. ritten
299, 29.
widemmmrjtten n. »nirflokreitenc
335, 27.
widrig adj. »feindlich gesinnt«
118,23; 137,10; 170,80; 205,38
u. ö.; wyderrig 1, 8.
Wien (Yienna, Turpin c XXXU)
840, 31.
wie wol conj. »obschon» 118, 12;
188, 24; 199,36; 200,22 ; 225,6
u. 6.
wil f. : der w. haben (seit haben)
256, 13.
WyllaFrancka(Villefranche, Villa-
franca P. 22, 39), hauptstadt des
königs Adillant 246, 31.
wille m. : mit willen (k la requeste)
etlicher zentzlern und verrettern
139,15; (ich) thnon üch zewüssen,
das ich gantz Inn üwerm willen
bin (vollstftndig tu enttr r6r-
fiigung stehe) 17, 33; ako wirt
87 nnser vetter dann Ina sinam
wjUen haben (kann maeben mit
ihr, was er will) 176, 32; in
wlHen rin »wülenesein« 26,27»
66, 28; 72, 88 ; 86, 87; 90^25;
117, 14; In w. haben (dasselbe)
10, 88; 186, 88 u. 0., aneb bloss
w. haben 24,80; 7135 ; 288,22 n. 6.
wiUfiuren swY.r das (damit) er den
bejdisoben kfingen, einen naeh-
piüren, wyllfitfrette (Iure plaisb),
beraofft er iren rjl 290, 4.
willw&nkykeit f. »Ter&nderliehk^«
125, 12.
wirtahn» n. 198, 80; 194, 8;
217, 8.
wyß (wtse) f.: mit dyseer w. (anf
ffieee weise) werden ir- frid mit
im haben 127, 8; in snsammen-
selanngen (in der bs. immer ge-
trennt gesdirieben): beklcgrt in
schiltnersw.(naeh art eines sdiild-
knappen) 180,88 ; sobald er etwar
in'zomßw. angsach 8, 24 ; er wett
mit im reden in rätzw. 98, 30 ;
(Bengnold) sagt inn spotzw. 232,
33 ; er schickt ein kiinit^ Inn
botschafftzw. zuo Karly 276, 12;
wie Ollyfier inn botschaftzw.
ano Änthea reyt 280, 3; das ein
mechtiger fürst inn botschaftzw.
srao im kemme 290, 33; (tribut),
den ir im jerlicben geben wellend
in firuntschafftzw. 295 , 5 ; do
sprach er inn klagsw. 321, 14.
wjtnes adv. »von weitem, aus der
ferne«: sy wurffend inn mit sparen,
steinnen . . von w. hiir 30, 16 ;
w. har wurffen sy Ire wer gegen
im 70, 18; do sy inn w. ersächend
209, 33 ; das ich so w. har kom-
men wer 282, 28.
wo ooxg. »wenn, so ferne« 33, 24;
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420
116,18; 118,2; 172,82; wo das
But (wenn das nicht getcihehen
wfirde^ gwohieht) 162, 8. 17.
wQlltitt f.: ein w. nemen ab etwas
129, 19; 214, 1; 286, 18.
wollüstigen swy.: refl. BuoIIand
wollustiget sieh an der heiden
tod 284, 22.
wolredend adj.: (ein rytter) Tast
alt und w. 170, 17.
wfiettig f. (s wnott) »raserei« :
darunun mag ich eagen, daz die
liebe ein ungemesse w. ist 179,5.
wüettrig f. »wfiterei , tyzannei«
118, 2.
wunder n.: w. triben »wunderbare
taten vollbringen«, z. b. der tript
w. : er schlecht rytter und pfert
nider 130, 32; der (künig Con-
stant) treib w. mit den heyden
205, 36; (Sallincorny) treib w.
mit lüt und roß nyder schlahen
208, 14 ; w. sagen 234, 5. "
wünschen swv.: do Rengnold den
gruotz verstuond, so im Hermin
wünscht 107, 15.
wuost m. »unratc 334, 29; 337,35.
wurmhut f. »cuix de serpent« 189,
26.
Zal f.: vyl von irem gschlächt
wapnetten sich und kämend
innen zehilf : Gergis von T. und
Baldowin von B. und etlich ander
fromm rytter warend der zal (w.
darunter) 137, 17.
Sailen swy,: (der eine patron des
Schiffes) woti nüt von land faren,
er were dann nmm sin Ion salt
214t 15; refl.,(Horgant) schrey,
das der wirt komme sieh der
ürtten sallen (se vint payer)
22, 6; es wirtt sich als sallen
(tont se payera) seletst 305, 88.
aallnng f.: kumpt niemmen nmm
die s. mines wyrts (ponr le paye-
ment de mon hoste) 21, 83.
salt 261, 1 ; e. anm. und nachtrftgo»
sanek m. »streit« 240, 82; 267,28;
zangk 279, 81.
sanußruoffer (uo == on) m. »zahn-
auszieher« 196,21; zen- 196,30.
zeit f. »zeit* 305, 20. 36; 332, 30
(unbestimmbar ist das geschlecht
319, 11); dafür erscheint einige-
mal zeig f., s. b. 160,33; 161. 1.
6; weitaus am häufigsten aber
zellf.. z. b. 58,19; 60,11; 62,7;
63, 13; 67, 18. 38; 68, 3. 6;
114,30; 143,10; 165,24; 166, 33;
179,21; 191, 16; 208,5; 210,10;
281, 9; 286, 20 u. s. w.
zent präp. mit dat.: wir werdend
die klussen müessen verlassen
und zent der weit ummhär gän
gen bätlen (aller mendier parmy
le monde) 10, 15 ; (Karl) luogt
zent dem sal (parmy la salle)
87, 2; die raere wurden bald zent
dem pallast (par le palaia) ge-
sagt 91, 10; do schickt der künig
Gonstunt sine herolden zent einem
land hin (par tout son pays)
umm volck '201, 1 ; der keysser
gebot, das Ganelon zeut der stat
hin (par toute la ville) gfüert
wurde 337, 30. Vergl. Schweiz,
idiotikon I, 316.
zentumhar adv. : als Rengnold z.
(auf dem ganzen tnmierplatz
nmher) reyt 131, 22; ebenso
s. 29.
senslen n. »schmeidieinc :(6aneion)
was ser troiig, das er nüt torft
sehäf kommen mit sinem s. umm*
gän 142, 2.
sensler m. »schmeiehler«: (Ganelon
war) ein schOnner reder und
grosser s. 8, 8; s. femer 26^22;
262, 13 n. 0.
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421
zenzlerj f. »scbmeicbeleic 26, 13;
85, 7; 142, 15; 279, 11 u. ö.
zerbrechen stv. : nun ist unser für-
nemmen und geselsobafft zer-
brochen 235, 7.
zergengen swv.: Hengnold forcht,
daz wild pfert zergangte (tötete)
im daz sin 154, 31.
zerhacken swv. : got weyßt, wie sy
die heyden zerhacktend 207, 8.
zerklintsen (■ klinischen?) swv.: het
er (der streich des riesen) Reng-
nolden troffen, so bei er inn gar
zerklintst (brisä et cass^) 43, 32.
zerknitschen -kniseben swv. »zer-
schmettern, zermalmen«: (der
riese") buob ein grosse stang uf
inn damit zerknitschen 227, 9 ;
alle wurdend zerknitst under den
ateinnen 210, 32 ; ich hab willen,
ich welle mit disem kallen die
hellischen hünd all zerkniscben
24, 31.
zerniuosen swv. »zeracbmetternc :
mit dem (kallen) gab er so ein
grossen streich uff Feragus hopt,
das er im den gantzen köpf zer-
muosset 128, 18.
semnnen iwy.: darnach zerrant sy
die (sper) im ertricb, also daz
die stuck inn litfit sprutztend
171, 36.
serrfieren swt.: Bengnoldhat gros-
sen yerdrnß, danmun das er (der
heide) die spyß also sermortt
86, 17; s. anm.
zersehiefien stv. : as schoß ein strSl-
stoin nff ein tattelbonm ion
sOllicber gstalt, das sy (1. er)
inn gentsUch serschoO 295, 24;
ein tattelbonm, den die strftl
SQO stucken zerschossen hat 884,7.
zerschlagen str.: dardorch ir far-
nemmen sersehlagen (Toreitelt)
ward 288, Ii.
zerschmelzen stv. : sy wurdend so
leidig, das sy all inn trdhern
zerschmultzend 323, 2.
Zerses, (Xerxes, Serse P. 26, lö),
der Perserkönig 307, 27.
Zerstörer m.: ein z. der armen
157, 14.
zertbuon an. v. : refl. die (fier rvtter)
hattend grosse arbeyt die ryssin
zebaben, also zerthet sj sieb
232, 8.
zerfallen stv.: trans. (der hirte)
fiel ab und- zerfiel zwey rypp
183, 5.
zerwinden stv. : trans. (die riesin)
zerwand ire arm und scbänckel
231, 34; refl. 231, 32.
zesammen adv. 314, 2 ; zammen
283. 17; zämmen 207, 6.
zefriden adj. »zufriedeni (mit gen.)
128,25; 218, 10: 338,17.21 u. ö.;
einen z. stellen (bezahlen) 194, 31.
zit n, und f. : es ist yetz nüt im
zyt (der richtige Zeitpunkt) ze-
bloasen 319, 14; do Roümunda
ir zyt gsach (vit son poinct), do
giengsyinndiegfi^ncknuß 148,17;
wenn Ruolland sin zyt gsächen
wyrt, so wirt er fidi kommen
belegren inn Sarragossa 294, 80 ;
do das tranek sin zyt (die es
branohte, um sn wirken) tm-
bräoht 111, 10. — die vergangen
zit (ok der v. s.) 224, 18; in
knrtien litten (binnen knrser i.)
127, 88; in (seit) vast knrtser
zyt 211, 88; vor zytten 165, 27.
sitterhaftig a^j*: das dritt m£l
(daß Bolandseinhornblies)maeht
mir die sei im Ijh i. 825, 27.
incht f.: (Bengnold) was so frO-
lieh, das er nfit s. halten (tenir
contenance) kond 280, 26.
zfig m. 9heer€ 1, 6 ; 2, 8; 180, 28
n. s. w. (sehr häufig).
422
MO prip. } wm alte ortt— (fbtr-
•l))815v8<; orMun rfniikwtrtt
too bedfft btndMi SD» »nd
lietlMid di» MdM ? Mt m ifai
myl plw gnuide üMie)
gitjagi 882» 80 (der Mem. »flin
m.« ist Anfftllig). »ramt fshr
UMg Y«r iii9erlatlTe&: stun
(«Utr) MtirtM 107. 10s 100, 18;
8S0, 7; snm bMUn 114, 88;
mm miniten 91 1 16. 84; sttxn
»^yeitgB 5, 11; nm alWv ilgrl-
UtUm 184, Ol wa »11« bau«
licbetten 187. 89; lam alter frfle-
gwteii 870, 87 o.' Iii w. adr.»
teeiW tMiTigbeino>a«ni.amf>
•etit: -gitt »fttsiebgBhaii, lieh
«ägaen« 118^ 1; 828, 80 n. 0.;
•gebev »bcigaboif mi^(ebea«:
(LaottÜMii) gab im ifiit ▼•ldka
too, die Ina belejtiad 84, 7; der
kfioig gab im siii dieser zuo
154, 12; vergl. femer 809, 88;
259, 8. U ; -hören »angehören«
255, 17; -losen 157, 19; -luogen
10, 31; 123,8; 210, 28; 240,30;
268, 8t -muoten 90,30; 121,81;
-rfiaieii: einen »zurichtenc (im
kämpf), I. b. die tßffiinnen und
all helliecbe thierer will ich inn
aOlücher gstalt das tj niem*
mand Inia leyd niemmer mer
anthnon mfiesseDd 24, 27; den
ersten, der rieh zuo mir naohet,
wyll ich inn söllicher gstalt z.,
das er kein mentsch mer fachen
muoß 126, 27, s. ferner 221, 7;
234, 20; 259,6; ich bin Übel zuo
gerüöt (mal en poinct) sy zeer-
lössen, und ich bin von des sel-
bigen wegen har kommen 183,18;
Gannellon hat Karly also zuo
gerüst durch sin schön reden und
tzäntzlery , das er nüt anders
gloupt den siner red, and duocht
Inn, ea itv das «vaagllllo 85^ 8;
eis ▼erMtteij i. 99, 1 ; die Mai
Paria mit »iten «nd epia i.
(aQirietea,TetteheB)81, 1; dem*
nach all er nn am ba4 Urnen
a. (kl cordmag bringen), madii
er iiob nif die attis Sgl, 19;
•tagen: einem a. (mit abk. aats)
»▼empreehen« 828, 88; »w-
•iehern« 817, 88; 847, 80; 2S9,5;
elnea fridea a. 876, 14; 880, 15;
-eekorieii: einem »awafen« ohne
ifeitereao1jekt284,80mitaUiIag.
täte 884^ 87; 888» 8. «etSn »ao-
itehen, «koaunenc 888, 88; -eÜ^
ten: 9eb)lMb nie kein ding aoo-
geetyü, die ano ftwem «nneeren
dieottend 879. 8; -tbaon: refl.
(daa idhlo0«er) that rieb tob im
eelba ano 888, 85.
aoogegenadT« »aaweeend» aogegenc
108, 86; 125. 23; 218, 89.
anogehOrig adj. : bed einem föraten
a. und eines gloubens 115, 7.
aaogehört f. : uff das übergyt üch
der gemelt RuoUand aad über-
antwurt üch wjdec alle gerech-
tigkeyt und a. , ao er haben
möcht an dem gemeltea kaagk-
rieh 292, 18.
SDOgehOrung f. : daramm kam ich
fleh die stat abfordern • . und
och all ander a. dyß kängkriehi
172, 29.
znohenzüchen n. »hmnueben«
309, 9.
zaosag f. »zusage , versprechen«
187, 24; 196, 33.
zuosagung f. dasselbe 174, 18;
278, 28; 282, 4. 7; 312, 1.
zuosatz m. »besatzung« : do sy (das
kriegsvolk) versanalet wärend,
do ordnet sy Ruolland inn die
stet und festinnen inn z. 280,17.
suscbickung f. »Schickung, fügung« :
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dprch die z. des obersten gottes
38, 22; durch götliche Ordnung
und z. 52, 9^; verghffitner 52,0;
168, 25.
9Uotragung f.: durch z. etlicher
sent^lern und vers^^^er bin ich
ab sine«! h&f verbant und t er-
jagt 262, 12; das du die fart
abgschlagen hast dureh z. Blan-
cbardio» 219, 19.
zvyfacht adj. »doppelt« 285, Ik;
m, 9; »WAjfudiit 19.
NACHTRÄGE UND BEBICHTIÖUNÖEN,
27, 14 Um »kijflgf.
34, 25 PofftftntJPonaiit» Ponente (P. 8, 83). Dias jedeBfiUU Poaant
(FoTant); vergl. Beffe« — Beavet 9, 10; Poffjg — PaHe 842, 0«
44, 6 naeh »br&tten« ioll statt des punktes ein komma stehen.
55, 19 naeh »tallig« ist »nüt« einsnschieben.
92, 22 Hermins frfind] aach F hat »parentc ; genauer wSre »brnoder«
(vergl. 98, 8. 84 n. a.).
105, 19 boßbeyt] laschet^ was dem sosammenhang besser entspricht.
197, 88 wetten tüffisl] »wettenc ist als »(ieh) wett denc sn lesen,
wobei »den« , wie ancfa sonst, für den nom. »der« stehen dürfte. Das
ganse ist eine der saUreichen, mit 'tenfel' gebildeten elUptiseben flooh-
formein. VergL das ähnliefae »wett taosent teofel«! M H. Holiwart,
Sani (1571).
199, 16 die tochter des kOnigs Oonstant heißt aoeb in D spftter
(249, 26) Ollyve SS Olive F (gegeaflber Helle an unserer stelle^ UUTa P.
222, 8 das komma naeh »Thannemarek« ist sn tilgen.
284, 16 schftffelin] die erUftrung aas scheftelln ist nnnOtig; seh.
ist das mbd. sdiaveün, sehevelln (Lexer II, 674); s. oben in 84, 25*
Damadi ist anch die anm. sa 824^ 5 su berichtigen. •
288, 88 der Strichpunkt ist naeh »snnd« su setsen.
261, 1 Salt niderst] man könnte auch an einen schrdbföhler fOr
lalr (ss le aller) n. denken.
265, 84 nach »schön« ist das komma ausgefallen.
286, 28 von dem hertzftg Oergb] du duc Ogier; hertsfig ist also
SS hersog und daraus durch Schwächung des zweiten compositionsteiles
entstanden ; eine form 'henug* belegt Leser 1, 1277. Gegen die annähme,
es liege da« mhd. hersiuc «ges im sinne von »beer« vor (s. glossar lüiter
»zfig«), spricht außer der vorläge auch die Wortstellung.
802, 5 Samson von Burgundia] daß dieser mit dem frOher erwähn»
ten 8. von Brettania identisch ist, ergibt sich aus folgenden gründen :
1) bei Pnld heißen beide gleich, n&mlich Sansonetto. 2) 316, 3 wird
die töiung Samsons von Brettania durch Grandon enfthlt, in der toten^
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I
liste 329, 32 erMlMiat nur 8. Ton BnrgnndÜL Tergl. ferner 301,35 £
mit 280, 9 ff.
' 809, 16 f. Maduyt, der hier durch die hand Angewins Olli, er^
■eheint 318, 6 ff. aoohnudt und wird dort tob Roland getötet.- D»'
idhe widersprudi findet lieh in F, dem D folgt. Bei Pnki % 64 1
iet deif kämpf iwieehen Maldueoo und Angiolino ohne tOtUehenattsgang.
881, 5 die] Tergl. 187, 6.
848, 8 HugoJ ünnldo P. 88, 78.
Zorn gloiiar. Ab: -fidlen 78,81.» an: anitag(bd tagesaabrodi)
288, 6; 832, 20 ; an (auf) sinem weg 884, 20. — etwann ady. »iigendwoc
889, 8&t — > henteehe m. »handiehnhc (allgemein). — hen: einem ein
h. geben (mot maohen) 287, 12. — frin: mit dem Tßnen h&nteehee
871, 12. — nnlang adv. »tot koraem« 287, 19. — nf : finoUand rflijtt
äff Briaaebarra 285, 18. — wyß £: Inn pilgrit wyß 889, 20.
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4M
ÜBERSICHT
Uber dt«
einnahmen und ausgaben des litter arischen yereins
im 4iiten ferwaltongsjakre vom i Jaauar 1888 bis äl Deeomber 1889
Rinnahmftii-
A. Beste.
L Kassenbestand am scUnsse des 40sten verwal-
tnngejahres
n. ErsatzpoBten
IIL AcÜyansstftnde
B. Laufendes.
I. Für verwerthete vorräthe früherer verwaltungs-
jahre
II. Actienbeiträge
HL. l'Hir einzelne pnblicationen des laufenden Jahr-
ganges
IV. Zinse aus zeitlichen anlehen
V. Ersatzposten
C. Vorempfänge von actienbeitr&gen fOr die folgenden
verwaltnng^ahre
AusgabeiL
A. Beste
B. Laufendes.
L Allgemeine Verwaltungskosten, einschliesslich
der belohnung des kassiers und des dieners
II. Besondere kosten der herausgäbe und der Ver-
sendung der vereinsschriften
1. Honorare
2. Druck- und nmschlagpapier
3. DmckkoBten
4. Bachbinderkosten
6. Yersendnng
6. Provisionen an bnchhftndler
m. Außerordentliches
0. Vorauszahlungen
Somit kassenbestand am 31 December 1889
Anzahl der actien im 41 verwaltuugsjahre 356.
19858
Ol
49
7280
80
1200
109
280
28866
1666
05
46
52
93
2669
50
1178
25
5071
05
163
98
233
25
72
44
20
11075
lo
17781
12
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426
Von mitgliedern sind mit tod abgegangen:
Seine majestät Kaiser Wilhelm I.
Seine k;»nij^liche hoheit herzog Max in Bayern.
Seine diirclilaucht fürst Hugo Karl Altgraf von Salm.
Seine gnaden Bruno Wenceslaüs Bayerl, abt des prämoDBtra-
tenser stifte Tepl und laudesprälat.
Seine gnaden dr Johann BoUer, abt des Benediktiner-Btifts
Brannan nnd landesprftlat.
Seine ezeellenz dr A. von Steiehele, enbischof von Mfindien«
Herr 6. Askenasy, bankhen* in Frankfurt a. H.
Herr Johann Peter Backes in K51n.
Herr geheimerath dr Karl Bartseh In Heidelberg.
Herr hofrath professor dr Alois von Brinz in Mönchen.
Herr Kurl freiherr von Cotta in Stuttgart.
Frau gelieinierätliin Lilla Deichinaun-Schaafhausen in Köln.
Herr dr Max Huttier in Aufrshurg.
Herr Wilhelm Mankel in Straßburg im Elsaß.
Herr G. F. Meyer, obeijasUzratk in Hannover.
Neneingetretene mitglieder sind:
Seine Majestät der Kaiser.
Seine gnaden dr Bruno Ctvrtecka, abt des Benediktinerstifts
Braunau nnd laudesprälat.
Berlin: Bibliothek des Beichspostamts.
Berlin: k. germanisches Seminar der Universität
Chicago: the Newberry-Ubraiy.
Herr dr Hermann Fischer, profbssor in Tflbingen.
Herr Heinrich Hanan in Frankfurt am Mafai.
Herr Franz Harras, sttid. philos. in Heidelberg.
Hildesheim: Beveriu'sche bibliothek.
Herr Joseph Jolowicz, buchhäudler und antiquar in Posen.
Herr KarlJügels nachfolger, bnchhändler in Frankfurt am Main.
Lahr: Stadtbibliothek.
Ostenwalde bei Melle: Bibliothek.
Paris: Ecole normale sup^rienre.
Herr Emil Paulos (J. Ulhrich) hnchhUndler in Stnttgsrt.
Herr gerichtsassessor Bing in Berlin.
Herr Theodor Schon in Stattgart
Herr Edward Schröder, professor in Harburg i./H.
Herr dr Bobert Steinhäuser in Wien.
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427
Tepl bei Marienbad: Bibliothek des Prämonstratenser-stifts.
Herr dr Konrad. von Zwierzina in Wien.
Tübingen den 14 Febrnar 1890.
Der kassier des litterarischen Vereins
kanzleirath Boller.
Die riehtigkeit der rechnnng besengt
der reehnimgnrevident
Oberamtspfleger Wömer.
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